CH690726A5

CH690726A5 - Verfahren zum Bedrucken einer Oberfläche mittels Transferdruck und Transferpapier hierfür.

Info

Publication number: CH690726A5
Application number: CH01287/00A
Authority: CH
Inventors: Anthonie Cornelis De Visser; Cornelis Hendrikus Cornelissen; Koert Johannes Sportel
Original assignee: Sanders W A Papier
Priority date: 1998-07-29
Filing date: 1999-07-28
Publication date: 2000-12-29
Also published as: AU5199699A; DK1102682T3; EP1102682A1; US7341768B2; KR100809562B1; US6902779B1; KR20010074752A; US20050186363A1; JP2009262563A; DE69903641T2; ES2186393T3; WO2000006392A1; US7662451B2; JP2007326368A; JP4008663B2; DE69903641D1; IL141019A0; CN1315906A; JP2002521245A; CN1136104C

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Transferpapier gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1, seine Herstellung und ein Verfahren zum Bedrucken desselben. Des Weiteren bezieht sie sich auf ein Verfahren zum Bedrucken einer Oberfläche mittels Transferdruck gemäss Oberbegriff des Anspruchs 18.

Transferpapier wird zum Bedrucken von Textilmaterial und anderen Stoffen verwendet, die eine Polyesterbeschichtung aufweisen, insbesondere Polyestertextilien und Gemische von Polyester mit anderen Fasern. Zu diesem Zweck wird ein Muster, eine Zeichnung oder ein Druckbild nach üblichen Drucktechniken (Flexografie, Offset, Tiefdruck oder Rotationssiebdruck) auf das Papier aufgedruckt. Je nach Druckverfahren ist die Tinte dünnflüssig oder liegt als past²se Masse vor. Die Tinte oder Paste enthält sublimierbare Farbkomponenten. Mithilfe von Wärme werden die sublimierbaren Bestandteile der Tinte danach im Transferverfahren auf die zu bedruckende Oberfläche überführt. Bei diesem Vorgang liegen die Temperaturen zum !bertragen der Farbstoffe gew²hnlich im Bereich von etwa 170 bis etwa 210 DEG C.

Während des Transfers der Farbstoffe der Tinte mittels Wärme und Druck bleibt oft ein Anteil der Farbstoffe auf dem Papier zurück. Das Ausmass, mit dem der sublimierbare Farbstoff vom Papier während des Transferdruckes auf das Textilmaterial übertragen wird, nennt man Transferausbeute.

Um die Menge an nicht transferiertem Farbstoff beim Transferverfahren zu verringern, sind bereits in der Vergangenheit Massnahmen vorgeschlagen worden mit dem Ziel, das Transferverhältnis (die Transferausbeute) zu erh²hen. Eine dieser Massnahmen besteht im Aufbringen einer Schicht (Trennschicht oder Sperrschicht) auf die glatte Seite (d.h. die zu bedruckende Seite) des Papiers, wodurch die !bertragung des Farbstoffes auf das Substrat erleichtert wird.

Im Falle einer Sperrschicht verhindert diese Schicht ein zu tiefes Eindringen der Farbstoffe der Tinte in das Papier. Die Schicht kann aber auch mit dem Zweck auf das Papier aufgebracht werden, dass das auf die Schicht aufgetragene Material leicht wieder abgel²st oder anderweitig entfernt werden kann. In diesem Falle spricht man eher von einer Trennschicht. In vielen Fällen werden die Trennfunktion und die Sperrfunktion vom gleichen Material erfüllt.

Beim Auftragen einer Trennschicht oder einer Sperrschicht auf das Papier bleibt nach dem Transferdruckverfahren weniger Farbstoff auf dem Papier zurück, was die Wirtschaftlichkeit verbessert. Für diese Trennschicht oder Sperrschicht geeignete Materialien sind, insbesondere zur Verwendung mit Drucktinten auf Wasserbasis, hydrophile Polymere wie Carboxymethylcellulose. Infolge des Aufbringens der Schicht wird das Ausmass, in dem der Farbstoffe vom Papier auf die schliesslich zu bedruckende Fläche übertragen wird, erh²ht. Die Auswirkungen des Aufbringens einer solchen Schicht auf die Transferausbeute des Farbstoffes ist beispielsweise im Artikel von Dr. U. Einsele und Prof. Dr. Herlinger in Melliand Textilberichte 7, 1987, S. 487-494, beschrieben.

