DE10001430B4

DE10001430B4 - Anordnung zur lösbaren Befestigung einer Abdeckung an einer Scheibe, insbesondere einer Wasserkastenabdeckung an einer Kraftfahrzeug-Frontscheibe

Info

Publication number: DE10001430B4
Application number: DE10001430A
Authority: DE
Inventors: Roland Hacker
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2000-01-15
Filing date: 2000-01-15
Publication date: 2013-02-28
Anticipated expiration: 2020-01-16
Also published as: DE10001430A1

Abstract

Anordnung zur lösbaren Befestigung einer Abdeckung an einer Scheibe, insbesondere einer Wasserkastenabdeckung an einer Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs, mit einer Clipverbindung mit scheibenfesten und abdeckungsfesten Bestandteilen und einer Abstützung zwischen einer Scheibenfläche und der Abdeckung zur Wahrung eines Spalts zwischen einem Rand der Abdeckung und der Scheibe, dadurch gekennzeichnet, daß der scheibenfeste Bestandteil und die Abstützung durch in einem Extrusions- oder Spritzvorgang auf die Scheibenfläche (9) aufgebrachte Kunststoffprofile (12, 13) gebildet sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Betrachtet man den bevorzugten Einsatzfall der Erfindung, nämlich die lösbare Befestigung einer Wasserkastenabdeckung an einer Front- oder Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs, so muß sie mehrere sich teilweise widersprechende Anforderungen erfüllen. Zum einen darf der Rand der Abdeckung nicht unmittelbar auf der Fläche der Scheibe aufliegen, da bei unvermeidbaren Relativbewegungen zwischen Abdeckungsrand und Scheibenfläche diese örtlichen Beanspruchungen (beispielsweise an Stellen von Schmutzteilchen) unterliegt, die erfahrungsgemäß den Ausgang von Scheibenbeschädigungen bilden können. Aus diesen Gründen muß im Bereich der Befestigungsanordnung für eine Abstützung des Abdeckungsrandes gesorgt werden, so daß dieser mit der Scheibenfläche einen kleinen Spalt bildet. Die Befestigung selbst muß so ausgelegt sein, daß die Clipverbindung nicht nur durch Aufbringen einer Druckkraft zuverlässig hergestellt wird, sondern daß durch Aufbringen einer Zugkraft, also einer von der Scheibenfläche weggerichteten Kraft, die Befestigung wieder lösbar ist, ohne daß Teile der Befestigungsanordnung oder gar die Abdeckung oder die Scheibe beschädigt werden. Weiterhin muß die Befestigungsanordnung so ausgelegt sein, daß auch bei großen Temperaturunterschieden keine von außen sichtbaren Verformungen der Abdeckung auftreten.
Bekannt ist eine gattungsgemäße Anordnung mit einem auf eine Kante der Scheibe aufgezogenen Profil, das eine rinnenartige Aufnahme für eine Clipleiste an der Abdeckung bildet, die im Querschnitt etwa die Form einer halben Pfeilspitze hat. Diese Querschnittsvergrößerung wird von elastischen Lippen der beschriebenen Aufnahme hintergriffen, so daß ein Herausgleiten der Clipleiste aus der Aufnahme nur durch Aufbringen relativ großer Kräfte möglich wird. Wie sich gezeigt hat, kann der Versuch, die Abdeckung durch ein in den beschriebenen Spalt eingeschobenes Werkzeug nach Art eines Schraubenziehers zu entfernen, zu einer relativ großen Momentenbelastung des Kantenbereichs der Scheibe führen, da die eigentliche Clipverbindung in einiger Entfernung von der Kante liegt und der auf die Kante aufgeschobene Bestandteil der Clipverbindung relativ steif ausgeführt sein muß; er enthält zu diesem Zweck Armierungen. Außerdem ist die bekannte Konstruktion deshalb relativ aufwendig, weil die Abstützung gleichsam durch ein zusätzliches Teil, nämlich ein an der Innenseite der Abdeckung befestigtes Weichgummiteil, gebildet werden muß.
Die DE 36 04 389 A1 offenbart eine Anordnung zur lösbaren Befestigung einer Abdeckung an einer Scheibe. Die Clipverbindung wird durch eine Rippe und einen gabelförmigen Körper gebildet, in den die Rippe einschnappen kann. Integral mit dem Körper ist eine Basis ausgebildet, die an einer Dichtung befestigt ist, die ihrerseits an der Scheibe eines Fahrzeugs angebracht ist. Die unmittelbar an der Scheibe angebrachte Dichtung besteht aus einem elastischen Gummi und ist folglich zusammendrückbar. Wenn von außen ein Druck auf die Scheibe in der Weise ausgeübt wird, dass sich die Dichtung zusammengedrückt, kann der Rand der Abdeckung unmittelbar auf der Scheibe zur Auflage gelangen und dort unter Umständen Schäden verursachen oder auch selbst beschädigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anordnung unter Wahrung ihrer Vorteile zu schaffen, die unter Minimierung der mechanischen Beanspruchung der Scheibe beim Herstellen und Lösen der Befestigungsanordnung und mit verringertem Aufwand eine zuverlässige lösbare Befestigung der Abdeckung sicherstellt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist also darin zu sehen, daß der scheibenfeste Bestandteil der Clipverbindung nicht auf die Kante der Scheibe aufgezogen wird und demgemäß die eigentliche Clipverbindung sich nicht in einem gewissen Abstand (Hebelarm) vor der Scheibenkante befindet, sondern daß die Clipverbindung auf der nach außen weisenden Fläche der Scheibe angeordnet ist. Dadurch wird die beschriebene Erzeugung von Biegemomenten im Bereich der Scheibenkante beim Herstellen und Lösen der Befestigung vermieden. Die Herstellung des Profils zur Bildung des scheibenfesten Bestandteils der Clipverbindung ist sehr einfach; sie erfolgt nämlich mittels eines zweckmäßigerweise robotergestützten, an sich bekannten Spritz- oder Extrusionsvorgangs. Dabei wird in einem gemeinsamen Fertigungsschritt sowohl das den scheibenfesten Clipbestandteil bildende Profil als auch das die Abstützung bildende Profil hergestellt; beide Profile können ineinander übergehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für den bevorzugten Einsatzfall, nämlich die lösbare Befestigung einer Wasserkastenabdeckung eines Kraftfahrzeugs, wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Figur, bezogen auf das Kraftfahrzeug, einen Längsschnitt durch den Bereich der unteren Windschutzscheibenkante wiedergibt.
Die Front- oder Windschutzscheibe 1 ist mittels der Kleberraupe 2 in an sich bekannter und daher im einzelnen nicht zu beschreibender Weise am karosserieseitigen Scheibenrahmen 3 befestigt. Zur Abdeckung des nicht dargestellten Wasserkastens unterhalb und vor der Frontscheibe 1 dient die Abdeckung 4, die mittels der allgemein mit 5 bezeichneten Clipverbindung an der Scheibe 1 befestigt ist. Diese Clipverbindung enthält die abdeckungsfeste Clipleiste 6, die mit dem vergrößerten Querschnittsbereich 7 in die Clipaufnahme 8 an der nach außen weisenden Fläche 9 der Scheibe 1 hineinragt. Die Verdickung 7 wird dort von den beiden begrenzt elastisch spreizbaren Lippen 10 und 11 hintergriffen, wobei die schrägen Hinterflächen der Verdickung 7 bei Aufbringen einer hinreichend großen Zugkraft auf die Abdeckung 4 ein Lösen der Verbindung durch Auseinanderspreizen der Lippen 10 und 11 ermöglichen. Umgekehrt ermöglichen die abgeschrägten Vorderflächen der Verdickung 7 das Hineindrücken derselben in die Aufnahme 8.
Der die Aufnahme 8 bildende scheibenfeste Bestandteil der Clipverbindung wird von dem durch einen Extrusions- oder Spritzvorgang gewonnenen Profil 12 auf der Fläche 9 der Scheibe 1 gebildet. Dieses Profil 12 setzt sich in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel fort in dem Stufenprofil 13, das eine Abstützung für den Rand 14 der Abdeckung 4 bildet. Dieses Stufenprofil 13 ragt hinein in die Ausnehmung 15 des Randes 14, so daß sich dieser mit dem Anschlag 16 auf dem Stufenprofil 13 abstützt, während im übrigen der Rand 14 das Stufenprofil 13 nach außen übergreift. Dabei ist dafür Sorge getragen, daß der Rand 14 nicht unmittelbar auf der Scheibenfläche 9 aufliegt, sondern zwischen beiden der Spalt 17 sichergestellt ist, so daß Scheibenbeschädigungen infolge direkten Aufliegens des Abdeckungsrandes auf der Scheibe vermieden sind.
Wie unmittelbar aus der Zeichnung hervorgeht, hat das Aufbringen einer Lösekraft auf den Rand 14 der Abdeckung 4 in Abweichung von dem beschriebenen Stand der Technik praktisch keine Momentenerzeugung im Bereich der Scheibenkante 18 zur Folge, sondern führt zu einer reinen Kraftbeanspruchung im wesentlichen senkrecht zur Scheibenfläche 9. Auch erübrigt sich ein scheibenfester Bestandteil der Clipverbindung, der durch Verwendung von Armierungen örtlich steif, dagegen im Bereich von Spreizlippen oder dergleichen relativ nachgiebig gestaltet sein muß.

