DE10065032A1 - Zylinderkurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Zylinderkurbelgehäuse für BrennkraftmaschinenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Zylinderkurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine, das ein Kurbelgehäuse und einen Zylinderblock umfaßt. In den Zylinderblock sind separat gefertigte Zylinderlaufbuchsen fest eingesetzt, indem sie mit ihrem dem Kurbelgehäuse zugewandten Ende mit dem Zylinderblock reibverschweißt sind. Zwischen Zylinderblock und Zylinderlaufbuchse werden dabei ein zusammenhängender ringförmiger Hohlraum gebildet, der die gesamte Außenfläche der Zylinderlaufbuchse überspannt. Wird dieser Ringraum als Kühlmittelkanal genutzt, so wird eine gleichförmige Kühlung der Zylinderlaufbuchse über die gesamte Laufbuchsen-Außenfläche erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Zylinderkurbelgehäuse für eine
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie es
z. B. aus der DE 198 37 099 C1 als bekannt hervorgeht.
Das aus der DE 198 37 099 C1 bekannte Zylinderkurbelgehäuse be
steht aus einem Kurbelgehäuse mit einem einstückig angeformten
Zylinderblock, in den mindestens eine Zylinderbuchse fest ein
gesetzt ist. Die Zylinderlaufbuchse ist mit einem ringförmig
umlaufenden Bund versehen, der im mittleren Bereich ihrer äuße
ren Umfangsfläche angeordnet ist und der in Zusammenbaulage mit
dem Zylinderblock an einem korrespondierenden Bund des Zylin
derblocks anliegt; Zylinderlaufbuchse und Zylinderblock sind im
Bereich dieses Bundes - vorzugsweise mittels Reibschweißen -
fest miteinander verbunden. Dies ermöglicht eine Ausbildung des
Zylinderkurbelgehäuses in Open-Deck-Bauweise, hat aber den
Nachteil, daß der Ringraum zwischen Zylinderblock und Laufbuch
se nicht in seiner gesamten Länge, sondern nur auf der dem Kur
belgehäuse abgewandten Seite des Bundes als Kühlmittelkanal ge
nutzt werden kann; die Oberfläche, im Bereich derer ein Wärme
übergang zwischen Zylinderlaufbuchse und Kühlmittelkanal statt
finden kann, ist also auf diesen Teil der Zylinderlaufbuchse
beschränkt. Weiterhin ist die Herstellung des Bundes auf der
Zylinderlaufbuchse - in Abhängigkeit von dem für die Zylinder
laufbuchse gewählten Werkstoff - sehr aufwendig und somit unter
Kostengesichtspunkten nicht praktikabel.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das aus der DE 198 37 099 C1
bekannte Zylinderkurbelgehäuse so weiterzubilden,
daß diese Nachteile vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Danach wird die Zylinderlaufbuchse an ihrem dem Kurbelgehäuse
zugewandten Ende mit dem Zylinderblock reibverschweißt. Das so
hergestellte Zylinderkurbelgehäuse eignet sich - ebenso wie das
in der DE 198 37 099 C1 beschriebene - für eine Open-Deck-
Bauweise, hat aber nun den Vorteil, daß zwischen Zylinderblock
und Zylinderlaufbuchse ein zusammenhängender Ringraum gebildet
wird, welcher die gesamte Außenfläche der Zylinderlaufbuchse ü
berspannt. Wird dieser Ringraum als Kühlmittelkanal genutzt, so
wird eine gleichförmige Kühlung der Zylinderlaufbuchse er
reicht, da die gesamte Laufbuchsen-Außenfläche als wirksame O
berfläche zum Wärmeübertrag beiträgt.
