DD147761A3 - Verfahren zur vorbehandlung anorganischer plattenwerkstoffe - Google Patents

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DD147761A3
DD147761A3 DD21167279A DD21167279A DD147761A3 DD 147761 A3 DD147761 A3 DD 147761A3 DD 21167279 A DD21167279 A DD 21167279A DD 21167279 A DD21167279 A DD 21167279A DD 147761 A3 DD147761 A3 DD 147761A3
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inorganic
plate material
pretreatment
synthetic resin
penetration
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DD21167279A
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Walter Lorenz
Werner Plate
Dieter Madla
Wolfgang Ruhmer
Original Assignee
Walter Lorenz
Werner Plate
Dieter Madla
Wolfgang Ruhmer
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung eines anorganischen Traegerwerkstoffes, d. nach anschlieszender Oberflaechenveredlung als Plattenmaterial vorrangig fuer Schiffsinneneinrichtungen eingesetzt werden kann. D.Vorbehandlung des anorganischen Plattenwerkstoffes erfolgt durch Verwendung einer waeszrigen Melaminharnstofformaldehydharzloesung mit einem Feststoffgehalt von vorzugsweise 55% und mit Zusatz von 2 bis 3% Tensiden als Netzmittel. Das Kondensationsprodukt von Melamin-Harnstoff-Formaldehyd ist geeignet, durch entsprechende Auftragsverfahren in die Oberflaeche des Plattenwerkstoffes einzudringen. Ausschlaggebend fuer die Penetration des Kunstharzes in das anorganische Traegermaterial ist die geeignete Molekuelgroesze des Kunstharzes, die durch unterbrochene Kondensation erzielt wird und seine Konzentration in einer Loesung.

