Die Erfindung betrifft einen Vertikalbunker zur Herstellung
von Holzwerkstoffplatten nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, OSB-
Platten, LSL-Platten und anderen Holzwerkstoffplatten sind den
eigentlichen Streuelementen Dosierbunker vorgeschaltet. Unter
OSB (oriented structural board) und LSL (Laminated Strands
Lumber) versteht man dabei allgemein die Technik der spanori
entierten Herstellung von Bauspanplatten mit höheren Festig
keitswerten. Die hierzu verwendeten länglichen Späne bzw.
Holzschnitzel (Strands) weisen im Idealfall ein Längen-
Breiten-Verhältnis von 10 : 1 auf. Dabei besitzen die länglichen
Holzschnitzel meist Längen von 80 bis 200 mm, eine Breite von
10 bis 40 mm und eine Dicke von 0,4 bis 1 mm. Auch bei der
Herstellung derartiger spanorientierter Platten (OSB, LSL) be
wirken die Dosierbunker eine zeitliche Massenänderung des
Holzschnitzelstromes auszugleichen. Gleichzeitig sollen sie
eine kontinuierliche Beschickung der Streuköpfe ermöglichen.
Aus dem Fachbuch von Deppe/Ernst, Taschenbuch der Spanplatten
technik, 3. Auflage 1991, Seite 154 und 155 ist ein Vertikal
bunker zur Herstellung herkömmlicher Spanplatten bekannt, der
oben mit beleimten Spänen beschickt wird, die durch ihre
Schwerkraft im Bunker nach unten bewegt werden und am Bunker
boden durch Austragswalzen in den Streukopf gelangen. Derarti
ge Vertikalbunker haben den Nachteil, daß sie je nach Füllhöhe
das Spangut ungleichmäßig verdichten und deshalb zu einem un
gleichmäßigen Austragsstrom führen. Desweiteren neigen derar
tige Vertikalbunker offensichtlich auch zu Brückenbildung, was
häufig einen schwankenden Austragsstrom verursacht.
Aus dem Deppe/Ernst, Seite 155 ist des weiteren auch ein Hori
zontalbunker bekannt, bei dem der Materialstrom über einen
Schneckenförderer oben eingetragen wird. Durch einen Schwenk
vorgang verteilt der Schneckenförderer die Späne über die ge
samte Bunkerbreite. Am Bunkerboden ist ein Bodenband vorgese
hen, auf das die Späne aufgebracht werden und das die gesamte
aufgebrachte Späneschicht langsam zu einer Austragsöffnung be
fördert. Damit eine möglichst gleichmäßige Menge in den Streu
kopf ausgetragen wird, ist oben im Bunker eine Rückkämmvor
richtung vorgesehen, durch die eine konstante Füllhöhe erzeugt
wird. Oberhalb der Austragsöffnung sind über die gesamte
Schütthöhe Austragswalzen angeordnet, die die vom Bodenband
herangeführten Späne abfräsen und in die Austragsöffnung zum
Streukopf befördern. Ein derartiger Horizontaldosierbunker hat
bei der Herstellung von Platten (OSB, LSL) aus orientierten
Holzschnitzeln den Nachteil, daß durch die Rückkämmvorrichtung
die länglichen Holzspäne zum Teil zerstört werden, wodurch die
Festigkeit der herzustellenden Platten (OSB, LSL) aus orien
tierten Spänen leidet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Do
sierbunker zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten (OSB, LSL)
aus orientierten Holzschnitzeln (Strands) zu schaffen, der die
vorgenannten Nachteile vermeidet und eine weitgehende zerstö
rungsfreie Zwischenspeicherung und Austragung der langge
streckten flachen Holzschnitzel gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausfüh
rungsbeispiele sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch den vertikalen För
derschacht keine Materialumwälzung im Dosierbunker erfolgt, so
daß ein schonender Materialfluß und der orientierte Eintrag
der langgestreckten Holzschnitzel im Bunker erhalten bleibt.
Vorteilhafterweise bildet die vertikale Förderstrecke auch
gleichzeitig einen Materialvorrat und ermöglicht einen gesteu
erten gleichmäßigen Austrag, wodurch die Plattenqualität der
herzustellenden OSB- oder LSL-Platten verbessert werden kann.
Bei einer besonderen Ausbildung der Erfindung, bei der die
Förderstrecke bzw. der Förderschacht als Klemmstrecke ausge
bildet ist, wird vorteilhafterweise ein Durchrutschen auch bei
lockerer Füllung verhindert und gleichzeitig eine sichere Mit
nahme des in der Förderstrecke befindlichen Materialstroms ge
währleistet.
Bei einer weiteren besonderen Ausbildung der Erfindung, bei
der neben der vertikalen- noch eine horizontale Förderstrecke
bzw. ein Förderschacht vorgesehen ist, wird vorteilhafterweise
ein klemmfreier gleichmäßiger Austrag ermöglicht, da in der
horizontalen Förderstrecke durch die Umlenkung ein aufgeloc
kerter Materialstrom entsteht. Dadurch ist gleichzeitig auch
eine weitgehende Erhaltung der Schüttgutstruktur möglich, da
auch in der Horizontalförderstrecke keine nennenswerte Materi
alumwälzung erfolgt, wodurch vorteilhafterweise auch der Fein
gutanteil nicht erhöht wird. Die Horizontalförderstrecke hat
gleichzeitig auch den Vorteil, daß im Anfahrbetrieb das einzu
füllende Material nicht unmittelbar in den Streukopf durchrut
schen kann, sondern zunächst den Vorrat im Horizontalteil auf
füllt und erst bei Inbetriebnahme der Horizontal- und Verti
kalförderstrecke in den Streukopf ausgetragen wird.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalbunker mit einer vertikalen und
einer horizontalen Förderstrecke, und
Fig. 2 einen Vertikalbunker mit einer vertikalen För
derstrecke und einer Zellenradschleuse.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Vertikalbunker 1 schematisch
dargestellt, der aus einem vertikalen starren Füllschacht 11,
einem vertikalen Förderschacht 13 und einem horizontalen För
derschacht 18 besteht, oberhalb derer eine Eintragsvorrichtung
2 angeordnet ist.
Bei der Herstellung von OSB- oder LSL-Platten werden beleimte
langgestreckte flache Holzschnitzel (Strands) mit einer Länge
von 80 bis 200 mm, einer Breite von 10 bis 40 mm und einer
Dicke von 0,4 bis 1 mm zu Holzwerkstoffplatten verarbeitet.
Diese Holzschnitzel werden über einen Schneckenförderer 5 vom
Beleimungsmischer zum Dosierbunker 1 herangeführt. Die Holz
schnitzel kommen dabei ungeordnet und kontinuierlich aus dem
Trog des Schneckenförderers 5 und sollen möglichst unbeschä
digt zu einem orientierten Vlies auf ein Formband gestreut
werden. Denn durch die Beschädigung der langgestreckten Holz
schnitzel würde die Biegefestigkeit beeinträchtigt oder der
dadurch entstandene erhöhte Feingutanteil müßte zusätzlich
ausgesondert werden. Deshalb schlägt die Erfindung einen Do
sierbunker 1 ohne Rühr- oder Rückkämmvorrichtung und einem
Förderschacht bzw. Förderstrecke vor, so daß die langgestreck
ten Holzschnitzel im Dosierbunker 1 möglichst nicht umgewälzt
werden und deshalb leicht lösbar und gleichmäßig austragbar
sind.
Die langgestreckten Holzschnitzel werden zunächst oberhalb des
Dosierbunkers 1 aus dem Trog eines Schneckenförderers 5 auf
zwei oder mehrere Auflösewalzen 6 aufgegeben, die eventuelle
Verklumpungen oder Verhakungen auflösen sollen. Dazu werden
vorzugsweise grobmaschige Käfigwalzen oder Stachelwalzen mit
wenigen elastischen Stacheln vorgesehen, durch die die losen
Holzschnitzel nahezu ungebremst und beschädigungsfrei hin
durchfallen können.
Unterhalb der Auflösewalzen 6 sind mindestens zwei Orientie
rungswalzen 7 vorgesehen, in dessen Schlitze die langgestreck
ten Holzschnitzel quer zur Förderrichtung eingleiten. Die Ori
entierungswalzen 7 bestehen dabei aus einer durchgehenden An
triebswelle, um die sternartig angeordnete Querbleche vorgese
hen sind. Die Abstände zwischen den Querblechen stellen dabei
verjüngende Schlitze dar, die nur so breit sind, daß die
Schnitzel nur querorientiert hineingleiten können. Die Orien
tierungswalzen 7 könnten aber auch in Förderrichtung angeord
net sein, so daß die langgestreckten Holzschnitzel längs ori
entiert würden. Zur Längsorientierung sind aber auch Scheiben
walzen einsetzbar, durch dessen Schlitze die langgestreckten
Holzschnitzel in Längsrichtung ausgerichtet würden.
Unterhalb der Orientierungswalzen 7 ist als Schwenkförderer
ein Schwenkförderband 4 angeordnet, auf das die vororientier
ten Holzschnitzel von den Orientierungswalzen 7 aufgegeben
werden. Dabei ist das Förderband mit Querstegen 8 oder Quer
blechen versehen, die Fördertaschen 9 zwischen den einzelnen
Stegen 8 bilden. Die Abstände der Querstege 8 oder Querbleche
sind dabei so bemessen, daß die Holzschnitzel nur in ihrer
Querausrichtung in den Fördertaschen 9 einlegbar sind, so daß
die Querorientierung auf den Schwenkförderband 4 erhalten
bleibt. Bei einer Längsorientierung könnte das Förderband aber
auch mit Längsstegen versehen werden, die die Holzschnitzel
nur in Längsrichtung aufnehmen. Unterhalb der Orientierungs
walzen 7 könnte aber auch ein Parallelförderer vorgesehen wer
den, der parallel zur Förderrichtung des Formbandes und quer
zur Bunkerbreite kontinuierlich hin- und hergehend verschieb
bar angeordnet wäre. Allerdings müßten dann auch die Auflöse
walzen 6 und die Orientierungswalzen 7 nachführbar sein.
Das Schwenkförderband 4 ist an seinem Aufgabebereich quer und
horizontal verschwenkbar gelagert und zur Horizontalen in För
derrichtung schräg nach unten abgesenkt. Dabei ist das Abwurf
ende des Schwenkförderbandes 4 in dem Vertikalfüllraum 3 ein
tauchend angeordnet. Das Schwenkförderband 4 ist mit einem
nicht dargestellten bekannten Schwenkantrieb verbunden, der
das relativ schmale Förderband 4 von maximal 1 m Breite konti
nuierlich über die gesamte Bunkerbreite hin- und hergehend
verschwenkt. Dadurch werden die langgestreckten Holzschnitzel
schichtweise über die gesamte Bunkerbreite abgelegt. Die Bun
kerbreite entspricht dabei etwa der Streubreite, die in der
Regel zwei bis vier Meter beträgt.
Zur kontinuierlichen Querverteilung der Holzschnitzel im Ver
tikalfüllraum 3 ist im Schwenkförderband 4 eine Bandwaage 23
vorgesehen, durch die die Förderstärke (t/h) der geförderten
Holzschnitzel ermittelt wird. Dadurch sind die quer orientier
ten Holzschnitzel gewichtsdosiert über die gesamte Breite des
Dosierbunkers 1 bzw. des Vertikalfüllraumes 3 ablegbar. Dabei
ist vorgesehen, über die gesamte Bunkerbreite stets die glei
che Gewichtsmenge an Holzschnitzeln abzulegen, damit der Ver
tikalfüllraum 3 gleichmäßig befüllt wird. Deshalb wird eine
konstante Förderstärke (t/h) vorgegeben, bei der bei einer Ab
weichung vom Sollgewicht die Bandgeschwindigkeit nachregelbar
ist, wobei die Schwenkgeschwindigkeit konstant bleibt. Eine
vorgegebene Förderstärke könnte aber auch über die Schwenkge
schwindigkeit geregelt werden. Da das Schwenkförderband 4 in
Förderrichtung geneigt ist, wird bei dem gewichtsdosierten
Austrag die Neigung des Förderbandes 4 durch einen Neigungs
sensor erfaßt oder bei einem konstanten Neigungswinkel rechne
risch berücksichtigt. Dazu ist eine nicht dargestellte Auswer
tevorrichtung vorgesehen, durch die sowohl die Bandbeladung
als auch die Bandgeschwindigkeit erfaßt wird. Bei einer Abwei
chung von der vorgegebenen Förderstärke bzw. vom Sollgewicht
wird die Bandgeschwindigkeit des Förderbandes 4 bzw. die
Schwenkgeschwindigkeit entsprechend nachgeregelt.
Damit beim Ablegen der quer- oder längsorientierten Schnitzel
im Vertikalfüllraum 3 die Orientierung nicht verloren geht,
sollte der Abstand der Abwurfstelle des Förderbandes 4 von der
Ablegestelle im Vertikalfüllraum 3 einen bestimmten Höhenab
stand nicht überschreiten. Deshalb ist vorgesehen, daß das
Schwenkförderband 4 in Förderrichtung 10 verstellbar ist, so
daß es mehr oder weniger tief in den Vertikalfüllraum 3 ein
tauchen kann. Dies ist auf einfache Weise mit einem Hubzylin
der oder einem Spindelantrieb ausführbar. Dazu sind zusätzli
che nicht dargestellte Füllstandssensoren vorgesehen, die mit
tels einer programmgesteuerten Auswertevorrichtung einen kon
stanten Abstand von der Holzschnitzeloberfläche im Vertikal
füllraum 3 einhalten.
Der Vertikalfüllraum 3 besteht in seinem Einfüllbereich aus
einem oberen Füllschacht 11, der aus etwa parallel angeordne
ten starren Seitenwänden 12, 25 besteht, die quer über die ge
samte Bunkerbreite verlaufen. Diese sind stirnseitig an der
Bunkeraußenwand befestigt und bilden einen fest umschlossenen
Füllraum 11. Unterhalb dieses oberen Füllschachtes 11 ist ein
vertikaler Förderschacht 13 angeordnet, der im wesentlichen
aus zwei vertikal angeordneten Austragsförderbändern 14, 15
besteht, die in ihrem unteren Bereich eine horizontale Umlen
kung 16, 20 erfahren. Diese Bänder 14, 15 erstrecken sich über
die gesamte Bunkerbreite und bilden mit den stirnseitigen Au
ßenwänden des Dosierbunkers 1 einen umschlossenen Förder
schacht 13, der den Bunkerinhalt kontinuierlich zu einer Aus
tragsöffnung 24 befördert. Der Förderschacht 13 könnte aber
auch aus nur einem Austragsförderband 14 und einer gegenüber
liegend angeordneten starren Seitenwand gebildet sein.
Bei den beiden Austragsbändern 14, 15 handelt es sich jeweils
um ein Endlosband, das zwischen drei Umlenkrollen 16, 19, 20
angeordnet ist, die etwa wie die Endpunkte eines rechtwinkli
gen Dreiecks angeordnet sind. Dabei schließen sich die beiden
Förderbänder 14, 15 jeweils am unteren Punkt der Seitenwände
12, 25 des oberen Füllschachtes 11 an und bilden somit seine
Verlängerung. Dabei sind die beiden Austragsbänder 14, 15 so
angeordnet, daß sie über unterschiedliche Rollenabstände ver
fügen. Die Rollenabstände sind dabei so vorgesehen, daß sich
zwischen den beiden Förderbändern 14, 15 sowohl ein vertika
ler 13 als auch ein horizontaler Förderschacht 18 bildet. In
diesen umgelenkten Schächten 13, 18 werden die gerichteten
Holzschnitzel zu einer Austragsöffnung 24 gefördert.
Der vertikale Förderschacht 13 ist dabei als Klemmstrecke aus
gebildet, in dem der Schacht mindestens auf einer inneren Sei
tenfläche nach unten verengt werden kann. Dies wird dadurch
erreicht, daß das untere Austragsband 15 nur lose auf seinen
Stützrollen 17 aufliegt und mit einer horizontal verstellbaren
Spannrolle 16 die Schachtbreite einstellbar ist. Durch die
Verengung der Schachtbreite werden die Lagen der orientierten
Holzschnitzel seitlich eingeklemmt, so daß diese durch die Be
wegung der Austragsbänder 14, 15 in Förderrichtung mitgenommen
werden. Dadurch wird gleichzeitig erreicht, daß die einzelnen
Schichten im unteren Bereich des vertikalen Förderschachtes 13
durch die Füllhöhe nicht wesentlich verdichtet werden, so daß
eine leicht lösbare Schüttung im Vertikalschacht 13 erhalten
bleibt.
Im Anfahrbetrieb ist der vertikale Förderschacht 13 mit Hilfe
der Spannrolle 16 im Umlenkbereich so weit verschließbar, daß
beide Austragsbänder 14, 15 mit ihren Innenwänden leicht an
einander liegen. Dadurch wird verhindert, daß die neu einzu
füllenden Holzschnitzel bis zur Austragsöffnung 24 durchrut
schen können. Gleichzeitig wird der vertikale Schacht 13 so
weit verkleinert, daß die Abwurfhöhe nur so groß ist, daß ein
orientiertes Ablegen im vertikalen Förderschacht 13 gewährlei
stet bleibt. Beim Einfüllen der Holzschnitzel wird die Füllhö
he von den Füllstandssensoren erfaßt und der Auswertevorrich
tung übermittelt. Diese steuert die Nachführung des Schwenk
förderbandes 4 in Förderrichtung 10, so daß der Abstand zur
Füllstandsebene so lange gleich bleibt, bis eine vorgegebene
Füllhöhe erreicht ist. Sobald die Klemmstrecke 13 bis zur vor
gesehenen Höhe gefüllt ist, wird durch die verstellbare Spann
rolle 16 die Bandspannung so weit gelockert, bis eine vorgege
bene Klemmwirkung erreicht ist. Dazu kann die untere Schacht
breite so weit vergrößert werden, daß sie der Schachtbreite
des oberen Füllschachtes 11 entspricht.
Nach Auffüllung der Klemmstrecke 13 wird die einzufüllende Ma
terialförderstärke so weit erhöht, bis eine vorgesehene Ge
samtfüllhöhe im Vertikalfüllraum 3 erreicht ist. Diese Soll
füllstandshöhe wird von den Füllstandssensoren erfaßt, wobei
durch die Auswertevorrichtung beim Erreichen der Sollfüll
standshöhe die Eintragsförderstärke so geregelt wird, daß der
Bunker 1 stets bis zur Sollfüllstandshöhe gefüllt ist. Die
Füllstandssensoren können an der Stirnseite des Bunkers so
verteilt angeordnet sein, daß sie auch die Füllstandshöhe quer
zur Bunkerbreite erfassen. Dazu kann das Schwenkförderband 4
auch horizontal und quer 26 zur Bunkerbreite und somit längs
zum Formband verschiebbar angeordnet sein, so daß eine kon
stante Füllhöhe auch quer zur Bunkerbreite einhaltbar ist.
