DE10022080C2 - Turas - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Turas für ein Raupenfahrwerk, insbesondere Gittermastkran,
gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein Turas der gattungsmäßigen Art ist aus der GB 1 602 143 bekannt. Dieser wirkt mit einer
Endloskette zusammen und ist am Umfang mit eine Evolventenverzahnung aufweisenden
Kettenzähnen versehen. Die Endloskette besteht aus mehreren eine Bodenplatte aufweisenden
Kettengliedern mit zwei asymmetrisch zur Mitte und im Abstand voneinander angeordneten in
Laufrichtung liegenden Führungsstegen. Zwischen den beiden Führungsstegen ist ein die
beiden Stege verbindendes, tiefer liegendes nockenartiges Element angeordnet, das mit den
Kettenzähnen des Turas kämmt. Die Teilkreisteilung, die sich ergibt aus Teilkreisumfang geteilt
durch die Anzahl der Kettenzähne, ist über den gesamten Umfang konstant. Nachteilig bei der
bekannten Lösung ist, dass bei Bergabfahrten eines Kranes dieser gebremst werden muss.
Dabei kommt es infolge des in allen Segmenten vorhandenen Spiels zu einer
Relativverschiebung zwischen Turas und Endloskette, so dass der Kopfbereich des davon
betroffenen Kettenzahnes auf der Flanke des nockenartigen Elementes aufläuft. Im
ungünstigsten Fall schert der Kettenzahn die Flanke des nockenartigen Elementes ab, was zu
einer weiteren Verschlechterung der Eingriffsbedingungen führt, die sich durch ein lautes
Geräusch bemerkbar machen. Auch beim Wechsel von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt treten die
geschilderten Probleme auf.
Aus der DE 43 31 482 A1 ist ein Nockenwellenantrieb für PKW-Motoren in Form eines Zahnrad-
Kettentriebs bekannt, der zur Unterdrückung von Heulgeräuschen infolge von
Resonanzschwingungen Zahnkettenräder mit unterschiedlicher Teilung und eine Kette mit
Kettengliedern unterschiedlicher Länge entsprechend der unterschiedlichen Teilung der
Kettenräder vorsieht. Die Problematik einer Eingriffsverbesserung zwischen Kettenrad und
Kette wird hierbei nicht angesprochen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Turas der gattungsmäßigen Art so weiterzuentwickeln, dass
die zuvor geschilderten Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch einen Turas mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Nach der Lehre der Erfindung weist der Zahnkranzbereich des erfindungsgemäß ausgebildeten
Turas mindestens zwei oder ein ganzzahliges Vielfaches von zwei gleichartig ausgebildete/n Umfangsabschnitte/n auf, die bei konstanter Zahnbreite mit einer von
Segment zu Segment sich verändernden Teilkreisteilung versehen sind. Dabei gilt, dass die
Summe aller abweichenden Teilkreisteilungen geteilt durch die Anzahl der Kettenzähne einen
Wert ergibt, der der konstanten Teilkreisteilung entspricht. Ein weiteres Kennzeichen ist, dass
bezogen auf die Drehrichtung des Turas in jedem Umfangsabschnitt die Teilkreisteilung von
einem Maximalwert auf einen Minimalwert abnimmt bzw. von einem Minimalwert auf einen
Maximalwert zunimmt und im Übergang von einem Umfangsabschnitt zum nächstliegenden die
größte Differenz der Teilkreisteilung auftritt. Der kleinste vorkommende Minimalwert der
Teilkreisteilung ist so gewählt, dass bezogen auf das in die Zahnlücke eingreifende
nockenartige Element der Endloskette ein Spiel verbleibt, das unter Berücksichtigung der
Fertigungstoleranzen für die Endloskette und den Turas sowie des Verschleißes der
Endloskette einen Eingriff des nockenartigen Elementes in die Zahnlücke ermöglicht. Bei den
Fertigungstoleranzen ist die ungünstigste Paarung (d. h. nockenartiges Element an der oberen
Toleranzgrenze und Zahnlücke an der untersten Toleranzgrenze) und beim Verschleiß im
wesentlichen die Längung der Endloskette zu berücksichtigen.
