DE10039736A1 - Verbundgewebe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verbundgewebe, insbesondere für ein Papiermaschinensieb mit mindestens zwei aus einzelnen Kettfäden (8) bestehenden Kettfadenlagen (10, 12), wobei eine der Kettfadenlagen (10) eine Oberseite (14) und eine andere Kettfadenlage (12) die Unterseite (16) des Gewebes bildet und wobei Schußfäden (18, 20) zumindest in die die Oberseite (14) bildende Kettfadenlage (10) eingewoben sind. Dadurch, daß unter Bildung eines alternierenden Umfassungsmusters (22) für die Kettfäden (8) der einen Kettfadenlage (10) mindestens ein Paar an zugeordneten Schußfäden (18, 20) als Supportschußfäden derart eingewoben sind, daß der eine Schußfaden (18) für eine vorgebbare Anzahl an Kettfäden (8) das alternierende Umfassungsmuster (22) erzeugt, wohingegen der andere Schußfaden (20) dieses Paares zumindest teilweise zwischen den beiden Kettfadenlagen (10, 12) verlaufend als fadentragende Brücke (24) für die Kettfäden (8) innerhalb des jeweiligen Umfassungsmusters (22) dient und daß die beiden Schußfäden (18, 20) eines jeden Schußfadenpaares sich an vorgebbaren Stellen (26) derart kreuzen, daß der das Umfassungsmuster (22) bildende Schußfaden (18) zur fadentragenden Brücke (24) und umgekehrt ausgebildet ist, ist zum einen eine hohe Querstabilität erreicht und zum anderen gleichzeitig das Verbundgewebe noch sehr flexibel gehalten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundgewebe, insbesondere für ein Papierma
schinensieb mit mindestens zwei aus einzelnen Kettfäden bestehenden Kett
fadenlagen, wobei eine der Kettfadenlagen eine Oberseite und eine andere
Kettfadenlage die Unterseite des Gewebes bildet und wobei Schußfäden
zumindest in die die Oberseite bildende Kettfadenlage eingewoben sind.
Die Ansprüche der papiererzeugenden Industrie an die Siebbespannungen
in Form von Papiermaschinensieben haben sich mit der Einführung der sog.
Gapformer-Technologie innerhalb der Blattbildungszone deutlich erhöht.
So wird heutzutage von den Formationssieben zum einen eine bessere Di
mensionsstabilität in Quer- und Längsrichtung der Gewebe verlangt bei ho
her initialer Entwässerung bei gleichzeitig hoher Retention und zum ande
ren eine markierarme Sieboberflächenstruktur. Darüber hinaus wird bei den
ständig steigenden Produktionsgeschwindigkeiten auch eine immer höhere
Standzeit für das jeweilige Papiermaschinensieb erwartet.
Die Summe der dahingehenden Anforderungen enthält eine Menge von
widersprüchlichen Qualitätsansprüchen an das Formationssieb. Dabei sind
für viele der eingangs erwähnten Problembereiche im Laufe der Zeit auch
Lösungswege aufgezeigt worden.
So ist es durch die DE 32 29 307 A1 bekannt, in eine dicht gefüllte Webket
te drei übereinanderliegende Schußdrahtlagen einzuweben, um derart eine
hohe Biegefestigkeit in Querrichtung zu erzeugen. Die Längsrichtung bleibt
dabei in gleichem Maße flexibel, wie es von den doppellagigen Sieben be
kannt ist und wie diese beispielsweise in den US-PS'n 4,071,050,
4,041,989 und 4,112,982 beschrieben sind.
Möchte man nun auch in Längsrichtung die Stabilität des Gewebes erhö
hen, so ist eine zweite Kettlage in das Gewebe einzubinden. Klassische Ur
formen der dahingehenden Verbundgewebe sind in der DE 29 17 694 A1 und
in der EP 0 141 791 A1 beschrieben, wobei in der erstgenannten Pa
tentschrift zwei vollständige einlagige Gewebe durch ein Bindeschußsystem
verbunden sind und in der zweiten Schrift ein einlagiges Gewebe über Bin
defäden an ein doppellagiges Sieb gebunden ist.
