DE10119132A1

DE10119132A1 - Brandschutzmanschette

Info

Publication number: DE10119132A1
Application number: DE10119132A
Authority: DE
Inventors: Arndt Andresen
Original assignee: Hilti AG
Current assignee: Hilti AG
Priority date: 2001-04-19
Filing date: 2001-04-19
Publication date: 2002-10-24
Also published as: US20020155240A1

Abstract

Eine Brandschutzmanschette (1, 1') für eine sich durch eine Öffnung (2) in einer Wand (3) erstreckende Leitung (4) mit einem, diese umfänglich umfassenden, torusförmigen feuerbeständigen Gewebeschlauch (5) mit intumeszierendem Material (13) im Inneren, welches im Brandfall expandiert und mit dem Gewebeschlauch (5) die Öffnung (2) dichtend verschließt, wobei an dem torusförmigen Gewebeschlauch (5) zumindest ein im Torus innenliegender, bezüglich des restlichen Gewebeschlauches (5) geschlossener, Schlauchabschnitt (6a, 6b) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Brandschutzmanschette für Rohrleitungen, Kabel und dergleichen.

Brandschutzmanschetten dienen als Brandschutzelemente bei Mauerdurchführungen in Wänden, Decken oder Böden von Gebäuden. Dort sollen sie bei brennbaren oder schmel zenden Rohrleitungen, Kabeln und dergleichen aus Kunststoff, Glas, Aluminium etc. die Mauerdurchführung verschließen, um einen Feuerdurchschlag zu verhindern, welche nachfolgend zusammengefasst als Leitungen bezeichnet werden.

Die bekannten Brandschutzmanschetten besitzen üblicherweise ein rohrförmiges metalli sches Gehäuse mit einem Schliessmechanismus. In diesem Gehäuse ist üblicherweise eine ausreichende Menge intumeszierendes Material eingelegt, welches in der Regel in einer Bindematrix eingebettet ist. Dieses Material expandiert im Brandfall und verschliesst die durch das Wegbrennen oder -schmelzen der Leitung entstehende Öffnung.

Nach der DE 39 30 722 A1 beinhaltet eine Brandschutzmanschette innerhalb eines steifen Gehäuses ein intumeszierendes Material, welches in loser, granulierter, rieselförmiger Form in unterkammerten, teilweise gefüllten, brennbaren Beuteln vorliegt. Jeder Teil eines zusätzli chen, als Sperrelement den Ringraum verschliessenden, Vorhanges wird aus einem zusammengefalteten Gewebeschlauchstück aus Glasgewebe gebildet. Der Vorhang ist nicht steif ausgeführt und benötigt zum radialen Verschliessen der Stirnfläche der Brandschutz manschette ein grosses torusförmiges Expansionsvolumen, wodurch die Brandschutzman schette eine relativ grosse Mantelstärke zur Aufnahme des intumeszierenden Materials aufweisen muss.

Nach der EP 988873 ist eine Brandschutzmanschette mit einem torusförmigen Gewebeschlauch für die Aufnahme von intumeszierenden Material bekannt, welcher in Form eines ringförmigen Streifens in den Gewebeschlauch eingelegt ist. Die bei der Expansion eines derartigen Gewebeschlauches im zentrumsnahen Bereich auf der Innenmantelfläche ausgebildeten stark gestauchten Falten schränken die Rauchdichtigkeit der Brandschutzmanschette ein.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Realisierung einer Brandschutzmanschette mit einem Gewebeschlauch mit verbesserter Rauchdichtigkeit.

Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Im wesentlichen weist eine Brandschutzmanschette für eine sich durch eine Öffnung in einer Wand erstreckende Leitung einen, diese in einem axialen Bereich umfänglich umfassenden, torusförmigen feuerbeständigen Gewebeschlauch mit intumeszierenden Material im Inneren auf, welches im Brandfall expandiert und mit dem Gewebeschlauch die Öffnung dichtend verschliesst, wobei am torusförmigen Gewebeschlauch ein im Torus innenliegender, bezüglich des restlichen Gewebeschlauches geschlossener, Schlauchabschnitt zur Ausfüllung des zentrumsnahen Bereiches angeordnet ist.

Der im Brandfall expandierte, bezüglich des restlichen Gewebeschlauches geschlossene, Schlauchabschnitt füllt den zentrumsnahen Bereich innerhalb des Torus faltenfrei aus, da er als kompakter Körper innerhalb des torusförmig expandierten restlichen Gewebeschlauches angeordnet ist. Die verbleibenden gering gestauchten Falten im radialen Übergangsbereich vom Randbereich zum zentrumsnahen Bereich sowie am Aussenmantel beeinträchtigen die Rauchdichtigkeit nur geringfügig.

