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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Einstellung von Bogenleitelementen, wie Leitbügel und Bürsten- oder Stachelräder und Bogenförderelementen, wie einer Bogenbremse an bogenverarbeitenden Maschinen, unter verstärkter Nutzung bereits vorliegender Druckbildinformationen.
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DE 43 21 179 A1 bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steuerung oder Regelung von Betriebsvorgängen einer drucktechnischen Maschine. Mittels des in dieser Veröffentlichung vorgeschlagenen Verfahrens werden die Bedienpersonen bei der Qualitätssicherung an einer drucktechnischen Maschine unterstützt. Mittels des in dieser Veröffentlichung vorgeschlagenen Verfahrens wird die Auswahl eines repräsentativen Farbmeßortes wahlweise von Hand oder automatisiert ermöglicht, so daß eine Regelung gewährleistet ist, die die Makulaturmenge beträchtlich verringert und die Aufwand und Kosten für die Steuerung oder Regelung von Betriebsvorgängen an einer drucktechnischen Maschine verringert. Mittels der in dieser Veröffentlichung vorgeschlagenen Lösung werden aus Bildinformationen, die mindestens die Oberfläche eines Druckerzeugnisses wiedergeben, Koordinaten für die Meßorte einer Bildaufnahmeeinrichtung bestimmt. An jedem solcherart ausgewählten Meßort erfaßt die Bildaufnahmeeinrichtung von der Oberfläche des Druckerzeugnisses ein Meßfeld definierter vorgegebener Größe mit hoher Genauigkeit. Das Verfahren läßt sich insbesondere bei Rotationsdruckmaschinen anwenden, die Vorrichtungen zur Handhabung, zum Bedrucken und zur Behandlung von Bogen oder anderer zu bedruckender flächiger Materialien beinhalten. Weiterhin ist das aus
DE 43 21 179 A1 bekannte Verfahren zum Steuern oder Regeln von Vorrichtungen anwendbar, die einer Druckmaschine vor- oder nachgeordnet sein können, wie beispielsweise Vereinzelungsvorrichtungen, Falzapparate, Quer- oder Längsschneider, Sammler, Stapeleinrichtungen, Beilegeeinrichtungen, Einlegemaschinen, Sortiermaschinen sowie Ablagekonfigurationen zur Ablage von bogen- oder bahnenförmigem Material.
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Aus
DE 42 01 480 A1 ist eine Einrichtung zum Ablegen von flächigem Material auf einen Stapel bekannt. Blasluft- oder Saugluftvorrichtungen ist eine Steuervorrichtung für die Druckverteilung der Blasluft- oder Saugluftvorrichtung mit einer Eingabevorrichtung nachgeordnet, so daß Daten über die flächenhafte Massenverteilung des bedruckten Bogens berücksichtigt werden können. Mittels der Blasluft- oder Saugluftvorrichtung ist eine Druckverteilung auf der Ablagefläche der Bogen erzeugbar, die mit der Masseverteilung korreliert ist. Die Einrichtung gemäß
DE 42 01 480 A1 findet bei allen Maschinen oder Vorrichtungen Anwendung, bei denen ein zuvor bedruckter oder beschichteter flacher Gegenstand, wie beispielsweise ein Bogen oder ähnliches oder ein anderes blattförmig
konfiguriertes Gut mit Hilfe von Greifern und einer Blasluft- oder Saugluftvorrichtung auf einen Stapel befördert und auf diesem abgelegt werden kann.