Das Auftragen einer solchen Sperrschicht auf die Rückseite des Papiers (d.h. auf die nicht zu bedruckende Seite) ist zur Verhinderung des "Geisterbildeffekts" bekannt. Diese Erscheinung tritt u.a. beim Lagern des bedruckten Transferpapiers auf. Bei diese Lagerung ist das Papier zu Rollen aufgewickelt. Ein solches Papier mit einer Geisterbild-Sperrschicht besitzt im Allgemeinen eine Porosität von etwa 200 ml/min.

Die Porosität ist definiert als Luftdurchlässigkeit, bestimmt nach den ISO-Normen. Hierfür anwendbare ISO-Normen sind u.a. die ISO-Norm 8791-2 zur Bestimmung der Rauheit des Papiers und die ISO-Norm 5636-3 für die Luftdurchlässigkeit oder die Porosität des Papiers. Zur Messung kann ein L&W Bendtsen-Tester der AB Lorentzen & Wettre in Kista, Schweden, dienen.

Es ist ein Nachteil beim Bedrucken von Papier, in diesem Falle von Transferpapier, mittels Kontakt-Druckverfahren, insbesondere Rotations-Siebdruck, dass eine Druckform herzustellen ist, beispielsweise ein Rasterbild oder eine Schablone. Die Herstellung der Druckform bringt Kosten mit sich. Diese Kosten sind für kleine Chargen (kleine Längen) oder für Probedrucke genau so hoch wie für grosse Chargen (grosse Längen). Demgemäss fallen bei kleinen Längen, Probedrucken und Einmalmustern relativ hohe Kosten an. Für solche Anwendungen sind die Kontakt-Druckverfahren im Allgemeinen zu teuer.

Eine andere M²glichkeit zum Bedrucken von Transferpapier sind die berührungsfreien Druckverfahren. Bei diesen Verfahren wird ein digitales Bild auf das Trägermaterial mittels eines Tintenstrahldruckers oder nach einem anderen Verfahren, beispielsweise elektrostatisch, aufgebracht. Diese Verfahren haben den Vorteil gegenüber Kontakt-Druckverfahren, dass keine Schablonen, Siebrasterbilder oder andere Druckformen ben²tigt werden. Bei Verwendung einer Computersteuerung (beispielsweise im DTP "desktop printing"Ê-Verfahren) ist es m²glich, ein Bild unmittelbar auf das Transferpapier aufzudrucken.

Zahlreiche Ver²ffentlichungen sind erschienen, die sich auf Papier beziehen, welches zum Bedrucken mit einem Tintenstrahldrucker geeignet ist. Einige von ihnen sollen nun behandelt werden. Beispielsweise offenbart die europäische Patentanmeldung Nr. EP-A-0 730 976 ein Papier für einen Tintenstrahldrucker, welches dazu geeignet ist, mit einer Tinte bedruckt zu werden, die einen wasserl²slichen Farbstoff mit Carboxylgruppen als hydrophile funktionelle Gruppen enthält; das Papier ist frei von Calciumcarbonat, während mindestens die zu bedruckende Seite des Papiers mit einem wasserabsorbierenden Pigment und einem wässrigen Bindemittel als Hauptkomponenten versehen ist.

Das Dokument DE-19 628 342 beschreibt ein Papier für den Tintenstrahldruck, das mit einer Kunststoffschicht versehen ist, die nach dem Druck unter Wärmeeinfluss zum Schmelzen gebracht werden kann und dabei eine gegen Wasser und Licht beständige Schicht bildet.

Das Dokument DE-19 604 693 beschreibt ein Papier für den Tintenstrahldruck, das eine Schicht aus Pigment und Bindemittel aufweist, wobei das Pigment im Wesentlichen aus Bentonit und das Bindemittel aus einem hydrophilen Binder oder einem Gemisch dieses Binders mit einem hydrophoben Binder besteht.

Das Dokument DE-19 618 607 gibt ein Papier für einen Tintenstrahldrucker an, das aus einem Träger und einer Farbstoff-Empfangsschicht besteht, wobei sich auf der Farbstoff-Empfangsschicht eine weitere Schicht befindet, die aus feinporigen kationischen Ladungszentren einschliesslich anorganischen Pigmenten und Füllstoffen aufgebaut ist. Unter anderem kann die Farbstoff-Empfangsschicht Carboxymethylcellulose enthalten.