Da zusätzliche Bindefäden die gleichmäßige Oberflächenstruktur der Ge
webe stören, hat man den Gedanken der separaten Bindefäden bei den
Verbundgeweben verlassen und die Bindefäden in die Oberflächenstruktur
der Gewebe mit einbezogen. Beispiele hierfür sind aufgezeigt in der US-PS 5,152,326,
in der EP 0 069 101 A1 und in der PCT/WO 99/06630. Bei die
ser neuen Art von Verbundgeweben ist der klassische Bindefaden durch ein
Bindefadenpaar ersetzt. Dieses Bindefadenpaar wirkt ergänzend im Gewe
be in der Form, daß in den Zonen, wo der erste dieser beiden Bindefäden
in die Oberlage des Gewebes in Form eines fasertragenden Fadens einbin
det, der zweite Bindefaden an die Kette des Untergewebes anbindet. Beide
Fäden kreuzen daher im Inneren der Gewebestruktur und vertauschen dann
ihre Funktionsrolle bezogen auf Fasersupport und Verbindung der Gewebe
lagen. Der Vorteil, der sich hierbei ergibt, ist die wesentlich starrere Gewe
beverbindung von Oberlage und Unterlage. Man ist bei diesen Geweben in
der Lage, den Durchmesser des Bindefadenpaares genau so groß wie den
Durchmesser der übrigen Querfäden im Obergewebe zu wählen.
Gemeinsam ist fast allen Verbundgeweben dieser Art unabhängig davon, ob
die Verbindung durch den klassischen Bindeschuß (DE 29 17 694 A1) oder
durch ein Bindefadenpaar (US-PS 5,152,326) zustande kommt, daß die
Oberseite des Gewebes vorzugsweise in Form einer Leinwandbindung aus
geführt ist. Diese Art der Bindung ruft die geringste Markierung im Papier
hervor und besitzt den höchsten Fasersupportindex. Bei der Leinwandbin
dung kröpft sich jeder Schußdraht um jeden Kettdraht herum. Hierdurch
werden für die Papierfaser viele gleichförmige Auflagepunkte geschaffen.
Unter dem Gesichtspunkt der Stabilität gesehen ist jedoch die Leinwand
bindung die instabilste Form der Bindung für ein Papiermaschinensieb. Jede
Kröpfung des Schusses um die Kette kann auch als eine Art eingeprägtes
Scharnier oder Gelenkstelle betrachtet werden, so daß gerade das Lein
wandgewebe in Längs- und Querrichtung die höchste Scharnier- und Biege
fähigkeit besitzt. Bei den dahingehenden Verbundgeweben wird die Gewe
bestruktur dadurch stabilisiert, daß das Untergewebe zumindest als Vier
schaft-, vorzugsweise als Fünfschaft- und in seltenen Fällen auch als Sechs
schaftgewebe ausgebildet ist. Diese stabilen Bindungen führen auch in der
Verbindung mit der Leinwandbindung auf der Oberseite noch zu einem
Gesamtverbund mit akzeptablen Leistungs- und Einsatzdaten.
Die stetig steigenden Produktionsgeschwindigkeiten in der Papiermaschi
nenindustrie und die damit verbundenen steigenden Belastungen der Pa
piermaschinenbespannungen verlangen jedoch eine kontinuierliche Ver
besserung mit Blick auf die Stabilitätsanforderungen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verbundgewebe zu schaffen, welches gegenüber den be
kannten Siebgeweben verbessert ist, insbesondere erhöhten Stabilitätsan
forderungen gerecht wird und dennoch sehr flexibel ausgestaltet ist. Eine
dahingehende Aufgabe löst ein Verbundgewebe mit den Merkmalen des
Anspruches 1 in seiner Gesamtheit.
