DE10059790A1 - Verfahren zur Steuerung eines Gangstellers - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines GangstellersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Gangstellers (1) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere des Gangstellers (1) für ein automatisiertes Handschaltgetriebe, wobei der Gangsteller (1) eine Schaltwelle (2) bewegt und einen ersten Antrieb (3) zur Verschiebung der Schaltwelle (2) im wesentlichen in longitudinaler Richtung entlang ihrer Achse und einen zweiten Antrieb (4) zur Verdrehung der Schaltwelle (2) aufweist, wobei mit Hilfe des Gangstellers (1), nämlich mit Hilfe eines auf der Schaltwelle (2) vorgesehenen Schaltfingers (2a) das Einlegen und/oder Herausnehmen der Getriebegänge des Getriebes realisierbar ist, insbesondere entsprechende im Getriebe vorgesehene Schiebemuffen eingerückt bzw. ausgerückt werden, wobei der Schaltfinger (2a) im wesentlichen in einem eine Neutralgasse (5) und mindestens zwei Schaltgassen (6, 7, 8) aufweisenden H-Schaltschema bewegbar ist und wobei der Schaltfinger (2a) - zumindest teilweise - mit einer bestimmten einstellbaren Betätigungskraft durch den die Bewegungen des Schaltfingers (2a) in der Schaltgasse (6, 7, 8) steuernden Antrieb (3 bzw. 4) beaufschlagbar ist. DOLLAR A Die Bauteilbelastung ist dadurch optimiert, daß die Betätigungskraft in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung und/oder in Abhängigkeit der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der Beschleunigung des Schaltfingers (2a) in der Schaltgasse (6, 7, 8) beim Einlegen eines Getriebeganges oder beim Herausnehmen eines Getriebeganges gesteuert und/oder eingestellt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Gangstellers für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere des Gangstellers für ein automatisiertes Handschaltgetriebe, wobei der
Gangsteller eine Schaltwelle bewegt und einen ersten Antrieb zur Verschiebung der
Schaltwelle im wesentlichen in longitudinaler Richtung entlang ihrer Achse und einen
zweiten Antrieb zur Verdrehung der Schaltwelle aufweist, wobei mit Hilfe des
Gangstellers, nämlich mit Hilfe eines auf der Schaltwelle vorgesehenen Schaltfingers das
Einlegen und/oder Herausnehmen der Getriebegänge des Getriebes realisierbar ist,
insbesondere entsprechende im Getriebe vorgesehene Schiebemuffen eingerückt- bzw.
ausgerückt werden, wobei der Schaltfinger im wesentlichen in einem eine Neutralgasse
und mindestens zwei Schaltgassen aufweisendem H-Schaltschema bewegbar ist und
wobei der Schaltfinger - zumindest zeitweise - mit einer bestimmten einstellbaren
Bestätigungskraft durch den die Bewegungen des Schaltfingers in der Schaltgasse
steuernden Antrieb beaufschlagbar ist.
Im Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht (DE 195 26 273 A1), ist ein
Verfahren zur Steuerung des Gangstellers bei einem Kraftfahrzeug bekannt, wobei bei
einem automatisch schaltbaren Vorgelege-Wechselgetriebe die Schaltvorgänge des
Getriebes unter anderem über einen Gangsteller realisiert werden. Hierbei sind die
Schaltwege normiert festgelegt und in einzelne normierte Teilbereiche unterteilt, so daß
die Betätigungskraft in Abhängigkeit der erreichten Position auf diesem Schaltweg, bzw.
in Abhängigkeit des erreichten Teilbereiches eingestellt wird. Es wird die
Betätigungskraft (Schaltkraft) über den Einrückweg derart variiert, daß eine niedrige Kraft
während der Synchronisationsphase, eine höhere Kraft während der Durchschaltphase
und eine geringere Kraft während der Eindockphase, jeweils bei einem
Getriebegangwechsel bereitgestellt wird. Im Ergebnis werden also in unterschiedlichen
Teilbereichen des gesamten Schaltweges verschieden große Betätigungskräfte
bereitgestellt. Zweck dieses Verfahrens ist es, daß die vorgesehenen
Synchronisiereinrichtungen durch die elektronisch gesteuerte, aber hydraulisch
betätigbare Schaltung, nicht übermäßig beansprucht werden. Die einzelnen
Komponenten, insbesondere die Hydraulikpumpe, die Reservoire, die hydraulischen
Betätigungszylinder, etc., sind in einer am Getriebehäuse anbringbaren Baueinheit
zusammengefaßt.
