DE10024447A1 - Verfahren zum Herstellen von Reinstwasser und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents

Abstract

Bei einem Verfahren zum Herstellen von Reinstwasser, bei dem Wasser, insbesondere Trinkwasser, als Ausgangsstoff wenigstens einem Reinigungsprozeß, insbesondere einem Osmoseprozeß, unterworfen wird und anschließend als Permeat vorliegt, ist vorgesehen, daß das Wasser oder das Permeat zusätzlich auf eine Temperatur erwärmt wird, die gleich oder größer einer Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keimen führt. DOLLAR A Eine Vorrichtung insbesondere zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Einrichtung zum Erwärmen des Wassers oder des Permeates auf eine Temperatur aufweist, die gleich oder größer einer Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keimen führt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Reinstwasser, bei dem Wasser, insbesondere Trinkwasser, als Ausgangsstoff wenigstens einem Reinigungsprozeß, insbesondere einem Osmoseprozess, unterworfen wird und anschließend als Permeat vorliegt.

Die Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung zum Herstel­ len von Reinstwasser, umfassend wenigstens eine Reinigungsein­ richtung, insbesondere eine Osmoseeinrichtung, die mit Wasser, insbesondere Trinkwasser, als Ausgangsstoff beaufschlagt ist und aus der Permeat austritt.

Für eine Reihe von Anwendungen ist gewöhnliches Wasser, beispielsweise aus einer Wasserverbundleitung austretendes Trinkwasser, nicht geeignet, weil es nicht die erforderliche Reinheit aufweist. Derartige Anwendungen sind beispielsweise pharmazeutische oder medizinische Anwendungen, beispielsweise die Hämodialyse. Die Reinheit des für diese Anwendungen ver­ wendeten Wassers betrifft sowohl die chemische als auch die mikrobiologische Qualität.

Es sind bereits Verfahren zum Herstellen von Reinstwasser bekanntgeworden, mit denen beispielsweise aus Trinkwasser Reinstwasser hergestellt werden kann, das den Ansprüchen der vorbezeichneten Anwendungen genügt. In einem bekannten Verfah­ ren wird Trinkwasser einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Osmoseprozessen, beispielsweise Umkehrosmoseprozessen, unter­ worfen, mit denen im Wasser gelöste und kolloidale Inhalts­ stoffe, wie Mineralsalze, Mikropartikel, Bakterien und der­ gleichen aus dem Wasser herausgefiltert werden. Diese Stoffe werden in einem Konzentrat aufgenommen und von dem Trinkwasser abgetrennt. Neben dem Konzentrat wird in dem Osmoseprozeß Per­ meat hergestellt, das gereinigte und entsalzene Wasser.

Neben einer Belastung des Ausgangsstoffes Wasser mit Mine­ ralsalzen, Mikropartikeln und Bakterien ist das Wasser regel­ mäßig mit Keimen belastet. Derartige Keime können bei dem be­ kannten Verfahren durch den Osmoseprozeß nicht vollständig aus dem Wasser herausgelöst werden. Auf nachteilige Weise können diese Keime durch die Osmosemembran einer Osmoseeinrichtung zur Permeatseite hindurchwachsen.

Um bei dem bekannten Verfahren die Belastung des Permeates mit Keimen zu reduzieren bzw. aufzuheben, ist eine Vorrich­ tung, mit der dieses Verfahren durchgeführt wird, regelmäßig zu desinfizieren. Während dieser Desinfizierung ist die Vor­ richtung zur Durchführung des bekannten Verfahrens anzuhalten und nach dem Desinfizieren in einem aufwendigen Prozeß durch umfangreiches Spülen wieder für den Herstellungsprozeß vorzubereiten. Trotz dieses intervallmäßigen Desinfizierens ist ein gleichbleibender mikrobiologischer Qualitätsstandard, d. h. ei­ ne Nichtbelastung des hergestellten Permeates mit Keimen nicht gewährleistet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, nach dem Reinst­ wasser herstellbar ist, das keimfrei ist. Zudem soll eine Vor­ richtung aufgezeigt werden, mit der insbesondere das erfin­ dungsgemäße Verfahren durchführbar ist.

