DE10030998A1 - Schwelle zur Auflage von Eisenbahnschienen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schwelle zur Auflage von Eisenbahnschienen, die aus einem gegossenen Betonkörper (1) besteht, in den bündig oder in einer Absenkung (11) Aufnahmelemente (9) eingegossen sind. Diese Aufnahmeelemente sind unterhalb der Schienen vorgesehen und dienen zur Befestigung von unterschiedlichen Sondervorrichtungen wie beispielsweise Meßsignalaufnehmern, Lärmschutzkörpers oder Vorrichtungen zur Zugüberwachung. Diese Aufnahmeelemente bestehen aus mindestens jeweils einer Anschlußplatte (9) unter jeder Schiene, die in dem Betonkörper (1) fest verankert ist und Befestigungelemente (9) enthält. Diese Befestigungselemente (9) stellen Gewindebohrungen, Stehbolzen oder Klemmverbindungen dar, mit denen unterschiedliche Sondervorrichtungen auf einer standardisierten Betonschwelle befestigt werden können.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schwelle zur Auflage von Eisen
bahnschienen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eisenbahnschienen werden heute meist auf standardisierten Be
tonschwellen montiert, in die Gewindebolzen im Bereich der
Schienenauflagerstellen eingegossen sind. Dabei liegen die
Schienen unmittelbar auf der Betonfläche der Schwellenobersei
te auf und werden mittels Klemmelementen zwischen dem Schie
nenfuß und dem Gewindebolzen an der Betonschwelle befestigt.
Derartige Betonschwellen werden serienmäßig vorgefertigt und
bestehen aus einer vorgespannten Eisenarmierung, die in einem
Betonkörper eingegossen ist. Dadurch sind sehr verwindungs
steife und haltbare Standardschwellen herstellbar, die sich im
Gleisstreckenbau sowohl für Neubaustrecken als auch für Repa
raturmaßnahmen bewährt haben. Derartige Standardbetonschwellen
sind aber nicht verwendbar, wenn in den Schienenfahrweg Meß-
oder andere Sondereinrichtungen vorgesehen werden sollen,
durch die die Bauhöhe beeinflußt wird oder andere Befesti
gungsmöglichkeiten notwendig sind. In diesen Fällen werden
meist spezielle Schwellen oder Rahmen aus Stahlbauteilen mit
einem Fundament vorgesehen.
Eine derartige Schwelle für die Aufnahme einer Meßsignalvor
richtung unter der Schiene ist aus der EP 0 468 397 A1 vorbe
kannt, die auch als Betonschwelle vorgesehen ist und in der
Meßaufnehmer zur Feststellung der auf die Schienen wirkenden
Vertikalkräfte einsetzbar sind. Dazu sind topfförmige oder
rechteckige Aussparungen innerhalb der Betonschwelle vorgese
hen, in die die Meßwertaufnehmer bündig mit der Schwellenober
seite eingelassen werden können. Derartige Aussparungen beein
trächtigen allerdings die Quer- und Längsstabilität der, Beton
schwellen derart, daß sie nicht für höhere Überfahrgeschwin
digkeiten geeignet sind oder ein entsprechendes Fundament vor
gesehen werden müßte.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine stan
dardisierte Betonschwelle zu schaffen, die zur Befestigung von
unterschiedlichen Meß- oder Sondervorrichtungen geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausbil
dungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch die verankerte An
schlußplatte im Bereich der Schienenlagerung eine Befestigung
von Meßaufnehmern, Schalteinrichtungen oder anderen Sonderein
richtungen möglich ist, ohne daß dadurch die Festigkeit der
Betonschwelle beeinträchtigt würde. Dabei steht den Aufnehmern
oder Sondereinrichtungen eine hochgenaue ebene Auflagefläche
zur Verfügung, an die durch die vorgesehenen Befestigungsele
mente vorteilhafterweise eine universelle Befestigungsmöglich
keit geschaffen wurde.
Bei einer besonderen Ausführungsart sind die Anschlußplatten
gegenüber der übrigen oberen Fläche der Schwelle abgesenkt, so
daß vorteilhafterweise die Vorrichtung direkt unter den Schie
nen montierbar ist, ohne daß die Gleislage erhöht oder die
Schwelle weiter in das Schotterbett versenkt werden müßte.
Durch die flache Anschlußplatte können zum Höhenausgleich vor
teilhafterweise auch noch Ausgleichsplatten befestigt werden,
so daß eine spezielle Bauhöhe der Sondervorrichtungen nicht
notwendig ist, wobei sogar Ausgleichsplatten vorgesehen sein
können, nach der die Schwelle auch ohne Sondervorrichtungen
einsetzbar ist.
Wegen der einfachen kostengünstigen Herstellungsart der erfin
derischen Betonschwelle mit den Standardaußenmaßen sind derar
tige Schwellen auch über längere Fahrwegstrecken zum Einsatz
von Sondervorrichtungen für die Schienenüberwachung, den Um
weltschutz oder der Meßsignalerfassung vorteilhaft einsetzbar.
