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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung zumindest
eines bruchmechanischen Materialparameters, wie z.B. des kritischen
Spannungsintensitätsfaktors
oder der kritischen Dehnungsenergiefreisetzungrate, unter Verwendung
bekannter bruchmechanischer Versuche.
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Als bruchmechanische Versuche werden hierbei
alle mechanischen Versuche bezeichnet, wo ein definierter Anriß (d.h.
ein Anriß mit
definierter Länge
und. Form) in einem Festkörper
(Prüfkörper) durch
Belastung dieses Prüfkörpers durch
Aufbringen einer Kraft bzw. Verformung (sowie eventuell auch weitere
Belastungen wie beispielsweise eine korrosive Flüssigkeit) zum Weiterreißen (im
folgenden als Rißinitiierung
bezeichnet) gebracht wird. Aus bruchmechanischen Versuchen werden
durch Bestimmung der Rißlänge sowie
der zur Rißinitiierung (bzw.
auch Rißausbreitung)
benötigten
Kraft und Verformung bruchmechanische Materialparameter berechnet.
Dies erfolgt auf Basis bruchmechanischer Theorien und Modelle. Es
können
dabei zwei Arten von bruchmechanischen Versuchen unterschieden werden:
Versuche, bei denen der Einsatz von Verfahren zur Rißverfolgung,
also der zeitlichen Verfolgung der Rißspitzenposition während des
Tests, nicht zwingend erforderlich ist, sowie Versuche, die eine solche
Rißverfolgung
erfordern.
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Zu den bruchmechanischen Versuchen,
welche eine Rißverfolgung
zwingend erfordern, gehören beispielsweise
Versuche, bei denen die schnelle Rißausbreitung Gegenstand der
Untersuchung ist (z.B. wenn die Geschwindigkeit eines sich schnell
ausbreitenden Risses ermittelt wird), aber auch Versuche, in denen
langsames unterkritisches Rißwachstum
untersucht wird, welches beispielsweise durch eine zyklische unterkritische
Belastung ausgelöst
wird.
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Es sind bisher elektrische Verfahren
zur automatischen Rißverfolgung
bekannt. Diese lassen sich in kontinuierliche Verfahren und diskontinuierliche
Verfahren unterscheiden.
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Bei kontinuierlichen elektrischen
Verfahren wird ein sich kontinuierlich änderndes Signal erfaßt, welches
zu der Rißlänge proportional
ist, beziehungsweise eine vorbestimmte Beziehung zu demselben aufweist.
In diese Gruppe lassen sich Verfahren einordnen, bei denen eine
Widerstandsänderung,
die durch eine Abnahme des Restligaments bei einem Rißwachstum
bewirkt wird, gemessen wird. Bei solchen Verfahren wird bei leitenden
Proben der Widerstand der Probe gemessen, während bei einem elektrisch
isolierenden Probenmaterial der Widerstand einer aufgebrachten leitenden
Schicht gemessen wird. Ein weiteres kontinuierliches Verfahren besteht
darin, mittels eines Verformungsaufnehmers die Verformung an der
Bruchprobe zu messen. Dies. kann beispielsweise durch einen auf
die Rückseite der
Probe. aufgebrachten Dehnungsmeßstreifen
realisiert werden.
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Diskontinuierliche elektrische Verfahren
sind dadurch gekennzeichnet, daß der
Rißfortschritt
als eine diskrete Folge von Ereignissen erfaßt wird. Hierbei können Signale
von mehreren Dehnungsmeßstreifen
verwendet werden, wobei die Dehnungsmeßstreifen hintereinander oberhalb
oder unterhalb eines sich ausbreitenden Risses aufgebracht sind. Ferner
kann eine Mehrzahl von dünnen
Leiterbahnen verwendet sein, die infolge eines Rißfortschritts durchgetrennt
werden, wobei durch eine entsprechende elektrische Auswertung, beispielsweise
das Messen einer Widerstandsänderung,
das jeweilige Durchtrennen erfaßt
werden kann.
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Elektrische Verfahren sind vorteilhaft
dahingehend, daß eine
automatische Erfassung der Rißlängen/Zeit-Kurve
möglich
ist, da ein zur Rißlänge proportionales
Signal direkt als Funktion der Zeit erfaßt wird. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß eine schnelle
Datenerfassung möglich
ist.
