DE4127116A1 - Einrichtung zur messung mechanischer werkstoffkennwerte und zur beobachtung und auswertung von risssystemen eines bauteils - Google Patents
Einrichtung zur messung mechanischer werkstoffkennwerte und zur beobachtung und auswertung von risssystemen eines bauteilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zur
Messung mechanischer Werkstoffkennwerte und zur Beobachtung und
Auswertung von Rißsystemen eines Bauteils gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Mit der Erfindung gelingt eine berührungslose
Deformationsmessung eines Bauteils (vorzugsweise eines
Biegebalkens) und/oder die Beobachtung der Bruchzone bei
zerstörender Belastung.
Es sind Geräte und Einrichtungen zur Durchbiegungs- und
Verformungsmessung an festen Körpern bekannt, die nach dem
mechanischen Prinzip antastend wirken. Insbesondere bei der
Durchbiegungsmessung sprödelastischer Proben kleiner Abmessungen
erfordern diese Methoden einen hohen Meßaufwand. Weiterhin ist
die Durchbiegungsmessung durch die relative Lageänderung
zwischen Probenauflager und einem festen Punkt der
Kraftaufbringung möglich. Dieses Verfahren findet auf grund
seiner Ungenauigkeit nur im beschränktem Maße Verwendung. Eine
Einrichtung zur Durchbiegungsmessung nach DE 38 25 415 A1 auf
optoelektronischem Wege erfordert das Anbringen von
Signaleinheiten am Prüfling. Alle diese Meßeinrichtungen sind
nicht dazu im Stande neben der Verformungsmessung die
Beobachtung von Bruchvorgängen aufzuzeichnen.
Der Eintritt von Rissen kann elektrisch, akustisch und visuell
nachgewiesen werden. Die elektrische Methode ist nur
einsatzfähig, wenn der Probekörper mit einer elektrisch
leitenden Schicht versehen wird. Eine akustische Methode liefert
nur allgemeine Aussagen über das Schädigungsverhalten und kann
nur unterstützend eingesetzt werden. Die visuelle Methode ist
durch hohe subjektive Fehler gekennzeichnet und läßt keine
Echtzeiterfassung der Bruchvorgänge und des Rißwachstums zu. Mit
diesen Verfahren sind keine, oder nur subjektive Aussagen über
das innerhalb des Prüflings verlaufende Tiefenrißwachstum
erzielbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexible,
objektive und preiswerte Meßeinrichtung zu schaffen, die eine
berührungslose Verformungsmessung ermöglicht und ebenfalls der
Beobachtung und Auswertung von Bruchvorgängen dient.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung besitzt den hervorstechenden Vorteil, daß die
Messung berührungslos erfolgt und mittels einer Anordnung
verschiedene Meßaufgaben gelöst werden können. Die Erfindung
ermöglicht eine Kopplung von Ermittlung makroskopischer
Werkstoffkennwerte und mikroskopischer Beobachtung im
µm-Bereich.
Die Meßverfahren können automatisiert werden. Eine Nachrüstung
auf Belastungseinrichtungen und Werkstoffprüfmaschinen ist
möglich.
In vorteilhafter Weise sind mit der Erfindung hohe
Meßgenauigkeiten zu erzielen, die mit bekannten
Bildverarbeitungssystemen (grauwert-verarbeitende Verfahren) im
subpixel-Bereich (1 µm) liegen.
Durch die Anordnung einer Optik kann die Auflösung den
Erfordernissen angepaßt werden. Die visuelle Aufzeichnung von
Bruchvorgängen ist möglich.
Die Erfindung ermöglicht die optoelektronische Ermittlung von
Deformationen, Rißeintreten, Rißerkennung und Rißwachstum und
deren Zuordnung zur momentan wirkenden Kraft in Echtzeit.
