DE10033222C2 - Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche und Verfahren zum Verschließen einer Weinflasche - Google Patents
Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche und Verfahren zum Verschließen einer WeinflascheInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine verkaufsfertig verschlossene Weinflasche mit
einem Flaschenhals, der in eine Ausgießöffnung mündet. Sie betrifft weiter ein
Verfahren zum Verschließen einer derartigen Getränkeflasche.
In jahrhundertelanger Tradition weist eine Weinflasche oder Sektflasche üblicher
weise als Verschlußelement einen Korken oder Korkstopfen auf, der in die Aus
gießöffnung des Flaschenhalses der Weinflasche eingebracht ist. Dieser Weg,
Wein- und Sektflaschen zu verschließen, hat sich insbesondere deswegen be
währt, da Kork als Naturstoff die für eine langfristige Lagerung des Weins in der
Flasche gegebenen Voraussetzungen in besonders hohem Maße erfüllt. Insbe
sondere hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Dichtigkeit ist Kork bei zumutbarem Her
stellungsaufwand ein preisgünstiges Verschlußmaterial. Aufgrund der langen Tra
dition beim Einsatz von Kork zum Verschließen von Weinflaschen wird ein derarti
ger Korkstopfen im übrigen von den Verbrauchern mit großer Erfahrung bei der
Weinherstellung assoziiert. Demzufolge genießt der in einer solchermaßen ver
schlossenen Weinflasche angebotene Wein in den Konsumentenkreisen übli
cherweise auch eine vergleichsweise hohe Wertschätzung.
Im verkaufsfertig vorbereiteten Zustand ist eine Weinflasche üblicherweise mit
einer Schrumpf- oder Zinnkapsel versiegelt. Gerade bei hochwertigen Produkten
kommt dabei insbesondere eine Gestaltung als sogenenannte Oberbandmündung
zum Einsatz. Bekannt ist somit eine verkaufsfertig verschlossene Weinflasche, die
mit einer Schrumpf- oder Zinnkapsel versiegelt ist und die in ihrem Mündungsbe
reich einen breiten umlaufenden Lippenwulst aufweist.
Alternativ zum Einsatz von Kork kann eine Weinflasche auch mit einem Schraub
verschluß ausgestattet sein. Dabei kommt üblicherweise ein metallischer Ver
schlußdeckel zum Einsatz, der über ein Schraubgewinde auf den Flaschenhals
aufgeschraubt wird und somit die Ausgießöffnung der Weinflasche verschließt.
Eine mit einem derartigen Schraubdeckel verschlossene Weinflasche ist bereits in
ihrem äußeren Erscheinungsbild deutlich von einer mit einem Korkstopfen ver
schlossenen Weinflasche unterscheidbar. Verschließsysteme mit Schraubver
schluß werden allerdings überwiegend für vergleichsweise billigere und somit
minderwertigere Weine eingesetzt. Aufgrund dessen genießt ein in einer Weinfla
sche mit Schraubverschluß angebotener Wein auch eine nur geringere Wert
schätzung bei den Verbrauchern als ein in einer mit einem Korkstopfen verschlos
senen Weinflasche angebotener Wein.
Entgegen der hohen Wertschätzung bei den Verbrauchern kann ein Verschluß mit
Korkstopfen jedoch auch nachteilige Auswirkungen auf den in der solchermaßen
geschlossenen Weinflasche gelagerten Wein haben. Insbesondere kann ein
Korkstopfen infolge von Berührung mit dem in der Weinflasche gelagerten Wein
Geschmacksstoffe in diesen abgeben und so den Weingeschmack beeinträchti
gen oder verfälschen. Derartige Beeinträchtigungen des Weins können bei 10%
bis zu 16% des solchermaßen gelagerten Weins auftreten. Desweiteren muß der
Korkstopfen für eine ausreichende Dichtwirkung vergleichsweise genau an das
Innenmaß des Flaschenhalses oder der Ausgießöffnung angepaßt sein und zu
dem thermisch behandelt werden, was einen vergleichsweise hohen Herstel
lungsaufwand bedingt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Weinflasche der oben ge
nannten Art anzugeben, deren Verschlußsystem unter Beibehaltung der Optik ein
dichteres, transportsicheres, geschmacksneutrales und wirtschaftlicheres System
ergibt. Weiterhin soll ein zum Anbringen eines derartigen Verschlußsystems be
sonders geeignetes Verfahren zum Verschließen einer Weinflasche angegeben
werden.
