DE10138864A1

DE10138864A1 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Plastik-Karten

Info

Publication number: DE10138864A1
Application number: DE10138864A
Authority: DE
Inventors: Michael Eichler
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2001-08-08
Filing date: 2001-08-08
Publication date: 2003-02-27

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Plastik-Karten, bei dem als Ausgangsmaterial ein biegesteifer Druckbogen aus Kunststoff verwendet wird und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, durch das Arbeitsgänge bei der Herstellung der Plastik-Karten vermieden werden können und eine Einrichutng zur Realisierung dieses Verfahrens zu entwickeln. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von Plastik-Karten, bei dem als Ausgangsmaterial ein biegesteifer Druckbogen aus Kunststoff verwendet wird und der Druckbogen auf einer Bogenoffsetdruckmaschine mit mindestens einer strahlungstrockenden Farbe innerhalb der Bogenoffsetdruckmaschine getrocknet, anschließend gewendet und auf seiner Rückseite bedruckt wird, in einem nachfolgenden Arbeitsgang beidseitig transparente Folien zugeführt werden, diese Folien thermisch beaufschlagt und so mit den Oberflächen des Druckbogens innig verbunden werden, der Druckbogen anschließend gestanzt, die gestanzten Karten vereinzelt und der weiteren Verarbeitung zugeführt werden, gelöst.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Plastik-Karten, bei dem als Ausgangsmaterial ein biegesteifer Druckbogen aus Kunststoff verwendet wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einer Bogenoffsetdruckmaschine zum Bedrucken von biegesteifen Bögen aus Kunststoff, einer Kaschiereinrichtung zum beidseitigen Aufbringen von transparenten Folien und einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen der gewünschten Formate.
Derartige Plastik-Karten finden in Form von Bankkarten, Scheckkarten, Kreditkarten und ähnliches immer breitere Anwendung. Diese Karten bestehen aus einem biegesteifen, ein- oder beidseitig bedruckten Kern aus Kunststoff, der in der Regel beidseitig mit einer transparenten Folie kaschiert ist.
Diese Plastik-Karten können hergestellt werden, indem die geschnittenen Karten in einer speziellen Druckmaschine bedruckt werden. Eine derartige Druckmaschine ist aus der DE 94 21 404 U bekannt.
Auf diese Weise hergestellte Karten werden in der Regel noch mit einer transparenten Folie kaschiert. Eine Vorrichtung hierzu wird in der DE 42 42 210 C2 beschrieben.
Die Herstellung ist insbesondere bei großen Stückzahlen ökonomisch nachteilig und technisch zu aufwändig.
Um die Herstellung billiger zu machen, wurde nach Wegen gesucht, um diese Karten zumindest effektiver bedrucken zu können. Eine Möglichkeit bietet sich in der Anwendung konventioneller Bogenoffsetdruckmaschinen im Zuge der Herstellung derartiger Karten.
Dabei werden mindestens zwei bedruckte flexible Bögen aus Kunststoff in einer konventionellen Bogenoffsetdruckmaschine bedruckt und anschließend in einem nachgeordneten Arbeitsgang miteinander verbunden und beidseitig mit einer transparenten Folie versehen. Danach erfolgt das Ausstanzen der Karten.
Dieses Verfahren ist sehr aufwändig. Insbesondere das lagegenaue Zusammenfügen der beiden Druckbögen erweist sich als sehr kompliziert. Es kommt zu Problemen beim Verschweißen der vier Folien.
Um diesen Nachteil zu vermeiden wird der Druckbogen in seiner endgültigen Stärke in der Bogenoffsetdruckmaschine bedruckt. Soll auch die Rückseite bedruckt werden, dann muss der Stapel mit den einseitig bedruckten Bögen gewendet und ein zweites Mal auf der Bogenoffsetdruckmaschine bearbeitet werden. Erst danach werden in einer geeigneten Einrichtung beidseitig die transparenten Deckfolien zugeführt und mit dem Kern verschweißt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu entwickeln, durch das Arbeitsgänge bei der Herstellung der Plastik-Karten vermieden werden können. Weiterhin besteht die Aufgabe, eine Einrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens zu entwickeln.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des 1. und des 4. Anspruchs gelöst.

