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Die
vorliegende Erfindung betrifft gewebte Verbundformiersiebe nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 zur Verwendung bei Papierherstellungsmaschinen.
Der Begriff "Verbundformiersieb", so wie er hier
verwendet wird, bezeichnet ein Formiersieb, welches zwei komplette
und eigenständige
Bindungsstrukturen umfasst, welche eine papierseitige Schicht und
eine maschinenseitige Schicht umfasst, welche durch Bindegarne miteinander
verbunden sind, so wie dies im Wesentlichen durch Johnson in
US 4,815,499 beschrieben
wird. Da bei einem solchen Sieb sowohl die papierseitige Schicht
als auch die maschinenseitige Schicht häufig nach unterschiedlichen,
aber ähnlichen
Rapports gewebt sind, gibt es drei mögliche Rapports: nur in der
papierseitigen Schicht, nur in der maschinenseitigen Schicht und über die
vollständige
gewebte Struktur. Jeder dieser drei Rapports ist für diese
Erfindung von Bedeutung. In dieser Erfindung umfasst das Verbundformiersieb
eine maschinenseitige Schicht, welche mittels zugehöriger Schussbindegarne
mit einer papierseitigen Schicht verbunden ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei
Verbundformiersieben, welche zwei im Wesentlichen separate gewebte
Strukturen umfassen, ist die papierseitige Schicht typischerweise
eine gewebte Einzelschicht, welche u.a. ein Minimum an Siebmarkierung,
angemessenes Entwässern
von Flüssigkeit
aus der anfänglichen
Papierbahn und maximale Unterstützung
der Fasern in der Zellstofffasersuspension bietet. Die maschinenseitige
Schicht ist ferner typischerweise eine Einzelschichtbindung, welche
robust und haltbar sein sollte, dem Verbundsieb ein Maß an Formstabilität verleihen
sollte, so dass es gegenüber
Dehnen und Zusammenziehen beständig
ist, sowie ausreichend Steifigkeit verleihen sollte, um ein Aufrollen
der Kanten des Siebs zu verhindern. Bekannt ist auch die Verwendung von
gewebten doppelschichtigen Strukturen sowohl für die papierseitige Schicht
als auch die maschinenseitige Schicht.
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Die
beiden Schichten eines Verbundformiersiebs sind typischerweise auf
eine von zwei Arten miteinander verbunden: zusätzliche Bindegarne oder zugehörige Bindegarne.
Die gewählten
Garne können
Kett- oder Schussgarne sein. Diese Erfindung ist mit einem Verbundsieb
befasst, bei welchem zugehörige
Schussbindegarne verwendet werden.
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Zugehörige Schussbindegarne
sind Schussgarne, die zur Struktur der Papierseitenfläche der
papierseitigen Schicht beitragen und auch zum Zusammenhalt der papierseitigen
Schicht und der maschinenseitigen Schicht dienen. Zusätzliche
Schussbindegarne tragen nicht zur grundlegenden Bindungsstruktur
der Papierseitenfläche
der papierseitigen Schicht bei und sind zwischen der papierseitigen
und der maschinenseitigen Schicht eingewirkt, um diese einfach zusammenzubinden.
In der Praxis sind die Verläufe
der gewählten Schussgarne
so abgewandelt, dass sie durch beiden Schichten verlaufen, wodurch
sie diese miteinander verbinden. Im Allgemeinen werden zusätzliche
Schussbindegarne handelsüblich
für das
Zusammenbinden der beiden Schichten verwendet, da sie weniger dazu
neigen, Unterbrechungen der Papierseitenfläche der papierseitigen Schicht
zu verursachen, und werden in der gewerblichen Praxis aufgrund einer
Minimierung einer Grübchenbildung
der Papierfläche
der papierseitigen Schicht bevorzugt. Beispiele für Verbundformiersiebe, welche
unter Verwendung zugehöriger
Bindegarne gewebt werden, werden von Osterberg,
US 4,501,303 , Givin,
US 5,052,448 und Chiu,
US 5,219,004 beschrieben.
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Zwar
wird die Verwendung sowohl zugehöriger
Kett- als auch zugehöriger
Schussbindegarne durch die vorbekannte Technik gelehrt, doch werden
zugehörige
Kettbindegarne nicht häufig
für das
Miteinanderverbinden der Schichten eines Verbundformiersiebs verwendet.
Zugehörige
Kettbindegarne führen
zwangsläufig zu
großen
Schwankungen bei der Gleichmäßigkeit
der Oberfläche
der papierseitigen Schicht, welche zu unakzeptablen Markierungen
des Papiers führen.
Typischerweise werden große
Vertiefungen, welche als Grübchen
bekannt sind, gebildet.
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Zugehörige Schussbindegarne
führen
zu geringerer papierseitiger Grübchenbildung,
bewirken aber im Allgemeinen immer noch Schwankungen bei der Siebmaschengleichmäßigkeit
in Richtung quer zur Maschine, welche ein unakzeptables Maß an Markierungen
bei den meisten Papiersorten bewirken. Osterberg schlägt in
US 4,501,303 vor, die Schichten
eines Verbundformiersiebs durch Verwenden von Paaren zugehöriger Kett-
oder Schussbindegarne miteinander zu verbinden. Im Einzelnen zeigt
US 4,501,303 ein Sieb, wobei die
Kettgarne als Bindegarne dienen. Es wird in dieser Schrift auch
erwähnt,
dass auch Bindungsstrukturen eingeschlossen werden sollten, bei
welchen die Bindefäden
Schussfäden
sind. Es wird jedoch offen gelassen, auf welche Weise diese Schussgarne
mit den Kettgarnen der maschinenseitigen Schicht in der Praxis miteinander
verwebt werden sollten.
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Ein
Verbundformiersieb nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus
US 5,152,326 bekannt. Nach dieser
Schrift sollten die Bindegarne ein integraler Teil sowohl des unteren
Gewebes als auch des oberen Gewebes sein. Es wird vorgeschlagen,
dass die Bindegarne so mit beiden Schichten verwebt werden sollten, dass
ein Verschieben der beiden Schichten zueinander vermieden und die
Festigkeit der Verbindung verbessert wird.
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ZUSAMMENFASSENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße Verbundformiersieb
weist die in Anspruch 1 genannten Merkmale auf. Bevorzugte Ausführungen
der Erfindung werden in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
will die vorliegende Erfindung ein Verbundformiersieb an die Hand geben,
welches in Kombination eine papierseitige Schicht, eine maschinenseitige
Schicht, welche jeweils zu einem Rapport gewebte Kettgarne und Schussgarne
umfassen, und mehrere Paare erster und zweiter Elemente, welche
zusammen Paare zugehöriger
Schussbindegarne umfassen und einen ununterbrochenen Schussverlauf
in dem Bindungsmuster der papierseitigen Schicht einnehmen, umfasst,
wobei die Paare zugehöriger
Schussbindegarne so gewebt sind, dass:
- (a)
in einem ersten Segment des ununterbrochenen Schussverlaufs:
- (i) das erste Element des Paars mit einer ersten Gruppe von
Ketten durchwirkt ist, um einen ersten Teil des ununterbrochenen
Schussverlaufs in der Papierseitenfläche der papierseitigen Schicht
vorzusehen, welcher im Wesentlichen identisch zu dem seiner benachbarten
papierseitigen Schüsse
ist, und (ii) das zweite Element des Paars mit einem Kettgarn in
der maschinenseitigen Schicht so durchwirkt ist, dass die papierseitige
und die maschinenseitige Schicht zusammengebunden wurden;
- (b) in einem unmittelbar folgenden zweiten Segment des ununterbrochenen
Schussverlaufs:
- (i) das zweite Element des Paars mit einer zweiten Gruppe von
Ketten durchwirkt ist, um einen zweiten Teil des ununterbrochenen
Schussverlaufs in der Papierseitenfläche der papierseitigen Schicht
einzunehmen, welche im Wesentlichen identisch zu der seiner benachbarten
Schüsse
der papierseitigen Schicht ist, und (ii) das erste Element des Paars
mit einem Kettgarn in der maschinenseitigen Schicht so durchwirkt
ist, dass die papierseitige und die maschinenseitigen Schicht zusammengebunden
werden;
- (c) das erste und das zweite Segment von gleicher Länge sind;
- (d) der ununterbrochene Schussverlauf in der Papierseitenfläche der
papierseitigen Schicht, welcher wiederum von dem ersten und zweiten
Element jedes Paars zugehöriger
Schussbindegarne in der papierseitigen Schicht eingenommen wird,
einen einzelnen Rapport aufweist; und
- (e) jeder folgende Teil des ununterbrochenen Schussverlaufs
in der Papierseitenfläche
der papierseitigen Schicht, welcher in Folge von dem ersten und
zweiten Element eines Paars zugehöriger Schussbindegarne eingenommen
wird, in der Papierseitenfläche
von einem Kettgarn der papierseitigen Schicht getrennt ist.
