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Die
Erfindung betrifft einen Antrieb einer Druckeinheit.
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Durch
die
EP 06 44 048 B1 ist
eine Druckmaschine bekannt, wobei jeweils ein aus Form- und Übertragungszylindern
bestehendes Zylinderpaar mechanisch fest gekoppelt ist und wobei
jedes Paar über
einen eigenen Antriebsmotor verfügt.
Die Paare sind untereinander nicht koppelbar.
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Die
DE 44 30 693 A1 offenbart
Druckeinheiten einer Druckmaschine mit verschiedenen Konfigurationen
einzeln oder gruppenweise angetriebener Zylinder. In einem Ausführungsbeispiel
bilden die Zylinder einer Vierzylinder-Druckeinheit aus zwei Form- und zwei zusammen
wirkenden Übertragungszylindem
miteinander einen festen Antriebsverbund, welcher über einen
gemeinsamen Antriebsmotor antreibbar ist. Auch ist eine derartige
Vierzylinder-Druckeinheit über
zwei Antriebsmotoren angetrieben, wobei jeweils ein Antriebsmotor
am Formzylinder angeordnet ist, welcher auf den zusammen wirkenden Übertragungszylinder
abtreibt.
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Die
DE 197 32 330 A1 offenbart
eine Zehnzylinder-Druckeinheit einer Druckmaschine wobei symmetrisch
bzgl. einer Vertikalen jeweils die beiden Übertragungszylinder mit dem
zusammen wirkenden Satellitzylinder einen durch einen gemeinsamen
Antriebsmotor angetriebenen Antriebsverbund bilden. Die Formzylinder
weisen jeweils einen separaten Antriebsmotor auf.
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Die
DE 196 29 605 A1 zeigt
eine Druckeinheit, wobei mindestens einer der Formzylinder mit einem
eigenen, von den restlichen Zylindern unabhängigen Antriebsmotor, ausgeführt ist.
In einer Ausführung
für eine
Satelliten-Druckeinheit ist der Antrieb eines Satellitenzylinders
mechanisch an einen der Übertragungszylinder
gekoppelt oder durch einen eigenen Motor unabhängig angetrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Antriebsaufwand für den Antrieb
einer Satelliten-Druckeinheit zu verringern, welche für einen
vom Bahnlauf unabhängiges
Rüsten
von Form- oder Übertragungszylindern
geeignet ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine möglichst
große
Betriebsvielfalt und Variabilität
einer Druckeinheit oder eines Zylinderverbundes bei gleichzeitig
möglichst
niedrigem Aufwand geschaffen wird, d. h. ohne dass jeder Zylinder
mit einem eigenen Antrieb versehen ist. Die Erfindung vereint die
Vorteile der hohen Flexibilität
aus der teuren und aufwendigen Einzelantriebstechnik und die Vorteile
des Antriebes von gekoppelten Zylindergruppen, nämlich der Einsparung von Motoren
und der mechanischen Synchronisierung der verbundenen Zylinder.
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Ein
wesentlicher Vorteil liegt darüber
hinaus in der Möglichkeit,
einzelne Gruppen, beispielsweise ein Zylinderpaar aus einem Formzylinder
und einem Übertragungszylinder,
drei Zylinder oder vier Zylinder mit einer entsprechenden festen
Kopplung, zu standardisieren und je nach Anforderung zu größeren Einheiten
zusammenzufassen. Eine vorteilhafte Vierzylinder-Druckeinheit weist
beispielsweise einen Antriebsverbund aus drei miteinander fest gekoppelten Zylindern
und einem eigens angetriebenen Formzylinder auf. Dies ermöglicht z.
B. den einseitigen Plattenwechsel, ohne, dass der Transport bzw.
der Stillstand einer zwischen den Übertragungszylindern verlaufenden
Bahn beeinflußt
wird. Auch eine relative Änderung
der Drehwinkellage der beiden Formzylinder ist somit möglich. Gleiches
gilt für
aus zwei Paaren und einem Satellitzylinder bestehenden Fünfzylinder-Druckeinheiten,
wenn ein Antriebsmotor eine Gruppe von vier jeweils benachbarten
Zylindern und der zweite Antriebsmotor den verbleibenden Formzylinder
antreibt.
