-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kennzeichnung
und Aussonderung von fehlerhaften Druckbildern, die in einer Druckmaschine
auf einen Bedruckstoff aufgebracht werden, wobei in der Druckmaschine
mindestens eine Inline-Qualitätskontrolleinrichtung
zur Druckbildkontrolle vorhanden ist.
-
Um
in einer Druckmaschine fehlerhaft bedruckte Bedruckstoffe (fehlerhafte
Druckbilder, Makulaturbogen) aussondern zu können, weil diese im Weiterverarbeitungsprozess
nicht unnötigerweise
mit verarbeitet werden sollen, müssen
diese als fehlerhaft identifiziert, markiert und von den qualitätsgerechten
Druckprodukten getrennt werden. Das kann bereits in der Druckmaschine
geschehen oder – nach einer
Markierung der fehlerhaften Druckbilder (Einzelnutzen) bzw. Makulaturbogen
in der Druckmaschine – bei
der Weiterverarbeitung der Bedruckstoffe, beispielsweise an nachgeordneten
Falz-, Stanz-, Klebe- oder
Bindemaschinen. Die Qualitätskontrolle, Markierung
und Separierung erfordert zusätzliche Kosten
und sollte daher mit möglichst
geringem Aufwand verbunden sein.
-
Druckmaschinen
mit integrierten automatischen Bedruckstoffinspektionssystemen zur
Druckqualitätskontrolle
sind bekannt. Diese bestehen aus einer Inline-Bildaufnahmeeinrichtung
(z.B. Zeilenkamera), einer Beleuchtungs-, einer Steuer-, einer Bedien-,
einer Auswerteeinrichtung und gegebenenfalls Anzeigeeinrichtungen
(z.B. Monitore).
-
Zur
Markierung fehlerhafter Druckbilder werden Markierungseinrichtungen
innerhalb von Druckmaschinen verwendet, die von den Qualitätskontrolleinrichtungen
angesteuert werden und die fehlerhaften Druckbilder bzw. Makulaturbogen
in den unbedruckten Randbereichen mit Farbstoffmarkierungen oder
Klebezetteln kennzeichnen.
-
Die
so gekennzeichneten Bedruckstoffe werden entweder zusammen mit den
qualitätsgerechten Bedruckstoffen
zwischengelagert und müssen
nachfolgend in einem separaten Arbeitsgang manuell aussortiert werden,
oder die Druckmaschine ist mit einer Bedruckstoffweiche bzw. Mehrstapelauslage ausgerüstet, bei
der die fehlerhaft bedruckten Bedruckstoffe von einer zweiten Qualitätskontrolleinrichtung
identifiziert werden und aus dem fehlerfreien Bedruckstoffstrom
ausgeschleust oder auf einem zusätzlichen
Fehlerstapel separat abgelegt und entsorgt werden. Die Aussonderung
an der Druckmaschine kann einen relativ hohen Aufwand verursachen,
der in Relation zu den Kosten der Bedruckstoffe nicht wirtschaftlich
ist.
-
Ein
zweiter Weg zur Makulaturaussonderung besteht in der Abtrennung
der nicht qualitätsgerechten
Einzelnutzen oder Bedruckstoffe an den im Herstellungsprozess der
Dru ckerzeugnisse folgenden Verarbeitungsmaschinen, die in der Regel über dazu geeignete
Inline-Kontroll- und Aussonderungseinrichtungen für Einzelnutzen
verfügen,
so dass keine zusätzlichen
Sortierprozesse anfallen und in den häufigen Fällen, in denen mehrere Druckbilder
(Einzelnutzen) auf einem Bedruckstoffbogen aufgebracht sind, nicht
der gesamte Bogen aussortiert wird, sondern nur der nicht qualitätsgerechte
Einzelnutzen.
-
Aus
der
DE 203 03 574
U1 ist ein Bildinspektionssystem für eine Druckmaschine bekannt,
bei welcher der Bildaufnahmeeinrichtung eine entsprechend der Bildsignale
ansteuerbare Druckeinrichtung nachgeordnet ist, durch welche an
vorgesehenen Stellen des Bedruckstoffes sichtbare oder unsichtbare
Markierungen erzeugbar sind. Die Druckeinrichtungen können Tintenstrahl-,
Laserdrucksysteme oder Nummeriereinrichtungen sein und sind der
Bogenauslage vorgeordnet.
