DE10010756A1 - Verfahren zur Regelung des Bewegungsverlaufs eines Ankers - Google Patents
Verfahren zur Regelung des Bewegungsverlaufs eines AnkersInfo
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Abstract
Der Bewegungsverlauf eines Ankers, der sich in einem elektromagnetischen Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils gegen die Kraft zweier gegensinnig wirkender Federn von einem loslassenden Elektromagneten zu einem diesem gegenüberliegenden fangenden Elektromagneten bewegt, wird zur Gewährleistung eines sanften Auftreffend des Ankers auf den fangenden Elektromagneten geregelt. Die Regelung erfolgt üblicherweise mit einem Regelkreis, in den eine vom Bewegungsverlauf abhängige Detektorgröße erfaßt wird, daraus eine von der Ankerposition oder Zeit abhängige Regelgröße gebildet und die Regelgröße einer Führungsgröße durch Steuerung eines durch den fangenden Elektromagneten fließenden Fangstroms nachgeregelt wird. Das neue Verfahren soll eine geringe Störempfindlichkeit aufweisen. DOLLAR A Beim neuen Verfahren wird die Führungsgröße adaptiv an die aktuellen Betriebsbedingungen angepaßt, indem ihr Verlauf in Abhängigkeit der Detektorgröße vorgegeben wird. DOLLAR A Stuerung von Gaswechselventilen in Brennkraftmaschinen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Bewegungsverlaufs eines An
kers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein elektromagnetischer Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils einer
Brennkraftmaschine weist üblicherweise zwei einander gegenüberliegende Elektro
magnete und einen auf das Gaswechselventil wirkenden Anker auf, der durch Ma
gnetkraft zwischen den Elektromagneten gegen die Kraft zweier gegensinnig wir
kender Federn hin- und herbewegbar ist und bei nicht bestromten Elektromagneten
durch die Federn in einer etwa in der Mitte zwischen den Elektromagneten liegen
den Ruhelage festgehalten wird und der von jedem Elektromagneten durch Magnet
kraft in einer am jeweiligen Elektromagneten anliegenden Schaltposition festhaltbar
ist. Während des Betriebs wird der Anker durch entsprechende Bestromung der
Elektromagnete aus der einen Schaltposition in die andere Schaltposition bewegt,
d. h. vom einen Elektromagneten - dem loslassenden Elektromagneten - zum ande
ren Elektromagneten - dem fangenden Elektromagneten - bewegt. Es ist wün
schenswert, daß der Anker dabei mit einer geringen Geschwindigkeit - im folgenden
Ankerauftreffgeschwindigkeit genannt - auf den fangenden Elektromagneten auf
trifft, um einerseits zu gewährleisten, daß der Anker den fangenden Elektromagne
ten erreicht und um andererseits unerwünschte Geräuschentwicklung und Prellvor
gänge zu vermeiden.
Aus der EP 0 959 479 A2 ist bekannt, daß die Ankerauftreffgeschwindigkeit bei ei
nem elektromagnetischen Aktuator der vorstehend bezeichneten Art geregelt wird,
indem eine bestimmte Spannung ermittelt wird, die der Spannung an den Klemmen
des fangenden Elektromagneten oder der Änderung des magnetischen Flusses in
dem den Anker und den fangenden Elektromagneten enthaltenden Magnetkreis
entspricht, und indem die bestimmte Spannung als Rückkopplungsvariable zur
Steuerung der Energiezufuhr zum fangenden Elektromagneten verwendet wird. Der
magnetische Fluß wird dabei mit einem Hallsensor gemessen.
Aus der DE 198 07 875 A1 ist ferner ein Verfahren zur Regelung der Ankerge
schwindigkeit bekannt, bei dem aus der momentanen Ankerposition und/oder An
kergeschwindigkeit der Bedarf an Energie ermittelt wird, die dem Aktuator zuzufüh
ren ist, um den dem Anker bis zum fangenden Elektromagneten zu bewegen. Außer
dem wird extrapolierend abgeschätzt, wieviel magnetische Energie voraussichtlich
zum Aktuator eingekoppelt wird, wenn der Anker von der momentanen Position bis
zum fangenden Elektromagneten bewegt wird. Diese Abschätzung ist aufgrund der
Kenntnis des Zusammenhangs zwischen der Magnetkraft des fangenden Elektroma
gneten und der Ankerposition möglich. Der Energiebedarf und die abgeschätzte
magnetische Energie werden miteinander verglichen und der fangende Elektroma
gnet wird in Abhängigkeit des Vergleichergebnisses derart bestromt, daß der Anker
mit niedriger Geschwindigkeit auf den Elektromagneten auftrifft.
