DE10115035A1 - Niedrigenergiegebäude, insbesondere einergie-Autarkes Gebäude - Google Patents
Niedrigenergiegebäude, insbesondere einergie-Autarkes GebäudeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Niedrigenergiegebäude, insbesondere energie-autarke Gebäude, wobei zumindest eine Gebäudefront durch ein sich im Wesentlichen über die gesamte Gebäudefront erstreckendes, schräg, gekrümmt, stufig oder sonstwie verlaufendes Dach (3), bestehend aus beispielsweise 4 verschiedenen, energetischen Elementen, mit einer "wärmegedämmten Verschattungseinrichtung" durch die möglichen Neigungswinkel zwischen 0 DEG und 180 DEG gebildet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Niedrigenergiegebäude, insbesondere energie-autarkes
Gebäude bei dem der Energieverbrauch zur Beheizung des Gebäudes durch
Ausnutzung von Sonnenenergie minimiert werden soll. Im günstigsten Fall kann
ein Niedrigenergiehaus (NEH) auch als energie-autarkes Gebäude ausgebildet sein,
d. h. das Gebäude ist durch das Ausnutzen von Sonnenenergie sowohl zur
Beheizung als auch zur dessen Versorgung mit elektrischer Energie und der
Energie für warmes Wasser von Fremdenergie unabhängig.
Zur zusätzlichen Beheizung eines Gebäudes ist bekannt, Solarkollektoren zu
verwenden, die ein Wärmeträgermedium benutzen. Das Wärmeträgermedium kann
dann seine Wärme an das, sich in einem Speicher befindliche, kühlere
Brauchwasser abgeben.
Es ist des Weiteren bekannt, Gebäudeteile zu verglasen und den Treibhauseffekt
zur Beheizung des Gebäudes auszunutzen.
Photovoltaische Solarzellen werden bei NEH häufig zum Ersatz der aus dem
öffentlichen Netz entnommenen elektrischen Energie eingesetzt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, ein NEH, insbesondere energie-autarkes Haus zu schaffen, bei welchem
die Ausnutzung der Sonnenenergie optimiert ist, wobei das Gebäude einfach
herstellbar sein soll und zudem architektonisch/ästhetischen Gesichtspunkten
genügt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass ein schräg oder gekrümmt
verlaufendes Dach, welches sich zumindest an einer Gebäudefront, in südöstlicher
bis südwestlicher Richtung gelegen, den Vorteil bietet, dass durch Glasflächen im
Dach einfallendes Sonnenlicht wesentlich besser zur Beheizung des
Gebäudeinneren ausgenutzt werden kann, als wenn entsprechende Glasflächen in
senkrecht verlaufenden Gebäudefronten vorgesehen werden. Des Weiteren bietet
ein über die gesamte Gebäudefront verlaufendes schräges Dach den Vorteil einer
einfachen und kostengünstig zu realisierenden Konstruktion.
Die Neigung des Dachs kann 0° bis 180° betragen. Sie liegt beim Wohnungsbau in
unseren mitteleuropäischen Breitengraden vorzugsweise im Bereich von 30° bis
50°. Beim mehrgeschossigen Wohn- und Verwaltungsbau liegt der Neigungswinkel
des Dachs vorzugsweise zwischen 50° und 90°.