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Ziel eines stopperfreien Bedruckstoffdurchlaufes durch ein- oder mehrere Druckwerke einer bogenförmiges Material verarbeitenden Druckmaschine, ist eine abschmierfreie und eine kratzerfreie Bogenführung durch die gesamte Druckmaschine, bei der die bedruckte Oberseite bzw. die bereits bedruckte Unterseite (im Falle einer Wendung) nicht beschädigt wird; dies bei optimaler Einstellung der das bogenförmige Material führenden Elemente, wie beispielsweise Bürstenrädchen oder Stachelrädchen oder die Bogenführung unterstützenden Bogenförderelemente, wie beispielsweise die Bogenbremse. Dies gilt sinngemäß auch für andere Bogenführungselemente wie beispielsweise an einer stationären Drehachse drehbar aufgenommene Stachelrädchen oder Bürstenräder in der Zuführebene eines Anlegers einer Rotationsdruckmaschine. Bei Mehrfachanlagen, was beispielsweise bei vierfarbigen Drucken auf Zweifarbenmaschinen häufig auftritt und die Druckbildinformationen aus den Farbauszügen des ersten Durchlaufes ausgewertet werden kann, ist die optimale Einstellung der das bogenförmige Material führenden Elemente ebenfalls von Bedeutung. Die Positionseinstellungen der die Bogenführung durch die Druckwerke der Rotationsdruckmaschine und daher den Papierlauf unterstützenden Elemente wird heute weitestgehend noch manuell vorgenommen. Fernverstellbare Positionierelemente befinden sich noch in der Entwicklung. Die manuell vorzunehmende Positionierung von die Bogenführung durch die Rotationsdruckmaschine unterstützenden Bogenleitelementen ist, wenn sie auf manuellem Wege vorgenommen wird, stark in das Ermessen und den Erfahrungsschatz der sie ausführenden Bedienperson der Rotationsdruckmaschine gestellt. Nimmt ein ungeübter Bediener der Rotationsdruckmaschine eine solche Einstellung vor, so kann es während des Bedruckstofflaufes durch die hintereinander angeordneten Druckwerke einer Rotationsdruckmaschine durchaus zu Druckbildstörungen kommen. Neben einer automatischen Verstellung kann es aber auch sinnvoll sein, dem Drucker die Information als Einstellempfehlung im Rahmen der Voreinstellung zu geben, die beispielsweise am Monitor ausgegeben werden kann und dem Maschinenbediener einen ersten Anhalt für eine vorzunehmende Einstellung geben kann.
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Der Papierlauf bleibt bei bisher bekannten Anordnungen aus dem Stand der Technik weitestgehend dem individuellen Erfahrungsschatz der die Druckmaschinen bedienenden Personen überlassen.
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Die
DE 34 13 179 A1 offenbart eine Steuer- und Regelvorrichtung eines Anlegers einer Bogendruckmaschine. Saugräder werden ferngesteuert in druckfreie Räume gestellt, wobei empirisch ermittelte Sollwerte in Form eines Kennlinienfeldes herangezogen werden.
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Bei einem Ausleger einer Bogendruckmaschine nach der
DE 196 49 341 C2 sind Leiteinrichtungen abhängig vom Format und dem Druckbild auf dem Bogen verstellbar. Nähere Einzelheiten der Verstellung der Leiteinrichtungen sind nicht offenbart.
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In der
DE 198 09 357 A1 ist eine Einstellung von Axiallüftern quer zur Fördereinrichtung von Bogen in einem Ausleger einer Druckmaschine beschrieben. Die Einstellung geschieht hinsichtlich einer asymmetrischen Druckbildaufteilung, wobei nicht näher offenbart ist, wie das geschehen soll.
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Entsprechend der
DE 40 35 035 C2 werden Saugringe einer Bogenbremse auf druckfreie Korridore gestellt. Dabei wird mittels eines Rechners ein Stellmotor angesteuert. In dem Rechner werden Bedienereingaben zu einer anzufahrenden Position verarbeitet.