Die vorgeschlagene Anordnung hat den Vorteil, das die bisher bekannten Schwierigkeiten
insbesondere bei Bergabfahrt nicht mehr auftreten, da die Endloskette durch das Segment des
Turas mit der engsten Teilung gehalten und damit eine Relativbewegung zwischen Turas und
Endloskette verhindert wird.
Im Falle einer abnehmenden Teilkreisteilung bezogen auf die Drehrichtung des Turas nimmt im
jeweiligen durch einen nach- und einen voreilenden Zahn gebildeten Segment das Gesamtspiel
zwischen dem nockenartigen Element und der Zahnlücke von einem Höchstwert auf einen
Kleinstwert ab. Im Falle einer abnehmenden Teilkreisteilung ist es umgekehrt.
Vorzugsweise setzt sich das Gesamtspiel aus einem Teilspiel A gebildet zwischen der
vorlaufenden Flanke des nachlaufenden Zahnes und der nacheilenden Flanke des
nockenartigen Elementes sowie einem Teilspiel B gebildet zwischen der nachlaufenden Flanke
des voreilenden Zahnes und der voreilenden Flanke des nockenartigen Elementes zusammen,
wobei die Summe aus Teilspiel A und B in jedem Segment verschieden ist.
Die Umwandlung eines symmetrisch ausgebildeten Turas mit sich verändernder Teilkreisteilung
in einen nichtsymmetrisch ausgebildeten Turas kann man in der Weise erreichen, dass man die
Konstruktion beispielsweise für 14 Kettenzähne auslegt und danach jeden zweiten Zahn
weglässt, so dass man einen Turas mit 7 Kettenzähnen erhält. Die unterschiedlichen
Teilkreisteilungen zweier benachbarter Segmente eines symmetrisch ausgelegten Turas
werden in einem solchen Fall einfach addiert.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von einem in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
Es zeigen:
Fig. 1 als Prinzipskizze in einer Vorderansicht ein ausgebildeter
Turas
Fig. 2 in einer Vergrößerung ein Segment des Zahnkranzbereiches
Fig. 3 in einer Vorderansicht ein Ausführungsbeispiel im Zusammenwirken mit einer
Endloskette.
In Fig. 1 ist als Prinzipskizze in einer Vorderansicht ein ausgebildeter Turas
1 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist er mit zehn gleichartig ausgebildeten
Kettenzähnen 2 versehen, die alle eine gleiche Querschnittsform und gleiche Zahnbreite 3
aufweisen. Da für das Verständnis der nachfolgenden Ausführung die Drehrichtung 4 des Turas
1 von Bedeutung ist, ist diese mit einem Drehpfeil gekennzeichnet. Die jeweils vorauseilende 5
als auch die jeweils nacheilende Flanke 6 jedes Zahnes 2 hat in diesem Ausführungsbeispiel
die Form einer Evolvente, wobei für die Zahnform ohne
Bedeutung ist. Die Teilkreisteilung ergibt sich aus der Division des Teilkreisumfangs, also des
mit π multiplizierten Teilkreisdurchmessers 7 durch die Anzahl der Zähne 2. Bei den bekannten
Turasrädern würde bei einer Zähnezahl von zehn die Teilkreisteilung konstant 36° betragen,
wenn man den Teilkreisumfang im Winkelmaß, d. h. 360° ausdrückt. Vorzugsweise weist der in
Fig. 1 dargestellte Turas zwei gleichartig ausgebildete Umfangsabschnitte U und U' auf mit je
180° Umfangserstreckung. Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf den hier rechts
liegenden Umfangsabschnitt U. In diesem Umfangsabschnitt U ist die
Teilkreisteilung nicht konstant, sondern in Drehrichtung 4 des Turas 1 gesehen von einem
Maximalwert 8.1 auf einen Minimalwert 8.5 abnehmend. Die Summe aller Teilkreisteilungen
8.1-8.5 aller Segmente S1-S5 in diesem Umfangsabschnitt U beträgt 180°. Teilt man die 180°
durch die Anzahl der Zähnezahl, hier 5, dann ergibt sich die schon zuvor erwähnte konstante
Teilkreisteilung von 36°.
