DE10016587A1 - Lichtlenksysteme für die Kunst- und Tageslichtbeleuchtung eines Innenraumes - Google Patents
Lichtlenksysteme für die Kunst- und Tageslichtbeleuchtung eines InnenraumesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Lichtlenksysteme für die Beleuchtung eines Innenraumes, mit einer Lichtumlenkeinrichtung (10-15, 47-49), welche sowohl von außen kommendes Tageslicht (40, 41) als auch von innen kommendes Kunstlicht (34, 35) in den Innenraum reflektiert, wobei die Lichtumlenkeinrichtung aus mehreren parallel zueinander angeordneten Elementen besteht, die jeweils einen solchen Abstand voneinander haben, dass Licht von einem Außenraum durch diesen Abstand in einen Innenraum eindringen kann, wobei die Elemente wenigstens eine in den Innenraum gerichtete Reflektorfläche besitzen und mindestens eine Kunstlichtquelle (20) vorgesehen ist, welche die in den Innenraum gerichteten Reflektorflächen anstrahlt. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die in den Innenraum gerichteten Reflektorflächen (22-33, 44, 45, 50, 51) aus mindestens zwei Teilflächen (22, 24, 26, 28, 30, 32, 45, 50 und 23, 25, 27, 29, 31, 44, 51) bestehen, die einen stumpfen Winkel zueinander bilden, wobei in Normalposition die erste Teilfläche (23, 25, 27, 29, 31, 33, 44, 51) einen flacheren Winkel beta¶1¶ und die zweite Teilfläche (22, 24, 26, 28, 30, 32, 45, 50) einen steileren Winkel beta¶2¶ zur Horizontalen bildet.
Description
Die Erfindung betrifft Lichtlenksysteme gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Aus der EP 0 461 137 B1 ist bekannt, Tageslichtlenksysteme mit einem dem Innen
raum zugewandten Reflektor auszubilden, so dass die Lamellen einerseits von außen
einfallendes Tageslicht an ihre Oberseite in den Innenraum umlenken und andererseits
von unten her indirekt in das Tageslichtlenksystem flutendes Kunstlicht in den Innen
raum umlenken. Der Nachteil der bekannten Vorrichtung ergibt sich aus einer im we
sentlichen horizontalen bzw. flachen Lichtumlenkung auf die Bodenebene. Durch diese
Art der Lichtführung kommt es zu Blendungen eines Betrachters aus der Innenraumtie
fe. Die DIN 5035 fordert eine Blendbegrenzung für die flachen Austrittswinkel aus einer
Leuchte. Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik erfüllen die DIN nicht, da das
Kunstlicht insbesondere aus den störenden flachen Winkeln in den Innenraum umge
lenkt wird.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, die Lichtumlenkreflektoren der Licht
lenksysteme so auszubilden, dass von unten, indirekt in das Lichtlenksystem flutendes
Kunstlicht entweder an die Decke oder auf die Bodenebene umgelenkt wird und zwar
in den nach der DIN 5035 empfohlenen Ausstrahlwinkeln aus einer Leuchte.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspru
ches.
Der Vorteil der Erfindung ist, dass das Lichtlenksystem durch die Ausbildung von zwei
Teilflächen über die erste Teilfläche das Licht in steilen Winkeln auf die Bodenebene
und über die zweite Teilfläche an die Decke und in die Raumtiefe umlenkbar ist. Die
flache, blendende Ausstrahlung des Lichtes - wie beim Stand der Technik - kann aus
geschlossen werden.
Die Erläuterung der Erfindung erfolgt anhand der Figurenzeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1: einen Querschnitt durch das Lichtlenksystem bestehend aus Lichtlenklamel
len und einem Kunstlichtsystem
Fig. 2: den Querschnitt durch ein Lichtlenkelement
Fig. 3: den Querschnitt durch ein weiteres, typisches Lichtlenkelement
Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch eine Vielzahl von Lichtlenkelementen 10-15, die
beispielsweise im Scheibenzwischenraum einer Isolierverglasung angeordnet werden.