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Angesichts der aus dem Stand der Technik bekannten oben skizzierten Lösungen, sowie des sich auf dem technischen Gebiet ergebenden Problems, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die vor Abdrucken des jeweils aktuellen Druckauftrages auf der Mehrfarbenrotationsdruckmaschine aus der Druckvorlagenherstellung bereits bekannten Druckbildparameter für die Voreinstellung von Bogenleitelementen bzw. Bogenförderelementen an den Druckwerken einer Rotationsdruckmaschine auftragsspezifisch voreinzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren zur Einstellung von Leitelementen für flächiges Material zur Passage des Bedruckstoffpfades an Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen, wobei dem Bedruckstofförderpfad die Führung des bogenförmigen Materials unterstützende Leitelemente, wie Leiträdchen, Leitbügel, Bürsten- oder Stachelräder zugeordnet sind und die Bogenförderung durch den Bedruckstoffpfad beeinflussende in ihre jeweiligen Stellposition relativ zum flächigen Material verstellbare Bogenförderelemente vorgesehen sind nachfolgende Verfahrensschritte durchlaufen werden:
- – zunächst erfolgt die Bestimmung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition für die Positionierung der den Lauf des flächigen Materials durch die Druckmaschine unterstützenden Bogenführungs- und Bogenleitelemente unter Heranziehung der aus der Druckvorstufe bekannten auftragsspezifischen Druckbildinformationen und
- – anhand der ermittelten optimalen Stellposition werden die Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente automatisch in Bezug auf das Druckbild positioniert.
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Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren zur auftragsspezifisch optimalen Positionierung von Bogenführungs- bzw. Bogenleitelementen, kann einerseits das manuelle Einrichten eines neuen Druckauftrages in Bezug auf die Positionierung der Bogenführungs- bzw. Bogenleitelemente unterbleiben. Damit ist die Qualität der Bogenförderung, d. h. ein störungsfreies Fördern von Bedruckstoff durch die Druckmaschine nicht mehr nur von der Expertise bzw. dem Erfahrungsgrad des Maschinenbedieners abhängig, sondern kann im Rahmen einer auftragsspezifisch erfolgenden Voreinstellung automatisch vorgenommen werden. Damit einhergehend ist ein Vorteil des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens darin zu erblicken, daß nunmehr eine erhebliche Makulaturersparnis erfolgen kann. Ferner läßt sich unter Ausschaltung des manuellen Eingriffs durch das Bedienungspersonal der Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen der Automatisierungsgrad und damit die Verfügbarkeit der mittels des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens betreibbaren Mehrfarbenrotationsdruckmaschine erheblich erhöhen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens wird die Bestimmung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition anhand der farbauszugspezifisch vorliegenden Flächendeckung im Druckbild vorgenommen. Damit läßt sich die in der Druckvorstufe bereits vorliegende Druckbildinformation nicht nur für die zonal erfolgende Farbvoreinstellung nutzen, sondern auch für die Positionierung von Bogenführungs- bzw. Bogenförderelementen nutzen.
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Gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens lassen sich in vorteilhafter Weise die auftragsspezifisch optimalen Stellpositionen für Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente abhängig von der lokalen Flächendeckung berücksichtigen. Bei entsprechender Gewichtung bei der Bestimmung der optimalen Stellpositionen pro Auftrag können die Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente in Bereiche des Druckbildes mit möglichst geringer Flächendeckung gestellt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens erfolgt die Bestimmung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition anhand gedruckter Farben- bzw. Farbtöne, wobei die optimalen Stellpositionen vorzugsweise in solche Abschnitte des Druckbildes gelegt werden, die mit helleren Farbtönen bzw. Druckfarben belegt sind. Die Anordnung eines Bogenleitelementes, sei es ein stationär angeordneter Leitbügel mit farbabweisender Beschichtung oder ein rotierbares auf einer stationären Welle angeordnetes Leitrad ist wesentlich unkritischer in einem beispielsweise gelben Farbbereich als in einem schwarzen Farbbereich anzuordnen.
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Bei der Bestimmung der erfindungsgemäßen optimalen Stellpositionen pro Druckauftrag kann zur Bestimmung dieser Positionen auch der Trocknungszustand der verdruckten Farbe berücksichtigt werden in Abhängigkeit vom Druckwerk, an welchem Leitbügel, Leiträder oder andere Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente wie Bogenbremsen zu justieren bzw. zu verstellen sind.
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Mittels des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens kann bei entsprechender Wichtung bzw. Berücksichtung der lokalen Druckbildinformation auch eine lokale Auswirkung der Elemente, die sich verstärkt auf die Bogenhinter- bzw. die Bogenvorderkante auswirken können, Berücksichtigung finden.