Dadurch daß gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 unter
Bildung eines alternierenden Umfassungsmusters für die Kettfäden der ei
nen Kettfadenlage (Oberseite) mindestens ein Paar an zugeordneten Schuß
fäden als Supportschußfäden derart eingewoben sind, daß der eine Schuß
faden für eine vorgebbare Anzahl an Kettfäden das alternierende Umfas
sungsmuster erzeugt, wohingegen der andere Schußfaden dieses Paares
zumindest teilweise zwischen den beiden Kettfadenlagen verlaufend als
fadentragende Brücke für die Kettfäden innerhalb des jeweiligen Umfas
sungsmusters dient und daß die beiden Schußfäden eines jeden Schußfa
denpaares sich an vorgebbaren Stellen derart kreuzen, daß der das Umfas
sungsmuster bildende Schußfaden zur fadentragenden Brücke und umge
kehrt ausgebildet ist, ist zum einen eine hohe Querstabilität erreicht und
zum anderen gleichzeitig das Verbundgewebe noch sehr flexibel gehalten.
Besonders charakteristisch für das erfindungsgemäße Verbundgewebe ist
der weitere Verlauf des ersten Schußfadens des beschriebenen Paares im
Verlaufe des weiteren Rapportes. Dieser erste Schußfäden wird nach der
Kreuzung mit dem zweiten Schußfaden gerade flottierend unterhalb der
Kettfäden des Obergewebes geführt und bildet somit eine tragende Schuß
fadenbrücke für diese Kettfäden in dem Bereich des Rapportes, in dem der
zweite Schußfaden in diese Kettfäden einbindet, bis er sich wieder bei Rap
portende mit dem zweiten Schußfaden kreuzt und damit in die Kette des
Obergewebes einbindet. Durch diese Trag- oder Fadenbrücke wird, wie
bereits angegeben, die Querstabilität des Obergewebes deutlich erhöht.
Auch der zweite Schußfaden kann im Bereich der ersten Kettfäden des
Obergewebes diese Tragbrücke ausbilden, indem dieser stützend unter den
ersten Kettfäden, in die der erste Schußfaden des beschriebenen Paares ein
bindet, liegt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbundgewe
bes ist dadurch charakterisiert, daß das alternierende Umfassungsmuster
erzeugt durch das jeweilige Schußfadenpaar jeden einzelnen Kettfaden der
die Oberseite bildenden Kettfadenlage umfaßt. Bei der dahingehend bevor
zugten Ausgestaltung ist im Bereich der Oberseite die vorteilhafte Lein
wandbindung erreicht, wobei deren Instabilitäten durch die fadentragenden
Brücken ausgeglichen sind.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbundgewebes ist das Umfassungsmuster, gebildet aus dem jeweiligen
Schußfaden eines Paares, derart gewählt, daß er jeden zweiten Kettfaden
der oberen Kettfadenlage nach außen hin übergreift. Die dahingehenden
Außenlagen des das Umfassungsmuster bildenden Schußfadens bilden je
weils ein fasertragendes Element in der Oberflächenstruktur des Siebes, so
daß durch die gewählte Anordnung eine Vielzahl von fasertragenden Fadenteilen
zur Verfügung steht, was zu ausgesprochen markierarmen Siebo
berflächenstrukturen führt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
bundgewebes ist dadurch charakterisiert, daß der Schußfaden des jeweili
gen Schußfadenpaares, der nicht das alternierende Umfassungsmuster bil
det, an vorgebbaren Stellen mit Kettfäden der unteren Kettfadenlage eine