Bezüglich der Weinflasche wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem
die Flaschenmündung mit einem Kronkorkenverschluss so ausgebildet ist, dass
unter einem oberen Lippenwulst an der Flaschenmündung ein zweiter beabstan
deter umlaufender Lippenwulst mit einem etwas größeren Durchmesser vorgese
hen ist, an dem sich die oberflächlich glatte Formkappe ohne störenden Versatz
so abstützt, dass sie die Wulstform erzeugt und somit den Eindruck einer Ober
bandmündung hervorruft.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß eine geschmackliche Beein
trächtigung des in der Weinflasche gelagerten Weins durch einen konsequenten
Verzicht auf Kork als Verschlußmaterial vermieden werden kann. Zur Sicherstel
lung einer langen Lagerfähigkeit sollte vielmehr die Verwendung eines mecha
nisch stabilen Verschlußelements auf metallischer Basis vorgesehen sein. Für
eine besonders einfache Verarbeitbarkeit ist ein Kronenkorken als Verschlußele
ment dabei besonders günstig. Ein Kronenkorken ermöglicht nämlich insbesonde
re ein Verschließen der Weinflasche mit herkömmlicher Ausrüstung. Um bei den
somit erreichbaren guten Lagereigenschaften aber auch eine besondere Wert
schätzung bei den Abnehmerkreisen sicherzustellen, sollte die Weinflasche zu
sätzlich im Aussehen einer mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche
nahekommen. Dazu ist das metallische Verschlußelement derart ausgebildet,
dass es eine Wulstform erzeugt, die den Eindruck einer Oberbandmündung her
vorruft und somit im äußeren Erscheinungsbild eine mit einem Korkverschluß ver
sehene Weinflasche nachbildet.
Die Wulstform wird dadurch erzeugt, dass unter einem oberen Lippenwulst an der
Flaschenmündung ein zweiter beabstandeter umlaufender Lippenwulst mit einem
etwas größeren Durchmesser vorgesehen ist, an dem sich die oberflächlich glatte
Formkappe ohne störenden Versatz so abstützt. Der obere Lippenwulst dient da
bei zur sicheren Anbringung des Kronenkorkens. Diesen Lippenwulst umgreift der
Kronenkork im montierten Zustand mit seinen an seinem Außenrand angeordneten,
durch seine sogenannten Zähne getrennten Biegelippen. Um eine mechani
sche Beeinträchtigung des montierten Kronenkorkens und insbesondere ein Ver
haken sicher auszuschließen, weist die Flaschenmündung unter dem oberen Lip
penwulst den zweiten beabstandeten umlaufenden Lippenwulst mit etwas größe
rem Durchmesser auf. Dieser ist vorzugsweise derart dimensioniert, daß er den
montierten Kronenkorken vor mechanischen Einwirkungen weitgehend schützt.
Zusätzlich kommt eine solchermaßen mit einem zweiten Lippenwulst versehene
Flasche in ihrem Erscheinungsbild in geöffnetem Zustand auch einer Sekt- oder
Champagnerflasche nahe, so daß auch im geöffneten Zustand eine besondere
Wertschätzung bei den Abnehmern erreichbar ist.
Die Formkappe dient der Wahrung einer besonders hohen Formstabilität bei ver
schiedenen Handhabungsschritten und insbesondere beim Transport. Für die
Vermeidung dabei möglicherweise auftretender Beschädigungen des Kronenkor
kens umgibt die Formkappe gemeinsam mit dem zweiten umlaufenden Lippen
wulst den Kronenkorken vollständig. Dabei schließt die Formkappe insbesondere
an ihrer Umlaufkante ohne großen Versatz oder bündig mit dem zweiten umlau
fenden Lippenwulst ab. Damit ist ein Einreißen beim Anbringen einer als Kapsel
bezeichneteten Umhüllung an der Formkappe sowie am jeweiligen Teil des Fla
schenhalses weitgehend vermieden. Zudem ist die Formkappe gegenüber von
außen einwirkenden Kräften besonders gut am Flaschenhals abgestützt, so daß
sich beispielsweise beim mechanischen Anbringen der äußeren Kapsel eine be
sonders hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit ergibt.