Um die Stirnseite der Zylinderlaufbuchse erfindungsgemäß mit
tels Reibschweißen mit dem Zylinderblock verbinden zu können,
ist der Zylinderblock im Verbindungsbereich mit einem umlaufen
den, nach innen einkragenden Bund versehen, welche radial mit
der Stirnseite der Laufbuchse überlappt. Somit kann eine Reib
schweißverbindung zwischen Zylinderlaufbuchse und Zylinderblock
sichergestellt werden, ohne daß die Zylinderlaufbuchse mit dem
in der DE 198 37 099 C1 gezeigten auskragenden Bund versehen
werden muß. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die
Laufbuchse aus einem schwierig zu bearbeitenden Werkstoff be
steht, bei dem die Ausbildung eines auskragenden Bundes einen
hohen und kostenintensiven Zusatzaufwand bedeuten würde.
Ein solcher Werkstoff ist z. B. "Silitec", der z. B. aus der DE 44 38 550 A1
bekannt ist: Dieser Werkstoff besteht aus einem
Al/Si-Legierungspulver mit mindestens 20 Gew.-% Silizium, das
durch Spraykompaktieren gewonnen wird und neben intermetalli
schen Verbindungen auch Si-Primärkristalle enthält, weswegen
dieser Werkstoff eine besonders hohe Verschleißfestigkeit be
sitzt. Aufgrund des geringen Verschleißes sowie der hohen me
chanischen Festigkeit auch bei erhöhter Betriebstemperatur eignet
sich "Silitec" besonders gut als Werkstoff für Zylinder
laufbuchsen. Wie in Tastversuchen überraschenderweise festge
stellt wurde, lassen sich Zylinderlaufbuchsen aus "Silitec" -
trotz ihres hohen Siliziumgehalts - prozeßsicher mittels Reib
schweißen mit Werkstücken aus Aluminiumlegierungen verbinden,
wobei die dabei entstehenden Verbindungen eine überraschend
große Festigkeit aufweisen (siehe Anspruch 2). Allerdings ist
die Auswahl an Herstellungsverfahren, mit denen Zylinderlauf
buchsen aus "Silitec" wirtschaftlich hergestellt und umgeformt
werden können, sehr begrenzt: Aus Kostengründen kommt hierbei
insbesondere das Strangpressen zum Einsatz, das jedoch nur die
Herstellung translationssymmetrischer Werkstücke gestattet; der
aus der DE 198 37 099 C1 bekannte umlaufende Bund auf der Au
ßenseite der Zylinderlaufbuchse kann mit diesem Verfahren nicht
hergestellt werden. Hier bietet das erfindungsgemäße Zylinder
kurbelgehäuse, bei dem das Ende der Zylinderlaufbuchse mit dem
Ende des Zylinderblocks reibverschweißt ist, große Vorteile, da
mit Hilfe dieses Verfahrens insbesondere Zylinderlaufbuchsen in
Form eines Hohlzylinders - ohne radial auskragenden Bund - mit
dem Zylinderblock verbunden werden können.
Um das Zylinderkurbelgehäuse gegenüber Verbiegungen und Verwin
dungen abzustützen, empfiehlt es sich, den Zylinderblock in der
Umgebung des Verbindungsbereiches mit der Zylinderlaufbuchse
mit einer zumindest partiell umlaufenden Abstützzone zu verse
hen, der die Zylinderlaufbuchse von außen abstützt und eine
Versteifung des Verbandes zwischen Zylinderblock und Zylinder
laufbuchse bewirkt (siehe Anspruch 3).
Weiterhin ist es zweckmäßig, auf dem Zylinderblock im Verbin
dungsbereich mit der Zylinderlaufbuchse eine umlaufende Wulst
kammer vorzusehen, die den beim Reibschweißen erzeugten
Schweißwulst aufnimmt (siehe Anspruch 4). Der in diese Wulst
kammer hineingedrückte Schweißwulst bewirkt eine zusätzliche
Verspannung zwischen Zylinderlaufbuchse und Zylinderblock und
trägt somit zur Versteifung dieses Verbandes bei.
