DE1008259B

DE1008259B - Niederschlagselektrode fuer Elektrofilter

Info

Publication number: DE1008259B
Application number: DEM24171A
Authority: DE
Inventors: Josef Mueller
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1954-08-17
Filing date: 1954-08-17
Publication date: 1957-05-16

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine rahmenartig gefaßte Niederschlagselektrode aus Blei für Elektrofilter mit im Querschnitt quadratischen oder vieleckigen Gasgassen.

Es ist bekannt, daß Elektrofilter mit rohrförmigen Niederschlagselektroden bei gleicher Reinigungswirkung mit höherer Gasgeschwindigkeit beaufschlagt werden können als solche, bei denen die Niederschlagselektroden durch parallel zueinander gestellte Platten gebildet werden (Elektrofilter mit Gasgassen). Da rohrförmige Niederschlagselektroden nur von einer Seite her beaufschlagt werden, verwendet man seit langem an Stelle der Rohre sechsseitige Prismenelektroden, die in Form von Bienenwaben eng aneinandergereiht sind, oder auch solche von quadratischem Querschnitt in stehender Anordnung.

Bei Elektrofiltern aus Blei für korrodierend wirkende Gase, vorzugsweise zur Abscheidung von Säurenebeln, ist wegen der geringen Festigkeit des Bleies die Herstellung von quadratischen, sechs- oder mehrseitigen prismenförmigen Niederschlagselektroden in den üblichen Abmessungen von 3 bis 4 m Höhe (Länge) und 200 bis 300 mm Elektrodenabstand recht schwierig.

Gemäß der Erfindung bestehen die Niederschlagsflächen über ihre gesamte Länge (Höhe) aus einem Bleistreifen, die in einen so stark profilierten, vorzugsweise aus verbleiten Rohren bestehenden Rahmen eingelötet sind, daß der Rahmen mit dem eingelöteten Bleistreifen sich beim Anheben an beiden Enden unter seinem Eigengewicht zwar elastisch, aber nicht bleibend durchbiegt.

Bei Niederschlagselektroden aus Halbleitermaterial, wie z. B. Beton oder Zement, ist es bekannt, die Verformung bzw. den Bruch dieses Materials dadurch zu vermeiden, daß es rahmenartig durch metallische Stäbe eingefaßt und verstärkt wird. Auch ist es bekannt, für die Innenteile der elektrischen Gasreinigungskammern beim Entarsenieren von Röstgasen solche Stoffe in verbleitem oder unverbleitem Zustand zu verwenden, die mit Schwefelsäure keinen Wasserstoff entwickeln, z. B. Kupfer und Hartholz. Demgegenüber besteht die Bleielektrode nach der Erfindung aus einem einzigen Streifen mit einer einzigen Umrahmung, wobei dieser Rahmen als verbleites Rohr mit derart starkem Profil ausgebildet ist, daß sich beim Anheben der gesamte Rahmen mit dem angelöteten Blei nicht dauernd, sondern nur elastisch durchbiegt.

Die Vorteile der rahmenartig eingefaßten Bleistreifen nach der Erfindung seien an Hand eines Ausführungsbeispiels, das den Umbau eines aus parallelen Bleiplatten bestehenden Vertikal-Elektrofilters zu einem röhrenförmigen Filter betrifft, näher erläutert.

Niederschlagselektrode für Elektrofilter

Anmelder:

Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuterweg 14

Josef Müller, Frankfurt/M.,
ist als Erfinder genannt worden

Abb. 1 zeigt schematisch eine Vorderansicht,
Abb. 2 eine Seitenansicht und

Abb. 3 einen Grundriß der beispielsweise im Grundriß quadratisch gehaltenen Niederschlagselektroden nach der Erfindung.

Mit α sind die in den quadratischen Gasgassen angeordneten Sprühelektroden, z. B. aus Wolfram, Tantal, Titan od. dgl., bezeichnet, die in bekannter Weise oben und unten durch Rahmen gespannt gehalten werden. Mit b sind die bekannten Bleiplatten eines Vertikal-Elektrofilters bezeichnet, zwischen denen an Rahmen d Bleiwände c eingehängt sind, wodurch die parallelen Gasgassen mit den Wänden b in quadratische Gasgassen aufgeteilt werden.

Als Versteifungsrahmen für den eingehängten Bleistreifen c werden verbleite Stahlrohrrahmen verwendet, die so stark gemacht sind, daß die Bleistreifen c bei der Montage an beiden Seiten angehoben werden können, ohne daß eine bleibende Durchbiegung durch ihr Eigengewicht hervorgerufen wird; z. B.

werden bei 3 m langen Bleistreifen von 250 mm Breite und 4 mm Wandstärke Stahlrohre von 20 bis 25 mm Durchmesser verwendet. Die Montage solcher aus Rahmen zusammengestellter Quadratgassenfilter bietet dann keine Schwierigkeit. An Stelle der im Beispiel

der Abb. 1 bis 3 gezeigten parallelen Bleiplatten b kann auch jeweils ein Rahmen d mit der Rahmenfüllung c treten. Durch die rahmeuförmige Einfassung der Bleistreifen können auch dünnere Wandstärken als bisher üblich verwendet werden.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Bleiwände c und gegebenenfalls auch die Rahmen d aus einem Leichtmetall mit homogen .aufgespritzter dünner Bleischicht bestellen, um Gewicht und Blei zu sparen.

Durch das Einhängen der versteiften Bleistreifen c werden die parallel gestellten Platten b in vorteilhafter Weise genau distanziert. Montageungenauigkeiten, Verbiegungen oder Ausbauchungen der bisher großflächigen Bleiniederschlagsplatten werden hier-

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durch weitgehend ausgeschlossen. Ferner ist es möglich, mit dünneren Bleiwandstreifen auszukommen als bisher, insbesondere bei Verwendung von Bleischichten, die homogen nach dem Metallspritzverfahren aufgespritzt sind.

Abgesehen von der durch den Sprühabstand bedingten Rahmenbreite der Bleistreifen c kann eine weitere rahmenartige Unterteilung auch in der Länge der Bleistreifen vorgenommen werden, also, mit anderen Worten, die jeweilige Niederschlagselektrodenfläche in mehreren Rahmen mit eingesetzten »Bleifenstern« aufgeteilt werden. Dabei wird man zweckmäßig in der Vertikalen oder Horizontalen durchgehende Rahmenwangeti und dazwischen sprossenartige Rahmenstücke einschalten. ^

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Rahmenartig gefaßte Niederschlagselektrode aus Blei für Elektrofilter mit im Querschnitt qua-

dratischen oder vieleckigen Gasgassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederschlagsflächen über ihre gesamte Länge (Höhe) aus einem Bleistreifen (c) bestehen, die in einen so stark profilierten, vorzugsweise aus verbleiten Rohren bestehenden Rahmen (d) eingelötet sind, daß der Rahmen mit dem eingelöteten Bleistreifen (c, d) sich beim Anheben an beiden Enden unter seinem Eigengewicht zwar elastisch, aber nicht bleibend durchbiegt.

2. Niederschlagselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gerahmten Bleistreifen (c, d) aus Leichtmetall, z. B. Aluminium, mit einer im Metallspritzverfahren aufgetragenen Bleischicht bestehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 419 064;
britische Patentschrift Nr. 338 796.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen