DD297553A5 - Gehoerschutzstoepsel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Ohrstoepsel aus Kunststoffen, bei denen der verwendete nicht verzoegert zurueckstellende Kunststoff keine geschlossene Seitenhaut aufweist und der Stoepsel ueber eine Konizitaet im Bereich von etwa 5-20 verfuegt. Nach bevorzugten Ausfuehrungsformen weisen die Stoepsel einen Randwulst und der verwendete Schaumstoff Sandwich-Struktur auf.{Gehoerschutzstoepsel aus nicht verzoegert zurueckstellendem Kunststoff; keine geschlossene Seitenhaut; Konizitaet im Bereich von etwa 5 bis 20; Sandwichstruktur mit ggf. unterschiedlicher Weichheit, Biegefestigkeit und/oder Dichte}
Description
Die Erfindung betrifft Gehörschutzstöpsel aus Kunststoff.
Nachdem die Arbeitsmedizin in den letzten Jahrzehnten zunehmend die gesundheitliche Gefährdung durch Lärmimissionen im beruflichen Bereich festgestellt hat, ist bei vielen gewerblichen und industriellen Arbeiten das Tragen von Ohrschutz, insbesondere in Form von Gehörschutzstöpsoln, vorgeschrieben oder zumindest dringend empfohlen worden. Am weitesten vorbreitet sind immer noch Ohrschutzstöpsel aus ggf. Mineralwatte. Solche Gehörschutzstöpsel bestehen aus einem zylindrischen Wattepfroofen, dor in Länge und Durchmesser in etwa dem menschlichen Gehörgang angepaßt ist. Ohrschutzstöpsel aus Watte haben allerdings verschiedene Nachteile, denn sie verschmutzen leicht und sind daher nicht wieder verwendbar, sie passen sich beim Einsetzen kaum in die individuelle Form des Gehörganges an und ihre Schutzwirkung gegen Lärmimissionen ist verhältnismäßig gering. Demgegenüber steht allerdings der große Vorzug, daß derartige Gehörschutzstöpsel aus einem preiswerten Rohstoff bestehen und auch billig herzustellen sind. Dies ist ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt, denn Gehörschutzstöpsel werden in großen Mengen ge- und verbraucht. Da es sich sozusagen um einen Einmalartikel handelt, müssen daher die Entstehungskosten niedrig gehalten werden, um für ein Produkt überhaupt kommerzielle Akzeptanz zu finden. Wegen der Nachteile der Wattestöpsel hat man versucht, diese zum Teil dadurch zu beseitigen und eine mehrfache Verwendung möglich zu machen, indem die Watte mit einer dünnen Kunststoff haut umgeben wird. Derartige Ohrstöpsel haben aber eine geringe Akzeptanz, da durch die Folienumhüllung die Resorption von Feuchtigkeit erschwert wird und beim Tragen dieser Ohrstöpsel die Haut des Gehörganges zu schwitzen anfängt. Bereits frühzeitig hat man versucht, Gehörschutzstöpsel nicht aus Watte, sondern aus Kunststoff herzustellen, der gegenüber Watte zahlreiche Vorteile aufweist. Gehörstöpsel aus Kunststoffschaum sind waschbar und daher mehrfach zu verwenden; außerdem verschmutzen sie von vornherein nicht so leicht wie WaUestöpsel. Offenporiger Kunststoffschaum weist ein hohes Feuchtigkeitsaufnahmevermögen auf, so daß das unangenehme Schwitzgef nl wie bei der Verwendung von Kunststoffolien nicht eintritt. Im industriellen Bereich werden zur Zeit überwiegend Ohrstöpsel aus Kunststoffen eingesetzt, und zwar solche in zylindrischer Form, die sich in Läng6 und Durchmesser etwa den Durchschnittsmaßen