Im Stand der Technik ist weiterhin ein Verfahren zur Steuerung der Getriebegänge eines
Getriebes bekannt (DE 199 00 820 A1), wobei hier eine Servounterstützungsvorrichtung
für ein Getriebe vorgesehen ist, die eine Handschaltung mit einem Schalthebel aufweist.
Dieser Schalthebel ist mittels einer Übertragungseinrichtung zum Übertragen einer
Schaltbewegung mit einem Schaltbetätigungsbauteil eines Schaltgetriebes,
insbesondere einem Gangsteller verbunden. Der Weg des Schalthebels kann während
des Schaltvorgangs über vorgesehene Wegsensoren erfaßt werden, wobei auch die
Geschwindigkeit des Handschalthebels aus dem Weg des Schalthebels über die Zeit
bestimmbar ist. Unabhängig hiervon aber, kann der Gangsteller, nämlich das
Schaltbetätigungsbauteil entsprechende Schaltungen im Getriebe, nämlich das Einlegen
oder Herausnehmen der Getriebegänge ausführen. Durch das hier dargestellte
Verfahren bzw. System ist ein hohes Maß an Bedienkomfort gewährleistet, wobei die
Bedienkraft selbst deutlich reduziert ist.
Das im Stand der Technik bekannte Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht
(DE 195 26 273 A1), ist noch nicht optimal ausgebildet. Zwar sind die Schaltwege des
Gangstellers hier zu 100% normiert festgelegt und in entsprechende Teilbereiche bzw.
Sektoren unterteilt, damit die Betätigungskraft in Abhängigkeit des jeweiligen
Teilbereiches (Synchronisationsphase/Durchschaltphase/Eindockphase) entsprechend
eingestellt werden kann, allerdings kommt es in diesem hydraulischen System zu
Verzögerungszeiten, so daß zunächst das Einlegen und Herausnehmen eines Ganges
mit den heutigen Steuerungen noch nicht zeitoptimal realisiert wird. Zum anderen ist die
Steuerung der einwirkenden Betätigungskraft beim Einlegen bzw. beim
Herausnehmenden eines Getriebeganges, insbesondere bei einem automatisierten
Schaltgetriebe, problematisch. Einerseits werden nicht nur die
Synchronisierungsvorrichtungen doch noch belastet, da das ganze System mit allen
einzelnen Komponenten, insbesondere der Masse des Gangstellers, wie der Schaltwelle
und dem Schaltfinger, die im Getriebe vorgesehenen Schaltschienen und die
Schiebenmuffen selbst, aufgrund der existierenden Massenträgheit zu entsprechenden
Ungenauigkeiten führen. Die einzustellende Betätigungskraft ist insbesondere bei einem
hydraulischen System abhängig durch die Schaltzeiten bzw. Verzögerungszeiten, die
durch die hier vorgesehenen hydraulischen Steuerventile existieren, da die
Betätigungskraft natürlich nicht optimal für einen bestimmten Zeitpunkt und/oder für
einen bestimmten Schaltpunkt einstellbar ist, wenn die Schaltzeiten/Verzögerungszeiten
der Steuerventile, die Massenträgheitskräfte etc. nicht möglichst optimal mit
berücksichtigt werden. Die Einstellung der optimalen Betätigungskraft für den
Gangsteller ist im Stand der Technik daher noch nicht optimal und aus konstruktiven und
schaltungstechnischen Gründen aber wünschenswert zu optimieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, das eingangs genannte Verfahren
derart auszugestalten und weiterzubilden, daß der Schaltkomfort bei einem Getriebe
verbessert ist, insbesondere die Steuerung bzw. Einstellung der Betätigungskraft bei
einem Gangsteller verbessert ist.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist nun dadurch gelöst, daß die Betätigungskraft in
Abhängigkeit der Bewegungsrichtung und/oder in Abhängigkeit der
Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der Beschleunigung des Schaltfingers in der
Schaltgasse beim Einlegen eines Getriebeganges oder beim Herausnehmen eines
Getriebeganges gesteuert und/oder eingestellt wird. Dadurch, daß nunmehr die
Betätigungskraft in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung sowie vzw. und in Abhängigkeit
der Bewegungsgeschwindigkeit des Schaltfingers sowie noch - zusätzlich - in
Abhängigkeit der Beschleunigung des Schaltfingers durch den jeweiligen Antrieb
