DE10009370A1 - Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe - Google Patents
Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer VerdeckklappeInfo
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Abstract
Eine Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe (1) für ein oben offenes Fahrzeug weist ein Antriebsaggregat (8) auf, das selbsthemmend ausgelegt ist und hierdurch die Verdeckklappe (1) in einem fahzeugseitigen Schloss (4) ohne Sperrklinke in ihrer Schließlage hält.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeck
klappe für ein oben offenes Fahrzeug nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 8.
Bei bekannten Fahrzeugen mit einem Cabrio-Verdeck erfolgt die Ver- bzw. Entrie
gelung der Verdeckklappe durch einen Fremdkraftantrieb. Das Schloss zum Ver
schließen und Öffnen der Verdeckklappe weist hierbei eine Sperrklinke zur Verrie
gelung auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Anordnung weiterzuentwickeln.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 jeweils für sich oder
in Kombination gelöst. Anspruch 10 beschreibt ein erfindungsgemäßes Antriebsag
gregat zum Verschließen und Öffnen der Verdeckklappe.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische, teilweise auseinandergezogene Darstellung des
Heckbereiches eines oben offenen Fahrzeuges,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung auf ein erfindungsgemäßes Schloss,
Fig. 3 das Schloss von Fig. 2 in Explosionsdarstellung, mit Abdeckung,
Fig. 4 das Schloss von Fig. 2, in der Seitenansicht,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Antriebsaggregat
und
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Antriebsaggregat von Fig. 5 bei abgenommenem
Deckel.
Ein Fahrzeug mit einem automatisch versenkbaren und ausfahrbaren Verdeck weist
gemäß Fig. 1 eine Verdeckklappe 1 auf, die über Scharniere 2 am Heckbereich der
Karosserie 3 des Fahrzeugs angelenkt ist. Die Verriegelung der Verdeckklappe 1 er
folgt über Schlösser 4, die zu beiden Seiten des Fahrzeugs auf Höhe der Fondsitze
5 unterhalb der Verdeckklappe 1 angeordnet sind. Die Schlösser 4 wirken mit
Schließbügeln 6 zusammen, die an der Unterseite der Verdeckklappe 1 befestigt
sind. Die Betätigung der Schlösser 4 erfolgt durch ein Antriebsaggregat 8, das un
terhalb der Fondsitze 5 angeordnet ist. Kraftübertragungselemente in Form von
Bowdenzügen 9 stellen die Verbindung zwischen dem Antriebsaggregat 8 und den
Schlössern 4 her.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen den Aufbau der Schlösser 4 näher, wobei beispielhaft das - in
Fahrzeugrichtung FR betrachtet - linke Schloss 4 abgebildet ist. Das nicht darge
stellte rechte Schloss 4 ist spiegelbildlich aufgebaut. Bei dem Schloss 4 handelt es
sich um ein Drehfallenschloss mit einem nach außen hin offenen Schließbügelein
lauf 10, der von einer Drehfalle 11 verschließbar ist. Tragende Bestandteile des
Schlosses 4 sind im wesentlichen die zu einem Gehäuse zusammengefügten fahr
zeugäußeren und fahrzeuginneren Gehäuseteile 13 bzw. 22, in denen auch der
Schließbügeleinlauf 10 ausgebildet ist.
Die Betätigung der Drehfalle 11 erfolgt durch den Bowdenzug 4, dessen Hülle sich
an einem Widerlager 12 am fahrzeugäußeren Gehäuseteil 13 abstützt. Die nicht
dargestellte Seele des Bowdenzuges 4 setzt an einem Bolzen 14 an, der seinerseits
an einem ersten Schwenkhebel 15 angeordnet ist. Der erste Schwenkhebel 15 greift
mit einem weiteren Bolzen 16 in eine geschlossene Kulisse 17 eines zweiten
Schwenkhebels 18 ein. Der zweite Schwenkhebel 18 ist über einem Bolzen 19 mit
der Drehfalle 11 verbunden. Die Drehfalle 11 sowie ein dritter Schwenkhebel 20 sind
in den Gehäuseteilen 13 und 22 gelagert. Eine Schenkelfeder 23 hält den Bowden
zug 4 ständig auf Zugspannung. In das Schloss 4 ist ein Hallsensor 25 mit einem
Anschlusskabel 26 integriert. Die einzelnen Bauteile des Schlosses 4 werden von
einer Abdeckung 24 abgedeckt.
Das in den Fig. 5 und 6 dargestellte Antriebsaggregat 8 ist in einem Gehäuse 30
untergebracht, dessen oberer Deckel in Fig. 6 abgenommen ist. In zwei Klipsauf
nahmen 34 an der Oberseite 32 des Gehäuses 30 ist ein Inbusschlüssel 33 einge
setzt. Der vordere Teil 35 des Gehäuses 30 deckt einen Auslass für die Bowden
züge 4 ab. Laschen 36 dienen der Befestigung des Antriebsaggregates 8 im Fahr
zeug. Über eine Öffnung 37 kann mit dem Inbusschlüssel 33 zum Zwecke der Not
betätigung in das Antriebsaggregat 8 eingegriffen werden.
