DE10124334A1 - Vorrichtung und Verfahren zur pneumatischen Steuerung und Regelung von Druckmittelströmen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur pneumatischen Steuerung und Regelung von DruckmittelströmenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) für Druckmittelströme mit einem Eingangskanal (14), mit zwei Ausgangskanälen (16, 18) und mit einem Entlüftungskanal (20) sowie mit einem zwischen diesen Kanälen vermittelnden, in einer Ventilkammer (92) angebrachten Ventilkolben (90) sowie ein Verfahren zur Steuerung und Regelung von Druckmittelströmen. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, dass durch einen pneumatisch getriebenen Ventilkolben (92) alternierend, mit einer vorgebbaren Zeitkonstante, jeweils ein Ausgangskanal (16, 18) der pneumatischen Steuer- und Regelvorrichtung (10) mit dem einen Eingangskanal (14) und dem anderen Ausgangskanal gleichzeitig mit dem Entlüftungskanal (20) verschaltet ist.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Steuerung
und Regelung von Druckmittelströmen beziehungsweise von
einem Verfahren zur Steuerung und Regelung von
Druckmittelströmen.
Pneumatische Steuer- und Regelschaltungen werden in einer
Vielzahl von technischen Anwendungen benutzt. Beispielhaft
sei hier auf die Europäische Patentschrift EP 0 812 743 B1
verwiesen, die einen druckmittelbetriebenen Scheibenwischer-
Motor beschreibt.
Der Scheibenwischer-Motor der EP 0 812 743 B1 besitzt einen
doppelt wirkenden Arbeitszylinder in dem zwei Kolbenflächen
gegeneinander druckmittelbeaufschlagt werden. Ein
Umsteuerschieber speist je nach Stellung des Antriebs das
Druckmittel im Bereich der äusseren Endlagen der
Kolbenflächen ein und schaltet im Bereich der inneren
Endlagen der Kolbenflächen zur Entlüftung durch. Die beiden
Kolben beziehungsweise Kolbenflächen sind dabei über eine
mechanische Verbindung gekoppelt und mit einer Zahnstange
versehen. Die Zahnstange wiederum greift auf einen
Drehabtrieb ein, so dass die lineare Bewegung zwischen den
beiden äusseren Endlagen der Kolbenflächen über den
Drehabtrieb in eine Drehbewegung zur Wischerbetätigung
überführt wird.
Zur Umsteuerung, das heisst zur Umkehrung der Drehbewegung,
sobald eine der Endlagen erreicht ist, wird ein sogenannter
Umsteuerschieber verwendet. Hierbei handelt es sich um ein
Ventil, bei welchem der Ventilschieber analog zum doppelt
wirkenden Arbeitszylinder ebenfalls doppelt wirkend betätigt
wird. Der Umsteuerschieber führt, bezogen auf die Bewegung
des doppelt wirkenden Arbeitszylinders, dazu entgegengesetzt
Bewegungen aus.
Aus der US 4,655,505 ist ein pneumatisch kontrollierter Sitz
für ein Fahrzeug bekannt, der es ermöglicht, die
Druckverteilung des Sitzes für den Fahrer zu variieren.
Diese Vorrichtung umfasst eine Vielzahl von in den Sitz des
Fahrzeuges integrierten, flexiblen Luftkammern, die über
eine entsprechende Anzahl von Verbindungsmitteln mit einer
Luftpumpe und einem Drucksensor verbunden sind. Jedes
Verbindungsmittel weist ein Ventil auf, das über
elektronische Kontrollmittel, die das Signal des
Drucksensors auswerten, angesteuert werden kann.
Die kombinierte, pneumatische und elektrische Schaltung
dieser Vorrichtung gestattet es durch die Vielzahl der
Ventile, definierte Drücke in den einzelnen Luftkammern des
Sitzes aufzubauen und so, sowohl den Komfort des Sitzes zu
erhöhen, als auch longitudinalen oder lateralen
Beschleunigungen des Fahrzeugs Rechnung zu tragen.
