Die Erfindung bezieht sich auf ein Überrollschutzsystem, mit
- - einem Überrollkörper, der in einem jedem Fahrzeugsitz zugeordneten
Kassettengehäuse mittels einer Führungseinheit geführt aufgenommen ist,
und der im Normalzustand gegen die Kraft von mindestens einer
vorgespannten Antriebs-Druckfeder durch eine Haltevorrichtung in einer
unteren, eingefahrenen Ruhelage haltbar ist, und unter Lösen der
Haltevorrichtung durch die Federkraft der Antriebs-Druckfeder in eine
obere, schützende Stellung bringbar ist, und mit
- - einer Verriegelungseinrichtung für das Verriegeln des ausgefahrenen
Überrollkörpers gegen ein ungewolltes Wiedereinfahren, bestehend aus
zwei Verriegelungskomponenten, von denen eine fahrzeugfest angebracht
und die andere mit dem Überrollkörper verbunden ist, und die
Rastelemente besitzen, die in der ausgefahrenen Stellung des
Überrollkörpers im verriegelnden Wirkeingriff stehen.
Derartige Überrollschutzsysteme dienen zum Schutz der Insassen in
Kraftfahrzeugen ohne schützendes Dach, typischerweise in Cabriolets oder
Sportwagen.
Es ist dabei bekannt, einen die gesamte Fahrzeugbreite überspannenden, fest
installierten Überrollbügel vorzusehen oder jedem Fahrzeugsitz einen
höhenunveränderlich fest installierten Überrollbügel zuzuordnen.
Bei beiden Lösungen wird der erhöhte Luftwiderstand und das Auftreten von
Fahrgeräuschen als nachteilig empfunden, abgesehen von der Beeinträchtigung
des Fahrzeugaussehens.
Am Markt setzen sich daher immer mehr konstruktive Lösungen durch, bei
denen der Überrollbügel im Normalzustand eingefahren ist, und im
Gefahrenfall, also bei einem drohenden Überschlag, schnell in eine schützende
Position ausgefahren wird, um zu verhindern, daß die Fahrzeuginsassen durch
das sich überschlagende Fahrzeug erdrückt werden.
Diese Lösungen weisen typischerweise einen in einem Kassetten-Gehäuse
geführten U-förmigen oder aus einem Profilkörper gebildeten Überrollbügel,
auf, der im Normalzustand gegen die Vorspannkraft einer Antriebs-Druckfeder
durch eine Haltevorrichtung in einer unteren Ruhelage gehalten wird, und im
Überschlagfall sensorgesteuert unter Lösen der Haltevorrichtung, durch die
Federkraft in eine obere, schützende Stellung bringbar ist, wobei eine dann in
Wirkeingriff tretende Verriegelungseinrichtung ein Eindrücken in die Kassette
verhindert.
Die Haltevorrichtung besitzt dabei typischerweise ein am Überrollkörper
befestigtes Halteglied, das in lösbarer mechanischer Wirkverbindung mit einem
Auslöseglied an einem sensorgesteuerten Auslösesystem steht, das
typischerweise durch einen Auslösemagneten, den sogenannten Crashmagneten,
oder durch ein pyrotechnisches Auslöseglied gebildet ist.
Die Verriegelungseinrichtung besteht typischerweise aus einer schwenkbar
angelenkten, federvorgespannten Rastklinke mit Zahnsegmenten und einer
feststehenden Zahnleiste oder dergleichen, wobei ein Element mit dem
Überrollbügel und das andere fahrzeugfest verbunden ist.
Eine derartige Kassetten-Konstruktion eines Überrollbügelschutzsystems zeigt
beispielsweise die DE 43 42 400 A1. Auch die DE 197 81 833 T1 zeigt diese
Kassetten-Konstruktion.