des menschlichen Gehörganges anpassen und die daher in der Regel zylindrisch ausgebildet sind. Derartige Stöpsel werden vorzugsweise aus verzögert rückstellendem Kunststoff hergestellt und sind beispielsweise in der US Patentanmeldung 192,366 beschrieben. Diese Ohrstöpsel werden vor dem Einsetzen in den Gehörgang mit den Fingern rollend und knetend zusammengepreßt und können so relativ bequem eingesetzt werden, da der Kunststoff im Gehörgang erst langsam wieder seine ursprüngliche Form einnimmt. Das Dämmvermögen dieser Stöpsel ist in der Regel recht gut, und diese Art der Ohrstöpsel wurde längere Zeit hindurch als fast ideale Lösung bei durchschnittlicher Lär.ribelastung angesehen. Es hat sich dann aber herausgestellt, daß durch das Zurechtdrücken und Zusammenkneten des Ohrstöpsels vor dem Einsetzen zwangsweise eine Berührung mit den - häufig nicht sauberen Händen notwendig ist und daß auf diese Weise eine Schmutzübertragung mit bakteriellen oder pilzlichen Bestandteilen vom Ohrstöpsel in den Gehörgang erfolgt und entsprechende Infektionen des Gehörganges eintreten können. Auch die r .ehrfache Verwendbarkeit dieser Ohrstöpsel ist hygienisch sehr bedenklich, wenn nicht nach jedem Tragen eine vollständige und gründliche Säuberung erfolgt. Aus ärztlicher und hygienischer Sicht wird daher heute das Infektionsrisiko bei Verwendung dieser Ohrstöpsel so hoch eingeschätzt, daß von deren Verwendung in Einzelfällen schon dringend abgeraten wird. Im Zuge der weiteren Entwicklung hat man dann versucht, Kunststoffe einzusetzen, die nicht verzögert, sondern sehr schnell zurückstellen, um das Problem der Infektionsgefahr zu lösen. Allerdings sind Gehörschutzstöpsel aus schnell zurückstellendem Kunststoff schwieriger in den Gehörgang einzuführen, und sie werden von den Beteiligten weniger akzeptiert, da viele den durch den Stöpsel erfolgenden Druck auf die Wände des Gehörganges als unangenehm empfinden. Aus diesen Gründen hat man auch versucht, anstelle zylindrischer konisch geformte Ohrstöpsel einzusetzender diese lassen sich nicht ohne weiteres aus Kunststoffmatten stanzen, sondern werden in der Regel im Gießverfahren hergestellt. Dies hat wiederum den Nachteil, daß solche Ohrstöpsel in der Regel über eine glatte Außenhaut verfügen und nicht nur den bereits von der in Folien eingehüllten Watte bekannten Schwitzeffekt auslösen, sondern auch dazu neigen, im Verlauf verhältnismäßig kurzer Zeit wieder aus dem Gehörgang zu „kriechen" oder jedenfalls nicht mehr die Öffnung des GehörgangVs vollständig abzudecken, so daß der Lärmschutz nur teilweise erfüllt werden kann oder die Stöpsel im Verlauf der Arbeit sogar verlorengehen. Es Desteht daher noch ein Bedürfnis nach Ohrstöpseln aus Kunststoff auf der Basis von nicht verzögert zurückstellenden Kunststoffen, die billig in der Produktion sind und die geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
Zur Lösung der Aufgabe werden Gehörschutzstöpsel aus Kunststoff vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß der nicht verzögert zurückstellende Kunststoff keine glatte Seitenhaut aufweist und der Stöpsel über eine Konizität im Bereich von etwa 5-20° verfügt.