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Vorzugsweise
ist jeder folgende Teil des ununterbrochenen Schussverlaufs in der
Papierseitenfläche der
papierseitigen Schicht, welcher in Folge von dem ersten und zweiten
Element eines Paars zugehöriger Schussbindegarne
eingenommen wird, in der Papierseitenfläche durch entweder ein Kettgarn
der papierseitigen Schicht oder durch zwei Kettgarne der papierseitigen
Schicht getrennt.
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Vorzugsweise
sind die Stellen, an denen die Elemente der zugehörigen Schussbindegarnpaare
mit den Kettgarnen der maschinenseitigen Schicht durchwirkt sind,
entlang der Ketten der maschinenseitigen Schicht in der Bindungsstruktur
der maschinenseitigen Schicht regelmäßig beabstandet und alle der
zugehörigen
Schussbindegarne weisen die gleiche Anzahl an Schüssen der
papierseitigen Schicht dazwischen auf.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung sind vier Begriffe wichtig und
haben die folgenden Bedeutungen.
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Der
Begriff "Segment", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet eine Länge
des ununterbrochenen Schussverlaufs in der papierseitigen Schicht,
welche von einem zugehörigen
Schussbindegarn eingenommen wird.
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Der
zugehörige
Begriff "Segmentlänge" bezeichnet eine
Strecke, welche als Anzahl von Kettgarnen der papierseitigen Schicht
ausgedrückt
wird. Jedes Schussbindegarn erhebt sich über eine erste Kette in die papierseitige
Schicht, durchwirkt mit mindestens einer Kette der papierseitigen
Schicht und taucht dann vor einer zweiten Kette in die maschinenseitige
Schicht. Die Segmentlänge
ist dann die Anzahl der Ketten der papierseitigen Schicht, mit denen
das Schussbindegarn durchwirkt ist, plus der ersten Kette und plus
allen weiteren Ketten der papierseitigen Schicht zwischen der zweiten
Kette und der nächsten
ersten Kette des folgenden Segments.
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Wenn
nur eine dazwischenkommende Kette vorliegt und ein Schussbindegarn
mit den N Kettgarnen durchwirkt ist, dann ist somit die Segmentlänge (N +
1). Wenn zwei dazwischenkommende Ketten vorliegen, ist die Segmentlänge (N +
2).
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Der
Begriff "ununterbrochener
Schussverlauf',
wie er hier verwendet wird, bezeichnet den Teil des vollständigen Rapportverlaufs
jedes der Bindegarne, welcher in der papierseitigen Schicht angeordnet
ist, und entspricht daher mehr oder weniger dem Teil des zugehörigen Schussbindegarnverlaufs,
in welchem jedes Bindegarn in Folge mit den Kettgarnen der papierseitigen
Schicht abbindet. Jedes Schussbindegarn ist, wenn es den ununterbrochenen
Schussverlauf einnimmt, in dem kompletten Formiersieb in der Papierseitenfläche der
papierseitigen Schicht mehr oder weniger sichtbar. Der Begriff "ununterbrochen" dieser Begriffserläuterung soll
fordern, dass in dem fertiggestellten Sieb keine offensichtlichen
Lücken
oder Überlappungen
in dem fertiggestellten Sieb in den zugehörigen Bindeschüssen in
der Papierseitenfläche
der papierseitigen Schicht vorliegen.
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Der
Begriff "Passung", so wie er hier
verwendet wird, bezeichnet die Beziehung in dem Webrapport zwischen
den festgelegten Schussgarnen. Wenn die spezifizierten Schussgarne
so gewebt sind, dass das auf der Papierseitenfläche sichtbare Bindungsmuster über diese
fortgesetzt ist, dann sind sie in Passung zueinander. Auch wenn
die spezifizierten Schussgarne im gleichen Muster verwebt sind,
sind sie alternativ nicht in Passung zueinander, wenn die spezifizierten
Schussgarne so verwebt sind, dass das sichtbare Bindungsmuster nicht über diese
fortgesetzt wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verbundformiersieb
werden die Verläufe
jedes der zugehörigen
Schussbindegarne zwischen folgenden Segmenten des ununterbrochenen
Schussverlaufs in der Bindung der papierseitigen Schicht gewechselt.
An jedem Wechselpunkt steigt das zuvor mit der maschinenseitigen
Schicht verwirkte Schussbindegarn zur papierseitigen Schicht, während das
andere Element des Paars von der papierseitigen Schicht nach unten
taucht und mit der maschinenseitigen Schicht bindet. Diese Schussbindegarne laufen
nicht in der Papierseitenfläche
der papierseitigen Schicht aneinander vorbei, sondern vielmehr unter dieser
Ebene: zu keinem Zeitpunkt sind in dem ununterbrochenen Schussverlauf
in den Sieben dieser Erfindung die beiden Elemente eines Schussbindepaars
in einer Beziehung Seite an Seite angeordnet, welche auf der Papierseitenfläche des
Gewebes sichtbar ist. An jedem Wechselpunkt sind das aus der maschinenseitigen Schicht
aufsteigende Schussbindegarn und das von der papierseitigen Schicht
eintauchende Schussbindegarn durch mindestens eine Kette der papierseitigen
Schicht getrennt; die beiden Elemente des Schussbindepaars laufen
in einer Ebene unmittelbar unterhalb der Ketten der papierseitigen
Schicht aneinander vorbei. Auch wenn die Verläufe jedes der beide Bindegarne
in der papierseitigen Schicht gleich zu sein scheinen und bei Draufsicht
auf die Papierseitenfläche
einen kontinuierlichen ununterbrochenen Schussverlauf mit einem einzigen
Rapport bieten, können
somit die tatsächlichen
Bindungsverläufe
jedes Elements eines Paar Schussbindegarne in dem Verbundsieb recht
unterschiedlich sein.
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Weiterhin
muss der Rapport des ununterbrochenen Schussverlaufs nicht der gleiche
wie der Rapport der unmittelbar benachbarten gewöhnlichen nicht bindenden Schussgarne
sein. In diesem Zusammenhang gibt es mehrere Möglichkeiten:
- (a)
sowohl die Schussgarne als auch der ununterbrochene Schussverlauf
sind in dem gleichen Muster, aber nicht in Passung zueinander gewebt;
- (b) beide der benachbarten Schussgarne sind in gleichem Muster
und in Passung zueinander gewebt und der ununterbrochene Schussverlauf
ist in einem anderen Muster gewebt;
- (c) beide benachbarten Schussbindegarne sind in dem gleichen
Muster, aber nicht in Passung zueinander gewebt und der ununterbrochene
Schussverlauf ist in dem gleichen Muster und in Passung zu einem
der benachbarten Schussgarne gewebt; und
- (d) beide benachbarten Schussgarne sind in dem gleichen Muster,
aber nicht in Passung zueinander gewebt und der ununterbrochene
Schussverlauf ist in einem anderen Muster gewebt.