Das Antriebsaggregat 8 besteht im wesentlichen aus einem Elektromotor 38, der
über ein Zahnraduntersetzungsgetriebe 39 eine Scheibe 40 antreibt. An der Scheibe
40 ist ein Kurbelarm 41 an der Stelle 41a exzentrisch angelenkt. Der scheibenab
gewandte Endabschnitt des Kurbelarms 41 ist über das Lager 43a gelenkig mit
einem Führungselement 43 verbunden, das in einer Führung 44 im vorderen Teil 35
des Gehäuses 30 längsverschieblich geführt ist. In das Führungselement 43 sind die
beiden Bowdenzüge 9 eingehängt, die durch die Schenkelfedern 23 in den Schlös
sern 4 ständig auf Zugspannung gehalten werden. Das Bowdenzugspiel kann über
Einstellschrauben an den Bowdenzügen 9 eingestellt werden.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Anordnung erläutert,
ausgehend vom Zustand einer geöffneten Verdeckklappe 1, die von Hand oder
durch Fremdkraft, beispielsweise über einen Hydraulikzylinder geschlossen wird.
Mit dem Eintritt des Schließbügels 6 in den Schließbügeleinlauf 10 wird ein Kontakt
im Hallsensor 25 aktiviert, der über ein nicht dargestelltes elektronisches Steuerge
rät den Elektromotor 38 des Antriebsaggregats 8 startet und die Scheibe 40 um ca.
180° verdreht, bis ein Endschalter im Antriebsaggregat 8, beispielsweise ein Hall
sensor, die Drehbewegung beendet. Während der Verdrehung der Scheibe 40 wird
der Bowdenzug 9 gespannt und bewegt die Drehfalle 11. Die Drehfalle 11 hinter
greift hierbei den Schließbügel 6, bis dieser an dem in Fig. 4 dargestellten unteren
Anschlag am Grund des Schließbügeleinlaufs 10 anliegt. Das Antriebsaggregat 8
stellt mit seinem Kurbeltrieb dabei einen gegen den Endanschlag des Schließbügels
6 hin ansteigenden Kraftverlauf zur Verfügung. Am Ende der Verstellbewegung hat
der Kurbelarm 41 seine in Fig. 6 eingezeichnete obere Totpunktlage erreicht. Durch
das selbsthemmend ausgelegte Zahnraduntersetzungsgetriebe 39 wird der Schließ
bügel 6 durch die Drehfalle 11 in der dargestellten Verschlusslage gehalten. Damit
erfolgt im Unterschied zu bekannten Sperrklinken-Schlössern keine Verriegelung
des Schlosses 4 durch eine Sperrklinke.
Das Öffnen des Schlosses 4 erfolgt auf Anforderung eines Fahrzeugnutzers durch
Betätigen eines Schalters im Fahrzeuginnenraum, mit dem der Öffnungsvorgang
des automatischen Verdeckes eingeleitet wird. Über das elektronische Steuergerät
wird der Elektromotor 38 gestartet und mit demselben Drehsinn wie beim Schließ
vorgang angetrieben. Hierdurch wird die Scheibe 40 wiederum um ca. 180° verdreht
und damit die Seele des Bowdenzuges 4 in zum Schließvorgang entgegengesetzter
Richtung bewegt. Durch die Rückholkraft der Schenkelfeder 23 wird die Drehfalle 11
in ihre Ausgangslage zurückbewegt, so dass der Schließbügel 6 den Schließbü
geleinlauf 10 verlassen kann. Die Bewegung des Elektromotors 38 wird etwa im
unteren Totpunkt des Kurbelarms 41 (nicht dargestellt) durch einen Endschalter im
Antriebsaggregat 8 beendet. Eine Entriegelung im eigentlichen Sinn, wie sie bei
bekannten Schlössern mit einer Sperrklinke erfolgt, ist bei dem erfindungsgemäßen
Schloss 4 nicht gegeben.
Alternativ kann der Kurbeltrieb auch reversierend betrieben werden, das heißt die
Scheibe 40 zum Verschließen und Öffnen der Verdeckklappe 1 wird mit entgegengesetzten
Drehrichtungen um jeweils 180° verdreht, indem das elektronische
Steuergerät eine Richtungsumkehr des Elektromotors 38 erzeugt. Bei dieser Art der
Ansteuerung ist ein einfach handhabbarer Einklemmschutz gegeben, da ein Fahr
zeugnutzer durch Drehrichtungsumkehr des Elektromotors 38 einen eingeklemmten
Gegenstand sofort wieder freigeben kann.