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Unter Heranziehung der gesamten in der Druckvorstufe bei der Druckformbebilderung bzw. Vorlagenherstellung vorliegenden Druckbildinformation wie der Daten zum Schön- und Widerdruck, Daten die Veredelung bzw. Lackierung der Druckbildoberfläche betreffend, sowie Daten zum aufzutragenden Feuchtmittel bzw. zur Wahl des zu bedruckenden Bedruckstoffes, können diese Parameter ebenfalls bei der Ermittlung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition für Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente herangezogen werden. Informationen zum Vorliegen Schön- und Widerdruck sind beispielsweise besonders interessant bei beidseitig bedruckten Bögen, bei denen die bereits bedruckte Unterseite des Bogens über eine Bogenbremse beaufschlagt wird, um die Wirkung des Bogenförderelementes an die Belastbarkeit der frischbedruckten Unterseite, d. h. deren Aushärtungsgrad anzupassen.
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Demgemäß offeriert das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren nicht nur die Möglichkeit, optimale auftragsspezifisch besonders günstige Stellpositionen anzufahren, sondern Bogenförderelemente wie eine pneumatische Bogenbremse in ihrer Wirkung so zu steuern, daß die Wirkung der Bogenbremse in solchen Bereichen des flächigen Materials erhöht ist, die unkritisch sind; in denjenigen Bereichen des bogenförmigen Materials in Wirkung gedrosselt ist, in denen eine erhöhtes Abschmierrisiko besteht.
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Gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens kann die Bestimmung auftragsspezifisch optimaler Stellpositionen von Bogenführungs- und/oder Bogenförderelementen mit dem Bediener im Rahmen einer interaktiv erfolgenden Betätigung eines Tastbildschirmes vorherbestimmt werden. Die aus der Druckvorstufe bereits bekannten Informationen zum Druckbild lassen sich zur Darstellung des Druckbildes bzw. des druckwerkspezifischen Farbauszuges auf dem Tastbildschirm abrufen.
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Gemäß einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens können Leitelemente für die nach dem Druckvorgang erfolgende Druckweiterverarbeitung wie beispielsweise Greifer, Nadeln, Schneidmesser oder ähnliche in der Druckweiterverarbeitung eingesetzte Bogen für Druckstoffverarbeitungsgerätschaften derart anhand der Bilddaten des Druckbogens, die aus der Druckvorstufe bekannt sind und in Kenntnis des betreffenden Ausschießprogrammes, positioniert werden, daß eine Beeinträchtigung der fertigen in einer Veredelungseinheit lackierten Bedruckstoffoberfläche unterbleibt.
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Mit dem erfindungsgemäßt vorgeschlagenen Verfahren kann die Druckbildinformation nicht nur zur zonalen Farbvoreinstellung genutzt werden, bei der lediglich die mittleren zonalen Flächendeckungen ermittelt werden. Die Druckvorstufe stellt ein ganzes Bündel von auftragsspezifischen Daten bereit, die der Einstellung von druckauftragsspezifischen Parametern an einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen dienen können, wenn sie bei der Voreinstellung, die unabhängig vom Maschinenbediener nicht mehr manuell, sondern nunmehr mittels an den Druckwerken der Mehrfarbendruckmaschine vorgesehener Stellantriebe automatisch erfolgen kann.
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Die Ermittlung auftragsspezifisch optimaler Positionen und Einstellungen berücksichtigt sowohl Bogenführungs- als auch Bogenförderelemente, die aktiv auf den Bogen einwirken in ihrer Wirkung auf den Bogenlauf bzw. in ihren Auswirkungen auf die Bedruckstoffaberfläche. Dadurch gehen Informationen wie zum Beispiel das Vorliegen des lediglich einseitigen Bedruckens der Bedruckstoffoberfläche im Schöndruck bzw. das beidseitig erfolgende Bedrucken des Bedruckstoffes an Ober- und Unterseite in die Ermittlung der optimalen auftragsspezifisch optimalen Stellpositionen für die Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente ein.
