DE10115566C1

DE10115566C1 - Kettenglied für eine Energieführungskette

Info

Publication number: DE10115566C1
Application number: DE10115566A
Authority: DE
Inventors: Ernst Klein
Original assignee: ekd gelenkrohr GmbH
Current assignee: ekd gelenkrohr GmbH
Priority date: 2001-03-28
Filing date: 2001-03-28
Publication date: 2002-12-05
Anticipated expiration: 2021-03-29

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kettenglied (1) für eine Energieführungskette mit seitlichen Kettenlaschen (2, 2') aus Kunststoff. Zumindest eine der Kettenlaschen (2, 2') des Kettengliedes (1) besteht aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kettenglied für eine Energie führungskette mit seitlichen Kettenlaschen aus Kunststoff. Unter dem Begriff "Kettenglied" sollen sowohl Ausführungen fallen, bei denen zwei Kettenlaschen durch Querstege unter einander verbunden sind, als auch Anordnungen aus parallelen, untereinander nicht verbundenen Kettenlaschen. In der Praxis werden häufig Kettenglieder, die Querstege aufweisen, mit Anordnungen aus Kettenlaschen ohne Quer stegen zu einer Energieführungskette verbunden.

Im Rahmen der bekannten Maßnahmen bestehen die Ketten glieder einer Energieführungskette aus einem Thermoplast, z. B. einem Polyamid (DE 38 06 400 A1) Beim Betrieb einer Energieführungskette treten erhebliche Abrollgeräusche auf. Die Abrollgeräusche werden hervorgerufen durch das Auf einandertreffen von Anschlägen an den Kettenlaschen, welche die Strecklage und den Radius der Energieführungskette bestimmen, sowie beim Ablegen der Kettenglieder in einer Führungsrinne. Es ist vorgeschlagen worden, an den Ketten laschen der Kettenglieder gummiartige Dämpfungselemente zu befestigen, die an den Anschlägen und an der Unterseite der Kettenlaschen angeordnet werden (EP 0 770 793 B1, DE 200 01 505 U1).

Die Montage dieser zusätzlichen Dämpfungselemente ist auf wendig. Ferner sind die zumeist noppenförmig ausgebildeten zusätzlichen Dämpfungselemente einem erheblichen Verschleiß ausgesetzt, so dass ihre Wirkung im Dauerbetrieb der Kette verloren geht. Eine Energieführungskette, deren Ketten glieder aus einem Thermoplast bestehen, sind verwindungs steif. Das ist manchmal nachteilig, wenn die Bewegungs richtung des beweglichen Anschlusses nicht mit der Kette fluchtet und beispielsweise ein Höhen- oder Seitenversatz ausgeglichen werden muss oder Versorgungsleitungen, z. B. an mehrachsigen Industrierobotern, auf kreisbogenförmigen oder variablen Bahnen geführt werden müssen. Die bekannten Energieführungsketten sind bei solchen Anwendungen aufgrund ihrer Verwindungssteifigkeit oft nicht einsetzbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kettenglieder anzugeben, aus denen Energieführungsketten montiert werden können, die geräuscharm laufen und bei Sonderanwendungen auf räumlich gekrümmten Bahnen geführt werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, dass zu mindest eine der Kettenlaschen des Kettengliedes aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer besteht. Die erfindungsgemäße Kettenlasche besteht voll ständig aus einem elastischen, gummiähnlichen Material, das auch Füllstoffe und/oder Verstärkungsstoffe zur Beeinflussung der mechanischen Eigenschaften enthalten kann. Vorzugsweise werden thermoplastische Elastomere eingesetzt, deren plastische Verformbarkeit größer ist als diejenige von vernetzten Elastomeren und welche insbesondere gummiähnliche Eigenschaften mit rationeller thermoplastischer Verarbeitbarkeit verknüpfen. Zur Fertigung der Kettenlaschen können vorhandene Spritz gießformen zur Herstellung von Kettenlaschen aus Thermo plasten genutzt werden. Es sind keine konstruktiven Änderungen notwendig. Die aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer gefertigten Kettenlaschen besitzen gute Schalldämpfungseigenschaften. Das gesamte Volumen der Kettenlasche steht zur Impuls absorption zur Verfügung, wird aber nur soweit genutzt, wie es die Betriebsbedingungen erfordern. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht darin, dass eine aus den erfindungsgemäß ausgebildeten Kettengliedern montierte Energieführungskette in sehr variablen Bahnen geführt werden kann und Bewegungsabläufe möglich sind, die Energieführungsketten, deren Kettenglieder aus einem Thermoplast bestehen, unerschlossen bleiben.

Es ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kettengliedes. Im Rahmen der Erfindung liegt es, dass an einem Kettenglied lediglich eine Kettenlasche aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer besteht und die gegenüberliegende Kettenlasche aus einem Thermoplast gefertigt ist. Ferner können Kettenlaschen aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer mit Querstegen kombiniert werden, die je nach Anwendung ebenfalls aus diesem Werkstoff oder aus einem Thermoplast bestehen. Es ergeben sich viele Möglichkeiten der Werk stoffkombination, wenn die Querstege mit den Kettenlaschen lösbar verbunden sind. Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, dass an die Kettenlaschen Querstege angeschlossen sind, wobei mindestens einer der Querstege mit den Ketten laschen zu einem einstückigen, aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer bestehenden Form körper verbunden ist.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:

Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein Kettenglied für eine Energieführungskette,

Fig. 2 die Seitenansicht einer Energieführungskette, in der Kettenglieder nach Fig. 1 eingesetzt sind,

Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 2 dargestellte Energieführungskette,

Fig. 4 und 5 weitere Ausführungen einer Energieführungs kette unter Verwendung erfindungsgemäß aus gebildeter Kettenglieder.