Diese Aufgabe ist verfahrensseitig dadurch gelöst, daß das Wasser oder das Permeat zusätzlich auf eine Temperatur erwärmt wird, die gleich oder größer einer Temperatur ist, die zu ei­ nem sicheren Abtöten von im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keimen führt.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Ausgangsstoff Wasser nicht ausschließlich einem oder mehreren Reinigungspro­ zessen, zum Beispiel Osmoseprozessen unterworfen, sondern es findet zusätzlich eine thermische Desinfektion statt. Die thermische Desinfektion wird dadurch erreicht, daß das Wasser oder das Permeat auf eine Temperatur gebracht wird, regelmäßig erwärmt wird, die gleich oder größer einer Temperatur ist, bei der im Wasser enthaltene Keime absterben. Das erfindungsgemäße Verfahren kombiniert somit die Reinigungsleistung zum Beispiel eines Osmoseprozesses mit der thermischen Desinfektion, so daß auf vorteilhafte Weise ein Reinstwasser hergestellt wird, das zusätzlich zu seiner Freiheit von Mineralsalzen, Mikropartikeln, Bakterien und anderen Fremdstoffen keine Keime enthält. Dieses Reinstwasser ist insbesondere auch für Anwendungen in der Medizin oder Pharmazie geeignet, die eine hohe Reinheit und Keimfreiheit des verwendeten Wassers voraussetzen. Es kön­ nen auch andere Flüssigkeiten als Wasser nach dem erfindungs­ gemäßen Verfahren gereinigt werden, beispielsweise wässerige Lösungen.

Vorteilhaft ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein direktes Desinfizieren des herzustellenden Reinstwassers. Eine indirekte Desinfizierung durch ein Desinfizieren der für die Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung ist vor­ teilhaft nicht erforderlich. Dadurch kann ein fortlaufender Herstellungsbetrieb gewährleistet sein, da für das Desinfizie­ ren der Vorrichtung erforderliche Unterbrechungen nicht benö­ tigt sind.

Thermophile Keime vermehren sich bei einer Umgebungstempe­ ratur von ca. 35°C bis 60°C. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß das Wasser oder das Per­ meat auf eine Temperatur größer als 70°C erwärmt wird und bei dieser Temperatur eine definierte Zeitdauer gelagert wird. Mit der Einstellung der Temperatur größer als 70°C wird eine Tem­ peratur bereitgestellt, die deutlich über der Wachstumstempe­ ratur thermophiler Keime liegt. Das Wasser oder das Permeat werden dieser erhöhten Temperatur eine definierte Zeitdauer unterworfen. Diese Zeitdauer ist derart eingestellt, daß sämt­ liche im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keime sicher abgetötet sind. Die Einwirkungsdauer korreliert mit der einge­ stellten Temperatur, nach einem Anwendungsfall ist vorgesehen, daß das Wasser oder das Permeat auf eine Temperatur von ca. 85°C erwärmt wird und bei dieser Temperatur ca. 30 Minuten gelagert wird. Es hat sich gezeigt, daß eine Lagerung von er­ wärmten Wasser oder Permeat über 30 Minuten bei 85°C zu einem vollständigen Abtöten von ursprünglich in diesem Wasser ent­ haltenen Keimen führt.

Nach einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß das Permeat auf eine Temperatur erwärmt wird, die gleich oder größer der Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Permeat enthaltenen Keimen führt, und bis zur Abgabe des Permeates an wenigstens einen Verbraucher bei die­ ser Temperatur gelagert wird. Nach dieser Weiterbildung wird nicht das Wasser als Ausgangsstoff erwärmt, sondern es wird erst eine Erwärmung des Wassers vorgenommen, wenn es nach dem wenigstens einen Reinigungsprozeß als Permeat vorliegt. Die Erwärmung des Permeates hat den Vorteil, daß nicht das noch mit Mineralsalzen und Bakterien und dergleichen Fremdstoffen belastete Wasser zu erwärmen ist, sondern das bereits gerei­ nigte Permeat. Zudem ergibt sich der Vorteil, daß das Permeat bei einer Temperatur gelagert werden kann, die deutlich größer als die Temperatur ist, bei der Keime abgetötet werden. Durch diese Lagerung ist gewährleistet, daß nach einem einmaligen Abtöten der im Permeat enthaltenen Keime nicht aufgrund einer Lagerung bei einer kühleren Temperatur im Permeat wieder neue Keime entstehen können. Die einmal eingestellte Keimfreiheit wird dadurch vorteilhaft bis zu einer Verwendung des Permeates aufrechterhalten. Dabei wird vor einer Anwendung gerade aus dem Reinigungsprozeß austretenden Permeates die von der Tempe­ ratur abhängige Verweilzeit eingehalten, um die ursprünglich im Permeat enthaltenen Keime sicher abzutöten.