In einer alternativen Ausgestaltung ist der Verbindungsbereich
auf dem Zylinderblock trichterförmig ausgebildet, während die
Zylinderlaufbuchse auf der dem Kurbelgehäuse zugewandten Stirn
seite mit einer rotationssymmetrischen treppenförmigen Struktur
versehen ist (siehe Anspruch 5). Dies hat den Vorteil, daß zur
Reibverschweißung zwischen Zylinderblock und Zylinderlaufbuchse
geringere Kräfte aufgebracht werden müssen. Der beim Reib
schweißen erzeugte Schweißwulst wird in das Innere der Zylin
derlaufbuchse gedrückt und wird in einem späteren Bearbeitungs
schritt mechanisch entfernt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert; dabei zei
gen:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch ein erfindungsgemäßes
Zylinderkurbelgehäuse mit eingeschweißter Zylinder
laufbuchse;
Fig. 2 eine Detaildarstellung des in Fig. 1 markierten Ver
bindungsbereiches zwischen Zylinderblock und der Zy
linderlaufbuchse vor dem Verschweißen . . .;
Fig. 2a . . . für das Ausführungsbeispiel der Fig. 1;
Fig. 2b . . . mit treppenförmiger Verbindungsfläche
auf der Zylinderlaufbuchse;
Fig. 2c . . . mit abschnittsweise konischen Verbin
dungsflächen auf Zylinderlaufbuchse und Zylin
derblock;
Fig. 2d . . . mit einer näherungsweise konischen,
bauchig verformten Verbindungsfläche auf dem
Zylinderblock;
Fig. 2e . . . mit einer näherungsweise konischen
Verbindungsfläche mit überlagerter Wellenform
auf dem Zylinderblock.
Das in Fig. 1 gezeigte Zylinderkurbelgehäuse 1 einer Brenn
kraftmaschine umfaßt ein Kurbelgehäuse 2 und einen mit diesem
verbundenen Zylinderblock 3, in den separat gefertigte, als
Hohlzylinder ausgeformte Zylinderlaufbuchsen 4 eingesetzt sind.
Zur Aufnahme dieser Zylinderlaufbuchsen 4 weist der Zylinder
block 3 Hohlräume 5 auf, die sowohl zum Kurbelgehäuse 2 als
auch zum (in Fig. 1 nicht dargestellten) Zylinderkopf hin of
fen sind.
Die Zylinderlaufbuchse 4 ist an ihrem dem Kurbelgehäuse 2 zuge
wandten Ende 6 mittels Reibschweißen fest mit dem Zylinderblock
3 verbunden; im Verbindungsbereich 7 weist der Zylinderblock
einen radial in das Innere der Zylinderlaufbuchse 4 vorkragen
den Bund 8 auf, dessen Innendurchmesser 9 (der in Fig. 1 ge
strichelt angedeutet ist) kleiner (oder gleich) ist als der In
nendurchmesser 10 der Zylinderlaufbuchse 4. Durch das Reibver
schweißen der Zylinderlaufbuchse 4 mit dem Zylinderblock 3 wird
im Verbindungsbereich 7 ein umlaufender Steg 11 gebildet, der
einen zwischen der Zylinderlaufbuchse 4 und dem Zylinderblock 3
gebildeten ringförmigen Hohlraum 12 gegenüber dem Kurbelgehäuse
2 verschließt. Auf der gegenüberliegenden, dem Zylinderkopf zu
gewandten Seite 13 wird dieser Hohlraum 12 im fertig montierten
Zustand der Brennkraftmaschine durch den (in Fig. 1 nicht dar
gestellten) Zylinderkopf abgedichtet, der mit dem Zylinderblock
3 verschraubt wird. Der auf diese Weise an beiden Seiten ge
schlossene, ringförmige Hohlraum 12 wird während des Betriebs
der Brennkraftmaschine zur Leitung von Kühlmittel genutzt. Da
der Hohlraum 12 (fast) die gesamte Außenwand 19 der Zylinder
laufbuchse 4 überspannt, wird dabei eine besonders effektive
und gleichförmige Kühlung der gesamten Zylinderlaufbuchse 4 er
reicht.