Der wesentliche Nachteil dieser Verfahren, liegt darin, daß sie nicht in der Lage sind,
Störgrößen, die die Ankerbewegung beeinflussen, d. h. Änderungen von Betriebspa
rametern eines Systems, in dem der Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselven
tils eingesetzt wird, ausreichend zu kompensieren. Derartige Störgrößen sind bei
spielsweise Änderungen der Ruhelage des Ankers, eines ggf. vorhandenen Ventil
spiels, eines Brennraumgegendrucks, gegen den das Gaswechselventil geöffnet
werden soll, der Reibung und der Temperatur.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen elektromagnetischen Aktuator
der eingangs genannten Art ein Verfahren zur Regelung des Bewegungsverlaufs des
Ankers anzugeben, das eine geringe Störempfindlichkeit aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 ge
löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Erfindungsgemäß wird in einem Regelkreis der Bewegungsverlauf des Ankers, der
sich in einem elektromagnetischen Aktuator gegen die Kraft zweier gegensinnig
wirkender Federn von einem loslassenden Elektromagneten zu einem fangenden
Elektromagneten bewegt, geregelt, indem eine vom Bewegungsverlauf des Ankers
abhängige Detektorgröße erfaßt wird, aus der Detektorgröße eine von der Ankerpo
sition oder Zeit abhängige Größe als Regelgröße gebildet wird, die Regelgröße auf
eine Führungsgröße geregelt wird durch Steuerung des Sollwerts eines durch den
fangenden Elektromagneten fließenden Fangstroms in Abhängigkeit der Abweichung
der Regelgröße von der Führungsgröße und indem die Führungsgröße in Abhängig
keit der Detektorgröße variiert wird. Der Verlauf der Führungsgröße wird dabei der
art vorgegeben, daß der Anker mit einer vorgebbaren Geschwindigkeit auf den fan
genden Elektromagneten auftrifft.
Die Zusammenhänge zwischen der Ankerposition und dem Sollwert des Fangstroms
und zwischen der Ankerposition und der Detektorgröße sind für verschiedene Be
triebsparameter, beispielsweise für verschiedene Werte der Ruhelage des Ankers,
eines ggf. vorhandenen Ventilspiels, eines Brennraumgegendrucks, gegen den das
Gaswechselventil geöffnet werden soll, der Reibung, der Temperatur, der Federkon
stanten der Federn und der Bauteiletoleranzen bekannt. Diese Zusammenhänge
lassen sich beispielsweise durch Simulation oder Messungen an einem Referenzak
tuator ermitteln. Aus dem Verlauf der Detektorgröße ist es daher möglich, Rück
schlüsse auf die momentanen Betriebsparameter zu ziehen und den Verlauf der Füh
rungsgröße derart vorzugeben, daß der Anker bei den aktuellen Betriebsbedingun
gen mit der gewünschten Geschwindigkeit auf den fangenden Elektromagneten auf
trifft. Somit wird die Führungsgröße adaptiv an die aktuellen Betriebsbedingungen
angepaßt, d. h. man erhält eine adaptive Regelung.
Als Detektorgröße kann beispielsweise eines der folgenden Signale detektiert wer
den: ein der Ankerposition entsprechendes Positionssignal, ein dem Fangstrom ent
sprechendes Stromsignal, ein der Spannung an den Klemmen des fangenden Elek
tromagneten entsprechendes Spannungssignal oder ein Flußänderungssignal, das
der Änderung des magnetischen Flusses in dem den Anker und fangenden Elektro
magneten enthaltenden aktiven Magnetkreis entspricht. Als besonders vorteilhaft
erweist es sich, die Detektorgröße mit einer im Magnetkreis vorgesehenen Meß
spule zu erfassen, die derart angeordnet ist, daß sie vom magnetischen Fluß des
fangenden Elektromagneten durchflutet wird. In diesem Fall wird die in der Meß
spule induzierte Spannung oder der aus dieser Spannung ermittelte magnetische
Fluß als Detektorgröße erfaßt. Die Detektorgröße kann aber auch eine vektorielle
Größe sein, die mehrere der vorstehend genannten Signale als Komponenten ent
hält.
Die Regelgröße ist beispielsweise eine der folgenden Größen: die auf den Anker
wirkende Magnetkraft des fangenden Elektromagneten, die im Aktuator gespeicher
te Energie, die Ankergeschwindigkeit, der Fangsstrom, der magnetische Fluß im
aktiven Magnetkreis, die Spannung an den Klemmen des fangenden Elektromagne
ten, die Ankerposition, die zeitliche Änderung des Fangstroms, die zeitliche Ände
rung des magnetischen Flusses im aktiven Magnetkreis und das Integral der Span
nung an den Klemmen des fangenden Elektromagneten. Sie kann aber auch eine
vektorielle Größe sein, die mehrere der vorstehend genannten Größen als Kompo
nenten enthält.
Vorzugsweise werden aus dem Verlauf der Detektorgröße Störgrößen ermittelt, die
den Bewegungsverlauf des Aktuators störend beeinflussen. Die Störgrößen werden
bei der Vorgabe des Verlaufs der Führungsgröße berücksichtigt, so daß der Einfluß
der Störgrößen auf die Ankerauftreffgeschwindigkeit kompensiert wird.
Die Regelung verläuft vorzugsweise in mehreren Phasen, wobei in einer Ablösepha
se, die unmittelbar nach dem Ablösen des Ankers vom loslassenden Elektromagne
ten beginnt, der Verlauf des Sollwertes des Fangstroms in Abhängigkeit der Stör
größen vorgesteuert wird und/oder der Verlauf eines durch den loslassenden Elek
tromagneten fließenden Stroms in Abhängigkeit der Störgrößen gesteuert wird und
somit als Bremsstrom dämpfend auf die Bewegung des Ankers wirkt.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird die Detektorgröße in mehre
ren Bewegungszyklen des Ankers erfaßt. Unter Bewegungszyklus ist dabei ein Zeitin
tervall zu verstehen, in dem der Anker sich von dem einem Elektromagneten zum
anderen bewegt. Aus den sich über mehrere Bewegungszyklen ergebenden Ände
rungen der Detektorgröße werden langsame Schwankungen der Betriebsparameter
ermittelt, insbesondere Temperaturänderungen und durch die Temperaturänderung
bedingte Änderungen der elektrischen und mechanischen Eigenschaften des Aktua
tors, und bei der Bestromung des fangenden Elektromagneten berücksichtigt. Das
heißt, der fangende Elektromagnet wird derart bestromt, daß der Einfluß der lang
samen Schwankungen der Betriebsparameter auf den Bewegungsverlauf des Ankers
kompensiert wird.