Hierbei ist vorteilhafterweise auch eine einfache Nachrüstung
der Fahrwegstrecke möglich, da die standardisierten Beton
schwellen wegen der gleichen Außenabmessungen nur gegen vor
handene Schwellen ausgetauscht werden müßten.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Betonschwellenhälfte
mit Schnittbereich unterhalb der Schiene, und
Fig. 2 eine Schnittbilddarstellung als Vorderansicht im
Bereich der Schienenlagerung.
In Fig. 1 der Zeichnung ist der linke Teil einer spiegelbild
lichen Betonschwellenhälfte in Seitenansicht dargestellt, bei
der die eine abgesenkte Anschlußplatte 2 im Bereich der Schie
nenlagerung als Schnittbild dargestellt ist. Dabei handelt es
sich im Grunde um eine standardisierte Betonschwelle für
Schienenfahrwege, die die Abmessungen einer herkömmlichen
Fahrweg- oder Weichenschwelle besitzt. Die dargestellte Beton
schwelle ist vorzugsweise zur Befestigung von Kraftaufnehmern
vorgesehen, wie sie beispielsweise zur Wägung, zur Feststel
lung der Radunrundheit und der Zuglauferfassung zum Einsatz
kommen.
Bei derartigen Vorrichtungen zur Meßsignalerfassung wird vor
zugsweise eine Weichenschwelle eingesetzt, die eine höhere
Auflagefläche und ein höheres Gewicht aufweist, und damit ver
windungssteifer und schwingungsdämpfender wirkt. Eine derarti
ge Weichenschwelle besitzt in der Regel eine Länge von 2.600 mm,
eine Höhe von 220 mm und eine Breite von 300 mm, sowie ein
Gewicht von ca. 390 kg. Diese Betonschwelle besitzt im Bereich
der Lagerung der Fahrschienen an jeder Schienenseite eine Ab
senkung 11 von ca. 60 mm, in der ein Aufnahmeelement vorgese
hen ist, das als Anschlußplatte 2 ausgebildet ist. Diese An
schlußplatte 2 ist symmetrisch zur Schienenmitte 3 angeordnet
und gestattet somit die Befestigung von Sondervorrichtungen
wie Kraftaufnehmer, Druckaufnehmer, Geschwindigkeitsaufnehmer,
Schienenschalter, Wegaufnehmer und andere Vorrichtungen zum
Umweltschutz, insbesondere Lärmschutz, sowie Vorrichtungen zur
Schienenüberwachung unmittelbar unter den Schienen. Die An
schlußplatte 2 kann aber auch tiefer oder bündig mit der
Schwellenoberseite 4 angeordnet sein.
Die Absenkung 11 ist in Längsrichtung der Schwelle 1 etwa 100 mm
länger als die Längsseite 5 der Anschlußplatte 2 und an den
Querrändern 6 nach oben hin abgeschrägt. In Längsrichtung der
Betonschwelle, jeweils vor und hinter der Anschlußplatte 2 ist
jeweils ein Entwässerungskanal 7 angebracht, durch den Regen
wasser und dergleichen in das Schotterbett abfließen kann.
Die Anschlußplatte 2 besteht aus einem verzinkten Stahlblech
von ca. 20 mm Dicke, das an seiner Unterseite feste Armie
rungselemente 8 besitzt, die im Beton verankert sind und eine
feste Verbindung zum Betonkörper 1 herstellen. Die Dicke der
Anschlußplatte 2 hängt in erster Linie von der Flächenbela
stung ab und kann im Einzelfall auch dicker oder dünner ausge
bildet sein. Die Anschlußplatte ist rechteckig ausgestaltet
und verfügt in den Eckbereichen über Befestigungselemente 9,
die als Gewindebohrungen ausgebildet sind. Die Befestigungs
elemente 9 können aber auch als Stehbolzen oder als Klemmele
mente ausgebildet sein.
Die Anschlußplatten 2 jeder Schienenseite sind waagerecht und
in gleicher Höhe zur Schwellenunterseite 10 angeordnet. Derar
tige Anschlußplatten 2 sind mit einer Höhentoleranz von weni
ger als 0,5 mm einbetonierbar, so daß eine sehr ebene und ge
rade Auflagefläche für die darauf angeordneten Sondervorrich
tungen erreichbar ist, mit der auch genaue Meßaufgaben wie
beispielsweise Fahrzeug- oder Achswägungen realisiert werden
können. Durch die ebene Auflagerfläche sind alle Sondervor
richtungen mit der Schwelle verbindbar, die über einen ebenen
Befestigungsteil verfügen oder an einer ebenen Montageplatte
angeordnet werden können. Diese Befestigungsplatten können
dann auf einfache Weise mit der Anschlußplatte 2 verschraubt
oder auf andere Art verbunden werden.
