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Die
Erfindung betrifft Industriebodenplatten, insbesondere Industrieboden-Stahlplatten,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Industriebodenplatten
werden auf hohen Belastungen ausgesetzten Böden aufgebracht, die z. B. durch
Gabelstapler befahren werden. Bekannte Industriebodenplatte weisen
einen im wesentlichen rechteckigen, ebenen Querschnitt und einseitige Randleisten
entlang des Umfangs senkrecht zum ebenen Querschnitt auf. Anker
sind senkrecht zum ebenen Querschnitt einseitig in Richtung der
Randleisten am ebenen Querschnitt vorgesehen. Die Industriebodenplatten
werden eben aneinander gelegt und mit den Randleisten und Ankern
z. B. in einen Untergrund aus noch nicht ausgehärteten Mörtel oder auf tragfähigen, noch
nicht ausgehärteten
Beton gedrückt.
Nach Aushärten
des Untergrunds bilden die eben aneinander liegenden Industriebodenplatten
eine befahrbare Ebene, die hohen Belastungen standhält und auch
hohe Abriebfestigkeit aufweist. Nachteilig bei diesen bekannten,
eben aneinander liegenden Industriebodenplatten ist es, dass unvermeidliche
Lücken
zwischen diesen eben aneinander liegenden Industriebodenplatten
sind. Die Lücken
ergeben sich vor allem an der nach oben gerichteten Fläche der
bekannten, eben aneinander gelegten Industriebodenplatten aus den
sich jeweils addierenden Krümmungsradien
der einseitigen Randleisten zum ebenen Querschnitt und aus der sich zusätzlich zu
diesen Krümmungsradien
addierenden Dehnungsfuge, die z. B. mit min. 2 mm zum Ausgleich von
Wärmedehnung
zwischen den Industriebodenplatten am unteren Rand der einseitigen
Randleisten vorzusehen ist, so dass an der nach oben gerichteten befahrbaren
Ebene sich Lücken
zwischen den bekannten, eben aneinander gelegten Industriebodenplatten
ergeben, die jeweils mindestens 8 mm betragen. Diese Lücken zwischen
den bekannten, eben aneinander liegenden Industriebodenplatten führen z.
B. bei über
diese Lücken
rollenden Gabelstaplern zu hohen Erschütterungen, hohem Verschleiß, hoher Geräuschbelastung
und damit erhöhter
Unfallgefahr.
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Die
DE 94 04 641 U1 offenbart
quadratische Bodenplatten aus Stahlblech aus einer Blechtafel mit abgekanteten
Plattenrandbereichen, die gleichgerichtet von der Plattenrückseite
abragen. Zähne
der
DE 94 04 641 sind
durch unverformt in Plattenebene verlaufende Plattenrandbereiche
gebildet. Quadratische Bodenplatten aus Stahlblech der
DE 94 04 641 können aneinandergelegt werden,
wobei die Zähne in
die abgekanteten Plattenrandbereiche greifen sollen und zwischen
den abgekanteten Plattenrandbereichen immer mindestens der durch
die Zähne
vorgegebene Abstand bleibt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, Industriebodenplatten zu schaffen, die aneinander
gelegt den Betrieb von Gabelstaplern ohne hohe Erschütterungen,
ohne hohen Verschleiß und
ohne hohe Geräuschbelastung
ermöglichen.