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Ferner lassen sich die Bedruckstoffstärke, die Art des Bedruckstoffes, sei es ein Bedruckstoff mit gutem oder schlechtem Farbwegschlagverhalten, sowie die Faserlaufrichtung im Bedruckstoff in die Ermittlung der auftragsspezifisch optimalen Stellpositionen für Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente einstellen.
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Die auftragsspezifisch optimalen Positionen von stationär aufgenommenen Bogenleitelementen, wie Leitbügel oder rotatorisch bewegbaren Bogenleitelementen, wie Stachelräder oder Bogenförderelementen, die aktiv auf den Bogen einwirken, kann für den aktuellen Druckauftrag auftragsspezifisch ermittelt werden. Unter auftragsspezifischer Ermittlung ist zu verstehen, daß die aufgezählten Einflußfaktoren in Bezug auf die Ermittlung der Stellpositionen von Bogenführungs- bzw. Bogenförderlementen durchaus auch druckauftragsspezifisch unterschiedlich berücksichtigt und unterschiedlich gewichtet werden können.
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Die auftragsspezifisch optimale Position wird anhand einer Gewichtung der lokalen Flächendeckung vorgenommen. Dabei ist es günstig, die Stellpositionen von Bogenführungs- bzw. Bogenförderelementen in solchen Bereiche des Druckbildes zu stellen, in denen eine niedrige Flächendeckung vorliegt, da dort das Risiko des Abschmierens wegen der geringen Farbbelegung der Bedruckstoffoberfläche am geringsten ist.
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Die die frisch bedruckte Oberfläche des Bedruckstoffes, d. h. des flächigen Materials kontaktierenden Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente sind in der Ermittlung ihrer optimalen auftragsspezifischen Position auch hinsichtlich der gedruckten Farben zu überprüfen. So hat sich herausgestellt, daß hellere Farbtöne, wie beispielsweise im Gelbbereich liegende Farbtöne gegen Kontakte mit den stationären oder rotierenden Bogenführungselementen erheblich unempfindlicher sind, verglichen mit vollflächigen schwarz bedruckten Bereichen des Druckbildes. Demzufolge ist bei der Ermittlung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition von Bogenführungs- bzw. Bogenförderelementen Wert darauf zu legen, daß diese in Bereichen angeordnet sind, die helle Farbtöne auf dem Druckbild aufweisen wenn das Druckbild keine Bereiche mit geringer lokaler Flächendeckung enthält, in welchen die optimalen Stellpositionen der Bogenführungs- bzw. Bogenleitelemente vorzugsweise stehen sollten.
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Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren läßt sich die Lage der Druckwerke auch relativ zum Bogenleitelement berücksichtigen, d. h. der Trocknungszustand der frisch bedruckten Oberflächen kann abhängig von der Reihenfolge der bereits durchlaufenen Druckwerke in einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine bei der Positionierung der Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente Berücksichtigung finden. In Bezug auf den Trocknungszustand der verdruckten Farbe auf den Oberflächen des bogenfqörmigen Materials im Schön- bzw. im Schön- und Widerdruck ist eine lange Wegschlagzeit unkritischer.
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Bei der Ermittlung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition für Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente läßt sich darüber hinaus auch die lokale Auswirkung der die Bogenoberfläche kontaktierenden Bogenführungs- bzw. Bogenförderelemente berücksichtigen. Bei entsprechender Gewichtung innerhalb eines die Bestimmung der optimalen Positionen durchführenden Algorithmus' kann Berücksichtigung finden, daß ein stationär aufgenommener Bogen Leitbügel stärkere Auswirkungen auf die Druckbogenforderkante in Bogenlaufrichtung gesehen hat, als auf dessen Hinterkante. Dies kann bei der Ermittlung der optimalen Stellposition berücksichtigt werden, wobei die Wichtung dieses Einflußfaktors bei der Bestimmung der auftragsspezifisch optimalen Stellposition von Auftrag zu Auftrag durchaus unterschiedlich sein kann.