Das Dokument DE-19 628 341 beschreibt ein zum Bedrucken mit einer wässrigen Tinte geeignetes Papier, bei dem eine Schicht auf ein temporäres Trägermaterial aufgetragen ist; die Schicht besteht aus synthetischen thermoplastischen Teilchen und einem Bindemittel, für welches unter anderem eine Carboxymethylcellulose in Betracht kommt.

Schliesslich offenbart die EP-0 770 729 ein für den Tintenstrahldruck mit wasserhaltigen Tinten geeignetes Papier, bei dem eine Forminstabilität dadurch ausgeschaltet wird, dass man das Papier vor dem Beschichten einer Behandlung unterwirft, die das Schrumpfen, verursacht durch den Beschichtungsvorgang, verhindert.

Die Tinten, die man beim Sublimations-Transferdruck verwendet, und zwar sowohl bei den Kontaktdruckverfahren als auch bei den berührungsfreien Druckverfahren, k²nnen wässrige Tinten sein. Wässrige Tinten sind solche, die Wasser als überwiegenden flüssigen Bestandteil enthalten, wobei die Farbstoffteilchen in der Flüssigkeit dispergiert sind. Solchen Tinten k²nnen Verdicker zugegeben werden, wenn die Tinte als eine past²se Masse beispielsweise im Rotationssiebdruck weiterverarbeitet wird. Tinten, die bei den oben beschriebenen Verfahren verwendet werden k²nnen, enthalten typischerweise Farbstoffteilchen mit einer Gr²sse von ungefähr 0,1 mu m.

Ein Nachteil der Verwendung von Drucktinten auf Wassergrundlage bei einem berührungsfreien Druckverfahren, insbesondere beim Tintenstrahldruck, ist die Erscheinung, dass die wässrige Zusammensetzung der Tinte ein Verlaufen der einzelnen Farbflächen ineinander verursacht, sodass der Farbkontrast abgeschwächt wird. Demgemäss ist die Qualität des Ergebnisses des Druckverfahrens oft vermindert, was die Bildschärfe und den Farbkontrast der Farbflächen angeht. Auch kann die Gleichmässigkeit der Farbzonen negativ beeinflusst werden. Diese Nachteile der wässrigen Drucktinten treten beim Bedrucken bekannter Arten von Transferpapier mittels Tintenstrahldruckern auf. Papiersorten, die speziell für den Tintenstrahldruck geeignet sind, k²nnen für die oben genannte Anwendung u.a. wegen einer unzulässig niedrigen Transferausbeute nicht verwendet werden.

Das Verdicken der Tinte zu einer past²sen Masse, wie es für Kontakt-Druckverfahren n²tig ist, lässt sich beim Tintenstrahldruck nicht durchführen, weil solche Tinten nicht versprüht werden k²nnen. Aus diesem Grunde kann das Problem des Verlaufens der Drucke beim Tintenstrahldruck auf diese Weise nicht gel²st werden.

Hier liegt also ein Dilemma vor.

Einerseits kann bei einem Kontakt-Druckverfahren das Verlaufen der Drucktinte und die Ungleichmässigkeit des Druckbildes mit einer past²sen Druckfarbe verhindert werden, wobei aber die erh²hten Kosten der Druckvorlage anfallen.

Andererseits k²nnen die Kosten der Druckvorlage mit einem berührungsfreien Druckverfahren wie Tintenstrahldruck vermieden werden, aber dafür ist eine dünnflüssige Drucktinte erforderlich, die zum Verlaufen neigt.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass das Dilemma aufgel²st werden kann und demgemäss die oben besprochenen Nachteile nicht auftreten, wenn ein Transferpapier verwendet wird, das mit einer Trenn- oder Sperrschicht mit einer solchen Dicke und Dichte versehen ist, und welche im !brigen eine solche Zusammensetzung hat, dass das Papier mit der darauf befindlichen Schicht eine niedrige Luftdurchlässigkeit und/oder Porosität aufweist. Da die Porosität des Grundpapiers (das Papier ohne die darauf angebrachte Schicht) im Allgemeinen um ein Vielfaches h²her ist (etwa 2000 bis etwa 3000 ml/min) als diejenige der aufgebrachten Schicht, wird die Luftdurchlässigkeit durch die aufgebrachte Schicht bestimmt.

Die Erfindung betrifft somit ein Transferpapier, das für den Tintenstrahldruck geeignet ist und welches auf mindestens einer Seite eine Trenn- oder Sperrschicht aufweist, die eine Durchlässigkeit von h²chstens 100 ml/min besitzt. Die Durchlässigkeit wird dabei nach der Norm ISO-5636-3 gemessen.