Bindung eingeht. Dadurch ist eine Anbindung des Untergewebes an das
Obergewebe erreicht, ohne daß dabei die Struktur des Obergewebes selbst
negativ beeinflußt werden würde. Vorzugsweise können dabei neben den
Supportschußfäden noch weitere Schußfäden vorgesehen sein, die die Kett
fadenlagen miteinander verbinden. Mithin kann wahlweise vorgesehen
sein, daß jedes Supportschußpaar auch eine Bindefunktion an die Unter
kettfäden hat oder daß hiervon unabhängig weitere Schußfadenlagen die
Bindefunktion mit den Unterkettfäden der Unterseite übernehmen. So kann
gleichfalls in alternierender Reihenfolge in Reihe hintereinander jeder zwei
te, dritte, vierte usw. Schußfaden ein solcher Verbindungsfaden sein.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbundgewebes bestehen die Supportschußfäden aus unterschiedlichen
Materialien, insbesondere zum einen aus einem Polyester- und zum ande
ren aus einem Polyamidwerkstoff. So stellt es ein generelles Problem der
Verbundgewebe dar, unabhängig davon ob sie mit klassischen Bindefäden
oder mit Bindepaaren hergestellt werden, die richtig Materialauswahl für
den jeweiligen Bindefaden zu treffen. Neben dem Einsatz von Polyamid
werkstoffen kommen auch Polyestermaterialien zum Einsatz. Da Polyamid
jedoch Wasser aufnimmt, verliert der dahingehende Werkstoff durch die
Wasseraufnahme weitgehend seine Biegesteifigkeit, so daß Hersteller von
Sieben unter dem Gesichtspunkt der Querstabilität beim Einsatz von Polyamid
eher Zurückhaltung üben. Es zeigt sich hierbei, daß besonders die
mit dem Supportbindefadenpaar gefertigten Siebe ein Problem in sich tra
gen. Da jeder Faden dieser Paare bindet und das Fasermaterial zu tragen
hat, und zwar in gleichen Anteilen, müssen beide Fäden aus dem gleichen
Material gefertigt sein. Unterschiedliche Materialien könnten hier zu Pro
blemen und automatisch zu Markierungsproblemen führen. Demgemäß
bleibt bei der Drahtauswahl zum Polyamid bei Lösungen im Stand der
Technik kaum eine Alternative, mit der Folge jedoch, daß das dahingehen
de Material das Oberlagengewebe destabilisiert.
Da bei der erfindungsgemäßen Lösung zumindest ein Schußfaden des ge
nannten Paares die fadentragende Brücke zur zusätzlichen Versteifung des
Obergewebes ausbildet, kann die Materialauswahl für dieses Schußfaden
paar in dem Fall, in dem der zweite Schußfaden eine Bindefunktion ausübt,
unterschiedlich sein. So kann der erste Schußfaden dieses Paares, der die
Tragefunktion ausübt, aus einer harten Polyesterqualität gewählt werden,
wohingegen der zweite Schußfaden, der eine zusätzliche Bindefunktion
ausübt, aus einem Polyamid bestehen kann und somit eine verschleißfeste
Verbindung zu dem Untergewebe sicherstellt.
Im Sinne langflottierender Bindungen ist es vorteilhaft, das alternierende
Umfassungsmuster in einem Bindungsrapport vorzusehen, der im Oberge
webe aus acht, zehn oder zwölf Kettfäden besteht.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verbundgewebe anhand der
Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung
eine schematische Stirnansicht auf das Verbundgewebe mit 16 Paaren an
Kettfäden, die mit einer arabischen Ziffer 1 bis 16 bezeichnet sind.