Die Erfindung hat den Vorteil, dass nunmehr ein Druckvorgang entfällt. Das Verschweißen der Folien vereinfacht sich und die Genauigkeit der Zuordnung der Vorderseite zur Rückseite der Karte ist sehr genau.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung zeigt eine großformatige Bogenoffsetdruckmaschine in Reihenbauweise. Die nachgeordneten Bearbeitungseinheiten, wie die Kaschiereinrichtung, die Stanzmaschinen, Vereinzelungsaggregate u. dgl. sind handelsübliche Maschinen und sind in der Figur nicht dargestellt.
Wie aus der Figur ersichtlich, besteht diese Bogenoffsetdruckmaschine aus mehreren, in Reihe angeordneten Druckwerken. Im Ausführungsbeispiel sind beispielhaft 5 Druckwerke 31; 32; 33; 35; 35 dargestellt, wobei zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mindestens zwei Druckwerke erforderlich sind.
Den Druckwerken 31; 32; 33; 35; 35 ist ein Anleger 1 vorgeordnet. Der Aufbau und die Funktion des Anlegers 1 sind bekannt, so dass hier nicht näher darauf eingegangen werden muss. Die Druckwerke 31; 32; 33; 35; 35 bestehen aus je einem Gegendruckzylinder 21; 22; 23; 24; 25, je einem Plattenzylinder 5 und je einem Gummizylinder 6 (Plattenzylinder 5 und Gummituchzylinder 6 sind in der Figur nur im Druckwerk 31 bezeichnet). Die Bogenlaufrichtung ist durch einen Pfeil gekennzeichnet. Erkennbar sind weiterhin die von je zwei Gegendruckzylindern 21; 22; 23; 24; 25 eingeschlossenen Bogenführungszylinder 72; 73; 74; 75. Nach dem ersten Druckwerk 31 ist eine aus einer Übergabetrommel 711, einer Speichertrommel 712 und einer Wendetrommel 713 bestehende Drei-Trommel-Wendeeinrichtung angeordnet. Die Erfindung ist nicht an eine Drei-Trommel-Wendeeinrichtung gebunden. Es kann auch eine Ein-Trommel- Wendeeinrichtung eingesetzt werden.
Gegendruckzylinder 21; 22; 23; 24; 25 und Bogenführungszylinder 72; 73; 74; 75 sowie die Speichertrommel 712 der Drei-Trommel-Wendeeinrichtung sind bogenführende Zylinder mit doppelt-großem Durchmesser gegenüber dem Plattenzylinder 5 und Gummituchzylinder 6. Die zu jedem Druckwerk 31; 32; 33; 35; 35 gehörenden Farb- und Feuchtwerke sind hier nicht dargestellt.
Das Druckwerke 31 ist zum Verdrucken eines Farbsystems vorgesehen, das Farben mit strahlungstrocknenden - in der Regel UV-trocknenden - Bestandteilen enthält. Die Druckwerke 32; 33; 35; 35 sind zum Verdrucken von Farben vorgesehen, die für den Offsetdruck typisch sind.
Dem Druckwerk 31 ist ein Trockner 111 zugeordnet. Diese Trockner 111 ist nach dem zu trocknenden Farbsystem gewählt, so dass an dieser Stelle ein UV-Trockner eingesetzt wird.
Nach dem Druckwerk 35 ist eine Auslage 12 vorgesehen. Der Aufbau und die Funktion der Auslage 12 sind bekannt, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird.
Mit dieser Einrichtung wird folgendes erfindungsgemäße Verfahren realisiert:
Das im Anleger 1 als Bogenstapel bereit gestellte Ausgangsmaterial aus Kunststoff zum Herstellen der Plastik-Karten liegt als biegesteifer Druckbogen in einer Materialstärke von 0,66 mm vor. Der bereitgestellte Druckbogen wird von hier nicht näher beschriebenen Einrichtungen gefasst und auf den Bogenweg gegeben. In den Druckwerken 32; 33; 35; 35 wird über den Gummituchzylinder 6 die Farbe eines Farbsystems aufgetragen, das anteilig eine unter Strahlung (im Ausführungsbeispiel unter ultravioletter Strahlung) härtende Farbe enthält. Derartige Farben werden als Hybridfarben bezeichnet. Es ist auch möglich, reine UV-Farben einzusetzen.
Unter Farbsysteme werden hier die Farben zusammengefasst, die im wesentlichen gleiche Verarbeitungseigenschaften aufweisen.
Anschließend erfolgt das Trocknen dieser Farbschicht durch den Trockner 111. Danach wird der Druckbogen durch die hier nicht dargestellten Greifer der Wendetrommel 71 erfasst und gewendet. Die Vorgänge bei der Bogenwendung sind allgemein bekannt, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird.
Nach der Bogenwendung erfassen die Greifer des Gegendruckzylinders 22 den Druckbogen, so dass dessen Rückseite auf den nachfolgenden Druckwerken 32, 33; 34; 35 bedruckt werden kann. Der Druckbogen wird hier mit den Farben eines Farbsystems bedruckt, das aus Farben besteht, die für den Offsetdruck typisch sind.
Nach dem Bedrucken wird der Druckbogen in der Auslage 12 wiederum als Stapel abgelegt. Dieser wird dann durch geeignete Transportmittel an eine Kaschiermaschine gebracht, durch die der Druckbogen beidseitig mit einer dünnen, transparenten Folie kaschiert wird. Dabei werden die bedruckten Seiten mit Folie bedeckt. Auf diese Einheit wird thermisch eingewirkt, so dass eine innige Verbindung zustande kommt.
Anschließend wird der Druckbogen zum Ausstanzen der entsprechenden Formate einer Stanzmaschine zugeführt. Nach dem Ausstanzen erfolgt die weitere Verarbeitung, in der Regel das Vereinzeln und das nachfolgende Verpacken auf Verpackungslinien. Bezugszeichenaufstellung 1 Anleger
21 Gegendruckzylinder
22 Gegendruckzylinder
23 Gegendruckzylinder
24 Gegendruckzylinder
25 Gegendruckzylinder
31 Druckwerk
32 Druckwerk
33 Druckwerk
34 Druckwerk
35 Druckwerk
5 Plattenzylinder
6 Gummituchzylinder
711 Übergabetrommel
712 Speichertrommel
713 Wendetrommel
72 Bogenführungszylinder
73 Bogenführungszylinder
74 Bogenführungszylinder
75 Bogenführungszylinder
111 Trockner
12 Auslage