Im Besonderen gestattet es die Vorrichtung der US 4,655,505
den Druck in jeder einzelnen Luftkammer zeitlich
kontinuierlich zu variieren, so dass eine optimierte
Druckverteilung einstellbar ist beziehungsweise der Fahrer
durch eine oszillierende Änderung der Druckverhältnisse in
den Luftkammern einen Massage-Effekt erfährt.
Zur Erzielung dieser Variation in den Druckverhältnissen der
einzelnen Luftkammern des Sitzes der US 4,655,505 ist eine
aufwendige elektrische Kontroll- und Steuereinheit mit
entsprechender Elektronik und zumindest ein Drucksensor und
eine zentrale Recheneinheit von Nöten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 beziehungsweise auch das erfindungsgemäße
Verfahren nach Anspruch 17 hat demgegenüber den Vorteil,
dass auf elektrische oder elektronische Komponenten fast
vollständig verzichtet werden kann.
Die erfindungsgemäße pneumatische Schaltung zur Regelung der
Druckmittelströme bedarf keiner elektrisch angesteuerten
Ventile, keiner Drucksensoren und auch keiner rechnerisch
gesteuerten Kontrolleinrichtung. Lediglich ein Kompressor
beziehungsweise die Pumpe zur Bereitstellung des
Druckmittels kann eventuell als elektrisch angetriebene
Pumpe ausgebildet sein.
Durch den rein pneumatisch getriebenen Ventilkolben der
erfindungsgemäßen Steuer- und Regeleinrichtung wird ein
Schieberelement der Art bewegt, dass alternierend jeweils
ein Ausgangskanal der pneumatischen Vorrichtung mit dem
einen Eingangskanal und der andere Ausgangskanal
gleichzeitig mit dem Entlüftungskanal der Vorrichtung
verschaltet ist.
Auf diese Weise ist das Füllen einer ersten Kammer mit dem
Druckmittel und das gleichzeitige Entleeren einer zweiten
Kammer wechselseitig möglich, ohne die Druckmittelzufuhr zu
den Kammern über elektromagnetische Ventile steuern zu
müssen.
Vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den in den Unteransprüchen aufgezeigten
Maßnahmen.
Durch die Ausbildung von Verbindungskanälen in dem
beweglichen Schieberelement lässt sich auf einfache und
elegante Art und Weise die jeweilige Verbindung zwischen dem
einen Eingangskanal, dem jeweiligen Ausgangskanal sowie dem
zweiten Ausgangskanal und dem Entlüftungskanal herstellen.
Das Schieberelement wirkt somit wie eine verstellbare
Weiche, die die Zuordnung der insgesamt vier Kanäle der
Vorrichtung zueinander übernimmt.
Mit einer einstellbaren Drossel, die den Durchfluss des
Druckmittels in eine parallel zum jeweiligen Ausgangskanal
angeordnete Arbeitskammer regelt, lässt sich beispielsweise
auf einfache Art ein Verzögerungsglied für die
erfindungsgemäße Schaltung realisieren, so dass die
Zeitkonstante der alternierenden Bewegung flexibel
eingestellt werden kann. Erst, wenn im Arbeitsraum rin zuvor
definierter Druck anliegt, wird eine genügend große
rücktreibende Kraft auf den Ventilkolben und dem damit
verbundenen Schieberelement ausgeübt. Das Schieberelement
wird dann automatisch bewegt, so dass sich die, alternative
Zuordnung der Kanäle einstellt. So ist es allein über die
Größe der Arbeitsräume und die Einstellung der Drosseln
möglich die Zeitverzögerung innerhalb der pneumatischen
Schaltung ohne elektronische Bausteine zu realisieren.
In vorteilhafter Weise sind die den beiden Ausgangskanälen
zugeordneten Arbeitsraume der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Teil der Ventilkammer, in der sich der Ventilkolben bewegt.
Die Arbeitsräume sind zur Ventilkammer hin beispielsweise
über eine Membran, die jeweils in der Nähe eines seiner
Enden mit dem Ventilkolben verbunden ist, abgeschlossen.