gesteuert wird, können Schaltzeiten/Verzögerungszeiten der Steuerventile - im Falle
eines hydraulischen Systems - sowie die Massenträgheit der hier einzelnen
zusammenwirkenden Komponenten selbst mit berücksichtigt werden. Es werden nun
nicht - wie bisher im Stand der Technik üblich - aufgrund der aktuelle Position des
Schaltfingers innerhalb eines normierten Schaltweges (Teilbereiches) entsprechende
Steuersignale gesetzt, sondern es wird - zusätzlich - zu der aktuellen Position noch
zumindest die Bewegungsgeschwindigkeit und/oder in Abhängigkeit der aktuellen
Beschleunigung des Schaltfingers nunmehr die Betätigungskraft eingestellt, wodurch
diese optimaler einstellbar ist. Hat beispielsweise der Schaltfinger am Ende seines
Schaltweges - beim Einlegen eines Getriebeganges - eine relativ große
Geschwindigkeit, so kann unter Berücksichtigung entsprechender Schalt- und
Schließzeiten des jeweiligen Steuerventiles bereits mit einer Verringerung der
anliegenden Betätigungskraft begonnen werden, da aufgrund der existierenden
Massenträgheitsmomente eine Bewegung des Schaltfingers in seine Endposition noch
gewährleistet ist und damit noch ein Einlegen des Getriebeganges bzw. noch ein
Einrücken der entsprechenden Schiebemuffe gewährleistet ist, ohne daß noch eine
große Betätigungskraft anliegen müßte. Hierdurch bedingt können die einzelnen
Komponenten, also die hier zusammenwirkenden Bauteile optimal belastet werden, was
zu einer Verlängerung Lebensdauer dieser Bauteile führt. Im umgekehrten Fall, bspw.
bei einer Bewegung des Schaltfingers aus der Endposition einer Schaltgasse in Richtung
der Neutralgasse, könnte in Abhängigkeit seiner Bewegungsgeschwindigkeit die
Betätigungskraft noch vergrößert werden, um bspw. eine höhere und noch höhere
Geschwindigkeit des Schaltfingers zu erreichen, damit die Schaltzeit, nämlich das
Erreichen der Neutralgasse, entsprechend verkürzt werden kann, wodurch wiederum die
Schaltzeiten optimiert sind. Im Ergebnis werden durch das erfindungsmäßige Verfahren
die eingangs genannten Nachteile vermieden.
Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfahren zur
Steuerung des Gangstellers auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu darf zunächst auf
die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche verwiesen werden. Im
folgenden soll nun ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
folgenden Zeichnung und der dazugehörigen Beschreibung näher beschrieben werden.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein H-Schaltschema, also den Bewegungsspielraum des an der
Schaltwelle angeordneten Schaltfingers,
Fig. 2 die Bewegung des Schaltfingers in der Schaltgasse zur Einlegung des
dritten Ganges,
Fig. 3 die Bewegung des Schaltfinges zum Herausnehmen des zweiten Ganges
in der entsprechenden Schaltgasse in Richtung auf die Neutralgasse und
Fig. 4 ein Blockschaltbild in vereinfachter schematischer Darstellung zur
Realisierung des Verfahrens.
Die Fig. 1 bis 4 sollen das Verfahren zur Steuerung des Gangstellers 1 für ein hier nicht
dargestelltes Kraftfahrzeug, vzw. für den Gangsteller 1 eines ebenfalls nicht dargestellten
automatisierten Handschaltgetriebes näher erläutern.
Der Gangsteller 1 bewegt - in üblicher Weise - die in Fig. 4 dargestellte Schaltwelle 2.
Zur Verschiebung der Schaltwelle 2 im wesentlichen in longitudinaler Richtung entlang
ihrer Achse, ist ein erster Antrieb 3 vorgesehen. Zur Verdrehung der Schaltwelle 2 ist ein
zweiter Antrieb 4 vorgesehen. Mit Hilfe des Gangstellers 1, nämlich mit Hilfe eines auf
der Schaltwelle 2 vorgesehenen Schaltfingers 2a, wird das Einlegen und/oder das
Herausnehmen der Getriebegänge des hier nicht dargestellten Getriebes realisiert.
Hierzu bedient bzw. betätigt der Schaltfinger 2a in üblicher Weise die entsprechenden in
dem Getriebe vorgesehenen Schaltschienen, so daß hierdurch die Schiebemuffen ein-
bzw. ausgerückt werden, um die Getriebegänge des Getriebes einzulegen bzw.
herauszunehmen.
