DE10032106A1

DE10032106A1 - Kopfschutzsystem für Personenkraftwagen

Info

Publication number: DE10032106A1
Application number: DE10032106A
Authority: DE
Inventors: Joerg Stavermann
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2000-07-01
Filing date: 2000-07-01
Publication date: 2002-01-10

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kopfschutzsystem für Personenkraftwagen ohne seitliche Dachstruktur, die eine mit der Lehne (11) des Sitzes integrierte Gurtstütze (13) aufweisen, in der ein Sicherheitsgurt geführt ist, mit einem in der Sitzlehne (11) angeordneten Airbagmodul, dessen Luftsack (16) im entfalteten Zustand den Kopf des Fahrzeuginsassen seitlich abdeckt. Der Luftsack (16) ist an seinem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Rand an der Gurtstütze (13) befestigt, und ein zugfestes Band (17) ist im vorderen Seitenbereich der Sitzfläche (10) des Sitzes und an einem Bereich des Luftsackes (16) befestigt, der im entfalteten Zustand desselben die vordere untere Ecke bildet. Beim Auslösen des Airbagmoduls kann das Band (17) seitlich aus der Sitzfläche (10) und aus der Sitzlehne (11) austreten. Das Band hat eine solche Länge, daß es den entfalteten Luftsack (16) in der den Kopf des Insassen abdeckenden Lage hält.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kopfschutzsystem für Personenkraftwagen ohne seit liche Dachstruktur, beispielsweise Cabriolets, die eine mit der Lehne des Sitzes inte grierte Gurtstütze aufweisen, in der ein Sicherheitsgurt geführt ist, mit einem in der Sitzlehne angeordneten Airbagmodul, dessen Luftsack im entfalteten Zustand den Kopf des Fahrzeuginsassen seitlich abdeckt.

Es sind bereits Kopfschutzsysteme für Personenkraftwagen bekannt, die an der Dachstruktur angebracht oder mit dem Thorax-Airbag gekoppelt sind, um den Kopf des Insassen bei einem seitlichen Anstoß des Fahrzeugs zu schützten. Bei dem Kopfschutzsystem der letztgenannten Bauart ist das Airbagmodul im Sitz oder in der Sitzlehne angeordnet. Bei Personenkraftwagen, die mit Sicherheitsgurten für den Fahrer und den Beifahrer ausgerüstet sind, sind die entsprechenden Umlenkbe schläge üblicherweise an der B-Säule befestigt. Bei Personenkraftwagen, die keine B-Säule aufweisen, ist es bekannt, die Sitzlehne in dem der Tür zugekehrten Seiten bereich nach oben zu verlängern, so daß eine Gurtstütze gebildet wird, in der der Sicherheitsgurt geführt ist.

Wenn bei einem Personenkraftwagen ohne seitliche Dachstruktur der in der Sitzlehne untergebrachte Thorax-Airbag hinreichend groß ist, dann kann er im ent falteten Zustand auch den Kopf des Fahrzeuginsassen seitlich abdecken. Da sich dieser Bereich des Luftsackes über der Tür des betreffenden Fahrzeugs befindet, fehlt es jedoch an einer seitlichen Abstützung. Der Luftsack kann daher keine Quer kräfte aufnehmen, und das Herauspendeln des Kopfes des Fahrzeuginsassen bei einem niedrigen Kollisionsgegner wird nicht zuverlässig verhindert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Kopfschutz system dahingehend zu verbessern, daß es Querkräfte aufnehmen und den Kopf eines Fahrzeuginsassen seitlich abstützen kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Luftsack an seinem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Rand an der Gurtstütze befestigt ist und daß ein zugfestes Band im vorderen Seitenbereich der Sitzfläche des Sitzes und an einem Bereich des Luftsackes befestigt ist, der im entfalteten Zustand desselben die vordere untere Ecke bildet, wobei das Band beim Auslösen des Airbagmoduls seitlich aus der Sitzfläche und aus der Sitzlehne austreten kann und eine solche Länge hat, daß es den entfalteten Luftsack in der den Kopf des Insassen abdeckenden Lage hält.

Das erfindungsgemäße Kopfschutzsystem ist grundsätzlich für alle Personen kraftwagen ohne seitliche Dachstruktur geeignet. Wegen des einfachen Aufbaus kann das Kopfschutzsystem kostengünstig ausgelegt sein. Da der Luftsack an sei nem hinteren Rand an der Gurtstütze befestigt und im entfalteten Zustand an seiner vorderen unteren Ecke durch das gestraffte Band gehalten ist, kann er Querkräfte aufnehmen. Bei einem Seitenaufprall des Fahrzeugs kann der Kopf eines Insassen demzufolge seitlich abgestützt und gegen ein Herauspendeln aus dem Fahrzeug zu verlässig geschützt werden. Die Schutzfunktion des Luftsackes wird auch nicht durch die Einstellung des Sitzes beeinträchtigt, weil er an dem Sitz befestigt ist und sich deshalb im entfalteten Zustand stets in der gleichen Relativstellung zum Kopf des Insassen befindet.

Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Gurtstütze ein Rohr in Längsrichtung verschiebbar geführt ist, an dem der hintere obere Bereich des Luftsackes befestigt ist und das beim Auslösen des Airbagmoduls nach oben aus der Gurtstütze austreten kann. Bei dieser Ausführungsform kann der Luftsack über die gesamte Höhe Querkräfte aufnehmen.

Der Luftsack ist zweckmäßigerweise in mehrere Kammern unterteilt, wodurch sich seine Formstabilität im entfalteten Zustand beeinflussen läßt. Wenn die Kam mern des Luftsackes im wesentlichen vertikal angeordnet sind, dann wird eine be sonders hohe Steifigkeit des entfalteten Luftsackes gegen eine Verformung um eine horizontale Achse erzielt.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines mit einem Kopfschutzsystem ausgerüsteten Sitzes für einen Personenkraftwagen, wobei ein Luftsack im entfalte ten Zustand gezeigt ist,

Fig. 2 eine schematische Vorderansicht des Sitzes nach Fig. 1 und

Fig. 3 eine Darstellung ähnlich wie Fig. 1, wobei ein abgewandeltes Kopf schutzsystem dargestellt ist.

Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Sitz ist für einen Personenkraftwagen be stimmt, der keine seitliche Dachstruktur aufweist, beispielsweise ein Cabriolet. Der Sitz umfaßt eine Sitzfläche 10 und eine Sitzlehne 11. Mit der Sitzlehne 11 ist eine Gurtstütze 13 einstückig verbunden. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Gurtstütze 13 an derjenigen Seite der Sitzlehne 11 angeordnet, die einer nur schematisch darge stellten Fahrzeugtür 12 zugekehrt ist. In der Gurtstütze 13 ist ein (nicht gezeigter) Sicherheitsgurt geführt. Bei der gezeigten Ausführungsform dient die Gurtstütze 13 zugleich zur Abstützung einer Kopfstütze 14. In der Sitzlehne 11 ist ein mit einer (nicht gezeigten) elektrischen Steuereinheit verbundener Gasgenerator 15 angeord net. In der Gurtstütze 13 ist ein zusammengefalteter Luftsack 16 untergebracht, der mit dem Gasgenerator 15 über einen (nicht gezeigten) Schlauch oder dergleichen verbunden ist. In der Gurtstütze 13 ist ein (nicht gezeigter) Schlitz ausgebildet, durch den der Luftsack 16 austreten kann, wenn der Gasgenerator 15 gezündet wird.

In den Fig. 1 und 2 ist der Luftsack 16 im entfalteten Zustand gezeigt. Der Luftsack 16 ist näherungsweise quadratisch, und er hat solche Abmessungen, daß er den Kopf eines Insassen seitlich abdeckt. Cer Luftsack 16 ist ungefähr bis zu seiner halben Höhe im Bereich seines hinteren Randes an der Gurtstütze 13 befestigt. An der vorderen unteren Ecke des Luftsackes 16 ist ein Band 17 aus einem undehn baren flexiblen Material befestigt, dessen unteres Ende im vorderen Seitenbereich der Sitzfläche 10 befestigt ist. Die Länge des Bandes 17 ist dabei so bemessen, daß es im entfalteten Zustand des Luftsackes 16 gespannt ist und diesen in der in Fig. 1 gezeigten Lage hält.

Im zusammengefalteten Zustand des Luftsackes 16 befindet sich das Band 17 in einem in der Sitzfläche 10 und in der Sitzlehne 11 ausgebildeten Schlitz oder Spalt. Wenn der Gasgenerator 15 bei einem Aufprall des Fahrzeugs gezündet wird, dann wird der Luftsack 16 aufgeblasen, so daß er aus der Gurtstütze 13 austritt. Da bei nimmt der Luftsack 16 das daran befestigte Band 17 mit, so daß dieses aus dem Schlitz der Sitzfläche 10 und der Sitzlehne 11 herausgezogen wird, bis es seine in Fig. 1 gezeigte Endlage einnimmt. Da der hintere Rand des Luftsackes 16 bis zu sei ner halben Höhe an der Gurtstütze 13 befestigt ist und die vordere untere Ecke des Luftsackes 16 von dem gespannten Band 17 gehalten wird, kann der Luftsack Quer kräfte aufnehmen. Der Kopf des Insassen kann daher seitlich abgestützt und an einem Herauspendeln aus dem Fahrzeug zuverlässig geschützt werden.

