DE1006286B

DE1006286B - Zug-Meisterzylinder fuer hydraulische Motorradbremsen

Info

Publication number: DE1006286B
Application number: DESCH19523A
Authority: DE
Inventors: Karl Brand
Original assignee: SCHAEFER INDUSTRIEGESELLSCHAFT
Current assignee: SCHAEFER INDUSTRIEGESELLSCHAFT
Priority date: 1956-02-04
Filing date: 1956-02-04
Publication date: 1957-04-11

Description

Zug-Meisterzylinder für hydraulische Motorradbremsen Bei Motorrädern ist im Gestänge zwischen dem Bremspedal und dem Radbremszylinder ein sogenannter Zug-Meisterzylinder vorgesehen. Bei einer bekannten Ausführung wird die Bremsflüssigkeit für die Betätigung der Radbremsen des Motorrades selbst und gegebenenfalls auch des Beiwagens über den Kolbenrand angesaugt. Der Kolbenrand ist zu diesem Zweck mit Abflachungen, meist drei, versehen. In diese Abflachungen saugt sich jedoch die Bremsmanschette ein, was zu ihrer vorzeitigen Zerstörung führt.
Es sind auch bereits Zug-Meisterzylinder für hydraulische Kraftfahrzeugbremsen bekannt, bei denen der Kolben im Innern wenigstens einen Durchflußkanal für die Bremsflüssigkeit aufweist. Jedoch ist dieser Durchflußkanal auf der Kolbenstangenseite völlig offen. Das zwischen der Rückseite des Kolbens sowie dem Vorratsbehälter befindliche Kugelventil öffnet erst am Ende der Rückbewegung des Kolbens durch Anstoß an einen in einer Querwand angeordneten Anschlag. Bei einer anderen Konstruktion ist auf der der Kolbenstange abgewandten Seite in einer halbkonischen Ausnehmung ein Ventil angeordnet, welches besondere Befestigungsmittel zum Schutz gegen einen sich bildenden Unterdruck aufweist. Auch dieses Ventil wird jedoch erst aus seinem Sitz herausgestoßen, wenn der Kolben an das Ende seiner Rückbewegung angelangt ist. Um einen Unterdruck mit Sicherheit auszuschließen, ist es jedoch unbedingt erforderlich, daß sich das Ventil bereits öffnet, wenn die Rückbewegung des Kolbens beginnt.
Diesem Erfordernis ist unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile durch die Erfindung bei einem Zug-Meisterzylinder für hydraulische Motorradbremsen, in welchem Bremsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter über den Bereich eines Kolbens nachströmt und der Kolben im Innern wenigstens einen Durchflußkanal für die Bremsflüssigkeit aufweist, dadurch entsprochen, daß erfindungsgemäß der Durchflußkanal auf der Kolbenstangenseite durch einen auf der Kolbenstange sitzenden, als Saugventil wirkenden Ringflansch verschließbar ist. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Zug-Meisterzylinders vermittelt gleichzeitig den Vorteil einer einfachen Bauweise, was für die hier in Rede stehenden Massenerzeugnisse von hervorragender wirtschaftlicher Bedeutung ist. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Kolbenrückholfeder auf einem die Kolbenstange umgebenden Teil des Ringflansches abgestützt. Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß auf der Kolbenrückseite ein Ringkanal angeordnet ist, der über eine Bohrung mit dem Vorratsbehälter und über eine axiale, zentrale Aussparung des Kolbens sowie wenigstens einen daran anschließenden, schräg zur Kolbenstirnfläche hin verlaufenden Durchflußkanal mit dem Hubraum des Meisterzylinders in Verbindung steht. Der Ringflansch kann auf der Innenseite einen Blechring tragen, mit welchem er beim Bremshub an der Öffnung des Durchflußkanals anliegt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Zug-Meisterzylinders ist eine vorzeitige Zerstörung der Kolbendichtmanschette ausgeschlossen.
Die Erfindung ist aus der Beschreibung an Hand der Zeichnung ersichtlich, in welcher ein Bremsaggregat nach der Erfindung im Schnitt dargestellt ist.
