DD214844A1 - Verfahren zur herstellung eines granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen kalkduengers - Google Patents

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DD214844A1
DD214844A1 DD25001683A DD25001683A DD214844A1 DD 214844 A1 DD214844 A1 DD 214844A1 DD 25001683 A DD25001683 A DD 25001683A DD 25001683 A DD25001683 A DD 25001683A DD 214844 A1 DD214844 A1 DD 214844A1
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DD
German Democratic Republic
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magnesium
granulated
chloride
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Application number
DD25001683A
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Inventor
Peter Kuhnert
Bernd Richter
Dieter Gruetzke
Wolfgang Hornauer
Maria Gehrmann
Original Assignee
Piesteritz Agrochemie
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen Kalkduengers, ausschliesslich aus bisher nicht genutzten fluessigen und/oder sclammfoermigen Abprodukten, mit hohem Wirkstoffgehalt und guten Gebrauchseigenschaften fuer Gartenbau und Landwirtschaft. Zur Anwendung kommen unbehandelte Kalkhydratsuspensionen aus der Karbidvergasung und magnesiumchloridhaltige Endlaugen aus der Kaliindustrie. Nach einer Teilkarbonierung wird die Kalziumhydroxidsuspension mit der magnesiumchloridhaltigen Ablauge zur Umsetzung gebracht und weiterkarbonisiert. Das so erhaltene, gut verarbeitbare Reaktionsprodukt wird eingedickt, filtriert, granuliert und getrocknet.

Description

-Sf-
"Yerfahren zur Herstellung eines granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen Kalkdüngers"
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen Kalkdungers für die Landwirtschaft, besonders geeignet für saure kalk- und magnesiumarme Böden in Kleingärten, der vorteilhaft bei chloridempfindlichen Pflanzen zur Anwendung kommen kann.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Ss ist bekannt, kalkhaltige Abprodukte in der Oxid-, Hydroxid- und Karbonatform als Kalkdünger in der Landwirtschaft einzusetzen. Obwohl grundsätzlich auch solche Stoffe, wie Scheideschlämme aus Zuckerfabriken oder Kalkhydratsuspensionen dazu geeignet sind, unterblieb ihre direkte Ausbringung insbesondere aus Gründen der Handhabung und Wirtschaftlichkeit.
Eine Reihe von Patenten beschreibt Verfahren zur Herstellung von kalkhaltigen Düngemitteln aus festen Roh- und Abfallstoffen. So werden nach DE-OS 2408.410 aus trockenem, feinteiligem Kalzium und Magnesium aufweisendem Ausgangsmaterial aus der Gruppe Kalkstein, Dolomit-Kalkstein,
gebrannten Kalk, Mergel, Austernschalen und Schlacke und stark quellbaren Tonen düngewirksame Granalien hergestellt·
Filterfeuchtes oder trockenes, feines Kalziumkarbonat unterschiedlicher Herkunft wird nach DE-OS 2014.321 unter Zugabe, von KalziumnitratlSsung, Kalk, Magnesiumverbindungen sowie anderen hochwertigen Stoffen bzw. Hilfsmitteln granuliert.
Ausgangsstoff für einen krümeligen magnesiumkarbonathaltigen Dünger sind nach DD-PS 139.335 ein natürlich anfallender Rohstoff, z.B. dolomitischer Kalkmergel und feste industrielle Abprodukte der Zement- und Kalkindustrie. Alle beschriebenen Verfahren nutzen lediglich feste, gut handbare Abprodukte und Rohstoffe und setzen sogar teilweise hochwertige Hilfsstoffe zur Verarbeitung ein, wobei durch den Einsatz verschiedener Ausgangsmaterialien auch meist unwirksame Baiaststoffe mit eingebracht werden. ;
lach DD-PiS 135.076 wird unter Verwendung von grenzflächenaktiven Stoffen stichfestes Karbidkalkhydrat mechanisch in einem Mischer verflüssigt und kalkreiche Stäube, wie Braunkohlenfilterasche solange zugesetzt, bis eine auf Maschinen ausformbare Masse entsteht, die getrocknet, gebrochen und klassiert wird.
!fach diesem Verfahren werden stichfeste Schlämme verarbeitet, die nur unter Zusatz von grenzflächenaktiven Stoffen in eine verarbeitungsfähige Form gebracht werden können.
Bisher ist es nicht gelungen, einen Kalkdünger aus flüssigen und/oder achlammförmigen Abprodukten in unbehandelter 3?orm ohne vorherige aufwendige Zwischenlagerung herzustellen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, bisher nicht nutzbare flüssige und/oder schlammförmige kalk- und magnesiumhaltige Abprodukte zu einem hochwertigen Kalkdünger zu verarbeiten.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen Kalkdüngers ausschließlich aus flüssigen und/oder schlammförmigen, bisher nicht nutzbaren Abprodukten mit hohem Wirkstoffgehalt zu entwickeln·
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die bei der Karbidvergasung anfallende dünnflüssige Kalziumhydroxidsuspension, die bisher nicht verarbeitbar war, durch direkte Umsetzung mit C02-haltigen Abgasen teilweise karbonisiert, mit Magnesiumchloridabiauge versetzt und weiter bis höchstens 80 % zum Karbonat umgesetzt wird. Diese Reaktionsprodukte können dann in bekannter Weise zu einem lagerfähigen Düngergranulat aufgearbeitet werden· Die mit einem Feststoffgehalt von 3 - 12 % anfallende 30 50 0C warme Kalkhydratsuspension wird unter ständigem Rühren mit COg-haltigen Abgasen solange behandelt, bis ein Karbonisierungsgrad von 35 - 50 % erreicht ist· Anschließend wird eine magnesiumchloridhaltige Ablauge, wie sie in der Kaliindustrie in großer Menge anfällt, ohne Unterbrechung der Karbonisierung hinzugegeben und bis zum gewünschten Umsetztmgsgrad mit dem im Abgas enthaltenen Kohlendioxid zur Reaktion gebracht· Entscheidende Vorteile an diesem Verfahren sind der Einsatz ;jeder beliebig konzentrierten Magnesiumchlorid-Ablauge bzw. anderer magnesiumhaltiger Abprodukte und die variable Einstellung eines Mg-Gehaltes von 1 - 10 % im Endprodukt je nach Versorgungszustand der Boden· Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist die Beteiligung der Magnesium-
komponente am Reaktionsprozeß nach der Vorkarbonisierung, wodurch ohne wesentliche Änderung der Basizität ein nahezu chloridfreier Hauptnährstoff in den Dünger eingebracht wird,
überraschend an diesem Verfahren ist es, daß der Zusatz von Magnesiumchlorid zu einer Kohlendioxid gesättigten, teilkarbonisierten Kalksuspension ein gut filtrierbares !Produkt ergibt, da bekanntlich bei hydroxidischen Magnesium-Fällungen extrem schwer filtrierbare Niederschläge anfallen·
Durch nachträgliche Karbonisierung werden die Verarbeitungseigensehaften weiterhin verbessert. Zur Aufwertung des Düngers können Mikronährstoffe in ihrer gelösten oder festen Form, insbesondere Kupfer, Zink, Mangan, Bor, Kobalt, Molybdän, so wie sie als Abprodukte anfallen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Reaktion, in der die Ausgangsstoffe bzw. Reaktionsprodukte als Suspension vorliegen, zugesetzt werden. Das gewährleistet zugleich eine außerordentlich hohe Homogenität, insbesondere auch solcher Stoffe, die nur in geringer Konzentration im Dünger enthalten sind.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von flüssigen Abprodukten, die aus beliebigen Quellen stammen können,, da durch den einhergehenden Fällungsprozeß die Wertstoffe fast nahezu vollständig in das Produkt mit eingehen* Die Feststoffe in der so erhaltenen Suspension werden aedimentiert und nach einem bekannten Filtrationsverfahren entwässert. Das filterfeuchte Material wird anschließend granuliert und getrocknet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die sinnvolle Kombination der Anwendimgseigenschaften der Hydroxid- und Karbonatform des Kalziums, wodurch eine Depot- und Sofortwirkung gewährleistet wird, die für die Gesund- und Erhaltungskalkung der Böden von großer Bedeutung ist. Mit dem Einsatz dieses Kalzium-Magnesium-Düngers kann neben der Verbesserung des Kalkzustandes zu-
gleich auch einem Big-Mangel wirksam begegnet werden. Außerdem ist das Produkt besonders Torteilhaft bei ehlorideinpfindlichen Pflanzen anwendbar.
Ausfühmngsbeispiel
In einem Reaktionsbehälter mit Rührwerk werden 1 vor Kalkhydratsuspension mit einem Gehalt von S % Feststoff (bezogen auf Kalziumhydroxid) vorgelegt, 2,5 1 einer Galvaniksehlammsuspension mit 10 g/l CuO und 10 g/l ZnO hinzugegeben und unter Rühren COg-haltige Abgase eingeleitet, lach einem Umsetzungsgrad von 40 % werden 380 einer 35 %igen Magnesiumchlorid-Endlauge zudosiert und soweit umgesetzt, bis der Karbonatanteil 70 % beträgt.
Hach erfolgter Sedimentation wird der Dickschlamm über ein Vakuumfilter entwässert und anschließend auf einem Rillenwalzentrockner vorgetrocknet und so geformt, daß kein Brechen mehr erforderlich ist. In einem mit Abwärme beheizten Bandtrockner wird das Material auf eine Restfeuchte von ca. 10 % gebracht.