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Bei
(a) ist der ununterbrochene Schussverlauf in der Fläche der
papierseitigen Schicht optisch nahezu unkenntlich, während bei
allen anderen ein Maß an
Zufälligkeit
in der Fläche
der papierseitigen Schicht des Siebs eingeführt wird. Weiterhin sind bei
(a) sowohl die Schüsse
als auch der ununterbrochene Schussverlauf nach dem gleichen Muster
gewebt, während
es bei den anderen zwei Muster gibt: das der Schüsse und das des ununterbrochenen
Schussverlaufs.
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Auch
wenn die Paarelemente so gewebt sind, dass der ununterbrochene Schussverlauf
in der papierseitigen Schicht vorgesehen wird, ist jedes Element
des Paars zwischen den separaten Webschichten nach einem Rapport
verwebt, welcher einen Verlauf bietet, der sich von dem der Schüsse sowohl
der maschinenseitigen Schicht als auch der papierseitigen Schicht
unterscheidet. Die Paarelemente binden jeweils abwechselnd mit der
papierseitigen Schicht und der maschinenseitigen Schicht nach einem
Rapport ab, bei welchem die Verläufe
der Paarelemente an den Enden der Segmente in dem ununterbrochenen
Schussverlauf gewechselt werden.
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Zwar
muss eine Beziehung zwischen den kombinierten Längen der Segmente und der Anzahl
der bei der Herstellung des Verbundsiebs erforderlichen Webfächer bestehen,
doch da das sichtbare Bindungsmuster für den ununterbrochenen Schussverlauf
nicht das gleiche wie das eines der benachbarten Schüsse sein muss,
kann der ununterbrochene Schussverlauf ein Maß anscheinender Unordnung in
das Bindungsdesign der Papierseitenfläche der papierseitigen Schicht
einbringen, sogar ein optisch anscheinendes Maß an Zufälligkeit. Bisher galt eine
derartige Unregelmäßigkeit
in der Papierseitenfläche
als Nachteil und daher wurden derartige Bindungsmuster im Allgemeinen
vermieden. Man glaubte, dass Bindungsmuster mit einem solchen Maß an Unregelmäßigkeit
zu Markierungen auf dem Papier und problematischen Entwässern der
anfänglichen Papierbahn
führen
würden.
Jetzt weiß man,
dass dies nicht zutrifft: bei bestimmten Anwendungen kann zumindest
ein nach einem solchen Muster gewebtes Formiersieb zu einem besseren
fertigen Papier führen,
zum Beispiel was die Bedruckbarkeit betrifft.
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Somit
können
bei den erfindungsgemäßen Verbundsieben
die ununterbrochenen Schussverläufe
der zugehörigen
Schussbindegarnpaare mindestens aus den folgenden Optionen gewählt werden.
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Fall
(1): die Segmentlängen
sind gleich und die Paarelemente werden nach einem Rapport miteinander
verwebt, welcher in Passung mit der Bindung der papierseitigen Schicht
steht.
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Fall
(2): die Segmentlängen
sind gleich und die Paarelemente werden nach einem Rapport miteinander
verwebt, welcher nicht in Passung mit der Bindung der papierseitigen
Schicht steht.
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Fall
(3): die Segmentlängen
sind ungleich und die Paarelemente werden nach einem Rapport miteinander
verwebt, welcher in Passung mit der Bindung der papierseitigen Schicht
steht.
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Fall
(4): die Segmentlängen
sind ungleich und die Paarelemente werden nach einem Rapport miteinander
verwebt, welcher nicht in Passung mit der Bindung der papierseitigen
Schicht steht.
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Jeder
dieser Fälle
wird nachstehend beschrieben; bei dieser Beschreibung steht S für eine Anzahl
an Webfächern.
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Fall (1).
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Bei
diesem Fall sind die Verläufe
beider Bindegarne in der papierseitigen Schicht gleich. Die Segmente sind
in jedem Paar um die konstante Segmentlänge in der papierseitigen Schicht
versetzt, so dass die Verläufe jedes
Elements des Paars zueinander symmetrisch sind. Da der ununterbrochene
Schussverlauf der Bindegarne in Passung zu den Schüssen der
papierseitigen Schicht steht, gibt es in dem Muster der papierseitigen Schicht
keine optisch erkennbare Unregelmäßigkeit. Ein Paar zugehöriger Bindeschüsse sieht
effektiv einen anderen Schuss der papierseitigen Schicht vor.
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Daher
steht die Segmentlänge
mit der Rapportlänge
der papierseitigen Schicht (bezüglich
der Anzahl betroffenen Ketten der papierseitigen Schicht) durch
ein Ganzzahlverhältnis
in Beziehung. Es gibt nur einen Verlauf für die zugehörigen Bindegarne und die Länge des
Rapports in dem ununterbrochenen Schussverlauf ist die Segmentlänge. Dies
ist bei Sieben der Fall, welche nach Mustern mit 16, 24 oder 32
Webfächern
gewebt werden, zum Beispiel wenn der Quotient von S/4 eine ganze
gerade Zahl wie 4, 6 oder 8 ist.
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Fall (2).
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Bei
diesem Fall sind die zugehörigen
Schussbindepaare nach einem Bindungsmuster verwoben, welches einen
ununterbrochenen Schussverlauf bietet, der nicht in Passung zu den
Webschüssen
der papierseitigen Schicht steht, und müssen nicht in dem gleichen
Bindungsmuster wie die Schüsse
verwebt werden. Dies verursacht in dem Muster der Papierseitenfläche der
papierseitigen Schicht eine optisch erkennbare Unterbrechung, ein
Maß an
Unregelmäßigkeit.
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Dies
ist bei Verbundsieben der Fall, welche wie vorstehend in 16, 24
oder 32 Webfächern
gewebt werden, wobei der Quotient von S/4 eine ganze gerade Zahl
wie 4 oder 6 ist.
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Fall (3).
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Bei
diesem Fall sind, da die Segmentlängen ungleich sind, die Verläufe jedes
der Elemente eines Paars zugehöriger
Schussbindegarne nicht gleich und die Anzahl der Kettgarne der papierseitigen
Schicht ist zwischen folgenden Wechseln der Paarelemente von Wechsel
zu Wechsel unähnlich.
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Dies
ist bei Verbundsieben der Fall, welche in 12, 20 oder 28 Webfächern gewebt
werden, wobei der Quotient von S/4 eine ganze ungerade Zahl wie
3, 5 oder 7 ist.
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Fall (4).
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Bei
diesem Fall ist der von den Schussbindegarnen eingenommene ununterbrochene
Schussverlauf in einem anderen Muster als bei den anderen Schüssen in
der papierseitigen Schicht verwebt. Wie bei Fall (2) oben angemerkt,
verursacht dies in dem Papierseitenflächenmuster der papierseitigen
Schicht eine optisch erkennbare Unterbrechung, ein Maß an Unregelmäßigkeit.
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Dies
ist bei Verbundsieben der Fall, welche wie vorstehend in 12, 20
oder 24 Webfächern
gewebt werden, und der Quotient von S/4 ist eine ganze ungerade
Zahl wie 3, 5 oder 7 ist.
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Innerhalb
jedes dieser Fälle
gibt es eine weitere Option, welche für die Fälle (2) und (4) am relevantesten
ist. Denn zusätzlich
zur Webung des ununterbrochenen Schussverlaufs in einem anderen
Muster als die Schüsse
der papierseitigen Schicht müssen
die Schüsse
der papierseitigen Schicht nicht zueinander in Passung sein, wobei
sie den dazwischentretenden ununterbrochenen Schussverlauf nicht
berücksichtigen. Dies
bietet eine noch weitere Möglichkeit,
bei welcher eine gewisse Zufälligkeit
in die Papierseitenfläche
der papierseitigen Schicht eingeführt werden kann.
