DE1006773B - Verfahren und Maschine zum Herstellen von Straengen, insbesondere fuer Tabakrauchfilter - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum Herstellen von Strängen, insbesondere für Tabakrauchfilter, wobei blattförmiger Werkstoff, z. B. Seidenpapier, in mindestens einer Lage endlos zugeführt und fortlaufend in schmale Längsstreifen geschnitten wird, die fortlaufend zu einem Strang von Filterdurchmesser geformt werden, Die Erfindung besteht darin, daß die Faser des durch das fortlaufende Zerschneiden des blattförmigen Werkstoffbandes — das gegebenenfalls mehrschichtig ist und in bekannter Weise durch Zusammenführen mehrerer Bänder von verschiedenen Werkstoffvorratsrollen erzeugt wurde — hergestellten Papierwollbandes unmittelbar nach dem Schneiden durch Stauung vor den das Band weiterbefördernden Mitteln gestaucht und das Band danach auf ein Förderband gelegt, durch dieses spannungslos weiterbefördert und über die Länge des Förderweges in spannungslosem Zustand durch das Förderband und mindestens ein mit ihm zusammenwirkendes, weiteres angetriebenes Fördermittel, dessen mit dem Wollband zusammenwirkende Fläche sich mit der Wollbandoberfläche mitbewegt, vorzugsweise Rollen mit konkavem Mantel, zu einem Strang vorgeformt wird, bis dieser mindestens annähernd Filterquerschnitt hat, wonach der Strang vorzugsweise umhüllt wird, und zwar mit einem Hüllblatt, z. B. aus Papier, und fortlaufend, z. B. in einem Automaten von für das Umhüllen von Tabakfasern bekannter Art.

Es wird also Wolle aus Papier od. dgl. hergestellt, wie sie ähnlich also Ostergras und Papierwolle zum Verpacken bekannt ist. Diese Wolle wird jedoch nicht als vorläufiges Enderzeugnis behandelt und später zur Herstellung von Filtern benutzt, sondern in derselben Arbeitsgangfolge, in der die Wolle hergestellt wird, wird sie auch zu einem Strang von Filterdurchmesser geformt. Auf diese Weise läßt sich ein fortlaufender Strang von sehr gleichmäßiger Beschaffenheit erzielen, so daß für die später von diesem Strang abzuschneidenden Filterpfropfen gleichbleibende Filtereigenschaften gewährleistet sind. Die auf diese Weise erzielbare Gleichmäßigkeit ist größer, als wenn ein zunächst hergestellter Papierwollvorrat, der teils lockerer, teils fester liegt, nachträglich weiterverarbeitet wird.

Durch das Stauchen des Wollbandes wird eine lockere, wirre Lage der einzelnen Papierwollfasern erreicht, und durch die spannungslose Förderung des lockeren Wollbandes wird dieser Zustand bis zur Verformung des Wollbandes zu einem Strang aufrechterhalten. Auf diese Weise wird nicht nur ein Zerreißen des WoHbandes vermieden, sondern es entsteht ein Filterstrang, dessen Füllung aus in Längsrichtung in unregelmäßige Schleifen gelegten Papierfäden besteht, so daü im Filter lange gewundene Kanäle für

zum Herstellen von Strängen,

insbesondere für Tabakrauchfilter

Anmelder:

Papierfabrik Fleischer G.m.b.H.,
Eislingen/Fils

Karl Schanz, Eislingen/Fils,
ist als Erfinder genannt worden

den Rauch gebildet werden, die Filterwirkung gegen-

ao über Filtern mit geraden Kanälen also verbessert wird.

Bei der Herstellung von Zigaretten ist es an sich bekannt, die Tabakfasern mittels umlaufender Bänder und unter Mitwirkung von· Formscheiben spannungslos zu fördern und zu einem Strang zu verformen, wonach der Tabakstrang dttrchein Mundstückröhrchen hindurch in vorgelegte Zigarettenhülsen eingeführt wird.