Das Dach ist erfindungsgemäß modular aufgebaut. Hierzu besteht die Möglichkeit,
das Dach entweder aus modular verbindbaren Dachelementen zusammenzusetzen
oder aus modular verbindbaren Aufnahmeelementen, einer Unterkonstruktion, in
welche entsprechende Dachelemente aufnehmbar sind, auszuführen. In jedem Fall
ergibt sich hierdurch der Vorteil einer großen Variabilität beim Entwurf eines
Dachs. Da die Elemente, welche als Fensterelemente, feststehende,
lichtdurchlässige Elemente, ein Wärmeträgermedium erhitzende Solarkollektoren,
photovoltaische Solarkollektoren oder als lichtundurchlässige, jeweils
hochwärmegedämmte Elemente ausgebildet sein können, das Dach bilden, ergibt
sich gegenüber einem konventionellen Dachaufbau mit nachträglicher Installation
von Solarkollektoren ein einfacherer und ästhetisch ausgewogener Aufbau, der von
der Konstruktion her, an der Außenseite des Dachs, anstatt 3 oder 4 lediglich nur
eine Fuge aufweisen kann.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wonach das Dach aus einer
Unterkonstruktion besteht in die, bzw. auf die, jene vorher beschriebenen,
verschiedenen Dachelemente eingesetzt werden können, ergibt sich zusätzlich der
Vorteil, dass zunächst die Dachkonstruktion und auch in diesem Stadium die
Aufteilung und Art der zu verwendenden Dachelemente festgelegt oder geändert
werden kann. Zudem ergibt sich hierdurch der Vorteil, dass bei Veränderungen im
Inneren des Gebäudes Dachelemente in gewünschter Weise einfach ausgetauscht
werden können.
Die Elemente des modularen Dachaufbaus können somit auf Veränderungen des
Gebäudeinnenraums reagieren (beispielsweise durch einen Umbau) und somit den
wechselnden Anforderungen der Bewohner in einem längeren Zeitraum angepasst
werden. Die Aufnahmeteile und Dachelemente sind vorzugsweise so aufeinander
abgestimmt, dass auch bei Verwendung unterschiedlicher Dachelemente deren
Außenseiten fluchten.
Falls Bewohner zunächst die PV (Photovoltaik)-Elemente oder die SK
(Solarkollektor)-Elemente aus Kostengründen nicht realisieren wollen, so würden
statt dessen die lichtundurchlässigen, hochwärmegedämmten Dachelemente
verwendet werden. Die Bewohner hätten dann in jedem Fall ein
hochwärmegedämmtes Wohngebäude, welches sehr wenig, oder gar keine
Heizenergie verbraucht.
Dieses energetische Wohnhaus könnte in einer Ausführungsform mit einer
automatischen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmetaucher (z. B.
Kanalstromprinzip mit Gegenstromluftführung) versehen werden. Ergänzend dazu
könnten die energetischen Gebäude auch beispielsweise mit einem Kachelofen,
einem Heißluftkamin oder mit einem Holzpelettofen versehen werden. Zu einem
hieraus späteren Zeitpunkt könnte das Wohngebäude mit PV- oder SK-Elementen
auf einfache Art und Weise nachgerüstet werden und somit zu einem energie
autarken Gebäude werden.
Da Solarkollektoren in beiden Ausführungsformen (aktive Solarkomponenten wie
PV-Elemente und SK-Elemente) eine Glas- oder glasartig wirkende Oberfläche
aufweisen, sind in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, auch wegen
optischer und praktischer Gesichtspunkte, auch die lichtundurchlässigen,
hochwärmegedämmten Elemente mit einer Glas- oder glasartig wirkenden
Oberfläche versehen.
In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Dachelemente oder die
Aufnahmeteile auf einer Sparrenkonstruktion angeordnet, wobei der Abstand der
Sparren im Wesentlichen der Breite eines Dachvolumens oder eines
Aufnahmeelements entspricht. Hierdurch ergibt sich ein einfacher und
kostengünstiger Aufbau.
In der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudes weisen die
Dachsparren lediglich zwei Auflager auf. Einmal oben auf der Firstpfette und zum
Anderen auf der Fußpfette. Das bedeutet, dass im Bereich der Geschoßböden keine
weiteren Auflager benötigt werden. Diese Tatsache hat auch innenarchitektonische
Vorteile.
