DE10156706B4

DE10156706B4 - Umfangsvariabler Falzapparat

Info

Publication number: DE10156706B4
Application number: DE10156706.5A
Authority: DE
Inventors: Klaus-Ulrich Lange
Original assignee: Manroland Web Systems GmbH
Current assignee: Manroland Web Systems GmbH
Priority date: 2001-11-17
Filing date: 2001-11-17
Publication date: 2016-04-28
Anticipated expiration: 2021-11-18
Also published as: US20030096688A1; FR2832395B1; ITRM20020561A1; DE10156706A1; FR2832395A1; US7172547B2

Abstract

Umfangsvariabler Falzapparat, mit einer Querschneideinrichtung (17), mit einer Beschleunigungseinrichtung (18), mit einem mit Halteorganen und Falzmessern (6) bestückten Sammelzylinder (1), und mit einem an dem Sammelzylinder (1) angeordneten Falzklappenzylinder (2), wobei dem Sammelzylinder (1) Produkte von der Querschneideinrichtung (17) über die Beschleunigungseinrichtung (18) zuführbar sind, wobei vom Sammelzylinder (1) Produkte (28) mittels der Falzmesser (6) des Sammelzylinders (1) in Falzklappen (7) des Falzklappenzylinders (2) unter Erzeugung eines Querfalzes übergebar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (18) Klemmmittel zum Erfassen der Produkte (28) aufweist, die in einem Abstand (I1), welcher der kürzesten Produktlänge entspricht, zur Querschneideinrichtung (17) angeordnet sind, und dass der Sammelzylinder (1) als Halteorgane Punktursysteme (5) aufweist, an welchen dem Sammelzylinder (1) zugeführte Produkte (28) unabhängig von der Produktdicke und der Anzahl der gesammelten Produkte (28) aufnadelbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen umfangsvariablen Falzapparat nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die DE 33 02 036 A1 zeigt einen umfangsvariablen Falzapparat, bei dem ein zugeführter Bahnstrang in einer Querschneideinrichtung quer geschnitten wird. Die dabei entstehenden Produkte werden mittels einer Beschleunigungseinrichtung in Form einer Bandleitung beschleunigt und einem Sammelzylinder zugeführt. Der Sammelzylinder ist mit Greifern ausgerüstet, die die dem Sammelzylinder zugeführten Produkte festhalten.
Bei derartigen Greifer-Falzapparaten ist nachteilig, dass die Greifer auf die jeweilige Produktdicke einzustellen sind. Außerdem kommt es bei Sammelproduktion (insbesondere bei Mehrfachsammeln) häufig zu Produktbeschädigungen durch die Greifer, obwohl zwischen den zugeführten Produkten üblicherweise bereits Lücken von mindestens 30 mm geschaffen werden. Es besteht weiterhin die Gefahr, dass bei Sammelproduktion sich die Produkte in Umfangsrichtung zueinander verschieben (der sogenannte Sammelversatz).
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen umfangsvariablen Falzapparat zu schaffen, der Produkte unterschiedlicher Dicke am Sammelzylinder ohne Verstellaufwand zuverlässig führt.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Falzapparat mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Der Sammelzylinder nadelt die zugeführten Produkte unabhänging von deren Dicke zuverlässig auf die Punkturen auf. Bei Sammelproduktion sind für den Sammelvorgang keine Punktursteuerungen erforderlich, so dass keine Verschiebung der Sammelprodukte zueinander erfolgen kann. Es erübrigen sich weiterhin gegenüber einem Greifer-Falzapparat die ca. 30 mm grollen Lücken zwischen den Produkten, so dass die Beschleunigung der Produkte reduziert und somit die Leistung des Falzapparats gesteigert werden kann. Insgesamt werden die Vorteile der Punkturfalz-Technik mit dem Vorteil der Umfangsvariabilität (Formatvariabilität) verknüpft, die bisher nur bei Greifer-Falzapparaten gegeben war.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der einzigen Figur ist schematisch ein umfangsvariabler Falzapparat gezeigt.
Der in der Figur dargestellte umfangsvariable Falzapparat enthält einen Sammelzylinder 1, der mit einem Falzklappenzylinder 2 zusammenarbeitet. An letzterem ist ein Zweiter-Querfalzzylinder 3 angeordnet. Die Zylinder 1, 2, 3 sind in Seitenwänden 4 gelagert. Der Sammelzylinder 1 ist fünfteilig ausgeführt, das heißt, er trägt an seinem Umfang gleichmäßig verteilt fünf Punktursysteme 5 als Halteorgane sowie fünf Falzmesser 6. Der Falzklappenzylinder 2 ist ebenfalls fünfteilig ausgeführt und trägt am Umfang verteilt fünf Falzklappen 7 für den ersten Querfalz und fünf Falzklappen 8 für den zweiten Querfalz bzw. Deltafalz. Der Zweite-Querfalzzylinder 3 ist dreiteilig ausgeführt, also mit drei Greifersystemen 9 und drei Falzmessern 10 am Umfang versehen.
Dem Sammelzylinder 1 sind in der Reihenfolge des Bahnlaufs vorgelagert Einlaufwalzen 11, eine erste Zugeinrichtung 12, eine Querperforiereinrichtung 13, eine Längsperforiereinrichtung 14, eine elektrostatische Aufladevorrichtung 15, eine zweite Zugeinrichtung 16, eine Querschneideinrichtung 17 und eine Beschleunigungseinrichtung 18. Die erste und zweite Zugeinrichtung 12, 16 können beispielsweise aus Zugwalzen und/oder Relief bestehen. Die elektrostatische Aufladevorrichtung 15 kann beispielsweise von einem Zugwalzenpaar gebildet werden, an das die entsprechende Hochspannung angelegt wird, mit der die Lagen eines Stranges zusammengehaftet, verblockt werden. Die erste und zweite Zugeinrichtung 12, 16 und die elektrostatische Aufladevorrichtung 15 werden zur Aufrechterhaltung der erforderlichen Papierspannung gemeinsam von einem Motor 37 angetrieben.