Die Erfindung wird an Hand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzip der Meßanordnung;
Fig. 2 Durchbiegungsmessung am langgestreckten Bauteil;
Fig. 3 Rißöffnungsmessung an gekerbten Proben;
Fig. 4 Detaildarstellung der Rißöffnung;
Fig. 5 Kugeleindruckverfahren;
Fig. 6 Geometrische Größen beim Kugeleindruck.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der mit Fig. 1
bezeichneten Prinzipskizze beschrieben.
Bauteile oder Prüfkörper, insbesondere aus sprödelastischen
Material werden durch Kräfte beansprucht. Diese führen zu
Formänderungen der Bauteile (z. B.: Durchbiegung) und oder zur
Bildung von Rißsystemen. Fig. 1 zeigt die prinzipielle
Meßanordnung. Ein Bauteil 1, das je nach Gestalt gelagert ist,
wird durch eine Kraftaufbringung 3 definiert belastet. Dieses
Bauteil befindet sich im Strahlengang der Anordnung: Lichtquelle
4 - Bauteil 1 - CCD-Empfänger 5. Der CCD-Empfänger ist in einem
Abstand zum Bauteil innerhalb des Schärfebereiches angeordnet.
Das von der Lichtquelle ausgesandte Lichtbündel wird durch das
Bauteil, durch dessen Kanten (bei lichtdurchlässigen Proben)
bzw. dem Rißsystem teilweise ausgeblendet. Das somit entstehende
Schattenbild wird im Bereich des Empfängers aufgenommen und
dient der eindeutigen Lageidentifizierung der Bauteilkonturen
und Rißsysteme. Der Sensor besitzt eine Vielzahl von
lichtempfindlichen Elementen, die auch als Matrix angeordnet
sein können. Durch die Verwendung eines Flächensensors ist die
Verformungsänderung in x- und y-Richtung möglich. Kraft- und
Verformungssignal werden einer Auswerteeinheit 6 zugeführt.
Durch den Vergleich der Meßsignale zu mindestens zwei
unterschiedlichen Belastungszuständen bzw. zu unterschiedlichen
Zeitpunkten t0, tn, ist eine Auswertung möglich. Durch ein
zwischen Bauteil und Empfänger angeordnete Optik können
spezifische Bauteilabschnitte vergrößert auf dem Empfänger 5
abgebildet werden.
Die Bildauswertung kann durch eine Binärbildverarbeitung, wobei
die Grenze zwischen Hell und Dunkel durch einen Schwellwert
entschieden wird, oder durch ein Grauwertverfahren erfolgen,
wobei die Graustufen der Pixel eines Hell-Dunkel-Überganges
einer Auswertung unterzogen werden.
Die Erfindung wird in Anwendung auf den statischen Drei- oder
Vierpunktbiegeversuch zur Elastizitätsmodulbestimmung auf
Universalprüfmaschinen oder Einzelgeräten angewendet, mit
dem Ziel, die Durchbiegung an der Stelle ihres Maximums
berührungslos zu messen.
Der als langgestrecktes Bauteil 1 skizzierte Balken 1 in Fig. 2
ist auf seitlichen Auflagern 2 gelagert. Wie skizziert ist
seine gestrichelte Unterkante A durch die mit der
Auswerteinheit 5 gesteuerte Kraftauf
bringung in die durchgezeichnete Unterkante A′ verkrümmt. Der
CCD-Flächensensor ist auf die Stelle des Krafteintrages grob
positioniert und in x- und y-Richtung justiert. Das in
z-Richtung ausgestrahlte Lichtbündel wird durch die Probe und
dessen Kanten teilweise ausgeblendet. Dabei werden in jeder
Spalte der CCD-Matrix eine bestimmte Anzahl von Zeilenelementen
abgeschattet. Während der Belastung verschieben sich diese
Hell-Dunkel-Übergänge durch die Verformung des Bauteils 1. Durch
den Vergleich der Anzahl der abgeschatteten, dunklen Pixel
jeder Spalte in der Auswerteeinheit 5, wird die Matrix-Spalte
mit der maximalen Anzahl ausgeblendeter Zeilenelemente
ermittelt und damit die Durchbiegung an der Stelle ihres
Maximums gemessen. Zu jedem Belastungszustand wird jeder Spalte
eine Anzahl von abgeschatteten Zeilenpixeln zugeordnet. Die
Differenz der Anzahl abgeschatteter Pixel in der Maximalzeile zu
mindestens zwei unterschiedlichen Belastungszuständen ist Maß
für die Durchbiegungsdifferenz Df an dieser Stelle. Synchron
zu den Durchbiegungswerten werden die momentan wirkenden
Kraftwerte Ft = n, Ft = n+1 durch die Auswerteinheit 5 erfaßt und
die Kraftdifferenz DF ermittelt. Nach der Formel:
mit
s = Abstand zwischen den Auflagern,
I = äquatoriales Flächenträgheitsmoment
s = Abstand zwischen den Auflagern,
I = äquatoriales Flächenträgheitsmoment
wird daraus der Elastizitätsmodul des geprüften Materials
durch die Auswerteinheit 5 bestimmt.