Diese elastischen Membranen, die vorteilhaft aus einem
Elastomer, wie beispielsweise Kautschuk oder Silikon
bestehen können, übertragen in einfacher Weise den in der
Arbeitskammer anliegenden Druck auf den Ventilkolben. Der
Ventilkolben kann so durch die relative Druckdifferenz der
Arbeitskammern zueinander in eine oszillierende Bewegung
versetzt werden, die das Druckmittel steuernde
Schieberelement entsprechend antreibt.
Damit die beanspruchte Steuer- und Regelvorrichtung einen
gewünschten Druck aufbauen kann, ist der Ventilkolben nicht
freibeweglich in der Ventilkammer angeordnet, sondern durch
eine Kontereinrichtung gesichert. Diese Kontereinrichtung
wirkt der durch die Druckdifferenz in der Arbeitskammern
erzeugten Kraft auf den Ventilkolben entgegen. Die
Kontereinrichtung, die beispielsweise in Form einer
Rastfeder realisiert sein kann, erlaubt somit ebenfalls die
interne Zeitkonstante der erfindungsgemäßen pneumatischen
Steuer- und Regeleinrichtung in gewünschter Weise
einzustellen.
In einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lässt sich die Kraft, die die Kontereinrichtung
auf den Ventilkolben ausübt manuell oder wahlweise auch
automatisch einstellen, so dass die Zeitkonstante der
oszillenden Bewegung des Ventilkolbens auf einfache Art
beispielsweise vom Fahrer selbst geändert werden kann.
Eine kostengünstige und vom Gewicht her leichte
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich,
wenn diese teilweise oder vollständig in Kunststoff
ausgeführt wird. Andere Materialien sind aber ebenfalls für
die beanspruchte Steuer- und Regelvorrichtung ohne Abstriche
in ihrer Funktionsweise möglich.
Eine vorteilhafte Anwendung erfährt die erfindungsgemäße
Steuer und Regeleinrichtung, wenn an dem einen Eingangskanal
ein Kleinkompressor für des Druckmittel, wie beispielsweise
ein Flügelzellenkompressor oder auch eine Membranpumpe
angeschlossen ist, und die beiden Ausgangskanäle jeweils mit
einer flexiblen Luftkammer verbunden sind. In dieser
Ausgestaltung sorgt die erfindungsgemäße Steuer- und
Regelvorrichtung dafür, dass wechselseitig jeweils eine der
Luftkammern aufgepumpt und die andere Luftkammer zeitgleich
entlüftet wird, so dass es zu einer alternierenden Bewegung
der Luftkammern kommt, falls die erfindungsgemäße
Vorrichtung nur mit einem konstanten Druckmittelstrom
beaufschlagt wird.
Die Zeitkonstante dieser wechselseitigen Bewegung ist allein
durch die passiven Mittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestimmt und lässt sich in einfacher und vorteilhafter Art
durch diverse Drosseln und Konterelemente variieren und den
jeweiligen Erfordernissen anpassen.
Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung einschließlich einer
das Druckmittel fördernden Pumpe und den ausgangsseitigen
Luftkammern in den Sitz eines Fahrzeuges eingebaut, so lässt
sich dadurch beispielsweise ein vorteilhafter Massage-Effekt
für die Insassen des Fahrzeuges realisieren, ohne dass eine
aufwendige elektronische Schaltung, wie bei den
Vorrichtungen des Standes der Technik üblich, eingesetzt
werden muß. Die beanspruchte Erfindung realisiert dieses
Massagesystem mit einer rein pneumatischen Steuer- und
Regelschaltung.
Somit ist es möglich, einen entsprechenden Fahrzeugsitz mit
einem hohen Komfort unter Verwendung von lediglich passiven,
pneumatischen Mitteln zu realisieren. Auf die Verwendung von
elektronischen Schalt- und Regeleinrichtungen kann in
vorteilhafter Weise verzichtet werden. Der Aufwand zur
Realisierung solcher Massage-Systemen ist damit deutlich
reduziert worden.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet in einfacher und
vorteilhafter Weise die Steuerung und Regelung von
Druckmittelströmen allein mit pneumatischen Mitteln.