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Eine
Anforderung dieser Erfindung ist, dass pro Wechselpunkt mindestens
ein Kettgarn der papierseitigen Schicht vorhanden ist. Daraus folgt,
dass die Wechselpositionen, an denen die Elemente aneinander vorbeilaufen,
in einer Ebene nahe zu und unter dem dazwischenlaufenden Kettgarn
bzw. Kettgarnen liegen. Unabhängig
von der Segmentlänge
ist es für
gewöhnlich
möglich,
die Wechselpositionen zu verschieben, wobei die Enden der Segmente
in der Maschinenrichtung des Verbundsiebs so festgelegt werden,
dass folgende Paare von zugehörigen
Schussbindegarnen vorzugsweise so angeordnet sind, dass sie mit
den Ketten der maschinenseitigen Schicht bei einem konstanten Abstand
entlang der Ketten der maschinenseitigen Schicht abbinden.
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Die
Anzahl der Kettgarne der maschinenseitigen Schicht, welche Stellen
in einem Rapport der zugehörigen
Schussbindegarnpaare verweben, ist eine Funktion der Anzahl von
Webfächern,
in welchen das Verbundformiersieb gewebt ist. Somit bindet jedes
der Bindegarnpaarelemente einmal mit jedem S/4 Kettgarn der maschinenseitigen
Schicht in jedem Rapport des Bindegarnwebmusters ab. Bei einem nach
einem 12-Webfächermuster
gewebten Verbundsieb wird zum Beispiel jedes dritte Kettgarn der
maschinenseitigen Schicht durch eines der beiden Paarelemente abgebunden;
in einem 16-Webfach-Sieb bindet ein Paarelement jede vierte Kette
der maschinenseitigen Schicht ab; in einem 20-Webfach-Sieb erfolgt
das Abbinden alle 5 Ketten, während
ein 24-Webfach-Sieb ein Bindegarnpaarelement jedes sechste maschinenseitige
Kettgarn abbindet.
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Die
erfindungsgemäßen Verbundformiersiebe
bestehen aus zwei Webstrukturen, welche mittels zugehöriger Schussbindegarne
miteinander verbunden sind. Diese Siebe sind im Allgemeinen nach
Bindungsmustern mit 12, 16, 20 oder 24 Webfächern gewebt.
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Vorzugsweise
wird der Bindungsaufbau der papierseitigen Schicht eines erfindungsgemäßen Siebs aus
der Gruppe bestehend aus: einer Leinwandbindung, 2/1-Köper, 3/1-Köper, 3/1-Kreuzköper, einer
sogenannten 2 × 2-Würfelbindung
oder einem anderen Muster, bei welchem die Schussgarne über nicht
mehr als 3 Kettgarne flottieren, gewählt, ist aber nicht hierauf
beschränkt.
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Vorzugsweise
wird der Bindungsaufbau der Bindungsstruktur der maschinenseitigen
Schicht aus der Gruppe gewählt
(ist aber nicht hierauf beschränkt),
welche besteht aus: Köperbindungen
mit vier Fächern, Kreuzköperbindungen
mit vier Fächern,
Atlasbindungen mit vier Fächern/8
Rapports, Atlasbindungen mit 5 Fächern,
Atlasbindungen mit ach Fächern/8
Rapports mit unterschiedlichen Kett- und Schussflottierlängen innerhalb
eines Rapports des Bindungsmusters und Bindungsmustern mit einer
Einzelschicht n × 2n,
wie sie von Barrett in
US 5,544,678 beschrieben
werden, wobei die Kettgarne zwei verschiedene Flottierungen ungleicher Länge bilden
und die Schussgarne an der Maschinenseitenfläche Flottierungen gleicher
oder ungleicher Länge
bilden. Ein Beispiel für
ein solches n × 2n
Bindungsmuster ist das in dem Patent '678 offenbarte 6 × 12 Bindungsmuster.
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Vorzugsweise
entspricht der Bindungsaufbau des ununterbrochenen Schussverlaufs
für die
zugehörigen
Schussbindegarne einem Schussverlauf in einem Bindungsaufbau, welcher
aus der Gruppe bestehend aus: Leinwandbindung, 2/1-Köper, 3/1-Körer, 2 × 2-Würfelbindung oder einem anderen
Muster, bei welchem die Schussgarne über nicht mehr als 3 Kettgarne
flottieren, und mit höchstens
zwei dazwischenverlaufenden Ketten der papierseitigen Schicht an
den Wechselpunkten an den Segmentenden gewählt wird, ist aber nicht hierauf
beschränkt.
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Vorzugsweise
ist das Verbundformiersieb so gewebt, dass es die folgenden allgemeinen
Eigenschaften aufweist:
- 1) die Anzahl der Kettgarne
in der papierseitigen Schicht ist gleich der Anzahl der Schussgarne
in der maschinenseitigen Schicht (d.h. 1:1);
- 2) das Verhältnis
der Anzahl der Schussgarne der papierseitigen Schicht einschließlich Berücksichtigung von
Paaren zugehöriger
Schussbindegarne zur Anzahl der Schussgarne in der maschinenseitigen
Schicht liegt bei mindestens 3:2 und ist vorzugsweise ein höherer Wert,
wie zum Beispiel 3:1, 4:1 oder 5:1;
- 3) die Stelle, an welcher die zugehörigen Schussbindegarne mit
den Kettgarnen der papierseitigen Schicht und den Kettgarnen der
maschinenseitigen Schicht verwebt sind, sollte so gewählt sein,
dass der Abstand entlang einer gewählten Kette zwischen zwei folgenden
Stellen für
alle zugehörigen
Schussbindegarne innerhalb des Rapports des Verbundformiersiebs
gleich ist.
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Wir
haben festgestellt, dass die Verwendung von Paaren zugehöriger Schussbindegarne
bei den Verbundformiersieben anscheinend zwei Kriterien unterliegt:
- 1) jedes der Garnelemente, welches jedes Paar
zugehöriger
Schussbindegarne ausbildet, muss einen Teil des ununterbrochenen
Schussverlaufs in der papierseitigen Schicht innerhalb eines Rapports
für das
Verbundsieb einnehmen; und
- 2) die Stelle, an welcher die zugehörigen Schussbindegarne mit
den maschinenseitigen Kettgarnen verwebt sind, sollte so gewählt sein,
dass der Abstand entlang einer gewählten Kette der maschinenseitigen Schicht
zwischen zwei folgenden Verwebungsstellen für alle zugehörigen Schussbindegarne
innerhalb des Rapports des Verbundsiebs gleich ist.
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Von
diesen ist ersteres wesentlich, während letzteres wünschenswert
ist.
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Nicht
alle der Bindungen, die in Kombination in einem Verbundformiersieb
für die
papierseitige Schicht und die maschinenseitige Schicht verwendet
werden können,
können
diese Kriterien erfüllen.
Bei der papierseitigen Schicht ist es relativ einfach, einen geeigneten
Rapport für
den ununterbrochenen Schussverlauf zu wählen.
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Das
Einhalten des zweiten Kriteriums ist schwieriger. Manche Bindungen,
wie zum Beispiel 4-Harnisch-Kreuzköper, sind für die Bindung der maschinenseitigen
Schicht nicht wünschenswert,
weil es, obwohl Kriterium 1 erfüllt
werden kann, nicht möglich
ist, Kriterium 2 zu erfüllen.
Wird ein 4-Harnisch-Kreuzköper
als maschinenseitige Schicht eines Verbundsiebs dieser Erfindung
verwendet, welcher zum Beispiel mit einem 4-, 8- oder 12-Fach-Muster
gewebt wird, ist das sich ergebende Sieb nicht symmetrisch und weist
ein ungleichmäßiges Erscheinungsbild
in Richtung quer zur Maschine auf, da es schwierig wird, die zugehörigen Schussbindegarpaare
anzuordnen und dabei Probleme mit Grübchenbildung zu vermeiden.