-
Aus
der
DE 103 32 211
A1 ist eine Banknotendruckmaschine mit einem Inspektionsmodul
und einem Nummeriermodul bekannt, wobei dem Nummeriermodul eine
zusätzliche
Markiereinrichtung zugeordnet sein kann, die ein Tintenstrahldruckwerk aufweist,
wobei die Druckköpfe
auf jeweils eine Spalte von aufgedruckten Banknoten gerichtet sind
und zusammen mit einem am druckfreien seitlichen Bogenrand zur Zeilenmarkierung
angeordneten Druckkopf jeweils fehlerhafte Banknotendrucke markieren. Der
Markiereinrichtung kann eine zweite Inspektionseinrichtung zur Erkennung
und Ablage fehlerhafter Bogen auf einem gesonderten Makulaturstapel nachgeordnet
sein.
-
Aus
der
DE 10 2005
012 913 A1 ist eine Druckmaschine mit mindestens einem
mit einem Stellglied einstellbaren Maschinenelement bekannt, wobei
eine optische Erfassungseinrichtung die Druckqualität erfasst
und mit der Druckstörung
korrelierende Druckmaschineneinstellungen mit Hilfe einer Regeleinrichtung
korrigiert. Die Regeleinrichtung kann mit einer Markiereinrichtung
zur Kennzeichnung fehlerhafter Bedruckstoffe zusammenwirken, die
als Tintenstrahl- oder Laserdrucker oder als typografische Druckeinrichtung
ausgebildet ist. Die Regeleinrichtung steuert gleichzeitig eine
Bedruckstoffweiche zur Aussonderung fehlerhafter Bedruckstoffe in einer
zweiten Auslage.
-
Die
bekannten Lösungen
zur Fehlerkennzeichnung mit Druckeinrichtungen erfordern einen hohen
Aufwand für
die Integration der Markierungsdruck- und Sortiereinrichtungen in
die Druckmaschine. Die Druckeinrichtungen benötigen einen konstanten Abstand
von der Bedruckstoffoberfläche
und daher einen exakten Bogenlauf in der Druckzone der Markiereinrichtungen,
der mit zusätzlichen
aufwändigen
Bogenführungseinrichtungen
gewährleistet
werden muss, die ihrerseits Bauraum beanspruchen. Weiterhin sind
die Markierungsmöglichkeiten
von Druckeinrichtungen beschränkt.
-
Es
ist weiterhin bekannt, zur Aufbringung variabler Daten, wie etwa
zur Personalisierung oder Kennzeichnung, oder zur Markierung fehlerhafter Druckprodukte
zwei Zylinder in der Auslage einer Druckmaschine anzuordnen, die
eine Druckzone bilden. Diese Zylinder weisen an ihrer Mantelfläche Aussparungen
für kettengetriebene
Greiferwagen auf, die die Bogen durch die Auslage fördern. Beim Durchlaufen
der Druckzone werden die Bogen ein- oder zweiseitig von den Zylindern
mittels direktem oder indirektem Druck eingefärbt. Im indirekten Druck können einer
oder können
beide Zylinder als Gummizylinder ausgebildet sein und von jeweils
zugeordneten Tintenstrahldruckköpfen
spiegelbildlich eingefärbt
werden. Alternative werden dem oder den Zylindern fotoempfindliche
oder magnetisierbare Trommeln oder auch Bänder zugeordnet, auf denen durch
das elektrofotografische bzw. magnetografische Druckverfahren das
Druckbild erzeugt und entwickelt wird. Für den direkten Druck werden
der oder die Zylindern als fotoempfindliche oder magnetisierbare
Zylinder ausgebildet, auf denen durch das elektrofotografische bzw.
magnetografische Druckverfahren das Druckbild direkt erzeugt und
entwickelt wird. Das entsprechende Druckbild wird beim Abrollen
auf die durch die Druckzone geförderten
Bogen übertragen.