Bei der Verwendung des erfindungsgemässen Papiers tritt kein oder nur ein geringes Verlaufen der einzelnen Farben auf, und gleichzeitig wird beim Transfer des Farbstoffes auf ein Substrat eine hohe Transferausbeute erreicht.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Transferpapier für den Tintenstrahldruck, bei dem man eine Trenn- oder Sperrschicht auf die zu bedruckende Seite mittels eines Beschichtungsverfahrens aufbringt, bei dem zunächst ein !berschuss des Beschichtungsmaterials aufgetragen und dieser !berschuss anschliessend mit einer Wischrakel (Messerrakel) oder einer Rollrakel abgestreift wird, wobei die Schicht eine Durchlässigkeit von h²chstens 100 ml/min erzeugt.

Es ist bereits bekannt, derartige Trenn- oder Sperrschichten ebenfalls mithilfe einer Auftragswalze ohne Benutzung einer Messer- oder Rollrakel aufzuhängen. Ohne die M²glichkeit einer solchen Beschichtungstechnik in der vorliegenden Patentanmeldung ausschliessen zu wollen, haben die Erfahrungen des Erfinders gezeigt, dass mit dieser Methode im Allgemeinen kein Papier erhalten wird, das die gewünschten Eigenschaften im genügenden Ausmass aufweist. Die Struktur der Schicht auf dem Papier, welche mit einer Auftragswalze erhalten wurde, kann normalerweise als zu offen angesehen werden. Dies bedeutet, dass die Porosität der Schicht und demgemäss die Durchlässigkeit des Papiers zu hoch und die Transferausbeute zu gering sind.

Durch Anbringen zusätzlicher Schichten nach Methoden, die eine geschlossenere Schicht erzeugen, kann jedoch die zu offene Struktur, die mit einer Auftragswalze erzeugt wird, erfindungsgemäss vermieden werden.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bedrucken von Transferpapier, bei dem, wenn auf das Papier mit einem Tintenstrahldrucker eine wässrige Dispersion einer sublimierbaren Tinte aufgedruckt wird, (praktisch) keine Absorption der Farbstoffe der Tinte bzw. keine ungleichmässige Absorption der Farbstoffe der Tinte auftritt.

Schliesslich betrifft die Erfindung die Verwendung von Transferpapier zum Bedrucken mit einem Tintenstrahldrucker und auf ein Verfahren zum Bedrucken einer Fläche, worin mithilfe eines Tintenstrahldruckers ein Muster auf ein nicht papiernes Trägermaterial, beispielsweise eine dazu geeignete, mit einer Trenn- oder Sperrschicht versehene Kunststofffolie, aufgedruckt und dieses Muster anschliessend im Transferdruck auf die zu bedruckende Fläche (das Substrat) übertragen wird.

Die franz²sische Patentschrift Nr. 76 022 691 beschreibt die Zusammensetzung wässriger Drucktinten, welche sublimierbare Farbstoffe enthalten, zwecks Bedrucken eines Transferpapiers mit einem Tintenstrahldrucker.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine geeignete Schicht zum Aufbringen auf das Papier ein hydrophiles Polymer wie beispielsweise Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Alginat und Gelatine oder Gemische dieser Stoffe, vorzugsweise Carboxymethylcellulose. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird Carboxymethylcellulose mit einem Substitutionsgrad (DS) von etwa 0,2 bis 0,3 verwendet.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Papier mit einer solchen Carboxymethylcellulose-Schicht versehen, dass diese Schicht eine Durchlässigkeit von h²chstens 100 ml/min, vorzugsweise h²chstens 75 ml/min und insbesondere 0 bis 25 ml/min aufweist.

Die Trenn- oder Sperrschicht kann weiterhin Füllstoffe aufweisen, beispielsweise Kaolin, Talk und ähnliche. Diese Füllstoffe k²nnen in Mengen von bis zu 15 Gew.-% zugesetzt werden, soweit die Eigenschaften der Schicht dadurch nicht negativ beeinflusst werden. Zur Trenn- oder Sperrschicht oder zum Füllstoff oder zum Trägerpapier kann weiterhin ein nicht transferierbarer Farbstoff zugesetzt werden, beispielsweise zur Identifizierung des Papiers.