Das in der Figur dargestellte Verbundgewebe dient bei entsprechender Län
gen- und Breitenausdehnung insbesondere für das Erstellen eines nicht nä
her dargestellten Papiermaschinensiebes. Das Verbundgewebe weist zwei
aus einzelnen Kettfäden 8 bestehende Kettfadenlagen 10, 12 auf, wobei in
Blickrichtung auf die Figur gesehen die obere Kettfadenlage 10 eine Ober
seite 14 und die darunterliegende Kettfadenlage 12 die Unterseite 16 des
Gewebes bildet. Des weiteren sind zwei Schußfäden 18, 20 in die die
Oberseite 14 bildende Kettfadenlage 10 in Querrichtung zu den Kettfäden 8
eingewoben. Unter Bildung eines alternierenden Umfassungsmusters 22 für
die Kettfäden 8 der oberen Kettfadenlage 10 sind ein Paar an zugeordneten
Schußfäden 18, 20 als sog. Supportschußfäden derart eingewoben, daß der
eine Schußfaden 18 in Blickrichtung auf die Figur gesehen links beginnend
für eine vorgebbare Anzahl an Kettfäden 8, hier die Kettfäden 1, 2 und 3,
das alternierende Umfassungsmuster 22 erzeugt, wohingegen der andere
Schußfaden 20 dieses Paares zwischen den beiden Kettfadenlagen 10, 12
verlaufend als fadentragende Brücke 24 für die darüberliegenden Kettfäden
8 im Rahmen des ersten Umfassungsmusters 22 dient. Anschließend kreu
zen sich die beiden genannten Schußfäden 18, 20 dieses Schußfadenpaares
an der vorgegebenen Stelle 26 derart, daß der zunächst das Umfassungsmu
ster 22 bildende Schußfaden 18 zur fadentragenden Brücke 24 wird, wo
hingegen der zunächst die fadentragende Brücke 24 bildende Schußfaden
anschließend das alternierende Umfassungsmuster 22 für die nachfolgenden
Kettfäden 8 erzeugt. Das alternierende Umfassungsmuster 22 bildet
für die einzelnen Kettfäden 8 des Obergewebes 14 eine Art mäanderförmi
ge Bindung aus.
Das Umfassungsmuster 22 gebildet aus dem jeweiligen Schußfaden 18, 20
eines dahingehenden Schußfadenpaares ist derart gewählt, daß es jeden
zweiten Kettfaden 8 der oberen Kettfadenlage 10 nach außen hin übergreift.
Damit trägt jeder zweite Kettfaden 8 in der alternierenden Reihe, gekenn
zeichnet durch die Buchstabenfolge 1, 3, 5, 7, 9 etc. nach dem zeichnungs
gemäßen Ausschnitt des Gesamtgewebes, zum Fasersupport mit bei und die
dahingehende Fasersupportfläche ist durch die gewählte Umfassungsstruk
tur in Form des Umfassungsmusters 22 flächenmäßig deutlich erhöht, was
in der späteren Fertigung des Papiermaterials zu markierarmen Strukturen
führt.
Ein Gewebe entsprechend der vorliegenden Erfindung ist mithin dadurch
geprägt, daß jeder Schußfaden 18, 20, der in die Sieboberfläche 14 einbin
det, einen Betrag zum Fasersupport leistet, d. h. jeder Schußfaden 18, 20 ist
ein Supportschuß und damit ein fasertragendes Element in der Oberflächen
struktur des Siebes. Jeder Schußfaden 18, 20 im Bindungsrapport der Ober
seite 14 umschlingt, wenn man vier aufeinanderfolgende Kettfäden 8
(1, 2, 3, 4) des Obergewebes 14 betrachtet, die Kettfäden (1, 3) zumindest
zweimal von der Oberseite her. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Oberseite 14 in der Ausprägung der gezeigten Leinwandbindung bedeutet
das, daß z. B. ein Schußfaden 18 oder 20 den ersten und dritten bzw. den
zweiten und vierten Kettfaden 8 von oben gesehen umschlingend umfaßt.
Somit bildet der jeweilige Schußfaden 18 oder 20 im Bindungsrapport der
Oberseite 14 pro Rapport zumindest zwei Tragpunkte für die Papierfasern
(nicht dargestellt) des sich bildenden Papierblattes aus. Ein zweiter Schußfaden
20, der mit dem soeben beschriebenen ersten Schußfaden 18 zu
sammenwirkt, kreuzt diesen ersten Schußfaden 18 unterhalb des vierten
bzw. fünften Kettfadens 8 des Obergewebes 14 und bindet um den fünften
und siebten bzw. um den sechsten und achten Kettfaden 8 des Obergewe
bes 14, sofern dieses achtschäftig ausgeprägt ist. Bei einer zehnschäftigen
Ausprägung würde der zweite Schußfaden 20 auch noch den neunten bzw.
zehnten Kettfaden 8 des Obergeweberapportes von oben her umschlingen.