Description

21 16 72 —
Verfahren zur Vorbehandlung anorganischer Plattenwerkstoffe
Anwendungsgebiet:
Gegenstand der Erfindung ist die Vorbehandlung anorganischer Trägermaterialien für eine sich anschließende Oberflächenveredlung durch Aufbringen von dekorativen Schichtpreßstoffen oder durch eine OberflächenpreßvergUtung mittels entsprechender Dekorpapiere.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen:
Die Oberflächenveredlung anorganischer Plattenwerkstoffe ist auf Grund des alkalischen Verhaltens bei Feuchteeinwirkung und des unterschiedlichen Dimensionsstabilitätsverhaltens dieser Platten zum Dekorwerkstoff bei Einflußänderung von Temperatur und Feuchte sehr schwierig. Bekannt ist das Beschichten anorganischer Plattenwerkstoffe mit dekorativen Schichtpreßstoffen unter Anwendung komplizierter und aufwendiger Technologien und Klebstoffe.
Ebenfalls bekannt ist eine Vorbehandlung der Platten für eine spätere Oberflächenveredlung durch Aufbringen von klebfähigen Kompensationsschichten entsprechend DD-WP 71860. Diese Kompensationsschichten müssen vor der eigentlichen Oberflächenveredlung der Platten unter Hitze und Druck aufgepreßt werden.
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Bekannt ist weiterhin das Versiegeln der Platten mit einer Melaminharnstofformaldehydharzlösung durch Auftragen auf die Oberfläche nach DD-WP 31911 und DD-WP 98640. Nachteilig bei dieser Versiegelung ist die Gefahr der Überhärtung oder nicht klebfreien Oberfläche der Platten durch Unterhärtung. Außerdem ist das anschließend notwendige Schleifen der Platten aufwendig.
Ziel der Erfindung:
Die Erfindung hat das Ziel, die nach den bekannten Methoden auftretenden Nachteile bei der Vorbehandlung anorganischer Trägermaterialien zum Zwecke der Herstellung dekorativer Plattenelemente mittels einer einfachen Technologie zu vermeiden.
Wesen der Erfindung:
Die bekannten Möglichkeiten der Vorbehandlung von Plattenwerkstoffen, z.B. durch Versiegeln mit Kunstharzen bzw. Aufbringen von Spachteln, also gefüllten Kunstharzen, führen bei »»organischen Plattenwerkstoffen zu dem gewünschten haftvermittelnden und oberflächenausgleichenden Effekt. Der Spachtel muß dazu geschliffen, oder die Ausgleichsschicht gepreßt werden.
Sobald Jedoch anorganische Trägermaterialien als Plattenwerkstoff -verwendet werden, geht der haftvermittelnde Effekt verloren, da der aufgetragene Spachtel bzw. die Versiegelung u.a. keine Bindung zum anorganischen Plattenwerkstoff eingehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorbehandlung anorganischer Plattenwerkstoffe zu entwickeln, bei dem durch die Vorbehandlung mit einem Haft-
Vermittler sowohl eine gute Haftung des geeigneten Haftvermittlers im anorganischen Plattenwerkstoff, als auch ein guter haftvermittelnder Effekt zur dekorativen Oberflächenschicht erreicht wird.
Ein Ausgleich von Oberflächenunebenheiten durch die Vorbehandlung mittels Auftragsspachtel ist beim heutigen Stand der Technik der Oberflächenvorbehandlung nicht mehr erforderlich, da- für die Herstellung beschichtungsfähiger Oberflächen auf Trägerplatten geeignete Scbleifverfahren genutzt werden können.
Das Wesen der Erfindung liegt in der Verwendung eines geeigneten Kunstharzes in geeigneter Lösung, die als Haftvermittler durch entsprechende Auftragsverfahren in die Oberfläche des anorganischen Plattenwerkstoffes eingelagert wird, d.h. eine Penetration in das Trägermaterial erfährt.
Ausschlaggebend für die Penetration des Kunstharzes in den anorganischen Plattenwerkstoff ist die Molekülgröße des Kunstharzes und seine Konzentration in einer Lösung. Bei dem für die Vorbehandlung geeigneten Kunstharz handelt es sich um ein Kondensationsprodukt von Melamin-Harnstoff-Formaldehyd, dessen Kondensation zu einem definierten Zeitpunkt unterbrochen wurde, um eine geeignete Molekülgröße des Harzes zu erreichen.
Das Kunstharz ist noch in Wasser löslich und wird auch . als wässrige Lösung für die Vorbehandlung eingesetzt. Zur Lösung der Aufgabe wird eine zur Papierimprägnierung übliche wässrige Melaminharnstofformaldehydharzlösung, die bis auf ein Peststoffgehalt von 50 bis 57 vorzugsweise 55 %t verdünnt wird, verwendet. Für die gezielte Penetration werden der Lösung 2 - 3 % Netzmittel zugesetzt.
Durch das Eindringen des Kunstharzes in die Plattenoberfläche des anorganischen Trägerplattenwerkstoffes und seine damit zwangsweise feine Verteilung wird eine sehr große Haftung im Plattenwerkstoff erreicht.
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Voraussetzung für den hafVermittelnden Effekt zur nachfolgenden dekorativen Oberflächenbeschichtung ist der ähnliche chemische Grundaufbau des Kunstharzes der Vorbehandlung und des Kunstharzes zur Imprägnierung der Papiere für die Dekorbeschichtung.
Der Auftrag kann mit bekannten Technologien realisiert werden. Geeignet sind sowohl ein- als auch beidseitige Auftragsverfahren. Das Entfernen der wässrigen Phase erfolgt ebenfalls nach bekannten Methoden. Eine Nachbehandlung in Form von Oberflächenschleifen, Pressen o.a. als letzter Arbeitsgang der Vorbehandlung ist nicht erforderlich, so daß keine Nachteile durch eine nachträgliche Abtragung der vorbehandelten Plattenoberfläche auftreten.
Mit der Auswahl und Verwendung des geeigneten Kunstharzes It. Rezeptur für die Vorbehandlung wurden die bisherigen Schwierigkeiten und Nachteile in Zusammenhang mit der Oberfläehenveredlung anorganischer Trägermaterialien überwunden.
Neben der erzielten Qualität der Verbindung anorganischer Plattenelemente mit organischen dekorativen Deckschichten, die bisher durch kein Verfahren erreicht wurde, ergeben sich als positiver Effekt weitere Vorteile. Nach der erfindungsgemäßen Vorbehandlung und nachfolgender Beschichtung können dekorative duroplastbeschichtete anorganische Plattenelemente hergestellt werden, die durch ihre feuerhemmenden Eigenschaften den Forderungen des baulichen Brandschutzes, insbesondere im Schiffbau, Rechnung tragen.
Durch die Vorbehandlung ist die Voraussetzung gegeben, mittels einer Oberflächenpreßvergütung anorganische Trägermaterialien direkt ohne weiteren Einsatz von Klebstoffen zu beschichten.
Außerdem ergeben sich für die Weiterverarbeitung der vorbehandelten Platten Vorteile hinsichtlich der Bindung toxischer asbesthaltiger Stäube, die bei unbehandelten asbesthaltigen anorganischen Plattenwerkstoffen auftreten.
- 5 - 2116 72
Die vorbehandelten Trägerplatten sind bedingt durch die Penetration des Haftvermittlers und nach dem Entzug der wässrigen Phase ohne Einschränkung stapelbar. Es besteht keine Gefahr einer gegenseitigen Verklebung der Platten miteinander·
Ausführungsbeispiel:
Rezeptur des für die Vorbehandlung geeigneten Kunstharzes;
55 MT Melaminharnstöfformaldehydharz 43 MT Wasser 2 MT Tensid
Die Lösung wird durch Walzenauftragsmaschinen mit einem Auftrag von 200 - 250 g/m2 aufgebracht. Die Auftragsmenge wird so eingestellt, daß das Kunstharz etwa 3 - 5 mm von der Oberfläche her in den anorganischen Plattenwerkstoff eindringt. Die wässrige Phase wird in einem Trockentunnel bei 80 - 100°· C innerhalb von 5 min entzogen.

Claims (1)

  1. 21167 2-6-
    Erfindungsanspruch
    Verfahren zur Oberflächenvorbehandlung anorganischer Plattenwerkstoffe, gekennzeichnet durch die Verwendung einer wässrigen Melaminharnstofformaldehydharzlösung mit einem Peststoffgehalt von 50 bis 57 %, vorzugsweise 55 % und einem Zusatz von 2 bis 3 % Tensiden als Netzmittel, derart, daß das Kunstharz, bedingt durch seine mittels unterbrochener Kondensation erzielte geeignete Molekülgröße, in der angegebenen Konzentration eine Penetration in den Plattenwerkstoff erfährt.
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DD21167279A 1979-03-20 1979-03-20 Verfahren zur vorbehandlung anorganischer plattenwerkstoffe DD147761A3 (de)

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