Die Kapsel erstreckt sich dabei über die Formkappe hinaus und umschließt wei
terhin auch einen oberen Teil des Flaschenhalses der Weinflasche. Gerade da
durch ist ein einem als minderwertig angesehenen Schraubverschluß nahekom
mendes Erscheinungsbild der Weinflasche in besonderem Maße vermieden.
Für eine besonders dauerhafte und beständige Lagerfähigkeit unter Bewahrung
einer hohen Dichtigkeit ist der Kronenkorken, der insbesondere gemäß DIN 6099
ausgebildet sein kann, vorteilhafterweise auf Edelstahlbasis hergestellt. Dabei
besteht der den sogenannten Spiegel und die Zacken des Kronenkorkens bilden
de Metallkörper zweckmäßigerweise aus dem Werkstoff ASI 316.
Zur Sicherstellung einer besonders hohen Dichtigkeit ist der Kronenkorken in
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung in einem Innenbereich oder im Bereich seines
Spiegels auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite mit einer Dichtung
aus Kunststoff versehen. Als Dichtmaterial ist dabei vorzugsweise auch als LD-PE
bezeichnetes Polyethylen niedriger Dichte vorgesehen.
Für einen Einsatz in großen Stückzahlen und einen besonders geringen Herstel
lungsaufwand ist die Formkappe vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff, insbe
sondere aus auch als HD-PE bezeichnetem Polyethylen hoher Dichte, hergestellt.
In unterschiedlichen Situationen, beispielsweise bei der Lagerung oder beim
Transport oder insbesondere während des Öffnens der Getränkeflasche, kann die
Formkappe Torsions- oder Drehmomenten in Bezug auf den eigentlichen Fla
schenkörper ausgesetzt sein. Um dabei ein an sich unerwünschtes Verdrehen der
Formkappe gegenüber dem Flaschenhals sicher auszuschließen, weist die Form
kappe vorteilhafterweise eine Verdrehsicherung auf. Dazu sind in vorteilhafter
Ausgestaltung an einer umlaufenden Innenseite der Formkappe eine Anzahl von
beispielsweise in der Art eines gestreckten Zylinderkörpers ausgestalteten Raste
lementen angeformt. Diese sind derart angeordnet, daß sie bei über den Kronen
korken gestülpter Formkappe jeweils in einen Zwischenraum zwischen zwei be
nachbarten Zähnen des Kronenkorkens eingreifen. Ein an der Formkappe mögli
cherweise angreifendes Drehmoment wird dabei über die Rastelemente und die
entsprechenden Zähne des Kronenkorkens abgefangen oder abgestützt, so daß
keine Verdrehung der Formkappe gegenüber dem Flaschenkörper erfolgen kann.