Ebenfalls bewegt sich der Schaltfinger 2a in einem bestimmten für den Schaltfinger 2a
definierten Bewegungsbereich. Dieser Bewegungsbereich ist definiert durch das übliche
H-Schaltschema. Die Fig. 1 bis 3 zeigen zumindest teilweise ein derartiges H-
Schaltschema, mit einer Neutralgasse 5, einer ersten Schaltgasse 6 (hier der
Schaltgasse 1/2) und einer zweiten Schaltgasse 7 (hier der Schaltgasse 3/4), sowie
eine dritte Schaltgasse 8 (hier der Schaltgasse 5/6). Die beiden Antriebe, also der erste
Antrieb 3 und der zweite Antrieb 4 können - zumindest teilweise - bzw. gleichzeitig
ansteuerbar sein oder auch entsprechend einzeln, also sequenziell hintereinander
ansteuerbar sein. Dies alles ist im Stand der Technik bekannt und bedarf hier keiner
besonderen Erläuterung.
Wie bereits eingangs erläutert wird der Schaltfinger 2a - zumindest zeitweise - mit einer
bestimmten einstellbaren Betätigungskraft durch den die Bewegungen des Schaltfingers
2a in der jeweiligen Schaltgasse 6, 7 oder 8 steuernden Antrieb, also durch den ersten
Antrieb 3 oder durch den zweiten Antrieb 4, beaufschlagt. Vzw. sind der erste und zweite
Antrieb 3 und 4 auf hydraulischer Basis realisiert und werden über entsprechende
Steuerventile, die hier nicht im einzelnen dargestellt sind, angesteuert. Aufgrund der
Schaltzeiten/Verzögerungszeiten der Steuerventile sind einerseits keine optimalen
Schaltzeiten erreichbar, andererseits ist die Einstellung bzw. Steuerung der
Betätigungskraft für die Bewegung des Schaltfingers 2a problematisch, da
Schaltzeiten/Verzögerungszeiten der Steuerventile sowie Massenträgheitskräfte der hier
zusammenwirkenden einzelnen Komponenten die optimale Einstellung der
Betätigungskraft erschweren.
Die oben beschriebenen bzw. eingangs erwähnten Nachteile sind nun dadurch
vermieden, daß die Betätigungskraft in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung und/oder in
Abhängigkeit der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der Beschleunigung des
Schaltfingers 2a in der Schaltgasse 6, 7 oder 8 beim Einlegen eines Getriebeganges
oder beim Herausnehmen eines Getriebeganges gesteuert und/oder eingestellt wird.
Hierdurch können auf relativ kostengünstige und einfache Art und Weise nicht nur die
Schaltzeiten Systems weiter verkürzt und damit auch der Schaltkomport erhöht werden,
sondern die hier zusammenwirkenden Bauteile bzw. Komponenten werden optimal
belastet, insbesondere nicht mit einer zu hohen Betätigungskraft beaufschlagt, so daß
deren Lebensdauer ebenfalls entscheidend erhöht ist. Dies soll im einzelnen noch näher
erläutert werden.
Fig. 1 zeigt zunächst das im Stand der Technik bekannte H-Schaltschema. Gut zu
erkennen sind hier die einzelnen Gassen, nämlich die Neutralgasse 5, eine erste
Schaltgasse 6 und eine zweite Schaltgasse 7 sowie eine dritte Schaltgasse 8. Hierbei
begrenzt die erste Schaltgasse 6 den Bewegungsspielraum für den Schaltfinger 2a beim
Schalten der Getriebegänge vom ersten in den zweiten bzw. vom zweiten in den ersten
Gang. Die zweite Schaltgasse 7 begrenzt den Bewegungsspielraum für den Schaltfinger
2a beim Schalten vom dritten Getriebegang in den vierten Getriebegang bzw. vom
vierten in den dritten Getriebegang, wobei die dritte Schaltgasse 8 den
Bewegungsspielraum für den Schaltfinger 2a beim Schalten der Getriebegänge vom
fünften in den sechsten Getriebegang - bzw. umgekehrt - begrenzt. Alle drei Gassen,
nämlich die erste Schaltgasse 6, die zweite Schaltgasse 7 und die dritte Schaltgasse 8
sind miteinander verbunden über die Neuralgasse 5.