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Die
Lösung
erfolgt mit Industriebodenplatten mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Gemäß der Erfindung
sind Industriebodenplatten jeweils mit im wesentlichen rechteckigem, ebenem
Querschnitt, einseitigen Randleisten entlang des Umfangs senkrecht
zum ebenen Querschnitt und Ankern senkrecht zum ebenen Querschnitt
einseitig in Richtung der Randleisten versehen. Erfindungsgemäß sind am
Umfang des ebenen Querschnitts Ausstanzungen vorgesehen, wobei die
Randleisten unterhalb der Ausstanzungen mit Einklappungen versehen
sind. Am Umfang des ebenen Querschnitts und versetzt zu den Ausstanzungen
sind Ausklappungen vorgesehen und die Randleisten unterhalb der
Ausklappungen sind mit Ausstanzungen versehen. Die Industriebodenplatten
gemäß der Erfindung
werden mit ihren Rechteckseiten im wesentlichen parallel aneinander
gesetzt, wozu die Industriebodenplatten vorzugsweise in tragfähigen, aber
noch nicht abgebundenen Mörtel
oder Beton geschlagen werden, so daß die Ausklappungen einer Industriebodenplatte
in die Ausstanzungen am Umfang des ebenen Querschnitts der angesetzten
Industriebodenplatte ragen, und die Ausklappungen einer Industriebodenplatte die
Fugen zwischen im wesentlichen parallel aneinander gesetzten Industriebodenplatten
vollständig überdecken
Die Ausstanzungen am Umfang des ebenen Querschnitts verbessern das
Eindrücken
der Industriebodenplatte gemäß der Erfindung
in den noch nicht abgebundenen Mörtel
oder Beton, indem beim Eindrücken
verdrängter
Mörtel
oder Beton durch die Ausstanzungen ausweichen kann. Die Fugen überdeckenden
und in die angesetzten Industriebodenplatten ragenden Ausklappungen
der Industriebodenplatten gemäß der Erfindung
verhindern Stöße und Schläge von und
auf z. B. Gabelstapler, die auf den Industriebodenplatten gemäß der Erfindung
betrieben werden. Die Fugen überdeckende und
in die angesetzten Industriebodenplatten ragende Ausklappungen übertragen
vertikale aber auch horizontale Lasten von einer Industriebodenplatte gemäß der Erfindung
auf angrenzende Industriebodenplatten gemäß der Erfindung und führen so
zu einer insgesamt höheren
Belastbarkeit sowohl jeder einzelnen Industriebodenplatte gemäß der Erfindung als
auch der Industriebodenplatten gemäß der Erfindung im Verbund.
Z. B. Gabelstapler können
auf den Industriebodenplatten gemäß der Erfindung mit geringem
Geräuschpegel
und weitgehend stoß-
und erschütterungsfrei
betrieben werden, so dass auch Unfallgefahren gemindert sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Industriebodenplatten
aus Stahl, insbesondere Stahlguß oder -blech
gefertigt, so dass sich hoch abriebfeste, gegen Stoß und Schlag
beanspruchbare Ebenen aus Industriebodenplatten gemäß der Erfindung
im Verbund für
geräuscharmes
und stoßfreies
Fahren ergeben.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Randleisten
am Umfang einteilig mit dem ebenen Querschnitt und ergeben sich
fertigungstechnisch vorteilhaft z. B. durch Abkanten aus dem ebenen
Querschnitt mit einem Krümmungsradius
von nicht mehr als 3 mm zur Oberfläche des im wesentlichen rechteckigen,
ebenen Querschnitts.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Anker
einteilig mit dem ebenen Querschnitt und ergeben sich fertigungstechnisch
vorteilhaft und konstruktiv einfach z. B. durch Ausstanzen und Abkanten
aus dem ebenen Querschnitt und den Randleisten.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Ein- oder
Ausklappungen aus den Ausstanzungen durch Biegen der ausgestanzten
Querschnitte um die verbliebenen Befestigungsränder im ebenen Querschnitt
oder in den Randleisten technisch vorteilhaft und konstruktiv einfach
gefertigt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Ein- oder
Ausklappungen aus den Ausstanzungen einer Rechteckseite jeweils
das Komplement zu den Ein- oder Ausklappungen aus den Ausstanzungen
der gegenüberliegenden
Rechteckseite im ebenen Querschnitt oder in den Randleisten, so
dass die ineinander greifenden Industriebodenplatten gemäß der Erfindung
mit fluchtenden Rechteckseiten im Verbund gesetzt werden können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
dargestellt. Es zeigt:
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1:
eine Draufsicht auf eine Industriebodenplatte gemäß der Erfindung.
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1:
Eine Industriebodenplatte 1 weist einen im wesentlichen
ebenem Querschnitt 2 auf mit Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 entlang
des Umfangs auf. Am ebenen Querschnitt 2 sind Randleisten 7, 8, 9 und 10 vorgesehen
und Anker 11 sind senkrecht zum ebenen Querschnitt 2 durch
Ausstanzen einseitig nach unten gerichtet am ebenen Querschnitt 2 angebracht.
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Der
ebene Querschnitt 2 und die Randleisten 7, 8, 9 und 10 sind
einteilig aus Stahlblech mit einer Materialstärke von 3–5 mm gefertigt. Die Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 und
die Randleisten 7, 8, 9 und 10 sind
jeweils ca. 300 mm lang. Die Randleisten 7, 8, 9 und 10 haben
jeweils eine Breite von ca. 25 mm.