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Bei der Bestimmung der auftragsspezifisch optimalen Stellpositionen kann der gesamte Druckauftrag, d. h. dessen Einzeldaten, die aus der Druckvorstufe bekannt sind, Berücksichtigung finden. So lassen sich Daten in Bezug auf vorliegenden Schön- bzw. auf vorliegenden Schön- und Widerdruck in die Bestimmung der optimalen Stellposition einfügen, ferner Informationen darüber, ob die Oberlfäche des bedruckten Bogens ein- oder beidseitig eine Veredelungseinheit in Gestalt eines Lackierwerkes durchlaufen hat, bzw. welcher Bedruckstoff gerade bei diesem Auftrag verwendet werden soll.
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Daneben bietet das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren die Möglichkeit, nicht nur die auftragsspezifisch optimalen Stellpositionen von Bogenführungs- bzw. Bogenleitelementen zu bestimmen, sondern mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren können beispielsweise Bogenförderelemente in ihrer Wirkung beeinflußt werden. Ein Bogenförderelement beispielsweise in Gestalt einer Bogenbremse, welches im Schön- und Widerdruck die frisch bedruckte Unterseite des bogenförmigen Materials mit Saugluft beaufschlagt, ist in Druckbildbereichen mit hoher Farbbelegung, die noch nicht gänzlich durchgetrocknet sind in ihrer Wirkung zu drosseln, wohingegen die Bogenbremse in solchen Bereichen eines im Schön- und Widerdruck bedruckten bogenförmigen Materials an der Unterseite des bogenförmigen Materials mit voller Wirkung angreifen könnte, in welchem eine lediglich geringe Farbbelegung ausgebildet ist bzw. in welchen hellere Farbtöne vorherrschen.
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Ferner kann mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren neben der Ermittlung der optimalen Stellposition erreicht werden, daß die Bremswirkung einer Bogenbremse, wie sie bei bogenverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen in der Regel vor dem Auslagebereich angeordnet ist, in ihrer Bremswirkung so beeinflußt wird, daß die Bremswirkung im vorderen Teil des Bogens höher ist als im hinteren Teil des Bogens wenn im hinteren Teil des Bogens die Farbbelegung besonders kritisch ist bzw. eine Trocknung oder ein erstes Aushärten der Oberfläche der bedruckten Oberfläche noch nicht stattgefunden haben kann.
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Eine weitere Möglichkeit mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren automatisch auftragsspezifisch optimale Stellpositionen für Bogenführungs- bzw. Bogenleitelemente anzufahren, ohne manuelles Eingreifen des Druckers von Druckwerk zu Druckwerk über eine Mehrfarbenrotationsdruckmaschine was besonders zeitkritisch ist, kann die Einstellung der Bogenleitelemente interaktiv über einen Touchscreen-Monitor und dem Maschinenbediener erfolgen. Die zur Aufbereitung des Druckbildes im Touchscreen-Monitor erforderlichen Daten wiederum, lassen sich auf einfache Weise aus den bereits in der Druckvorstufe vorliegenden Druckbildinformationen ermitteln.
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Ein weitere Einsatzvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens liegt in der Druckweiterverarbeitung, die sich in der Regel an das Bedrucken eines flächigen Materials anschließt. Bogenförder- bzw. Bogenleitelemente in Gestalt von Greifern oder Nadeln oder Schneidmessern können relativ zu den bereits bearbeitenden Produkten, die gefalzt oder gebunden sein können derart positioniert werden, daß keine Beeinträchtigung des Druckbildes auftritt. Dies unterstützt besonders eine schnelle Weiterverarbeitung des bereits bedruckten Materials. Anhand der bereits aus der Druckvorstufe bekannten Daten des Druckbogens kann in Kenntnis des Ausschießschemas auf entsprechende Information für die Teilprodukte zurückgegriffen werden, so daß eine Umrechnung erfolgen kann, die sicherstellt, daß während der Druckweiterverarbeitung die für diesen Arbeitsgang auftragsspezifisch optimalen Positionen ermittelt werden können, die sich durchaus von den auftragsspezifisch für Bogenführungs- bzw. Bogenleitelemente während des Druckvorganges unterscheiden können.