Entsprechend der Zweckbestimmung des Filters hat der Werkstoff vorteilhaft eine große porige Oberfläche und ist so beschaffen, daß sich Teile großer Gesamtoberfläche im Raum des fertigen Filters unterbringen lassen. Statt mit Seidenpapier kann, auch mit anderen glatten oder gekreppten blattförmigen Werkstoffen gearbeitet werden, z. B. mit Zellstoffwatte.

Das Verfahren läßt sich" durchführen/ohne daß die Bandlängsstreifen auf Stapellänge zerschnitten werden. Das erfindungsgemäß vorgesehene Verfahren läßt sich jedoch auch durchführen, wenn die Wolle vor der Formung zu einem Strang innerhalb derselben Arbeitsgangfolge noch fortlaufend auf eine Stapellänge geschnitten wird.

Die Erfindung erstreckt sich, weiter auf eine Maschine zur Durchführung des genannten Verfahrens.

Erfindungsgemäß ist die Maschine gekennzeichnet durch in der Durchgangsrichtung unmittelbar hinter der Schneidvorrichtung liegende Förderwalzen mit mindestens einem anschließenden Förderband, das über eine Mulde läuft, und durch Formwalzen sowie dadurch, daß das Verhältnis der Fördergeschwindigkeiten· der Schneidvorrichtung und des Förderbandes so regelbar ist, daß eine Stauung des von der Schneidvorrichtung gelieferten Gutes in dem. Bereich zwischen der Schneidvorrichtung und· dem Förderband eintritt.

609 86W9S

Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Schneidvorrichtung aus' ineinandergreifenden Schneidwalzen:. Zwischen den Schneidscheiben der Schneidwalzen sind in bekannter Weise Abstreifer und in einem Abstand von den Schneidwalzen das geschnittene Gut aufnehmende Förderwalzen angebracht, wobei die untere Förderwalze vorzugsweise zugleich als Umlenkrolle für ein Förderband benutzt ist. Die ineinandergreifenden Schneidwalzen bewirken mit ihrem quetschenden Schnitt, daß die Kanten der ge- ίο schnittenen Wollstreifem nicht glatt sind, was der Oberflächenvergrößerung und der Kräuselbarkeit zugute kommt und auch die Möglichkeit fördert, die einzelnen Streifen durchschnittlich gleichmäßig wirr durcheinander zu packen. Wenn es auch möglich ist, einer Schneidstelle ein mehrschichtiges Werkstoffband zuzuführen, so empfiehlt es sich doch, die Zahl der Schichten nicht zu groß zu machen, weil die gemeinsam geschnittenen Streifen an den Kanten aneinanderhaften. Soweit also nicht mehrere verschiedenartige Schichtstoffe miteinander verbunden werden sollen, sondern nur die Leistungsfähigkeit der Maschine vergrößert werden soll, ist es vorteilhaft, mehrere Schneidstellen für mehrere ein- oder mehrschichtige Werkstoffbänder vorzusehen.

Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigt

Fig. 1 eine schematisch gezeichnete Seitenansicht einer Maschine zur Durchführung des erfindungsgemäß durchgeführten Verfahrens und

Fig. 2 eine zu Fig. 1 gehörende Draufsicht. In einem nicht gezeichneten Maschinengestell sind die VoTratsrollen 1, 3 und 5 für den Bandwerkstoff, vorzugsweise Seidenpapier, um die Wellen 2, 4 und 6 drehbar gelagert. Die von den Rollen 1 und 3 abgezogenen Bänder laufen zu einem gemeinsamen. Band 7 zusammen, das über einen Tisch 8 weitergeführt ist, während das Band 9, das von der Rolle 5 kommt, über einen anderen Tisch 10 gezogen wird. Das zweischichtige Band 7 gelangt zwischen die Schneidwalzen 11 und 12, die abwechselnd ineinandergreifende Schneidscheiben aufweisen. Zwischen die Schneidscheiben der Schneidwalze 11 greifen Abstreifer 13, zwischen die Scheiben der Walze 12 ähnliche Abstreifer 14. Die Abstreifer verhindern, daß die geschnittenen Streifen zwischen den umlaufenden Schneidwalzen mitgenommen werden. Das Band 9 wird über den Tisch 10 zwischen zwei den Walzen 11 und 12 entsprechenden, Walzen 15 und 16 hindurchgezogen, zwischen deren Schneidscheiben Abstreifer 16 bzw. 17 greifen.