Dabei kann einer der mit Bogenfördergeschwindigkeit
rotierenden Zylinder auch nur als Gegendruckzylinder ausgebildet
sein. Den Zylindern sind eine oder mehrere Trockner vorgeordnet,
damit kein Farbspalten beim Markieren auftritt. Diese Trockner sind
in bekannter Weise als Zwischentrockner zwischen den Druckwerken,
Trockenwerke oder Trockner in der Auslage ausgebildet. Weitere Trockner können den
Zylinder nachgeordnet sein, um die durch die Zylinder aufgebrachte
Farbe vor der Ablage zu trocknen. Während des weiteren Transportes
können
die Bogen berührungslos
oder mittels Walzen fixiert werden. Es können ebenfalls weitere Zylinder mit
den die Druckzone bildenden Zylindern in Verbindung stehen oder
eine weitere Druckzone, etwa für andersfarbige
Markierungen, bilden. Das Druckbild kann damit auf alle oder ausgewählte Einzelnutzen oder
beliebige sonstige Bereiche des Bogens aufgebracht werden. Im direkten
Druck werden den Zylindern und im indirektem Druck den Trommeln
oder Bändern
Reinigungseinrichtungen zugeordnet, um diese zu reinigen und somit
den folgenden Bogen mit geänderten
Daten bedrucken zu können.
Der obere Zylinder wird vorzugsweise einfach groß ausgebildet, damit dessen
Aussparung die Greiferwagen vom oberen und unteren Trum regelmäßig aufnehmen kann.
-
Nachteilig
an dieser Vorrichtung ist, dass ein relativ großer Raum in der Auslage der
Druckmaschine benötigt
wird.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einfachen Mitteln
in Druck- und Verarbeitungsmaschinen zu integrierende und an den
konkreten Produktionsablauf mit gerin gem Aufwand anpassbare Markierungs-
und Aussonderungseinrichtung zu schaffen, die flexibel in der Wahl
der Markierungsart ist und auch für eine einfache Nachrüstung an
vorhandenen Druckmaschinen geeignet ist.
-
Eine
gleichzeitig zu lösende
Aufgabe besteht darin, ein flexibel an vorhandene Druckmaschinen und
Bedruckstoffverarbeitungsmaschinen anpassbares Verfahren zur Aussonderung
von fehlerhaften Druckbildern mit minimalem Aufwand unter Nutzung vorhandener
Kontroll- und Aussonderungseinrichtungen vorzuschlagen.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des ersten Anspruchs
oder ein Verfahren mit den Merkmalen des dreizehnten Anspruchs gelöst.
-
Die
Erfindung dient der Verbesserung der Qualitätssicherung im Druckprozess.
Durch die Verwendung von robusten und verschleißbeständigen Sprühköpfen, die nur einen geringen
Raumbedarf haben und mit einfachen, nachrüstbaren Befestigungsmitteln
an jeder beliebigen Position innerhalb der Druckmaschine angeordnet
werden können,
und wegen der Unempfindlichkeit der Sprühköpfe auf Abstandsabweichungen
der Bogenoberfläche
beim Aufbringen der Markierungsflüssigkeit wird eine hohe Flexibilität bei der
Erstausrüstung
und Nachrüstung von
Druckmaschinen erreicht.
-
Da
mit Sprühköpfen aufgetragene
Markierungen einerseits mit kostengünstig nachrüstbaren Sensoren detektierbar
sind und andererseits die Kontrolleinrichtungen der Verarbeitungsmaschinen potentiell
auch zur Erfassung von Fehlermarkierungen geeignet sind, können der
Druckmaschine nachgeordnete Verarbeitungsmaschinen mit geringem Aufwand
mit entsprechenden Sensoren nachgerüstet oder deren vorhandene
Kontrolleinrichtungen zur Markierungsdetektion funktionell erweitert
werden, so dass mit einfachen Maßnahmen Makulaturweichen geschaffen
werden, die nur fehlerfreie, nicht markierte Druckbilder der nachgeordneten
Verarbeitungsmaschine zuführen.
Dadurch ist eine aufwändige
Aussortierung von fehlerhaften Druckbildern unmittelbar an der Druckmaschine
in vielen Fällen
nicht mehr erforderlich.
-
Mit
der vorgeschlagenen Lösung
ist es möglich,
Makulatur in der Prozesskette der Herstellung von Druckprodukten
zuverlässig
zu identifizieren, in der jeweils optimalen Variante auf kostengünstige Weise
zu markieren und mit dem geringsten Aufwand auszusondern.
-
Durch
die Einsparung von manuellen Sortierprozessen lassen sich darüber hinaus
auch subjektive Bewertungsfehler vermeiden.
-
Die
Erfindung soll am Beispiel einer Bogenrotationsdruckmaschine und
einer nachgeordneten Bogenverarbeitungsmaschine näher erläutert werden.
Die dazugehörige
Zeichnung zeigt in
-
1 eine
Darstellung des Aussagebereiches einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
mit einer Sprühkopf-Markierungseinrichtung.