Das Bremsaggregat besteht aus einem einzigen Gußkörper 1, welcher sowohl den Meisterzylinder 2 als auch den Vorratsbehälter 3 und das Anschlußstück 4 zum Radbremszylinder in sich aufnimmt. Der Vorratsbehälter ist mit einem Schraubverschluß 5 zum Nachfüllen versehen. Im Meisterzylinder ist der Zugkolben 6 mit der Kolbenstange 7 angeordnet, die mit dem nicht dargestellten Bremspedal in Verbindung steht. Der Hubraum 8 ist durch die Verschraubung 9 unter Zwischenschaltung einer Dichtmanschette 10 abgeschlossen. Der Kolben 6 weist eine axiale, zentrale Aussparung 11 auf, die über zwei Durchflußkanäle 12, 13 mit dem Hubraum 8 in Verbindung steht. Auf der Kolbenrückseite befindet sich ein Ringkanal 14, der einerseits mit der Ausnehmung 11 im Kolben unmittelbar und andererseits über die Bohrung 15 mit dem Vorratsbehälter Verbindung hat. Der Kolben ist gegenüber der Zylinderwand durch eine doppellippenförmige Dichtmanschette 16 abgedichtet. Auf der Kolbenstirnseite befindet sich der Ringflansch 17, der mit einer zentralen Bohrung auf der Kolbenstange aufsitzt und mit einem Blechring 18 gegen die Durchflußkanäle 12, 13 anliegen kann. Zum Bremspedal ist der Hubraum des Meisterzylinders 2 durch eine Dichtmanschette 19 abgedichtet, die eine Blechkappe 20 trägt. Zwischen dem Ringflansch 17 und der Blechkappe 20 ist die Kolbenrückholfeder 21 angeordnet.
Bei Betätigung des Bremspedals wirkt die Zugkraft im Bremsgestänge über die Kolbenstange 7 auf den Kolben 6 des Meisterzylinders. Dabei verschließt der Ringflansch 17 die Durchflußkanäle 12, 13 zum Vorratsbehälter, so daß die im Hubraum 8 befindliche Bremsflüssigkeit unter Druck gesetzt und über das Anschlußstück 4 sowie entsprechende Rohr- und Schlauchleitungen dem Radzylinder des Motorrades und gegebenenfalls des Beiwagens zugeleitet wird. Beim Lösen der Bremse wird durch den im Hubraum entstehenden Unterdruck Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter über die Bohrung 15, den Ringkanal 14, die Ausnehmung 11 sowie die Verbindungskanäle 12,13 nachgesaugt, welche den Ringflansch 17 am Außenumfang von der Kolbenstirnfläche abhebt und somit ungehindert Zutritt zum Hubraum hat.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Zug-Meisterzylinder für hydraulische Motorradbremsen, in welchem Bremsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter über den Bereich eines Kolbens nachströmt und der Kolben im Innern wenigstens einen Durchflußkanal für die Bremsflüssigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußkanal (12, 13) auf der Kolbenstangenseite durch einen auf der Kolbenstange (7) sitzenden, als Saugventil wirkenden Ringflansch (17) verschließbar ist.
2. Zug-Meisterzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kolbenrückholfeder (21) auf einem die Kolbenstange (7) umgebenden Teil des Ringflansches (17) abgestützt ist.
3. Zug-Meisterzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kolbenrückseite ein Ringkanal (14) angeordnet ist, der über eine Bohrung (15) mit dem Vorratsbehälter (3) und über eine axiale, zentrale Aussparung (11) des Kolbens sowie wenigstens einen daran anschließenden, schräg zur Kolbenstirnfläche hin verlaufenden Durchflußkanal (12 oder 13) mit dem Hubraum (8) des Meisterzylinders (2) in Verbindung steht.
4. Zug-Meisterzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringflansch (17) auf der Innenseite einen Blechring (18) trägt, mit welchem er beim Bremshub an der Öffnung des Durchflußkanals (12 oder 13) anliegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 830 003, 707 699; französische Patentschrift Nr. 971160; USA.-Patentschrift Nr. 2 262 843.