Insbesondere können die Geschoßböden, zumindest in Teilbereichen, eine
vorbestimmte Strecke vor den Sparren enden (in der Ebene der Geschoßböden
gesehen) und mit Zangen derart mit den Sparren verbunden sein, dass im
Zwischenraum zwischen der Dachinnenseite und dem Ende der Geschoßböden
Licht in das jeweils darunter liegende Geschoß einfallen kann, wenn im Bereich des
Licht in das jeweils darunter liegende Geschoß einfallen kann, wenn im Bereich des
Dachs oberhalb der Ebene der Geschoßdecke ein lichtdurchlässiges Dachelement
vorgesehen ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer zusätzlichen Belichtung des
darunterliegenden Geschosses und einer weiter verbesserten Ausnutzung der
passiven Solarenergie (pSE) zur Erwärmung des Gebäudes. Des Weiteren kann
hierdurch eine Luftzirkulation zwischen den Geschossen und damit eine schnelle
und gleichmäßigere Erwärmung des gesamten Innenraums erreicht werden.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein NEG nach der Erfindung.
Fig. 2 eine Dachaufsicht des NEG in Fig. 1.
Fig. 3 ein Wohn- oder Verwaltungsgebäude als technische Isometrie,
die die thermische Entwicklung schematisch zeigt.
Fig. 4 einen Schnitt durch das Dachsystem und die wärmegedämmte
Verschattungseinrichtung im Maßstab 1 : 20.
Das in Fig. 1 dargestellte NEG 1 weist 3 Geschosse I, II, III auf. Das Dach 3 des
Niedrigenergiegebäudes 1 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte
Gebäudefront, wobei lediglich aus praktischen Gründen ein minimaler Kniestock 5
vorgesehen ist. Das Dach weist in der dargestellten Ausführungsform aus
architektonischen bzw. grundrißgemäßen Gründen eine Dachneigung von 34° auf.
Durch diese Dachneigung ergibt sich der Vorteil, dass das Sonnenlicht, anders als
bei senkrechten Verglasungen, weit in den Innenraum des Gebäudes einstrahlen
kann (siehe Fig. 1 Führung der Sonnenstrahlen). Die Geschoßböden weisen
vorzugsweise einen dunklen, offenporigen Bodenbelag auf, der die kurzwellige
Sonnenstrahlung absorbiert und als Wärmestrahlung wieder abgibt. Dies ist ein
physikalischer Prozess, der bei dem Vorgang zur Erzeugung der passiven
Solarenergie deutlich wird.
Die Wärmestrahlung erwärmt Wände, Böden und Decken. Diese geben die
Wärmestrahlung zeitversetzt an die sie umgebenden Räume ab, so dass eine
"Entwärmung" nur sehr langsam vonstatten geht. Diese hängt im Wesentlichen mit
der besonderen, schichtweisen und hochwärmegedämmten Ausführung der
Außenwände, der Dächer und der Erdgeschoßböden bzw. der Keller ab. Der k-Wert
dieser sogenannten "Hülldämmung" kann sogar bis zu einem Wert von k =
0,10 W/m2 K absinken.
Die Dachneigung von 34° ergibt sich außerdem aus der Architektur und dem
Schnitt des Gebäudes. Es ergeben sich dadurch 3 Geschosse, eine Wohnetage, eine
Schlafetage und eine Dachterrassen-Etage mit einem Technik-Abstellraum.
Für zu öffnende und feststehende Fenster im Dach 3 werden vorzugsweise
Solargläser verwendet, welche einen k-Wert von 0,7 W/m2 K, oder sogar weniger,
aufweisen können. Zusätzlich kann eine speziell aufgetragene, infrarot
reflektierende Schicht auf der Innenseite der Glasflächen vorgesehen werden, die
die entfliehende Wärmestrahlung reflektiert und somit die Wärme deutlich länger in
dem energetischen Gebäude behalten kann.