Dies kann zu Markierungen auf der Papierbahn führen, was für einige Papiererzeugnisse
nicht annehmbar sein kann. Bei Verwendung einer Anordnung mit 20
Fächern
oder mehr können
diese Schwierigkeiten jedoch häufig überwunden
werden.
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Manche
Bindungen, die bei Weben mit einer niedrigen Anzahl an Fächern nicht
annehmbar sind, können
zufriedenstellend sein, wenn die Anzahl der Fächer erhöht wird, da die größere Anzahl
von Fächern
größere Flexibilität bei der
Wahl der Stellen bietet, an denen die Schussbindegarne die Ketten
der maschinenseitigen Schicht abbinden. Übermäßige Spannung und übermäßiges Zusammendrängen können in der
maschinenseitigen Schicht vermieden werden, wodurch Probleme wie
Grübchenbildung
auf ein annehmbares Maß gesenkt,
wenn nicht eliminiert werden.
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Typische
papier- und maschinenseitige Bindungskombination
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Die
erfindungsgemäßen Verbundformiersiebe
bieten gegenüber
vorbekannten Verbundformiersieben mehrere Vorteile.
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Zum
einen muss der Durchmesser der zugehörigen Schussbindegarne nicht
unter dem Durchmesser der anderen Schussgarne liegen, welche die
Bindungsstruktur der papierseitigen Schicht bilden, und kann gleich
oder sogar geringfügig
größer als
der Durchmesser der anderen Schussgarne der papierseitigen Schicht
sein. Der Faktor, welcher bestimmt, um exakt wieviel größer die
zugehörigen
Schussbindegarne sein dürfen,
ist, dass ihr Durchmesser nicht so groß sein kann, dass Markierungen
auf der anfänglichen
Papierbahn verursacht werden. Die größere Größe der zugehörigen Schussbindegarne,
vor allem wenn diese geringfügig größer als
die anderen Schüsse
sind, ergibt mehr Material, das durch normalen internen Abrieb verschlissen werden
kann, wodurch die effektive Lebensdauer des Verbundsiebs verlängert wird.
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Zum
anderen ergibt sich keine übermäßige Verformung
der Papierseitenfläche
und somit minimale Markierungen des Papiers, wenn überhaupt.
Das den ununterbrochenen Schussverlauf einnehmende Paar zugehöriger Schussbindegarne
kann einen aus optischer Sicht anscheinend einzelnen Schuss der
Papierseitenfläche
bieten, der von den benachbarten kontinuierlichen Schüssen der
papierseitigen Schicht kaum unterscheidbar ist. Alternativ ist es
möglich,
den Rapport für
den ununterbrochenen Schussverlauf so zu wählen, dass die Regelmäßigkeit
der Papierseitenfläche
optisch unterbrochen wird. Wie die nachstehend aufgeführten Testergebnisse
zeigen, kann ein solches Maß an
Unregelmäßigkeit
statt zu verstärkter
Markierung der Papierbahn durch das Formiersieb dazu führen, die
Eigenschaften des fertigen Papiers verbessern, zum Beispiel in Bezug
auf sein Verhalten als zu bedruckende Fläche. Es wurde auch beobachtet,
dass ein solches Sieb nicht zu ungleichmäßigem Entwässern der anfänglichen
Papierbahn führt:
die Entwässerungseigenschaften
erscheinen in vielen Fällen
nicht nachteilig beeinträchtigt.
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Zum
dritten verbessert die Verwendbarkeit zugehöriger Schussbindegarne, die
von gleicher Größe wie die
anderen Schussgarne der papierseitigen Schicht sind, die Festigkeit
des Siebs bezüglich
der Beständigkeit gegenüber einem
Schmälerwerden
und bezüglich
vermehrter Steifigkeit des Gewebes.
-
Zum
vierten ist es jetzt möglich,
in Verbundformiersieben papierseitige Schichten mit sehr großer Anzahl
an Schussgarnen gegenüber
der maschinenseitigen Schicht zu verwenden. Wenn ein Schussbindepaar als
ein Schussgarn der papierseitigen Schicht gezählt wird, dann wird es möglich, Siebe
herzustellen, bei denen das Verhältnis
der Schüsse
der papierseitigen Schicht zu den Schüssen der maschinenseitigen
Schicht 3:1 übersteigt,
bis zu Werten von 4:1 oder gar 5:1. Dies ist ein unerwartetes Ergebnis
und war bei vorbekannten Verbundformiersieben, bei denen eine papierseitige
Schicht in Leinwandbindung mit der Struktur der maschinenseitigen
Schicht mittels zusätzlicher
Bindegarne verbunden war, aufgrund des übermäßigen Zusammendrängens, das
sich in der Bindung der papierseitigen Schicht an den Punkten entwickelte,
wo die Bindegarne und die Schüsse
der papierseitigen Schicht in der Bindungsstruktur benachbart waren,
nicht machbar. Durch Vergrößern des
Verhältnisses
der Schüsse
der papierseitigen Schicht zu denen der maschinenseitigen Schicht können die
erfindungsgemäßen Verbundformiersiebe
eine stark verbesserte Retention sowie verbesserte Faserunterstützung und
Glätte
bieten.
-
Fünftens können die
erfindungsgemäßen Verbundformiersiebe
zwar eine Papierseitenfläche
mit einem anscheinenden Maß optischer
Unregelmäßigkeit
der Bindungsstruktur aufweisen, doch können diese Siebe auch eine
sehr gleichmäßige Papierseitenfläche, die
im Wesentlichen frei von Grübchen
ist, bieten.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird nun unter Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
Hierbei zeigen:
-
1 und 2 schematische
Querschnittansichten von Verbundformiersieben, bei welchen die Segmentlängen gleich
sind;
-
3 eine
Schrägansicht
der Kante eines Verbundformiersiebs;
-
4 und 5 jeweils
die Papierseiten- und Maschinenseitenfläche eines Verbundsiebs und
-
6 bis 11 schematische
Querschnittansichten von Verbundformiersieben, welche verschiedene
Kombinationen zugehöriger
Schussbindeverläufe
und Schussverläufe
der papierseitigen Schicht veranschaulichen.
-
In
den 1, 2 und 6 bis 11 werden
zwei Gepflogenheiten eingeführt.
Die Ketten sind der Reihe nach von links nach rechts für die papierseitige
Schicht gefolgt von der maschinenseitigen Schicht nummeriert. Die
Ketten für
die papierseitige Schicht werden zweimal gezeigt. In der oberen
Gruppe ist der Verlauf des benachbarten Schusses der papierseitigen
Schicht mit W bezeichnet. In der unteren Gruppe sind die Verläufe für die zugehörigen Schussbindegarne
sowohl in der papierseitigen Schicht als auch in der maschinenseitigen
Schicht als A und B bezeichnet: Garn A wird als durchgehende Linie
gezeigt und Garn B als Strichlinie.
-
In
den 1 und 2 wird ein Verbundsieb mit einer
Bindung mit 16 Webfächern
gezeigt: 1–8 sind die
Kettgarne der papierseitigen Schicht, 9–16 sind die Kettgarne
der maschinenseitigen Schicht.
-
In 1 ist
das zugehörige
Schussbindegarn A:
- – mit den Ketten 1, 2 und 3 durchwirkt,
- – verläuft unter
der Kette 4,
- – verläuft zwischen
den Ketten 5 und 13 zwischen den beiden Schichten
- – verläuft unter
Kette 14
- – verläuft in Folge
zwischen den Ketten 7 und 15, 8 und 16 zwischen
den beiden Schichten und
- – verläuft über Kette 1 in
dem nächsten
Rapport, um das Bindungsmuster der papierseitigen Schicht neu zu
beginnen.
