DE1013067B - Vulkanisationsmittel - Google Patents

Description

• Vulkanis ationsmittel Es ist bekannt, daß sich Naturkautschuk oder synthetische Kautschukarten vulkanisieren lassen. Zu diesem Zweck dient in der Praxis, vor allem bei Naturkautschuk, der Schwefel, dem häufig noch Aktivatoren oder/und Beschleuniger zugesetzt werden. Es ist aber auch möglich, die Vulkanisation ohne Schwefel unter Zusatz bestimmter Chemikalien, wie z. B. Metalloxyden oder organischer Verbindungen. durchzuführen. Dieses letztere Verfahren hat sich vorwiegend für die Vulkanisation von synthetischem Kautschuk bewährt. Insbesondere bei der Vulkanisation von Polychloroprenen ist die Verwendung von Diaminen, monofunktionellen Aldehyd-Amin-Verbindungen u. a. m., aber auch von Kombinationen dieser Verbindungen mit Metalloxyden, wie z. B. mit Bleioxyd, Zinkoxyd oder Magnesiumoxyd, bekannt.
• Diese Beschleuniger bzw. ihre Kombinationen können theoretisch sowohl zur Heiß- wie auch zur Kaltvulkanisation verwendet werden. In der praktischen Anwendung hat sich jedoch gezeigt, daß die Kaltvulkanisation meist zu langsam verläuft, und insbesondere für die Vulkanisation von lösungsmittelhaltigen Kautschuk- oder Kunstkautschukmischungen reichen die vorbekannten Vulkanisationsmittel in der Kälte meist nicht aus.
• Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß Umsetzungsprodukte von Diaminen, insbesondere aliphatischen Diaminen, mit Ketonen, wobei sich zyklische Ketone als besonders vorteilhaft erweisen, mit Kautschukmischungen, insbesondere aber mit Kunstkautschuken, hervorragende Vulkanisate ergeben. Mit Hilfe dieser Diamin-Keton-Umsetzungsprodukte ist es möglich, bei normalen oder mäßig erhöhten Temperaturen in kurzer Zeit allen praktischen Anforderungen genügende Vulkanisate zu erhalten. Dieser Vorteil wirkt sich besonders bei der Verwendung von Kautschuk- bzw. Kunstkautschuklösungen aus, bei denen sonst erfahrungsgemäß mit sehr langen Vulkanisationszeiten gerechnet werden mußte.
• Die hier nicht geschützte Herstellung dieser Kondensationsprodukte kann nach den an sich bekannten \methoden durch Umsetzung von Diaminen mit Ketonen bei Gegenwart von Kondensationsmitteln, beispielsweise von Bleioxyd oder Zinkoxyd, vorgenormen werden. Es wurde dabei gefunden, daß es nicht erforderlich ist, nach Beendigung der Umsetzung die metalloxydhaltigen Kondensationsmittel aus der Reaktionslösung zu entfernen, sondern daß es vorteilhaft ist, diese Kondensationsmittel in den Keton- Diamin- Umsetzungsprodukten zu belassen und als Ganzes als Vulkanisationsmittel zu verwenden.
• Beispiel 1 38,0 Teile Naturkautschuk 35,0 ,, Kreide 10,0 ,, aktiver Gasruß 15,0 ,, weicher Gasruß 0,5 5,. Schwefel 1,5 eines aus 50 Teilen Zinkoxyd, 500 Teilen Aceton und 52,4 Teilen Tetramethylendiamin gewonnenen Umsetzungsproduktes 100.0 Teile Diese Mischung wird nach dem Mastizieren auf einem Kalander zu einer endlosen Bahn ausgezogen und ohne Druck bei einer Temperatur von etwa 1000 kontinuierlich ausvulkanisiert. Das auf diese Weise erhaltene Vulkanisat kann für die Herstellung von z. B. Fußbodenbelag oder Sohlenplatten verwendet werden.
• Beispiel 2 Ein Gemisch aus 60,0 Teilen chlorsulfoniertem Polyäthvlen 6,0 härtbarem Phenolharz 28,0 ,, aktivem Gasruß 6,0 Umsetzungsprodukt von Methyläthylketon mit p-Phenylendiamin wird nach dem Mastizieren zu Platten kalandert, deren Ausvulkanisation bei normaler Temperatur innerhalb kurzer Zeit erfolgt. Diese Platten können beispielsweise als säurefestes Dichtungsmaterial verwendet werden. Sie eignen sich besonders gut dazu, um Metalle vor dem Angriff von Säuren zu schützen.
• Beispiel 3 18,0 Teile Polychloropren 6,0 ,, aktiver Füllstoff (hochdisperses, durch thermische Umsetzung von Siliciumtetrachlorid in der Gasphase hergestelltes Kieselsäuregel) 2,0 0., lockeres Calciumsilikat 0,2 ,, Magnesiumoxyd 0,2 ,, Zinkoxyd 4,0 ,, Xylol 32,0 ,, Methylenchlorid 10,0 ,, Äthylacetat 27,6 ,, Leichtbenzin 100,0 Teile werden innig miteinander vermischt. Dieses Gemisch wird in der Weise als Klebstoff verwendet, daß dasselbe mit 10 Teilen einer Lösung von 0,8 Teilen des Umsetzungsproduktes von Cyclohexanon- mit Hexamethylendiamin in 9,2 Teilen Cyclohexanon innig vermischt wird. Mit diesem Gemisch werden die zu verklebenden Stellen bestrichen. Nach dem Verdunsten der Lösungsmittel werden die zu verklebenden Teile durch geringen Druck miteinander verbunden, wobei der Klebefilm in der Kälte ausvulkanisiert und eine sehr fest haftende Verklebung hebeiführt.

Claims (2)

1. P A T E N T A N S P R Ü C H E 1. Vulkanisationsmittel für natürlichen Kautschuk und synthetische Kautschukarten, enthaltend Umsetzungsprodukte von Diaminen mit Ketonen.
2. 2. Vulkanisationsmittel nach Anspruchs, gekennzeichnet durch einen Gehalt von Umsetzungsprodukten von Diaminen mit Ketonen, die nicht oder nur teilweise von den bei ihrer Herstellung als Kondensationsmittel verwendeten Metallverbindungen befreit sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 444 441, 560 353, 564913,567146.