Außerdem können verschiedene Farbeinfärbungen der Solargläser erfolgen und
somit eine Auswahlmöglichkeit für die vor allem von innen zu sehenden Scheiben
somit eine Auswahlmöglichkeit für die vor allem von innen zu sehenden Scheiben
getroffen werden. Durch die möglichen farblichen Einfärbungen würde die
Erzeugung von passiver Solarenergie sowie der g-Wert der Solargläser geringer.
Aber hier ist eine individuelle Optimierung der Komponenten pSE, Farbgestaltung
und zu verwendeter Solarglasfläche möglich.
Für die Außenwände kann eine Konstruktion mit einer Ziegelschüttung,
vorzugsweise aus wiederverwendbaren Altziegeln, mit einer Stärke von
beispielsweise 30 cm und einer Wärmedämmung (konventionell oder
baubiologisch) von z. B. 20 cm vorgesehen sein. Die Außenwände können aber
ebenso beispielsweise aus einer Holzständer-Konstruktion, Pfosten-Riegel-
Konstruktion o. ä. bestehen. Auch materialmäßige Mischformen oder eher neue
Materialien wie die transparente (transluzente) Wärmedämmung, TWD, können bei
Niedrigenergiegebäuden verwendet werden.
Das Gebäude kann so bei entsprechender Dimensionierung der Glasflächen und der
hochwärmegedämmten Außenflächen selbst im Frühling und Herbst in einigen
Sonnenstunden erwärmt werden. Selbst im Winter kann, im Zusammenhang mit der
Verwendung beispielsweise einer automatischen Be- und Entlüftung mit dem
Kanalstromprinzip, eine ausreichende Erwärmung stattfinden. (siehe Prinzip der
Passivhäuser) Dies ist daher möglich, weil diese energetische Wohngebäudeart sehr
geringe Mengen an Strahlung benötigt. Es ist sogar möglich, dass eine Erhöhung
der Innentemperatur bei leicht bedecktem Himmel vonstatten geht. Wann eine
Erhöhung der Innentemperatur noch möglich ist, hängt auch von den zu messenden
Lux (Einheit der Beleuchtungsstärke lx) ab.
Im Sommer muss das Gebäude im Bereich der lichtdurchlässigen Dachflächen
großflächig verschattet werden, da es sonst zu einer unerwünscht starken
Erwärmung kommen kann. Hier kann eine sogenannte "Wärmegedämmte
Erwärmung kommen kann. Hier kann eine sogenannte "Wärmegedämmte
Verschattungseinrichung" (wgVE) Verwendung finden, die innentemperatur
gesteuert, mechanisch oder auf einer anderen Weise funktionieren kann und eine
aufgerollte Verschattung zunächst teilweise, dann gänzlich von unten über die zu
verschattenden Solarglaselemente abrollt.
Im Winter hingegen soll das energetische Wohngebäude nicht vor zu viel
Sonneneinstrahlung, sondern vor Wärmeverlusten durch Transmission und
Konvektion geschützt werden. Deshalb erhält die sich von unten aufwickelnde
Verschattung eine zentimeterdicke Wärmedämmung, die z. B. bei einer
Außentemperatur von -10°C und einer Innentemperatur von 20°C eine
Temperaturdifferenz von delta t = 30°C abpuffern kann. Dies geschieht in der
Weise, dass ein Temperaturpuffer zwischen Innenraum und Außenraum dadurch
entsteht, dass neben der schräg verlaufenden, wärmegedämmten
Verschattungseinrichtung eine umlaufende, beispielsweise 40 cm hohe, vertikal
stehende Solarverglasung entsteht, die einen eigenen, abgeschlossenen
Temperaturpuffer zwischen Innenraum und Außenraum bildet. Dieses thermische
Luftpolster verzögert nachts im Winter deutlich eine Auskühlung des solaren
Wohngebäudes und trägt dazu bei, dass eine "Auskühlung" des Gebäudes noch
langsamer vonstatten geht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, endet der Geschoßboden 7 mit einer Strecke L vor den
Sparren 9 des Dachs 3 (in der Ebene der Oberseite der Geschoßdecke 7). Im
Bereich der Tiefe L ist die Geschoßdecke 7 mittels Trägerelemente 11 mit der
Dachkonstruktion verbunden. Hierzu können die Trägerelemente 11 als
Zangenkonstruktion ausgebildet sein. Das gleiche gilt auch für die Geschoßdecke 5
im Bereich der Tiefe K. Durch diese Bauweise ergibt sich der Vorteil, dass durch
die Ebene der Geschoßdecke 7 im Bereich der Strecken K und L hindurch Licht in
das Geschoß I und II einfallen kann, wenn im entsprechenden Teil des Dachs im
das Geschoß I und II einfallen kann, wenn im entsprechenden Teil des Dachs im
Bereich des Geschosses I und II Fensterelemente vorgesehen sind.