Der sich innerhalb der Gassen 5, 6, 7 und 8 bewegende Schaltfinger 2a, der aufgrund
seiner entsprechenden Bewegungen die Schaltschienen des hier nicht dargestellten
Getriebes betätigt, um das Einlegen bzw. das Herausnehmen der Getriebegänge zu
realisieren, ist durch einen schraffierten Kreis dargestellt und befindet sich in Fig. 1 in der
Neutralgasse 5. Der Schaltfinger 2a wird in üblicherweise über die Schaltwelle bewegt,
da er an dieser angeordnet ist. Vzw. Wird der Schaltfinger 2a durch eine Verschiebung
der Schaltwelle 2 in longitudinaler Richtung innerhalb der Neutralgasse 5 entsprechend
verschoben. Bei einer entsprechenden Verdrehung der Schaltwelle 2 (je nach
Drehrichtung) wird der Schaltfinger 2a innerhalb der ersten, zweiten bzw. dritten
Schaltgasse 6, 7 oder 8 entsprechend bewegt und betätigt am Ende der jeweiligen
Schaltgasse 6, 7 oder 8 die entsprechende Schaltschiene des vzw. automatisierten
Handschaltgetriebes, um die entsprechende Schiebemuffe zur Realisierung des
Gangstufenwechsels einzurücken.
Die Fig. 2 und 3 verdeutlichen in schematischer Darstellung die Bewegung des
Schaltfingers 2a. Die Fig. 2 und 3 zeigen das Einlegen bzw. Herausnehmen eines
Getriebeganges. Hierbei zeigt die Fig. 2 die Bewegung des Schaltfingers 2a aus der
Neuralgasse 5 kommend in die zweite Schaltgasse 7 hineingehend, nämlich in Richtung
der Endposition der zweiten Schaltgasse 7 zur Einlegung des dritten Getriebeganges.
Fig. 3 zeigt das Herausnehmen eines Getriebeganges, nämlich des zweiten
Getriebeganges, wobei hier der Schaltfinger 2a in der ersten Schaltgasse 5 aus der
Endposition der ersten Schaltgasse 6 kommend in Richtung der Neutralgasse 5, bewegt
wird. Während der Bewegungen des Schaltfingers 2a in der ersten Schaltgasse 6 bzw.
zweiten Schaltgasse 7 wird der Schaltfinger 2a nunmehr mit einer bestimmten
Betätigungskraft beaufschlagt.
Denkbar ist, daß der erste Antrieb 3 den Schaltfinger 2a steuert, nämlich während der
Verschiebung der Schaltwelle 2 die Betätigungskraft eingestellt wird. Es ist aber auch
denkbar, daß der zweite Antrieb 4 den Schaftfinger 2a steuert, nämlich während der
Verdrehung der Schaltwelle 2 die Betätigungskraft eingestellt wird. Dies ist abhängig, ob
nun innerhalb einer Schaltgasse 6, 7 oder 8 der Schaltfinger 2a entweder durch eine
Verdrehung oder durch eine Verschiebung der Schaltwelle 2 innerhalb der Schaltgasse
6, 7 oder 8 bewegt wird. Hier gibt es unterschiedliche mögliche Ausführungsformen.
Entscheidend ist, daß genau der Antrieb, also entweder der erste Antrieb 3 oder der
zweite Antrieb 4, der für die Bewegung des Schaltfingers 2a innerhalb einer Schaltgasse
6, 7 oder 8 verantwortlich ist, auch die Betätigungskraft realisiert mit der der Schaltfinger
2a beaufschlagt wird.
Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in der bevorzugten
Ausführungsform daher der erste oder der zweite Antrieb 3 oder 4 in Abhängigkeit der
Bewegungsrichtung und in Abhängigkeit der Bewegungsgeschwindigkeit sowie der
Beschleunigung des Schaltfingers 2a entsprechend angesteuert. Hierbei kommt es
bezüglich der Bewegungsrichtung darauf an, ob nun - gemäß der Fig. 3 - ein Gang
herausgenommen wird, also der Schaltfinger 2a aus der Endposition einer Schaltgasse
6, 7 oder 8 Richtung auf die Neutralgasse 5 bewegt wird oder ob - gemäß der Fig. 2 -
der Schaltfinger 2a in Richtung auf die Endposition der Schaltgasse 6, 7 oder 8 bewegt
wird, nämlich beim Einlegen eines Getriebeganges.