Diese Formel geht davon aus, daß die größte elastische
Durchbiegung am Kraftangriffspunkt, mittig der Auflager
bestimmt wird. Die Erfindung mißt die Durchbiegung aber genau an
dieser Stelle, so daß Fehler durch ein ungenaues Positionieren
wie bei antastenden Längenmeßverfahren vermieden werden.
Neben der Elastizitätsmodulermittlung können mit der Erfindung
in vorteilhafter Weise Kraft-Durchbiegungs-Verläufe und oder
Durchbiegungs-Zeit-Verläufe aufgenommen werden, da die
Biegelinie im Bereich des Sensors eindeutig in Abhängigkeit
von der Zeit aufgenommen wird und die Meßwertaufnahme in
Echtzeit erfolgt. Ebenso ist die Ermittlung der
Grenzdurchbiegung fb=1,5 * Probendicke, vorzugsweise an
hochpolymeren Werkstoffen möglich.
Die Anwendung der Erfindung auf die Vierpunktbiegung erfolgt
anlog, wobei der Flächensensor mittig zwischen den
beiden Kraftangriffspunkten positioniert ist.
Die Erfindung wird bei bruchmechanischen Untersuchungen
durch den statischen Biegeversuch auf Universalprüfmaschinen
oder Einzelgeräten angewendet, mit dem Ziel, das
Rißöffnungsverhalten zu analysieren und die gesamte Bruchzone zu
beobachten.
Der in Fig. 3 skizzierte Prüfkörper 1 (Bauteil) ist mit einem
definierten Riß (Kerbe) mit der Rißbreite a versehen. Beim
Biegeversuch zur Ermittlung des KIc(-Faktors ist der Prüfling 1
auf den Auflagern 2 gelagert und wird über die
Kraftaufbringung 3 definiert belastet.
Dabei erfährt die Rißzone charakteristische Veränderungen:
Die Rißbreite a vergrößert sich bei Belastung zur Rißbreite a′.
Der CCD-Flächensensor 5 ist auf den Bereich des eingebrachten
Risses positioniert und in x- und y-Richtung justiert. Somit
wird die Bauteil- und damit die Rißkontur als Schattenbild
erfaßt. Dabei stellt sich der Riß als helle Fläche in dem
ansonsten durch das Bauteil abgeschatteten, dunklen Bereich
des CCD-Flächensensors dar, wie in Fig. 4 dargestellt. Durch
ein mathematisches Verfahren werden in der Auswerteinheit 5 die
Koordinaten der Punkte P1 und P2 innerhalb der CCD-Matrix
bestimmt.
Die Differenz der x-Koordinaten zwischen P1 und P2 ist
Abstand der Rißflanken an der Bauteilunterkante und damit die
interessierende Rißbreite a. Während der Belastung
verschieben sich die Punkte P1 und P2 in x- und y- Richtung. Die
neue Rißbreite a′ wird aus dem Abstand der verschobenen Punkte
P1 und P2 in der x-Richtung ermittelt.