Aus der in Fig. 2 dargestellten Dachaufsicht auf das Dach 3 ist ersichtlich, dass die
Dachkonstruktion aus einer Vielzahl einzelner Dachelemente 13 besteht, die jeweils
identische Außenmaße aufweisen. Die Systemlinie der Abmessungen der
Dachelemente können beispielsweise 1,0 mal 2,0 Meter betragen.
Die hellgrau dargestellten Bereiche repräsentieren Dachelemente in Form von zu
öffnenden oder feststehenden Fensterelementen. Die im mittleren Bereich des
Dachs dunkler angelegten Flächen stellen Solarkollektoren dar, die zur Erwärmung
eines Wärmeträgermediums dienen. Die im oberen Bereich des Dachs dunkelgrau
dargestellten Flächen stellen Dachelemente 13 in Form von photovoltaischen
Solarkollektoren dar.
Die unterschiedlichen Dachelemente weisen üblicherweise eine unterschiedliche
Dicke auf. Um das Gesamtbild des Dachs nicht zu stören, sind die unterschiedlich
dicken Dachelemente 13 jeweils so verbunden, dass deren Oberflächen jeweils zur
Bildung der Dachaußenseite fluchten. Die eigentlichen Dachelemente in Form der
beiden verschiedenen Typen von Solarkollektoren, von lichtdurchlässigen
Elementen und lichtundurchlässigen Elementen, können in Aufnahmeelementen 17
vorgesehen sein, die zur Bildung eines "Grundgerippes" der Dachkonstruktion
miteinander verbunden werden können. Selbstverständlich können die
Aufnahmeelemente 17 jedoch auch einzeln auf der Dachunterkonstruktion,
beispielsweise den Sparren 9 montiert sein, ohne untereinander verbunden zu sein.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die eigentlichen Dachelemente 13 leicht
ausgetauscht werden können. Dies kann bei einer Beschädigung oder einer
Anpassung der Dachkonstruktion an geänderte Verhältnisse im Innenraum des
Anpassung der Dachkonstruktion an geänderte Verhältnisse im Innenraum des
Gebäudes erforderlich sein. Des Weiteren kann ein Einsatz der Dachelemente 13
dann sinnvoll sein, wenn beispielsweise verbesserte Solarkollektoren verfügbar
sind und deren Einsatz rentabel erscheint.
Das erfindungsgemäße Gebäude weist somit eine einfache und variable
Dachkonstruktion auf, welche alle, für ein energieautarkes Gebäude erforderlichen
"energieerzeugenden", Elemente integriert. Durch eine geeignete Dimensionierung
der "energieerzeugenden" Elemente in Form der lichtdurchlässigen Dachelemente
und der beiden Typen von Solarkollektoren kann in einer energetischen Sonderform
auf eine herkömmliche Energieversorgung zur Beheizung, zur Warmwasser
bereitung und zur Versorgung des Gebäudes mit elektrischem Strom verzichtet
werden.
Dies insbesondere dann, wenn eine automatische Be- und Entlüftung mit
Wärmetauscher vorgesehen wird, die ihre Energie ebenfalls von der eigenen
Photovoltaikanlage erhalten kann. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich ein
energieeffizienter Einsatz der vom und im Gebäude erzeugten Energie.