Eine noch weitergehende Vermeidung mechanischer Beeinträchtigungen des
Kronenkorkens ist erreichbar, indem zweckmäßigerweise die Formkappe derart
dimensioniert ist, daß sie gemeinsam mit dem zweiten umlaufenden Lippenwulst
eine Hülle bildet, die den Kronenkorken vollständig umgibt. In einer derartigen
Ausgestaltung ist der Kronenkorken nicht mehr direkt von außen angreifbar, so
daß die Gefahr von Beeinträchtigungen oder Beschädigungen und somit von ei
nem daraus resultierenden Dichtigkeitsverlust deutlich herabgesetzt ist. Dazu
kann die Formkappe in einer zweckmäßigen Ausgestaltung derart dimensioniert
sein, daß sie an ihrer Umlaufkante bündig mit dem zweiten umlaufenden Lippen
wulst abschließt. In alternativer, besonders vorteilhafter Ausgestaltung weist die
Formkappe aber einen im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Mantel auf, der
mit einer umlaufenden Ausnehmung zur Aufnahme des zweiten umlaufenden Lip
penwulstes versehen ist. Die Ausnehmung kann dabei in der Art einer Nut oder
Rille ausgebildet sein, deren Profil derart an das Außenprofil des zweiten Lippen
wulstes angepaßt ist, daß sich bei angebrachter Formkappe eine zumindest teil
weise formschlüssige Verbindung ergibt. Dadurch ist die Formkappe in ihrer Posi
tion mechanisch fixiert und weist somit eine besonders hohe Stabilität auf. Zudem
ist die Formkappe gegenüber von außen einwirkenden Kräften besonders gut am
Flaschenhals abgestützt, so daß sich beispielsweise beim mechanischen Anbrin
gen der äußeren Kapsel eine besonders hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit
ergibt.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist die Formkappe derart dimensioniert,
daß unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses und des
zweiten umlaufenden Lippenwulstes der Eindruck einer sogenannten Oberband
mündung für die Weinflasche entsteht. Bei einer Oberbandmündung weist die
Flasche am Flaschenhals einen breiten umlaufenden Wulst auf, der bündig mit
der Ausgießöffnung abschließt. Durch die entsprechende Dimensionierung ist auf
besonders günstige Weise sichergestellt, daß für eine derartig verschlossene
Weinflasche bei den Abnehmern die gleiche Wertschätzung wie bei einer traditio
nell mit Korkenstopfen verschlossenen Weinflasche erreichbar ist.
Die Kapsel kann aus beidseitig mit Aluminium kaschierter Polyethylenfolie oder
aus Polyvenylchlorid-(PVC)-Folie hergestellt sein, ist aber vorzugsweise aus
Zinn gebildet.
Bezüglich des Verfahrens zum Verschließen einer Weinflasche wird die genannte
Aufgabe gelöst, indem zunächst die Formkappe mit einem zur Bildung der Kapsel
vorgesehenen Ausgangskörper, insbesondere aus Zinn, vormontiert und sodann
über die mit dem Kronenkorken versehene Ausgießöffnung gesetzt wird, wobei
anschließend der Ausgangskörper zur Bildung der Kapsel an der Formkappe so
wie am jeweiligen Teil des Flaschenhalses angerollt oder angeschrumpft wird.
Durch eine derartige Abfolge ist ein besonders zeitsparender und effektiver Her
stellungsprozeß erreichbar. Insbesondere kann die Formkappe in der Art einer
Vormontage in dem Ausgangskörper für die Kapsel angeordnet werden. Das der
artig vorbereitete Zwischenprodukt kann dann in einfacher Weise über den die
Ausgießöffnung bereits verschließenden Kronenkorken gestülpt und auf den
zweiten Lippenwulst des Flaschenhalses gesetzt oder mit diesem in Kontakt ge
bracht werden. Anschließend erfolgt dann bei einer aus Zinn gebildeten Kapsel
ein gleichmäßiges Anrollen und bei einer auf PVC-Basis gebildeten Kapsel ein
Anschrumpfen der Kapsel an die Formkappe und an den oberen Teil des Fla
schenhalses, wodurch ein besonders gleichmäßiger und somit hochwertiger Ein
druck des Verschlußsystems entsteht. Bei dieser Abfolge ist die Weinflasche als
solche den Verschlußmaßnahmen nur für eine vergleichsweise kurze Zeitspanne
ausgesetzt, so daß vergleichsweise hohe Durchsatzraten erreichbar sind.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die Kombination eines metallischen Verschlußelements mit einer dieses umge
benden Formkappe einerseits ein qualitativ hochwertiger Verschluß mit hoher
Dichtwirkung und andererseits ein Schutz des eigentlichen Verschlußelements vor
mechanischer Einwirkung erreichbar sind. Zudem ist durch diese Anordnung auch
in optischer Hinsicht ein vergleichsweise traditionelles Design erreichbar. Gerade
durch die Umhüllung der Formkappe und des oberen Teils des Flaschenhalses
mit einer gemeinsamen Kapsel ist zudem sichergestellt, daß der Eindruck einer
Getränke- oder Weinflasche mit Oberbandmündung vermittelbar ist, so daß bei
den Abnehmern eine vergleichsweise hohe Wertschätzung mit dem solcherma
ßen dargebotenen Getränk assoziiert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläu
tert. Darin zeigen:
Fig. 1 die Ansicht einer Weinflasche mit einem Verschlußsystem,
Fig. 2 im Schnitt das Verschlußsystem der Weinflasche nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Explosionszeichnung des Verschlußsystems nach Fig. 2, und
Fig. 4 im Schnitt eine Formkappe.