Im Verbindungsbereich 7 zwischen Zylinderlaufbuchse 4 und Zy
linderblock 3 ist auf dem Zylinderblock 3 eine umlaufende
Wulstkammer 14 vorgesehen, die den während des Reibschweißens
erzeugten äußeren Schweißwulst 15 aufnimmt. Der ebenfalls wäh
rend des Reibschweißens erzeugte innere Schweißwulst 16 wird -
gemeinsam einem eventuell vorhandenen, zu weit nach innen über
kragenden Bereich des Bundes 8 auf dem Zylinderblock 3 - wäh
rend der späteren mechanische Nachbearbeitung des Zylinderkur
belgehäuses 1 entfernt, um eine glatte, durchgängige Innenflä
che 17 der Zylinderlaufbuchse 4 zu erhalten; der innere
Schweißwulst 16 und der nach innen überkragende Bereich des
Bundes 8 sind daher in Fig. 1 gestrichelt dargestellt.
Zur Führung und Zentrierung der Zylinderlaufbuchse 4 gegenüber
dem Zylinderblock 3 während des Reibschweißens ist der Zylin
derblock 3 in der Nachbarschaft des Verbindungsbereichs 7 mit
einer zumindest abschnittsweise umlaufenden Abstützzone 18 ver
sehen. Diese Abstützzone 18 bewirkt im Betrieb der Brennkraft
maschine eine Stabilisierung des Verbandes zwischen Zylinder
laufbuchse 4 und Zylinderblock 3, da sie die Außenwand 19 der
Zylinderlaufbuchse 4 im kubelgehäusenahen Bereich 6 gegenüber
dem Zylinderblock 3 abstützt und somit Verbiegungen und Verwin
dungen des Zylinderkurbelgehäuses 1 entgegenwirkt. - Bei geeig
neter Dimensionierung der Wulstkammer 14 trägt der während des
Reibschweißers in diese Wulstkammer 14 gedrängte äußere
Schweißwulst 15 zusätzlich zu einer Verspannung der Zylinder
laufbuchse 4 und gegenüber dem Zylinderblock 3 bei und bewirkt
somit eine zusätzliche Stabilisierung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Zylinderlaufbuchse 4 nur
im kubelgehäusenahen Bereich 6 an den Zylinderblock 3 angebun
den; der in Richtung Zylinderkopf abragende Bereich 20 der Zy
linderlaufbuchse 4 steht frei und ist thermisch weder an den
Zylinderblock 3 noch an benachbarte Zylinderlaufbuchsen ange
bunden. Dadurch kann während des Betriebs der Brennkraftmaschi
ne eine ungehinderte thermische Expansion der zylinderkopfnahen
Bereiche 20 der Zylinderlaufbuchse 4 erfolgen, wodurch das Auf
treten von thermisch bedingten Unrunden erheblich reduziert
werden kann. Da die freistehenden Zylinderlaufbuchsen 4 während
des Betriebs der Brennkraftmaschine von dem durch die ringför
migen Hohlräume 12 geleiteten Kühlmittel frei umströmt werden,
ist es weiterhin möglich, benachbarte Zylinderbuchsen 4 in geringem
Abstand zueinander anzuordnen und dadurch Platz- und Ge
wichtseinsparungen der Brennkraftmaschine zu erzielen.
Die Zylinderlaufbuchse 4 besteht im vorliegenden Ausführungs
beispiel aus "Silitec", einem mittels Spraykompaktieren gewon
nenen Al/Si-Legierungspulver mit mindestens 20 Gew.-% Silizium.