Dieses bekannte Überrollschutzsystem weist ein Gehäuse in Form einer einseitig
offenen, U-förmigen Kassette auf, mit zwei Seitenwänden, die auf der offenen
Seite der Kassette jeweils einen nach außen abgekanteten Winkelbabschnitt zur
fahrzeugfesten Befestigung der Kassette besitzen, an denen weiterhin ein
Bodenblech befestigt ist, und die schließlich frontseitig über eine Deckwand
miteinander verbunden sind. Dabei ist jedem Fahrzeugsitz eine derartige Kassette
zugeordnet. Das Überrollschutzsystem besitzt weiterhin einen U-förmigen
Überrollbügel bestehend aus einem gekrümmten Abschnitt und zwei parallelen
Schenkelrohren, die jeweils eine geschlossene Mantelfläche besitzen, und deren
offene Enden über ein traversenartiges, versteifendes Verbindungselement
miteinander verbunden sind.
Das System weist ferner zwei mit einem Ende am Gehäuseboden angebrachte, in
Innern jeweils eine Druckfeder für den alleinigen Antrieb des Überrollbügels
aufnehmende, Standrohre, die jeweils von einem Schenkelrohr koaxial umgriffen
sind und ebenfalls eine geschlossene Mantelfläche aufweisen sowie einen am
oberen Ende des Gehäuses flächig an den Seitenwänden der Kassette angebrachten
Führungsblock auf, der Führungsöffnungen zur zusätzlichen äußeren Führung der
Schenkelrohre besitzt.
Neben einer guten Führung des Überrollkörpers, die die bei einem Überschlag
auftretenden Kräfte aufzunehmen in der Lage ist, kommt es in Bezug auf die
Sicherheit des Überrollbügelsystems auch auf die konstruktive Gestaltung der
Verriegelungseinrichtung an. Da beim Stand der Technik betreffend die jedem
Fahrzeugsitz zugeordneten Kassettensysteme die Verriegelungseinrichtung
kräftemäßig von der Führung getrennt ist, ist einmal der Kraftfluß bei der
Aufnahme der Überschlagskräfte nicht optimal, was noch dadurch verschärft
wird, weil eine Komponente der Verriegelungseinrichtung,
die federvorgespannte Rastklinke mit Zahnsegmenten, schwenkbar angelenkt ist,
was einen ungleichmäßigen Eingriff mit der anderen Komponente der Zahnleiste
bewirkt.
Zum anderen sind durch die getrennte Anbringung der Verriegelungseinrichtung
entsprechend große Baumaße notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete
Überrollschutzsystem hinsichtlich der Verriegelungseinrichtung so auszubilden,
daß die bei einem Überschlag auf den Überrollkörper auftretenden Kräfte ohne
Störung des Kraftflusses in die Befestigung des Systems im Fahrzeug abgeleitet
werden und dabei gleichmäßig die Verriegelungseinrichtung belasten, bei geringen
Baumaßen dieser Einrichtung.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt ausgehend von
- - einem Überrollkörper, der in einem jedem Fahrzeugsitz zugeordneten
Kassettengehäuse mittels einer Führungseinheit geführt aufgenommen ist,
und der im Normalzustand gegen die Kraft von mindestens einer
vorgespannten Antriebs-Druckfeder durch eine Haltevorrichtung in einer
unteren, eingefahrenen Ruhelage haltbar ist, und unter Lösen der
Haltevorrichtung durch die Federkraft der Antriebs-Druckfeder in eine
obere, schützende Stellung bringbar ist, und mit
- - einer Verriegelungseinrichtung für das Verriegeln des ausgefahrenen
Überrollkörpers gegen ein ungewolltes Wiedereinfahren, bestehend aus
zwei Verriegelungskomponenten, von denen eine fahrzeugfest angebracht
und die andere mit dem Überrollkörper verbunden ist, und die
Rastelemente besitzen, die in der ausgefahrenen Stellung des
Überrollkörpers im verriegelnden Wirkeingriff stehen,
gemäß der Erfindung dadurch, daß an zwei beabstandeten Stellen im
Führungsbereich des Überrollkörpers, verbunden mit diesem, jeweils
mindestens eine Leiste von Rastelementen vorgesehen ist, die sich in
Verfahrrichtung des Überrollkörpers erstrecken, und die mit dem Überrollkörper
verbundene Komponente der Verriegelungseinrichtung bilden, und daß die zweite,
fahrzeugfeste Komponente der Verriegelungseinrichtung an jeder Stelle des
Führungsbereiches durch mindestens ein Sperrelement mit Rastelementen für den
verriegelnden Wirkeingriff mit der zugeordneten Leiste von Rastelementen am
Überrollkörper gebildet ist, das jeweils axial drehbeweglich um die
Verfahrrichtung oder radial linearbeweglich senkrecht dazu an der
Führungseinheit angebracht ist.