In einem Abstand von der aus den Schneidwalzen 11 und 12 und den Abstreifern 13 und 14 bestehenden Schneidvorrichtung für das in Fig. 1 untere und zweischichtige Band 7, und zwar in der Durchgangsrichtung hinter der Schneidvorrichtung, ist ein den Durchgang regelndes Förderwalzenpaar 19, 20 angebracht. Das Verhältnis der Drehzahl der Walzen 19, 20 zu der Drehzahl der Schneidwalzen 11, 12 ist regelbar und kann z. B. so eingestellt werden, daß die geschnittenen Streifen von den Walzen 19 und 20 gestaut werden. Eine gewisse Kräuselung wird bereits durch das Auflaufen der geschnittenen Streifen auf die Abstreifer eingeleitet; je nachdem, welcher Stau durch die Walzen 19, 20 erzeugt wird, kann ein verschieden hoher Kräuselungsgrad erreicht werden. Zweckmäßig ist die Drehzahl der für die Weiterförderung als Zumeßwalzen wirkenden Walzen 19, 20 regelbar. Hinter der durch die Walzen 15, 16 gebildeten Schneidstelle für das Band 9 sind Zumeßwalzen 21, 22 angeordnet, die den Walzen 19, 20 entsprechen. Das zwischen den Walzen 21, 22 austretende Wollband 23 wird über ein Förderband 24 weitergeleitet; das zwischen den Walzen 19, 20 austretende Wollband 25 tritt mit dem von dem Förderband 24 kommenden Wollband 23 zu einem gemeinsamen Wollband 26 zusammen. Das Wollband 26 wird in eine Mulde 27 geleitet, in der das obere Trum eines Förderbandes 28 entlangläuft, das von einer Walze 29 aus angetrieben ist. Über dem Förderband 28 sind Formwalzen 30, 31 gelagert, die in die Mulde eingreifen und zusammen mit dem Förderband, das sich an die Mulde anlegt, aus dem Band 26 einen Strang 32 formen. Dieser gelangt bei dem gezeichneten Beispiel auf eine ähnliche, aus einem in einer Mulde 34 laufenden Förderband 33 und Foirmwalzen 35, 36 bestehende Anordnung, mit der er einem Automaten zugeführt und dort mit Papier umwickelt wird. Vor dem so erzeugten fortlaufenden Filterband werden später Filterpfropfen abgeschnitten.

Die verschiedenen umlaufenden Teile der Maschine werden zweckmäßig von einem gemeinsamen Antriebsrad 37 aus angetrieben,, so daß die Verhältnisse der Umlaufzahlen, soweit sie nicht ausdrücklich einstellbar gemacht sind, festliegen.

Der Werkstoff, aus dem die Filterwolle hergestellt wird, kann mit chemischen Stoffen beladen sein, die eine die aus dem Rauch zu filternden Stoffe bindende Wirkung haben. Gegebenenfalls kann, die Wolle auch innerhalb derselben Arbeitsgangfolge nach ihrer Erzeugung auch mit solchen chemischen Stoffen beladen, z. B. besprüht werden. Statt dessen kann auch der fertige Filterstrang oder der fertige Filterpfropfen nachträglich noch mit chemisch wirksamen Stoffen beladen werden. Das Verfahren und die Maschine nach der Erfindung sind nicht nur für die Herstellung von Zigaretten — sondern auch für die Herstellung von Filtern für andere Stoffe als Tabakrauch und für die Herstellung sonstiger Mundstückeinlagen mit Vorteil verwendbar. Der Ausgangs-werkstoff und die Filterwolle lassen sich in jeder gewünschten Farbe und auch beladen mit Geruchs- oder Geschmacksstoffen verwenden und auch, in derselben Arbeitsgangfolge farben und (oder) mit Geruchs- oder Geschmacksstoffen beladen.

