-
Die Erfindung betrifft einen Bürostuhl mit Sitz, Rücklehne und zwei Armlehnen, wobei die zwei Armlehnen um eine im wesentlichen senkrechte Drehachse drehbar montiert sind.
-
Es ist bekannt, Bürostühle mit Sitz, Rücklehne und Armlehnen herzustellen, die den Wünschen des Benutzers gemäß im Verhältnis zueinander einstellbar sind. Darüber hinaus ist ein Entfernen der Armlehnen unter gewissen Umständen, wie z. B. um den Stuhl an einen Tisch dichter zu rücken, erwünscht. Dies führt einen schwierigen Abmontiervorgang mit sich, der deswegen oftmals aufgegeben wird. Insbesondere einzelne dünne Personen halten es für unangenehm, dass die Armlehnen im Wege sind, wenn sie den Stuhl dicht an den Tisch rücken.
-
Die
JP H 11-276298 A beschreibt einen Stuhl mit einer Basis, einem von dieser Basis unterstützten Sitz und einer definierten rechten und linken Seite sowie einer Armstütze. Die Armstütze umfasst eine Armstützenlagerung, die drehbar unter dem Sitz in einem Lagermechanismus auf der Basis gelagert ist, so dass diese um 360° um den Sitz drehbar ist, wobei auch Positionen in der Nähe der linken und rechten Seite des Sitzes eingenommen werden können. Der Sitz ist verschiebbar auf der Basis montiert, so dass dieser in eine vordere Gebrauchsposition und in eine hintere Position verschoben werden kann, wobei die hintere Position einen größeren Bereich vor dem Sitz zur Anbringung der Armstützen freigibt, wobei der Sitz normalerweise durch eine Federvorrichtung in Richtung der vorderen Position vorgespannt ist. Die Basis umfasst ebenfalls eine Kontrollvorrichtung für eine kippbare Rückenlehne.
-
Die
US 3,829,159 A beschreibt einen Behandlungsstuhl mit einem Sitz und einer Rückenlehne für die Aufnahme eines Patienten zur Behandlung durch einen Behandler. Der Stuhl zeichnet sich durch bewegliche Armstützen aus, die dem Patienten einen besseren Ein- bzw. Ausstieg in bzw. aus dem Stuhl ermöglichen und dem Behandler einen besseren Zugang zu dem sitzenden Patienten gewähren. Diese Armstützen umfassen eine bewegliche untere Armstütze zur Unterstützung des Unterarms des sitzenden Patienten, die von einer ersten Position, die im wesentlichen parallell zur Seite des Sitzes ist, in eine zweite Position, in der die Armstütze allgemein nach außen von der Seite des Sitzes weg gerichtet ist, gedreht werden kann, um so dem Patienten von der Seite des Stuhls einen einfacheren Ein- bzw. Ausstieg zu ermöglichen. Die beweglichen Armstützen umfassen ebenfalls obere Armstützen, die an der Seite der Rückenlehne montiert sind und die sich bogenförmig nach vorne erstrecken, um den Oberarm des Patienten an Bewegungen nach hinten und außen zu hindern.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bürostuhl zu schaffen, der das Anpassen des Bürostuhls an die erwähnten Verhältnisse erleichtert.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Bürostuhl mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass beide Armlehnen zurückgedreht werden, lässt sich der Stuhl dicht an einen Tisch rücken, ohne dass die Armlehnen dabei im Wege sind. Das Wegdrehen der Armlehnen stellt in gewissen Situationen einen Vorteil dar, da der Zugang zu oder vom Stuhl dabei erleichtert wird.
-
Gemäß der Erfindung können die Armlehnen besonders vorteilhaft auf der Unterseite des Sitzes durch eine separate Montiervorrichtung montiert sein. Hierdurch sind die Armlehnen leicht montierbar, ohne auf die übrigen Teile des Stuhles einzuwirken.
-
Gemäß der Erfindung kann die gegenseitige Drehbarkeit der Armlehnen voneinander unabhängig sein, wobei erreicht wird, dass die eine Armlehne weggedreht werden kann, um den Zugang zu und vom Stuhl zu erleichtern, ohne dass die zweite drehbare Armlehne dabei bewegt wird.
-
Schließlich können auslösbare Anschlagvorrichtungen gemäß der Erfindung zum Einstellen der Armlehnen in einer Anzahl von Stellungen um die Drehachse vorgesehen sein, wobei der Benutzer die Armlehnen in irgendeiner gewünschten gedrehten Stellung zwischen möglichen Außenstellungen einstellen kann.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine schematische Draufsicht eines Bürostuhles gemäß der Erfindung,
-
2 eine perspektivische Ansicht von hinten des Bürostuhls in 1 mit den Armlehnen in der gewöhnlichen Gebrauchsstellung,
-
3 den Bürostuhl in 2, wobei die Armlehnen aber hinter der Rücklehne zurückgedreht sind, und
-
4 eine Ansicht von hinten von der Montiervorrichtung der Armlehnen, die separat ohne Abschnitte der Armlehnen gezeigt ist.