Unterhalb der Lichtlenkelemente ist eine Kunstlichtquelle 20 mit einem Reflektor 21
angeordnet. Von der Kunstlichtquelle 20 emittierte Lichtstrahlung fällt entweder direkt
auf die Teilflächen 22-33 oder wird über Reflexion am Leuchtenreflektor 21 auf die Teil
flächen 22-33 umgelenkt.
Egal aus welcher Richtung die Lichtstrahlung aus dem Leuchtmittel 20 oder über den
Reflektor 21 in die Lichtlenkelemente flutet, die Lichtstrahlung 34, 35 wird entweder in
einem Abstrahlwinkel α1 < 0° zur Horizontalen nach oben an die Decke oder in einem
Abstrahlwinkel α2 < 50° zur Vertikalen in den Innenraum umgelenkt, so dass sich eine
Entblendung mindestens in den Winkelbereichen < 50° zur Vertikalen ergibt.
Die Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch ein Lichtlenkelement bestehend
aus einer Lamelle die mindestens an ihrer Oberseite reflektierend ausgebildet ist und
Tageslicht 40 entweder über ein erstes Teilstück zurück in den Außenraum oder über
ein zweites Teilstück 41 in den Innenraum umlenkt. An der zum Innenraum gelegenen
Kante 42 ist nach unten ein Kunstlichtreflektor 43 abgekantet, der aus zwei Teilfläche
44 und 45 besteht. Die erste Teilfläche 44 ist in einem Winkel β1 < 40° angeordnet. Die
zweite Teilfläche 45 ist in einem Winkel β2 < 40° zur Horizontalen angeordnet. Die erste
Teilfläche 44 und die zweite Teilfläche 45 sind etwa gleichlang ausgebildet und weisen
eine zum Innenraum konkave Auswölbung auf. Die Winkelneigung der Teilflächen
wurde durch eine Gerade ermittelt, die durch die Endpunkte der Teilflächen verläuft.
Zwischen den Teilflächen bildet sich ein stumpfer Winkel aus. Die Teilflächen weisen
Radien auf, die näherungsweise der Breite b der Lichtlenkelemente entsprechen. Die
erste Teilfläche 44 und die zweite Teilfläche 45 bilden zusammen eine Höhe HT, die
näherungsweise der Höhe HL der Lichtlenkelemente entspricht. Besonders vorteilhafte
Neigungen der Teilflächen ergeben sich für β1 ca. 30° ± 5° und β2 ca. 55° ± 5°.
Fig. 3 zeigen weitere Lichtlenkelemente 47, 48, 49, die über Kunstlichtreflektoren ver
fügen, die über zwei Teilflächen 50 und 51 gebildet werden. Auch an diesen Lamellen
zeigt sich die durch die Erfindung erzielbare, vorteilhafte Lichtführung der Kunstlicht
strahlung, die indirekt in die Lichtlenkelemente flutet.
Die Lichtlenkelemente werden mit spiegelnden oder diffus reflektierenden Oberflächen
versehen. Gerade bei einer diffus reflektierenden Oberfläche können Abweichungen
von den als besonders vorteilhaft erläuterten Strahlengängen auftreten. Auch an Run
dungen zwischen den Teilstücken oder an Kanten können ebenfalls Lichtreflexionen
auftreten, die von der vorteilhaften Strahlenführung abweichen. Erfindungswesentlich
sind die Konstruktionsprinzipien der Teilflächen, damit indirekt anflutendes Kunstlicht in
die bevorzugten Richtungen umgelenkbar ist und ein Abblendwinkel von min. 35° zur
Horizontalen erzielbar ist. Werden geringere Anforderungen an die Blendfreiheit ge
stellt, so mögen Abweichungen von den vorgegebenen Winkeln zulässig sein.
Die Lichtlenksysteme werden vorzugsweise im oberen Fensterbereich einer Glasfas
sade angeordnet, wobei die Kunstlichtquelle entweder in Riegelhöhe oberhalb 1,80 m
angeordnet wird oder auch auf Brüstungshöhe oder Schreibtischhöhe. In jedem Fall
wird das Kunstlicht von unten steil in das Lichtlenksystem geflutet. Ein vorteilhafter Ab
stand zwischen den zum Innenraum gelegenen Kanten 42 der Lichtlenkelemente und
einer Kunstlichtquelle beträgt ca. 5-20 cm. Werden die Elemente auf Schreibtischhöhe
angeordnet, kann der Abstand zwischen den Lichtlenkelementen und dem Kunstlicht
auch mehr als 100 cm betragen.
