DE10111898A1 - Vorrichtung zur Aufnahme und Abgabe eines streichfähigen Materials - Google Patents

Abstract

Eine Vorrichtung zur Aufnahme und Abgabe eines streichfähigen Materials mit einem hülsenförmigen Aufnahmeelement, in welchem in Längsrichtung vom Hülsenboden des Aufnahmeelementes bis zum Abgabeende und zurück verschiebbar verdrehsicher ein mit einem Innengewinde versehenes, das streichfähige Material tragendes kolbenförmiges Element angeordnet ist, welches von einem von außen bedienbaren, am anderen Ende des Aufnahmeelementes vorgesehenen sockelförmigen Drehgriff verschiebbar ist, wobei der Drehgriff eine in einer Durchtrittsöffnung des Hülsenbodens drehbar gelagerte und in Axialrichtung gehaltene Schraubspindel aufweist, die mit dem Innengewinde des kolbenförmigen Elementes zusammenwirkt, soll so verbessert werden, dass eine Torsionsbelastung der Spindel auch bei Fehlbedienung vermieden wird. DOLLAR A Dies wird dadurch erreicht, dass das Außengewinde (16) der Schraubspindel (15) im an den Hülsenboden (7) angrenzenden Bereich in einen gewindefreien Bereich (17) der Spindel (15) übergeht, der einen gegenüber dem Innendurchmesser des Innengewindes (19) des kolbenförmigen Elementes (18) geringeren Außendurchmesser aufweist, derart, dass die Spindel (15) in unterster Position des kolbenförmigen Elementes (18) bei Weiterdrehung gegenüber dem kolbenförmigen Element (18) durchrutschen kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und Ab­ gabe eines streichfähigen Materials mit einem hülsenförmigen Aufnahmeelement, in welchem in Längsrichtung vom Hülsenboden des Aufnahmeelementes bis zum Abgabeende und zurück ver­ schiebbar verdrehsicher ein mit einem Innengewinde versehe­ nes, das streichfähige Material tragendes kolbenförmiges Element angeordnet ist, welches von einem von außen bedien­ baren, am anderen Ende des Aufnahmeelementes vorgesehenen sockelförmigen Drehgriff verschiebbar ist, wobei der Dreh­ griff eine in einer Durchtrittsöffnung des Hülsenbodens drehbar gelagerte und in Axialrichtung gehaltene Schraub­ spindel aufweist, die mit dem Innengewinde des kolbenförmi­ gen Elementes zusammenwirkt.

Eine derartige Vorrichtung der Anmelderin ist seit langem bekannt, beispielsweise in der Ausgestaltung gemäß DE 21 39 023 B2. Ein solcher bekannter Klebestift weist eine zylindrische Hülse auf, deren offenes Abgabeende bei Nicht­ gebrauch zwecks Vermeidung des Austrocknens der in der Hülse befindlichen Klebemasse mit einer lösbaren Verschlusskappe versehen ist. Die Klebemasse innerhalb der Hülse ist in ein kolbenförmiges Element eingegossen und zusammen mit diesem in der Hülse verdrehsicher gehalten und in Längsrichtung in der Hülse in beide Richtungen verschiebbar angeordnet, wobei zur Verschiebung das kolbenförmige Element mit einer Innen­ gewindebohrung versehen ist, in welche eine Schraubspindel eingreift, die sich über der gesamten Länge der Hülse und damit auch durch die Klebemasse hindurch erstreckt und end­ seitig einstückig in einen rändelmutterartigen sockelförmi­ gen Drehgriff übergeht, der am anderen Ende der Hülse dreh­ bar gelagert ist und nach außen, also am Fuße der Hülse, aus dieser hervorsteht und eine Handhabung der Vorrichtung er­ möglicht, indem bei festgehaltener Hülse mit dem Drehgriff in die eine oder andere Richtung gedreht wird, so dass das kolbenförmige Element und die damit verbundene Klebemasse gegenüber der Hülse in der einen oder anderen Richtung be­ wegt wird und entweder eine Klebstoffabgabe oder ein Wieder­ einziehen der Klebstoffmasse in die Hülse ermöglicht.