Die Querschneidrichtung 17 enthält einen Messerzylinder 19 und einen Nutenzylinder 20. Der Messerzylinder 19 ist mit einem Schneidmesser 21 bestückt. Der Nutenzylinder 20 enthält eine Schneidnut 22. Der Antrieb dieser Zylinder 19, 20 erfolgt vorteilhaft mittels eines separaten Motors 29, um z. B. zwei oder drei Abschnitte pro Plattenzylinderumfang einer Druckmaschine zu erzeugen.
Die Beschleunigungseinrichtung 18 enthält eine Bandleitung 23, deren Bänder einen keilförmigen Einlaufspalt bildend über Walzen 24, 25 laufen.
Dem umfangsvariablen Falzapparat wird ein zu verarbeitender Strang 26 von einem vorgelagerten Falzaufbau zugeführt. Im Ausführungsbeispiel entsteht der Strang 26 nach Längsfalzung von einer oder mehreren eine Druckmaschine verlassenden Bahnen mittels eines Falztrichters 27, der vorteilhaft mitsamt den Einlaufwalzen 11 längsverschiebbar ausgeführt ist. Der Strang kann auch von einem nicht dargestellten Magazinwendestangenaufbau zugeführt werden. Der Strang 26 passiert die Einlaufwalzen 11, die erste Zugeinrichtung 12, die Querperforiereinrichtung 13, die Längsperforiereinrichtung 14, die elektrostatische Aufladevorrichtung 15 und die zweite Zugeinrichtung 16. Beim Durchgang durch die Querschneideinrichtung 17 wird der Strang 26 quergeschnitten, wobei die Produkte 28 entstehen. Diese laufen in den keilförmigen Spalt der Beschleunigungseinrichtung 18 ein, werden von den Walzen 24, 25 bzw. den über diese laufenden Bändern erfaßt, geklemmt und auf die Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders 1 beschleunigt. Als Klemmmittel können beispielsweise auch Klemmnocken zum Einsatz kommen (als Klammerposition 36 angegeben), wie in der DE 100 55 867 A1 gezeigt. Die Klemmmittel 24, 25 sind zur Anpassung an unterschiedliche Produktdicken in ihrem Abstand zueinander einstellbar. Weiterhin sind die Klemmmittel 24, 25 mit einem Abstand I1, der der kürzesten Produktlänge entspricht, zur Querschneideinrichtung 17 angeordnet. Es sind so die kürzeren Abschnittlängen abschmierfrei beschleunigbar.
Die Geschwindigkeit der Bandleitung 23 ist auf die Geschwindigkeit der maximalen Abschnittlänge ausgelegt. Es wird dadurch die bei variablen Greiferfalzapparaten notwendige Lücke von ca. 30 mm zwischen den Produkten 28 vermieden. Dies zeitigt den Vorteil, dass die Beschleunigung der Beschleunigungseinrichtung um ca. 5% reduziert und dabei die Leistung des Falzapparates um ca. 5% gesteigert werden kann. Die Beschleunigungseinrichtung 18, der Sammelzylinder 1, der Falzklappenzylinder 2 sowie der Zweite-Querfalzzylinder 3 werden vorteilhaft gemeinsam von einem Motor 30 angetrieben, wobei der Antrieb auf Abschnittlängen drehzahlvariabel ausgelegt ist.
Die dem Sammelzylinder 1 zugeführten Produkte 28 werden von dessen Punktursystemen 5 unabhängig von der Produktdicke und der Anzahl der gesammelten Bögen, also ohne irgendwelche Verstellungen, zuverlässig aufgenadelt. Für den Sammelvorgang sind keine Punktursteuerungen erforderlich, so dass keine Verschiebung der Sammelprodukte zueinander erfolgen kann. Der Punkturabstand vom Rand des Produkts 28 kann auf 4 mm minimiert werden. Ebenso entfällt der Kurz-Lang-Schnitt, der sich bei zweimaligem Sammeln doppelt negativ auswirkt, da der Schnitt nicht auf dem Sammelzylinder 1 erfolgt. Da weiterhin in den meisten Fällen Druckmarken oder Kontrollmarken mitgedruckt werden, die einen Beschnitt von mindestens 6 mm erfordern, bringen die Punktureinstriche mit 4 mm Abstand vom Rand keinerlei Nachteile.
Vom Sammelzylinder 1 werden die Produkte 28 mittels der Falzmesser 6 unter Zurücksteuern der Punktursysteme 5 in die Falzklappen 7 des Falzklappenzylinders 2 übergeben, wobei der erste Querfalz erzeugt wird.
Die Produkte 28 können nunmehr in bekannter Weise weiteren Falzungen unterworfen werden. Unter Benutzung des Zweiten-Querfalzzyliders 3 wird ein Doppelparallel- oder Deltafalz erzeugt, indem die Produkte 28 an die Greifersysteme 9 dieses Zylinders übergeben und mittels der Falzmesser 10 in die Falzklappen 8 des Falzklappenzylinders 2 eingesteckt werden. Nunmehr oder auch ohne die zuletzt beschriebene Falzung werden die Produkte 28 nach Splitting durch eine Splittingeinrichtung 31 mittels einer Bandleitung 32 über Verlangsamungseinrichtungen 33, 33.1 Längsfalzvorrichtungen 34, 34.1 zur Erzeugung eines zweiten Längsfalzes oder Querfalzauslagen 35, 35.1 zugeführt.
Die Zylinder 19, 20, 1, 2, 3 können auch mit einer anderen als der beispielhaft angegebenen Zahl von Systemen, wie Schneidmessern 21, Schneidnuten 22, Punktursystemen 5, Falzmessern 6, 10, Falzklappen 7, 8 und Greifersystemen 9 ausgeführt sein.
Bezugszeichenliste