Insbesondere ermöglicht das beanspruchte Verfahren die
einfache Realisierung vom einstellbaren Zeitkonstanten und
angepassten Verzögerungen für die alternierenden Bewegungen
allein durch eine pneumatische Regelung der
Druckmittelströme.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, die in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden soll.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels einer Schaltung der erfindungsgemäßen,
pneumatischen Vorrichtung für eine erste Endstellung des
Schieberelemente der Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des ersten
Ausführungsbeispiels einer Schaltung der erfindungsgemäßen,
pneumatischen Vorrichtung für eine zweite Endstellung des
Schieberelemente der Vorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels einer Schaltung der erfindungsgemäßen,
pneumatischen Vorrichtung für die erste Endstellung des
Schieberelemente der Vorrichtung,
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil eines
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einer ersten Endstellung des Schieberelementes
und
Fig. 5 eine Aufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer
Kanalplatte und darunter angeordnetem Schieberelement der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die in der Fig. 1 dargestellte schematische Schaltung der
erfindungsgemäßen, pneumatischen Vorrichtung 10 zeigt ein
Schieberelement 12, das einen Eingangskanal 14 der
Vorrichtung mit einem ersten Ausgangskanal 16 und einen
zweiten Ausgangskanal 18 mit einem Entlüftungskanal 20
verbindet. Der Entlüftungskanal 20 braucht nicht unbedingt
an Atmosphärendruck anliegen. Vielmehr ist auch ein in sich
geschlossener Kreislauf für die Vorrichtung denkbar.
Dem Eingangskanal 14 vorgeschaltet ist eine einstellbare
Drossel 15. Der Ausgangskanal 16 ist über Verbindungsmittel
22 mit einem Rezipienten 24 verbunden. Das Verbindungsmittel
22 weist unter Anderem eine Dossel 26 auf, mit der der
Durchfluss durch das Verbindungsmittel 22 in gewünschter
Weise eingestellt werden kann. Vom Ausgangskanal 16 zweigt
ein weiteres Verbindungsmittel 28 ab, das über ein
Verzögerungsglied 29, das in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel durch eine Drossel 30 realisiert ist, zu
einem als ersten Arbeitsraum 32 dienenden Reservoir 34
führt, welches über ein Rückschlagventil 35 und das
Verbindungsmittel 28 entleert werden kann. Das Reservoir 32
wiederum ist drucktechnisch über eine Vorrichtung 37 mit dem
Schieberelement 12 gekoppelt.
Der zweite Ausgangskanal 18 ist zum Einen über
Verbindungsmittel 38 und eine Drossel 40 mit einem zweiten
Rezipienten 42 verbunden und andererseits über
Verbindungsmittel 44 und eine Drossel 46 an ein als zweiten
Arbeitsraum 48 dienendes Reservoir 50 gekoppelt. Die
Zuleitung zum Reservoir 50 weist ebenso ein
Verzögerungsglied 31 und ein Rückschlagventil 47 für die
Entlüftung auf. Das Reservoir 50 ist, wie das Reservoir 34,
jedoch auf der entgegengesetzter Seite über eine Vorrichtung
39 mit dem Schieberelement 12 gekoppelt.
Das Schieberelement 12 weist in seinem Innern durchgehende
Kanäle 52 auf, die die jeweilige Verbindung zwischen dem
einen Eingangskanal 14, den beiden Ausgangskanälen 16
beziehungsweise 18 und dem Entlüftungskanal 20 in
Abhängigkeit von der Stellung des Schieberelementes 12
vermitteln. Die Beweglichkeit des Schieberelementes 12 wird
durch eine Kontereinrichtung 54, die in der Fig. 1
schematisch als elastische Feder 64 dargestellt ist,
reguliert.
Im Folgenden soll die Funktionsweise der erfindungsgemäßen,
pneumatischen Steuer- und Regelvorrichtung 10 anhand der
Darstellungen in der Fig. 1 beziehungsweise Fig. 2 näher
beschrieben werden.