Die zur Werkstoffcharakterisierung dienende Rißaufweitung V
ergibt sich nun aus der Differenz zwischen den
Rißbreiten zu
mindestens zwei unterschiedlichen Belastungszuständen mit:
V = a′-a.
V = a′-a.
Durch die Ermittlung von V in Abhängigkeit von der Zeit
durch die Auswerteeinheit 5 sind Aussagen über das
Rißöffnungswachstum dV/dt möglich. Die Erfindung ermöglicht
somit eine objektive Auswertung des Rißöffnungswachstums in
Abhängigkeit von der Belastungsart. Der Krafteintrag
erfolgt dabei schwellend, zyklisch oder konstant,
gesteuert durch die Auswerteeinheit 6.
Durch die berührungslose Messung der Rißaufweitung in
Abhängigkeit von der Kraft ermöglicht die Erfindung in
vorteilhafter Weise
- 1. die Darstellung von Kraft-Rißaufweitungskurven und deren Auswertung nach dem Konzepten der Linear-Elastischen- Bruchmechanik und der Fließbruchmechanik, und
- 2. die Ermittlung der kritischen Rißöffnung δc nach der Formel:
mit:
Vc = Kerbaufweitung im Moment der Rißausbreitung
n = Rotationsfaktor
a = Rißlänge (mechanischer Kerb + Ermüdungsriß)
W = Probenbreite
Wird die Erfindung bei der Prüfung von Material verwendet,
das für infrarotes oder sichtbares Licht durchlässig ist,
sind mit der entsprechenden Kamera auftretende Mikrorisse
an der Kerbspitze auswertbar. Die Erfindung ermöglicht
somit eine Kopplung von Ermittlung makroskopischer
Werkstoffkennwerte und mikroskopischer Beobachtung im
µm-Bereich.
Die Versuchsanordnung wird in Fig. 5
dargestellt. Das Bauteil 1 ist an vier Seiten, jeweils zwei
sich gegenüberliegenden, randscharf, mit optischer Qualität
ausgeführt. Das Bauteil 1, vorzugsweise aus Glas, wird über
einen Indenter 10, vorzugsweise eine Kugel belastet.
Kugel und Bauteiloberkante blenden das in z-Richtung
ausgestrahlte Lichtbündel aus. Für die CCD-Matrixkamera (5)
stellen sich hierbei Kugel und Kante dunkel und der Glaskörper
als hell dar. Tritt nun auf Grund der Belastung des Bauteils
ein Riß (auch bezeichnet als HERTZscher Kegelbruch) ein,
wird dieser ebenfalls als dunkler Bereich identifiziert. Die
CCD-Kamera wird vor Eintreten des Kegelbruchs in
x- und y-Richtung justiert, so das der Riß ohne weiteres
Justieren im Bildbereich der Kamera eintritt. Damit ist die
Aufnahme und Auswertung der Bruchgeometrie in den Phasen der
Rißentstehung und des Rißwachstums möglich.
Vor Belastungsbeginn wird die Probenoberkante als Linie
geringerer Intensität auf dem CCD-Sensor 5 abgebildet.
Dadurch ist die y-Koordinate der Probenoberkante bekannt
und dient im weiteren als Bezugslinie bzw. als Bezugszeile der
Matrix.
Tritt während der Belastung der Kegelbruch ein, werden
unterhalb der Bezugszeile in Abhängigkeit von der Zeit in den
jeweiligen Zeilen der Matrix Einzelempfängerpunkte
abgeschattet. Beim Brucheintritt steigt die Anzahl der unterhalb
der Bezugszeile abgeschatteten Pixel bzw. die Anzahl der
Zeilen mit abgeschatteten Pixeln (in y-Richtung)
schlagartig.