-
Wie
aus der 1 ersichtlich, besteht eine Bogenrotationsdruckmaschine
in Reihenbauweise aus mehreren hintereinander angeordneten Druckwerken,
in denen jeweils einfarbige Druckbilder auf Bedruckstoffbogen aufgebracht
werden. Vom letzten Druckwerk sind ausschnittweise ein die Bogen 1 führender
Gegendruck- und Übergabezylinder 3, 4 und ein
die Druckfarbe auf die Bogenoberfläche übertragender Farbübertragungszylinder 2 dargestellt.
Nach der Druckzone 2, 3 des letzten Druckwerkes,
welches auch ein Lackwerk sein kann, ist oberhalb des Gegendruckzylinders 3 eine
Inline-Qualitätskontrolleinrichtung 8 zur
Druckbildinspektion angeordnet, die beispielsweise eine Zeilen-
oder Flächenkamera
mit entsprechender Bildanalyseeinrichtung sein kann. Ebenso können Farbdichte-
oder Spektralmesseinrichtungen vorgesehen sein. Dem letzten Druckwerk ist
ein Auslagekettenkreis 5 nachgeordnet, der mittels Greiferwagen 13 die
Bogen 1 vom Gegendruckzylinder 3 übernimmt
und zu einem Auslagebogenstapel 6 transportiert. Im Bereich
des Auslagekettenkreises 5 und der Inline-Qualitätskontrolleinrichtung 8 nachgeordnet,
vorzugsweise im aufsteigenden Abschnitt des Auslagekettenkreises 5,
ist mindestens ein lageverstellbarer Sprühkopf 9 beabstandet
zur Bogenbahn angeordnet. Bei mehreren Druckbildern auf einem Bogen 1 sind
mehrere Sprühköpfe 9 über die
Bogenbreite auf druckfreie Korridore verteilt.
-
Eine
Anordnung der Sprühköpfe 9 in
einer Auslageverlängerung
ist ebenso möglich.
Auslageverlängerungen
dienen der Verlängerung
der Trocknungsstrecke bei abschließender Lackierung der Bedruckstoffe.
-
Die
Sprühköpfe 9 sind
an einer die Greiferwagenbreite überspannenden
Traverse 7 mit bekannten (nicht näher dargestellten) Lagermitteln
manuell oder motorisch positionierbar angeordnet. Zur Anpassung
der Markierungsposition an die jeweilige Druckbildanordnung auf
dem Bogen 1 sind die Sprühköpfe 9 zumindest seitlich über die
Bogenformatbreite verschiebbar gelagert und auf die Bogenoberfläche in einem
einstellbaren Winkel gerichtet, wobei die Sprühköpfe 9 einzeln oder
gruppenweise in Bogenbreitenrichtung, Druckabstand und/oder Schwenkwinkel
positionierbar sind. Die Positionierung der Sprühköpfe 9 kann vorteilhaft
fernsteuerbar vom Leitstand der Druckmaschine aus über die Druckmaschinensteuerung 11 erfolgen,
wobei die Sprühköpfe 9 i.
a. auf Druckbild freie Korridore der Bogen 1 oder auf deren
Randbereiche ausgerichtet werden.
-
Mit
den Sprühköpfen 9 ist
zur Markierung eines fehlerhaften Bogens 1 oder eines fehlerhaften Druckbildes
auf dem Bogen 1 Markierungsflüssigkeit unter Druck auf die
Bogenoberfläche
oder die Bogenseitenkante aufbringbar. Die Sprühköpfe 9 sind dazu durch
Zuführleitungen
mit einem die Markierungsflüssigkeit
aufnehmenden Druckgefäß verbunden, wobei
die Markierungsflüssigkeit
im Druckgefäß und in
den Zuführleitungen
unter Druck steht. Der Druck wird mittels Druckluft oder mittels
Pumpe erzeugt. Jeweils ein Ventil steuert den Farbausstoß am Sprühkopf 9.
-
Die
Ventile sind pneumatisch oder elektrisch betätigbar und werden von einer
Sprühkopfsteuereinrichtung 10 innerhalb
der Druckmaschinensteuerung 11 gesteuert. Die Sprühkopfsteuereinrichtung 10 kann
mit einem Drehwinkelgeber 12 an einem der Bogen 1 führenden
Zylinder 3, 4 zur Synchronisation der Sprühköpfe 9 mit
der Bogenposition zur lagerichtigen Aufbringung der Markierungen
gekoppelt sein. Bei motorischer Positionierung der Sprühköpfe 9 kann
die Ansteuerung der Stellmittel in die Sprühkopfsteuereinrichtung 10 integriert
sein.