Wird der Eingangskanal 14 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
10, wie sie in der Fig. 1 dargestellt ist, mit einem
Druckmittel, wie beispielsweise Luft beaufschlagt, so
gelangt das Druckmittel durch einen Kanal 56 und die Drossel
26 in den Rezipienten 24, der beispielsweise als ein
elastisches Luftkissen 58 ausgeformt ist. Das Luftkissen 58
wird sich mit dem Druckmittel füllen und entsprechend
aufgeblasen werden. Der Rezipient 42 ist zu diesem Zeitpunkt
über einen Kanal 60 mit dem Entlüftungskanal 20 der
Vorrichtung verbunden, so dass in diesem beispielsweise
Atmosphärendruck herrscht.
Während das Luftkissen 58 aufgeblasen wird, wird ein Teil
des Druckmittelstromes über das Verbindungsmittel 28 und
eine entsprechend eingestellte Drossel 30 dem Arbeitsraum 32
zugeführt. Die genaue Einstellung der Drossel 30 bestimmt
dabei die Zeit, die notwendig ist, um den Arbeitsraum 32 zu
füllen. Der Arbeitsraum 32 ist beispielsweise über eine
elastische Membran 62 mit dem Schieberelement 12 verbunden.
Wenn der Druck im Arbeitsraum 32 steigt, und sich die
Membran 62 ausdehnt, wird die Kraft auf das Schieberelement
12 vergrößert. Das Schieberelement 12 ist über die
Kontereinrichtung 54, die in der Fig. 1 in Form zweier
elastischer Federn 64 angedeutet ist, verrastet. Übersteigt
die auf das Schieberelement 12 durch den Druck im
Arbeitsraum 32 ausgeübte Kraft die Rastkraft des
Schieberelementes 12, so wird dieses verschoben und nimmt
eine Position ein, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
In dieser Stellung gemäß Fig. 2 ist nun der Rezipient 24
über einen Kanal 66 in dem Schieberelement 12 mit dem
Entlüftungskanal 20 verbunden, so dass der im Rezipienten 24
aufgebaute Druck entweichen kann, und sich das Luftkissen 58
damit wieder entleert. Gleichzeitig entleert sich auch der
zugehörige Arbeitsraum 32 über das Ventil 35, das
Verbindungsmittel 28 und den Kanal 66 im Schieberelement 12.
In der in Fig. 2 dargestellten Stellung des
Schieberelementes 12 ist nun wiederum der Rezipient 42, der
ein flexibles Luftkissen 68 sein kann, über einen Kanal 70
mit dem einen Eingangskanal 14 verbunden, und wird von dem
dort anliegenden Druckmittel gefüllt. Gleichzeitig wird ein
Teil dieses Druckmittels über das Verbindungsmittel 44 und
die Drossel 46 dem zweiten Arbeitsraum 48 zugeführt.
Der Druck in dem zweiten Arbeitsraum steigt nun gemäß der
Einstellung der Drossel 46 an, während der Rezipient 42
aufgepumpt wird, wie bereits oben in analoger Weise für den
ersten Arbeitsraum beschrieben worden ist. Über die
Vorrichtung 37, die beispielsweise ebenfalls eine Membran 72
sein kann, wird damit eine Kraft auf das Schieberelement 12
ausgeübt. Ist diese Kraft hinreichend groß, um die Rastkraft
des Schieberelementes 12 aufgrund der Kontereinrichtung 54
zu überwinden, hat sich also im Arbeitsraum 48 ein genügend
hoher Druck aufgebaut, so wird das Schieberelement 12 wieder
in seine - in Fig. 1 dargestellte - erste Stellung
zurückgeschoben, so dass das zugeordnete Luftkissen 68
wiederum über den Kanal 60 des Schieberelementes 12
entlüftet wird.
Damit ist ein vollständiger Zyklus der erfindungsgemäßen
Steuer- und Regelvorrichtung abgeschlossen und das System
beginnt wieder selbständig mit der Füllung des Rezipienten
58, wie bereits oben beschrieben.
