DE10010653C2 - Bohrwerkzeug, welches mit Stirn- u. Flankenschneiden ausgestattet ist, dessen Stirnschneidenbestückung M-förmig gestaltet ist - Google Patents
Bohrwerkzeug, welches mit Stirn- u. Flankenschneiden ausgestattet ist, dessen Stirnschneidenbestückung M-förmig gestaltet istInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug, welches mit Stirn- und Flankenschndien
ausestattet ist, dessen Stirnschneidenbestückung M-förmig gestaltet ist und drehangetrieben
ist sowie mit fortlaufender Z-Achszustellung ins volle Material bewegbar und zur Verwendung
auf CNC gesteuerten Maschinen durch Bewegen auf einer Bohrerachse konzentrischen zum
Anfasen geeignet ist, und welches sich auch zur Trockenbearbeitung von
Bohrungsausnehmungen eignet, wobei die Stirnschneidengeomtrie des Bohrwerkzeuges (1)
im Zentrumsbereich (4a) mit Stirnschneiden (5) belegt ist, welche in Form einer
spiegelgleichen Ausnehmung erstellt sind und zumindest im Bereich der Bohrerachse (4)
dieser gegenüber hintenliegend, höchstens aber diese schneidend ausgerichtet sind und
dass sich mit gegensinnigem Winkelverlauf an jede Stirnschneide (5) jeweils eine
Hauptstirnschneide (6) anschließt, welche sich in ihrer Längsrichtung bis zu einer
Flankenschneide (3) erstreckt, als Zusatz zu Patent 199 15 536.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bohrwerkzeug nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1. Ein solches Bohrwerkzeug ist beispielsweise aus der DE 24 20 191 A1
bekannt. Dabei ist derzeit der Einsatz solcher Werkzeuge mit dieser
M Stirnschneidenbestückung nur bei der Zerspannung von kurzspannenden Materialen wie
legiertem Aluminium möglich. Diese begrenzte Einsatzmöglichkeit der Bohrwerkzeuge mit
solch einer M Stirnschneidenbestückung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass auch hier
die Abtragung des Bohrspanes im Zentrumbereich des Bohrers mehr oder weniger durch
Abscheren erfolgen muss, wobei v. a. der so erzeugte Span nicht ungehindert abfliesen kann.
Dieser ungehinderte Abfluss im Zentrumsbereich wird erst durch die Verkürzung einer von
der Bohrerachse ausgehenden Ausnehmung einer Schneidenseite ermöglicht, wobei sich
dadurch die verbleibende innenliegende Schneidenseite um etwas dieses Maß verlängert.
Dadurch ist dann ein ungehinderter Abfluss der in diesem Zentrumsbereich dann im
Schneidenverfahren erzeugten Späne möglich. Bohrversuche haben gezeigt, dass durch
diese hier aufgeführte neue Schneidengestaltung der axiale Vorschub um das ca. 2,5fache
erhöht werden kann. Damit erhöht sich auch die Standzeit solcher Werkzeuge wiederum
zumindest um diesen Wert.
Aus der DE 44 16 040 A1 ist ein Bohrwerkzeug, welches mit Wendeschneidplatten bestückt
ist bekannt, wobei auch hier eine M-Schneide leicht angedeutet ist. Bei dieser
Schneidenanordnung im Zentrumsbereich wird auch hier der Bohrspan durch Abdrücken
bzw. Abscheren entfernt, wobei dann auch hier der Bohrspan nicht ungehindert abfliesen
kann. Desweiteren können bei dieser Wendeschneidengestaltung keine drei vollwertigen
Schneiden am Wendeplattenträger angebracht werden.
Aus der EP 42 120 A1 ist ein Zerspannungswerkzeug, welches mit einer Wendeplatte
bestückt ist, bekannt.
Dabei besteht die Wendeplatte aus einer Rundplatte, welche durch eine im Versatz von 90°
eingebrachte Ausnehmung im Umfangsbereich der Rundplatte dann entsprechend ihrer
Lage fixiert im Halter angebracht werden kann.