Die in Fig. 3 gezeigte abgewandelte Ausführungsform unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Ausführungsform dadurch, daß in der Gurtstütze 13 ein Rohr 18 in Längsrichtung verschiebbar geführt ist. Der Luftsack 16 ist an seinem hinteren Rand über die gesamte Höhe an dem Rohr 18 befestigt. Im Normalzustand befinden sich der zusammengefaltete Luftsack 16 und das Rohr 18 innerhalb der Gurtstütze 13. Das Rohr 18 dient nicht nur zur Befestigung des Luftsackes 16, son dern auch zum Befüllen desselben. Zu diesem Zweck ist das Rohr 18 mit einem in der Sitzlehne 11 angeordneten und mit dem Gasgenerator 15 verbundenen Gaszu führrohr 19 teleskopartig verbunden. Wenn der Gasgenerator 15 gezündet wird, dann tritt einerseits der Luftsack 16 durch einen entsprechenden Schlitz aus der Kopfstütze 14 aus, um sich zu entfalten, und andererseits bewegt Sich das Rohr 18 gegenüber dem. Gaszuführrohr 19 nach oben so daß es gleichfalls aus der Kopf stütze austritt. Wenn der Luftsack 16 seine in Fig. 3 gezeigte aktivierte Stellung ein nimmt, dann ist sein hinterer Rand über die gesamte Höhe durch das Rohr 18 abge stützt, und seine vordere untere Ecke wird durch das gestraffte Band 17 gehalten. Bei dieser Ausführungsform kann der Luftsack noch größere Querkräfte aufnehmen als bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform, weil sich sein oberer Bereich lediglich um die Diagonale zwischen seiner vorderen unteren und seiner hinteren oberen Ecke verformen kann.

Eine weitere Versteifung des Luftsackes kann erzielt werden, indem dieser in der Art einer Luftmatratze in mehrere Kammern unterteilt wird. Der Widerstand gegen eine Verbiegung des aufgeblasenen Luftsackes ist um eine quer zur Längsrichtung der Kammern verlaufende Achse am größten.

Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist in der Gurtstütze 13 ein Sicherheitsgurt geführt. Das erfindungsgemäße Kopfschutzsystem läßt sich aber auch bei solchen Kraftfahrzeugen anwenden, die nicht mit einem Sicherheits gurt ausgerüstet sind. In diesem Fall würde die als Gurtstütze bezeichnete Verlänge rung 13 der Sitzlehne 11 ausschließlich zur Befestigung des Luftsackes 16 und gegebenenfalls zur Führung des Rohres 18 dienen.

Bezugszeichenliste

10

Sitzfläche

11

Sitzlehne

12

Fahrzeugtür

13

Gurtstütze

14

Kopfstütze

15

Gasgenerator

16

Luftsack

17

Band

18

Rohr

19

Gaszuführrohr

Claims

1. Kopfschutzsystem für Personenkraftwagen ohne seitliche Dachstruktur, beispielsweise Cabriolets, die eine mit der Lehne des Sitzes integrierte Gurtstütze aufweisen, in der ein Sicherheitsgurt geführt ist, mit einem in der Sitzlehne angeord neten Airbagmodul, dessen Luftsack im entfalteten Zustand den Kopf des Fahrzeug insassen seitlich abdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (16) an sei nem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Rand an der Gurtstütze (13) befestigt ist und daß ein zugfestes Band (17) im vorderen Seitenbereich der Sitzfläche (10) des Sitzes und an einem Bereich des Luftsackes (16) befestigt ist, der im entfalteten Zustand desselben die vordere untere Ecke bildet, wobei das Band (17) beim Auslösen des Airbagmoduls seitlich aus der Sitzfläche (10) und aus der Sitzlehne (11) austreten kann und eine solche Länge hat, daß es den entfalteten Luftsack in der den Kopf des Insassen abdeckenden Lage hält.

2. Kopfschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gurtstütze (13) ein Rohr (18) in Längsrichtung verschiebbar geführt ist, an dem der hintere obere Bereich des Luftsackes (16) befestigt ist und das beim Auslösen des Airbagmoduls nach oben aus der Gurtstütze austreten kann.

3. Kopfschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (16) in mehrere Kammern unterteilt ist.