Claims

Anordnung zur lösbaren Befestigung einer Abdeckung an einer Scheibe, insbesondere einer Wasserkastenabdeckung an einer Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs, mit einer Clipverbindung mit scheibenfesten und abdeckungsfesten Bestandteilen und einer Abstützung zwischen einer Scheibenfläche und der Abdeckung zur Wahrung eines Spalts zwischen einem Rand der Abdeckung und der Scheibe, dadurch gekennzeichnet, daß der scheibenfeste Bestandteil und die Abstützung durch in einem Extrusions- oder Spritzvorgang auf die Scheibenfläche (9) aufgebrachte Kunststoffprofile (12, 13) gebildet sind.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (12, 13) zusammenhängen.
Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung durch ein Stufenprofil (13) gebildet ist, auf dem der Rand (14) der Abdeckung (4) mit einem Anschlag (16) aufliegt.
Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (16) durch eine Vertiefung (15) des Randes (14) gewonnen ist, der im übrigen das Stufenprofil (13) nach außen bis auf den Spalt (17) abdeckt.
Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Clipverbindung eine Clipleiste (6) mit örtlicher Querschnittsvergrößerung (7) und eine elastische Backen (10, 11) aufweisende Aufnahme (8) dafür enthält, die beide etwa senkrecht zur Fläche (9) der Scheibe (1) ausgerichtet sind.