Der Si-Gehalt liegt vorzugsweise zwischen 23% und 28%. Das Le
gierungspulver kann - neben Aluminium - weiterhin Beimengungen
von Mn, Mg, Ni, Cu sowie weiteren (metallischen) Zusätzen ent
halten. Bei günstiger Wahl der Prozeßparameter entstehen im
Prozeß des Spraykompaktierens intermetallische Verbindungen und
Silizium-Primärkristalle, die eine Größe zwischen 2 µm und 15 µm
haben und eine hohe Verschleißfestigkeit und geringen Abrieb
der aus diesem Ausgangsstoff gefertigten Werkstücke sicherstel
len. - Das Zylinderkurbelgehäuse 1 besteht vorzugsweise aus ei
ner Aluminiumlegierung und ist beispielsweise in einem Druck
gußverfahren hergestellt. - Selbstverständlich können Zylinder
laufbuchse 4 und Zylinderkurbelgehäuse 1 jedoch auch aus ande
ren Werkstoffen und in anderen Verfahren, z. B. Grauguß, herge
stellt sein.
Fig. 2a zeigt eine Detailansicht der Verbindungsbereiche 7', 7"
auf Zylinderlaufbuchse 4 und des Zylinderblock 3 vor dem gegen
seitigen Reibverschweißen: die Zylinderlaufbuchse 4 hat im Ver
bindungsbereich 7' die Form eines Hohlzylinders, während die
gegenüberliegende Fläche auf dem Zylinderblock 3 näherungsweise
eben ist. Durch Rotation der Zylinderlaufbuchse 4 gegenüber dem
Zylinderblock 3 und gleichzeitigem Reiben der gegenüberliegen
den Flächen 21, 22 können die Verbindungsbereiche 7', 7" so
gleichmäßig erwärmt und angeschmolzen werden, daß ein prozeßsi
cheres Verschweißen der Zylinderlaufbuchse 4 mit dem Zylinder
block 3 erreicht wird.
Fig. 2b zeigt eine Detailansicht einer alternativen Ausgestal
tung der gegenüberliegenden Flächen 21', 22' der Verbindungsbe
reiche 7', 7" auf Zylinderlaufbuchse 4 und Zylinderblock 3: In
diesem Fall ist die Verbindungsfläche 22' auf dem Zylinderblock
3 trichterförmig mit einem Böschungswinkel 23 gegenüber der Ra
dialrichtung ausgestaltet, während die Verbindungsfläche 21'
der Zylinderlaufbuchse 4 ringförmig umlaufende Treppenstufen 24
aufweist. Die Neigung 26, die ein Ausgleichskegel 25 durch die
Treppenstufen 24 gegenüber der Radialrichtung aufweist, ist ge
ringer als der Böschungswinkel 23 des Trichters 22' auf dem Zy
linderblock 3. Dies hat zur Folge, daß die Reibschweißung der
Zylinderlaufbuchse 4 mit dem Zylinderblock 3 an der der Außen
wand 19 der Zylinderlaufbuchse 4 benachbarten Treppenstufe 25'
einsetzt und sich mit zunehmendem Vorschub der Zylinderlauf
buchse 4 in Richtung der weiter innen gelegenen Treppenstufen
25" fortpflanzt. - Die Abstützzone 18' auf dem Zylinderblock 3
geht in diesem Ausführungsbeispiel nahtlos - ohne Wulstkammer -
in die trichterförmigen Verbindungsfläche 22' über. Der entste
hende Schweißwulst wird somit in Richtung des Innenraumes der
Zylinderlaufbuchse 4 gedrückt und wird im Zuge der Feinbearbei