Vorteilhaft weist der umfänglich der Leitung beidseitig endseitig temperaturbeständig vernähte torusförmige Gewebeschlauch am Ansatz des Schlauchabschnittes eine, längs der Leitung, weiter vorteilhaft parallel der Leitung, orientierte temperaturbeständige Quernaht als Biegekante für den Schlauchabschnitt auf, wodurch im Brandfall eine definierte Verteilung von expandierendem Material bzw. ausfüllendes Volumen zwischen dem Schlauchabschnitt und dem restlichen Gewebeschlauch realisiert und eine definierte Ausrichtung des Schlauchabschnittes realisiert ist.

Vorteilhaft liegt die Länge des Schlauchabschnittes im Bereich zwischen einem Halben und einem Ganzen des Durchmessers der Leitung, weiter vorteilhaft bei ca. dem 0,85-fachen des Durchmessers, wodurch eine optimale Ausfüllung des zentrumsnahen Bereiches innerhalb des Torus realisiert ist.

Vorteilhaft ist das intumeszierende Material in einem leicht zerstörbaren Folienschlauch und dieser längs innerhalb des feuerbeständigen Gewebeschlauches angeordnet, wodurch loses intumeszierendes Material örtlich fixierbar und umfänglich gleichverteilt ist.

Vorteilhaft ist der umfänglich grössere Gewebeschlauch radial um den Folienschlauch, weiter vorteilhaft nach innen sowie symmetrisch beider axial überstehenden Randbereiche, eingefaltet, wodurch sich der Gewebeschlauch im Brandfall nach innen entfalten kann und eine axiale Gleichverteilung des intumeszierenden Materials erfolgt.

Vorteilhaft weist der torusförmige Gewebeschlauch zwei, einander getrennt gegenüberliegende, innenliegende, geschlossene Schlauchabschnitte auf, welche flach aneinanderliegend den zentrumsnahen Bereich faltenfrei ausfüllen, wodurch dieser radial grösser ist und somit die Wandstärke des torusförmigen restlichen Gewebeschlauches geringer dimensioniert werden kann, wodurch die verbleibenden Falten im radialen Übergangsbereich noch geringer gestaucht werden und somit die Rauchdichtigkeit steigt.

Vorteilhaft sind zwei Teilgewebeschläuche mit je einem Schlauchabschnitt über zumindest eine gemeinsame temperaturbeständige Naht zu einem torusförmigen Gewebeschlauch mit zwei Schlauchabschnitten, weiter vorteilhaft diametral gegenüberliegend, miteinander verbunden, wodurch sich die Herstellung vereinfacht.

Vorteilhaft besteht die Brandschutzmanschette ausschliesslich aus dem mit intumeszierenden Material gefüllten Gewebeschlauch und Montagemitteln zur benachbart zur Öffnung notwendigen Montage der Brandschutzmanschette, wodurch diese im wesentlichen flexibel ausgebildet werden kann.

Alternativ vorteilhaft besteht die Brandschutzmanschette aus dem mit intumeszierenden Material gefüllten Gewebeschlauch innerhalb einer steifen Ringmanschette mit Montagemitteln zur benachbart zur Öffnung notwendigen Montage der Brandschutzmanschette, wodurch diese höheren mechanischen Beanspruchungen widersteht.

Vorteilhaft ist die Brandschutzmanschette umfänglich aufklappbar und um die Leitung herum umfassbar über ein Verbindungsmittel verbindbar, wodurch die Brandschutzmanschette quer zur Leitung montierbar ist.

Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit:

Fig. 1 als Brandschutzmanschette im nicht expandierten Zustand

Fig. 2 als Variante der Brandschutzmanschette im expandierten Zustand

Fig. 3 als umfänglich geschnittener Gewebeschlauch

Nach Fig. 1 weist eine Brandschutzmanschette 1 für eine sich durch eine Öffnung 2 in einer Wand 3 erstreckende Leitung 4 einen, diese in einem Bereich zur Achse A umfänglich umfassenden, torusförmigen zusammengefalteten Gewebeschlauch 5 aus feuerbeständigen Material wie Glasfasern oder Aramidfasern mit intumeszierendem Material 13 auf, wobei am torusförmigen Gewebeschlauch 5 zwei im Torus innenliegende, bezüglich des restlichen Gewebeschlauches 5 geschlossene, eingefaltete Schlauchabschnitte 6a, 6b angeordnet sind, die einander getrennt diametral gegenüberliegen. Der Gewebeschlauch 5 selbst besteht aus zwei einander diametral gegenüberliegenden Teilgewebeschläuchen 7a, 7b, die über eine temperaturbeständig vernähte Quernaht 8a fest und ein Verschlussmittel 9 in Form von Haken und Öse miteinander verbunden sind, mit je einem Schlauchabschnitt 6a, 6b. Die Brandschutzmanschette 1 ist über ein Montagemittel 10 in Form eines Winkelbleches über der Öffnung 2 auf der Wand 3 montiert. Eine geeignete Dimensionierung des Gewebeschlauches für einen Leitungsdurchmesser D ist bei einem Gewebeschlauchdurchmesser von etwa 0,3 × D und einer Gesamtschlauchlänge von etwa 2,6 × D gegeben, wobei die Teillänge des durch die Quernaht 8a, 8b getrennten Schlauchabschnittes etwa 0,85 × D beträgt.