-
In
der Sprühkopfsteuereinrichtung 10 sind vorteilhaft
verschiedene Grundprogramme für
die Art und Weise der Aufbringung der Markierungen implementiert,
wie beispielsweise Punkt-, kreis-, linien- oder streifenförmige Markierungsformen,
Anordnung der Markierungen auf oder neben den fehlerhaften Druckbildern,
Mehrfachmarkierungen an den fehlerhaften Druckbildern, auf dem Bogenrand
in Höhe
der fehlerhaften Druckbilder oder auf einem oder mehreren Seitenrändern des
fehlerhaft bedruckten Bogens 1 usw..
-
Für den Anteil
der Markierungsflüssigkeit, der
beim Markieren eines Seitenrandes neben die Seitenkante des Bogens 1 gesprüht wird,
ist eine (nicht dargestellte) Auffangvorrichtung vorgesehen. Diese
Auffangvorrichtung wird im feststehenden Maschinenteil, wie im Bereich
einer Unterbrechung der Bogenleitbleche in der Auslage der Druckmaschine angeordnet.
Vorzugsweise wird die Auffangvorrichtung als Wanne mit einem U-förmigen Querschnitt und
geschlossenen Stirnseiten ausgebildet. Die Auffangvorrichtung liegt
in Höher
der Sprühköpfe 9,
so dass die neben den Bogen 1 gesprühte Markierungsflüssigkeit
die Wanne trifft und damit in der Wanne gesammelt wird. Die Auffangvorrichtung
kann aus einem oder mehreren über
die Breite der Druckmaschine angeordneten Segmenten bestehen, die
in Abhängigkeit
der Bogenbreite manuell oder motorisch auf eine oder beide Seitenkanten
eingestellt werden können.
Die Auffangvorrichtung wird derart im Bereich der Leitbleche angeordnet,
dass diese ohne Werkzeug nach oben oder in seitlicher Richtung aus der
Druckmaschine entnehmbar ist. Die von der Auffangvorrichtung aufgefangene
Markierungsflüssigkeit
trocknet ein oder wird abgeführt.
Für eine
Abfuhr der Markierungsflüssigkeit
weist die Auffangvorrichtung einen Flüssigkeitsablauf aus. Die Auffang vorrichtung
kann auch mit einem Ein- und Ablauf für einen Flüssigkeitsumlauf ausgerüstet sein,
wobei die Flüssigkeit
als Transportmedium für
die ausgestoßene
Markierungsflüssigkeit
dient. Der Flüssigkeitsumlauf
kann offen oder geschlossen ausgebildet sein, wobei ein Filter vorhanden
sein kann. Als Markierungsflüssigkeit
können
Iösemittelhaltige
Flüssigkeiten,
wie Ketone, eingesetzt werden. Die Markierungsflüssigkeit kann ebenfalls Fotoinitiatoren
und Monomere enthalten, die eine Härtung der Markierungsflüssigkeit
unter Einwirkung von UV-Licht ermöglichen.
-
Sprühköpfe 9 erfordern
nur geringen Bauraum, sind wartungsarm und flexibel bezüglich des Abstandes
zum Bedruckstoff. Da auch die Befestigungsmittel für die Sprühköpfe 9 einfacher
Art sind und zur steuerungstechnischen Ankopplung der Ventile und
zur Synchronisation mit einem Drehwinkelgeber lediglich Standardschnittstellen
der Sprühkopfsteuereinrichtung 10 zur
Druckmaschinensteuerung 11 erforderlich sind, bietet die
vorgeschlagene Lösung
aufgrund ihrer Flexibilität
auch günstige
Voraussetzungen für
eine Nachrüstung
von Druckmaschinen.
-
Um
die Zuverlässigkeit
der Sprühkopf-Markierungseinrichtung
auch bei längerer
Nichtbenutzung zu gewährleisten
und eine Austrocknung der Markierungsflüssigkeit zu vermeiden, sind
den Sprühköpfen 9 Abdeckvorrichtungen
und/oder Reinigungseinrichtungen (nicht dargestellt) zugeordnet. So
können
die Austrittsöffnungen
der Sprühköpfe 9 bei
deren Nichtgebrauch zeitweise mit einer Abdeckvorrichtung verschlossen
werden. Diese Abdeckung kann durch translatorische oder rotatorische
Relativbewegung zwischen den Sprühköpfen 9 und
den Abdeckvorrichtungen erfolgen. Die Abdeckvorrichtungen können kompressibel
oder inkompressibel ausgebildet sein.