Überraschenderweise hat sich jetzt herausgestellt, daß man auch aus nicht verzögert zurückstellenden Kunststoffen Ohrstöpsel herstellen kann, die sämtlichen Lärmschutz- und Hygieneanforderungen genügen und die eine industrielle Massenproduktion erlauben. Die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel weisen eine Konizität im Bereich von etwa 5-20° und eine Durchmesserabnahme von etwa 20 auf etwa 5, meist 7 mm auf und decken damit die Variationen in der Gestaltung des menschlichen Gehörganges voll ab. Die Herstellung dieser Stöpsel erfolgt im modifizierten Stanzverfahren, wobei ein oberer und ein unterer Stanzdorn einander so zugeordnet sind, daß der beim Stanzen auftretenden Verformung der Kunststoffmatte Rechnung getrogen werden kann. Bedingt durch das Herstellungsverfahren haben diese Gehörschutzstöpsel keine geschlossene Außenhaut, sondern zumindest die Seitenhaut besteht aus den durch das Stanzen angeschnittenen Poren und ist somit in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und bietet daher den gleichen Tragekomfort wie Stöpsel mit verzögertem Rückstellvermögen. Die obere bzw. untere Grundfläche können hautlos sein oder eine geschlossene Haut aufweisen, da dies den Träger in der Regel nicht stört und aus fertigungstechnischen Gründen Vorzüge aufweist, da dann die zum Stanzen verwendeten Kunststoffmanen in üblicher Weise hergestellt werden können.
Vorzugs, 'eise verfügen die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel an der größeren Kegelgrundfläche zugewendeten Seite über einen Randwulst der mit modifiziertem Stanzverfahren erzeugt werden kann. Dieser Randwulst sorgt dafür, daß die Öffnung des Gehörganges auch bei unterschiedlichem Öffnungsdurchmesser sicher abgedeckt wird, so daß der Stöpsel seine Lärmschutzfunktion voll erfüllen kann. Die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel lassen sich aufgrund ihrer Formgebung bequem ohne jede vorherige Manipulation mit den Händen in den Gehörgang einsetzen, sie erzeugen kein Druckgefühl, de der Durchmesser abnimmt und den individuellen Größen angepaßt werden kann, und es besteht auch keine Gefahr des Herausrutschens aufgrund geschlossener Seitenwände. Vielmehr weisen die Stöpsel einen hohen Tragekomfort auf und verhindern durch die angeschnittenen Poren, daß ein Schwitzeffekt entsteht.
Vorzugsweise können die verwendeten Schaumstoffe Sandwich-Struktur aufweisen, indem sie in einor radialen Ebene mit einer steiferen Zwischenschicht oder Lamelle versehen sind. Diese läßt sich beispielsweise durch einen Trennschweißschnitt bei der zur Fertigstellung verwendeten Schaumstoffmatte erzeugen oder dadurch, daß die zur Herstellung verwendete Matte aus zwei unterschiedlichen Materialhälften besteht. Dies ermöglicht es, daß die Schichten der Sandwich-Struktur unterschiedliche physikalische Eigenschaften, und zwar insbesondere unterschiedliche Weichheit und Biegefestigkeit aufweisen können.
Vorzugsweise hat dabei der zum Trommelfell weisende Teil der Sandwich-Struktur eine höhere Biegefestigkeit, denn dies ermöglicht ein besonders bequemes Tragen.
weisenden Teils des Gehörschutzstöpsels ergibt sich ein festeras Abstützen des Schaumstoffes gegen die Wand des Gehörganges, wobei dieser Druck so leicht ist, daß er nicht als unangenehm empfunden wird, aber ein unerwünschtes „Herauskriechen" des Stöpsels verhindert.
Die bei der Sandwich-Struktur durch den Schweißschnitt oder beim Verkleben durch oberflächliches Anlösen des Kunststoffes entstehende Lamelle verbessert als Zone erhöhte Steifigkeit den Sitz des Stöpsels und damit den Tragekomfort. Außerdem ist es möglich, bei Gehörschutzstöpseln mit Sandwich-Struktur innerhalb gewisser Bereiche die Geräuschdämmung unterschiedlich einzustellen. Zwar gibt es noch keine Möglichkeiten, die Dämmwirkung von Kunststoffen vorauszuberechnen, aber aus empirischen Erfahrungen weiß man, daß beispielsweise Kunststoffschäume mit unterschiedlichen Volumengewicht und Härtegeraden in einzelnen Frequenzbereichen höhere oder niedrigere Dämmeffekte aufweisen. Aufgrund dieser empirischen Erfahrungen können daher verschiedene Kunststoffe eingesetzt werden, wenn man gezielt bei bekannten Lärmimissionen bestimmte Frequenzen dämmen, andere aber nicht oder bei weitem nicht so stark abdämmen will. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß eine allzu starke Dämmwirkung auch ihre Nachteile hat, da der Träger dann fast überhaupt keine von außen auf ihn einwirkenden Laute mehr wahrnimmt und beispielsweise auch Gefahrensignale akustischer Art überhaupt nicht hört. Aus Gründen der Arbeitssicherheit ist es daher empfehlenswert, wenn nicht eine totale Dämmung sämtlicher Frequenzen, sondern nur eine selektive Dämmung erfolgen kann.