Aus der in Fig. 3 dargestellten technischen Isometrie ist als Beispiel ein
Verwaltungsgebäude dargestellt. Bei diesem Beispiel erhält das Verwaltungs
gebäude eine innenliegende, über die gesamte Breite sich erstreckende,
Lichtschneise (Lichthof-Gebäudeteil B). Die Zeichnung soll die Sonneneinfalls
winkel und die thermischen Vorgänge in dem Hochhaus beispielhaft verdeutlichen
und die Wirkungsweise der passiven Solarenergie aufzeigen.
Die Lichtschneise (Lichthof) dient sowohl der Erzeugung von passiver Solarenergie
(pSE) nach Süden liegender Büros (Gebäudeteil A), als auch der Erzeugung von
pSE in der innenliegenden Lichtschneise (Lichthof-Gebäudeteil B). Der sich durch
die von pSE in den Wintermonaten erwärmende Lichthofwird mittels Transmission
die von pSE in den Wintermonaten erwärmende Lichthof wird mittels Transmission
auch die, zum Lichthofgelegenen, Büros des Gebäudeteils A und C erwärmen.
Dabei ist die energetisch wirkende Lichtschneise (Lichthof) ein doppelfunktionaler,
thermischer Innenraum, der im Sommer, die nach innen liegenden Flächen der
Gebäudeteile A und C durch die wärmegedämmte Verschattungseinrichtung nicht
noch weiter erwärmt, aber in den Wintermonaten bei Sonnenschein die nach innen
liegenden Flächen der Gebäudeteile A+C durch die Erzeugung von passiver
Solarenergie und thermischer Transmission erwärmen kann. Auch bei leicht
bedecktem Himmel, also ab einer gewissen Lux-Zahl, wird der vorher beschriebene
thermische Vorgang vonstatten gehen.
Diese thermischen Vorgänge bedeuten einen wichtigen Vorteil für die Bewohner,
Betreiber oder Eigentümer eines derartigen energetischen Hochhauses. Bei
Verwaltungsbauten, ob diese zehn oder hundert Stockwerke (Geschosse)
aufweisen, werden diese thermischen Vorgänge erhebliche Einsparungen bei den
Ausgaben für Heizenergie nach sich ziehen. Dies kann bei energetischen, passiv
solaren, mehrgeschossigen Gebäuden Heizenergieeinsparungen im Bereich von
sechsstelligen Eurobeträgen pro Jahr und mehr bedeuten. Hier liegt der
weitergehende Vorteil der Entwicklung des energetischen, modular aufgebauten
und multifunktionalem Dachs bei der am 22.08.2000 eingereichten Patentschrift:
"Niedrigenergiegebäude, insbesondere energie-autarkes Gebäude".
Bei der Übertragung des energetischen Dachs auf die Hochhaussituation entstehen
Kosteneinsparungen für Heizenergie. Außerdem können Hochhäuser als
Verwaltungsbauten, Wohnbauten oder andere Bauten erhebliche Kosten für die
Erzeugung von Warmwasser und Strom durch die gezeigten, energetischen Mittel -
wie PV-Elemente und SK-Elemente - sparen.
Durch diese gezeigten physikalischen, insbesondere thermischen, Vorgänge,
können aber nicht nur Kosten gespart werden. Gleichzeitig wird die uns umgebende
Umwelt erheblich von dem Klimagas CO2 und anderer Gase entlastet.
Ziel eines derartigen "Neuen Bauens" ist sowohl die Anwendung von
beispielsweise naturnaher, für den Menschen gesunder, Baustoffe und gleichzeitig
die Ausbildung der Gebäude zu Niedrigenergiegebäuden, insbesondere, bei Wohn
bauten, energie-autarke Gebäude.