Vorzugsweise wird hierzu die Führungsgröße in Abhängigkeit der langsamen
Schwankungen der Betriebsparameter vorgegeben und/oder der Fangstrom in Ab
hängigkeit der langsamen Schwankungen der Betriebsparameter vorgesteuert. Zu
sätzlich oder alternativ dazu kann auch die Übertragungsfunktion des Regelkreises
in Abhängigkeit der langsamen Schwankungen der Betriebsparameter vorgegeben
werden, d. h. die Regelparameter einer im Regelkreis enthaltenen Regleranordnung,
beispielsweise der P-, I- und D-Anteil eines PID-Reglers, werden in Abhängigkeit der
langsamen Schwankungen der Betriebsparameter vorgegeben.
Vorzugsweise wird die Übertragungsfunktion des Regelkreises auch in Abhängigkeit
der Detektorgröße vorgegeben, so daß das Regelverhalten der Regelkreises von der
Ankerposition abhängig ist. Somit ist es möglich trotz des nichtlinearen Zusammen
hangs zwischen der Ankerposition und dem Fangstrom oder der aufgrund des Fang
stroms auf den Anker wirkenden Magnetkraft des fangenden Elektromagneten si
cherzustellen, daß die Regelung sowohl für große als auch für geringe Abstände des
Ankers vom fangenden Elektromagneten erfolgreich durchgeführt wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wir der Fangstrom in einer Hal
tephase, die nach dem Auftreffen des Ankers auf den fangenden Elektromagneten
beginnt, auf einen Haltewert geregelt. Hierzu werden folgende Verfahrensschritte
durchgeführt: der Fangstrom wird schrittweise um einen vorgegeben Betrag redu
ziert, bis der Anker sich vom fangenden Elektromagneten löst. Das Loslösen des
Ankers wird dabei anhand der Detektorgröße detektiert. Daraufhin wird der Fang
strom derart erhöht, daß der Anker entsprechend einem gewünschten Bewegungs
verlauf zum fangenden Elektromagneten geregelt zurückbewegt wird. Diese Verfah
rensschritte werden solange wiederholt, solange der Anker in seiner aktuellen
Schaltposition festgehalten werden soll.
Vorzugsweise wird die Führungsgröße und/oder der Fangstrom in Abhängigkeit von
Motorsteuerdaten vorgegeben bzw. gesteuert, wobei mit den Motorsteuerdaten eine
Brennkraftmaschine gesteuert wird und der Anker auf ein Gaswechselventil der
Brennkraftmaschine wirkt. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Übertragungs
funktion des Regelkreises in Abhängigkeit der Motorsteuerdaten vorgegeben wer
den.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile auf:
- - durch die Vorsteuerung des Sollwertes des Fangstroms werden optimale Start werte für die Regelung erzeugt und gewährleistet, daß die erforderliche magne tischen Energie selbst für extreme Betriebszustände (hohe Gasgegendrücke, tiefe Temperaturen) aufgebaut wird,
- - die Ankerauftreffgeschwindigkeit läßt sich zur Vermeidung von Ankerprellen auf niedrige Werte, beispielsweise auf Werte zwischen 0,05 und 0,5 m/s, regeln,
- - es wird gewährleistet, daß die auf den Anker wirkende Magnetkraft beim Auf treffen des Ankers auf den fangenden Elektromagneten ausreicht, um den An ker am fangenden Elektromagneten festzuhalten,
- - der Energiebedarf zum Betreiben des Aktuators ist gering,
- - der Anker ist innerhalb einer vorgegebenen Zeit zwischen seinen an den Elek tromagneten anliegenden Positionen hin- und herbewegbar,
- - das Verfahren weist eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Variationen von Betriebsparametern und gegenüber von außen einwirkenden Störgrößen auf.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren nä
her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines elektromagnetischen Aktuators
mit einem Regelkreis,
Fig. 2 ein Beispiel des zeitlichen Verlauf der Ankerposition und der Anker
geschwindigkeit während der Bewegung des Ankers vom loslassen
den Elektromagneten zum fangenden Elektromagneten,
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild eines Teils des Regelkreises aus Fig. 1, der zur
Regelung des Stroms durch den loslassenden Elektromagneten vor
gesehen ist,
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild eines Teils des Regelkreises aus Fig. 1, der zur
Regelung des Stroms durch den fangenden Elektromagneten vorge
sehen ist,
Fig. 5 ein weiteres Prinzipschaltbild des Teils des Regelkreises aus Fig. 1,
der zur Regelung des Stroms durch den fangenden Elektromagneten
vorgesehen ist.