-
1 ist eine Draufsicht eines Bürostuhls, der einen Sitz 1, eine Rücklehne 2 und zwei Armlehnen 3 und 4 aufweist. Die Armlehnen weisen, vgl. 2 und 3, ihren jeweiligen eigentlichen Armstützteil 5 bzw. 6 auf, die durch eine Tragvorrichtung 7 bzw. 8 auf der Unterseite des Sitzes 2 in einer unten beschriebenen Weise montiert sind. Jede Tragvorrichtung 7 und 8 weist zwei teleskopisch zusammenwirkende Teile 9 und 10 bzw. 11 und 12 auf, die mittels einer Festspannschraube 13 bzw. 14 im Verhältnis zueinander nach Wunsch einstellbar sind.
-
Wie in 4 gezeigt, sind die erwähnten Tragvorrichtungen 7, 8 im Verhältnis zueinander um eine Drehachse 15 mittels einer nicht näher gezeigten gemeinsamen Welle drehbar montiert. Die gemeinsame Welle erstreckt sich zwischen einem oberen Montierteil 16 und einem unteren Montierteil 17, die mittels geeigneter Befestigungsvorrichtungen derart miteinander verbunden sind, dass sie eine Montiervorrichtung 18 zum Montieren der Armlehnen 3, 4 auf der Unterseite des Sitzes 1 bilden. Dieses Montieren geschieht ebenfalls mittels geeigneter Befestigungsvorrichtungen. Die Montiervorrichtung 18 weist eine geeignete, von der Seite gesehen U-förmige Form auf, wo die Montierteile 16 und 17 ihren jeweiligen Schenkel im U bilden.
-
Wie in 4 angedeutet, weist jede Tragvorrichtung 7, 8 auf einer oberen Oberfläche 21 bzw. 22 eine mittels einer Feder 23 bzw. 24 unterstützte Kugel 25 bzw. 26 auf. Diese Kugeln 25 bzw. 26 sind derart ausgebildet, dass sie mit entsprechenden Ausnehmungen 27 bzw. 28 auf der gegenüberliegenden Seite 30 am oberen Montierteil 16 in Eingriff treten. Diese Ausnehmungen 27 und 28 sind mit geeigneten Zwischenraumen entlang ihres jeweiligen Kreisbogens angeordnet. Durch ein Drehen der Armlehnen 3, 4 um diese Drehachse 15 treten die Kugeln 25 und 26 mit einer von den Ausnehmungen 27 bzw. 28 derart in einen auslösbaren Eingriff, dass die Armlehnen in einer gewünschten Drehstellung fest eingestellt sind.
-
Die gewöhnliche Gebrauchsstellung der Armlehnen läßt sich auch mittels solcher zusammenwirkenden Teile sowie durch den Anschlag der Tragvorrichtungen 7, 8 an Teile der Montiervorrichtung 18 fest einstellen. Die Außenstellung der Armlehnen durch ein Drehen nach hinten im Verhältnis zur Rücklehne 2 läßt sich auch mittels nicht gezeigter zusammenwirkender Anschlagteile bestimmen.
-
Im Gebrauch werden die Armlehnen 3 und 4 in der gewöhnlichen Gebrauchsstellung eingestellt, vgl. die völlig ausgezogenen Linien in 1. Dieses Einstellen geschieht durch ein geeignetes Regulieren der gegenseitig teleskopisch zusammenwirkenden Teile 9, 10 und 11, 12 sowie durch ein Höheneinstellen der armunterstützenden Teile 5, 6 im Verhältnis zur Tragvorrichtung 7, 8. Falls man wünscht, die Armlehnen 3, 4, es sei die eine oder beide Armlehnen, zu entfernen, werden sie mit der Hand nach hinten um die Drehachse 15 gegebenenfalls ganz zu der in 1 durch gestrichelte Linien gezeigten Stellung gedreht. Die in 1 durch völlig ausgezogene Linien gezeigte Stellung geht auch aus 2 hervor, während die durch gestrichelte Linien gezeigte Stellung in 3 gezeigt ist.
-
Die Erfindung ist unter Hinweis auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben worden. Viele Änderungen lassen sich durchführen, ohne dass man dabei von der Idee der Erfindung abweicht. Die Armlehnen können beispielsweise mit Vorspannvorrichtungen in Verbindung stehen, die durch ein geeignetes Auslösen die Armlehnen entweder zusammen oder je für sich aus der einen Außenstellung in die andere Außenstellung führen. Die Armlehnen 3, 4 können ferner derart montiert sein, dass die Drehachse 15 mit der Drehachse des Sitzes 1 zusammenfällt, wobei die Armlehnen somit ein Teil des radtragenden Rahmens des Stuhls darstellen. Schließlich können die Anschlagvorrichtungen zum Festeinstellen der Armlehnen in einer geeigneten Drehstellung andere mechanische oder pneumatische Vorrichtungen sein, die mit der Hand betätigt und ausgelöst werden.