-
Überschüssige oder
bereits eingetrocknete Markierungsflüssigkeit kann mittels der Reinigungseinrichtungen
von den Sprühköpfen 9 entfernt
werden. Die Reinigungseinrichtungen können als Bürsten, Schwämme und/oder Rakel ausgebildet
sein, und durch eine translatorische oder rotatorische Relativbewegung
zwischen den Sprühköpfen 9 und
den Reinigungseinrichtungen die Markierungsflüssigkeit entfernen. Die Abdeckvorrichtungen
und/oder die Reinigungseinrichtungen können so ausgebildet sein, dass
ein schneller Austausch erfolgen kann.
-
Es
ist weiterhin möglich,
ein Austrocknen der Markierungsflüssigkeit während des Nichtgebrauches der
Sprühköpfe 9 durch
Probesprühen
zu verhindern. Dazu können
die Sprühköpfe 9 die
Markierungsflüssigkeit
oder zugeführte
Reinigungsflüssigkeit
oder Druckluft auf unbedruckte oder später nicht mehr sichtbare Bereiche
der Bogen 1 oder zwischen die einzelnen durch die Auslage
geförderten
Bogen 1 sprühen.
Eine Voreilzeit der Sprühkopf-Ansteuerung wegen
der vorhandenen Flugzeit der Markierungsflüssigkeit bzw. Reinigungsflüssigkeit
muss dabei beachtet werden. Die ausgestoßene Markierungs flüssigkeit
bzw. Reinigungsflüssigkeit
wird von der Auffangvorrichtung aufgefangen und kann so abgeleitet werden.
-
Das
Probesprühen
kann beim Einschalten der Druckmaschine, während der Anlaufmakulatur, während Stillstandszeiten
beim Waschen usw. erfolgen. Die Funktionsfähigkeit der Sprühkopf-Markierungseinrichtung
wird auf diese Weise ständig
kontrolliert. Es werden ein exakter Sprühstrahl und eine erwartete
geometrische Form der Markierung sichergestellt.
-
Bei
einer Anordnung der Markierungseinrichtung unterhalb des Bogentransportweges
können
die Abdeckvorrichtungen, Reinigungseinrichtungen und/oder das Probesprühen ebenfalls
verwendet werden.
-
Der
Bogenrotationsdruckmaschine kann eine (nicht dargestellte) Bogenverarbeitungsmaschine
nachgeordnet sein, die beispielsweise eine Klebemaschine innerhalb
einer Faltschachtelproduktionslinie sein kann. Derartige Verarbeitungsmaschinen weisen
im Allgemeinen Kontrolleinrichtungen für die zu verarbeitenden Faltschachtelnutzen
auf, die mit Ausschleuseinrichtungen zur Aussonderung fehlerhafter
Bogen 1 bzw. Einzelnutzen gekoppelt sind und verhindern
sollen, dass fehlerhafte Zwischenprodukte unnötigerweise mit verarbeitet
werden. Die Kontrolleinrichtungen umfassen Bilderfassungs- und – analyseeinrichtungen,
die ohne größeren Aufwand funktionell
auf die Erfassung vorher aufgebrachter Markierungen erweiterbar
sind. Ebenso ist es möglich,
eine einfache zusätzliche
Sensoreinrichtung an der Verarbeitungsmaschine zu installieren,
die auf die vorher aufgebrachte Markierungsart, d.h. auf die Erfassung
wenigstens eines Merkmals der Markierung, abgestimmt ist.
-
Zur
Markierung sind beispielsweise sichtbare Farben oder Tinten, Flüssigkeiten
mit magnetischen Partikeln oder UV-aktiven Substanzen geeignet.
Die zur Markierungsdetektion geeigneten nachgeordneten Kontrolleinrichtungen
können
dementsprechend bekannte optische Sensoren bzw. Bilderfassungseinrichtungen
(Videokameras, Scanner, Spektrometer), induktive Geber oder UV-Prüfeinrichtungen
sein.
-
Die
mit den Bilderfassungs- und -verarbeitungssystemen ermittelten Daten
können
einem übergeordneten
Produktionsplanungs-/steuersystem übergeben und von diesem gespeichert
werden. Eine Auswertung der Druckqualität ist anhand der aufgezeichneten
Informationen über
den erfolgten Markiervorgang möglich.