Gemäß Fig. 1 umfaßt der elektromagnetische Aktuator 1 einen Anker 10, einen
ersten Elektromagneten 11, einen zweiten Elektromagneten 12, eine erste Feder 13
und eine zweite Feder 14. Die Elektromagnete 11, 12 bestehen jeweils aus einem
Joch mit einem Spulenfenster und einer im Spulenfenster vorgesehenen Erreger
spule. Der Anker 10 wird durch die gegeneinander wirkenden Federn 13, 14 bei
stromlosen Elektromagneten 11, 12, d. h. bei unbestromten Erregerspulen, in einer
Ruhelage etwa in der Mitte zwischen den Elektromagneten 11, 12 festgehalten und
durch abwechselnde Bestromung der Elektromagnete 11, 12 zwischen diesen hin-
und herbewegt. Der Anker 10 wirkt auf das Gaswechselventil 15 einer Brennkraft
maschine, welches somit durch die Bewegung des Ankers 10 betätigt wird. Die Elek
tromagnete 11, 12 werden über Steuerschaltungen 20, 21 angesteuert, denen Mo
torsteuerdaten 20 von einem Motorsteuergerät 3 zugeführt werden. Die Motorsteu
erdaten 20 enthalten dabei Informationen über den mittleren Druck in den Brenn
kammern der Brennkraftmaschine, sowie über die Temperatur und die Drehzahl der
Brennkraftmaschine. Eine Detektoranordnung 16 erzeugt eine Detektorgröße d, die
eine Funktion der Zeit t oder der Ankerposition s und somit ein Maß der Ankerposi
tion s ist. Die Detektorgröße d wird zu den Steuerschaltungen 20, 21 rückgekoppelt,
von denen jede eine Regleranordnung enthält, die den Verlauf des Sollwertes eines
durch den fangenden Elektromagneten fließenden Stromes, im folgenden Fangstrom
genannt, in Abhängigkeit der Detektorgröße d und einer von der Detektorgröße d
abhängigen Führungsgröße steuert. Die Steuerschaltungen bilden somit zusammen
mit der Detektoranordnung 16 und den Elektromagneten 11, 12 einen Regelkreis
zur Regelung des Bewegungsverlaufs des Ankers 10, insbesondere zur Regelung der
Ankerauftreffgeschwindigkeit beim Auftreffen des Ankers 10 auf den ersten oder
zweiten Elektromagneten 11, 12.
Während des Betriebs wird der Anker 10 nach dem Prinzip des Feder-Masse-
Schwingers zwischen den Elektromagneten 11, 12 hin- und herbewegt und an die
sen jeweils für eine durch die Motorsteuerdaten 20 vorgegebene Zeit festgehalten.
Wenn der Anker 10 aus einer seiner am ersten oder zweiten Elektromagneten 11,
12 anliegenden Schaltpositionen durch Abschaltung des jeweiligen Elektromagneten
11 bzw. 12 losgelassen wird, wird er durch die Federn 13, 14 über seine Ruhelage
hinaus zu dem gegenüberliegenden Elektromagneten 12 bzw. 11 beschleunigt, der
nunmehr bestromt wird und somit den Anker 10 anzieht und in seiner neuen Schalt
position festhält.
Während des Betriebs wirken auf den Anker 10 verschiedene Störgrößen. Darunter
versteht man Änderungen von Betriebsparametern beispielsweise der Ruhelage des
Ankers, eines ggf. vorhandenen Ventilspiels, des Brennraumgegendrucks, gegen den
das Gaswechselventil 15 geöffnet werden soll, falls es als Auslaßventil betrieben
wird, der Restgasverwirbelungen beim Öffnen des Gaswechselventils 15, falls es als
Einlaßventil betrieben wird, der Reibung, der Temperatur, der Federkonstanten der
Federn 13, 14, der Eigenschaften eines ggf. vorhandenen hydraulischen Ventil
spielausgleichselements, der einen Klebeeffekt bewirkenden Remanenzinduktion
des loslassenden Elektromagneten, der Bauteiletoleranzen und der den Schaltungs
teilen zugeführten Versorgungsspannung.
Um den Einfluß der Störgrößen auf die Dynamik des Ankers 10 zu kompensieren
wird dessen Bewegungsverlauf geregelt. Das Regelverfahren wird im folgenden nur
für den Betriebsfall beschrieben, bei dem das Gaswechselventil 15 geöffnet wird.
Die Elektromagneten 11, 12 werden dabei entsprechend ihrer Wirkung als loslas
sender Elektromagnet 101 bzw. fangender Elektromagnet 102 bezeichnet. Beim
Schließen des Gaswechselventils 15 erfolgt die Regelung in analoger Weise mit glei
chen Schaltungsmitteln.
Die Regelung erfolgt in mehreren von der Ankerposition abhängigen Phasen. Fig. 2
zeigt den Bewegungsverlauf s(t) und die Geschwindigkeit v(t) des Ankers 10 sowie
die verschiedenen Phasen A, B, C, D und E. Zum Zeitpunkt t0 wird der Anker 10 aus
seiner am loslassenden Elektromagneten 101 anliegenden Schaltposition s1 losge
lassen und bewegt sich zu seiner am fangenden Elektromagneten 102 anliegenden
Schaltposition s2, die er zum Zeitpunkt t4 - dem Auftreffzeitpunkt - erreicht. Der
Weg zwischen den beiden Schaltpositionen s1, s2 wird im folgenden als Hubweg
bezeichnet. Die Phase A - im folgenden als Ablösephase bezeichnet - beginnt zum
Zeitpunkt t0 und endet zum Zeitpunkt t1, die Phase B - im folgenden als Vorberei
tungs-/Vorsteuerungsphase bezeichnet - beginnt zum Zeitpunkt t1 und endet zum
Zeitpunkt t2, die Phase C - im folgenden als Vorregelungsphase bezeichnet - be
ginnt zum Zeitpunkt t2 und endet zum Zeitpunkt t3, die Phase D - im folgenden als
Endregelungsphase bezeichnet - beginnt zum Zeitpunkt t3 und endet zum Auftreff
zeitpunkt t4 und die Phase E - im folgenden als Haltephase bezeichnet - beginnt
zum Auftreffzeitpunkt t4 und dauert bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Anker 10 los
gelassen werden soll. Die Zeitpunkte t1, t2, t3 werden wie folgt gewählt: zum Zeit
punkt t1 beträgt der Abstand des Ankers zum loslassenden Elektromagneten 101
ca. 10% des Hubwegs, zum Zeitpunkt t2 ca. 50% des Hubwegs und zum Zeitpunkt
t3 ca. 80% des Hubwegs.