Eine andere Betrachtungsweise ergibt sich dadurch, wenn man die Überschreitung des
Konstantwertes von 36° mit einem Pluszeichen versieht, und die Unterschreitung dieses Wertes
mit einem Minuszeichen, dann ergeben sich folgende Bedingungen.
S1 = +α°; S2 = +β°; S3 = +γ°; S4 = +δ°; S5 = ε° wobei δ < γ < β < α ist. Die Summe der
Überschreitungen (+) der Segmente 1-4 ist a = (α + β + γ + δ) und die Summe der
Unterschreitungen (-) des Segmentes 5 ist -a = (ε). Somit heben sich die Überschreitungen und
Unterschreitungen gegenseitig auf. Um zu verdeutlichen, wie sich diese unterschiedliche
Teilkreisteilung auf das Zusammenwirken mit dem nockenartigen Element 9 der Endloskette
auswirkt, ist als schraffiertes Feld der Eingriff des nockenartigen Elementes in die jeweilige
Zahnlücke eingezeichnet worden. Die jeweilige Zahnlücke Zi ergibt sich aus der Differenz
zwischen der voreilenden Flanke 5 i des nacheilenden Zahnes 2 i und der nacheilenden Flanke
6 i+1 des voreilenden Zahnes 2 i+1.
In Fig. 2 sind in einer vergrößerten Darstellung die Verhältnisse für das erste Segment S1
wiedergegeben. Das Bogenmaß der Zahnlücke Z1 des ersten Segmentes S1, immer bezogen
auf den Teilkreisdurchmesser 7, beträgt Teilkreisteilung 8.1 minus der Zahnbreite 3 in
Bogenmaß ausgedrückt. Diese Umfangserstreckung Z1 muss in Relation gesetzt werden zur
Erstreckung N1 des nockenartigen Elementes 9.1. Die Differenz zwischen der Zahnlücke Z1
und der Erstreckung N1 des nockenartigen Elements 9.1 ist das Gesamtspiel Gs in diesem
ersten Segment S1. Wie man gut erkennen kann, ist das Gesamtspiel Gs aufgeteilt in ein
Teilspiel TsA1 gebildet zwischen der voreilenden Flanke 5.1 des ersten Zahnes 2.1 und der
nacheilenden Flanke 13 (Fig. 3) des nockenartigen Elementes 9.1 sowie einem Teilspiel TsB1
gebildet zwischen der nacheilenden Flanke 6.1 des voreilenden Zahnes 2.2 und der
voreilenden Flanke 12 (Fig. 3) des nockenartigen Elementes 9.1.
Wie in Fig. 1 dargestellt, verändert sich dieses Verhältnis von TsAi zu TsBi von Segment zu
Segment. Im letzten Segment S5 ist das Teilspiel TsB5 = 0, d. h. das nockenartige Element 9.5
liegt voll an der nachlaufenden Flanke 6.5 an. Das andere Teilspiel TsA5 ist dagegen auf den
Minimalwert abgesunken. Im anschließenden Umfangsabschnitt U' sind die Verhältnisse
drehsymmetrisch, d. h. es beginnt wieder mit einem Maximalwert der Teilkreisteilung und endet
mit einem Minimalwert der Teilkreisteilung.
In Fig. 3 ist ein ähnlicher Turas 10 wie in Fig. 1 dargestellt, aber dieses Mal im
Zusammenwirken mit einer Endloskette 11. Die Drehrichtung 4 soll die gleiche sein wie in Fig.
1. Die Teilkreisverhältnisse sind aber etwas anders, da zum einen das Mindestspiel erhöht und
das Bogenmaß für das nockenartige Element verkleinert worden ist. Somit erhöhen sich
entsprechend die Teilspiele TsAi bzw. TsBi.