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An
jeder der Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 sind
im ebenen Querschnitt 2 jeweils 3 bogenförmige, zur
Querschnittsmitte gewölbte
Ausstanzungen 12, 13 und 14 vorgesehen.
In jeder der Randleisten 7, 8, 9 und 10 sind
außerhalb
der Ausstanzungen 12, 13 und 14 jeweils
3 um ca. 90° nach
unten gebogene Einklappungen 15, 16 und 17 vorgesehen.
Die Ausstanzungen 12, 13 und 14 sind
bis zu 10 mm zur Querschnittsmitte gewölbt. Die Einklappungen 15, 16 und 17 sind
ca. 22 mm nach unten gebogen.
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An
jeder der Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 sind
im ebenen Querschnitt 2 und versetzt zu den Ausstanzungen 12, 13 und 14 jeweils
3 Ausklappungen 18, 19 und 20, die sich
bis zu 11 mm nach aussen wölben,
vorgesehen, die jeweils durch Ausstanzen in den Randleisten 7, 8, 9 und 10 entstehen.
Die Randleisten 7, 8, 9 und 10 können mit
Einklappungen (nicht dargestellt) versehen sein.
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Einklappungen 15, 16 und 17 aus
den Ausstanzungen 12, 13 und 14 der Rechteckseite 3 liegen jeweils
gegenüber
den Ausklappungen 18, 19 und 20 aus dem
Ausstanzen der Randleisten 9 in der gegenüberliegenden
Rechteckseite 5 im ebenen Querschnitt 2 und Ausklappungen 18, 19 und 20 aus
dem Ausstanzen der Randleisten 7 liegen jeweils gegenüber den
Einklappungen 15, 16 und 17 aus den Ausstanzungen 12, 13 und 14 der
Rechteckseite 5. Entsprechendes gilt für Rechteckseiten 4 und 6.
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Die
Anker 11 sind 22 mm lang und entlang Diagonalen des ebenen
Querschnitts 2 und im wesentlichen in rechteckigen Formationen
in unterschiedlicher Ausrichtung aus dem ebenen Querschnitt 2 um
90° unter
den ebenen Querschnitt 2 gebogen.
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Verfahren zur Herstellung der Industriebodenplatten 1
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Eine
Industriebodenplatte 1 ist als ebenes 12-eck aus ebenem
Querschnitt 2 und eben anschließenden Randleisten 7, 8, 9 und 10 vorgestanzt.
Dann erfolgt Ausstanzen der Ausstanzungen 12, 13 und 14 an
den Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 des
ebenen Querschnitts 2, der Ausklappungen 18, 19 und 20 aus
den Randleisten 7, 8, 9 und 10 und
der Anker 11 aus dem ebenen Querschnitt 2. Anschließend werden
die jeweils 3 Einklappungen 15, 16 und 17 um ihre
jeweilige Verbindungslinie zu den Randleisten 7, 8, 9 und 10 und
die Anker 11 um ihre jeweilige Verbindungslinie zum ebenen
Querschnitt 2 nach unten gebogen.
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Die
Randleisten 7, 8, 9 und 10 werden
um die Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 des
ebenen Querschnitts 2 um 90° gebogen, so dass sich ein nach
unten offener, flacher Kubus ergibt. Die jeweils 3 Ausklappungen 18, 19 und 20 ragen
dann über
den Umfang der Industriebodenplatte 1 waagrecht hinaus und
die jeweils 3 Einklappungen 15, 16 und 17 ragen unterhalb
des ebenen Querschnitts 2 von den Randleisten 7, 8, 9 und 10 im
wesentlichen parallel zum ebenen Querschnitt 2 in das Innere
des nach unten offenen Kubus.
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Industriebodenplatten 1 werden
jeweils mit komplementären
Rechteckseiten 3, 4, 5 und 6 aneinander
gelegt, wobei zum Ausgleich von Wärmedehnung je eine Fuge von
min. 2 mm frei gelassen wird (nicht dargestellt). Aneinander liegende
Industriebodenplatten 1 ragen mit je einer Ausklappung 18, 19 und 20 in
je eine Ausstanzung 12, 13 und 14, wobei die
Ausklappungen 18, 19 und 20 sich parallel über die
Einklappungen 15, 16 und 17 einer benachbarten Industriebodenplatte 1 erstrecken,
so dass Fugen zwischen den Industriebodenplatten 1 großflächig zu mehr
als 50% überdeckt
sind.