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Elektrische Verfahren besitzen jedoch
zwei Hauptnachteile. Einem effektiven Einsatz, der es ermöglichen
würde,
den Rißfortschritt
nicht nur in aufwendigen Grundlagenforschungsprojekten zu erfassen,
sondern auch in anwendungsnahen Projekten, bei denen zur Materialentwicklung
viele bruchmechanische Prüfungen
durchzuführen
sind, steht prinzipiell der große
Aufwand der Probenpräparation
entgegen. Ferner müssen
alle kontinuierlichen elektrischen Verfahren kalibriert werden,
da das elektrische Signal nur proportional zur Rißlänge ist
oder in einer nicht-linearen Beziehung zu derselben steht, wobei der
Proportionalitätsfaktor
beziehungsweise die nicht-lineare Beziehung nur durch eine Kalibrierung bestimmt
werden können.
Schwankungen von Parametern, die schwer auszuschließen sind,
bewirken eine Abweichung von der Kalibrierung und somit Fehlerquellen.
Lediglich diskontinuierliche elektrische Verfahren sind kalibrierungsfrei,
da hier die Positionen der aufgebrachten Leiterbahnen definiert sind.
Jedoch ist ein fehlerfreies und toleranzfreies positionsgenaues
Aufbringen dünner
Leiterbahnen sehr aufwendig. Darüberhinaus
ist bei diskontinuierlichen Verfahren die Ortsauflösung begrenzt.
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Zu den bruchmechanischen Versuchen,
wo Verfahren zur Rißverfolgung
nicht zwingend erforderlich sind und auch im allgemeinen heute nicht
eingesetzt werden, zählen „kritische
Tests". Diese machen die
Mehrzahl der heute durchgeführten
bruchmechanischen Materialprüfungen
aus. Bei kritischen Tests wird durch kontinuierliche Erhöhung von
Kraft bzw. Verformung die Rißinitiierung
ausgehend von einem bestehenden Anriß bewirkt. Hierbei wird die
Rißinitiierung
als ein Ereignis angesehen, welches einem definierten Zeitpunkt
bzw. einem definierten Kraft- und Verformungswert sowie einer definierten
Anrißlänge zugeordnet
wird. Langsame (unterkritische) Rißausbreitung wird dabei vernachlässigt. Bei
derartigen kritischen Tests wird die Rißlänge, d.h. die Länge des
vor dem Test eingebrachten Anrisses, durch visuelle Analyse der
Bruchflächen
nach dem Test bestimmt. Mit diesem heute gebräuchlichen bruchmechanischen
Verfahren zur Bestimmung des kritischen Spannungsintensitätsfaktors
KIc und/oder der kritischen Dehnungsenergiefreisetzungsrate
GIc ist ein hoher manueller Aufwand zur
visuellen Analyse der Bruchflächen
verbunden. Der Einsatz einer automatischen Rißverfolgung auch bei solchen
kritischen Tests würde
die Testdurchführung
effektiver gestalten, da die Länge
des Anrisses automatisch bestimmt wird und nicht mehr manuell im
Anschluß an
den Test ermittelt werden muß.
Darüber
hinaus würde
es Zweideutigkeiten der heutigen Testpraxis beseitigen, die dann
enstehen, wenn Rißinitiierung
nicht ein eindeutig auf einen bestimmten Zeitpunkt (und damit Kraft-
bzw. Verformungswert) festlegbares Ereignis darstellt, sondern der
kritischen (schnellen) Rißausbreitung
eine Phase unterkritischen langsamen Rißwachstums vorausgeht. Da dies
der allgemeine Fall ist, welcher lediglich durch die oben beschriebene Testpraxis
vernachlässigt
wird, würde
die Anwendung einer automatischen Rißverfolgung auch auf derartige „kritische" Tests deren Genauigkeit,
Zuverlässigkeit
und Aussagefähigkeit
erhöhen.
Solche Tests werden jedoch routinemäßig zur Materialcharakterisierung
durchgeführt
und unterliegen somit einer Aufwand-Nutzen-Betrachtung.
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Es kann deshalb davon ausgegangen
werden, daß nur
eine solche automatische Rißverfolgung
die bisherige manuelle Testpraxis ersetzen wird, deren Durchführung sich
einfacher als die manu elle Analyse der Bruchflächen gestaltet. Aus den bereits
oben dargestellten Gründen
ist die Durchführung
aller bisher bekannten Verfahren zur Rißverfolgung im Vergleich zur
manuellen Analyse der Rißflächen jedoch
immer noch weit aufwendiger.
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Die
DE 4127116 A1 bezieht sich auf Vorrichtungen
und Verfahren zum Messen mechanischer Werkstoff kennwerte von Prüfkörpern. Zu
diesem Zweck offenbart diese Schrift unterschiedliche Versuchsaufbauten,
beispielsweise unterschiedliche Biegeversuche oder einen Hertzschen
Kegelbruch-Versuch. Bei den dort beschriebenen Verbsuchsaufbauten
wird jeweils bei unterschiedlichen Krafteinträgen, beispielsweise schwellenden, zyklischen
oder konstanten bzw. pulsierenden, konstant anwachsenden oder konstanten,
die Rissbreite als Funktion der Zeit und der Kraft erfasst. Ruf
der Grundlage der Rissbreite werden dann bruchmechanische und energetische
Werkstoff kennwerte ermittelt.