Die Ablösephase A dient der Beobachtung des Ablöseverhaltens des Ankers 10 vom
loslassenden Elektromagneten 101 mit dem Ziel, die Störgrößen zu ermitteln, den
zeitlichen Verlauf eines durch den loslassenden Elektromagneten 101 fließenden
Bremsstroms in Abhängigkeit der Störgrößen und Motorsteuerdaten 20 zu steuern,
den durch den fangenden Elektromagneten 102 fließenden Fangstrom in Abhängig
keit der Störgrößen und Motorsteuerdaten 20 vorzusteuern und eine am loslassen
den Elektromagneten 101 anliegende Spannung gezielt umzupolen, um ein schnel
les Loslösen des Ankers 10 zu gewährleisten.
Die Vorbereitungs-/Vorsteuerungsphase B dient der genaueren Abschätzung der
Störgrößen und der störgrößenabhängigen Vorsteuerung des Fangstroms mit dem
Ziel, die für die anschließende Vorregelungsphase C erforderliche magnetische
Energie rechtzeitig aufzubauen. Weiterhin werden Regelparameter der in der jeweili
gen Steuerschaltung 20 bzw. 21 enthaltenen Regleranordnung für die Vorrege
lungsphase C und die Endregelungsphase D ermittelt. Die für diese Phasen C und D
geltenden Regelparameter unterscheiden sich voneinander, da der Zusammenhang
zwischen der Ankerposition s(t) und dem Sollwert des Fangstroms nichtlinear ist
und die Regleranordnung daher in diesen Phasen unterschiedliche Übertragungs
funktionen (Regelstrukturen) aufweisen muß, um zu gewährleisten, daß der Anker 10
entsprechend dem gewünschten Bewegungsverlauf bewegt wird.
In der Vorregelungsphase C und Endregelungsphase D wird der Bewegungsverlauf
des Ankers 10 durch Variation des Sollwerts des Fangstrom geregelt. Die Regelpa
rameter der den Sollwert erzeugenden Regleranordnung werden dabei auf die in der
Phase B für die Vorregelungsphase C und für die Endregelungsphase D ermittelten
Werte eingestellt.
In der Haltephase E wird der Fangstrom auf einen zum Festhalten des Ankers 10
erforderlichen Haltewert reduziert mit dem Ziel, den Energiebedarf des Aktuators zu
reduzieren. Hierzu wird der Fangstrom um einen vorgegebenen Wert reduziert und
anhand der Detektorgröße d geprüft, ob der Anker 10 anschließend weiterhin am
fangenden Elektromagneten 102 anliegt. Trifft dies zu, werden diese Schritte noch
mals wiederholt, ansonsten wird der Fangstrom um einen Betrag erhöht, der ausrei
chend groß gewählt ist, um den Anker 10 zurück zum fangenden Elektromagneten
102 zu bewegen. Zudem wird der Fangstrom entsprechend der Endregelungsphase
D geregelt, um ein sanftes Wiederaufsetzen des Ankers 10 auf den fangenden Elek
tromagneten 102 zu gewährleisten.