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Vorteilhaft
für eine
unabhängige
Bewegung der Form- und Übertragungszylinder
gegenüber
dem Satellitzylinder einer Fünfzylinder-Druckeinheit
bei minimaler Anzahl der Antriebsmotoren ist der gemeinsame, fest
gekoppelte Antrieb der Übertragungszylinder
und der Formzylinder durch einen ersten und des Gegendruckzylinders
durch einen zweiten Antriebsmotor. Bei Umschlingung des Satellitzylinders
und in Druck-ab-Stellung der Übertragungszylinder
ist beispielsweise ein von der Bewegung der Form- und Übertragungszylinder
unabhängiger Transport
der Bahn, oder ein vom Transport der Bahn unabhängiger Platten- oder Gummituchwechsel,
ein Waschen oder Voreinfärben
möglich.
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Besonders
vorteilhaft und rationell ist die Erfindung auch in Sechs-, in Sieben-,
in Neunzylinder- oder in Zehnzylinder-Druckeinheiten einsetzbar, wenn
bei minimaler Motorenanzahl maximale Flexibilität gefordert ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels für eine Vierzylinder-Druckeinheit;
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2 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels für eine Fünfzylinder-Druckeinheit;
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3 eine
schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels für eine Fünfzylinder-Druckeinheit;
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4 eine
schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels für eine Sechszylinder-Druckeinheit;
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5 eine
schematische Darstellung eines fünften
Ausführungsbeispiels
für eine
Siebenzylinder-Druckeinheit;
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6 eine
schematische Darstellung eines sechsten Ausführungsbeispiels für eine Siebenzylinder-Druckeinheit;
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7 eine
schematische Darstellung eines siebten Ausführungsbeispiels für eine Neunzylinder-Druckeinheit;
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8 eine
schematische Darstellung eines achten Ausführungsbeispiels für eine Neunzylinder-Druckeinheit;
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9 eine
schematische Darstellung eines neunten Ausführungsbeispiels für eine Zehnzylinder-Druckeinheit;
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10 eine
schematische Darstellung eines zehnten Ausführungsbeispiels für eine Zehnzylinder-Druckeinheit.
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Eine
Druckeinheit einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine, weist
ein erstes Paar 01 zusammen wirkender Zylinder 02; 03,
z. B. einen Formzylinder 02 und einen mit diesem zusammen
wirkenden ersten Übertragungszylinder 03 auf
und ein zweites Paar 04 zusammen wirkender Zylinder 06; 07,
z. B. einen zweiten Übertragungszylinder 06 und
einen mit diesem zusammen wirkenden zweiten Formzylinder 07 auf.
Jedes Paar 01; 04 kann für alle Ausführungsbeispiele auch mit einem
Farb- und/oder Feuchtwerk fest oder schaltbar mechanisch gekoppelt
sein. Der Antrieb der Zylinder 02; 03 des ersten
Paares 01 und der Antrieb des zweiten Übertragungszylinders 06 sind
fest miteinander mechanisch gekoppelt und werden während der
Produktion durch einen Antriebsmotor 08 gemeinsam angetrieben.
Der Antriebsmotor 08 treibt entweder direkt den ersten
Formzylinder 02, auf den zweiten Übertragungszylinder 03 oder
den Übertragungszylinder 06 an,
welcher über
eine mechanische Kopplung, beispielsweise über eine formschlüssige Kopplung
mittels Zahnrädern,
auf die jeweils übrigen Zylinder 02; 03; 06 abtreibt.
Der Antrieb kann jedoch auch mittels eines nicht näher dargestellten
Getriebes, z. B. Riemenantriebe, Wellen oder Räderzüge, auf einen, zwei oder alle
Zylinder 02; 03; 06 indirekt erfolgen.
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In
einer ersten Gruppe von Ausführungsbeispielen
(1 und 2) weist der zweite Formzylinder 07 einen
zweiten Antriebsmotor 09 auf und ist mechanisch vom mit
diesem zusammen wirkenden Übertragungszylinder 06 unabhängig.
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Im
ersten Ausführungsbeispiel
(1) bilden die beiden Paare 01; 04 zwischen
den Übertragungszylindern 03; 06 eine
Vierzylinder-Druckeinheit 11, beispielsweise eine Brückeneinheit 11 oder
eine U-Druckeinheit 11 mit einseitigem Eindruckwerk, eine
erste Druckstelle 12, an welcher die beiden Übertragungszylinder 03; 06 über eine
Bahn 13, beispielsweise eine Bedruckstoff- 13 oder
Papierbahn 13, in einer Druck-an-Stellung zusammen wirken.