Durch das wechselseitige Aufblasen und Entlüften der
beteiligten Luftkissen lässt sich mit einem auf dieser
Erfindung basierenden System im Sitz eines Fahrzeuges der
Sitzkomfort verbessern und eine Entlastung der Wirbelsäule
Durch den sich einstellenden Massage-Effekt erreichen. Die
Oszillationsperiode dieser Bewegung kann über die
Einstellung der relativen Drosselgrößen, der Größe der
beteiligten Volumina und nicht zuletzt auch über den
geförderten Druckmittelstrom eingestellt werden. Über die
direkte Einstellung der Stärke der Kontervorrichtung ist es
beispielsweise dem Nutzer selbst leicht möglich die Frequenz
der Bewegung individuell anzupassen.
Zur pneumatischen Versorgung der Vorrichtung kann ein
Kleinkompressor, wie beispielsweise eine Flügelzellenpumpe
oder auch eine Membranpumpe eingesetzt werden. Eine solche
Vorrichtung ist in der Fig. 3 dargestellt. Die durch einen
Motor 76, der vorzugsweise in Form eines Elektromotors
verwendet wird, angetriebene Pumpe 78 beaufschlagt die
erfindungsgemäße Vorrichtung 10 über die einstellbare
Drossel 15 und den Eingangskanal 14 mit dem Druckmittel, das
vorzugsweise Luft ist, aber durchaus auch ein anderes
Gemisch oder Gas sein kann.
Um die Laufzeit der Pumpe zu reduzieren und ihre Lebensdauer
damit zu verlängern, kann diese, wie in dem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der
Fig. 3 dargestellt ist, ein Volumen 82, das dem
Eingangskanal 14 vorgeschaltet ist, überwachen. Dazu wird
der die Pumpe 78 antreibende Motor 76 über einen Drucksensor
84 in der Zuleitung 86 und einem zugeordneten Schalter
gesteuert.
Die Pumpe 78 und der zugehörige, sie antreibende Motor 76
kann in unmittelbarer Nähe der pneumatischen Vorrichtung 10
angeordnet sein oder auch über entsprechende
Verbindungsmittel räumlich getrennt und so gegebenenfalls
akustisch vom Fahrzeugsitz entkoppelt werden.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen, pneumatischen
Vorrichtung.
Das Druckmittel gelangt durch den Eingangskanal 14 und eine
Kanalplatte 88 zum Schieberelement 12. Das Schieberelement
12 ist fest an einen Ventilkolben 90 verbunden Der
Ventilkolben 90 seinerseits ist in einer Ventilkammer 92
angeordnet. Das Schieberelement 12 kann unterhalb, das
heisst auf der dem Eingangskanal beziehungsweise den
Ausgangskanälen abgewandten Seite der Kanalplatte 88 relativ
zu dieser verschoben werden, so dass wahlweise verschiedene
Öffnungen in der Kanalplatte 88 mit den Kanälen 52 des
Schieberelementes 12 zur Deckung kommen.
Dies ist in der Fig. 5 in einer Aufsicht auf die
Kanalplatte 88 dargestellt. Unter der Kanalplatte 88 ist das
bewegliche Schieberelement 12 eingezeichnet. Der am
Eingangskanal 14 anliegende Druck hat permanent Verbindung
mit der Ventilkamer 92. Der Arbeitsraum 48 ist ständig mit
dem Ausgangskanal 18 und der Arbeitsraum 33 ständig mit dem
Ausgangskanal 16 verbunden.
In der in Fig. 5 gezeigten Stellung des Schieberelementes
12 wäre der Verbindungskanal der Ventilkammer 92 zum
Ausgangskanal 18 freigegeben und der Ausgangskanal 16 über
einen Kanal im Schieberelement 12 mit dem Entlüftungskanal
20 der Vorrichtung verbunden.
Durch eine solche Stellung des Schieberelementes 12 wird der
Druck im Arbeitsraum 32 entlüftet und im Arbeitsraum 48
erhöht. Dies geschieht solange, bis die Druckdifferenz der
beiden Arbeitsräume 48 und 32 groß genug ist, um die
einstellbare Rastkraft der Kontereinrichtung 54, die im
Ausführungsbeispiel der Fig. 4 durch eine vorgespannte
Rastfeder in Form einer Schnappkugel 94 realisiert ist, zu
überwinden. Die Kontereinrichtung 54 kann aber
beispielsweise ebenso durch eine Blattfeder oder andere, dem
Fachmann geläufige Kontereinrichtungen realisiert werden.