tung der Zylinderlaufbuchse 4 mechanisch entfernt.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2c ist der Zylinderblock 3 im
Bereich der Abstützzone 18 in Form eines Trichters 27 mit einem
Böschungswinkel 28 gegenüber der Radialrichtung ausgestaltet,
während die Verbindungsfläche 29 der Zylinderlaufbuchse 4 - ne
ben einem ebenen Abschnitt 21, der beim Reibschweißen mit der
horizontalen Deckfläche 22 des Bundes 8 des Zylinderblocks 3
verschweißt wird - in einem dem Trichter 27 gegenüberliegenden
Abschnitt einen konusförmigen Außenbereich 30 mit einem Bö
schungswinkel 31 aufweist. Die Böschungswinkel 28,31 werden
vorzugsweise unterschiedlich gewählt, um während des Reib
schweißens die hemmende Wirkung eines Konus-Konus-Reibschlusses
zu verhindern. Wird der Böschungswinkel 28 des Trichters 27 -
wie in Fig. 2c gezeigt - größer gewählt als der Böschungswin
kel 31 des Konus 30, so hat dies zur Folge, daß die Reibschwei
ßung im oberen Bereich 32 der Abstützzone 18 einsetzt und sich
mit zunehmendem Vorschub des Zylinderlaufbuchse 4 während des
Schweißens in Richtung der Wulstkammer 14 fortsetzt. Der äußere
Schweißwulst wird dabei vorwiegend in die Wulstkammer 14 und
nur zu einem kleinen Teil in den Hohlraum 5 gedrängt. Trichter
27 und Konus 30 sind so dimensioniert, daß bei weiterem Vor
schub der Zylinderlaufbuchse 4 während des Reibschweißens eine
feste Verschweißung der ebenen Endfläche 21 der Zylinderlauf
buchse 4 mit der horizontalen Deckfläche 22 des Bunds 8 des Zy
linderblocks 3 erfolgt. - Alternativ zu dem in Fig. 2c gezeig
ten Beispiel kann auch der Böschungswinkel 31 des Konus 30 grö
ßer als der Böschungswinkel 28 des Trichters 27 gewählt werden,
mit der Folge, daß der Reibschweißvorgang am unteren Ende des
Trichters 27 einsetzt.
Weiterhin kann mindestens eine der beiden abschnittsweise koni
schen bzw. trichterförmigen Verbindungsflächen 27, 30 mit einer
umlaufenden bauchigen Wölbung 33 versehen werden. In Fig. 2d
ist dies an der trichterförmigen Verbindungsfläche 27 des Zy
linderblocks 3 dargestellt; die Reibschweißung setzt in diesem
Fall im Bereich des Bauches 34 der Wölbung 33 ein und pflanzt
sich von dort aus in beide Richtungen des der gewölbten Verbin
dungsfläche 33 fort.
Im Ausgestaltungsbeispiel der Fig. 2e ist der Trichter 27 der
Abstützzone 18 mit einer wellenförmigen Struktur 35 versehen,
die - ebenso wie die bauchige Wölbung 33 der Fig. 2d - eine
Reduzierung der Kontaktzone zwischen Zylinderlaufbuchse 4 und
Zylinderblock 3 zu Beginn der Reibschweißung bewirkt. Statt der
Wellenform 35 kann der Trichter 27 des Zylinderblocks 3 bzw.
der Konus 30 der Zylinderlaufbuchse 4 auch mit umlaufenden
Treppenstufen oder ähnlichen stufigen Strukturen versehen sein.