Claims (4)

Erfindungsanspruch
1· Verfahren zur Herstellung eines lager- und rieselfähigen, granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen Kalkdüngers ausschließlich aus Abprodukten mit mindestens 40 % CaO, dadurch gekennzeichnet, daß eine dünnflüssige bei der Karbidvergasung anfallende KaIkhydratsaspension durch direkte Umsetzung mit COp-haltigen Abgasen teilweise carbonisiert wird, anschließend magnesiumhaltige Ablaugen, vorzugsweise als Magnesiumchlorid-Ablauge zugesetzt werden und bis höchstens 80 % vorzugsweise 50 - 70 % weiter karbonisiert wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnesium-Komponente nach einem Karbonisierungsgrad von 35 - 50 % zugesetzt wird·
3· Verfahren nach Punkt 1 + 2, dadurch gekennzeichnet, daß Mikronahrstoffe, sowohl in fester als auch in flüssiger Form, zu federn beliebigen Zeitpunkt der Umsetzung zugesetzt werden·
4. Verfahren nach Punkt 1 - 3»dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnesiumgehalt von 1 - 10 % im Endprodukt einstellbar ist.
DD25001683A 1983-04-20 1983-04-20 Verfahren zur herstellung eines granulierten, magnesiumhaltigen, chloridarmen kalkduengers DD214844A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3723095A1 (de) * 1986-08-04 1988-03-03 Taucha Ver Futtermittelwerke Mittel zur erdalkaliduengung von gehoelzen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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