Nach Fig. 2 weist die Variante der Brandschutzmanschette 1' mit einer äusseren, ringförmig gebogenen, umfänglich offenen, steifen Ringmanschette 11 und zwei daran endseitig angeordneten Montagemitteln 10 im Inneren einen Gewebeschlauch 5 auf, welcher über das nach einem Brandfall innenliegende expandierte intumeszierendem Material 13 prall ausgefüllt entfaltet ist und die Öffnung 2 der Wand 3 rauchdicht verschliesst. Die beiden, bezüglich des restlichen Gewebeschlauches 5 geschlossenen, Schlauchabschnitte 6a, 6b füllen flach aneinander liegend den zentrumsnahen Bereich innerhalb des Torus faltenfrei aus, wobei nur im radialen Übergangsbereich vom Randbereich zum zentrumsnahen Bereich sowie am Aussenmantel des Torus gering gestauchten Falten 12 auftreten.

Nach Fig. 3 ist im umfänglichen Schnitt zur Achse A durch den Gewebeschlauch 5 das lose intumeszierende Material 13 in einem leicht zerstörbaren Folienschlauch 14 und dieser längs innerhalb des feuerbeständigen Gewebeschlauches 5 angeordnet. Der umfänglich grössere Gewebeschlauch 5 ist symmetrisch beider axial überstehenden Randbereiche 15a, 15b radial um den Folienschlauch 14 nach innen zur Achse A eingefaltet.

Claims

1. Brandschutzmanschette für eine sich durch eine Öffnung (2) in einer Wand (3) erstreckende Leitung (4) mit einem, diese umfänglich umfassenden, torusförmigen feuerbeständigen Gewebeschlauch (5) mit intumeszierenden Material (13) im Inneren, welches im Brandfall expandiert und mit dem Gewebeschlauch (5) die Öffnung (2) dichtend verschliesst, dadurch gekennzeichnet, dass an dem torusförmigen Gewebeschlauch (5) zumindest ein im Torus innenliegender, bezüglich des restlichen Gewebeschlauches (5) geschlossener, Schlauchabschnitt (6a, 6b) angeordnet ist.

2. Brandschutzmanschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der umfänglich der Leitung (4) beidseitig endseitig temperaturbeständig vernähte torusförmige Gewebeschlauch (5) am Ansatz des Schlauchabschnittes (6a, 6b) eine temperaturbeständige Quernaht (8a, 8b) längs, optional parallel, der Leitung (4) aufweist.

3. Brandschutzmanschette nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Schlauchabschnittes (6a, 6b) im Bereich zwischen einem Halben und einem Ganzen, optional bei ca. dem 0,85-fachen, des Durchmessers (D) der Leitung (4) liegt.

4. Brandschutzmanschette nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das intumeszierende Material (13) in einem leicht zerstörbaren Folienschlauch (14) und dieser längs innerhalb des feuerbeständigen Gewebeschlauches (5) angeordnet ist.

5. Brandschutzmanschette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der umfänglich grössere Gewebeschlauch (5) radial um den Folienschlauch (14), optional nach innen sowie symmetrisch beider axial überstehenden Randbereiche, eingefaltet ist.

6. Brandschutzmanschette nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der torusförmige Gewebeschlauch (5) zwei, einander getrennt gegenüberliegende, innenliegende, geschlossene Schlauchabschnitte (6a, 6b) aufweist.

7. Brandschutzmanschette nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Teilgewebeschläuche (7a, 7b) mit je einem Schlauchabschnitt (6a, 6b) über zumindest eine gemeinsame temperaturbeständige Quernaht (8a, 8b) zu einem torusförmigen Gewebeschlauch (5) mit zwei Schlauchabschnitten (6a, 6b) miteinander verbunden sind, wobei optional die Teilgewebeschläuche (7a, 7b) diametral gegenüberliegend angeordnet sind.

8. Brandschutzmanschette nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese ausschliesslich aus dem, mit intumeszierenden Material (13) gefüllten, Gewebeschlauch (5) und Montagemitteln (10) besteht.

9. Brandschutzmanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese aus dem, mit intumeszierenden Material (13) gefüllten, Gewebeschlauch (5) innerhalb einer steifen Ringmanschette (11) mit Montagemitteln (10) besteht.

10. Brandschutzmanschette nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese umfänglich aufklappar ist und ein Verbindungsmittel (9) aufweist.