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Bei R. Plank u. G. Kuhn, „Atom.
Risslängenmessung
bei Ermüdungsrißausbreitung
unter Mixed-Mode-Beanspruchung",
tm, Techn. Messen 63 (1996) 2, S. 51 bis 55, ist eine automatisierte
Risslängenmessung
bei Ermüdungsrissausbreitung
unter einer Mixed-Mode-Beanspruchung beschrieben.
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Aus der
US 47 16 459 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum automatischen Messen einer Rissspitzenposition bekannt.
Ein Videosignal einer Videokamera, welche die Oberfläche einer
beanspruchten Probe, in der sich ein Riß ausbreitet, erfasst, wird
hochpassgefiltert und binär
codiert. Durch eine Rauschentfernungsschaltung wird der Ort des Risses
und einer Rißspitze
des Risses bestimmt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die
eine automatische, wenig aufwendige Bestimmung bruchmechanischer
Materialparameter unter Verwendung optischer Verfahren ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 oder 9 und eine Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12
gelöst.
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Die Rißlänge wird in der Regel mit Hilfe
eines geeigneten Skalierungsverfahrens ermittelt, so daß die Pixelkoordinaten
in Koordinaten mit Längeneinheiten
und Bezug auf die Probengeometrie umgerechnet werden können. Die
weitere auf der gleichen Zeitbasis aufgezeichnete physikalische
Größe ist in der
Regel die Kraft, die während
des bruchmechanischen Tests auf den Prüfkörper ausgeübt wird. Ferner kann zusätzlich oder
alternativ zur Kraft die Verformung des Prüfkörpers und/oder die Temperatur desselben
aufgezeichnet werden. Wenn mit konstanter und bekannter Kraft bzw.
Verformung gearbeitet wird, ist unter der auf der gleichen Zeitbasis
aufgezeichneten physikalischen Größe die konstante und bekannte
Kraft bzw. Verformung zu verstehen.
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Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Erkenntnis, daß durch
die Ausnutzung der Möglichkeit der
Speicherung digitaler Bilder und der heute verfügbaren leistungsfähigen Rechentechnik
das Potential besteht, eine automatisierte Rißverfolgung zu realisieren.
Erfindungsgemäß wird eine
effizient durchführbare,
automatisierte, sequentielle digitale Bildanalyse durchgeführt, um
die manuelle Analyse zu ersetzen. Zu diesem Zweck werden adaptierte bzw.
neuentwickelte digitale Bildverarbeitungsverfahren verwendet, um
die Position der Rißspitze
in digital gespeicherten Bildern auf zuverlässige und reproduzierbare Weise
zu bestimmen, so daß eine
automatische sequentielle Bildanalyse ohne die Notwendigkeit eines
manuellen Eingreifens möglich
wird. Solche Bildverarbeitungsverfahren können den Einsatz von geeigneten
Bilderkennungsalgorithmen umfassen, beispielsweise digitaler Kantenfilter
in Kombination mit Segmentierungsverfahren oder auch alternativ
Grauwertkorrelationsverfahren sowie Hybrid-Verfahren, welche Elemente
von Filter- und Korrelationsverfahren kombinieren, um die Rißlänge als Funktion
der Zeit zu ermitteln.
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Erfindungsgemäß wird somit unter Verwendung
eines optischen Verfahrens automatisch eine Rißlänge/Zeit-Kurve ermittelt, auf
deren Grundlage bruchmechanische Parameter, beispielsweise der kritische
Spannungsintensitätsfaktor
oder die kritische Dehnungsenergiefreisetzungsrate unter Verwendung
herkömmlicher
Berechnungsverfahren bestimmt werden können. Insbesondere werden erfindungsgemäß in der
Regel Rißlänge/Kraft/Zeit-Wertetripel bzw.
Rißlänge/Verformung/Zeit-Wertetripel
ermittelt, auf deren Grundlage der bruchmechanische Parameter bestimmt
wird. Optional können
zusätzlich
weitere physikalische Größen, beispielsweise
die Temperatur oder die Feuchtigkeit des Prüfkörpers und/oder der Umgebung
erfaßt
und zur Auswertung herangezogen werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
entfällt
der manuelle Aufwand zur Erfassung der Länge des Anrisses bzw, des Rißfortschritts.