Fig. 3 zeigt das Prinzipschaltbild eines Teils des Regelkreises aus Fig. 1, mit dem
in der Ablösephase A der durch den loslassenden Elektromagneten 101 des
Aktuators 1 fließende Bremsstrom gesteuert wird. Gemäß diesem Prinzipschaltbild
enthält die Steuerschaltung 20 eine Sollwertvorgabeeinrichtung 200, eine Meßwert
auswerteeinrichtung 202 und eine Endstufe 201 mit einem Stromregler zur An
steuerung des loslassenden Elektromagneten 101. Mit der Detektoranordnung 16,
die beispielsweise einen Hallsensor als Positionssensor aufweist, wird der Verlauf
der Ankerposition s(t) als Detektorgröße d detektiert. Die Detektorgröße d wird der
Meßwertauswerteeinrichtung 202 zugeführt, die aus dem Verlauf der Ankerposition
s(t) die Ankergeschwindigkeit v(t) ermittelt und die aus dem Verlauf der Ankerpositi
on s(t) und der Ankergeschwindigkeit v(t) eine Abschätzung der auf den Bewegungs
verlauf des Ankers 10 wirkenden Störgrößen vornimmt. Die Störgrößen lassen sich
ermitteln, da ihr Einfluß auf die Ankerposition s(t) und die Ankergeschwindigkeit v(t)
bekannt ist und aus dem anfänglichen Verlauf der Ankerposition s(t) und Ankerge
schwindigkeit v(t) der weitere Verlauf der Ankerposition s(t) und Ankergeschwindig
keit v(t) abgeschätzt werden kann. Die ermittelten Störgrößen werden als Meßgröße
210 der Sollwertvorgabeeinrichtung 200 zugeführt, die aus den Motorsteuerdaten 20
des Motorsteuergeräts 3 und der Meßgröße z10 den Sollwert i10 für den zeitlichen
Verlauf des durch den loslassenden Elektromagneten 101 fließenden Bremsstroms
erzeugt. Dieser Sollwert i10 wird der Endstufe 201 zugeführt, die dem loslassenden
Elektromagneten 101 eine dem Sollwert i10 entsprechende Spannung u101 zuführt,
welche bewirkt, daß der loslassende Elektromagnet 101 mit dem durch den Sollwert
i10 vorgegebenen Bremsstrom bestromt wird. Durch den Bremsstrom wird der An
ker 10 während seines Flugs zum fangenden Elektromagneten 102 abgebremst. Die
Bremswirkung wird durch den Sollwert i10 derart eingestellt, daß der Anker 10,
auch dann, wenn der fangende Elektromagnet 102 zum Auftreffzeitpunkt t4 mit ei
ner Mindestkraft auf den Anker 10 wirkt, nicht mit einer zu hohen Geschwindigkeit
auf den fangenden Elektromagneten 102 auftrifft. Die Mindestkraft ist dabei diejeni
ge Magnetkraft des fangenden Elektromagneten 102, die erforderlich ist, um den
Anker 10 in seiner am fangenden Elektromagneten 102 anliegenden Schaltposition
s2 sicher festzuhalten. Als vorteilhaft erweist es sich, auch den Fangstrom als zu
sätzliche Komponente der Detektorgröße zu erfassen und zu prüfen, inwieweit sich
der Fangstrom über mehrere Bewegungszyklen des Ankers ändert. Aus diesen Än
derungen lassen sich langsame Änderungen von Betriebsparametern als Störgrößen
ermitteln und bei der Erzeugung des Sollwerts i10 für den Bremsstrom berücksichti
gen.
Fig. 4 zeigt ein erstes Prinzipschaltbild eines Teils des Regelkreises aus Fig. 1, mit
dem der Bewegungsverlauf des Ankers 10 in den Phasen A bis E der durch Steue
rung des durch den fangenden Elektromagneten 102 des Aktuators 1 fließenden
Fangstroms geregelt wird. Gemäß Fig. 4 umfaßt die Steuerschaltung 21 aus Fig. 1
eine Meßwertauswerteeinrichtung 212, eine Meßeinrichtung 213 zur Ermittlung von
langsamen Schwankungen der Betriebsparameter, eine Vorsteuereinrichtung 214,
eine Regleranordnung 216, eine Reglersteuereinrichtung 215, eine Endstufe 211 mit
einem Stromregler, eine Istwertermittlungseinrichtung 217, eine Sollwertvorgabeein
richtung 210, eine Vergleichseinrichtung 218 und eine Summationseinrichtung 219.
Mit der Detektoranordnung 16 wird die momentane Ankerposition s(t) als Detektor
größe d erfaßt. Die Detektorgröße d wird dann der Meßwertauswerteeinrichtung
212 zugeführt, die durch Auswertung des Verlaufs der Detektorgröße d die momen
tane Ankergeschwindigkeit v(t) ermittelt oder vorausschauend eine Abschätzung des
weiteren Verlaufs der Ankergeschwindigkeit v(t) vornimmt. Das Ergebnis der Aus
wertung wird als Meßgröße z11, die die Ankergeschwindigkeit v(t) und Ankerposition
s(t) als Komponenten enthält, am Ausgang der Meßwertauswerteeinrichtung 212
abgegeben. Die Meßgröße z11 enthält als zusätzliche Komponente auch den Fang
strom i(t), der ebenfalls mit der Detektoranordnung 16 erfaßt wird.
Die Meßgröße z11 wird der Meßeinrichtung 213 zugeführt, welche die sich über
mehrere Bewegungszyklen des Ankers 10 ergebenden Änderungen der Meßgröße
z11 erfaßt und daraus eine Zustandsgröße z12 als Maß von langsamen Schwankun
gen der Betriebsparameter - insbesondere der Temperatur und der durch die Tem
peraturänderung bewirkten Änderungen der elektrischen und mechanischen Eigen
schaften des Aktuators 1 - erzeugt.
Die Meßgröße z11, die Zustandsgröße z12 und die vom Motorsteuergerät 3 geliefer
ten Motorsteuerdaten z0 werden der Vorsteuerungseinrichtung 214, der Reglerein
richtung 215 und der Sollwertvorgabeeinrichtung 210 als Eingangssignale zugeführt.
Die Meßgröße z11 wird ferner der Istwertermittlungseinrichtung 217 zugeführt, die
daraus anhand eines Kennfelds eine Regelgröße x bildet, die in einer ersten Ausge
staltung der Erfindung der Istwert der auf den Anker 10 wirkenden Magnetkraft des
fangenden Elektromagneten 102 ist, in einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung
der Istwert der im Aktuator 1 gespeicherten Energie ist und in einer dritten Ausge
staltung der Erfindung eine vektorielle Größe ist, die neben dem Istwert der im Ak
tuator 1 gespeicherten Energie zusätzlich noch den Istwert des Fangstroms als
Komponente enthält. Das zur Ermittlung der Regelgröße erforderliche Kennfeld läßt
sich durch Simulation oder durch eine Meßreihe ermitteln.