1: Sammelzylinder
2: Falzklappenzylinder
3: Zweiter-Querfalzzylinder
4: Seitenwand
5: Punktursystem
6: Falzmesser
7: Falzklappe
8: Falzklappe
9: Greifersystem
10: Falzmesser
11: Einlaufwalzen
12: erste Zugeinrichtung
13: Querperforiereinrichtung
14: Längsperforiereinrichtung
15: elektrostatische Aufladevorrichtung
16: zweite Zugeinrichtung
17: Querschneideinrichtung
18: Beschleunigungseinrichtung
19: Messerzylinder
20: Nutenzylinder
21: Schneidmesser
22: Schneidnut
23: Bandleitung
24: Walze
25: Walze
26: Strang
27: Falztrichter
28: Produkt
29: Motor
30: Motor
31: Splittingeinrichtung
32: Bandleitung
33: Verlangsamungseinrichtung
33.1: Verlangsamungseinrichtung
34: Längsfalzvorrichtung
34.1: Längsfalzvorrichtung
35: Querfalzauslage
35.1: Querfalzauslage
36: Klemmnocken
37: Motor
I1: Abstand

Claims

Umfangsvariabler Falzapparat, mit einer Querschneideinrichtung (17), mit einer Beschleunigungseinrichtung (18), mit einem mit Halteorganen und Falzmessern (6) bestückten Sammelzylinder (1), und mit einem an dem Sammelzylinder (1) angeordneten Falzklappenzylinder (2), wobei dem Sammelzylinder (1) Produkte von der Querschneideinrichtung (17) über die Beschleunigungseinrichtung (18) zuführbar sind, wobei vom Sammelzylinder (1) Produkte (28) mittels der Falzmesser (6) des Sammelzylinders (1) in Falzklappen (7) des Falzklappenzylinders (2) unter Erzeugung eines Querfalzes übergebar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (18) Klemmmittel zum Erfassen der Produkte (28) aufweist, die in einem Abstand (I1), welcher der kürzesten Produktlänge entspricht, zur Querschneideinrichtung (17) angeordnet sind, und dass der Sammelzylinder (1) als Halteorgane Punktursysteme (5) aufweist, an welchen dem Sammelzylinder (1) zugeführte Produkte (28) unabhängig von der Produktdicke und der Anzahl der gesammelten Produkte (28) aufnadelbar sind.
Umfangsvariabler Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel als Walzen (24, 25) ausgeführt sind, über die einen keilförmigen Einlaufspalt bildende Bänder einer Bandleitung (23) geführt sind.
Umfangsvariabler Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel als Klemmnocken (36) ausgeführt sind.
Umfangsvariabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Bahnlaufrichtung vor der Querschneideinrichtung (17) eine elektrostatische Aufladeeinrichtung (15) angeordnet ist.
Umfangsvariabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Falzklappenzylinder (2) ein zweiter Querfalzzylinder (3) angeordnet ist, der Greifersysteme (9) und Falzmesser (10) aufweist.
Umfangsvariabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (18) mit der Geschwindigkeit der Produkte (28) mit der maximalen Abschnittlänge betrieben wird.
Umfangsvariabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (18) und der Sammelzylinder (1) gemeinsam von einem Motor (30) angetrieben werden.
Umfangsvariabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschneideinrichtung (17) von einem eigenen Motor (29) angetrieben wird.