Energieführungsketten dienen der Führung von Leitungen, z. B. Elektroleitungen, Schläuchen und dergleichen, zwischen einem festen Anschlusspunkt und einem beweglichen Anschlusspunkt. Sie bestehen aus beweglich verbundenen Kettengliedern 1, deren Aufbau in Fig. 1 schematisch dar gestellt ist. Die Kettenglieder 1 weisen jeweils zwei seit liche Kettenlaschen 2, 2' und die beiden Kettenlaschen 2, 2' verbindende Querstege 3, 4 auf. Der untere Quersteg 3 ist mit den Kettenlaschen 2, 2' einstückig oder lösbar ver bunden. Der obere Quersteg 4 kann zum Einlegen der Leitungen abgenommen oder geöffnet werden, oder ist in einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform einstückig angeformt.

Erfindungsgemäß besteht zumindest eine der beiden Ketten laschen 2, 2' aus einem vernetzten oder thermoplastischen Elastomer, also aus einem elastisch verformbaren, gummi ähnlichen Material mit guten Schalldämpfungseigenschaften. Die Querstege 3, 4 sind im Ausführungsbeispiel mit den Kettenlaschen 2, 2' lösbar verbunden und bestehen aus einem starren Werkstoff, z. B. einem Thermoplast oder Metall. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass auch die Quer stege 3, 4 aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer gefertigt sind. Die Kettenlaschen 2, 2' und der untere Quersteg 3 oder auch der obere Quersteg 4 können ferner zu einem einstückigen Formkörper verbunden sein, der vollständig aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer besteht.

Thermoplastische Elastomere lassen sich wie thermoplasti sche Kunststoffe verarbeiten. Es können vorhandene Spritz gießformen zur Fertigung der Kettenlaschen oder Ketten glieder genutzt werden. Es bietet sich an, Kettenglieder aus einem Thermoplast mit Kettengliedern, die erfindungs gemäß aus einem thermoplastischen Elastomer gefertigt sind, in einer Energieführungskette zu kombinieren. Bei der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Energieführungskette sind erfindungsgemäße Kettenglieder 1, deren Kettenlaschen 2, 2' aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen, in wechselnder Folge mit Kettengliedern 5, deren Kettenlaschen konventionell aus einem Thermoplast bestehen, angeordnet. Bei der Abrollbewegung der Energieführungskette treffen Anschläge, die an Kettenlaschen aus einem Thermoplast angeformt sind, auf Anschläge der aus einem thermo plastischen Elastomer bestehenden Kettenlaschen 2, 2'. Die Anschlaggeräusche werden durch die schallabsorbierende Wirkung des thermoplastischen Elastomers stark gedämpft. Die gestrichelten Darstellungen in den Fig. 2 und 3 verdeutlichen ferner, dass eine Energieführungskette mit erfindungsgemäß ausgebildeten Kettengliedern 1 auf variablen Bahnen geführt werden kann und somit Bewegungs abläufe möglich sind, die Energieführungsketten aus thermo plastischen Kunststoffen unerschlossen bleiben.

Bei der in Fig. 4 dargestellten Energieführungskette sind sämtliche Kettenglieder 1 erfindungsgemäß ausgebildet. Die Kettenglieder 1 weisen in diesem Ausführungsbeispiel jeweils nur eine Kettenlasche 2 aus einem thermoplastischen Elastomer auf. Die andere Kettenlasche 2' besteht aus einem Thermoplast. Die Anordnung ist so gewählt, dass sich an beiden Seiten der Energieführungskette eine wechselnde Folge von Laschen 2', 2 aus einem thermoplastischen Elastomer und Laschen aus einem Thermoplast ergibt.

Die in Fig. 5 dargestellte Energieführungskette besteht aus Kettengliedern 5, die seitliche Kettenlaschen und die Kettenlaschen verbindende Querstege aufweisen, und zwischen den Kettengliedern 5 eingesetzten Kettenlaschen 2, 2', die untereinander nicht durch Querstege verbunden sind. Die zwischen die Kettenglieder eingesetzten Kettenlaschen 2, 2' bestehen aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer. Jeweils paarweise gegenüberliegende Kettenlaschen 2, 2' bilden ebenfalls ein Kettenglied 1 im Sinne der Erfindung. Auch hier ist die Anordnung so gewählt, dass sich an beiden Seiten der Energie führungskette eine wechselnde Folge von Laschen 2', 2 aus einem thermoplastischen Elastomer und Laschen aus einem Thermoplast ergibt.

Claims

1. Kettenglied für eine Energieführungskette mit seit lichen Kettenlaschen (2, 2') aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Ketten laschen (2, 2') aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer besteht.

2. Kettenglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die Kettenlaschen (2, 2') Querstege (3, 4) aus einem starren Werkstoff angeschlossen sind.

3. Kettenglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (3, 4) mit den Kettenlaschen (2, 2') lösbar verbunden sind.

4. Kettenglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die Kettenlaschen (2, 2') Querstege (3, 4) angeschlossen sind, wobei mindestens einer der Querstege (3) mit den Kettenlaschen (2, 2') zu einem einstückigen, aus einem thermoplastischen Elastomer oder einem vernetzten Elastomer bestehenden Formkörper verbunden ist.