Das auf beispielsweise 85°C erwärmte Permeat kann mit dieser Temperatur einem Verbraucher zugeleitet werden. Für den Fall, daß ein Reinstwasser mit geringerer Temperatur benötigt wird, ist vorgesehen, daß das erwärmte Permeat unmittelbar vor Abgabe an wenigstens einen Verbraucher abgekühlt wird. Das Ab­ kühlen erfolgt somit zeitnah vor der Verwendung des Reinstwas­ sers, um zu verhindern, daß im Reinstwasser erneut Keime ent­ stehen.

Die vorrichtungsseitige Lösung der Aufgabe, für die selb­ ständiger Schutz beansprucht wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Herstellen von Reinstwasser wenigstens eine Einrichtung zum Erwärmen des Wassers oder des Permeates auf eine Temperatur aufweist, die gleich oder größer einer Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keimen führt.

Zur vorrichtungsseitigen Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit vorgesehen, daß die Vorrichtung neben we­ nigstens einer Reinigungseinrichtung, beispielsweise einer Um­ kehrosmoseeinrichtung, eine Einrichtung zum Erwärmen des Was­ sers oder des Permeates aufweist. Mit dieser Einrichtung wird das Wasser bzw. das Permeat auf eine Temperatur erwärmt, bei­ spielsweise auf eine Temperatur von 85°C erwärmt, bei der im Wasser oder im Permeat enthaltene Keime absterben.

Nach einer ersten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vor­ richtung ist vorgesehen, daß die Einrichtung zum Erwärmen des Wassers oder des Permeates ein Verweilzeitbehälter ist, dem wenigstens ein Heizelement zugeordnet ist. Mit diesem Verweil­ zeitbehälter kann eine im Behälter enthaltene Flüssigkeit, wie Wasser oder Permeat, auf eine bestimmte Temperatur erwärmt werden. Neben diesem Erwärmen ist der Verweilzeitbehälter wei­ terhin vorteilhaft dazu in der Lage, eine in ihm enthaltene Flüssigkeit über eine Zeit gleichmäßig zu temperieren. Mit dem Verweilzeitbehälter kann somit eingeführtes beispielsweise Permeat auf 85°C erwärmt werden, und dieses Permeat kann über eine definierte Zeitdauer, beispielsweise über 30 Minuten, bei fortwährender Einstellung der Temperatur von 85°C in dem Ver­ weilzeitbehälter gelagert werden. Eine zeitlich längere Lage­ rung im Verweilzeitbehälter ist möglich, insbesondere bis zu einem Zeitpunkt, in dem das Permeat direkt aus dem Verweil­ zeitbehälter entnommen und einem Verbraucher zugeleitet wird. Der Verweilzeitbehälter weist vorzugsweise eine Wärmeisolie­ rung auf, so daß Wärmeverluste reduziert sind.

Die Reinigungseinrichtung und der Verweilzeitbehälter der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind über ein Rohrsystem mitein­ ander flüssigkeitsleitend verbunden, damit das Wasser sowohl einer Reinigung zugeführt wird und das Wasser bzw. das Permeat im Verweilzeitbehälter eine thermische Desinfektion erfährt. Vorzugsweise ist die Reinigungseinrichtung mit dem Verweil­ zeitbehälter über eine Rohrleitung flüssigkeitsleitend verbun­ den und ist der Verweilzeitbehälter in Fließrichtung des Per­ meates der Reinigungseinrichtung nachgeordnet. Dieser Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung bewirkt, daß das als Aus­ gangsstoff dienende Wasser zunächst der Reinigungseinrichtung zugeführt wird und nach Durchtreten durch diese als Permeat vorliegt. Dieses Permeat wird über die Rohrleitung anschlie­ ßend dem Verweilzeitbehälter zugeführt, in dem es erwärmt und gegebenenfalls bei Aufrechterhalten einer hohen Temperatur ge­ lagert wird. Diese Anordnung von Reinigungseinrichtung und Verweilzeitbehälter in Bezug auf die Fließrichtung der zu ver­ arbeitenden Flüssigkeit ermöglicht somit, daß von dem Wasser zunächst in der Reinigungseinrichtung Schadstoffe, insbesonde­ re Salze, herausgefiltert werden und anschließend eine thermi­ sche Desinfektion des Permeates erfolgt.