-
Zur
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
Die
unbedruckten Bogen 1 durchlaufen zunächst die Bogendruckmaschine
und werden nach dem Verlassen der letzten Druckzone 2, 3 von
mindestens einer Inline-Qualitätskon trolleinrichtung 8 der
Druckmaschine auf Fehler überprüft. Wird
ein fehlerhaftes Druckbild auf einem Bogen 1 detektiert,
gibt die Qualitätskontrolleinrichtung 8 über die
Druckmaschinensteuerung 11 ein Markierungssignal an die
Sprühkopfsteuereinrichtung 10 aus,
wobei die Bogenlaufzeit bis zum Eintreffen des fehlerhaften Druckbildes an
den Sprühköpfen 9 der
Markierungseinrichtung berücksichtigt
wird. Das Markierungssignal löst
ein vorwählbares
Sprühintervall
aus, in dem Markierungsflüssigkeit
Punkt- oder linienförmig
auf oder neben das fehlerhafte Druckbild aufgesprüht wird.
Befindet sich nur ein Druckbild auf einem Bogen 1, reicht
ein Sprühkopf 9 zur
Kennzeichnung des Makulaturbogens aus. Bei mehreren Druckbildern
(Nutzen), die nebeneinander auf einem Bogen 1 angeordnet
sind, ist eine entsprechende Zahl von Sprühköpfen 9 erforderlich,
die vor Druckbeginn manuell oder vom Leitstand mit Hilfe der Druckvorstufendaten über die
Bildverteilung fernsteuerbar mittels Stellmotoren auf die zwischen
den Druckbildern vorhandenen druckfreien Korridore verfahren werden,
um jedes beliebige Druckbild markieren zu können. Auch eine Spalten-/Zeilenmarkierung
auf dem Bogenrand zur Kennzeichnung des fehlerhaften Nutzens bei
matrixförmiger
Nutzenanordnung ist möglich.
Der Ort für die
aufzubringenden Fehlermarkierungen wird zweckmäßig unter Berücksichtigung
der Art und Anordnung nachgeordneter Kontrolleinrichtungen so vorgewählt, dass
die Markierungen von einer den Sprühköpfen 9 nachgeordneten
Kontrolleinrichtung, die für
die Erfassung der fehlerhaften Druckbilder und Ansteuerung von Ausschleusungseinrichtungen
für die
fehlerhaften Nutzen bzw. Makulaturbogen aus dem Produktionsprozess
vorgesehen ist, detektierbar sind.
-
Im
einfachsten Fall erfolgt eine Markierung einer Bogenseitenkante
mit einer Farbe, so dass der Makulaturbogen bereits im Auslagebogenstapel 6 der
Druckmaschine identifiziert und beispielsweise manuell aus dem Stapel
entfernt werden kann. Der Sprühkopf 9 wird
dazu seitlich an die Bogenbahn angestellt. Für eine automatisierte Ausschleusung
sind Markierungen auf der Bogenoberfläche entweder am fehlerhaften
Druckbild (wenn die nachgeordnete Kontrolleinrichtung die gesamte
Bogenbreite erfasst oder im Bogenrandbereich in Höhe des fehlerhaften Druckbildes
(beispielsweise bei einer Registermessvorrichtung, welche im Normalbetrieb
Registermarken im unbedruckten Randbereich einliest) vorteilhaft.
Die entsprechend vorwählbare
Positionierung der Sprühköpfe 9 über der
Bogenbahn erfolgt manuell oder mit den von der Sprühkopfsteuereinrichtung 10 angesteuerten
Stellmitteln.
-
Die
geprüften
und markierten Bogen 1 werden nun der zweiten Kontrolleinrichtung
zugeführt, die
an der Bogendruckmaschine, als separate Einrichtung oder vorteilhaft
in einer nachgeordneten Bogen- oder Nutzenverarbeitungsmaschine
vorhanden ist und die Bogen 1 oder daraus hergestellten
Nutzen auf das Vorhandensein von Markierungen prüft. Stellt die Kontrolleinrichtung
eine Fehlermarkierung fest, erfolgt beispielsweise eine Unterbre chung
der Nutzenzufuhr an der Verarbeitungsmaschine zur Aussonderung des
fehlerhaften Nutzens oder eine automatische Ausschleusung auf einen
Fehlerstapel.