Der Bewegungsverlauf des Ankers 10 wird durch Steuerung des durch den fangen
den Elektromagneten 102 fließenden Fangstroms geregelt, wobei der Fangstrom
derart variiert wird, daß die Regelgröße x einen bestimmten zeitlichen oder positi
onsabhängigen Verlauf aufweist. Dieser bestimmte Verlauf wird durch eine Füh
rungsgröße x0 vorgegeben. Die Führungsgröße x0 wird dabei derart vorgegeben,
daß der Anker 10 entsprechend dem gewünschten Bewegungsverlauf bewegt wird.
Sie wird von der Sollwertvorgabeeinrichtung 210 aus den Motorsteuerdaten 20, der
Meßgröße z11 und der Zustandsgröße z12 generiert. Durch die Berücksichtigung
der Meßgröße z11 und der Zustandsgröße z12 bei der Generierung der Führungs
größe x0 wird der Einfluß von Störgrößen oder Änderungen der Betriebsparameter
auf den Bewegungsverlauf des Ankers 10 kompensiert. Die Führungsgröße x0 wird
somit adaptiv an die momentanen Betriebsparameter angepaßt.
Die Regelgröße x wird in der Vergleichseinrichtung 218 mit der Führungsgröße x0
verglichen. Das Ergebnis des Vergleichs - die Regelabweichung Δx - wird der Reg
leranordnung 216 zugeführt, die daraus einen Reglersollwert 10 für den Fangstrom
erzeugt.
Die Regleranordnung 216 weist in der Vorregelungsphase C und Endregelungsphase
D unterschiedliche, von mehreren Regelparametern abhängige Übertragungsfunk
tionen auf, die das Regelverhalten, d. h. die Übertragungsfunktion des Regelkreises,
bestimmen. Für die Vorregelungsphase C wird dabei eine Übertragungsfunktion ge
fordert, die trotz der geringen Fernwirkung des fangenden Elektromagneten 102
eine Beeinflussung der Ankerposition s durch den Regelkreis ermöglicht und für die
Endregelungsphase D wird eine Übertragungsfunktion gefordert, die eine Feinrege
lung des Bewegungsverlaufs des Ankers 10 ermöglicht.
Die Einstellung der für die Phase C bzw. D erforderlichen Übertragungsfunktion er
folgt dabei mittels der Reglersteuereinrichtung 215 durch Variation der Regelpara
meter. Die Regelparameter werden von der Reglersteuereinrichtung 215 in Abhän
gigkeit der Meßgröße z11, der Zustandsgröße z12 und der Motorsteuerdaten 20
derart vorgegeben, daß der störende Einfluß der Störgrößen und der langsamen
Betriebsparameterschwankungen auf das Regelverhalten des Regelkreises kompen
siert wird.
Die Vorsteuerungseinrichtung 214 ermittelt in der Ablösephase A und der Vorberei
tungs-/Vorsteuerungsphase B aus der Meßgröße z11 die auf den Regelkreis wir
kenden Störgrößen und generiert aus den Werten dieser Störgrößen, aus den Ma
torsteuerdaten z0 und der Zustandsgröße z12 einen Vorsteuerungssollwert i1, der in
der Summationseinrichtung 219 mit dem Reglersollwert i0 zum Sollwert i11 des
Fangstroms summiert wird. Der Sollwert i11 wird der Endstufe 211 zugeführt, die
dem fangenden Elektromagneten 102 eine dem Sollwert i11 entsprechende Span
nung u102 zuführt. Aufgrund dieser Spannung u102 fließt dann der Fangstrom
durch den fangenden Elektromagneten 102. Ziel der durch die Summation des
Reglersollwerts i0 und des Vorsteuerungssollwerts i1 realisierten Vorsteuerung ist
es, dem Aktuator 1 rechtzeitig die für die Regelung erforderliche Energie zuzuführen,
da ihm während der Vorregelungsphase C und Endregelungsphase D aufgrund der
durch die Induktivität des fangenden Elektromagneten 102 begrenzten Anstiegsge
schwindigkeit des Fangstroms nur eine begrenzte Menge an Energie zugeführt wer
den kann.
Das weitere Prinzipschaltbild gemäß Fig. 5 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel
ebenfalls denjenigen Teil des Regelkreises aus Fig. 1, mit dem der Bewegungsver
lauf des Ankers 10 in den Phasen A bis E der durch Steuerung des durch den fan
genden Elektromagneten 102 fließenden Fangstroms geregelt wird. Dieser Teil un
terscheidet sich vom entsprechenden Teil aus Fig. 4 dadurch, daß die lstwerter
mittlung der Regelgröße x in der Meßwertauswerteeinrichtung 212 vorgenommen
wird, d. h. die Regelgröße x ist gleichzeitig auch die Meßgröße z11.