Die von der Reinigungseinrichtung abgehende Rohrleitung bildet einen Zulauf zum Verweilzeitbehälter aus, während wei­ terhin wenigstens ein vom Verweilzeitbehälter abgehender Ab­ lauf zum Beispiel zu wenigstens einem Verbraucher vorgesehen ist. Der Verweilzeitbehälter ist auf diese Weise in die Flüs­ sigkeitsleitung des Permeates eingebunden. Das Permeat strömt durch den Verweilzeitbehälter hindurch, in dem es erwärmt wird und in dem es über eine definierte Zeitdauer gelagert wird.

Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß der Zulauf und der Ablauf des Verweilzeitbehälters durch wenigstens einen Wärmetauscher geführt sind. Mit diesem Wärmetauscher ist auf vorteilhafte Weise zugleich eine Abküh­ lung des aus dem Verweilzeitbehälter austretenden entkeimten Permeates und eine Erwärmung des noch mit Keimen belasteten Permeates vor Eintritt in den Verweilzeitbehälter möglich. Die Wärme des Permeates aus der Ablaufleitung wird an das Permeat in der Zulaufleitung abgegeben, wenn die jeweiligen Flüssig­ keiten einander im Wärmetauscher passieren.

Durch den Wärmetauscher ist dabei vorteilhaft erreichbar, daß das Permeat vor Eintritt in den Verweilzeitbehälter be­ reits nahezu auf die erforderliche Temperatur zum Abtöten von Keimen erwärmt wird. Mit dem Heizelement, das dem Verweilzeit­ behälter zugeordnet ist, ist nur wenig Heizwärme dem Verweil­ zeitbehälter zuzuführen, damit das Permeat auf die erforderli­ che Temperatur erwärmt würde. Vorteilhaft tritt eine wesentli­ che Einsparung von Energie, beispielsweise elektrischer Ener­ gie, ein. Das Heizelement ist somit lediglich ein Stützheize­ lement, das zum Anheizen des Verweilzeitbehälters eingesetzt ist und das bereits im Wärmetauscher angewärmtes Permeat auf die erforderliche Temperatur, zum Beispiel 85°C, erwärmt.

Als Heizelelement kann beispielsweise eine elektrische Heizung mit geringer Leistungsaufnahme vorgesehen sein, bei­ spielsweise mit einer Leistungsaufnahme von 5 kW für einen Verweilzeitbehälter für 500 Liter Permeat.

Das aus dem Verweilzeitbehälter abgeführte, durch den Ab­ lauf fließende Permeat wird im Wärmetauscher gekühlt. Die Küh­ lung erfolgt so weit, daß die Temperatur des Permeates nahezu wieder die Temperatur des Permeates vor Eintritt in den Wärme­ tauscher erreicht hat.

Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß im Zulauf des Verweilzeitbehälters und in Fließ­ richtung unmittelbar vor dem Verweilzeitbehälter ein Zulauf- Absperrelement angeordnet ist und daß in den durch den Wärme­ tauscher verlaufenden Abschnitt des Zulaufes Nutzwasser ein­ führbar ist. Mit dem Absperrelement im Zulauf kann der Zulauf unmittelbar vor dem Verweilzeitbehälter abgesperrt werden. Möglicherweise im Verweilzeitbehälter vorhandenes Permeat, das nach der bevorzugten Ausbildung des Verfahrens von dem Ver­ weilzeitbehälter bei einer Temperatur von beispielsweise 85°C gelagert ist, kann auch dann im Wärmetauscher abgekühlt wer­ den, wenn beispielsweise aufgrund eines Ausfalles der Reini­ gungseinrichtung in der Zulaufleitung kein Permeat vorhanden ist. In diesem Fall wird bei abgesperrtem Zulauf Nutzwasser, beispielsweise Leitungswasser, in die Zulaufleitung durch den Wärmetauscher geführt, so daß das aus dem Verweilzeitbehälter ablaufende Permeat seine Wärme an dieses Nutzwasser abgeben kann.