Bei der Erstellung von Bohrungsausnehmungen in Trockenbearbeitung (gleich ohne Zusatz
von Emissionen) kommt es häufig vor, dass sich im Bereich der Bohrerspitze (Stand der
Technik bei der Bearbeitung von Stahl usw.) eine Aufbauschneide bildet, wobei dies dann
meist mit einem Werkzeugbruch endet. Dabei ist die Bearbeitung im Trockenverfahren gleich
Kühlung und Entfernen der anfallenden Späne nur durch Preßluft sei es beim Bohren oder
auch beim Fräsen bedingt durch ihre Vorteile immer mehr im Kommen. Durch die
Möglichkeit auf die Zugabe von Kühlschmierstoffe verzichten zu können, erspart dies
erhebliche Kosten bei der Entsorgung der anfallenden Späne.
Außer der bereits erwähnten Aufbauschneidenbildung entstehen bei der Trockenbearbeitung
von Bohrungen noch weitere Probleme, wie z. B. die Spanabfuhr und die
Durchmesserausdehnung des Werkzeuges, durch die starke Erwärmung des Bohrers bei
tiefen Ausnehmungen wobei es dadurch beim Rückzug aus der Ausnehmung zu
Verklemmung im oberen Bohrungsbereich kommen kann, wodurch sogar ein
Werkzeugbruch nicht ausgeschlossen ist. Die beim Rückzug des Bohrers nach vollzogenem
Bohrvorgang zu beobachtenden Probleme beruhen auf der beim Trockenbohren erhöhten
Erwärmung des Bohrers im Bereich der Bohrerschneiden. Diese während des
Bohrvorganges zunehmende Erwärmung des Bohrers führt zu einer kontinuierlichen
Durchmesservergrößerung der Bohrung und diese nimmt mit zunehmender Bohrtiefe zu.
Das läßt sich in Abhängigkeit von der Temperatur des Bohrers in dessen Schneidenbereich
einfach rechnerisch ermitteln. Die Folge ist, dass am Ende des Bohrvorgangs der
Bohrerdurchmesser und dementsprechend auch der Durchmesser der Bohrung größer sind
als am Bohrungsanfang. Das führt beim Rückzug des Bohrers zu einer starken
Verklemmung in der Bohrung. Eine Folge dieser Verklemmung ist eine noch stärkere
Erwärmung des Werkzeuges, dessen damit verbundene weitere Ausdehnung, die hörbaren
lauten Bohrgeräusche und der nachweisbare Drehmomentanstieg beim Rückzug des
Bohrers aus der Bohrung.
Ein weiteres Problem bei der Erstellung einer Bohrung liegt darin, in dem die bereits
erwähnte Bohrspitze bei dem Bohrvorgang in deren Zentrumsbereich mit null (gleich
stehend) Schnittgeschwindigkeit zum Schneideinsatz kommt. Dadurch entsteht ein nicht
unerheblicher axialer Widerstand, was einmal leistungsstarke und vor allem stabile
Maschinen erfordert, zum andern ist derzeit die Einbringung einer Bohrung mit einem
Durchmesser von 12 mm in das volle Material in Stahl mit nur einer Handbohrmaschine ohne
Zuhilfenahme eines Bohrständers oder dergleichen nicht möglich, wegen des bereits
erwähnten großen aalen Widerstandes. Auch ist die Abfuhr der anfallenden Späne beim
Zerspannungsvorgang bei einer Trockenbearbeitung auch noch etwas problematisch.
Zum andern soll auch der Kernlochverlauf bei einer Sacklochbohrung verkürzt werden, wenn
in diese ein Gewinde eingebracht werden soll. Das trifft v. a. bei Werkstücken mit dünnen
Wandstärken zu. Desweiteren sind derzeit für die Erstellung von sehr tiefen Bohrungen noch
spezielle Tiefenbohrwerkzeuge erforderlich. Bei Genauigkeitsbohrungen und
Tiefenbohrungen wäre ein mit drei Schneiden ausgerüstetes Werkzeug von Vorteil,
der Einsatz solcher Werkzeuge ist aber mit den derzeit zum Schneideinsatz kommenden
Schneidengeometrien vor allem in austauschbaren Schneidenplattenausführung ins volle
Material nicht möglich. Dabei ergebe ein Schneidenwerkzeug mit drei Stirnschneiden eine
zusätzliche Zerspannungsleistungssteigerung von mindestens 50%.
Auch ist eine Anfasung der erstellten Bohrungsausnehmungen mit der derzeitigen zum
Einsatz kommend. Schneidengeometrie nicht möglich, selbst dann nicht, wenn das
Werkzeug auf CNC gesteuerten Maschinen eingesetzt wird. Das erfordert immer noch
jeweils einen spezielle ausgelegten Stufenbohrer für die jeweilige Ausnehmungstiefe.
Derzeit ist auch eine geringfügige Durchmesserverstellung der Werkzeugschneiden selbst
beim Einsatz von austauschbaren Schneidenplatten bei mehrschneidigen Werkzeugen nicht
möglich. Bei tiefen Bohrungsausnehmungen ist des öfteren ein von der Bohrachse
abweichender Verlauf der erstellten Ausnehmung festzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anbindung der Schneiden an den
Grundkörper zu vereinfachen und praxisgerechter zu gestalten. Diese Aufgabe wird durch
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Dabei werden die Schneidenplatten, welche
austauschbar am Grundkörper angebracht sind durch Schrauben gehalten und liegen mit
ihrer Rückseite sowie mit ihrer gegenüberliegenden Seite zu den Schneiden am
Werkzeugträger auf. Desweiteren liegen die innenliegenden seitlichen Anlageflächen an
einem austauschbaren abgesetzten Paßstifte an, wobei dieser dann in seinem
Anlagebereich ein größeres bzw. auch ein kleines Maß gegenüber seinem Paßsitzes
aufweisen kann.
Die Erfindung ist anhand der Fig. 1-5 dargestellt und im Einzelnen beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Bohrwerkzeug, welches mit zwei austauschbaren Schneidenplatten
bestückt ist.
Fig. 2 zeigt dieses Bohrwerkzeug im Schnitt A-A
Fig. 3 zeigt ein Bohrwerkzeug, welches mit drei austauschbaren Schneidenplatten bestückt
ist im Schnitt A-A.
Fig. 4 zeigt ein Bohrwerkzeug bei welchem die jeweilige Hauptstirnschneide durch zwei
bogenförmige Schneiden erstellt ist.
Fig. 5 zeigt ein Bohrwerkzeug, wobei der Stirnschneidenübergang durch eine
Querschneide gebildet ist.
Bei Fig. 1 ist diese neue Schneidengeometrie an austauschbare Schneidenplatten (13 + 14)
angebracht. Dabei erstreckt sich bei der Schneidenplatte (13) die innenliegende
Stirnschneide (5) in ihrem Längenmaß über die Bohrachse (4) hinaus. Dazu ist dieses Maß
bei der gegenüberliegenden Stirnschneide (5) bei der Schneidenplatte (14) um dieses Maß
verkürzt. Dabei sind beide Stirnschneiden (5 + 6) in Bogenform (9) erstellt, wobei der
Stirnschneidenbereich mit einer Spanformrille (21) belegt ist. Die Schneidenplatten können
durch eine Schraube (15) mit dem Schneidenträger (16) verbunden werden. Dabei liegt die
Platte mit ihrer Rückseite (17) sowie mit ihrer gegenüberliegenden Seite zu den
Stirnschneiden (18) am Werkzeugträger (16) auf. Desweiteren liegen die innenliegenden
seitlichen Anlagenflächen (19) an einem austauschbaren abgesetzten Paßstift (20) an, wobei
dieser dann in seinem Anlagenbereich (22) ein größeres bzw. auch ein kleineres Maß
gegenüber seinem Paßsitz (23) aufweisen kann. Dadurch kann über die obere Durch
messergröße dieses Paßstiftes oder dessen Ellipsenform und dann durch Drehung dieses
Paßstiftes der Schneidendurchmesser um ca. 1 mm stufenlos verändert werden bzw. kann
auch der Paßstift ausgetauscht werden, wobei dieser dann in seinem Anlagenbereich (22)
ein dem angepeilten Werkzeugdurchmesser entsprechendes Maß aufweist. Durch eine
Bohrung (12) im Schneidenträger (16), welche auch den Paßstift (20) durchdringt kann dann
Preßluft oder dergleichen hindurchgeführt werden.
Fig. 2 zeigt den Schnitt A-A aus der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen weiteren Schnitt A-A, wobei hier bevorzugter Weise im Versatz von jeweils
120° am Schneidenträger (16) drei austauschbare Schneidenplatten (13 + 14) durch
Schrauben (15) angebracht sind. Dabei erstreckt sich auch hier bei der Schneidenplatte (13)
das Stirnschneidenlängenmaß (5) über die Bohrachse (4) hinaus. Dazu sind zwei
Schneidenplatten (14) angebracht, bei denen das Stirnschneidenmaß (5) um zumindest
dieses Maß verkürzt ist. Erst durch diese unterschiedlichen Schneidenlängen im
Stirnschneidenbereich (5) wird auch noch im Bereich der Bohrachse (4) ein Spanabtrag im
Schneideverfahren erreicht. Bei ganz großen Schneidendurchmessern könnte zumindest im
Bereich der Hauptstirnschneide (6) ein in Umfangsrichtung versetzter Spanbrechernut
eingebracht sein (hier nicht gezeigt) bzw. könnte sich an die in bogenform ausgeführte
Hauptstirnschneide (6) eine weitere Stirnschneide in Bogenform (24) anschließen (Fig. 4),
wodurch kleinere Späne erzeugt werden.
Fig. 5 zeigt einen Stirnschneidenübergang, wobei dieser durch eine Querschneide (25)
gebildet ist. Dabei kann diese in einem 90° Winkel zur Bohrerachse erstellt sein, kann aber
auch in einem anderen Winkel erstellt sein. Dabei kann der jeweiligen Schneidenübergang
zu den Schneiden (5 - 6 + 8) durch einen Radius erstellt sein. Diese Schneidenform kann
sowohl an Bohrwerkzeuge in Vollmaterial- als auch Schneidenplattenausführung angebracht
sein.
Claims (4)
1. Bohrwerkzeug, welches mit Stirn- u. Flankenschneiden ausgestattet ist, dessen
Stirnschneidenbestückung M-förmig gestaltet und drehangetrieben ist sowie mit
fortlaufender Z-Achszustellung ins volle Material bewegbar und zur Verwendung auf
CNC gesteuertn Maschinen durch Bewegen auf einer Bohrerachse konzentrisch zum
Anfasen geeignet ist und welches sich auch zur Trockenbearbeitung von
Bohrungsausnehmungen eignet, wobei die Stirnschneidengeometrie des Bohrwerk
zeuges (1) im Zentrumsbereich (4a) mit Stirnschneiden (5) belegt ist, welche in Form
einer spiegelgleichen Ausnehmungen erstellt sind und zumindest im Bereich der
Bohrerachse (4) dieser gegenüber hintenliegend, höchstens aber diese schneidend
ausgerichtet sind und dass sich mit gegensinnigem Winkelverlauf an jede
Stirnschneide (5) jeweils eine Hauptstirnschneide (6) anschließt, welche sich in ihrer
Längsrichtung bis zu einer Flankenschneide (3) erstreckt, als Zusatz zu Patent
199 15 536, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schneidplatten (13, 14) am Schneidenträger (16) durch eine Schraube (15) lösbar
verbunden sind und wobei sie mit ihrer Rückseite (17) sowie mit ihrer
gegenüberliegenden Seite (18) zu den Stirnschneiden am Plattenträger zur Anlage
kommen, dabei liegen sie mit der innenliegenden seitlichen Anlagefläche (19) an
einem austauschbaren abgesetzten Passstift (20) an, wobei dieser dann in seinem
Anlagenbereich (22) ein größeres oder kleineres Maß gegenüber dem Passsitz (23)
aufweisen kann.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Passstift (20)
ellipsenförmige Flächen im Versatz von 120° oder auch 180° aufweist und drehbar im
Schneidenträger (16) aufgenommen ist.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1-2 dadurch gekennzeichnet, dass der Passstift (20)
eine durchgehende Bohrung aufweist.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, dass der
Schneidenübergang von der Stirnschneide (5) zur Hauptstirnschneide (6) durch eine
Querschneide (25) gebildet ist.
Priority Applications (1)
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ID=26004693
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DE2000110653 Expired - Fee Related DE10010653C2 (de) | 1999-04-07 | 2000-03-03 | Bohrwerkzeug, welches mit Stirn- u. Flankenschneiden ausgestattet ist, dessen Stirnschneidenbestückung M-förmig gestaltet ist |
Country Status (1)
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Citations (3)
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EP0042120A1 (de) * | 1980-06-12 | 1981-12-23 | MAPAL Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG | Zerspanungswerkzeug mit Wendeplatte |
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2000
- 2000-03-03 DE DE2000110653 patent/DE10010653C2/de not_active Expired - Fee Related
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