In der Durchlaufrichtung des Werkstoffes können jeweils mehrere Schneid- und Förderwalzenpaare aufeinanderfolgend angeordnet sein. Der Werkstoff braucht nicht während der ganzen, Arbeitsgangfolge in derselben Richtung befördert zu werden; er kann z. B. nach dem Längsschneiden quer zur Schneidrichtung weiterbefördert werden. Stränge gleichen Durchmessers können mit verschiedener Dichte erzeugt werden, je nachdem, von welcher Werkstoffbreite ausgegangen wird oder wie viele Werkstoffschichten gleichzeitig verarbeitet werden. Die Zusammenführung des Stranges, also die Verdichtung der Wolle, kann in mehreren Stufen erfolgen.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zum Herstellen von Strängen, insbesondere für Tabakrauchfilter, wobei blattförmiger Werkstoff, z. B. Seidenpapier, in mindestens einer Lage endlos zugeführt und fortlaufend in schmale Längsstreifen geschnitten wird, die fortlaufend zu einem Strang von Filterdurchmesser geformt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern des durch das fortlaufende Zerschneiden

des blattförmigen Werkstoffbandes — das gegebenenfalls mehrschichtig ist und in bekannter Weise durch Zusammenführen mehrerer Bänder von verschiedenem. Werkstoffvorratsrollen, erzeugt wurde— hergestellten Papierwollbandes unmittelbar nach dem Schneiden durch Stauung vor den das Band weiterbefördernden Mitteln gestaucht und das Band danach auf ein Förderband gelegt, durch, dieses spannungslos weiterbefördert und über die Länge des Förderweges in, spanniungslosem Zustand durch das Förderband und mindestens ein mit ihm zusammenwirkendes weiteres angetriebenes Fördermittel, dessen mit dem Wollband zusammenwirkende Fläche sich mit der Wollbandoberfläche mitbewegt, vorzugsweise Rollen mit konkavem Mantel, zu einem Strang vorgeformt wird, bis dieser mindestens annähernd Filterquerschnitt hat, wonach der Strang vorzugsweise umhüllt wird, und zwar mit einem Hüllblatt, z. B. aus Papier, und fortlaufend, z. B. in einem Automaten von für das Umhüllen von Tabakfasern bekannter Art.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wollband nach dem Stauchen, und bevor es zu einem Strang von Filterquerschnitt geformt wird, innerhalb derselben Arbeitsgangfolge noch fortlaufend zerschnitten, wird, so daß die einzelnen schmalen Streifen, in eine Art Stapelfaser ergebende kleine Stücke zerteilt werden.

3. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch in der Durchgangs richtung unmittelbar hinter der Schneidvorrichtung liegende Förderwalzen mit mindestens einem anschließenden Förderband, das über eine Mulde läuft, und durch Formwalzen, die über dem Förderband in die Mulde eingreifend gelagert sind, sowie dadurch, daß das Verhältnis der Fördergeschwindigkeiten der Schneidvorrichtung und des Förderbandes so regelbar ist, daß eine Stauung des von der Schneidvorrichtung gelieferten Gutes in dem Bereich zwischen der Schneidvorrichtung und dem Förderband eintritt.

4. Maschine nach Anspruch 3 mit einer aus ineinandergreifenden Schneidwalzen bestehenden Schneidvorrichtung zum Zerschneiden des Werkstoffes in Längsstreifem, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schneidscheiben der Schneidwalzen in bekannter Weise Abstreifer und in einem Abstand von den Schneidwalzen das geschnittene Gut aufnehmende Förderwagen angebracht sind, wobei die untere Förderwalze vorzugsweise ZUg¹IeICh als Umlenkrolle für ein Förderband benutzt ist.

5. Maschine nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine mit mehreren, vorzugsweise durch Schneidwalzenpaare gebildeten Schneidstellen für mehrere ein- oder mehrschichtige Werkstoffbänder ausgerüstet ist, daß jeder Schneidstelle ein besonderes Förderwalzenpaar zugeordnet ist und daß Mittel vorgesehen sind, die die von den Förderwalzen durchgelassenen einzelnen Wollbänder zu einem gemeinsamen Wollband vereinigen.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 194167, 303 958, 381751;

schweizerische Patentschrift Nr. 276 403;

britische Patentschriften Nr. 311831, 392 169, 581753, 662 497;

USA.-Patentschrift Nr. 2 342 924.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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