Die in Fig. 2b bis 2e gezeigte konische bzw. trichterförmige
Ausgestaltung 27, 30 ausgewählter Abschnitte der Verbindungsbe
reiche auf Zylinderlaufbuchse 4 und/oder Zylinderblock 3 führt
zu einer Zentrierung der Zylinderlaufbuchse 4 während des Reib
schweißens und somit zu einer hochgenauen Positionierung der
Zylinderlaufbuchse 4 im Zylinderblock 3. In den Ausführungsbei
spielen der Fig. 2c bis 2e sind Konus 30 bzw. Trichter 27 so
dimensioniert, daß - neben der seitlichen Verschweißung entlang
der Konus- bzw. Trichterfläche - nach wie vor eine feste Reibverschweißung
der ebenen Endfläche 21 der Zylinderlaufbuchse 4
mit der ebenen Deckfläche 22 des Bundes 8 des Zylinderblocks 3
erreicht wird. Die zusätzliche Verschweißung der Zylinderlauf
buchse 4 mit der Abstützzone 18 im konischen bzw. trichterför
migen Übergangsbereich 27, 30 führt zu einer sehr effektiven
Versteifung und Abstützung der Zylinderlaufbuchse 4 und somit
auch des gesamten Zylinderkurbelgehäuses 1 gegenüber Querkräf
ten. Zusätzlich kann die Zylinderlaufbuchse 4 - wie in Fig. 2e
gestrichelt angedeutet - mit einer Stufe 36 versehen sein, wel
che während des Reibschweißvorgangs auf die Basisfläche 37 des
Hohlraums 5 trifft und mit dieser reibverschweißt wird.
Claims (5)
1. Zylinderkurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen mit einem Kur
belgehäuse und einem Zylinderblock und mindestens einer dar
in eingesetzten und durch Reibschweißen fest mit dem Zylin
derblock verbundenen Zylinderlaufbuchse
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderlaufbuchse (4) an ihrem dem Kurbelgehäuse
(2) zugewandten Ende (6) mit dem Zylinderblock (3) reibver
schweißt ist.
2. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderlaufbuchse (4) aus einer spraykompaktierten
Aluminium-Silizium-Legierung mit mindestens 20 Gew.-% Sili
zium besteht.
3. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderblock (3) in der Nachbarschaft des Verbin
dungsbereiches (7) mit der Zylinderlaufbuchse (4) eine rota
tionssymmetrische Abstützzone (18) zur Stützung der Zylin
derlaufbuchse (4) aufweist.
4. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderblock (3) im Verbindungsbereich (7) mit der
Zylinderlaufbuchse (4) eine rotationssymmetrische Wulstkam
mer (14) zur Aufnahme des während des Reibschweißens erzeug
ten äußeren Schweißwulstes (15) aufweist.
5. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderblock (3) im Verbindungsbereich (7) mit der
Zylinderlaufbuchse (4) eine näherungsweise konische Form
(22') aufweist, während die Zylinderlaufbuchse (4) auf der
dem Kurbelgehäuse (2) zugewandten Stirnseite (6) mit einer
rotationssymmetrischen treppenförmigen Struktur (24) verse
hen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000165032 DE10065032A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Zylinderkurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000165032 DE10065032A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Zylinderkurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10065032A1 true DE10065032A1 (de) | 2002-07-04 |
Family
ID=7668995
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000165032 Withdrawn DE10065032A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Zylinderkurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10065032A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009023332A1 (de) * | 2009-05-29 | 2011-01-20 | Daimler Ag | Zylinderkurbelgehäuse mit einer eingesetzten Zylinderlaufbuchse |
FR2973268A1 (fr) * | 2011-04-01 | 2012-10-05 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Procede de realisation d'un revetement de materiau metallique sur une surface d'alesage, en particulier sur la surface interne d'un fut de carter cylindres de moteur a explosion |
DE102016004128A1 (de) | 2016-04-05 | 2016-12-15 | Daimler Ag | Zylindergehäuse für eine Hubkolbenmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs |
-
2000
- 2000-12-23 DE DE2000165032 patent/DE10065032A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009023332A1 (de) * | 2009-05-29 | 2011-01-20 | Daimler Ag | Zylinderkurbelgehäuse mit einer eingesetzten Zylinderlaufbuchse |
FR2973268A1 (fr) * | 2011-04-01 | 2012-10-05 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Procede de realisation d'un revetement de materiau metallique sur une surface d'alesage, en particulier sur la surface interne d'un fut de carter cylindres de moteur a explosion |
DE102016004128A1 (de) | 2016-04-05 | 2016-12-15 | Daimler Ag | Zylindergehäuse für eine Hubkolbenmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs |
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8130 | Withdrawal |