Der erste und zweite Antrieb 3 und 4 wird nur mit Hilfe eines Steuergerätes 9
angesteuert. Das Steuergerät 9 und der sich teilweise aus der Fig. 4 ergebene
Schaltkreislauf sind auf elektrischer/elektronischer Basis realisiert. Der erste und/oder
zweite Antrieb 3 und 4 können nun grundsätzlich als elektrisch betätigbarer oder als
hydraulisch betätigbarer Aktuator ausgeführt sein. Vzw. ist der erste und der zweite
Antrieb 3 und 4 als hydraulisch betätigbarer Aktuator ausgeführt, was im folgenden noch
ausgeführt werden wird.
Die aktuelle Position, die aktuelle Bewegungsgeschwindigkeit, die aktuelle
Beschleunigung des Schaltfingers 2a in der jeweiligen Schaltgasse 6, 7 oder 8 wird nun
mit Hilfe der vorgesehenen Potentiometern 10, 11 und 12 ermittelt. Jeweils ein
Potentiometer 10, 11 und 12 ist jeweils einer Schaltgasse 6, 7 bzw. 8 zugeordnet. Hierbei
werden die gemessenen Werte dem Steuergerät 9 über Steuerleitungen 13 zugeführt.
Aus dem ihm übermittelten Werten ermittelt das Steuergerät 9 die aktuelle Position des
Schaltfingers 2a innerhalb des H-Schaltschemas und/oder dessen aktuelle
Geschwindigkeit und/oder dessen aktuelle Beschleunigung wird vom Steuergerät 9
errechnet. Insbesondere errechnet das Steuergerät 9 diese Kennziffern für den
Schaltfinger 2a für eine Bewegung des Schaltfingers 2a in der jeweiligen Schaltgasse 6,
7 oder 8.
Im Endeffekt werden also der erste und zweite Antrieb 3 und 4 mit Hilfe des
Steuergerätes 9 angesteuert, wobei das Steuergerät 9 und der in Fig. 4 dargestellte
Schaltkreislauf 14 auf elektrischer/elektronischer Basis realisiert sind. Gut zu erkennen
ist beispielsweise auch der im Fahrgastraum angeordnete Handschalthebel "HS" als Teil
des Steuersystems. Die in Fig. 4 dargestellten ersten und zweiten Antriebe 3 und 4
können auch unterschiedlich ausgeführt sein. Vzw. ist der erste und zweite Antrieb 3 und
4 als hydraulischer Aktuator ausgeführt, wobei diese Aktuatoren über entsprechende
nicht dargestellte Steuerventile mit Hilfe des Steuergerätes 9 bzw. des Schaltkreislaufes
14 gesteuert werden.
Fig. 4 zeigt angeordnete erste und zweite und dritte Potentiometer 10, 11 und 12 die im
wesentlichen die Positionierung des Schaftfingers 2a der in Fig. 1 dargestellten
Schaltgassen 6, 7 bzw. 8, ermitteln können, so daß die aktuelle Position des
Schaltfingers 2a immer ermittelbar ist und die über die entsprechende Zeit ermittelten
entsprechenden Werte dem Steuergerät 9 über Steuerleitungen 12 zugeführt werden
können, so daß das Steuergerät 9 die aktuelle Bewegungsgeschwindigkeit und/oder
Beschleunigung des Schaltfingers 2a errechnen kann sowie auch dessen
Bewegungsrichtung kennt. Beim Einlegen eines Getriebeganges, wie in Fig. 2
dargestellt, also bei der Bewegung des Schaltfingers 2a aus der Neutralgasse 5 in
Richtung der Endposition einer Schaltgasse, hier der Schaltgasse 7, wird die
Betätigungskraft in Abhängigkeit von der Entfernung des Schaltfingers 2a zur
Endposition, in Abhängigkeit der aktuellen Bewegungsgeschwindigkeit und in
Abhängigkeit der aktuellen Beschleunigung des Schaltfingers 2a in Richtung dieser
Endposition eingestellt. Hierbei werden Massenträgheitskräfte der hier
zusammenwirkenden Komponenten wie Schaltwelle, Schaltfinger, Schaltschienen und
Schiebemuffen, entsprechend berücksichtigt. Zusätzlich erfolgt die Einstellung der
Betätigungskraft auch noch unter Berücksichtigung des nächsten einzulegenden, vom
Fahrer ausgewählten Getriebeganges.