Die Schicht kann auf an sich bekannte Weise aufgebracht werden, beispielsweise in einer Beschichtungsvorrichtung mit einer Wischrakel oder einer Rollrakel. Um eine ausreichende dicke und dichte Schicht zu erreichen, kann eine Anzahl Schichten übereinander aufgebracht werden. Die Schichtdicke wird so gewählt, dass die Schicht ausreichend dicht und geschlossen ist. Für eine Schicht, deren Dicke zur Ausbildung einer gewünschten Undurchlässigkeit ausreicht, ist ein Trockengewicht von 1 bis 10 g/m<2> erforderlich, vorzugsweise von 2 bis 4 g/m<2>, je nach den Füllstoffen, die man der Schicht gegebenenfalls zusetzt.

Unter einer geschlossenen Schicht soll eine Schicht verstanden werden, für die eine solche Menge an Beschichtungsmasse aufgebracht wurde, dass die Anzahl von \ffnungen, welche normalerweise an der Oberfläche von unbehandeltem Papier unter einem Raster-Elektronenmikroskop bei einer Vergr²sserung von etwa 60fach sichtbar sind, durch die Schicht merklich vermindert ist. Die Schicht bildet dann einen praktisch geschlossenen Film auf dem Papier. Die Gr²sse der Poren der Schicht auf dem erfindungsgemässen Papier liegt im Gebiet von 5 bis 35 mu m. Die Anzahl Poren pro Flächeneinheit des erfindungsgemässen Papiers beträgt etwa 20 pro mm<2>, verglichen mit etwa 80 pro mm<2> bei bekannten Arten von Transferpapier, welche eine Anti-Geisterbild-Schicht aufweisen.

Ohne mit den folgenden Ansichten behaftet zu werden, nehmen die Erfinder an, dass die Dicke und die Zusammensetzung der Schicht eine Absorption des Wassers bewirken, während die Eigenschaften der Schicht und die kleine Anzahl von Poren pro Flächeneinheit zur Auswirkung haben, dass die dispersen Tintenteilchen im Wesentlichen an der Oberfläche der Schicht verbleiben und nicht oder nur zu einem stark begrenzten Teil in die Schicht oder in die Poren der Schicht eindringen. Die Trennschicht hat eine solche Zusammensetzung, dass das Wasser der wässrigen Dispersion der sublimierbaren Farbstoffe verhältnismässig schnell aufgenommen wird, m²glicherweise durch das darunter liegende Papier oder andere Schichten zwischen dem Grundpapier und der erfindungsgemässen Schicht, ohne dass die Schicht verstopft wird, d.h. kein Wasser mehr aufnimmt und/oder hindurchgehen lässt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Trenn- oder Sperrschicht im Allgemeinen auf die Siebseite des Papiers aufgebracht. Die Siebseite ist normalerweise glatter als die Filzseite. Es kann auf diese Weise eher eine ausreichend glatte und geschlossene Schicht erzielt werden, und es ist weniger Material für eine solche geschlossene Schicht erforderlich. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Auftrag einer ausreichend dicken und glatten Trenn- oder Sperrschicht auf die Filzseite nicht die gleiche Wirkung hat. Grundsätzlich gilt, dass in einer dichteren Schicht die Transferausbeute und die Gleichf²rmigkeit des Druckbildes besser sind.

Wie oben schon besprochen wurde, ist es ein Vorteil des Aufbringens einer Sperrschicht auf die Siebseite des Papiers, dass die Siebseite des Papiers glatter ist. Daraus ergibt sich, dass die aufgetragene Trenn- oder Sperrschicht eine konstantere Dicke aufweist. Eine gleichmässigere Schicht mit konstanter Dicke ergibt eine gleichmässigere Absorption bzw. einen gleichmässigeren Transport des Wassers der Tinte, was der Qualität des Transferdruckes zugute kommt. Ein weiterer Vorteil des Aufbringens der Trenn- oder Sperrschicht auf die Siebseite ist der, dass die Unregelmässigkeiten, welche normalerweise im Papier vorhanden sind, einen geringeren Einfluss ausüben. Wenn diese Unregelmässigkeiten so gross sind, dass sie von der aufgebrachten Schicht nicht oder nur teilweise bedeckt werden, so steigt ²rtlich die Porosität der Schicht und damit diejenige des Papiers.

Da diese Erscheinung ²rtlich begrenzt auftritt, wird die Tinte während des Bedruckens von den Papierfasern aufgenommen. Diese ungleichmässige Absorption ergibt nicht nur eine Verminderung der Transferausbeute, sondern auch einen unregelmässigen Transfer der sublimierbaren Farbstoffe vom Papier auf die Fläche, und dies ist unerwünscht. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat die Trenn- oder Sperrschicht eine solche Dicke, dass keine ungleichmässige Absorption auftritt.