Die Zylinder 02; 03 des ersten Paares 01 bilden
zusammen mit dem Übertragungszylinder 06 des
zweiten Paares einen festen Antriebsverbund 14. Der Antriebsmotor 08 für den Antriebsverbund 14 ist
im Beispiel am Formzylinder 02 angeordnet, welcher auf den
ersten Übertragungszylinder 03 und
den zweiten Übertragungszylinder 06 abtreibt.
Der Antriebsmotor 08 kann aber auch wie oben genannt den
Antriebsverbund 14 antreiben. Der zweite Formzylinder 07 ist separat
durch den zweiten Antriebsmotor 09 angetrieben.
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In
den folgenden Ausführungsbeispielen (2 bis 10)
wird auf die Darstellung Druckstelle 12 und der Bahn 13 verzichtet.
Gleiche oder äquivalente
Bauteile behalten z. T. ihre Bezugszeichen.
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Im
zweiten Ausführungsbeispiel
(2) wirken die beiden Übertragungszylinder 03; 06 in Druck-an-Stellung
jeweils mit einem zwischen diesen angeordneten Zylinder 16,
z. B. einem Gegendruckzylinder 16, insbesondere einem Satellitzylinder 16, zusammen,
und bilden eine Fünfzylinder-Druckeinheit 17.
Der Antrieb des ersten Paares 01 bildet zusammen mit dem
Antrieb des Satellitzylinders 16 und dem Antrieb des zweiten Übertragungszylinders 06 einen
festen Antriebsverbund 18, welcher durch den Antriebsmotor 08,
beispielsweise am Satellitzylinder 16, angetrieben wird.
Der Antrieb kann jedoch an einem der Übertragungszylinder 03; 06,
am ersten Formzylinder 02 oder indirekt über ein
nicht dargestelltes Getriebe erfolgen. Der zweite Formzylinder 07 weist
wieder den zweiten Antriebsmotor 09 auf und ist vom Antriebsverbund 18 unabhängig.
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In
einem dritten Ausführungsbeispiel
(3) bilden wie in 2 die beiden
Paare 01; 04 mit dem Satellitzylinder 16 eine
Fünfzylinder-Druckeinheit 17, wobei
jedoch die Antriebe der beiden Paare 01; 04 miteinander
fest gekoppelt sind und zusammen mit dem ersten Antriebsmotor 08 einen
Antriebsverbund 19 bilden. Der Satellitzylinder 16 ist
mechanisch vom Antrieb der beiden Paare 01; 04 unabhängig und durch
den zweiten Antriebsmotor 09 separat antreibbar.
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Die
in den Ausführungsbeispielen
eins bis drei dargestellten Vier- 11 und Fünfzylinder-Druckeinheiten 17 stellen
standardisierbare Basiskonfigurationen auch für die flexible Konfigurierung
größerer Zylinderverbände, wie
beispielsweise von als Y oder λ ausgebildeten
Sechs- 21 oder Siebenzylinder-Druckeinheiten 22,
von als Satelliteneinheit bzw. Satelliten-System ausgeführten Neun- 23 oder
Zehnzylinder-Druckeinheiten 24.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die Sechszylinder-Druckeinheit 21,
wobei einer Vierzylinder-Druckeinheit 11 aus dem ersten
Ausführungsbeispiel
ein drittes Paar 26 aus Zylinder 27; 28,
z. B. Formzylinder 27 und Übertragungszylinder 28 anstellbar
ist. Im Ausführungsbeispiel
ist das Paar 26 an den ersten Übertragungszylinder 03 anstellbar
und verfügt über einen
eigenen Antriebsmotor 29.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die Siebenzylinder-Druckeinheit 22,
wobei einer Fünfzylinder-Druckeinheit 17 aus
dem zweiten Ausführungsbeispiel
das dritte Paar 26 anstellbar ist. Im Ausführungsbeispiel
ist das Paar 26 z. B. schwenkbar ausgeführt und wahlweise an den Satellitzylinder 16 oder
den ersten Übertragungszylinder 03 anstellbar.
Das Paar 26 verfügt über den
Antriebsmotor 29 am Übertragungszylinder 28.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die Siebenzylinder-Druckeinheit 22,
wobei einer Fünfzylinder-Druckeinheit 17 aus
dem dritten Ausführungsbeispiel
das dritte Paar 26 anstellbar ist. Im Ausführungsbeispiel
ist das Paar 26 z. B. wieder schwenkbar ausgeführt und
wahlweise an den Satellitzylinder 16 oder den ersten Übertragungszylinder 03 anstellbar.
Das Paar 26 verfügt über den
Antriebsmotor 29, z. B. am Übertragungszylinder 28.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die Neunzylinder-Druckeinheit 23,
wobei einer Fünfzylinder-Druckeinheit 17 aus
dem dritten Ausführungsbeispiel
das dritte Paar 26 und ein viertes Paar 31 aus zwei
Zylindern 32; 33, z. B. aus einem Formzylinder 32 und
einem Übertragungszylinder 33,
anstellbar ist. Es kann jedoch anstelle des dritten Paares 26 und des
vierten Paares 31 auch eine fest gekoppelte oder eine gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
ausgeführter
Antriebsverbund 14 an der Fünfzylinder-Druckeinheit 17 angeordnet
sein, wobei vorteilhafter Weise mindestens einer der Übertragungszylinder 03; 06 von
Gummi-gegen Gummi- auf Gummi-gegen-Stahl-Betrieb verschwenkbar ist.
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8 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Neunzylinder-Druckeinheit 23,
wobei zwei Antriebsverbunde 19 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
dem separat über
den Antriebsmotor 09 angetriebenen Satellitzylinder 16 zugeordnet
sind. Der Antrieb der Antriebsverbunde 19 erfolgt beispielsweise
durch Zahnräder
auf jeweils die beiden Übertragungszylinder 03; 06,
von welchen auf die Formzylinder 02; 07 abgetrieben
wird.
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9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die Zehnzylinder-Druckeinheit 24,
wobei die Zehnzylinder-Druckeinheit 24 aus zwei symmetrisch
angeordneten Fünfzylinder-Druckeinheiten 17 gemäß 2 ausgebildet
ist.
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10 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
für die
Zehnzylinder-Druckeinheit 24, wobei die Zehnzylinder-Druckeinheit 24 aus
zwei symmetrisch angeordneten Fünfzylinder-Druckeinheit 17 gemäß 3 ausgebildet
ist.
-
In
nicht dargestellter Variante können
die Antriebe des Satellitzylinders 16 nach 10 auch
miteinander gekoppelt und durch einen gemeinsamen Antriebsmotor 09 antreibbar
sein.
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Die
Neun- 23 und Zehnzylinder-Druckeinheiten 24 können auch
unsymmetrisch ausgeführt
sein, und zusätzlich
zu den Vier- 11 und/oder Fünfzylinder-Druckeinheiten 17 Zylindereinheiten
gemäß dem Stand
der Technik aufweisen.
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- 01
- Paar,
erstes
- 02
- Zylinder,
Formzylinder (01)
- 03
- Zylinder, Übertragungszylinder
(01)
- 04
- Paar,
zweites
- 05
-
- 06
- Zylinder, Übertragungszylinder
(04)
- 07
- Zylinder,
Formzylinder (04)
- 08
- Antriebsmotor
(14)
- 09
- Antriebsmotor
(07; 16)
- 10
-
- 11
- Vierzylinder-,
Brücken-,
U-Druckeinheit
- 12
- Druckstelle
- 13
- Bahn,
Bedruckstoff-, Papierbahn
- 14
- Antriebsverbund
- 15
-
- 16
- Zylinder,
Gegendruckzylinder, Satellitzylinder
- 17
- Fünfzylinder-Druckeinheit
- 18
- Antriebsverbund
- 19
- Antriebsverbund
- 20
-
- 21
- Sechszylinder-Druckeinheit
- 22
- Siebenzylinder-Druckeinheit
- 23
- Neunzylinder-Druckeinheit
- 24
- Zehnzylinder-Druckeinheit
- 25
-
- 26
- Paar,
drittes
- 27
- Zylinder,
Formzylinder (26)
- 28
- Zylinder, Übertragungszylinder
(26)
- 29
- Antriebsmotor
- 30
-
- 31
- Paar,
viertes
- 32
- Zylinder,
Formzylinder
- 33
- Zylinder, Übertragungszylinder