Eine bruchmechanische Materialcharakterisierung ist somit wesentlich
schneller und bequemer durchzuführen. Durch
die automatische bruchmechanische Auswertung sind zur Durchführung und
Auswertung der Versuche auch keine Spezialkenntnisse mehr erforderlich,
so daß die
Versuche durch wenig geschultes Personal durchgeführt werden
können.
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Erfindungsgemäß wird vorteilhafterweise sowohl
die Phase der Rißinitiierung
als auch die Phase der Rißausbreitung
erfaßt,
wodurch sich weitere Vorteile ergeben. Es werden ohne zusätzlichen
bzw. mit verringertem Prüf-
und Auswertungsaufwand gegenüber
der bisherigen Praxis wesentlich mehr Informationen zum Materialverhalten
gewonnen, da nicht nur ein einziger statischer Wert für die Rißinitiierung
gewonnen wird, sondern über
die Analyse sowohl der Phase der Rißinitiierung als auch der Phase
der Rißausbreitung
auch Informationen über
die Dynamik des Bruchverhaltens eines Materials erhalten werden.
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Erfindungsgemäß werden vorzugsweise durch
eine Verrechnung der Zugkraft-Zeit-Kurve mit der Rißlängen-Zeit-Kurve
durch bekannte Verrechnungsverfahren der kritische Spannungsintensitätsfaktor,
KIc, und/oder die kritische Dehnungsenergiefreisetzungsrate,
GIc, als Funktion des Rißfortschritts berechnet. Bei
bestimmten Materialien, z.B. gehärteten
Reaktivharzen können
damit vorteilhafterweise zuverlässiger
und reproduzierbarer bruchmechanische Materialparameter bestimmt
werden. Bei diesen Materialien ist der KIc-Wert,
welcher für
die Rißinitiierung
gemessen wird, oft zu hoch, da der Anriß nicht hinreichend eben und
senkrecht zur Kraftrichtung geformt werden kann, so daß das herkömmliche
Verfahren zu hohe Werte liefert, durch Analyse der Phase der Rißausbreitung,
also durch die erfindungsgemäße Erfassung
der gesamten R-Kurve, wird dagegen die intrinsische Materialeigenschaft
erfaßt.
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Die Bruchzähigkeit, also KIc oder
GIc, ist eine lokale Eigenschaft eines Materials,
so daß dieselben also
im dem Sinne keine Streuung haben. Daher hat die vorliegenden Erfindung
sogar bei inhomogenen Materialien einen enormen weiteren Vorteil.
Wenn man die Ortsauflösung
in die Größenordnung
der Inhomogenitäten
treibt, was in vielen Fällen
leicht möglich
ist, dann kann man diese durch die Erfassung der R-Kurve, also der
ortsbezogenen Erfassung der Bruchzähigkeit des Materials sogar
erfassen, nämlich
dann, wenn diese Inhomogenitäten
sich auch in lokal unterschiedlichen Bruchzähigkeiten äußern.
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Da es sich bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung um ein optischen Verfahren handelt, können Rißinitiierung und Rißausbreitung berührungsfrei
und ohne die Notwendigkeit einer vorherigen Kalibrierung oder Probenpräparation
erfaßt werden.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber
elektrischen Verfahren zur Rißverfolgung
liegt darin, daß im
Gegensatz zu elektrischen Verfahren nicht nur die Projektion der
Rißausbreitung
auf die Richtung senkrecht zur Kraftrichtung (bzw. Richtung der
Erfassung z.B, der Widerstandsänderung)
erfaßt
wird, sondern der genaue x-y-Weg der Rißausbreitung verfolgt werden
kann. Dadurch wird es möglich,
eine zweidimensionale bruchmechanische Analyse des Rißausbreitungsverhaltens
durchzuführen,
wodurch sich Genauigkeit und Aussagegehalt gegenüber herkömmlichen Verfahren wesentlich
erhöhen.
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Ebenso ist es möglich, lokale Schwankungen
der Bruchzähigkeit
des Materials im Rahmen der Ortsauflösung der Methode, welche durch
die Verwendung von Fernfeldmikroskopen und hochauflösenden CCD-Kameras
bis in den Mikrometerbereich hinein gesteigert werden kann, zu erfassen.
Dies ist besonders bei Materialinhomogenitäten von Bedeutung, wo mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
die bruchmechanischen Materialeigenschaften mikroskopischer Phasen
unter Verwendung eines makroskopischen Verfahrens und einer Probe
mit makroskopischen Dimensionen ermittelt werden können.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung werden hierin nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1a) und 1b) schematische Darstellungen
zur Veranschaulichung eines gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführten
digitalen Bildauswerteverfahrens;
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2a) bis 2d) schematische Graphen
zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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3 einen
weiteren Graphen, anhand dessen ein erfindungsgemäßer Vorteil
erläutert
wird.