Außerdem bietet sich die Möglichkeit, die Gehörschutzstöpsel auch so auszugestalten, daß sie einen relativ sicheren Schutz vor Eindringen von Wasser in den Gehörgang geben. Dies kann bei bestimmten Arbeitsbedingungen erwünscht sein, aber der hauptsächlichste Anwendungsbereich ist die Verwendung als Schutzstöpsel beim Schwimmen und Baden. Bei derartigen Gehörschutzstöpseln weist die nach außen zeigende Grundfläche eine geschlossene Haut auf, und außerdem werden dann Kunststoffe relativ hoher Dichte, nämlich in der Regel über 0,2gr/cm3 verwendet, die beim Tragen über längere Zeit einen Eindringen von Wasser verhindern oder jedenfalls erschweren.
Falls erwünscht, ist es auch möglich, die Gehörschutzstöpsel so auszubilden, daß sie über eine versteifende, in der Regel zentral angeordnete Achse aus einem besonders biegesteifen Kunststoff aufweisen, der das Einführen des Stöpsels in den Gehörgang erleichtern kann. Die Herstellung solcher Stöpsel kann erfolgen, indem beim Ausstanzen des oder der Abschnitte dos Stöpsels eine zentrale Bohrung miteingsstanzt wird, die nachträglich mit einem Kern aus festerem und steiferem Kunststoff versehen wird. Die Einführbarkeit der erfindungsgemäßen Gehörschutzstöpsel ist aber so einfach und zufriedenstellend, daß eine derartige Versteifungsachse in der Regel nicht notwendig ist
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Ein Gehörschutzstöpsel (1) weist einen Stöpselkörper (4) mit einer Konizität im Bereich von etwa 5-20° auf und hat eine nach außen zeigende Stirnfläche (2) und eine nach innen, zum Gehörgang gerichtete Grundfläche (3). In der beim Tragen nach außen gerichteten Richtung kann der Stöpsel über einen Randwulst (6) verfügen, der der besseren Abdichtung der Öffnung des Gehörkanals dient. Wie sich aus Abbildung 2 und 3 entnehmen läßt, kann der Körper des Stöpsels Sandwich-Struktur aufweisen durch eine radial verlaufende Lamelle (5), die hinsichtlich ihrer Weichheit, Biegesteifigkeit und Dichte unterschiedlich eingestellte Schaumstoffe verbindet.
Claims (7)
1. Gehörschutzstöpsel aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht verzögert zurückstellende Kunststoff keine geschlossene Seitenhaut aufweist und der Stöpsel über eine Konizität im Bereich von etwa 5-20° verfügt.
2. Gehörschutzstöpsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesserabnahme im Bereich von etwa 20-5, meistens 7 mm liegt.
3. Gehörschutzstöpsel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stöpsel über einen Randwulst an der nach außen zeigenden Seite verfügt.
4. Gehörschutzstöpsel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Schaumstoff Sandwich-Struktur aufweist.
5. Gehörschutzstöpsel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Abschnitte der Sandwich-Struktur durch eine versteifende Lamelle erfolgt.
ö.
Gehörschutzstöpsel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten mit der Sandwich-Struktur unterschiedliche Weichheit, Biegefestigkeit und/oder Dichte aufweisen.
7. Gehörschutzstöpsel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine etwa zentral verlaufende Versteifungsachsti u.s biegefesterem Kunststoff vorgesehen ist.
Hierzu 1 Seite Zeichnungen
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