Bei Ausfall des Elektromotors 38 bzw. seiner Ansteuerung kann von Hand eine Not
betätigung des Antriebsaggregats 8 erfolgen. Durch Drücken eines Knopfes 7 an
der Oberseite des Gehäuses 30 des Antriebsaggregats 8 wird das Zahnradunter
setzungsgetriebe 39 von der Scheibe 40 entkoppelt. Nachfolgend kann die Scheibe
40 durch den in die Öffnung 37 eingesetzten Inbusschlüssel 33 manuell verdreht
werden.
Durch entsprechende Programmierung des elektronischen Steuergerätes ist auch
nach einem Systemausfall mit nachfolgender Notbetätigung ein selbständiger Wie
deranlauf des Systems aus jeder Position des Schlosses 4 heraus realisierbar, und
zwar sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung. Auch ist es möglich, das
gleichzeitige Öffnen eines Gepäckraumdeckels 50 und der Verdeckklappe 1 zu ver
hindern und damit einer Beschädigungsgefahr der beiden Klappen entgegenzuwir
ken.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Schließbügeleinlauf 10 an seiner
in Fahrtrichtung FR vorderen Anlauffläche 27 eine Vertiefung 28 auf. Durch diese
Kulissenbahn wird ein "Fanghaken" 29 geschaffen, der bei einem Heckaufprall auf
das Fahrzeug und einer damit einhergehenden Verlagerung der Verdeckklappe 4 in
Fahrtrichtung FR verhindert, dass der Schließbügel 6 aus dem Schließbügeleinlauf
10 freigegeben wird. Somit wird einem Aufspringen der Verdeckklappe 1 zuverlässig
entgegengewirkt.
Claims (10)
1. Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe für ein oben
offenes Fahrzeug, mit wenigstens einem Schloss zur Arretierung der Ver
deckklappe in ihrer Schließlage, das über eine Kraftübertragungseinrichtung
mittels einer fremdkrafterzeugenden Antriebseinheit betätigt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsaggregat (8) eine Einrichtung
(39) aufweist, durch die eine Selbsthemmung des Antriebsaggregates (8) er
zeugt wird, so dass die Schließlage der Verdeckklappe (1) im Schloss (4)
ausschließlich über die Selbsthemmung im Antriebsaggregat (8) aufrechter
halten wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsaggregat (8) von einem Elektro
motor (38) mit einem selbsthemmend ausgelegten Zahnraduntersetzungs
getriebe (39) gebildet wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die eine Notbetäti
gung des Antriebsaggregates (8) ermöglichen.
4. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungseinrichtung von einem
Bowdenzug (9) gebildet wird.
5. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (4) ein Drehfallenschloss mit
einem Schließbügeleinlauf (10) und einer Drehfalle (11) ist und mit einem
verdeckklappenseitigen Schließbügel (6) zusammenwirkt.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass im Schloss (4) ein Sensor (25) vorgesehen
ist, der bei Eintritt des Schließbügels (6) in den Schließbügeleinlauf (10) das
Antriebsaggregat (8) ansteuert.
7. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass je Fahrzeugseite ein Schloss (4) vorgesehen
ist, das von einem zentralen Antriebsaggregat (8) über etwa symmetrisch
verlaufende Bowdenzüge (9) verbunden ist.
8. Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe für ein oben
offenes Fahrzeug, mit wenigstens einem Schloss zur Arretierung der Ver
deckklappe, wobei das Schloss einen Schließbügeleinlauf aufweist und mit
einem verdeckklappenseitigen Schließbügel zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schließbügeleinlauf (10) an seiner in
Fahrtrichtung (FR) vorderen Anlauffläche (27) eine Bahnform aufweist, die
den Schließbügel (6) bei einer Vorverlagerung der Verdeckklappe (1) in
Folge eines Heckaufpralls an einer Herausbewegung aus dem Schließbü
geleinlauf (10) hindert.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Anlauffläche (27) eine Vertiefung
(28) aufweist.
10. Antriebsaggregat zur Betätigung eines Schlosses zum Verschließen und
Öffnen einer Verdeckklappe für ein oben offenes Fahrzeug, insbesondere für
eine Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsaggregat (8) einen Elektromotor
(38) mit einem Zahnraduntersetzungsgetriebe (39) aufweist, das eine
Scheibe (40) antreibt, an der ein exzentrisch gelagerter Kurbelarm (41) mit
seinem ersten Endabschnitt angelenkt ist, während der zweite Endabschnitt
des Kurbelarms (41) in einer Linearführung (44) verschieblich gelagert ist
und mit wenigstens einem Bowdenzug (9) zur Betätigung des Schlosses (4)
verbunden ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE20022241U DE20022241U1 (de) | 2000-02-29 | 2000-02-29 | Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE10009370A DE10009370A1 (de) | 2000-02-29 | 2000-02-29 | Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe |
Publications (1)
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DE10009370A1 true DE10009370A1 (de) | 2001-09-13 |
Family
ID=7632718
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10009370A Ceased DE10009370A1 (de) | 2000-02-29 | 2000-02-29 | Anordnung zum Verschließen und Öffnen einer Verdeckklappe |
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