Gleiche Teile sind in allen Figuren mit den selben Bezugszeichen versehen.
Die Weinflasche 1 gemäß Fig. 1 umfaßt einen Flaschenkörper 2, an dem ein
Flaschenhals 4 angeformt ist. Der Flaschenhals 4 mündet in einer in Fig. 1 nicht
sichtbaren Ausgießöffnung 6, die mit einem Verschlußsystem 8 verschlossen ist.
Das Verschlußsystem 8 ist dabei hinsichtlich seines optischen Eindrucks, also
insbesondere hinsichtlich seiner Dimensionierung unter Berücksichtigung der Di
mensionierung des Flaschenhalses 4, derart ausgestaltet, daß für einen Abneh
mer oder Verbraucher der Eindruck einer sogenannten Oberbandmündung ent
steht. Dabei macht das Verschlußsystem 8 nach außen den Eindruck eines am
Flaschenhals 4 angeordneten, umlaufenden Wulstes 9, der bündig mit der Aus
gießöffnung 6 abschließt.
Das Verschlußsystem 8 ist derart ausgebildet, daß auch bei langer Lagerzeit eine
Beeinträchtigung des eingelagerten Getränks, insbesondere des in der Weinfla
sche 1 gelagerten Weins, in geschmacklicher Hinsicht ausgeschlossen ist. Dazu
ist das Verschlußsystem 8 unter konsequentem Verzicht auf einen Korkstopfen
ausgelegt. Stattdessen umfaßt das Verschlußsystem 8, wie in Fig. 2 im Quer
schnitt und in Fig. 3 als Explosionszeichnung gezeigt, einen Kronenkorken 10,
der die Ausgießöffnung 6 der Weinflasche 1 verschließt. Dabei umgreifen eine
Anzahl von am Außenrand des Kronenkorkens 10 angeordneten Biegelippen 12,
die durch die sogenannten Zähne 13 des Kronenkorkens 10 voneinander getrennt
sind, einen ersten oberen Lippenwulst 14, der am Flaschenhals 4 in unmittelbarer
Nähe der Ausgießöffnung 6 angeformt ist.
Der Kronenkorken 10 ist gemäß DIN 6099 ausgeführt und weist, angepaßt an die
Dimensionierung des Flaschenhalses 4, einen freien Durchmesser von 26.75 mm
und eine Höhe von 6.8 mm auf. Es können aber auch andere Durchmesser, bei
spielsweise etwa 24,75 mm, 29,75 mm, 32,75 mm oder 36,75 mm, abhängig vom
Nennwertdurchmesser des Flaschenhalses 4, gewählt sein. Der Kronenkorken 10
ist in einem Innenbereich 16 auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite
mit einem Dichtelement 18 versehen. Das Dichtelement 18 ist im Ausführungsbei
spiel aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen niedriger Dichte (LD-PE), hergestellt
und in seinen Abmessungen derart bemessen, daß es die Ausgießöffnung 6 voll
ständig abdeckt. Bei montiertem Kronenkorken 10 wird das Dichtelement 18 in
Folge der Klammerwirkung der den ersten oberen Lippenwulst 14 umgreifenden
Biegelippen 12 vollständig an den umlaufenden Rand der Ausgießöffnung 6 an
gedrückt, so daß diese vollständig dicht verschlossen wird. Dabei kann das in der
Weinflasche 1 gelagerte Getränk, insbesondere der darin gelagerte Wein, ledig
lich mit dem Material des Dichtelements 18 in Kontakt treten. Somit ist eine Be
einträchtigung des eingelagerten Weins, insbesondere in geschmacklicher Hin
sicht, durch Eintrag beispielsweise von Korkmaterial sicher ausgeschlossen.