Das Lichtlenksystem besteht also aus mindestens 2 Grundelementen, der Kunstlicht
quelle bzw. den die Kunstlichtquelle umgebenden Reflektoren einerseits und den Licht
lenkelementen in der Fassade andererseits. Die Systeme können auch mit Neigung
zur Vertikalen in einer Dachebene angeordnet werden. In diesem Fall wird die Kunst
lichtquelle unterhalb der Dachschräge so angeordnet, dass das Kunstlicht auf die dem
Innenraum zugewandten Teilflächen fällt. In diesem Fall gelten andere Winkel β, um
die Forderungen der DIN zu erfüllen.
Die Lichtlenkelemante selbst werden in bekannter Weise z. B. aus Aluminiumblechen
im Rollformverfahren oder aus Kunststoffprofilen mit metallisch bedampften Oberflä
chen hergestellt.
Claims (9)
1. Lichtlenksysteme für die Beleuchtung eines Innenraumes, mit einer Lichtumlenkeinrich
tung (10-15, 47-49), welche sowohl von aussen kommendes Tageslicht (40, 41) als
auch von innen kommendes Kunstlicht (34, 35) in den Innenraum reflektiert und die
Lichtumlenkeinrichtung aus mehreren parallel zueinander angeordneten Elementen
besteht, die jeweils einen solchen Abstand voneinander haben, dass Licht von einem
Aussenraum durch diesen Abstand in einen Innenraum eindringen kann, wobei die E
lemente wenigstens eine in den Innenraum gerichtete Reflektorfläche besitzen und
mindestens eine Kunstlichtquelle 20 vorgesehen ist, welche die in den Innenraum ge
richteten Reflektorflächen anstrahlt, dadurch gekennzeichnet, dass
- a) die in den Innenraum gerichteten Reflektorflächen (22-33, 44, 45, 50, 51) aus mindestens zwei Teilflächen (22, 24, 26, 28, 30, 32, 45, 50 und 23, 25, 27, 29, 31, 33, 44, 51) bestehen, die
- b) einen stumpfen Winken zueinander bilden und
- c) in Normalposition die erste Teilfläche (23, 25, 27, 29, 31, 33, 44, 51) einen fla cheren Winkel β1 und die zweite Teilfläche (22, 24, 26, 28, 30, 32, 45, 50) einen steileren Winkel β2 zur Horizontalen bildet.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Teilfläche
(22-33, 44, 45, 50, 51) konkav gewölbt ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass β1 einen Winkel von 30° ± 5°
zur Horizontalen bildet.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass β2 einen Winkel von 55° ± 5°
zur Horizontalen bildet.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus einer Kunstlichtquelle
(20) emittierendes Kunstlicht (34, 35) an der ersten Teilfläche (23, 25, 27, 29, 31, 33,
44, 51) im wesentlichen in einem Winkel α2 < 50° zur Vertikalen auf die Arbeitsebene
umlenkbar ist und Lichtstrahlung an der zweiten Teilfläche (22, 24, 26, 28, 30, 32, 45,
50) im wesentlichen in einem Winkel α1 < 0° an die Decke umlenkbar ist.
6. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Teilflä
che (22-33, 44, 45, 50, 51) kreisförmig ausgebildet ist und durch einen Radius gebildet
wird, der näherungsweise der Breite b der Lichtlenklamellen entspricht.
7. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Teilflä
che (22-33, 44, 45, 50, 51) näherungsweise die gleiche Abwicklung aufweist.
8. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Teilflä
che (22-33, 44, 45, 50, 51) eine Höhe HT bilden, die näherungsweise der Höhe HL der
Lichtlenkelemente entspricht.
9. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtlenkelemente dreh
bar aufgehängt sind und zum Zweck der Umlenkung des Kunstlichts im wesentlichen in
eine horizontale Position geschwenkt werden.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20120929 |
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