Die benötigte Anzahl an Schußfäden 18, 20, die in die Oberseite 14 als
Supportfadenpaar 20 einzubringen sind, ergibt sich aus den Querstabilitäts
ansprüchen an das Sieb. Prinzipiell ist es jedoch möglich, den gesamten
Schußeintrag für die Oberseite 14 in Form der Supportfadenpaare 18, 20
auszubilden.
Wie die Figur des weiteren zeigt, kann der Schußfaden 18 oder 20 des je
weiligen Schußfadenpaares, der nicht gerade das alternierende Umfas
sungsmuster 22 bildet, an vorgebbaren Stellen mit Kettfäden 8 der unteren
Kettfadenlage 12 eine Bindung eingehen, wobei die dahingehende Bindung
in der Figur mit Strichlinien wiedergegeben ist. Des weiteren ist es auch
möglich, jeden zweiten oder dritten usw. Schußeintrag im Obergewebe 14
in Form des Supportschußfadenpaares 18, 20 auszuprägen.
Claims (7)
1. Verbundgewebe, insbesondere für ein Papiermaschinensieb mit minde
stens zwei aus einzelnen Kettfäden (8) bestehenden Kettfadenla
gen(10, 12), wobei eine der Kettfadenlagen (10) eine Oberseite (14) und
eine andere Kettfadenlage (12) die Unterseite (16) des Gewebes bildet
und wobei Schußfäden (18, 20) zumindest in die die Oberseite (14) bil
dende Kettfadenlage (10) eingewoben sind, dadurch gekennzeichnet,
daß unter Bildung eines alternierenden Umfassungsmusters (22) für die
Kettfäden (8) der einen Kettfadenlage (10) mindestens ein Paar an zuge
ordneten Schußfäden (18, 20) als Supportschußfäden derart eingewoben
sind, daß der eine Schußfaden (18) für eine vorgebbare Anzahl an Kett
fäden (8) das alternierende Umfassungsmuster (22) erzeugt, wohingegen
der andere Schußfaden (20) dieses Paares zumindest teilweise zwischen
den beiden Kettfadenlagen (10, 12) verlaufend als fadentragende Brücke
(24) für die Kettfäden (8) innerhalb des jeweiligen Umfassungsmusters
(22) dient und daß die beiden Schußfäden (18, 20) eines jeden Schußfa
denpaares sich an vorgebbaren Stellen (26) derart kreuzen, daß der das
Umfassungsmuster (22) bildende Schußfaden (18) zur fadentragenden
Brücke (24) und umgekehrt ausgebildet ist.
2. Verbundgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
alternierende Umfassungsmuster (22), erzeugt durch das jeweilige
Schußfadenpaar (18, 20), jeden einzelnen Kettfaden (8) der die Oberseite
(14) bildenden Kettfadenlage (10) umfaßt.
3. Verbundgewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umfassungsmuster (22) gebildet aus dem jeweiligen Schußfaden (18, 20)
eines Paares derart gewählt ist, daß er jeden zweiten Kettfaden (8) der
oberen Kettfadenlage (10) nach außen hin übergreift.
4. Verbundgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schußfaden (18, 20) des jeweiligen Schußfadenpaares,
der nicht das alternierende Umfassungsmuster (22) bildet, an vorgebba
ren Bereichen mit Kettfäden (8) der unteren Kettfadenlage (12) eine Bin
dung eingeht.
5. Verbundgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß neben den Supportschußfäden (18, 20) noch weitere
Schußfäden vorgesehen sind, die die Kettfadenlagen (10, 12) miteinan
der verbinden.
6. Verbundgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Supportschußfäden (18, 20) aus unterschiedlichen Ma
terialien bestehen, insbesondere zum einen aus einem Polyester- und
zum anderen aus einem Polyamidwerkstoff.
7. Verbundgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das alternierende Umfassungsmuster (22) einen Bindungs
rapport der Oberseite (14) umfaßt, der aus 8, 10 oder 12 Kettfäden (8)
besteht.
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