Der Kronenkork 10 ist auf Edelstahlbasis hergestellt. Dabei ist sein Metallkörper
aus dem Werkstoff ASI 316 gefertigt. Eine derartige Materialwahl bedingt zwar
einen geringfügig höheren Verarbeitungsaufwand im Vergleich beispielsweise zu
einem Kronenkorken aus Weißblech oder Aluminiumblech, ermöglicht aber auch
bei ungünstigen Bedingungen eine lange Lagerzeit ohne Beeinträchtigung der
Verschlußwirkung durch Korrosion. Das Verschlußsystem 8 ist somit auch beson
ders für eine dauerhafte Lagerung von Wein auch bei ungünstiger, beispielsweise
salzhaltiger oder schwefelhaltiger, Außenatmosphäre geeignet.
In einem im Vergleich zum ersten umlaufenden oberen Lippenwulst 14 etwas grö
ßeren Abstand zur Ausgießöffnung 6 weist der Flaschenhals 4 einen zweiten um
laufenden Lippenwulst 20 auf. Dieser ist im Vergleich zum ersten oberen Lippen
wulst 14 geringfügig größer dimensioniert. Durch den zweiten Lippenwulst 20 ist
einerseits sichergestellt, daß der die Ausgießöffnung 6 verschließende Kronen
kork 10 weitgehend vor mechanischen Einwirkungen, beispielsweise durch einen
Kontakt oder ein Verhaken mit Kronenkorken anderer Flaschen, geschützt ist. Des
weiteren erweckt der solchermaßen gestaltete Mündungsbereich bei geöffneter
Weinflasche 1 einen besonders hochwertigen Eindruck, wobei gerade im Gegen
satz zu einer für einen Schraubverschluß hergerichteten Flaschenmündung
eine qualitative Nähe zu einer Sekt- oder Champagnerflasche
hergestellt wird.
Um den mechanischen Schutz noch weiter zu verbessern und den Kronenkork 10
weitestgehend von externer Beeinträchtigung beispielsweise bei der Lagerung,
auszuschließen, ist der Kronenkork 10 bei vollständig verschlossener Weinflasche
1 von einer Formkappe 22 umgeben. Diese ist bei vollständig verschlossener
Weinflasche 1 über den Kronenkork 10 gestülpt und derart dimensioniert, daß sie
gemeinsam mit dem zweiten Lippenwulst 20 eine Hülle bildet, die den Kronenkork
10 vollständig umgibt und somit jeglichen direkten mechanischen Kontakt mit
Fremdteilen ausschließt. Dazu kann die Formkappe 22 derart dimensioniert sein,
daß sie an ihrer Umlaufkante 24 bündig mit dem zweiten Lippenwulst 20 ab
schließt.
Im Ausführungsbeispiel weist die Formkappe 22 aber einen im wesentlichen zy
lindrisch ausgebildeten Mantel 25 auf, der mit einer umlaufenden Ausnehmung 26
zur Aufnahme des zweiten umlaufenden Lippenwulstes 20 versehen ist. Die Aus
nehmung 26 ist dabei in der Art einer Nut oder Rille ausgebildet, deren Profil der
art an das Außenprofil des zweiten Lippenwulstes 20 angepaßt ist, daß sich bei
angebrachter Formkappe 22 eine zumindest teilweise formschlüssige Verbindung
mit dem zweiten Lippenwulst 20 ergibt. Dadurch ist die Formkappe 22 in ihrer Po
sition mechanisch fixiert und weist somit eine besonders hohe Stabilität auf. Die
Formkappe 22 ist ansonsten im wesentlichen derart dimensioniert, daß sie einer
seits mühelos über den Kronenkork 10 geschoben werden kann, und daß ande
rerseits hinsichtlich der Größenverhältnisse unter Berücksichtigung der Dimensio
nierung des Flaschenhalses 4 und des zweiten umlaufenden Lippenwulstes 20
der Eindruck einer Oberbandmündung der Weinflasche 1 entsteht.