Nun zu einer weiteren Neuerung. Eine vorgesehene, sich über den
Solarglaselementen befindliche "Wärmegedämmte Verschattungseinrichtung"
(wgVE) ist derart ausgebildet, dass ein, wie eine Rolle aufgewickelter
Wärmeschutz, sich von unten nach oben in beispielsweise 0,40 m Abstand von der
Dachaußenfläche aufrollt. Dieser Sonnenschutz ist auf der Unterseite mit einer
Wärmedämmschicht versehen, so dass er einen Temperaturpuffer zwischen dem
Innenraum des NEG und dem Außenraum bildet. An den 4 Seiten sind senkrecht
angeordnete Solarglasteile vorgesehen, die den Raum des Puffers seitlich
abschließen. In den Sommermonaten können die senkrechten Solarglasteile
herunter geklappt werden, so dass sich der Thermopuffer nicht mittels
Transmission erhitzt und dann seinerseits die Innentemperatur des Gebäudes
erhöht.
Die Konstruktion der wärmegedämmten Verschattungseinrichtung hat den Vorteil,
dass die beiden großen Solarglasflächen des NEG und damit das Gebäudeinnere
sich durch Sonnenstrahlen in den Sommermonaten nicht zu stark erwärmen kann
(bei geschlossener Stellung keine Entstehung von passiver Solarenergie mehr
möglich). Während der Wintermonate, vornehmlich in kalten Nächten, bildet die
wgVE einen thermischen Zwischenraum zwischen Innen-, und Außenraum. Die
wgVE einen thermischen Zwischenraum zwischen Innen-, und Außenraum. Die
beispielsweise +20°C warme Innenluft weist mit der beispielsweisen -10°C kalten
Außenluft eine Temperaturdifferenz von 30°C auf. Gäbe es diese wgVE nicht, dann
würde sich die Innentemperatur durch Transmission, und bei nicht winddichter
Ausführung durch Konvektion, schneller abkühlen. Die Temperatur des
thermischen Pufferraums wird sich zwischen den beiden Temperaturbereichen
bewegen und den Innenraum des NEG vor zu schneller Auskühlung bewahren.
Das energetische Dachsystem lässt sich auch auf mehrgeschossige Hochhaus
bauten übertragen. Dann wird sich aus Gründen der besseren Raumausnutzung der
Dachneigungswinkel in dem Bereich zwischen vornehmlich 50° bis 90° befinden.
Dadurch, dass es möglich ist, Sonnenlicht auch auf die nach Norden gelegenen
Gebäudefronten zu spiegeln, soll der gesamte Winkelbereich zwischen 0° und 180°
patentrechtlich gesichert werden.
Die Dachelemente können sich auch auf Gebäudefronten von Hochhäusern
befinden, die ausschließlich senkrecht verlaufen. In diesem Fall werden sie auf die
jeweiligen Grundrißlösungen abgestimmt. Dort wo kein direktes Sonnenlicht
benötigt wird, können sich die 3 anderen Dachelemente befinden, dort wo passive
Solarenergie benötigt wird, kann sich der passiv-solare Prozess entwickeln und die
erwärmte Luft mittels der automatischen Be-, und Entlüftung mit
Wärmerückgewinnung in die nördlichen Räume gebracht werden.
Claims (16)
1. Niedrigenergiegebäude, insbesondere energie-autarkes Gebäude,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Gebäudefront durch ein sich im Wesentlichen über die gesamte
Gebäudefront erstreckendes, schräg, gekrümmt, stufig oder sonstwie verlaufendes
Dach (3) gebildet ist.
2. Niedrigenergiegebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Dach (3) eben ausgebildet ist und eine Neigung von 0° bis 180° aufweisen
kann. Bei Wohngebäuden vorzugsweise eine Dachneigung von 20° bis 60° und
bei Hochhäusern, ob mehrgeschossige Wohngebäude, Verwaltungsbauten oder
auch alle anderen mehrgeschossigen Gebäude vorzugsweise eine Dachneigung
von 50° bis 90°.