Im unteren Bereich der Klemmstrecke 13 bzw. des vertikalen
Förderschachtes 13 erfolgt durch die untere Spannrolle 16 des
unteren Austragsbandes 15 und die obere Spannrolle 20 des obe
ren Austragsbandes 14 eine Umlenkung des vertikalen Austrags
stroms in einen horizontalen Austragsstrom. Dadurch wird vor
teilhafterweise ein Durchrutschen des vertikalen Material
stroms bis zur Austragsöffnung während des Austragsbetriebs
verhindert. Gleichzeitig wird auch eine Lockerung der Verdich
tungswirkung erreicht, so daß ein schonender gleichmäßiger
Austrag in den Streukopf ermöglicht wird. Der vertikale Füll
raum 3 könnte aber auch durch zwei parallel gegenüberstehende
Förderbänder gebildet werden, die auf zwei horizontale Förder
bänder gerichtet sind, die dann den horizontalen Füllschacht
bilden. Unterhalb des Vertikalfüllraumes 13 könnte aber auch
eine Zellenradschleuse vorgesehen sein, durch die die orien
tierten Holzschnitzel nach Art der Orientierungswalzen in den
Streukopf ausgetragen werden.
Der horizontale Austragsstrom im horizontalen Förderschacht 18
stellt dabei eine klemmfreie Füllstrecke dar, die einen Hori
zontalvorrat bildet. Diese horizontale Füllstrecke 18 dient in
erster Linie zur Herbeiführung eines gleichmäßigen Austrags
verhaltens. Dies wird in erster Linie dadurch erreicht, daß
durch die Umlenkung eine Auflockerung der Vertikalschichtung
erfolgt, so daß sich im Horizontalschacht 18 ein gleichmäßig
austragbarer Materialstrom einstellt.
Die beiden Austragsbänder 14, 15 sind in ihrer Bandgeschwin
digkeit regelbar. Dabei wird die Bandgeschwindigkeit beider
Austragsbänder so geregelt, daß sie eine gleichbleibende Aus
tragsgeschwindigkeit in den Schächten 13, 18 gewährleisten, so
daß die Vororientierung nicht verändert wird und eine Materi
alumwälzung in den Schächten 13, 18 möglichst nicht eintritt.
Vorzugsweise ist am Bandende des horizontalen Förderschachtes
18 noch eine Bandwaage 22 vorgesehen, durch die die Austrags
menge über die Austragsbandgeschwindigkeit regelbar ist. Am
Bandende des horizontalen Förderschachtes 18 ist zusätzlich
noch eine Abschlagswalze 21 vorgesehen, die die orientierten
Holzschnitzel schonend in die Auslauföffnung 24 zur Streukam
mer abkämmt. Dadurch gewährleistet der Vertikalbunker 1 eine
schonende Bevorratung und gleichmäßige gewichtsdosierte Aus
tragung der langgestreckten Holzschnitzel, so daß diese in den
zu streuenden OSB- oder LSL-Platten ihre maximale Festigkeit
entfalten können und nicht durch den entstandenen Feingutan
teil beeinträchtigt werden. Die im Vertikalbunker 1 angeordne
te Eintragsvorrichtung 2 könnte aber auch in einem separaten
Geräteteil oberhalb des Bunkergehäuses vorgesehen sein, wenn
dies aus konstruktiven Gründen möglich und vorteilhaft aus
führbar ist.