Die Formkappe 22 ist aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen hoher Dichte (HD-
PE), hergestellt. Die Formkappe 22 ist gemeinsam mit einem oberen Teil 27 des
Flaschenhalses 4 von einer Kapsel 28 umschlossen. Die Kapsel 28 kann dabei
aus einer auch als "Duplo-Folie" bezeichneten, beiderseits aluminiumkaschierten
Polyethylenfolie oder aus Polyvinylchlorid-(PVC)-Folie hergestellt sein, ist im
Ausführungsbeispiel aber als Zinnkapsel ausgebildet. Die Formkappe 22 und die
Kapsel 28 bilden zusammen eine den Kronenkork 10 umgebende Umverpackung.
Die Kapsel 28 gleicht dabei in der Machart einer üblicherweise für eine mit Kork
stopfen verschlossenen Weinflasche eingesetzten Flaschenkapsel oder Zinnkap
sel, so daß sich insbesondere im Hinblick auf die gewählten Dimensionierungen
der Formkappe 22, des zweiten Lippenwulstes 20 und des Flaschenhalses 4 für
die vollständig verschlossene Weinflasche 1 der Eindruck einer konventionell mit
Korkstopfen verschlossenen Weinflasche ergibt. Das solchermaßen gebildete
Verschlußsystem 8 erlaubt somit nicht nur eine qualitativ hochwertige Lagerung
des Weins ohne geschmackliche Beeinträchtigung auch bei langer Lagerzeit,
sondern stellt durch die optische Gestaltung auch eine besondere Wertschätzung
bei den Abnehmern sicher.
Um ein an sich unerwünschtes Verdrehen der Formkappe 22 gegenüber dem Fla
schenhals 4, beispielsweise während des Öffnens der Weinflasche 1, sicher aus
zuschließen, weist die Formkappe 22 eine Verdrehsicherung auf. Dazu sind, wie
in Fig. 4 in Aufsicht dargestellt, an der umlaufenden Innenseite der Formkappe
22 eine Anzahl von beispielsweise in der Art eines gestreckten Zylinderkörpers
ausgestalteten Rastelementen 29 angeformt. Diese sind derart angeordnet, daß
sie bei über den Kronenkorken 10 gestülpter Formkappe 22 jeweils in einen Zwi
schenraum zwischen zwei benachbarten Zähnen 13 des Kronenkorkens 10 ein
greifen. Ein an der Formkappe 22 möglicherweise angreifendes Drehmoment wird
dabei über die Rastelemente 29 und die entsprechenden Zähne 13 des Kronen
korkens 10 abgefangen oder abgestützt, so daß keine Verdrehung der Formkappe
22 gegenüber dem Flaschenkörper 2 erfolgen kann.
Zum Verschließen der Weinflasche 1 wird in einem ersten Arbeitsschritt die Aus
gießöffnung 6 mit dem Kronenkorken 10 verschlossen. In einem dazu parallelen
oder auch zeitlich versetzten weiteren Arbeitsschritt wird - wie besonders in Fig.
3 angedeutet - die Formkappe 22 in einen zur Bildung der Kapsel 28 vorgesehene
Ausgangskörper 30, beispielsweise aus Zinn, eingebracht und dort eingeklebt.
Anschließend wird die mit dem Ausgangskörper 30 zur Bildung der Kapsel 28 ver
sehene Formkappe 22 über den Kronenkorken 10 und die von diesem verschlos
sene Ausgießöffnung 6 gestülpt, wobei der zweite Lippenwulst 20 in die Ausneh
mung 26 einrastet. Schließlich wird der an der Formkappe 22 angebrachte Aus
gangskörper 30 durch Anrollen mit der Formkappe 22 sowie mit dem oberen Teil
27 des Flaschenhalses 4 in festen Kontakt gebracht, wobei sich die Kapsel 28
bildet. Bei einer auf Kunststoffbasis hergestellten Kapsel erfolgt die Anbringung
dabei anstatt durch Anrollen durch Anschrumpfen.