Dadurch, daß die beiden Verriegelungseinrichtungen in den Führungsbereichen
vorgesehen sind, erfolgt die Kraftübertragung ohne Störung des Kraftflusses vom
Überrollkörper über die Verriegelung direkt in die fahrzeugfesten
Führungskomponenten.
Durch die jedem Paar der leistenartigen Rastelementen zugeordneten
Sperrelemente ist ein gleichzeitiger, symmetrischer, weil beiderseitiger Eingriff
der Sperrelemente in die Rastelemente gewährleistet, wogegen bei der
herkömmlichen Klinkenverrastung der Kassettensysteme ein ungleichmäßiger
Eingriff durch die Drehbewegung der Rastklinke gegeben ist.
Außerdem sind durch die Integration der Verriegelung in die Führung geringere
Baumaße für das Überrollschutzsystem erzielbar.
Die DE 41 00 506 C1 zeigt zwar eine Überrollbügelanordnung mit einem U-
förmigen Überrollbügel mit Seitenschenkeln, die in fahrzeugfesten
Aufnahmerohren geführt sind, wobei an jedem Seitenschenkel eine Rasterstange
angebracht ist, die zwecks Verriegelung einer ausgefahrenen Stellung des
Überrollbügels jeweils mit einer Klinke in Wirkeingriff bringbar ist.
In entsprechender Weise zeigt die DE 197 12 955 A1 einen Überrollbügel, dessen
Seitenschenkel jeweils eine Zahnstange, die jeweils mit einer federbelasteten
Sperrklinke in Wirkeingriff steht, besitzen.
In beiden bekannten Fällen überspannt jeweils der Überrollbügel die gesamte
Fahrzeugbreite. Es ist mechanisch verständlich, daß es bei einer derartigen
"Spannweite" nicht, wie bei den gattungsgemäßen Kassettensystemen, die jeweils
einem Fahrzeugsitz zugeordnet sind, typischerweise üblich, ausreicht, nur eine
einzige, üblicherweise asymmetrisch angeordnete Verriegelung, vorzusehen, weil
dann die Belastung bei einem Überschlag zu asymmetrisch sein würde. Daher
zeigen die beiden Schriften Konstruktionen, bei denen jedem Seitenschenkel des
U-förmigen Überrollbügels eine Verriegelung, eine Wiedereinfahrsperre,
zugeordnet ist. Bei sitzindividuellen Kassettensystemen jedoch, die eine we
sentlich geringere Bügelbreite besitzen, hat man es bislang stets für ausreichend
angesehen, nur eine einzige Verriegelung vorzusehen, die typischerweise
außerhalb der Führungsbahn der Bügelschenkel zwischen diesen angebracht ist, so
wie es eingangs in der Beschreibungseinleitung dargestellt ist.
Ferner weisen die bekannte Verriegelungen federvorgespannte, schwenkbar ange
lenkte Rastklinken mit Zahnsegmenten auf; dadurch erfolgt mit Nachteil kein
symmetrischer, gleichmäßiger Wirkeingriff der Verriegelungskomponenten,
sondern, bedingt durch die Drehbewegung der Klinke, ein ungleichmäßiger, und
auch einseitiger Wirkeingriff.
Mit Vorteil ist eine Verriegelung in jeder ausgefahrenen Position des
Überrollbügels gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung möglich, wenn sich die
am Überrollkörper angebrachten Leisten von Rastelementen über den gesamten
Hub des Überrollkörpers von der Ruhestellung bis in die obere, schützende
Stellung erstrecken.
Die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung kann bei unterschiedlichen
Konstruktionen von Überrollschutzsystemen mit ein- und ausfahrbaren
Überrollbügeln Anwendung finden. Eine besonders günstige und auch einfache
Konstruktion ist möglich, wenn der Überrollkörper durch einen U-förmigen
Überrollbügel gebildet ist, der einen Basisschenkelteil und zwei parallele
Schenkelrohre, die in der Führungseinheit geführt sind und an denen jeweils
eine Leiste von Rastelementen ausgebildet ist, aufweist.