In einer ersten Ausgestaltung der Schaltungsanordnung aus Fig. 5 wird der Fang
strom und die Ankerposition s(t) mit der Detektoranordnung 16 erfaßt. Hieraus er
zeugt die Meßwertauswerteeinrichtung 212 eine den Istwert der Ankergeschwindig
keit v(t) und des Fangstroms enthaltende Größe als Regelgröße x. In einer zweiten
Ausgestaltung dieser Schaltungsanordnung wird mit der Detektoranordnung 16 der
Fangstrom und als weitere Komponente die Änderung des magnetischen Flusses im
aktiven Magnetkreis als Detektorgröße d erfaßt. Die Änderung des magnetischen
Flusses wird dabei mittels einer im aktiven Magnetkreis vorgesehenen, vorteilhaf
terweise im Spulenfenster des fangenden Elektromagneten angeordneten, Meßspule
erfaßt. Mit einer derartigen Meßspule läßt sich auch eine Spannung, die durch die
Änderung des magnetischen Flusses in der Meßspule induziert wird, als Detektor
größe d erfassen. Aus der Detektorgröße d bildet die Meßwertauswerteeinrichtung
212 dann die Regelgröße x, die den Istwert des magnetischen Flusses oder der in
der Meßspule induzierten Spannung und den Istwert des Fangstroms als Komponen
ten enthält.
Claims (15)
1. Verfahren zur Regelung des Bewegungsverlaufs eines Ankers (10), der sich in
einem elektromagnetischen Aktuator (1) gegen die Kraft zweier gegensinnig wirken
der Federn (13, 14) von einem loslassenden Elektromagneten (101) zu einem die
sem gegenüberliegenden fangenden Elektromagneten (102) bewegt, bei dem in
einem Regelkreis (16, 20, 21, 101, 102) eine vom Bewegungsverlauf des Ankers
(10) abhängige Detektorgröße (d) erfaßt wird, aus der eine von der Ankerposition (s)
oder Zeit (t) abhängige Größe als Regelgröße (x) gebildet wird, die auf eine Füh
rungsgröße (x0) geregelt wird durch Steuerung des Sollwertes (i11) eines durch den
fangenden Elektromagneten (102) fließenden Fangstroms, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der Führungsgröße (x0) in Abhängigkeit der Detektorgröße (d) derart
vorgegeben wird, daß der Anker (10) mit einer vorgebbaren Geschwindigkeit auf den
fangenden Elektromagneten (102) auftrifft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Verlauf der
Detektorgröße (d) auf den Regelkreis (16, 20, 21, 101, 102) wirkende Störgrößen
ermittelt werden und daß der Verlauf der Führungsgröße (x0) derart vorgegeben
wird, daß der Einfluß der Störgrößen auf die Geschwindigkeit des Ankers (10) beim
Auftreffen des Ankers (10) auf den fangende Elektromagneten (102) kompensiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung in mehre
ren Phasen verläuft, wobei eine unmittelbar nach dem Ablösen des Ankers (10) vom
loslassenden Elektromagneten (101) beginnende Phase als Ablösephase (A) defi
niert wird, in der der Verlauf des Sollwertes (i11) des Fangstroms in Abhängigkeit
der Störgrößen vorgesteuert wird und/oder der Verlauf eines durch den loslassen
den Elektromagneten (101) fließenden Stromes als Bremsstroms in Abhängigkeit
der Störgrößen gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Detektorgröße (d) in mehreren Bewegungszyklen des Ankers (10) erfaßt wird,
daß aus der sich über mehrere Bewegungszyklen ergebenden Änderung der Detek
torgröße (d) langsame Schwankungen von Betriebsparametern ermittelt werden und
daß der fangende Elektromagnet (102) in Abhängigkeit der langsamen Schwankun
gen der Betriebsparameter bestromt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsgröße (x0)
in Abhängigkeit der langsamen Schwankungen der Betriebsparameter vorgegeben
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangstrom
(i(t)) in Abhängigkeit der langsamen Schwankungen der Betriebsparameter vorge
steuert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungsfunktion des Regelkreises in Abhängigkeit der langsamen Schwankun
gen der Betriebsparameter vorgegeben wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragungsfunktion des Regelkreises in Abhängigkeit der Detektorgröße (d)
vorgegeben wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fangstrom (i(t)) in einer nach dem Auftreffen des Ankers (10) auf den fangenden
Elektromagneten (102) beginnenden Haltephase (E) geregelt wird, indem folgende
Verfahrensschritte zyklisch wiederholt werden:
- - der Fangstrom wird um einen vorgegebenen Betrag reduziert,
- - anhand der Detektorgröße (d) wird geprüft, ob der Anker (10) weiterhin am fan genden Elektromagneten (102) anliegt,
- - der Fangstrom (i(t)) wird, falls der Anker (10) nicht mehr am fangenden Elektroma gneten (102) anliegt, erhöht, um den Anker (10) geregelt zurück zum fangenden Elektromagneten (102) zu bewegen.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anker (10) auf ein Gaswechselventil (15) einer Brennkraftmaschine wirkt, die
durch Motorsteuerdaten (z0) gesteuert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsgröße
(x0) in Abhängigkeit der Motorsteuerdaten (z0) vorgegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fang
strom in Abhängigkeit der Motorsteuerdaten (z0) gesteuert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungsfunktion des Regelkreises in Abhängigkeit der Motorsteuerdaten (z0)
vorgegeben wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Detektorgröße (d) mit einer Meßspule erfaßt wird, die im Aktuator (1) derart an
geordnet ist, daß sie vom magnetischen Fluß des fangenden Elektromagneten (102)
durchflutet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine in der Meß
spule induzierte Spannung oder der aus dieser Spannung ermittelte magnetische
Fluß als Detektorgröße (d) erfaßt wird.
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