Beim Herausnehmen eines Getriebeganges, wie in Fig. 3 dargestellt, also bei der
Bewegung des Schaltfingers 2a aus der Endposition einer Schaltgasse, hier der
Schaltgasse 6, in Richtung der Neutralgasse 5, wird die Betätigungskraft in Abhängigkeit
von der Entfernung des Schaltfingers 2a zur Neutralgasse 5, in Abhängigkeit der
aktuellen Bewegungsgeschwindigkeit und in Abhängigkeit der aktuellen Beschleunigung
des Schaltfingers 2a in Richtung der Neutralgasse 5 eingestellt.
Da das Steuergerät 9 zu jedem Zeitpunkt aus den gemeldeten Werten der Potentiometer
10, 11 und 12 die entsprechenden Kennwerte berechnen kann, da das Steuergerät 9
vzw. als Prozessor eingeführt ist, können die Schaltzeiten, insbesondere aber die
Betätigungskraft eingestellt werden. Hierbei kann das Steuergerät 9 spezifische
Schaltzeiten/Verzögerungszeiten der Steuerventile, die zur Steuerung der hydraulisch
ausgeführten ersten und zweiten Antriebe 3 und 4 notwendig sind, optimal
berücksichtigen. Bspw. können hier entsprechende Kennfelder bzw. Kennlinienfelder
innerhalb der Prozessoreinheit bzw. der Speichereinheit dieser Prozessoreinheit
abgespeichert sein, so daß die Betätigungskraft bei entsprechender "Bewegung" des
Schaltfinger 2a auf besonders einfache Art und Weise einstellbar ist, da aufgrund der
durch diese Kennfelder entsprechende Steuersignale für die Antriebe 3 und 4 einfach
zugeordnet werden können.
Es ist auch denkbar, daß hier unterschiedliche Arten von Kennfeldern innerhalb eines
Steuergerätes 9 abgespeichert sind, so daß der Fahrer des Kraftfahrzeuges ein
spezifisches im Steuergerät 9 abgespeichertes Fahrprogramm auswählen kann und die
Betätigungskraft - zusätzlich - korrespondierend zu diesem Fahrprogramm eingestellt
wird. Bspw. ist denkbar, daß hier in unterschiedlichen Sportlichkeitsstufen mit
unterschiedlichen starken Betätigungskräften die entsprechenden Schiebemuffen ein
bzw. ausgerückt werden, was der Fahrer über entsprechende wahrnehmbare "Rücke"
mitbekommt.
Da der erste und zweite Antrieb 3 und 4 vzw. auf hydraulischer Basis realisiert sind,
nämlich hier hydraulisch betätigbare Antriebe vorgesehen sind, werden vzw.
Steuerventile zur Steuerung der Antriebe 3 und 4 vom Steuergerät 9 entsprechend
geschaltet. Das Steuergerät 9 berücksichtigt hier die Öffnungs- und Schließvorgänge
insbesondere die Schaltzeiten der spezifischen angewendeten Steuerventile. Hierdurch
bedingt können optimale Schaltzeiten und ein großer Schaltkomport erreicht werden,
wobei dadurch, daß die Betätigungskraft nun optimal eingestellt werden kann, die
Bauteilbelastung der hier zusammenwirkenden Komponenten entsprechend verringert
ist.
Im Ergebnis sind durch das erfindungsgemäße Verfahren die eingangs beschriebenen
Nachteile vermieden und auf kostengünstigste Art und Weise werden die
entsprechenden bereits erwähnten Vorteile erzielt.
1
Gangsteller
2
Schaltwelle,
2
a Schaltfinger
3
erster Antrieb
4
zweiter Antrieb
5
Neutralgasse
6
erste Schaltgasse
7
zweite Schaltgasse
8
dritte Schaltgasse
9
Steuergerät
10
Potentiometer
11
Potentiometer
12
Potentiometer
13
Steuerleitungen
14
Schaltkreislauf
HS Handschalthebel
HS Handschalthebel
Claims (14)
1. Verfahren zur Steuerung des Gangstellers (1) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere
des Gangstellers (1) für ein automatisiertes Handschaltgetriebe, wobei der
Gangsteller (1) eine Schaltwelle (2) bewegt und einen ersten Antrieb (3) zur
Verschiebung der Schaltwelle (2) im wesentlichen in longitudinaler Richtung entlang
ihrer Achse und einen zweiten Antrieb (4) zur Verdrehung der Schaltwelle (2)
aufweist, wobei mit Hilfe des Gangstellers (1), nämlich mit Hilfe eines auf der
Schaltwelle (2) vorgesehenen Schaltfingers (2a) das Einlegen und/oder
Herausnehmen der Getriebegänge des Getriebes realisierbar ist, insbesondere
entsprechende im Getriebe vorgesehene Schiebemuffen eingerückt- bzw.