Das Papier, welches in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet wird, hat eine solche Zusammensetzung, dass beim Auftragen der Trenn- oder Sperrschicht und dem Bedrucken mit der wässrigen Tinte eine ausreichende Festigkeit und Dimensionsstabilität gewährleistet bleibt, sodass sich das Papier nicht stark wellt oder andere Dimensions-Instabilitäten zeigt, zumindest nicht beim Bedrucken. Das Papier hat ein Gewicht im Bereich von 40 bis 120 g/m<2>, bevorzugt von 50 bis 100 g/m<2> und ganz bevorzugt von 60 bis 80 g/m<2>.

Es ist bereits ein Papier bekannt, welches zum Drucken von Bildern in Fotoqualität mit einem Tintenstrahldrucker verwendet wird. Solche Papiere haben im Allgemeinen eine schwerere Qualität (bis zu etwa 250 g/m<2>) und k²nnen unter normalen Gebrauchsbedingungen Drucke von Fotoqualität tragen. Dieses Papier erfüllt extrem hohe Anforderungen an die Dimensionsstabilität und muss Beladungsmengen von bis zu 300% aufnehmen, d.h. es werden drei Farben nacheinander mit h²chster Farbdichte/Farbintensität aufgedruckt. Dieses Papier ist auch unter der Bezeichnung Foto-Tintenstrahldruckerpapier bekannt. Versieht man ein solches Foto-Tintenstrahldruckerpapier mit einer erfindungsgemässen Trenn- oder Sperrschicht, so sind hohe Beladungsdichten m²glich, während die Dimensionsstabilität des Papiers erhalten bleibt.

Die sublimierbaren Farbstoffe verfliessen nicht, während die Transferausbeute hoch bleibt.

Die Erfindung bezieht sich gemäss einer Ausführungsform ebenfalls auf ein Papier, das zum Bedrucken mittels eines Tintenstrahldruckers geeignet ist und auf einem einfach oder mehrfach beschichteten Grundmaterial eine (Ober-)Schicht aufweist, die erfindungsgemäss ausgebildet ist, vorzugsweise eine Carboxymethylcellulose-Schicht.

Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist das erfindungsgemässe Papier so beschaffen, dass beim Bedrucken des Papiers in einem Tintenstrahldrucker mit einer wässrigen Drucktinte, die eine Dispersion sublimierbarer Farbstoffe enthält, praktisch kein Verfliessen der Tinte auftritt.

Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Transferpapiers für den Tintenstrahldruck wird eine Trenn- oder Sperrschicht auf das Grundpapier aufgebracht, vorzugsweise auf dessen Siebseite, wobei zunächst in einem Beschichtungsverfahren ein !berschuss einer wässrigen L²sung von etwa 10 bis 25 Gew.-% an Carboxymethylcellulose als viskoses Gel aufgetragen wird. Der !berschuss wird anschliessend mit einer Wischrakel (Messerrakel) abgestreift und das Papier auf übliche Weise getrocknet.

Wenn die Rakeltechniken (Rollrakel oder Wischrakel) zur Erzielung einer ausreichend glatten und dichten Schicht nicht ausreichen, ist es m²glich, das Papier mit der bereits darauf befindlichen Schicht einer zusätzlichen Behandlung zu unterwerfen. Bei dieser Zusatzbehandlung wird auf das Papier eine zusätzliche Schicht punktweise aufgebracht, beispielsweise im Rotationssiebdruck. Diese Punkte fliessen anschliessend ineinander und bilden einen Film. Auf diese Weise k²nnen auch Wischstreifen, die beim Beschichten mit einem Rakelmesser entstehen, maskiert und/oder aufgefüllt werden.

Bei einer Ausgestaltung des Verfahrens zum Bedrucken von Transferpapier wird mittels eines Tintenstrahldruckers eine wässrige Dispersion sublimierbarer Farbstoffe auf das Papier aufgetragen, wobei die Tinte nach dem Bedrucken, wenn überhaupt, nur ganz wenig verfliesst. Dies bedeutet, dass kein starkes Vermischen der Pixel auftritt und ein Bild erhalten wird, das eine saubere Schärfe und eine ordentliche Farbgleichmässigkeit aufweist.

Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Transferpapier erhalten, das nach dem Bedrucken der aufgetragenen Schicht mit einem Tintenstrahldrucker eine beträchtliche Verbesserung der Transferausbeute zeigt. Im Durchschnitt ergibt das Papier mit einer erfindungsgemässen Schicht eine beträchtliche Erh²hung der Transferausbeute, nämlich auf mehr als 80%, verglichen mit üblichem Transferpapier, das im Rotationssiebdruck bedruckt ist und eine durchschnittliche Transferausbeute von 65% zeigt.

Das Verfahren kann aber auch dazu dienen, ein anderes Trägermaterial als Papier mit einem Tintenstrahldrucker zu bedrucken, beispielsweise eine dazu geeignete Kunststofffolie, welches mit einer erfindungsgemässen Trenn- oder Sperrschicht versehen ist, wobei der Tintenstrahldrucker eine wässrige Dispersion sublimierbarer Farbstoffe auf das Material druckt, wobei diese Farbstoffe dann mittels Transferstrahldruck auf eine Fläche übertragen werden.

Die Fläche, auf welche das Bild schliesslich übertragen wird, kann beispielsweise aus Stein, Holz, Metall oder einem anderen Material bestehen, welches mit einer Schicht, beispielsweise mit einer Polyesterschicht, versehen ist. Eine Bedingung für ein geeignetes Trägermaterial, eine zu bedruckende Fläche und die Schicht ist, dass sie gegenüber den Temperaturen widerstandsfähig sind, die beim Transferdruck üblicherweise auftreten, und ihre Form und Dimension beibehalten. Eine sublimierbare Tinte erfordert Transfertemperaturen im Bereich von etwa 170 bis 210 DEG C, je nach Art der Fläche und der Zusammensetzung der Tinte. Dies bedeutet, dass die Verarbeitungstemperaturen der Materialien oberhalb der Transfertemperaturen liegen müssen, wenn es sich bei den Materialien, aus denen die Unterlage und die Fläche zusammengesetzt sind, um Filme oder andere Kunststoffe handelt.

In den oben beschriebenen Ausführungsformen werden als Grundmaterial andere Werkstoffe als das übliche Transferpapier zum Tintenstrahldruck verwendet, beispielsweise Tintenstrahldruck-Papier mit Fotoqualität aus einer einfach oder mehrfach beschichteten Grundlage oder einem Film. Diese Materialien haben bereits selbst eine geringe bis sehr geringe Durchlässigkeit. Um die Definition der erfindungsgemässen Schicht an diese Materialien anzupassen, geht man vor, wie im Folgenden beschrieben ist.

Bei solchen anderen Grundmaterialien, beispielsweise Tintenstrahldruck-Papier mit Fotoqualität, auf welches eine erfindungsgemässe Schicht aufgebracht worden war, wird die Transferausbeute bestimmt. Diese Transferausbeute wird mit der Transferausbeute eines oben beschriebenen Grundpapiers verglichen, das mit einer erfindungsgemässen CMC-Schicht versehen ist. Wenn sich diese Transferausbeuten entsprechen, wird angenommen, dass auch die Durchlässigkeiten (Porositäten) der beiden Schichten einander entsprechen.

Aus den beigefügten Figuren ist die Auswirkung der Trenn- oder Sperrschicht ersichtlich. Alle mikroskopischen Aufnahmen wurden in einem Rasterelektronenmikroskop mit einer Vergr²sserung von 60 gemacht:

Fig. 1: unbeschichtetes Transferpapier, von der Siebseite aus gesehen;
Fig. 2: auf der Filzseite beschichtetes Transferpapier (Anti-Geisterbild-Papier);
Fig. 3: auf der Filzseite beschichtetes Transferpapier zum Tintenstrahldruck.