Neben diesem Notbetrieb ist ein Normalbetrieb dadurch ge­ kennzeichnet, daß aus der Reinigungseinrichtung fortlaufend Permeat austritt und durch den Wärmetauscher hindurch tritt und dem Verweilzeitbehälter zugeführt wird. Zum Überwachen dieses Zuführens des Permeates ist dem Zulauf des Verweilzeit­ behälters im Verlauf zwischen der Reinigungseinrichtung und dem Wärmetauscher ein Volumenstrommesser zugeordnet. Mit die­ sem wird ständig überprüft, ob der erforderliche Volumenstrom an Permeat gegeben ist, beispielsweise ein Volumenstrom von 900 l Permeat/Stunde. Ein fortlaufender gleichmäßiger Volumen­ strom von Permeat ist für die Kühlung des aus dem Verweilzeit­ behälter austretenden Permeates im Wärmetauscher erforderlich, wenn die Entnahme abgekühlten Permeates gewünscht ist.

Im Verlauf des Zulaufes des Verweilzeitbehälters zwischen der Reinigungseinrichtung und dem Wärmetauscher kann zudem ein Leitfähigkeitsmesser angeordnet sein, mit dem die Qualität des Permeates vor Eintritt in den Wärmetauscher und in den Ver­ weilzeitbehälter fortlaufend überprüfbar ist.

Vorzugsweise sind der Zulauf und der Ablauf des Verweil­ zeitbehälters in Fließrichtung des Permeates im Zulauf vor dem Wärmetauscher über wenigstens eine Bypassleitung flüssigkeits­ leitend verbunden, wobei diese Bypassleitung absperrbar ist. Im Normalzustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist diese Bypassleitung abgesperrt, so daß im Zulauf geführtes Permeat durch den Wärmetauscher in den Verweilzeitbehälter fließt und von diesem über den Wärmetauscher abgebbar ist. In einer Pha­ se, in der aus dem Verweilzeitbehälter kein Permeat zu einem Verbraucher zu führen ist, kann die Absperrung der Bypasslei­ tung aufgehoben werden, so daß Zulauf und Ablauf des Verweilzeitbehälters in Fließrichtung des Permeates in der Zulauflei­ tung vor dem Verweilzeitbehälter miteinander flüssigkeitslei­ tend verbunden sind. Dadurch wird ein Kreislauf ausgebildet, der durch den Wärmetauscher und durch den Verweilzeitbehälter verläuft.

In einer absperrbaren Bypassleitung bezüglich des Zulaufes oder des Ablaufes des Verweilzeitbehälters in einem Bereich zwischen Verweilzeitbehälter und Wärmetauscher kann eine Zir­ kulationseinrichtung für das Permeat angeordnet sein. Mit die­ ser ist bei Ausbilden des Kreislaufes ein Antrieb des Permea­ tes möglich, mit der Folge, daß das Permeat durch den Verweil­ zeitbehälter und durch den Wärmetauscher zirkuliert. Das zir­ kulierende Permeat wird dabei fortlaufend im Verweilzeitbehäl­ ter erwärmt und somit insgesamt bei einer erhöhten Temperatur gelagert. Als Zirkulationseinrichtung dient beispielsweise ei­ ne Zirkulationspumpe.

Das Zirkulieren des Permeates erfolgt vorzugsweise entge­ gen der gewöhnlichen Fließrichtung des Permeates. Neben einem Zirkulieren durch den Verweilzeitbehälter und durch den Wärme­ tauscher kann auch vorgesehen sein, daß das Permeat durch die Reinigungseinrichtung geführt wird. Dadurch wird diese mit dem erwärmten Permeat desinfiziert, wobei diese Desinfektion peri­ odisch vorgenommen werden kann. Durch das zirkulierende Per­ meat kann neben den Bauteilen der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung auch eine Desinfizierung weiterer, an die Vorrichtung an­ geschlossener Bauteile erreichbar sein. Beispielsweise kann das zirkulierende Permeat in eine an den Ablauf des Verweil­ zeitbehälters angeschlossene Ringleitung ausgedehnt werden, wobei beispielsweise an diese Ringleitung ein Verbraucher oder mehrere Verbraucher angeschlossen ist bzw. sind.

Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß dem Ablauf des Verweilzeitbehälters ein Leitfähigkeitsmesser zugeordnet ist, mit dem unmittelbar vor Abgabe des Permeates an einen Verbraucher die Qualität des Permeates überprüfbar ist. Schließlich ist dem Verweilzeitbehälter wenigstens eine Entlüftungsöffnung zugeordnet, so daß während der Erwärmung des Permeates freiwerdendes Gas vom Permeat abführbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weite­ re erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung darge­ stellt. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zum Herstellen von Reinstwasser.

Das Reinstwasser wird aus Trinkwasser hergestellt, das in Richtung des Pfeils 1 mit einem geeigneten Antriebsmittel, zum Beispiel einer Pumpe, in ein Leitungssystem eingespeist wird bzw. einer Trinkwasserleitung entnommen wird. Im Verlauf einer Rohrleitung 2 ist eine Reinigungseinrichtung 3, die als Umkeh­ rosmoseeinrichtung ausgebildet ist, angeordnet. Durch diese wird das Wasser geführt und während des Hindurchwachsens des Wassers durch die Osmoseeinrichtung werden Schadstoffe vom Wasser abgetrennt und über eine separate Rohrleitung 4 abge­ führt (Pfeil 19). In die Rohrleitung 2 tritt aus der Reinigungseinrichtung 3 gereinigtes Wasser, Permeat, in Richtung des Pfeils 5 ein.

Die Rohrleitung 2 führt im weiteren Verlauf zu einem Ver­ weilzeitbehälter 6. Die Rohrleitung 2 ist dadurch als Zulauf 7 des Verweilzeitbehälters 6 ausgebildet. Diesem Zulauf 7 ist ein Leitfähigkeitsmesser 8 sowie ein Volumenstrommesser 9 zu­ geordnet. Aus dem Verweilzeitbehälter 6 führt ein Ablauf 10 heraus, aus dem in Richtung des Pfeils 11 Reinstwasser entnom­ men werden kann.

Dem Verweilzeitbehälter 6 ist ein Heizelement 12 zugeord­ net, mit dem im Inneren des Verweilzeitbehälters 6 angeordnete Flüssigkeit erwärmbar bzw. warmhaltbar ist. Nach dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren ist beispielsweise eine Erwärmung des Permeates auf ca. 85°C vorgesehen. Die Temperatur des Permea­ tes im Verweilzeitbehälter 6 wird durch einen Temperatursensor 13 überwacht. Nach einer Reinigung des Wassers in der Reini­ gungseinrichtung 3 wird das aus diesem Wasser gewonnene Per­ meat somit zusätzlich einer thermischen Behandlung unterwor­ fen, wobei im Permeat enthaltene Keime abgetötet werden.

Der Zulauf 7 und der Ablauf 10 sind durch einen Wärmetau­ scher 14 geführt. In diesem wird von dem im Ablauf 10 fließen­ den Permeat Wärme an das im Zulauf 7 fließende Permeat abgege­ ben. Die Temperaturverhältnisse in Zulauf 7 und Ablauf 10 wer­ den mit jeweils in Fließrichtung vor bzw. hinter dem Wärmetau­ scher 14 angeordneten Temperatursensoren 13 überprüft.

Der Zulauf 7 und der Ablauf 10 sind über eine absperrbare Bypassleitung 15 miteinander flüssigkeitsleitend verbindbar. In einer weiteren Bypassleitung 16 des Zulaufs 7 ist eine Zir­ kulationspumpe 17 angeordnet. Bei geöffneten Bypassleitungen 15 und 16 kann mit der Zirkulationspumpe 17 eine Zirkulation des Permeates durch Verweilzeitbehälter 6 und Wärmetauscher 14 erfolgen. Dadurch ist eine Lagerung von erwärmtem Permeat so­ wie eine Spülung und Desinfizierung dieser Bauteile der Vor­ richtung gegeben.

Dem Ablauf 10 ist unmittelbar vor der Entnahme des Permea­ tes ein weiterer Leitfähigkeitsmesser 8 zugeordnet.