Für die Ausbildung der Leiste von Rastelementen stehen dem Fachmann
verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Gemäß einer ersten Ausführungsform läßt sich eine erprobte, wirksame
Verriegelung erzielen, wenn die Leisten von Rastelementen durch eine
Zahnleiste mit sägezahnartigen Rastelementen gebildet sind, die entweder
separate Bauteile sind, die an den Schenkelrohren angebracht sind, oder die
einstückig an den Schenkelrohren ausgeformt sind.
Diese alternative Ausführungsform ist immer dann zweckmäßig, wenn die
fahrzeugfeste Verriegelungskomponente Zähne als Rastelemente besitzt.
Alternativ dazu ist eine wirksame Verriegelung auch möglich, wenn die
Leisten von Rastelementen durch Lochleisten gebildet sind, die entweder
separate Bauteile sind, die an den Schenkelrohren angebracht sind, oder die
einstückig an den Schenkelrohren ausgeformt sind. Diese alternative
Ausführungsform ist immer dann zweckmäßig, wenn die fahrzeugfeste
Verriegelungskomponente bolzenartige Sperrelemente aufweist.
Auch für die Ausbildung der zweiten, fahrzeugfesten Verriegelungskomponente
stehen dem Fachmann eine Reihe von konstruktiven Möglichkeiten offen. Eine
besonders einfache und dennoch sehr wirksame Ausführungsform ist erzielbar,
wenn die beiden, die zweite fahrzeugfeste Komponente der
Verriegelungseinrichtung bildenden, axial drehbeweglich angebrachten
Sperrelemente jeweils durch eine Verriegelungsbuchse gebildet sind, die
jeweils koaxial zu den Schenkelrohren drehbeweglich und federvorgespannt an
der Führungseinheit angebracht ist und einen sektorförmigen Ausschnitt
aufweist, an dessen einer Stirnseite die Rastelemente für den Wirkeingriff mit
den Rastelementen der zugehörigen Leiste ausgebildet sind.
Die Rastelemente an der Verriegelungsbuchse können unterschiedlich
ausgestaltet sein. Je nach Ausbildung der leistenförmigen Rastelemente an den
Schenkelrohren ist die Ausbildung so getroffen, daß die Rastelemente an der
Stirnseite des Ausschnittes der Verriegelungsbuchse durch eine Verzahnung
oder durch mindestens ein zungen- bzw. bolzenförmiges Rastteil gebildet sind.
Um beide Verriegelungsbuchsen mit einem Handgriff entsperren zu können, ist
das System so getroffen, daß die Verriegelungsbuchsen über ein Gestänge oder
ein Seil miteinander mechanisch gekoppelt sind, die Leisten von Rastelementen
so an den Schenkelrohren des Überrollbügels ausgebildet sind, daß sie
voneinander abgewandt senkrecht zu der Bügelebene zeigen und die
Rastelemente der Verriegelungsbuchsen an unterschiedlichen Stirnseiten des
sektorförmigen Ausschnittes ausgebildet sind.
Alternativ zu der verdrehbaren Verriegelungsbuchse kann das
Verriegelungssystem auch so ausgebildet sein, daß die beiden, die zweite
fahrzeugfeste Komponente der Verriegelungseinrichtung bildenden, radial
linearbeweglichen Sperrelemente jeweils durch mindestens eine Sperrzunge für
den Wirkeingriff mit den Rastelementen der an der Innenseite der
Schenkelrohre einander zugewandt ausgebildeten Leisten gebildet sind, die
federvorgespannt in der Führungseinheit radial verschiebbar gehaltert sind.
Dabei können die Sperrzungen bolzenartig ausgebildet sein, aber auch einen
vierkantigen Querschnitt aufweisen.
Um auch bei dieser Ausführungsform mit den radial linearbeweglichen
Sperrelementen eine manuelle Entsperrung vornehmen zu können, sind
vorzugsweise an den Sperrzungen Entriegelungsohren für eine manuelle
Entriegelung vorgesehen.
Anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen wird die
Erfindung näher beschrieben:
Es zeigen:
Fig. 1 in einer isometrischen Darstellung eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung mit einer
Drehverriegelung bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
eines Überrollschutzsystems,
Fig. 2 eine schematisierte frontseitige Draufsicht-Darstellung des
Systems nach Fig. 1 mit einem Längsschnitt im Figurenteil A
und einer Querschnitt Ansicht im Figurenteil B,
Fig. 3 eine Explosions-Darstellung des Systems nach den Fig. 1 und
2,
Fig. 4 in einer isometrischen Darstellung eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung mit einer
Linearverriegelung bei einem Überrollschutzsystem entsprechend
Fig. 1,
Fig. 5 eine schematisierte frontseitige Draufsicht-Darstellung des
Systems nach Fig. 4 mit einem Längsschnitt im Figurenteil A
und einer Querschnitt Ansicht im Figurenteil B, und
Fig. 6 eine Explosions-Darstellung des Systems nach den Fig. 4 und
5.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen in verschiedenen Darstellungen und Ansichten eine
erste Ausführungsform der Erfindung mit einer Drehverriegelung des
Überrollbügels in der ausgefahrenen Position bei einer bevorzugten
Konstruktion des Überrollschutzsystems.
Das in den Fig. 1-3 dargestellte Überrollschutzsystem weist ein
kassettenartiges, fahrzeugfest angebrachtes Gehäuse 1 auf, bestehend aus zwei
U-förmigen Seitenprofilen 2, 3, die unten über ein mit dem Fahrzeugboden
verschraubtes Bodenteil 4 und oben über einen Führungsblock 5 fest
miteinander verbunden, vorzugsweise miteinander verschraubt sind. In dem
Führungsblock 5 ist ein Überrollbügel 6, bestehend aus einem gekrümmten
Basisschenkel 7 und zwei damit verbundenen Schenkelrohren 8, 9, geführt
gehaltert, wobei die offenen Enden der Schenkelrohre über eine Traverse 10
miteinander verbunden sind, die stirnseitig in den Seitenprofilen 2, 3
verschiebbar geführt ist. Die Schenkelrohre sind dabei mit der Traverse 5
verschraubt, wobei in Fig. 3 die entsprechenden Verschraubungselemente 10a
angedeutet sind.
Der Führungsblock S. der vorzugsweise ein Profilteil ist, besitzt zwei
Durchgangsbohrungen 11, 12 zur jeweiligen Aufnahme des zugehörigen
Schenkelrohres 8, 9, wobei zur Unterstützung der gleitenden Verschiebbarkeit
in den Durchgangsbohrungen 11, 12 in bekannter Weise Führungs-Einsatzteile
13, 14 (Fig. 3), vorzugsweise aus Kunststoff, eingesetzt sind.
Der Führungsblock 5 besitzt ferner an seinen beiden Stirnseiten jeweils zwei
U-förmige Schenkel-Fortsätze, mit denen der Führungsblock 5 an den
Seitenprofilen 2, 3 verschraubt ist, wobei zur Erhöhung der Steifigkeit
zwischen den Schenkeln U-förmige Einsatzteile 15 vorgesehen sind, die
ebenfalls mit den Seitenprofilen 2, 3 verschraubt sind.
Im unteren Teil der Seitenprofile 2, 3 sind versteifende und die Ruhelage des
Überrollbügels 6 durch den Anschlag mit der Traverse 10 festlegende U-
förmige Winkelteile 16 angeschraubt.
Auf dem Bodenteil 4 ist ferner ein bekannter Aktuator 17, bestehend aus einem
sensorgesteuerten Auslösemagneten mit einer Doppelhebel-Halteklinke
befestigt, der in Verbindung mit einem an der Traverse 10 angebrachten, nicht
dargestellten Halteglied in Form eines Haltebolzens oder einer Haltenase die
eingangs beschriebene Haltevorrichtung bildet. Diese Haltevorrichtung hält den
Überrollbügel 6 gegen die Kraft von vorgespannten Antriebs-Druckfedern in
der eingefahrenen Ruhrelage, wobei der einfacheren Darstellung wegen in den
Figuren die Druckfedern nicht gezeichnet sind. Sie sind in bekannter Weise in
den Schenkelrohren mittels entsprechender Federführungssysteme
(Federführungsbolzen etc.) geführt gehaltert.