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Nachfolgend wird bezugnehmend auf
die Figuren die vorliegende Erfindung anhand eines bruchmechanischen
Tests unter Verwendung eines sogenannten Kompaktzugkörpers beschrieben,
wobei die Probengeometrie und Belastungsvorrichtung für derartige
Versuche bekannt sind.
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Ebenso kann das Verfahren auch auf
andere Standardgeometrien, beispielsweise bei dem sogenannten „Single
Edge Notch Three Point Bending", angewendet
werden. Die vorliegende Erfindung kann generell auf alle bruchmechanischen
Verfahren und Untersuchungen angewandt werden, bei denen die Erfassung
der Rißlänge und/oder
der zeitlichen Änderung
dieser erforderlich ist. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere
hinsichtlich der drei folgenden Aspekte in keiner Weise eingeschränkt. Der erste
Aspekt betrifft verschiedene Probengeometrien, die sich in den jeweiligen
Geometriefaktoren in der Formel zur Berechnung von KIc oder
auch in entsprechenden Formeln zur Berechnung von GIc niederschlagen.
Der zweite Aspekt ist die Art der Belastung. Hier können konstante
Kraft, kontinuierlich (monoton) gesteigerte Kraft bzw. Deformation,
zyklische Kraft (mit steigender Amplitude), Temperatur induzierte
Spannungen sowie Rißfortschritt
durch korrosive Einwirkungen, also physikochemische Prozesse, und
alle erdenklichen Methoden zur Erzeugung einer geeigneten Belastung
angewendet werden. Die Erfindung kann bei allen diesen verschiedenen
Belastungen prinzipiell angewandt werden, so lange der Rißfortschritt
mit einer Kamera beobachtet werden kann. Der dritte Aspekt ist die
Art der bruchmechanischen Theorie, die der Versuchsdurchführung und
Auswertung zugrunde liegt. In dem erläuterten Beispiel ist die Theorie der
linear-elastischen Bruchmechanik die Grundlage. Ebenso ist die Anwendung
der Erfindung aber auch auf bruchmechanische Verfahren und Versuchsauswertungen
denkbar, welche auf Theorien der Fließbruchmechanik oder der elastischplastischen
Bruchmechanik beruhen.
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Bei dem in diesem Beispiel gezeigten
Test in Anlehnung an bekannte Normen (z.B. A.S.T.M. E399 oder D5054),
einem bruchmechanischen Test unter Verwendung eines Kompaktzugkörpers, wird über entsprechende
Klemmen eine Kraft auf einen Prüfkörper ausgeübt, indem
die Klemmen mit einer konstanten Geschwindigkeit, beispielsweise
1 mm/min, auseinandergezogen werden. Die dadurch auf den Prüfkörper ausgeübte Kraft
wird mittels einer beliebigen Krafterfassungseinrichtung, beispielsweise
der Kraftmeßdose
einer Zug/Druck-Prüfmaschine
erfaßt, wobei
in diesem Beispiel das Analogsignal von dieser Kraftmeßdose abgegriffen
wird (eine Gleichspannung z.B. zwischen –5 und +5V, welche proportional der
Kraft ist) und über
eine Analog/Digitalwandler-Karte digital als Funktion der Zeit im
PC gespeichert wird.
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Über
einen Framegrabber werden in diesem Beispiel vom gleichen PC die
Bilder von der Video-Kamera eingelesen und digital im RAM gespeichert.
Somit sind die Zeitpunkte der Kraftmessung und der Bildaufzeichnung
genau miteinander synchronisiert, wobei bei einer geringen Framerate
(wie z.B. 10 Hz) auch noch eine geeignete Mittelung der Kraft über den
Zeitraum der Bildaufnahme vorgenommen werden kann, womit das Rauschen
verringert werden kann. Bei hohen Frame-Raten wie z.B. bei Verwendung
von High-Speed-Kameras kann diese Mittelung unter Umständen wegfallen.
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Die Triggerung des Beginns der Bildaufzeichnung
kann beispielsweise durch die Festsetzung eines Kraft-Schwellwertes
erfolgen, welcher unterhalb der kritischen Kraft liegt, die materialspezifisch
für die
Rißinitierung
benötigt
wird. Alternativ kann der Start der Bild- und Kraftaufzeichnung
auch manuell erfolgen, z.B. dann, wenn die Prüfmaschine, d.h. die Belastung
des Kompakt-Zugkörpers
mit konstanter Abzugsgeschwindigkeit der Prüfmaschine (also mit konstanter
Verformungsgeschwindigkeit), gestartet wird. Die Synchronisierung
des Prüfmaschinenstarts
und des Starts der Kraft- und Bildaufzeichnung durch den PC ist
hierbei nicht erforderlich, da ja Kraft (sowie eventuell, wenn diese
ebenfalls in den PC eingelesen wird (was in dem gezeigten Beispiel nicht
gegeben war) auch Verformung) und Bildaufzeichnung durch die Erfassung
auf der gleichen Zeitbasis in einem PC intern bereits synchronisiert
sind.