3. Niedrigenergiegebäude nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Dach (3) aus modular verbindbaren Dachelementen besteht.
4. Niedrigenergiegebäude nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Dach (3) aus modular aufgebauten Aufnahmeelementen oder einer
Unterkonstruktion (17) besteht, in welche Dachelemente (13) aufgenommen
werden.
5. Niedrigenergiegebäude nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dachelemente (13) als zu öffnende Fensterelemente, feststehende
lichtdurchlässige Elemente, ein Wärmeträgermedium erhitzende Solar
kollektoren, photovoltaische Solarkollektoren oder als lichtundurchlässige
kollektoren, photovoltaische Solarkollektoren oder als lichtundurchlässige
Wärmedämmelemente ausgebildet sind.
6. Niedrigenergiegebäude nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeelemente (17) und die Dachelemente (13) so aufeinander
abgestimmt ausgebildet sind, dass die Dachelemente an der Dachaußenseite
fluchten.
7. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Dachelemente (13) eine Glas- oder glasartig wirkende
Oberfläche aufweisen.
8. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Dachelemente (13) oder die Aufnahmeelemente (17) auf
einer Unterkonstruktion angeordnet sind, die sich auf den Sparren befindet. Der
Abstand der Pfosten, beispielsweise bei einer Pfosten-Riegel-Konstruktion,
entspricht im Wesentlichen der Breite eines Dachelements (13) oder eines
Aufnahmeelements (17).
9. Niedrigenergiegebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dachsparren des Daches (3) keine Auflager durch die
Geschoßböden (7) oder anderer Stützen benötigt.
10. Niedrigenergiegebäude nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Geschoßböden (5) und (7) zumindest in Teilbereichen einer vorbestimmten
Strecke (K) und (L) vor den Sparren (9) enden und mit Zangenelementen (11)
mit den Sparren derart verbunden sind, dass im Zwischenraum zwischen der
Dachinnenseite und dem Ende der Geschoßböden (5) und (7) Licht in das
jeweils darunterliegende Geschoß einfallen kann, wenn im Bereich des Dachs
jeweils darunterliegende Geschoß einfallen kann, wenn im Bereich des Dachs
(3) oberhalb der Ebene der Geschoßböden (5) und (7) lichtdurchlässige
Dachelemente (13) angeordnet sind.
11. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl die beiden aktiven Solarelemente (PV-Elemente und SK-
Elemente) als auch die opaken Dachelemente jeweils auf der Unterseite eine
hochwärmegedämmte Schicht, aus unterschiedlichen Materialien bestehend,
aufweisen.
12. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das vorher beschriebene Dach, Dachsystem, keine herkömmliche
Dachkonstruktion mit Unterdach und Oberdach benötigt, sondern die vier
verschiedenen, hochwärmegedämmten Dachelemente mit der
Unterkonstruktion selbst das Dach bilden.
13. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die vier verschiedenen Dachelemente andere Positionen in dem Dach
einnehmen können, wenn die benötigten Anschlüsse vorhanden sind.
14. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass über dem vorher beschriebenen Dachsystem sich eine sogenannte
"Wärmegedämmte Verschattungseinrichtung" (wgVE) befindet, die die
Solarglaselemente im Sommer verschattet und im Winter einen wärme
gedämmten, thermischen Luftpuffer bildet.
15. Niedrigenergiegbäude nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das vorher beschriebene Dachsystem, abgewandelt, auch beim
mehrgeschossigen Wohn-, Verwaltungs-, und sonstigem Hochhausbau
mehrgeschossigen Wohn-, Verwaltungs-, und sonstigem Hochhausbau
angewandt werden kann.
16. Niedrigenergiegebäude nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das vorher beschriebene Dachsystem sich auch auf Gebäudefronten
befinden kann, die ausschließlich senkrecht verlaufen.
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