Die Erfindung soll nun anhand einiger Beispiele erläutert werden.
<tb><TABLE> Columns=7 Beispiele:
<tb>Head Col 3 to 4 AL=L: Papier Typ 1
<tb>Head Col 5 to 7 AL=L: Papier Typ 2
<tb><SEP>Gewicht<SEP>g/m<2><SEP>70<SEP>64<SEP>90<SEP>70<CEL AL=L>64
<tb><SEP>Rauheit (Bn) Siebseite<SEP>ml/min<SEP>33<SEP>25<SEP>24<SEP>25
<tb><SEP>Rauheit (Bn) Filzseite<SEP>ml/min<SEP>140<SEP>200<SEP>220<SEP>220<SEP>240
<tb><SEP>Porosität ohne Trennschicht<SEP>ml/min<SEP> &tilde& 3000<SEP> &tilde& 3000<SEP>950<SEP>1000<SEP>1300
<tb><CEL AL=L>Porosität mit Trennschicht<SEP>ml/min<SEP>0<SEP>1<SEP>4<SEP>5<SEP>7
<tb><SEP>Auftragsstärke<CEL AL=L>g/m<2><SEP> &tilde& 2,2<SEP> &tilde& 2,2<SEP> &tilde& 1,8
<tb><SEP>Transferausbeute*<CEL CB=3 AL=L>++<CEL AL=L>++<SEP>-<SEP>+<SEP>++
<tb><SEP>Kontrast*<SEP>+++<SEP>+++<SEP>++<SEP>++<CEL AL=L>++
<tb><SEP>Gleichmässigkeit*<SEP>++<SEP>++<SEP>+<SEP>+ (SEP)

<+>(TB>
* Visuelle Beurteilung mittels einer internen Testgruppe mit den Noten +++ / ++ / + / +/- / - / - - / - - -

Claims

1. Zum Bedrucken mittels Tintenstrahldruck geeignetes Transferpapier, welches mindestens auf der zu bedruckenden Seite mit einer Trenn- oder Sperrschicht versehen ist, welche eine Durchlässigkeit von h²chstens 100 ml/min aufweist.

2. Transferpapier nach Anspruch 1, worin sich die Trenn- oder Sperrschicht auf der Siebseite befindet.

3. Transferpapier nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Durchlässigkeit von h²chstens 75 ml/min.

4. Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer Durchlässigkeit von 0 bis 25 ml/min.

5. Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, worin die Trenn- oder Sperrschicht auf der Grundlage von Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Alginat, Gelatine oder deren Gemischen formuliert ist.

6. Transferpapier nach Anspruch 5 mit einer Trenn- oder Sperrschicht auf der Grundlage von Carboxymethylcellulose.

7.

Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin die Trenn- oder Sperrschicht bis zu 15% eines Füllstoffes enthält.

8. Transferpapier nach Anspruch 7, worin der Füllstoff Kaolin oder Talk ist.

9. Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin der Trenn- oder Sperrschicht oder dem Papier ein nicht transferfähiger Farbstoff beigefügt ist.

10. Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 9, worin während des Bedruckens des Papiers mit einer wässrigen Tinte, welche eine Dispersion sublimierbarer Farbstoffe enthält, mittels eines Tintenstrahldruckers praktisch kein Verfliessen der Tinte auftritt.

11. Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 10, worin das Papier ein Foto-Tintenstrahldruckpapier ist.

12. Transferpapier nach Anspruch 11 mit einer Einfach- oder Mehrfachbeschichtung der Grundlage.

13.

Verfahren zur Herstellung eines Transferpapiers für den Tintenstrahldruck nach einem der Ansprüche 1 bis 12, worin auf die zu bedruckende Seite eine Trenn- oder Sperrschicht mittels eines Beschichtungsverfahrens aufgebracht wird, bei dem zuerst ein !berschuss an Sperrschichtmaterial aufgetragen und der !berschuss dann mittels einer Wischrakel, Messerrakel oder einer Rollrakel entfernt wird, und wobei die erzeugte Schicht eine Durchlässigkeit von h²chstens 100 ml/min aufweist.

14. Verfahren nach Anspruch 13, worin die Schicht auf der Grundlage von Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Alginat, Gelatine oder deren Gemischen formuliert ist und gegebenenfalls Füllstoffe enthält.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, worin die Schicht auf der Grundlage von Carboxymethylcellulose formuliert ist.

16.

Verfahren zum Bedrucken von Transferpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 12, in dem das Transferpapier mittels eines Tintenstrahldruckers bedruckt wird.

17. Verfahren gemäss Anspruch 16, bei dem während des Bedruckens des Papiers mit einer wässrigen Dispersion einer sublimierbaren Tinte mittels eines Tintenstrahldruckers praktisch kein Verfliessen und/oder keine ungleichmässige Absorption der Tinte auftritt.

18. Verfahren zum Bedrucken einer Oberfläche, worin mittels eines Tintenstrahldruckers ein Muster auf einem Trägermaterial ausser Papier erzeugt wird, welches eine Trenn- oder Sperrschicht mit einer Durchlässigkeit von h²chstens 100 ml/min aufweist, und worin das Muster anschliessend auf die genannte Oberfläche mittels Transferdruck übertragen wird.