-
Das
zugehörige
Schussbindegarn B folgt dem selben Verlauf, aber um 4 Ketten von
Schuss A versetzt. Innerhalb der gezeigten Folge von neun Ketten
wechseln die Schüsse
A und B zweimal den Verlauf. Zuerst verläuft A in dem Raum zwischen
den Ketten 4, 5, 12 und 13 nach
unten in die maschinenseitige Schicht und Schuss B verläuft nach
oben in die papierseitige Schicht. Zweitens verläuft Schuss B in dem durch die
Ketten 8, 1, 16 und 9 ausgebildeten
Raum nach unten in die maschinenseitige Schicht und Schuss A verläuft nach oben
in die papierseitige Schicht. Jedes der zugehörigen Schussbindegarne A und
B ist an den Ketten 14 bzw. 10 mit einer Kette
der maschinenseitigen Schicht durchwirkt.
-
Das
benachbarte Schussgarn W in 1 ist in
Leinwandbindung gewebt.
-
1 zeigt
ferner einige der grundlegenden Merkmale dieser Erfindung.
-
Da
jedes der zugehörigen
Schussbindegarne A und B mit den vier Ketten der papierseitigen
Schicht durchwirkt ist, sind die Schussbinde-Segmentlängen gleich.
Da weiterhin die papierseitige Schichten in Leinwandbindung gewebt
sind, beträgt
die Länge
ihrer Rapports zwei Ketten, und die Rapportlänge in dem ununterbrochenen
Schussverlauf, welche durch das zugehörige Schussbindegarnpaar eingeführt wird,
beträgt
vier Ketten, was auch die Segmentlänge ist. Daher beträgt das Verhältnis des
Rapports in dem Schuss zu dem Rapport in dem ununterbrochenen Schussverlauf
1:2.
-
Es
wird minimale Unstetigkeit, falls überhaupt, durch die zugehörigen Schussbindegarne
in die papierseitige Schicht eingeführt: wenn ein Element die papierseitige
Schicht verlässt,
tritt das andere ein, um den ununterbrochenen Schussverlauf einzunehmen.
Der papierseitigen Schicht wird dadurch effektiv ein kontinuierlicher
Schuss, welcher mit allen Ketten 1 bis 8 durchwirkt
ist, verliehen.
-
Die
Punkte, an denen die zugehörigen
Schussbindegarne mit der maschinenseitigen Schicht verwebt sind,
sind regelmäßig beabstandet,
da die gleiche Anzahl an Ketten der maschinenseitigen Schicht zwischen ihnen
liegen. Daraus folgt auch, dass die zugehörigen Schussbindegarne alle
den gleichen Verlauf aufweisen, wobei sie mit der papierseitigen
Schicht und der maschinenseitigen Schicht innerhalb eines Rapports
des Verbundformiersiebs verwebt sind.
-
An
jedem Wechselpunkt, wie zum Beispiel in dem durch die Ketten 4, 5, 12 und 13 eingegrenztem
Bereich in 1, liegt eine Kette zwischen
den Teilen des ununterbrochenen Schussverlaufs vor: an dieser Stelle ist
es Kette 4. Ersichtlich ist auch, dass der einzige Punkt,
an dem die Bindegarne A und B in einer Beziehung Seite an Seite
vorliegen, unter der Ebene der Ketten der papierseitigen Schicht
liegt; an dieser Stelle liegt sie unter der Kette 4. Daher
gibt es keinen Punkt in der Oberfläche der papierseitigen Schicht,
an welchem die Garne A und B neben einander liegen.
-
1 zeigt
auch zwei Segmente für
jeweils A und B. In jedem Fall beträgt die Segmentlänge 4 Ketten: 1–4 für A und 5–8 für B. Es
gibt nur eine Kette, 4 und 8, an jedem Segmentende
zwischen den beiden Teilen des ununterbrochenen Schussverlaufs.
-
In 2 sind
die durchwirkenden Verläufe
der Bindeschüsse
A und B in der papierseitigen Schicht gleich. Die Unterschiede liegen
in den Durchwirkpunkten in die maschinenseitigen Schicht.
-
In 2 verläuft Bindeschussgarn
B unter Kette 9 und Bindeschussgarn A verläuft unter
Kette 13. Die Durchwirkpunkte liegen somit nahe am Anfang
jedes zugehörigen
Schussbindegarnsegments, sind aber immer noch regelmäßig beabstandet,
da die gleiche Anzahl an Ketten der maschinenseitigen Schicht zwischen ihnen
liegen. Dieses Muster könnte
unter Verwendung der Ketten 12 und 16 als Durchwirkpunkte
mit der maschinenseitigen Schicht umgekehrt werden.
-
In 2 ist
das benachbarte Schussgarn W als 2 × 2-"Würfelbindung" gewebt und steht
nicht in Passung mit dem ununterbrochenen Schussverlauf.
-
In
den 1 und 2 beträgt das Verhältnis der Anzahl an Kettgarnen
der Bindung der papierseitigen Schicht zur Anzahl der Kettgarne
in der Bindung der maschinenseitigen Schicht 1:1. Dies ist nicht
nötig und
es ist möglich,
dieses Verhältnis
auf 2:1 oder höher
anzuheben.
-
3 zeigt
eine schräge
Schnittansicht eines Verbundformiersiebs, bei welchem die papierseitige Schicht
und der Kantenschnitt ersichtlich sind. Die papierseitige Schicht
ist eine Leinwandbindung und die maschinenseitige Schicht ist eine
Köperbindung
mit 4 Webfächern
und das Verbundsieb ist in 16 Webfächern gewebt. Die Garne sind
wie folgt bezeichnet.
-
Das
zugehörige
Schussbindegarn A ist hell schattiert gezeigt und das zugehörige Schussbindegarn
B ist dunkel schattiert gezeigt. 21–28 sind Ketten der
papierseitigen Schicht und 31–38 sind Ketten der
maschinenseitigen Schicht. 29 und 30 sind zwei "gewöhnliche" Schüsse der
papierseitigen Schicht und 39 ist ein Schuss der maschinenseitigen
Schicht.
-
Ein
Vergleich der 1 und 3 zeigt,
dass das Bindungsmuster für
die beiden Elemente des in 1 gezeigten
Schussbindepaars A und B auch in 3 übernommen
wurde. Zwei weitere Ausgestaltungen des Siebdesigns sind aus 3 ersichtlich.
Zuerst ist der ununterbrochene Schussverlauf der Schüsse A und B
in der papierseitigen Schicht zusammengenommen der gleiche wie bei
den benachbarten Schüssen 29 und 30 der
papierseitigen Schicht, und der Verlauf des Schusses 39 der
maschinenseitigen Schicht ist ganz anders. Zweitens gibt es zwar
in jeder Schicht die gleiche Anzahl an Ketten, doch sind die in
der papierseitigen Schicht etwas kleiner als die in der maschinenseitigen
Schicht.
-
Bei
diesem Sieb ist auch ersichtlich, dass in der papierseitigen Schicht
zwei Schüsse
zwischen jedem Paar zugehörige
Schussbindegarne vorliegen. Dies ist keine Einschränkung: bei
einer Leinwandbindung wie dieser sind andere Kombinationen möglich, zum
Beispiel nur ein Schuss zwischen jedem zugehörigen Schussbindegarnpaar,
wie in 4 gezeigt und nachstehend beschrieben. Weiterhin
ist der in Folge durch A und B eingenommene ununterbrochene Schussverlauf
in Passung mit beiden benachbarten Schüssen, so dass das gesamte Bindungsmuster
nicht erkennbar unterbrochen ist.
-
Die 4 und 5 zeigen
die beiden Flächen
eines Verbundsiebs: 4 zeigt die papierseitige Schicht
und 5 zeigt die maschinenseitige Schicht. Die papierseitige
Schicht ist wiederum eine Leinwandbindung und die maschinenseitige
Schicht ist eine Atlasbindung mit 4 Webfächern/8 Rapports. In diesen
Figuren sind die Garne wie folgt bezeichnet.