Diese bekannte Vorrichtung hat sich seit langer Zeit bestens bewährt, da sie einen leicht zu handhabenden und gleichzei­ tig sehr stabilen Gegenstand zur Verfügung stellt. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass bei unsachge­ mäßer Handhabung dann, wenn sich der Kolben in der untersten Stellung befindet, beim Weiterdrehen der Spindel die Spindel so stark torsionsbelastet wird, dass diese abbricht bzw. ab­ reißt. Dies führt zu einer Zerstörung der Vorrichtung, diese ist nicht mehr funktionsfähig. Der gleiche ungewünschte Effekt kann unter Umständen auch vor dem Abfüllvorgang während der maschinellen Montage der Vorrichtung erfolgen, wenn das hülsenförmige Element vor der Abfüllung der streichfähi­ gen Masse in die Vorrichtung in die unterste Position durch entsprechende Drehung der Spindel gebracht wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrich­ tung so zu verbessern, dass eine Torsionsbelastung der Spindel auch bei Fehlbedienung und ein dadurch bedingter Spindelabriss zuverlässig vermieden wird.

Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs be­ zeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Außengewinde der Schraubspindel im an den Hülsenboden an­ grenzenden Bereich in einen gewindefreien Bereich der Spin­ del übergeht, der einen gegenüber dem Innendurchmesser des Innengewindes des kolbenförmigen Elementes geringeren Außen­ durchmesser aufweist, derart, dass die Spindel in unterster Position des kolbenförmigen Elementes bei Weiterdrehung ge­ genüber dem kolbenförmigen Element durchrutschen kann.

Da sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Außenge­ winde der Schraubspindel nicht mehr über der gesamten Höhe des Verschiebeweges des kolbenförmigen Elementes erstreckt, sondern es im untersten Bereich unter Ausbildung eines ge­ windefreien Bereiches mit geringerem Außendurchmesser fehlt, wird ermöglicht, dass sich in unterster Position des kolbenförmigen Elementes beim Weiterdrehen der Spindel die Spindel gegenüber dem kolbenförmigen Element durchrutschen kann. Da­ durch wird die Spindel nicht mehr auf Torsion belastet und kann auch bei Fehlbedienung nicht abreißen, so dass die Vorrichtung insgesamt zuverlässig funktionsfähig bleibt.

Um zu vermeiden, dass das kolbenförmige Element bzw. dessen Innengewinde vollständig außer Kontakt mit dem Gewindebe­ reich der Spindel gelangt, wenn sich das kolbenförmige Ele­ ment in unterster Position befindet, ist vorgesehen, dass die Höhe des gewindefreien Bereiches der Spindel geringer ist als die Höhe des Innengewindes des kolbenförmigen Ele­ mentes. Wird die Spindel dann in anderer umgekehrter Rich­ tung gedreht, kann das kolbenförmige Element problemlos wie­ der zum Abgabeende hin verschoben werden, da es nicht voll­ ständig außer Kontakt mit dem Außengewinde der Spindel ge­ langt.

Dabei hat sich als besonders bevorzugt herausgestellt, dass die Höhe des gewindefreien Bereiches der Spindel derart di­ mensioniert ist, dass in unterster Position des kolbenförmi­ gen Elementes das Innengewinde des kolbenförmigen Elementes in Kontakt mit dem untersten Gewindegang der Spindel ver­ bleibt. Bei dieser Gestaltung ist das freie Durchrutschen der Spindel gegenüber dem kolbenförmigen Element gewähr­ leistet, andererseits ist ebenfalls gewährleistet, dass die Gewinde von Kolben und Spindel nicht vollständig außer Kon­ takt geraten.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­ spielhaft näher erläutert. Diese zeigt in:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrich­ tung und