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Diese Rißausbreitung, welche materialabhängig bei
Erreichen einer bestimmten Verformung bzw. Kraft einsetzt, wird
somit durch Aufzeichnung und Abspeicherung digitaler Bilder der
Probenoberfläche
(in einem geeigneten Bildausschnitt) erfaßt, wobei mit jedem Bild auch
der Zeitpunkt der Bildaufzeichnung abgespeichert wird. Im Anschluß an den Versuch
werden die abgespeicherten Bilder sequentiell einem digitalen Bildanalysever fahren
unterzogen, um aus jedem Bild die Position der Rißspitze
zu bestimmen. Somit wird (da jedem Bild ein definierter Zeitpunkt
der Aufzeichnung (bzw. korrekter gesagt eine Zeitspanne) zugeordnet
werden kann) die Rißlänge als
Funktion der Zeit erhalten.
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Zur Bestimmung der genauen Rißspitzenposition
können
verschiedene digitale Bildanalyseverfahren verwendet werden. In
diesem Beispiel ist erreicht worden, daß der Anriß durch eine Beleuchtung schräg zur Probenoberfläche Licht
reflektiert, so daß ein
Helligkeitsgradient von oberhalb zu unterhalb des Risses entsteht.
Auf das somit erzeugte Rohbild (1a))
wird dann ein Kantenfilter angewendet, das den Helligkeitsgradienten
von Übergängen in
einer Richtung hervorhebt. Derartige Kantenfilter sind auf dem Gebiet
der digitalen Bildverarbeitung bekannt. Bei dem gezeigten Beispiel
wurde ein vertikales Kantenfilter verwendet, das den Helligkeitsgradienten vom Übergang
von oberhalb 2 nach unterhalb 4 des Risses 6 hervorhebt.
Anschließend
werden durch eine Binarisierung mit einem geeigneten Schwellwert andere
Strukturen, die von dem Kantenfilter ebenfalls verstärkt werden,
deren Intensität
aber in diesem Beispiel wesentlich geringer ist als die des Risses,
unterdrückt.
Somit ergibt sich ein Bild des Risses, wie in 1b) dargestellt. Im gezeigten Beispiel
ist dies bereits ausreichend, um andere Strukturen verschwinden
zu lassen und nur den Riß aus 1a) herauszufiltern. Durch
geeignete Segmentierungsroutinen wird dann das längste Bogensegment gesucht
und als Riß ausgewertet.
Die x-Koordinate des (im 1b))
rechten Endes dieses Bogensegmentes wird als Rißspitze erkannt, und die x-Position
pixelgenau bestimmt. Durch eine vorher oder anschließend durchzuführende Skalierung,
welche entweder (bei starrer Probeneinspannung) ein Standard-Maß verwendet,
oder aber Markierungen auf der Probe, welche beispielsweise durch
eine Präzisions-CNC-Fräsmaschine
eingebracht sein können,
werden diese Pixelkoordinaten dann in Koordinaten mit Längeneinheiten
umgerechnet, wobei dieses Koordinatensystem durch die Skalierung
in einem festen und bekannten Bezug zur Probengeometrie steht, also
nicht nur x1-x0,
skaliert werden, sondern auch xo in Bezug auf
eine geeignete Stelle der Probe (wie z.B. die rechte Kante) festgesetzt
wird.
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Alternativ kann das Grauwertkorrelationsverfahren
eingesetzt werden, um die Position der Rißspitze zu ermitteln. Bei der
Grauwertkorrelation wird die Verschiebung von Oberflächenstrukturen,
die einen Kontrast (d.h. verschiedene Grauwerte) liefern, zwischen
aufeinanderfolgenden Bildern analysiert, und daraus ein zweidimensionales
Feld von Verschiebungsvektoren als Funktion der Zeit berechnet. Durch
Auswertung des Verschiebungsfeldes wird die Rißspitzenposition bestimmt.
Darüberhinaus
kann aus dem zweidimensionalen Feld von Verschiebungsvektoren auch
das zweidimensionale Deformationsfeld in der Rißspitzenumgebung bruchmechanisch
ausgewertet werden.