-
Das
zugehörige
Schussbindegarn A ist hell schattiert gezeigt und das zugehörige Schussbindegarn
B ist dunkel schattiert gezeigt. 51–56 sind Schüsse der
papierseitigen Schicht und 61–66 sind Schüsse der
maschinenseitigen Schicht. 41–48 sind Ketten der
papierseitigen Schicht und 71–78 sind Ketten der
maschinenseitigen Schicht.
-
Aus
diesen beiden Figuren gehen mehrere Merkmale dieser Erfindung hervor.
-
Die
Wechselpunkte zwischen den beiden Elementen, welche ein zugehöriges Schussbindegarnpaar ausmachen,
müssen
nicht in dem Bindungsmuster der papierseitigen Schicht versetzt
sein. In 4 sind für die Schusspaare A, B zwischen
den Schüssen 52, 53 und
zwischen den Schüssen 53, 54 die
Segmentenden nicht versetzt und treten bei den Ketten 44 und 48 auf.
Bei all den anderen gezeigten Schusspaaren A, B sind die Segmentenden
zu jeder Seite jedes Schusses um zwei Ketten versetzt: zum Beispiel
von Kette 42 zu Kette 44 an jeder Seite des Schusses 55.
-
In 5 sind
die Verwebstellen zwischen den Paaren der Schüsse A, B mit den folgenden
Ketten der maschinenseitigen Schicht regelmäßig beabstandet und alle Paare
der Schüsse
A, B haben in der Verbundformiersiebbindung den gleichen Verlauf.
Für alle
Paare der Schüsse
A, B ist der nächste
benachbarte Verwebpunkt entweder einen Schuss entfernt, z.B. zur
Seite des Schusses 63, oder vier Schüsse entfernt, z.B. an den Ketten 52, 56 zwischen
den Schüssen 62, 63.
Wenn die Schüsse
A, B nicht versetzt sind, bilden die Verwebpunkte ein in etwa quadratisches
Muster, wie in der Mitte von 5, oder
ansonsten ein in etwa rautenförmiges
Muster.
-
Ein
Vergleich der 4 und 5 zeigt
zuerst, dass die maschinenseitige Schicht in 5 eine viel gröbere Bindung
als die papierseitige Schicht von 4 aufweist.
Ein ähnlicher
Unterschied ist auch in 3 ersichtlich. In dem in den 4 und 5 gezeigten
Sieb sind die Garndurchmesser:
Ketten: papierseitige Schicht,
0,147 mm Durchmesser, maschinenseitige Schicht 0,129 mm × 0,190
mm;
Schüsse:
papierseitige Schicht, 0,127 mm Durchmesser; Schüsse A, B, 0,104 mm Durchmesser;
maschinenseitige Schicht 0,218 mm Durchmesser.
-
Bei
diesem Sieb sind daher die zugehörigen
Schussbindepaare etwas kleiner als die gewöhnlichen Schüsse. Zweitens
sind zwar die Kettenzahlen in den beiden Schichten gleich, doch
sind die Schusszahlen anders. In jeder Schicht liegen acht Ketten
in der Strecke X vor, aber während
es in 4 in der Strecke Y nur zwei Schüsse gibt,
gibt es in 5 in der Strecke Y nur einen
Schuss. Somit ist unter Berücksichtigung,
dass nur ein Paar Schüsse
A, B als nur ein Schuss zählt,
das Schussverhältnis
zwischen der papierseitigen Schicht in 4 und der
maschinenseitigen Schicht in 5 2:1.
-
In
den 6–11 werden
weitere Querschnitte gezeigt.
-
In
6 sind
die Segmentlängen
gleich und sowohl der ununterbrochene Schussverlauf als auch der Schuss
W sind in einer 2 × 2-Würfelbindung
gewebt. Die Schüsse
A, B stehen in Passung zu den benachbarten Schüssen, um ein optisch anscheinend
ununterbrochenes Muster auf der papierseitigen Fläche zu liefern. Dieses
Sieb ist eine Bindung mit 24 Webfächern und verwendet typischerweise
einen 1 × 3-Kreuzköper oder eine
6 × 12-Bindung
(siehe Barrett,
US 5,544,673 )
als maschinenseitige Schicht.
-
In 7 sind
die Segmentlängen
ungleich, mit Segmentlängen
von 4 und 2 Ketten. Sowohl der Schuss W als auch der ununterbrochene
Schussverlauf sind zu einer Leinwandbindung gewebt, wobei der ununterbrochene
Schussverlauf in Passung mit den benachbarten Schussgarnen steht,
um ein optisch anscheinend ununterbrochenes Muster auf der papierseitigen
Fläche
zu bieten. Dieses Sieb ist eine Bindung mit 12 Webfächern und
verwendet typischerweise einen 1 × 2-Köper oder einen Kreuzköper mit
2 Webfächern
als maschinenseitige Schicht.
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In 8 sind
die Segmentlängen
ungleich, mit Segmentlängen
von 6 und 4 Ketten. Sowohl der Schuss W als auch der ununterbrochene
Schussverlauf sind zu einer Leinwandbindung gewebt, wobei der ununterbrochene
Schussverlauf in Passung mit den benachbarten Schussgarnen steht,
um ein optisch anscheinend ununterbrochenes Muster auf der papierseitigen
Fläche
zu bieten. Dieses Sieb ist eine Bindung mit 20 Webfächern und
verwendet typischerweise einen 1 × 4-Köper oder einen Kreuzköper als
maschinenseitige Schicht.
-
In 9 sind
die Segmentlängen
gleich und betragen beide 6 Ketten. Sowohl der Schuss W als auch der
ununterbrochene Schussverlauf sind zu einem 1 × 2-Köper gewebt. Wie gezeigt steht
der benachbarte Schuss in Passung mit dem ununterbrochenen Schussverlauf;
um die Passung aufrechtzuerhalten, muss der Schuss auf der anderen
Seite des ununterbrochenen Schussverlaufs zum Beispiel unter Kette 3 verlaufen.
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Alternativ
werden, wie in
10 gezeigt, die papierseitigen
Schüsse
als Leinwandbindung gewebt; dann liegt überhaupt keine Passung zu dem
ununterbrochenen Schussverlauf vor. Diese Siebe sind Bindungen mit
24 Webfächern
und verwenden typischerweise einen 1 × 3-Kreuzköper oder eine 6 × 12-Bindung (siehe Barrett
US 5,544,673 ) als maschinenseitige
Schicht.
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In 11 sind
die Segmentlängen
gleich und beide sind 4 Ketten. Der Schuss W ist als Leinwandbindung
gewebt und der ununterbrochene Schussverlauf ist als 2 × 2-Würfelbindung gewebt. Dies hat
zwei Folgen: es kann keine Passung zwischen dem ununterbrochenen
Schussverlauf und den benachbarten Schüssen geben und zwischen den
Teilen des ununterbrochenen Schussverlaufs gibt es zwei Ketten 3, 4 und 7, 8 an
jedem Wechselpunkt. Dieses Sieb ist eine Bindung mit 16 Webfächern und
verwendet typischerweise einen 1 × 3-Kreuzköper als maschinenseitige Schicht.
-
VERGLEICHSBEISPIEL
-
Ein
Verbundformiersieb, welches Paare zugehöriger Schussbindegarne enthält, wurde
als Testsieb mit einem herkömmlichen
Verbundsieb verglichen, welches unter Verwendung zusätzlicher
Schussbindegarne gewebt wurde. Beide Siebe verwendeten rund Kettgarne
mit einem Durchmesser von 0,150 mm in der papierseitigen Schicht
und eine rechteckige Kette von 0,129 mm × 0,190 mm in der maschinenseitigen
Schicht. Die in jedem Sieb verwendeten Schussgrößen und die Bindungskonstruktionen
der papierseitigen und maschinenseitigen Schicht werden in der nachstehenden
Tabelle 1 aufgeführt;
das Testsieb wurde gemäß 4 gewebt.