Beim Öffnen der solchermaßen verschlossenen Weinflasche 1 wird die Kapsel 28
durch ein geeignetes Schneidwerkzeug zunächst in einem Bereich unterhalb der
Formkappe 22, beispielsweise in der durch deren Umlaufkante 24 und den Fla
schenhals 4 gebildeten Rille, aufgetrennt. Anschließend kann die Formkappe 22 -
unter anderem auch aufgrund ihrer geeignet gewählten Dimensionierung - auf
vergleichsweise einfache Weise vom Flaschenhals 4 abgezogen werden, so daß
der Kronenkork 10 nunmehr freigelegt wird. Dieser ist somit für eine Öffnung zu
gänglich und kann - beispielsweise mittels eines Kapselhebers - abgehoben wer
den. Die nunmehr geöffnete Weinflasche 1 weist einen Flaschenhals 4 auf, der in
seinem Mündungsbereich durch die Lippenwulste 14, 20 geprägt ist. Somit kommt
die geöffnete Weinflasche 1 in ihrem Erscheinungsbild ebenfalls einer ehemals
mit Kork verschlossenen Sektflasche nahe, so daß auch im geöffneten Zustand
die Weinflasche 1 nicht den beispielsweise durch ein Schraubengewinde hervor
gerufenen minderwertigen Eindruck macht.
Die Weinflasche 1 weist somit in verschlossenem Zustand ein auch bei langer
Lagerzeit korrosionsbeständiges Verschlußsystem 8 auf, das einerseits eine Be
einträchtigung der Dichtigkeit des Kronenkorks 10 sicher vermeidet und anderer
seits beim Abnehmer einen hochwertigen Gesamteindruck vermittelt. In geöffne
tem Zustand ist die Weinflasche 1 zudem durch einen Mündungsbereich geprägt,
der aufgrund der Lippenwulste 14, 20 ebenfalls einen hochwertigen Eindruck ver
mittelt.
1
Weinflasche
2
Flaschenkörper
4
Flaschenhals
6
Ausgießöffnung
8
Verschlußsystem
9
Wulst
10
Kronenkorken
12
Biegelippen
13
Zähne
14
Lippenwulst
16
Innenbereich
18
Dichtelement
20
Lippenwulst
22
Formkappe
24
Umlaufkante
25
Mantel
26
Ausnehmung
27
oberes Teil
28
Kapsel
29
Rastelement
30
Ausgangskörper
Claims (7)
1. Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche (1), die mit einer Schrumpf- oder
Zinnkapsel (28) versiegelt ist und die in ihrem Mündungsbreich einen breiten
umlaufenden Wulst (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Flaschenmündung mit einem Kronkorkenverschluss (10) so ausgebildet
ist, dass unter einem oberen Lippenwulst (14) an der Flaschenmündung ein
zweiter beabstandeter umlaufender Wulst (20) mit einem etwas größeren
Durchmesser vorgesehen ist, an dem sich die oberflächlich glatte Formkappe
(22) ohne störenden Versatz so abstützt, dass sie die Wulstform erzeugt und
somit den Eindruck einer Oberbandmündung hervorruft.
2. Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Kronenkorken (10) auf Edelstahlbasis hergestellt ist.
3. Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche (1) nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass der Kronenkorken (10) in einem Innenbereich
(16) auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite mit einem Dichtele
ment (18) aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen niedriger Dichte, ver
sehen ist.
4. Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkappe (22) aus Kunststoff, insbe
sondere aus Polyethylen hoher Dichte, hergestellt ist.
5. Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkappe (22) eine Anzahl von an ihrer
dem Kronenkorken (10) zugewandten Innenseite angeformten, jeweils zum
Eingriff in einen Zwischenraum zwischen benachbarten Zähnen (13) des Kro
nenkorkens (10) vorgesehenen Rastelementen (29) aufweist.
6. Verkaufsfertig verschlossene Weinflasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass deren Formkappe (22) derart dimensioniert
ist, dass sie an ihrer Umlaufkante (24) bündig mit dem zweiten beabstandeten
umlaufenden Lippenwulst (20) abschließt.
7. Verfahren zum Verschließen einer Weinflasche (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Formkappe (22) mit ei
nem zur Bildung der Kapsel (28) vorgesehenen Ausgangskörper (30) vormon
tiert und sodann über die mit dem Kronenkorken (10) versehene Ausgießöff
nung (6) gesetzt wird, wobei anschließend der Ausgangskörper (30) zur Bil
dung der Kapsel (28) an der Formkappe (22) sowie am jeweiligen Teil des
Flaschenhalses (4) angerollt oder angeschrumpft wird.
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