Claims (6)
1. Turas für ein Raupenfahrwerk, insbesondere für Gittermastkrane, der am Umfang mit
Kettenzähnen versehen ist und mit einer Endloskette zusammenwirkt, wobei die
Endloskette aus einzelnen eine Bodenplatte aufweisenden Kettengliedern besteht
und jedes Kettenglied zwei symmetrisch zur Mitte und im Abstand voneinander
angeordnete in Laufrichtung liegende Führungsstege aufweist und zwischen beiden
Führungsstegen eine die beiden Stege verbindendes, tiefer liegendes nockenartiges
Element angeordnet ist, das mit den Kettenzähnen des Turas kämmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zahnkranzbereich mindestens zwei oder ein ganzzahliges Vielfaches von
zwei gleichartig ausgebildete/n Umfangsabschnitte/n (U, U') aufweist, die bei
konstanter Zahnbreite (3) mit einer von Segment (Si) zu Segment (Si) sich
verändernden Teilkreisteilung (8) versehen sind, wobei die Summe aller
abweichenden Teilkreisteilungen (8 i) des jeweiligen Umfangsabschnittes (U, U')
geteilt durch die Anzahl der Kettenzähne (2) dieses Umfangsabschnittes (U, U') einen
Wert ergibt, der der konstanten Teilkreisteilung entspricht und bezogen auf die
Drehrichtung (4) des Turas (1) in jedem Umfangsabschnitt (U, U') die Teilkreisteilung
(8) von einem Maximalwert auf einen Minimalwert abnimmt bzw. von einem
Minimalwert auf einen Maximalwert zunimmt oder dass bezogen auf die konstante
Teilkreisteilung in jedem Umfangsabschnitt (U, U') die Summe der Überschreitungen
gleich ist der Summe der Unterschreitungen der Teilkreisteilung (8), und im Übergang
von einem Umfangsabschnitt (U) zum nächstliegenden (U') die größte Differenz der
Teilkreisteilung (8) auftritt und der kleinste vorkommende Minimalwert der
Teilkreisteilung (8) so gewählt ist, dass bezogen auf das in die Zahnlücke (Zi)
eingreifende nockenartige Element (9i) der Endloskette (11) ein Spiel (Gsi) verbleibt,
das unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranzen für die Endloskette (11) und
den Turas (1) sowie des Verschleißes der Endloskette (11) einen Eingriff des
nockenartigen Elementes (9i) in die Zahnlücke (Zi) ermöglicht.
2. Turas nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle einer abnehmenden Teilkreisteilung (8) bezogen auf die
Drehrichtung (4) des Turas (1) im jeweiligen durch einen nach- und einen
voreilenden Kettenzahn (2) gebildeten Segment (Si) das Spiel (Gi) zwischen dem
nockenartigen Element (9 i) und der Zahnlücke (Zi) von einem Höchstwert auf
einen Kleinstwert abnimmt und im Falle einer zunehmenden Teilkreisteilung (8)
es umgekehrt ist.
3. Turas nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle einer abnehmenden Teilkreisteilung (8) bezogen auf die
Drehrichtung (4) des Turas (1) die Beträge der Abnahme des Spiels (Gi) immer
kleiner werden und im Falle einer zunehmenden Teilkreisteilung (8) es
umgekehrt ist.
4. Turas nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spiel (Gi) im jeweiligen Segment (Si) sich aus einem Teilspiel A(TsA)
zwischen der vorlaufenden Flanke (5) des nacheilenden Kettenzahnes (2.1)
und der nacheilenden Flanke (13) des nockenartigen Elementes (9i) und einem
Teilspiel B(TsB) zwischen der nacheilenden Flanke (6) des voreilenden
Kettenzahnes (2.2) und der vorauseilenden Flanke (12) des nockenartigen
Elementes (9 i) zusammensetzt.
5. Turas nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Summe aus Teilspiel A(TsA) + Teilspiel B(TsB) in jedem Segment
(Si) verschieden ist.
6. Turas nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle einer abnehmenden Teilkreisteilung (8) bezogen auf die
Drehrichtung (4) des Turas (1) das Teilspiel A(TsA) im ersten Segment (S1)
größer ist als das Teilspiel B(TsB) und von Segment (Si) zu Segment (Si) sich
dieses Verhältnis im Sinne eines abnehmenden Teilspiels A(TsA) und eines
zunehmenden Teilspiels B(TsB) ändert.
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