-
TABELLE
1: HERKÖMMLICHES
SIEB VERGLICHEN MIT VORLIEGENDER ERFINDUNG
-
Tabelle
2 liefert einen Vergleich zwischen den Eigenschaften der beiden
Siebe. Die in Tabelle 2 genannten Werte wurden unter Verwendung
von Standardmessverfahren erhalten.
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TABELLE
2: VERGLEICH
DER SIEBEIGENSCHAFTEN
-
In
Tabelle 2:
"Papierseitige
Schicht" bedeutet
die eigenständige
Bindungsstruktur, welche die Seite des Siebs umfasst, auf welchem
das Papier ausgebildet wird;
"Maschinenseitige Schicht" bedeutet die eigenständige Bindungsstruktur,
welche die Seite des Siebs umfasst, welche in Kontakt mit den Auflageflächen der
Formierpartie steht;
"MR" bedeutet Maschinenrichtung
und
"QR" bedeutet quer zur
Maschinenrichtung.
-
Bei
Tabelle 2 sollte beachtet werden, dass die Anzahl der Schussgarne
pro cm in der papierseitigen Schicht des Testsiebs durch Zählen der
Paare der zugehörigen
Schussbindegarne als ein Garn, nicht als zwei, berechnet wird.
-
Aus
den Tabellen 1 und 2 geht hervor, dass das herkömmliche Sieb und das Testsieb
bezüglich
des Bindungsdesigns der papierseitigen Schicht, der Kett- und Schussgarnmaße und der
Kettgarnzahl vergleichbar sind. Die papierseitige Leinwandbindungsstruktur
des Testsiebs weist jedoch eine um 30% höhere Schussgarnzahl als die
papierseitige Leinwandbindungsstruktur des herkömmlichen Siebs auf und die
maschinenseitige Schicht weist eine um 36% niedrigere Schussgarnzahl
aufgrund der Verwendung eines Schusses mit einem verhältnismäßig größeren Durchmesser
auf. Das Verhältnis
der Anzahl des Schusses der papierseitigen Schicht zum Schuss der
maschinenseitigen Schicht des Testsiebs beträgt 3:1, während das des herkömmlichen
Siebs bei etwa 1,5:1 liegt. Diese Merkmale des Testsiebs bieten
eine Reihe von zusätzlichen
und unerwarteten Vorteilen.
-
Erstens
weist das Testsieb einen höheren
Elastizitätsmodul
und eine geringere seitliche Schrumpfung als das herkömmliche
Sieb auf, welcher als prozentuale Verringerung der Breite pro Einheit
ausgeübter
Spannung in Maschinenrichtung definiert ist. Das Testsieb ist um
21% beständiger
gegenüber
Schmälerwerden, was
durch die gemessenen Werte der seitlichen Schrumpfung nachgewiesen
wird, und weist einen Elastizitätsmodul
auf, der um 10% größer ist.
Die Verringerung der seitlichen Schrumpfung bei dem Testsieb ist
zum Teil auf die Verwendung eines Schusses eines verhältnismäßig größeren Durchmessers
in der maschinenseitigen Schicht zurückzuführen. Der größere Elastizitätsmodul
des Testsiebs bedeutet, dass es gegenüber Dehnen beständiger als
das herkömmliche
Sieb ist.
-
Zweitens
ist die Steifigkeit des Testsiebs in QR um 50% und in MR um 83%
größer als
beim herkömmlichen
Sieb, was die Fähigkeit
des Testsiebs verbessert, bei Betrieb der Papiermaschine flacher
aufzuliegen und keine Welligkeit zu zeigen.
-
Drittens
weist das Testsieb eine hohe Schussgarnzahl der papierseitigen Schicht
(91 pro cm verglichen mit 70 pro cm beim herkömmlichen Sieb) auf, was diesem
Sieb einen viel höheren
Entwässerungsindex, Faserunterstützungsindex
und geringere Rahmenlänge
als beim herkömmlichen
Sieb gibt. Der Entwässerungsindex,
der Faserunterstützungsindex
und die Rahmenlänge
sind allesamt wichtige Eigenschaften von Formiersieben von Papiermaschinen,
welche deren Entwässerungsfähigkeit,
Retention, Blattfreigabe, Siebreinigungsvermögen und Papierqualität, vor allem
Glätte,
betreffen.
-
Der
Entwässerungsindex
ist eine dimensionslose Zahl, welche von Johnson (Pulp & Paper Canada, 85
(6), T167–T172
(1984) definiert wurde und ein relativer Indikator des Vermögens des
Siebs ist, Wasser aus der ihm auf der Maschine zugeführten Suspension
abzuleiten. Die um 22% höheren
Entwässerungsindexzahlen
des Testsiebs zeigen, dass es gegenüber dem herkömmlichen
Sieb eine verhältnismäßig bessere
Formiersiebentwässerung
bietet.
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Der
Faserunterstützungsindex
(FSI), auch eine dimensionslose Zahl, definiert von Beran (TAPPI,
62 (4), 39 (1979)) beschreibt das relative Maß an Unterstützung, das
das Sieb den Zellstofffasern in der Suspension bietet. Der um 20%
höhere
FSI des Testsiebs zeigt, dass es eine verhältnismäßig bessere Unterstützung für die Zellstofffasern
in der Zellstoffsuspension bietet, was daher zu einer verbesserten
Blattfreigabe von dem Formiersieb und zu Glätte des Papierbogens führt.
-
Die
Rahmenlänge
des Siebs ist die durchschnittliche Länge in (Maschinenrichtung der
durch die oberste Fläche
der Bindung der papierseitigen Schicht ausgebildeten Siebmaschenöffnungen,
wie von Kufferath (Pulp & Paper
Canada, 80 (8), T244 (1979)) definiert. Das Gewebe der papierseitigen
Schicht des Testsiebs weist eine viel kürzere Rahmenlänge als
das herkömmliche
Sieb auf, was zeigt, dass es ausgezeichnete Faserretention bieten
sollte.
-
Es
wurden Handmuster unter Verwendung von wiederaufbereitetem Computerpapier
und mit einem Flächengewicht
von etwa 26 g/m2 sowohl an dem herkömmlichen Sieb als auch an dem
Testsieb mit Hilfe einer Schwerkraftvorrichtung gebildet, welche
in den abgelagerten Fasern eine Ausrichtung in Maschinenrichtung
induziert. Die sich ergebenden Handmuster wurden mit Hilfe sowohl
von Durchlicht als auch Auflicht bei kleinem Winkel optisch geprüft. Bei
Prüfung
mit Hilfe von Durchlicht wiesen die auf dem Testsieb ausgebildeten Handmuster
eine wesentlich reduzierte Markierung gegenüber den auf dem herkömmlichen
Sieb ausgebildeten Handmustern auf. Bei Prüfung mit Hilfe von Auflicht
bei kleinem Winkel wirkten die auf dem Testsieb ausgebildeten Handmuster
viel glatter als die auf dem herkömmlichen Sieb ausgebildeten
Handmuster. Die beobachteten Verbesserungen bezüglich größerer Glätte und verringerter Markierung,
die sich bei den erfindungsgemäß auf dem
Testsieb ausgebildeten Handmustern zeigten, können nach angemessener Erwartung
gegenüber
auf einem herkömmlichen
Sieb ausgebildeten Mustern verbesserte Bedruckbarkeitseigenschaften
bieten.
-
Zwar
können
die erfindungsgemäßen Verbundsiebe
zur Bildung eines Formiersiebs entweder als kontinuierlicher Flachlauf
und dann gesäumt
oder als Rundsieb gewebt werden, doch ist die Verwendung eines kontinuierlichen
Flachgewebes bevorzugt.