Zum Höhenausgleich können auf die ebene Anschlußplatte 2 auch
Ausgleichselemente vorgesehen werden, die die Höhe zwischen
den Sondervorrichtungen und der Schienenunterseite ausgleichen
oder die gesamte Höhe der Absenkung 11 ausgleichen, sofern
keine Sondervorrichtungen mehr vorgesehen sind oder später
nachrüstbar sein sollen. In die Absenkungen 11 können aber
auch Elastomere oder andere weichplastische Werkstoffe zum
Steifigkeitsübergang oder als Lärmschutzmaßnahme vorgesehen
werden.
Die Schwelle verfügt zusätzlich noch über eine weitere dritte
Absenkung 12 in der Mitte zwischen den Schienen, in der eine
weitere dritte Anschlußplatte 13 vorgesehen ist. Diese dritte
Absenkung 12 dient in erster Linie zur Befestigung von Schalt
kästen, Kabelkanälen und dergleichen, wie sie zur elektrischen
Verbindung der Sondervorrichtung und zur Auswertung und Über
tragung von elektrischen Signalen notwendig sind.
In Fig. 2 der Zeichnung ist ein Schnittbild in der Querebene
A-A der Schwelle 1 dargestellt. In Fig. 2 sind für die funkti
onsgleichen Schwellenteile die gleichen Bezugsziffern wie zu
Fig. 1 der Zeichnung verwandt. Die Betonschwelle ist auch in
Querrichtung symmetrisch zu einer Mittellinie 15 ausgebildet.
Dabei ist die Absenkung 11 im Bereich der Gleislagerung durch
seitliche Betonstege 16 begrenzt, zwischen denen die Anschluß
platte 2 im Betonkörper 1 eingegossen ist. Die Absenkung 11
kann aber auch über den gesamten Querbereich vorgesehen sein,
wenn beispielsweise die Sondervorrichtungen den gesamten
Schwellenbereich in Querrichtung überdecken sollen.
In Längsrichtung der Schwelle sind gleichmäßig verteilte Ar
mierungsstangen 17 vorgesehen, die unter Vorspannung in den
Betonkörper 1 eingegossen sind und den Schwellen die notwendi
ge Festigkeit und Steifigkeit verleihen. Derartige Beton
schwellen sind im herkömmlichen Serienfertigungsverfahren her
stellbar, da die Längsarmierung 17 durch die Anordnung der An
schlußplatten 2 nicht tangiert wird, so daß dadurch eine
kostengünstige Serienfertigung gewährleistet bleibt und die
Schwellen im gleichen Fertigungsprozeß herstellbar sind.
Claims (8)
1. Schwelle zur Auflage von Eisenbahnschienen, bestehend
aus einem gegossenen Betonkörper (1) in dem Aufnahmeele
mente (2) für Sondervorrichtungen unter den Schienen
vorgesehen sind, die fest mit dem Schienenfuß und dem
Betonkörper (1) verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich jeder Schienenlagerung auf der Schwellen
oberseite (4) als Aufnahmeelement eine Anschlußplatte
(2) vorgesehen ist, die im Betonkörper (1) fest veran
kert ist und über Befestigungselemente (9) verfügt, an
die unterschiedliche Sondervorrichtungen anbringbar
sind, die insbesondere der Meßsignalerfassung, dem Um
weltschutz oder der Schienen- bzw. Zugüberwachung die
nen.
2. Schwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußplatten (2) als gerade ebene Platten ausge
bildet sind, die eine runde oder eckige Oberfläche be
sitzen und die waagerecht und in gleicher Höhe auf der
Schwellenoberseite (4) in den Betonkörper (1) eingegos
sen sind.
3. Schwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußplatten (2) bündig mit der Schwellen
oberseite (4) abschließen oder in einer Absenkung (11)
im Bereich der Schienenlagerung angebracht sind.
4. Schwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Anschlußplatten (2) über
Befestigungselemente verfügen, die als Gewindebohrungen
(9), als Gewindebolzen oder als Klemmverbindungen ausge
bildet sind.
5. Schwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Außenabmessungen denen
standardisierter Fahrweg- oder Weichenschwellen entspre
chen.
6. Schwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung der Schwelle
etwa gleichmäßig verteilte Armierungsstangen (17) vorge
sehen sind, die unter Vorspannung in den Betonkörper (1)
eingegossen sind.
7. Schwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Anschlußplatte (11) an der
Unterseite zur Verankerung im Betonkörper (1) Armie
rungselemente (8) enthält.
8. Schwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich der Schwellenmitte
auf der Schwellenoberseite (4) eine zusätzliche dritte
Anschlußplatte (13) angeordnet ist, die bündig mit der
Oberseite (4) abschließt oder in einer dritten Absenkung
angeordnet ist.
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