Das beschriebene Kassetten-System stellt nur eine Ausführungsform dar. Es
kann gemäß dem Stand der Technik und einschlägigen älteren Anmeldungen
der Anmelderin im Detail auch anders gestaltet sein.
Die Erfindung selbst wendet sich an das Verriegelungssystem zum Verriegeln
des ausgefahrenen Überrollbügels 6 gegen eine ungewollte Einfahrbewegung,
d. h. an die sogenannte Wiedereinfahrsperre. In den Fig. 1 und 2 ist dabei
dieser ausgefahrene Zustand des Überrollbügels 6 dargestellt.
Das Verriegelungssystem besteht, wie eingangs dargelegt, in bekannter Weise
aus zwei Komponenten, von denen eine fahrzeugfest angebracht ist und die
andere mit dem Überrollbügel verbunden ist, d. h. mit ihm ein- und ausfährt.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 besteht die mit dem
Überrollbügel 6 verbundene Verriegelungskomponente aus zwei Zahnstangen
18, 19 mit einer üblichen Verzahnungsform in Gestalt von Sägezähnen, von
denen die Zahnstange 18 am Schenkelrohr 8 und die zweite Zahnstange 19 am
Schenkelrohr 9 fest angebracht, vorzugsweise mit dem jeweiligen Schenkelrohr
verschraubt ist. Die Länge der Zahnstangen 18, 19 entspricht dem
ausfahrbaren Hub des Überrollbügels 6. Die Orientierung der Zahnreihen ist
dabei so, daß sie sich nicht im Bügel gegenüber liegen, sondern jeweils
frontseitig, d. h. senkrecht zur Bügelebene, ausgerichtet sind, und zwar, wie
insbesondere die Fig. 3 erkennen läßt, gegenläufig.
Anstelle von separaten Zahnstangen können auch die Zahnreihen einstückig im
jeweiligen Schenkelrohr ausgeformt sein.
Die fahrzeugfest angebrachte Verriegelungskomponente wird durch zwei
Verriegelungs- oder Sperrbuchsen 20, 21 gebildet, die auf stutzenartigen
Fortsätzen 5a und 5b des Führungsblockes 5 koaxial zu den Schenkelrohren
8, 9 um einen bestimmten Winkel verdrehbar gehaltert sind. Die
Verriegelungsbuchsen weisen freie Sektoren 20a, 21a auf, wobei jeweils auf
einer Stirnseite wechselseitig sägezahnartige Sperrnasen 20b bzw. 21b
ausgebildet sind, die in verriegelnden Wirkeingriff mit den Rastzähnen der
Zahnstangen 18 bzw. 19 bringbar sind. An am Führungsblock 5 angebrachten
Haltern 22, 23 sind jeweils ein Paar von Druckfedern 24, 25 aufgenommen,
die die Verriegelungsbuchsen im verriegelnden Sinne vorspannen. Die
Verriegelungsbuchsen 20, 21 befinden sich daher permanent im Wirkeingriff
mit der zugehörigen Zahnstange. Beim Ausfahren des Überrollbügels 6
"ratschen" dabei die Zähne 20b, 21b an den Zähnen der Zahnstangen
entlang, da die Zähne der Zahnstangen die Zähne der Verriegelungsbuchsen
gegen die Vorspannfedern 24 bzw. 25 unter Drehung der Verriegelungsbuchse
etwas wegdrücken. Ein Hineindrücken des ausgefahrenen Überrollbügels 2 in
die Kassette ist dagegen nicht möglich, da, wie insbesondere die Fig. 1 und
2A zeigen, die Zähne im verriegelnden Wirkeingriff sind.
Um den ausgefahrenen Überrollbügel 6 zu reversieren, muß die Verriegelung
aufgehoben werden, indem die Verriegelungsbuchsen 20, 21 um einen
vorgegebenen Winkel verdreht werden, bis die Zähne außer Wirkeingriff sind.