Für die Analyse des Kegelbruchs und dessen Wachstums ist es
daher nötig, die Abschattung innerhalb jeder unter der
Bezugszeile = Bauteiloberkante liegenden Matrixzeile zu
bestimmen. Dazu werden folgende Werte ermittelt:
- 1. y-Koordinate der jeweiligen Zeile.
- 2. Zeitpunkt, bei dem eine Abschattung von Einzelempfängerpunkten innerhalb der Zeile stattfand.
- 3. Anzahl der abgeschatteten Pixel in der Zeile.
- 4. Position, d. h. Beginn und Ende der Abschattung (x-Koordinaten) innerhalb der Zeile.
- 5. momentaner Kraftwert zum Zeitpunkt der Abschattung.
Durch diese Werte ist der Kegelbruch innerhalb des
Koordinatensystems der CCD-Matrix geometrisch bestimmt und es
sind damit alle Parameter des Kegelbruchs wie in Fig. 6
gezeigt ermittelbar. So ergibt sich beispielsweise aus der
maximal abgeschatteten Pixelanzahl pro Zeile der Wert für d′HKB.
Da durch dieses Verfahren die Wachstumsgeschwindigkeit
entgegen der y-Richtung bestimmt wird, kann auch der Zeitpunkt,
und die anliegende Kraft beim Brucheintritt eindeutig bestimmt
werden, weil in diesem Fall die Rißwachstumsgeschwindigkeit
maximal ist.
Durch die Messung der Kraft bei Eintreten des Kegelbruchs
können Aussagen zur Festigkeit getroffen werden. Das
Rißwachstum wird bei pulsierender, konstant anwachsender oder
konstanter Belastung in Abhängigkeit von der Zeit
aufgenommen und dient der Ermittlung von bruchmechanischen und
energetischen Werkstoffkennwerten. Dabei erfolgt der
Krafteintrag gesteuert.
Im Ergebnis wird eine wesentliche Erhöhung der Objektivität des
Kugeleindruckverfahrens erreicht.
Bezugszeichenliste
1 Bauteil
2 Auflager
3 Kraftaufbringer
4 Quelle
5 Empfänger
6 Auswerteeinrichtung
7 Kraftmeßeinrichtung
8 Bezugachse
9 Optik
10 Indenter
11 Steuerleitung
12 Meßsignalleitung
A Bauteilkante unbelastet
A′ Bauteilkante verkrümmt
a Rißbreite unbelastet
a′ Rißbreite belastet
dHKB Sprungkreisdurchmesser
d′HKB Basisdurchmesser des HERTZschen Kegelbruchs
ϕ Winkel zwischen Kegel und Glasoberfläche
C Rißlänge
2 Auflager
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6 Auswerteeinrichtung
7 Kraftmeßeinrichtung
8 Bezugachse
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10 Indenter
11 Steuerleitung
12 Meßsignalleitung
A Bauteilkante unbelastet
A′ Bauteilkante verkrümmt
a Rißbreite unbelastet
a′ Rißbreite belastet
dHKB Sprungkreisdurchmesser
d′HKB Basisdurchmesser des HERTZschen Kegelbruchs
ϕ Winkel zwischen Kegel und Glasoberfläche
C Rißlänge
Claims (13)
1. Einrichtung zur Messung mechanischer Werkstoffkennwerte, und
zur Beobachtung und Auswertung von Rißsystemen eines Bauteils,
vorzugsweise der Durchbiegung eines langgestreckten Bauteils
(1), das in x-Richtung aufgelegt ist und durch mindestens einen
Kraftaufbringer (3) entgegen der y-Richtung belastet wird,
gekennzeichnet dadurch, daß
- - ein Bauteil (1) durch eine Quelle (4) bestrahlt ist,
- - mindestens ein Empfänger (5) auf einer Achse (8) (z-Richtung) in Höhe des Bauteils (1) in einem Abstand zum Bauteil (1) angeordnet ist,
- - mindestens eine Kraftmeßeinrichtung (7) im Kraftfluß angeordnet ist und
- - eine Auswerteeinrichtung (6), die mit der Kraftmeßeinrichtung (7) und dem Empfänger (5) verbunden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Quelle (4) mindestens eine, vorzugsweise diffus
strahlende, Beleuchtungseinheit elektromagnetischer Strahlung
ist, wobei deren Strahlen im wesentlichen senkrecht zur
Längsachse des Bauteils gerichtet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfänger (5) vorzugsweise aus einer Vielzahl von
lichtempfindlichen Einzelempfängerpunkten, mit bekanntem
Pixelabstand und bekannter Pixelgröße aufgebaut ist, die
mindestens in einer Reihe angeordnet sind, wobei sich die
Reihe in Richtung der Verformung erstreckt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine CCD-Matrix verwendet wird.
5. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
zwischen Bauteil (1) und Empfänger (3) eine Optik (9)
angeordnet ist,
die eine Vergrößerung interessierender Bauteilabschnitte
ermöglicht.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Ausgang der Auswerteeinrichtung (6) durch eine
Steuerleitung (11)
mit einer Antriebseinheit des Kraftaufbringers (3) verbunden
ist.
7. Verfahren zur Messung mechanischer Werkstoffkennwerte,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen mindestens 2 zeitlich auseinanderliegenden
Belastungszuständen mindestens je ein eindeutiges Bild in
der Umgebung der Bauteilkontur empfangen, registriert
werden und gleichzeitig zu den jeweiligen Zeitpunkten die
Momentanwirkung der Kraft gemessen, registriert und mit den
Bildern in der Auswerteeinrichtung (6) verrechnet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Verwendung einer CCD-Matrix als Empfänger (5)
Riß- und/oder Konturveränderungen in x- und y-Richtung ermittelt
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in Anwendung auf den statischen Biegeversuch ein
Flächensensor auf den Bereich der maximalen Durchbiegung
grobpositioniert wird, wobei eine Abbildung der Biegelinie
auf der Sensorfläche so erfolgt, daß das Maximum der
Durchbiegung dadurch eindeutig ermittelt wird, in dem die
Anzahl der in y-Richtung verdunkelten Sensorelemente am
größten ist und an dieser Stelle die Ermittlung der
Durchbiegung erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in Anwendung auf die Ermittlung des KIc-Faktors durch den
statischen Biegeversuch ein Flächensensor auf den
eingebrachte Riß (a) positioniert wird und die Aufweitung
des Risses (a′) während des Belastungszustandes eindeutig
abgebildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in Anwendung auf das Kugeleindruckverfahren an spröd-
elastischen Werkstoffen vorzugsweise Glas ein Flächensensor
auf Indenter (10) und Bauteil (1) positioniert wird, der
durch die Belastung des Bauteils (1) eintretende Riß
(HERTZscher Kegelbruch) durch den Empfänger (5) in den
Phasen der Rißentstehung (Festigkeitsermittlung) und des
Rißwachstums (Ermittlung bruchmechanischer Parameter) in
Echtzeit eindeutig identifiziert und ausgewertet wird.
12. Verfahren nach Ansprüchen 6-11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflösung des CCD-Signals mittels
grauwertverarbeitender Algorithmen vergrößert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 7-12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Krafteintrag des Kraftaufbringers (3) durch die
Auswerteeinrichtung in Abhängigkeit der bereits gemessenen
Verformungs- und Rißparametern gesteuert wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127116 DE4127116A1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Einrichtung zur messung mechanischer werkstoffkennwerte und zur beobachtung und auswertung von risssystemen eines bauteils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914127116 DE4127116A1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Einrichtung zur messung mechanischer werkstoffkennwerte und zur beobachtung und auswertung von risssystemen eines bauteils |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4127116A1 true DE4127116A1 (de) | 1993-02-18 |
Family
ID=6438445
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914127116 Withdrawn DE4127116A1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Einrichtung zur messung mechanischer werkstoffkennwerte und zur beobachtung und auswertung von risssystemen eines bauteils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127116A1 (de) |
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