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Plastik-Karten, bei dem als Ausgangsmaterial ein biegesteifer Druckbogen aus Kunststoff verwendet wird und
der Druckbogen auf einer Bogenoffsetdruckmaschine mit mindestens einer strahlungstrocknenden Farbe innerhalb der Bogenoffsetdruckmaschine getrocknet,
anschließend gewendet und
auf seiner Rückseite bedruckt wird,
in einem nachfolgenden Arbeitsgang beidseitig transparente Folien zugeführt werden,
diese Folien thermisch beaufschlagt und so mit den Oberflächen des Druckbogens innig verbunden werden,
der Druckbogen anschließend gestanzt,
die gestanzten Karten vereinzelt und
der weiteren Verarbeitung zugeführt werden.

2. Verfahren zur Herstellung von Plastik-Karten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke des Druckbogens mindestens 0,6 mm beträgt

3. Verfahren zur Herstellung von Plastik-Karten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als strahlungshärtende Farben UV-Farben oder Farben mit UV- härtenden Anteilen eingesetzt werden.

4. Einrichtung zur Herstellung von Plastik-Karten, bestehend aus einer Bogenoffsetdruckmaschine zum Bedrucken von biegesteifen Bögen aus Kunststoff, einer Kaschiereinrichtung zum beidseitigen Aufbringen von transparenten Folien und einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen der gewünschten Formate dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenoffsetdruckmaschine aus mindestens zwei Druckwerken (31; 32; 33; 35; 35) besteht, nach mindestens einem Druckwerk (31) eine Bogenwendeeinrichtung (711; 712; 713) angeordnet ist, der Bogenwendeeinrichtung (711; 712; 713) mindestens ein weiteres Druckwerk (32; 33; 35; 35) zum Bedrucken der Rückseite nachgeordnet und vor der Bogenwendeeinrichtung (711; 712; 713) mindestens eine auf Strahlungsbasis arbeitende Trockeneinrichtung (111) angeordnet ist.

5. Einrichtung zur Herstellung von Plastik-Karten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwerke (31; 32; 33; 35; 35) aus Farbwerk, Plattenzylinder (5), Gummituchzylinder (6), Gegendruckzylinder (21; 22; 23; 24; 25) und Bogenführungszylindern (72; 73; 74; 75) bestehen, wobei die Gegendruckzylinder (21; 22; 23; 24; 25) und die Bogenführungszylinder (72; 73; 74; 75) einen doppeltgroßen Durchmesser gegenüber dem Plattenzylinder (5) und dem Gummituchzylinder (6) aufweisen.

6. Einrichtung zur Herstellung von Plastik-Karten nach Anspruch 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchmesser der Bogenführungszylinder (72; 73; 74; 75) und der Durchmesser der Speichertrommel (712) der Bogenwendeeinrichtung (711; 712; 713) gleich sind.

7. Einrichtung zur Herstellung von Plastik-Karten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockeneinrichtung (111) mit UV-Strahlen arbeitet.