In Fig. 2 der Zeichnung ist ein Vertikalbunker schematisch
dargestellt, bei dem unterhalb des Füllschachtes 11 nur ein
vertikaler Förderschacht 13 mit einer Zellenradschleuse 48 an
geordnet ist. Der Vertikalbunker nach Fig. 2 der Zeichnung
entspricht mit der Eintragsvorrichtung 2 und dem oberen Füll
schacht 11 dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 der Zeichnung
und ist auch mit den gleichen Bezugsziffern für die gleichar
tigen Teile versehen. Der im Anschluß an den oberen Füll
schacht 11 vorgesehene Förderschacht 13 besteht aus zwei gege
nüberliegenden Förderbändern 46, 47, die den Förderschacht 13
bilden. Dabei handelt es sich um zwei gleichartige Förderbän
der mit jeweils zwei Umlenkrollen 50, 51, die sich über die
gesamte Schachtbreite erstrecken. Die Förderbänder 46, 47 sind
dabei so angeordnet, daß sich der Förderschacht 13 nach unten
leicht verengt, wodurch der Förderschacht gleichzeitig auch
eine Klemmstrecke bildet. Im übrigen entspricht die Breite des
Förderschachtes 13 im wesentlichen der Breite des darüberlie
genden Füllschachtes 11. Die Förderbänder 46, 47 könnten sich
aber auch in verlängerter Form bis zum Schwenkförderband 4
oder einen Parallelförderer erstrecken, so daß die starren
Seitenwände durch die verlängerten Förderbänder 46, 47 ersetzt
würden. Der Förderschacht 13 könnte aber auch nur aus einem
Förderband 46 gebildet werden, das einer starren Seitenwand 12
gegenüberliegend angeordnet ist.
Unterhalb des Förderschachtes 13 ist eine Zellenradschleuse 48
angeordnet, die nach Art der Orientierungswalzen ausgebildet
ist und die die Holzschnitzel dosiert in die Austragsöffnung
49 zum Streukopf austrägt. Um einen schonenden Materialaustrag
zu gewährleisten, wird die Geschwindigkeit im Förderschacht 13
auf die Austragsdrehzahl der Zellenradschleuse 48 abgestimmt,
so daß die quer oder längs orientierten Holzschnitzel beschä
digungsfrei in die Förderschlitze der Zellenradschleuse 38
gleiten können. Die Zellenradschleuse erstreckt sich über die
gesamte Bunkerbreite, so daß ein gleichmäßiger dosierter Mate
rialaustrag in den Streukopf gewährleistet ist. Gleichzeitig
stellt die Zellenradschleuse 48 sicher, daß insbesondere im
Anfahrbetrieb keine größeren Austragsmengen aus dem Vertikal
bunker unkontrolliert austreten können. Bei größeren Bunker
breiten (quer zur Förderrichtung) könnten auch mehrere Zellen
radschleusen 48 oder Förderbänder 46, 47 hintereinander ange
ordnet werden, um sich ergänzend über die gesamte Bunkerbreite
zu erstrecken.
Bei einer vereinfachten Ausführung könnte der Materialstrom
ohne Zellenradschleuse direkt aus dem Förderschacht 13 ausge
tragen werden. Dabei wäre der Förderschacht 13 als Klemmstrec
ke ausbildbar, die ein Durchrutschen der Holzschnitzel verhin
dern würde. um eine vorgegebene Klemmwirkung auch im Anfahrbe
trieb zu gewährleisten, könnten die beiden Förderbänder 46, 47
mittels einer Federspannung gegeneinander verspannt werden.
Dazu könnten die Förderbänder zusätzlich noch mit Stacheln
oder Rippen bestückt sein, die ein Durchrutschen verhindern
und eine gute Mitnahmewirkung der Holzschnitzel gewährleisten.
Bei einer weiteren Ausbildungsvariante des Dosierbunkers 1 ist
vorgesehen, daß die Vertikalbänder 14, 15, 46, 47 Aufnehmer
enthalten, die das Abtriebsmoment erfassen, was durch das Ge
wicht des Bunkerinhalts verursacht wird. Durch eine Kalibrie
rung könnte mit Hilfe der Aufnehmersignale in einer Auswerte
vorrichtung daraus der Bunkerinhalt ermittelt werden. Gleich
zeitig könnte die Auswertevorrichtung mittels des Bunkerin
halts die Eintrags- und/oder Austragsförderstärke steuern.
Im übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht nur auf die
hier dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern kann auch
durch weitere Ausführungsarten realisiert werden.