-
Ergänzend zur
Markierung der Druckbilder auf der Bogenoberfläche kann auch eine Markierung an
einer Seitenkante des Bogens 1 erfolgen, so dass die Markierung
bereits in dem zu verarbeitenden Bogenstapel erkennbar ist und das
Bedienpersonal je nach Fehlerhäufigkeit
manuelle oder automatisierte Sortiermaßnahmen vorbereiten kann.
-
Im
Falle von Schön-
und Widerdruckmaschinen mit Bogenwendung, die Bogen 1 auf
beiden Bogenseiten bedrucken, sind zweckmäßig Sprühköpfe 9 vor und/oder
nach der Wendeeinrichtung zum Markieren beider Bogenseiten angeordnet.
-
Bei
Verpackungsdruckmaschinen, insbesondere zur Faltschachtelproduktion,
erfolgt vorteilhaft alternativ oder ergänzend zu einer Markierung auf dem
Bogen- oder Nutzenrand eine Markierung auf einer Klebelasche des
fehlerhaft bedruckten Faltschachtelzuschnittes. Die Markierung auf
dem Klebefalz/Klebelasche hat den Vorteil, dass diese sich bei nicht
erfolgter Ausschleusung des markierten Faltschachtelzuschnittes
in der Klebemaschine im nicht sichtbaren Bereich der Faltschachtel
befindet. So kann die Faltschachtel in jedem Fall ohne sichtbare
Markierung bis zum Endkunden gelangen.
-
Ebenfalls
in der Faltschachtelproduktion findet eine weitere Markierungsvariante
Anwendung, wobei die Markierung eine vorher gedruckte Kodierung
auf einer Klebelasche unlesbar macht. Dafür übliche Kurandt-Codes werden
in Faltschachtelklebemaschinen vor dem Einziehen der Faltschachtelzuschnitte
in die Klebemaschine ausgewertet. Ebenso ist auch dass Maskieren
von Barcodes oder Flattermarken auf Falzbögen möglich, die in Zusammentragmaschinen
ausgewertet werden. Das Vorhandensein dieser für die Weiterverarbeitungslogistik
benötigten
Kodierungen wird vor der Verarbeitung der Nutzen von einer darauf
spezialisierten Kontrolleinrichtung geprüft. Erfasst die Kontrolleinrichtung
den durch das Aufsprühen
einer Farbe maskierten Code nicht, wird die Weiterverarbeitung analog
zu einem Nutzen ohne Code unterbrochen zur Aussonderung des fehlerhaften
Nutzens oder der uncodierte Nutzen wird automatisch ausgeschleust.
-
Im
Falle von Faltschachtelzuschnitten erfolgt die Ausschleusung der
fehlerhaften Nutzen zweckmäßig in einer
nachgeordneten Faltschachtelklebemaschine, da diese obligatorisch
mit geeigneten Kontrolleinrichtungen ausgestattet sind.
-
Markierungseinrichtungen,
die mit Sprühköpfen 9 ausgestattet
sind, bieten gegenüber
Druckeinrichtungen weitaus mehr Freiheitsgrade in der Auswahl des
zu detektierenden Markierungsmerkmals und damit auch bessere Anpassungsmöglichkeiten
an die Art und Leistungsfähigkeit
der nachgeordneten Kontrolleinrichtung für die Erfassung der Fehlermarkierungen.
So können
- – die
detektierbaren Eigenschaften der Markierungsflüssigkeit (optische, magnetische
oder andere Eigenschaften),
- – der
Aufbringungsort der Markierungen,
- – die
Markierungsgröße und -form
im
Hinblick auf die Spezifikation der nachgeordneten Kontrolleinrichtung
optimal gewählt
werden.
-
Die
beschriebenen Einrichtungen und Abläufe sind ebenso auch auf andere
Druckmaschinen, beispielsweise Rollendruckmaschinen zur Markierung
von Druckbildfehlern auf Bedruckstoffbahnen anwendbar.
-
- 1
- Bogen
- 2
- Farbübertragungszylinder
- 3
- Gegendruckzylinder
- 4
- Übergabezylinder
- 5
- Auslagekettenkreis
- 6
- Auslagebogenstapel
- 7
- Traverse
- 8
- Qualitätskontrolleinrichtung
- 9
- Sprühkopf
- 10
- Sprühkopfsteuereinrichtung
- 11
- Druckmaschinensteuerung
- 12
- Drehwinkelgeber
- 13
- Greiferwagen