Claims (21)

1. Verfahren zum Herstellen von Reinstwasser, bei dem Wasser, insbesondere Trinkwasser, als Ausgangsstoff wenigstens einem Reinigungsprozeß, insbesondere einem Osmoseprozeß, unterworfen wird und anschließend als Permeat vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser oder das Permeat zusätzlich auf eine Temperatur erwärmt wird, die gleich oder größer einer Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keimen führt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser oder das Permeat auf eine Temperatur größer als 70°C erwärmt wird und bei dieser Temperatur eine definierte Zeitdauer gelagert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser oder das Permeat auf eine Temperatur von ca. 85°C erwärmt wird und bei dieser Temperatur ca. 30 Minuten gelagert wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Permeat auf eine Temperatur erwärmt wird, die gleich oder größer der Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Permeat enthaltenen Keimen führt, und bis zur Abgabe des Permeates an wenigstens einen Verbraucher bei dieser Temperatur gelagert wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erwärmte Permeat unmittelbar vor Abgabe an wenigstens einen Verbraucher abgekühlt wird.

6. Vorrichtung zum Herstellen von Reinstwasser, umfassend wenigstens eine Reinigungseinrichtung, insbesodnere eine Omoseeinrichtung, die mit Wasser, insbesondere Trinkwasser, als Ausgangsstoff beaufschlagt ist und aus der Permeat austritt, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Einrichtung zum Erwärmen des Wassers oder des Permeates auf eine Temperatur aufweist, die gleich oder größer einer Temperatur ist, die zu einem sicheren Abtöten von im Wasser oder im Permeat enthaltenen Keimen führt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Erwärmen des Wassers oder des Permeates ein Verweilzeitbehälter (6) ist, dem wenigstes ein Heizelement (12) zugeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verweilzeitbehälter (6) eine Wärmeisolierung aufweist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungseinrichtung (3) mit dem Verweilzeitbehälter (6) über eine Rohrleitung (2) flüssigkeitsleitend verbunden ist und daß der Verweilzeitbehälter (6) in Fließrichtung des Permeates der Reinigungseinrichtung (3) nachgeordnet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Reinigungseinrichtung (3) abgehende Rohrleitung (2) einen Zulauf (7) zum Verweilzeitbehälter (6) ausgebildet und daß ein vom Verweilzeitbehälter (6) abgehender Ablauf (10) vorgesehen ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf (7) und der Ablauf (10) des Verweilzeitbehälters (6) durch wenigstens einen Wärmetauscher (14) geführt sind.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Zulauf (7) des Verweilzeitbehälters (6) in Fließrichtung unmittelbar vor dem Verweilzeitbehälter (6) ein Absperrelement (18) angeordnet ist und daß in den durch den Wärmetauscher (14) verlaufenden Abschnitt des Zulaufes (7) Nutzwasser einführbar ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zulauf (7) des Verweilzeitbehälters (6) im Verlauf zwischen der Reinigungseinrichtung (3) und dem Wärmetauscher (14) ein Volumenstrommesser (9) zugeordnet ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zulauf (7) des Verweilzeitbehälters (6) im Verlauf zwischen der Reinigungseinrichtung (3) und dem Wärmetauscher (14) ein Leitfähigkeitsmesser (8) zugeordnet ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf (7) und der Ablauf (10) des Verweilzeitbehälters (6) in Fließrichtung vor dem Wärmetauscher (14) über wenigstens eine Bypaßleitung (15) flüssigkeitsleitend verbunden sind, wobei diese Bypaßleitung (15) absperrbar ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß in einer absperrbaren Bypaßleitung (16) des Zulaufes (7) oder des Ablaufes (10) des Verweilzeitbehälters (6) eine Zirkulationseinrichtung für das Permeat angeordnet ist.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulationseinrichtung eine Zirkulationspumpe (17) ist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ablauf (10) des Verweilzeitbehälters (6) ein Leitfähigkeitsmesser (8) zugeordnet ist.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizelement (12) als elektrische Heizung mit geringer Leistung ausgebildet ist.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Heizung eine Leistung von ca. 5 kW aufweist.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß dem Verweilzeitbehälter (6) wenigstens eine Entlüftungsöffnung zugeordnet ist.