Fig. 2 in vereinfachter Darstellung den unteren Bereich der Spindel mit kolbenförmigem Element.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme und Abgabe eines streichfähigen Materials ist in der Zeichnung allge­ mein mit 1 bezeichnet und beim Ausführungsbeispiel als Kle­ bestift ausgebildet, d. h. bei dem streichfähigen Material handelt es sich um eine Klebstoffmasse. Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch als Lippenpflegestift ausgebildet sein, auch andere Anwendungen sind ebenfalls möglich.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist zunächst ein hül­ senförmiges Aufnahmeelement 2 auf, dessen oberes im Ge­ brauchszustand offenes Abgabeende mit 3 bezeichnet ist, im Bereich des Abgabeendes 3 ist außenseitig am hülsenförmigen Aufnahmeelement 2 eine Verjüngung 4 mit einer umlaufenden Rastwulst 5 vorgesehen, die dazu dient, eine abnehmbare Verschlusskappe 6 rastend und dicht aufzusetzen.

Das hülsenförmige Aufnahmeelement 2 weist an dem dem offenen Abgabeende 3 gegenüberliegenden Ende einen Hülsenboden 7 mit einer zentralen Durchtrittsöffnung 8 auf. Dabei weist der Hülsenboden 7 einen horizontalen Bodenbereich 7a und einen konisch verlaufenden, die Durchtrittsöffnung 8 begrenzenden Öffnungsbereich 7b auf, welcher in einen rohrförmigen, die Durchtrittsöffnung 8 umgebenden Bereich 9 übergeht.

In der Durchtrittsöffnung 8 bzw. im rohrförmigen Bereich 9 des Hülsenbodens 7 ist ein sockelförmiger Drehgriff 10 am Aufnahmeelement 2 zu lagern. Dazu weist der sockelförmige Drehgriff 10 oberseitig einen Rohransatz 11 auf, welcher mit einer umlaufenden Rastnut 12 versehen ist, in welche eine umlaufende Rastwulst 13 des Hülsenbodens 7 eingreift, der die Durchtrittsöffnung 8 begrenzt. Ferner können zur weite­ ren Führung bzw. Lagerung des sockelförmigen Drehgriffes 10 im rohrförmigen Bereich 9 Führungswülste 14 vorgesehen sein.

In der in Fig. 1 dargestellten Lage ist der sockelförmige Drehgriff 10 in axialer Richtung zwischen der Rastwulst 12 und dem freien Ende 9a des rohrförmigen Bereiches gehalten aber verdrehbar gelagert.

Der Rohransatz 11 des sockelförmigen Drehgriffes 10 geht in einen konisch verjüngten Bereich 14 über und mündet vorzugs­ weise einstückig in eine Schraubspindel 15, deren Länge in etwa der Höhe des Inneren des Aufnahmeelementes 2 ent­ spricht. Die Schraubspindel 15 ist dabei mit einem Außenge­ winde 16 versehen, wobei jedoch erfindungswesentlich vorge­ sehen ist, dass zwischen dem mit einem Außengewinde 16 aus­ gerüsteten Bereich der Spindel 15 und dem verjüngten Bereich 14 des sockelförmigen Drehgriffes 10 ein gewindefreier Be­ reich 17 der Spindel 15 besteht, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Außengewindes 16 in etwa entspricht.

Wenn der sockelförmige Drehgriff 10 mit Spindel 15 im Auf­ nahmeelement 2 durch Einprellen montiert ist, wird ein kol­ benförmiges Element 18, das mit einem Innengewinde 19 ausge­ rüstet ist, vom freien Abgabeende 3 her eingeführt und auf die Schraubspindel 15 aufgeschraubt. Dabei weist das kolben­ förmige Element 18 außenseitig einen Vorsprung auf, der in eine sich über der Höhe des Aufnahmeelementes 2 erstrecken­ den Nut 20 eingreift, wodurch ein Verdrehschutz des kolben­ förmigen Elementes 18 gegenüber dem Aufnahmeelement 2 er­ reicht wird. Durch Verdrehen der Schraubspindel 15 wird da­ durch das kolbenförmige Element 18 in Längsrichtung gegen­ über dem Aufnahmeelement 2 in der einen oder der anderen Richtung verschoben.