ausgerückt werden, wobei der Schaltfinger (2a) im wesentlichen in einem eine
Neutralgasse (5) und mindestens zwei Schaltgassen (6, 7, 8) aufweisendem H-
Schaltschema bewegbar ist und wobei der Schaltfinger (2a) - zumindest zeitweise -
mit einer bestimmten einstellbaren Betätigungskraft durch den die Bewegungen des
Schaltfingers (2a) in der Schaltgasse (6, 7, 8) steuernden Antrieb (3 bzw. 4)
beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungskraft in
Abhängigkeit der Bewegungsrichtung und/oder in Abhängigkeit der
Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der Beschleunigung des Schaltfingers (2a) in
der Schaltgasse (6, 7, 8) beim Einlegen eines Getriebeganges oder beim
Herausnehmen eines Getriebeganges gesteuert und/oder eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Antrieb (3)
den Schaltfinger (2a) steuert, nämlich während der Verschiebung der Schaltwelle
(2a) die Betätigungskraft eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Antrieb (4)
den Schaltfinger (2a) steuert, nämlich während der Verdrehung der Schaltwelle (2a)
die Betätigungskraft eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste und/oder zweite Antrieb (3 bzw. 4) in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung
und in Abhängigkeit der Bewegungsgeschwindigkeit und/der Beschleunigung des
Schaltfingers (2a) angesteuert werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste und/oder zweite Antrieb (3 bzw. 4) mit Hilfe eines Steuergerätes (9)
angesteuert werden.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergerät (9) und der Schaltkreislauf (14) auf elektrischer und/oder
elektronischer Basis realisiert sind.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste und/oder zweite Antrieb (3 bzw. 4) als elektrisch betätigbarer oder
hydraulisch betätigbarer Aktuator ausgeführt ist.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die aktuelle Position, die aktuelle Bewegungsgeschwindigkeit, die aktuelle
Beschleunigung des Schaltfingers (2a) in einer Schaltgasse (6, 7, 8) mit Hilfe von
entsprechenden vorgesehenen Potentiometern (10, 11, 12) ermittelt werden,
nämlich die gemessenen Werte dem Steuergerät (9) zugeführt werden.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergerät (9) aus den übermittelten Werten die aktuelle Position des
Schaltfingers (2a) innerhalb des H-Schaltschemas und/oder dessen aktuelle
Geschwindigkeit und/oder dessen aktuelle Beschleunigung errechnet.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Einlegen eines Getriebeganges, also bei der Bewegung des Schaltfingers (2a)
aus der Neutralgasse (5) in Richtung der Endposition einer Schaltgasse (6, 7, 8), die
Betätigungskraft in Abhängigkeit von der Entfernung des Schaltfingers (2a) zur
Endposition, in Abhängigkeit der aktuellen Bewegungsgeschwindigkeit und in
Abhängigkeit der aktuellen Beschleunigung in Richtung der Endposition eingestellt
wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Herausnehmen eines Getriebeganges, also bei der Bewegung des
Schaltfingers (2a) aus der Endposition einer Schaltgasse (6, 7, 8) in Richtung der
Neutralgasse (5) die Betätigungskraft in Abhängigkeit von der Entfernung des
Schaftfingers (2a) zur Neutralgasse (5), in Abhängigkeit der aktuellen
Bewegungsgeschwindigkeit und in Abhängigkeit der aktuellen Beschleunigung in
Richtung der Neutralgasse (5) eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fahrer des Kraftfahrzeuges ein spezifisches im Steuergerät (4) abgespeichertes
Fahrprogramm auswählen kann und die Betätigungskraft korrespondierend zu
diesem Fahrprogramm eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste und zweite Antrieb (3 bzw. 4) als hydraulisch betätigbare Aktuatoren
ausgeführt sind.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ansteuerung des ersten und zweiten hydraulisch betätigbaren Antriebes (3 bzw.
4) Steuerventile vorgesehen sind, deren Öffnungs- und Schließvorgänge vom
Steuergerät (9) gesteuert werden.
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Patent Citations (2)
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