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Im Anschluß an diese sequentielle Bildanalyse
wird aus der daraus berechneten Rißlänge-Zeit-Kurve und der (wie
oben beschrieben) ebenfalls aufgezeichneten Kraft-Zeit-Kurve gemäß der linear
elastischen Bruchmechanik der kritische Spannungs-Intensitäts-Faktor
KIc gemäß KIc = Pc/(b·sqrt(w))·f(a/w)
berechnet, wobei Pc die Kraft ist, a die
Rißlänge ist,
b die Dicke des Prüfkörpers ist
und w bzw. f(a/w) eine probengeometrieabhängige Größe bzw. Funktion sind, wobei
diese für
einige Standardgeometrien definiert bzw. bekannt sind, und als Funktion
der Rißlänge aufgetragen
werden, Kurve 14 in 2c).
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Weiterhin kann entweder zusätzlich die
Verformung aufgezeichnet werden, oder aber, wie in diesem Beispiel,
bei konstanter und bekannter Verformungsgeschwindigkeit aus der
Zeit die Verformung berechnet werden. In dieser Kraft-Verformungs-Kurve 10 wird,
wie in 2a) schematisch
dargestellt, gemäß der Area-Methode von Gurney
und Hunt, die Fläche
eines Dreieckssegmen tes ΔU
bestimmt, und durch den dieser Dreiecksfläche zuordenbaren Rißfortschritt Δa geteilt,
wobei der Rißfortschritt
als Kurve 12 in 2b) gezeigt
ist. Der Nullpunkt für
die Bestimmung der Dreiecksfläche
wird dabei durch Extrapolation einer Gerade ermittelt, welche durch
Anpassung an den linearen Teil der Kraft-Verformungs-Kurve (der
Teil der Kurve, welcher der Rißinitiierung
vorausgeht) festgelegt wird. Die sich ergebende kritische Dehnungsenergiefreisetzungsrate
GIc ist in 2d) gezeigt.
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Die oben beschriebene bruchmechanische Auswertung
basiert auf Theorien der linear elastischen Bruchmechanik. Ebenso
sind jedoch zur Bestimmung von bruchmechanischen Parametern beim Durchführen der
vorliegenden Erfindung auch andere Auswertungen möglich, beispielsweise
nach Methoden der nicht-linearen, elastisch-plastischen Bruchmechanik.
Genauso läßt sich
das Verfahren auch andere Standard-Prüfkörper-Geometrien anwenden. Durch
Anwendung der Area-Methode zur Bestimmung von GIc läßt sich
das Verfahren weiterhin auch auf Prüfkörper undefinierter Geometrie und/oder
Zusammensetzung anwenden.
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Aus der obigen Beschreibung werden
exemplarisch einige wesentliche Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung
deutlich. Der manuelle Aufwand, der bei derartigen bruchmechanischen
Materialprüfungen
zur Bestimmung von KIc bisher erforderlich
war, entfällt
völlig.
Das Verfahren zur Bestimmung des Werts für die Rißinitiierung wird gleichzeitig
genauer, denn Zweideutigkeiten bei der manuellen Bestimmung der
Länge des
Anrisses und der Zuordnung des Kraftwerts zum Ereignis der Rißinitiierung
entfallen durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Da auch die
bruchmechanische Auswertung automatisch erfolgt, sind Fehlermöglichkeiten
weitgehend ausgeschlossen, wobei keinerlei bruchmechanische Kenntnisse
und Erfahrungen zur Versuchsdurchführung erforderlich sind, so
daß auch Personal
ohne Spezialkenntnisse auf diesem Gebiet eingesetzt werden kann.
Darüber hinaus
werden bei vereinfachter Versuchsdurchführung wesentlich mehr Aussagen
zum Materialverhalten gewonnen, da sowohl die Phase der Rißinitiierung
als auch die Phase der Rißausbreitung
erfaßt
werden und somit auch Informationen zur Dynamik des Bruchverhaltens
des Materials erhalten werden. Zusammenfassend kann festgestellt
werden, daß durch
das Verfahren gemäß der Erfindung
bruchmechanische Versuche schneller, bequemer und fehlerfreier als
bisher durchführbar
sind, wobei die Aussagekraft qualitativ wesentlich erweitert wird.
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Bei der bruchmechanischen Prüfung von Kunststoffen
ist es gebräuchliche
Praxis, einen natürlichen
Anriß durch
Einschlagen einer scharfen Klinge zu schaffen, wobei nicht in jedem
Fall gewährleistet ist,
daß sich
ein Anriß eben
und senkrecht zur Kraftrichtung bildet. Jede Abweichung von dieser
Ebene erhöht
jedoch den Wert für
die Bruchzähigkeit
bei der Rißinitiierung,
da dadurch ein sogenannter "Mixed-Mode"-Spannungszustand
zwischen Modi I und II entsteht, wobei die Bruchzähigkeit
im Mode II wesentlich höher
ist als im Mode I. Somit werden bei nicht-idealen Anrissen viel zu hohe Werte
gemessen, die nicht dem intrinsischen Materialparameter entsprechen.