Damit diese Entriegelung synchron an beiden Verriegelungsbuchsen 20, 21
erfolgt, sind diese über ein Gestänge 26 miteinander gekoppelt. Die Kopplung
kann auch über ein Seil erfolgen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist jede Verriegelungsbuchse 20, 21
zum Wirkeingriff mit den Zahnstangen 18 bzw. 19 eine Verzahnung auf. Es ist
auch möglich, alternativ mindestens ein zungen- oder bolzenartiges Teil an den
Verriegelungsbuchsen zum Verriegeln mit den Zahnstangen vorzusehen.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Während bei der ersten Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3
eine Drehverriegelung gezeigt ist, ist in der zweiten Ausführungsform eine
Linearverriegelung dargestellt.
Das Überrollschutzsystem als solches mit dem kassettenartigen Gehäuse, in
dem ein Überrollbügel in einer Führungseinheit verfahrbar gehaltert ist, ist bei
der zweiten Ausführungsform mit der linearen Verriegelung gleich dem bei der
ersten Ausführungsform mit der Drehverriegelung gewählt, was durch die
Gleichheit der Bezugsziffern deutlich gemacht worden ist. Zu dem
Kassettensystem als solchem bzw. zu den möglichen Abwandlungen wird auf
die entsprechenden Ausführungen zu der ersten Ausführungsform verwiesen,
wobei allerdings in den Fig. 4-6 der eingefahrene Ruhezustand des
Überrollbügels 6 gezeigt ist, im Gegensatz zu den Fig. 1-3, die den
ausgefahrenen Zustand des Überrollbügels 6 zeigen.
Bei der zweiten Ausführungsform ist die mit dem Überrollbügel 6 verbundene
Verriegelungskomponente als Lochleiste 27 und 28 ausgebildet, die jeweils am
zugehörigen Schenkelrohr 8, 9 befestigt ist. Prinzipiell ist es, unter
entsprechender Verstärkung der Wanddicke, auch möglich, die Lochreihe
integral in dem Schenkelrohr auszubilden.
Alternativ kann diese mit dem Überrollbügel verbundene
Verriegelungskomponente, wie im Fall der ersten Ausführungsform, durch eine
Zahnstange oder durch integral im Schenkelrohr angeformte Zähne gebildet
sein.
Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform sind die Lochreihen 27, 28
jeweils an der Innenseite des Schenkelrohres, einander zugewandt, angeordnet
bzw. ausgebildet, während im Fall der ersten Ausführungsform die
Zahnstangen stirnseitig und voneinander abgewendet an den Schenkelrohren
angebracht sind.
Die fahrzeugfest gelagerte Verriegelungskomponente wird bei der zweiten
Ausführungsform durch zwei in einer Halterung aufgenommene Bolzenpaare
29, 30 gebildet, von denen das Bolzenpaar 29 der Lochleiste 28 am
Schenkelrohr 8 und das Bolzenpaar 30 der Lochleiste 27 am Schenkelrohr 9
zugeordnet ist. Die Bolzen sind in Stegen 5c bzw. 5d des Führungsblockes 5
sowie in seitlichen Quer-Bohrungen in den Durchgangsbohrungen 11, 12 des
Führungsblockes 5 federvorgespannt verschiebbar gehaltert, wobei die
Vorspannung der nicht dargestellten, zwischen den beiden Halterungen der
Bolzenpaare angebrachten Druckfeder bewirkt, daß die Bolzen im ständigen
Wirkeingriff mit den zugehörigen Lochreihen 27, 28 stehen. Die Bolzenköpfe
29a bzw. 30a sind dabei so geformt, daß sie beim Ausfahren des
Überrollbügels an den Lochleisten "entlangratschen" jedoch ein
Wiedereinfahren des Überrollbügels sperren.
Mittels ohrförmigen Fortsätzen 29b, 30b an den Bolzen-Halterungen können
die Bolzenpaare manuell außer Eingriff mit den Lochleisten gebracht werden,
damit per Hand der ausgefahrene Überrollbügel in die Ausgangslage gegen die
Kraft der nicht dargestellten Antriebs-Druckfedern gedrückt werden kann.
Bei der in den Fig. 4-6 dargestellten zweiten Ausführungsform ist die
fahrzeugfeste Verriegelungskomponente durch bolzenartige Sperrzungen
gebildet. Die Sperrzungen können jedoch auch einen vierkantigen Querschnitt
aufweisen. Wesentlich ist die lineare Verschiebbarkeit der Sperrzungen.