Der Anlagedruck der Kontereinrichtung kann über einen
Stellmechanismus 96 variiert werden kann.
Der Differenzdruck der Arbeitsräume 48 und 32 bewirkt eine
resultierende Kraft auf die flexiblen Membranen 62 und 72,
so dass der mit den Membranen verbundene Ventilkolben 90
gegen die Kraft der Rastfeder 94 bewegt wird und das
Schieberelement 12 in die zweite Endstellung der Vorrichtung
10 verschoben wird.
In dieser Stellung wird nun der Ausgangskanal 16 vom
Schieberelement 12 freigegeben und mit der Ventilkammer 92
verbunden. Der Ausgangskanal 18 wird über einen
entsprechenden Kanal im Schieberelement 12 mit dem
Entlüftungskanal 20 verbunden. Diese Stellung des
Ventilkolbens 90 wird beibehalten bis der Differenzdruck der
beiden Arbeitsräume 32 und 48 die Rastkraft der
Kontereinrichtung 54 wiederum überwindet und der
Ventilkolben 90 und damit auch das Schieberelement 12
zurückgeschaltet wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht auf die Nutzung
zur wechselseitigen Be- und Entlüftung von Luftkissen in
Fahrzeugsitzen beschränkt.
Als weitere Einsatzgebiete der erfindungsgemäßen,
pneumatischen Steuer- und Regelvorrichtung sind prinzipiell
alle intermittierenden oder oszillierenden Bewegungen von
Kolben und anderen Stellelementen denkbar.
Claims (19)
1. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) mit einem mit
einem Druckmittel beaufschlagten Eingangskanal (14), mit zwei
Ausgangskanälen (16, 18) und mit einem Entlüftungskanal (20)
sowie mit einem zwischen diesen Kanälen vermittelnden, in
einer Ventilkammer (92) angebrachten, beweglichen
Ventilkolben (90), dadurch gekennzeichnet, dass durch ein mit
dem pneumatisch getriebenen Ventilkolben (90) verbundenes
Schieberelement (12) alternierend jeweils ein Ausgangskanal
(16, 18) der pneumatischen Steuer- und Regelvorrichtung (10)
mit dem einen Eingangskanal (14) und der andere Ausgangskanal
(18, 16) gleichzeitig mit dem Entlüftungskanal (20) der
Vorrichtung (10) verschaltet ist.
2. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung des jeweils
einen Ausgangskanals (16, 18) mit dem Eingangskanal (14) und
des zweiten Ausgangskanals (18, 16) mit dem Entlüftungskanal
(20) durch Kanäle (52) in dem Schieberelement (12) realisiert
ist.
3. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mit
einem Ausgangskanal (16, 18) verbundene eine Eingangskanal
(14) gleichzeitig über ein pneumatisches Verzögerungsglied
(29, 31) auch mit jeweils einem dem Ausgangskanal zugeordneten
Arbeitsraum (32, 48) verbunden ist.
4. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verzögerungsglied (29, 31)
zur Erzeugung einer vorgebbaren Zeitkonstanten eine Drossel
(30, 46), insbesondere eine einstellbare, im Durchmesser
variierbare Drossel beinhaltet.
5. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die den jeweiligen
Ausgangskanälen (16, 18) zugeordneten Arbeitsräume (32, 48)
Teil der Ventilkammer (92) sind.
6. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsräume
(32, 48) jeweils über mit dem Ventilkolben (90) verbundene
Membranen (62, 72) von der restlichen Ventilkammer (92)
abgegrenzt sind.
7. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, dass die Membranen (72) der
Arbeitsräume (32, 48) aus einem Elastomer, insbesondere
Silikon oder Kautschuk bestehen.
8. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkolben (90) durch
eine Druckdifferenz in den beiden Arbeitsräumen (32, 48) über
die Membranen (72) in der Ventilkammer (90) bewegbar ist.
9. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beweglichkeit des
Ventilkolbens (92) in der Ventilkammer (90) über eine
Kontereinrichtung (54) einstellbar ist.
10. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontereinrichtung (54)
ein elastisches Federelement (94) aufweist.
11. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (10) zumindest teilweise in Kunststoff
ausgeführt ist.
12. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der eine Eingangskanal mit einem Kleinkompressor (78), wie
beispielsweise einem Flügelzellenkompressor oder einer
Membranpumpe, verbunden ist und die Ausgangskanäle (32, 48)
mit jeweils einem Rezipienten (24, 42) verbunden sind.
13. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, dass der eingangskanalseitige
Kompressor (78) durch einen in einem Verbindungsmittel (86)
angebrachten Drucksensor (84) schaltbar ist.
14. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung (10) nach Anspruch
12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
ausgangskanalseitigen Rezipienten (24, 42) als elastische
Luftkissen (58, 68) ausgebildet sind.
15. Pneumatische Steuer- und Regelvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Luftkissen
(58, 68) in die Polsterung eines Fahrzeugsitzes integriert
sind.
16. Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine, vorzugsweise aber mehrere, der nach den
Ansprüchen 13 bis 15 beschriebenen Steuer- und
Regelvorrichtungen (10) in den Sitz zur Erhöhung des
Sitzkomforts und/oder zur Erzeugung eines Massage-Effektes
integriert ist.
17. Verfahren zur pneumatischen Steuerung und Regelung von
Druckmittelströmen, bei dem ein Eingangskanal (14) einer
Steuer- und Regelvorrichtung (10), die zumindest einen
Eingangskanal (10), einen Entlüftungskanal (20) und zwei
(16, 18) beinhaltet, mit einem konstanten Druck beaufschlagt
wird, so dass in einer ersten Endposition eines beweglichen
Schieberelementes (12) der Vorrichtung ein Druckmittel in
einen ersten Ausgangskanal (16) der Vorrichtung (10) geleitet
wird, wobei das Schieberelement (12) über eine
Kontereinrichtung (54) solange in dieser ersten Endposition
gehalten wird, bis die Druckdifferenz zwischen einem mit dem
ersten Ausgangskanal (16) verbundenen ersten Arbeitsraum (32)
und einem zweiten Arbeitsraum (48), der seinerseits mit einem
zweiten Ausgangskanal (18) und einem Entlüftungskanal (20)
verbunden ist, so groß ist, dass die Kraft auf einen mit dem
Schieberelement (12) verbundenen Ventilkolben (90) die
Rastkraft der Kontereinrichtung (54) überwindet und das
Schieberelement (12) in eine zweite, ebenfalls durch eine
Rastung gesicherte Endposition verschoben wird, die es durch
in dem Schieberelement (12) vorhandene Kanäle (52)
ermöglicht, dass der erste Arbeitsraum (32) und der erste
Ausgangskanal (16) nun mit dem Entlüftungskanal (20)
verbunden werden und andererseits der eine Eingangskanal (14)
mit dem zweiten Ausgangskanal (18) sowie dem zweiten
Arbeitsraum (48) verbunden wird, solange bis die über den
zweiten Arbeitsraum (48) auf den Ventilkolben (90)
übertragene Kraft wiederum die Rastkraft des Ventilkolbens
(90) in der zweiten Endposition übersteigt und das
Schieberelement (12) zurück in die erste Endposition
verschoben wird.
18. Verfahren zur pneumatischen Steuerung und Regelung nach
Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der erste (16)
beziehungsweise der zweite Arbeitsraum (18) jeweils über
mindestens ein Verzögerungselement (29, 30), insbesondere eine
einstellbare Drossel (30, 46) mit dem Druckmittel aus dem
jeweiligen Ausgangskanal (16, 48) beaufschlagt wird.
19. Verfahren zur pneumatischen Steuerung und Regelung nach
Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der erste (32) und
der zweite Arbeitsraum (48) jeweils über elastische Elemente
(62), insbesondere Membranen (72) auf den Ventilkolben
einwirken.
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