Es gab jedoch bisher keine zuverlässigen Kriterien, nach welchen
sich ideale Anrisse und damit korrekt bestimmte Werte für die Bruchzähigkeit
von nicht-idealen Anrissen unterscheiden lassen.
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Der Effekt einer solchen Überhöhung in
KIc ist in 3 zu
sehen, wo die R-Kurve für
eine spröde Reaktivharz-Bruchprobe
gezeigt ist. Der bei dieser Probe nicht ideal ebene Abriß führt dazu,
daß bei
der Rißinitiierung 20 der
Wert für
KIc höher
ist als in der Phase der Rißausbreitung 22,
wo sich der Wert von KIc dem intrinsischen
Materialwert nähert,
der bei dem dargestellten Beispiel bei einem Wert von etwa 0,7 MN
m–3/2 liegt.
Am rechten Rand des Graphen von 3 zeigt
sich eine Streuung des ermittelten KIc-Wertes
aufgrund divergierender Fehlereinflüsse.
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Wird eine Probe mit einem solchen
nicht-idealen Abriß mit
einer herkömmlichen,
heute weitgehend verwendeten Methodik analysiert, bei der nur die
Rißinitiierung
und diese noch dazu ungenau erfaßt wird, so wird ein wesentlich
zu hoher Wert für
KIc bestimmt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es ohne großen
Aufwand ohne weiteres möglich,
zuverlässig "nicht-ideale" Anrisse von idealen
zu unterscheiden, da solche Fälle
durch einen höheren
Wert von KIc und GIc für die Rißinitiierung
verglichen mit dem Wert für
die Phase der Rißausbreitung
einfach erkannt werden können.
Darüberhinaus
ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ferner möglich, durch
die Analyse der Phase der Rißausbreitung auch
für solche
Fälle noch
einen gültigen
Materialkennwert zu bestimmen, so daß die Zahl zu untersuchender
Proben erheblich reduziert sein kann, und dennoch die gleiche bzw.
eine höhere
Genauigkeit erhalten werden kann.
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Neben den beschriebenen Vorteilen,
die bei der Anwendung des Verfahrens der Erfindung auf bruchmechanische
Versuche, bei denen bisher keine Rißverfolgung eingesetzt wird,
bietet, ist das Verfahren auch für
bruchmechanische Verfahren geeignet, bei denen bereits heute andere
Verfahren der Rißverfolgung
eingesetzt werden, beispielsweise die Erfassung eines langsamen
Rißwachstums
bei einer unterkritischen dynamischen oder statischen Belastung.
In solchen Fällen
wird durch die vorliegende Erfindung eine erhebliche Vereinfachung
der Versuchsgestaltung erreicht, da keine zusätzliche Probenpräparation
und Kalibrierung mehr erforderlich sind. Besonders durch den Vorteil
der Kalibrierfreiheit können auch
Fehlerquellen ausgeschlossen werden, wenn herkömmliche Verfahren durch das
erfindungsgemäße Verfahren
ersetzt werden. Im Falle einer zyklischen Belastung bei gleichzeitiger
Erfassung der Kraftamplitude können
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sogenannte Paris-Kurven
erhalten werden.
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Im Vergleich zu diskontinuierlichen
elektrischen Verfahren wird gemäß der vorliegenden
Erfindung eine höhere
Ortsauflösung
erreicht, so daß bei der
Untersuchung eines langsamen unterkritischen Rißwachstums eine höhere Genauigkeit
bei einer gleichzeitigen erheblichen Vereinfachung der Versuchsgestaltung,
da keine Probenpräparation
benötigt
wird, erreicht wird.
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Neben den genannten bruchmechanischen Parametern
können
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung auch andere Größen ermittelt
werden, die Aussagen über
das Bruchverhalten eines Materials zulassen, beispielsweise bei
Verwendung alternativer bruchmechanischer Konzepte das verallgemeinerte
J-Integral.
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Durch die Verwendung der Area-Methode von
Gurney und Hunt zur Bestimmung der Bruchzähigkeit, d.h. der kritischen
Dehnungsenergiefreisetzungsrate GI
c können
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung auf einfache Weise auch
Proben mit unregelmäßiger Geometrie
und/oder inhomogener Beschaffenheit, beispielsweise Materialverbunde oder
Verklebungen, für
die keine analytischen Beziehungen zwischen äußerer Kraft, Rißlänge und
bruchmechanischen Parametern existieren, bruchmechanisch charakterisiert
werden.