Das kolbenförmige Element 18 weist innenseitig einen Aufnahmebereich 21 auf, welcher die nicht dargestellte streich­ fähige Masse, beispielsweise Klebstoff, trägt.

Wie aus den Fig. 1 und 2 erkennbar, ist der gewindefreie Bereich 17 der Spindel 15 von seiner Höhenerstreckung her so dimensioniert, dass die Spindel 15 in unterster Position des hülsenförmigen Elementes 18 bei Weiterdrehung gegenüber dem hülsenförmigen Element 18 durchrutschen kann. Dabei ist die Höhe des gewindefreien Bereiches 17 der Spindel 15 geringer als die Höhe des Innengewindes 19 des kolbenförmigen Elemen­ tes 18, vorzugsweise ist die Höhe des gewindefreien Berei­ ches 17 der Spindel 15 derart dimensioniert, dass in un­ terster Position des kolbenförmigen Elementes 18 das Innen­ gewinde 19 des kolbenförmigen Elementes 18 in Kontakt mit dem untersten Gewindegang der Spindel 15 verbleibt.

Wird nun durch Drehen des sockelförmigen Drehgriffes 10 das kolbenförmige Element 18 in die unterste Position verdreht und bei Fehlbedienung die Spindel 15 in gleicher Richtung weitergedreht, kann die Spindel 15 gegenüber dem kolbenför­ migen Element 18 frei durchrutschen, so dass sie nicht auf Torsion beansprucht wird und insbesondere nicht vom sockel­ förmigen Drehgriff 10 abreißen kann.

Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Aus­ führungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann selbstverständlich der Hülsenboden 7 anders ausgestaltet sein, auch kann die Spindel 15 auf andere Weise gelagert sein, wesentlich ist allein, dass die Spindel 15 im unteren Bereich in der vorerwähnten Weise einen im wesentlichen ge­ windefreien Bereich 17 oder eine einseitige Gewindeanordnung aufweist.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Aufnahme und Abgabe eines streichfähigen Materials mit einem hülsenförmigen Aufnahmeelement, in wel­ chem in Längsrichtung vom Hülsenboden des Aufnahmeelementes bis zum Abgabeende und zurück verschiebbar verdrehsicher ein mit einem Innengewinde versehenes, das streichfähige Mate­ rial tragendes kolbenförmiges Element angeordnet ist, wel­ ches von einem von außen bedienbaren, am anderen Ende des Aufnahmeelementes vorgesehenen sockelförmigen Drehgriff ver­ schiebbar ist, wobei der Drehgriff eine in einer Durch­ trittsöffnung des Hülsenbodens drehbar gelagerte und in Axialrichtung gehaltene Schraubspindel aufweist, die mit dem Innengewinde des kolbenförmigen Elementes zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Außengewinde (16) der Schraubspindel (15) im an den Hülsenboden (7) angrenzenden Bereich in einen gewindefreien Bereich (17) der Spindel (15) übergeht, der einen gegenüber dem Innendurchmesser des Innengewindes (19) des kolbenförmi­ gen Elementes (18) geringeren Außendurchmesser aufweist, derart, dass die Spindel (15) in unterster Position des kol­ benförmigen Elementes (18) bei Weiterdrehung gegenüber dem kolbenförmigen Element (18) durchrutschen kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des gewindefreien Bereiches (17) der Spindel (15) geringer ist als die Höhe des Innengewindes (19) des kolbenförmigen Elementes (18).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des gewindefreien Bereiches (17) der Spindel (15) derart dimensioniert ist, dass in unterster Position des kolbenförmigen Elementes (18) das Innengewinde (19) des kolbenförmigen Elementes (18) in Kontakt mit dem untersten Gewindegang der Spindel (15) verbleibt.