CH689205A5

CH689205A5 - Verfahren zum Steuern des Anhaltens eines Druckwerkes einer Tuben-, Hülsen- oder Dosenbedruckmaschine.

Info

Publication number: CH689205A5
Application number: CH02332/94A
Authority: CH
Inventors: Andreas Ossowski
Original assignee: Polytype Ag
Priority date: 1993-08-19
Filing date: 1994-07-23
Publication date: 1998-12-15
Also published as: IT1274623B; ITMI941748A1; ITMI941748A0; DE4327972C1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern des Anhaltens eines Druckwerkes einer Tuben-, Hülsen- oder Dosenbedruckmaschine gemäss Anspruch 1.

Eine Druckmaschine für Tuben, Hülsen oder Dosen ist aus dem Prospekt der Firma Herlan Sprimag Gruppe, Nr. 5.191.06.D, bekannt. Als Hülsen verstehen sich offene rohrförmige Körper. Die daraus bekannte Druckmaschine kann bis zu sieben Farbwerke und bis zu vier einschwenkbare Drucksegmente aufweisen. Die Drucksegmente werden dann eingeschwenkt, wenn festgestellt ist, dass in der Druckposition auf dem Dorn keine Tube, Hülse oder Dose vorhanden ist, damit nicht der freie Dorn bedruckt wird. Im kontinuierlichen Betrieb läuft das Druckwerk winkelsynchron zum Antrieb des Transportmittels mit den Dornen.

Im Laufe des Bedruckens von Tuben, Hülsen oder Dosen ist es aus verschiedenen Gründen notwendig, die Druckmaschine stillzusetzen. Hierzu wird vorzugsweise die Achse des Druckzylinders gebremst, wodurch auch die mit dem Druckzylinder verzahnten Farbwerke stillgesetzt werden. Auf Grund des Spiels zwischen der Verzahnung des Druckzylinders mit den Farbwerken kommt es zu einem Rückschlag und der jeweilige Druck wird als Schattendruck oder Versatzdruck wiederholt, so dass Ausschuss entsteht. Weiterhin kann der Einfärbevorgang eines Drucksegments nicht abgeschlossen sein, so dass beim Wiederanfahren der Maschine unregelmässige Farbaufträge erfolgen, die Verschmierungen und schlechte Druckergebnisse zur Folge haben. Im Prozessablauf ist es kompliziert, die fehlerhaft bedruckten Tuben, Hülsen oder Dosen zu ermitteln und auszusondern.

Aus der DE 3 614 979 A1 ist ein Sicherheitssystem für eine Druckmaschine bekannt. Diese Druckmaschine weist eine elektronische Steuereinrichtung mit verschiedenen Programmen zum Anhalten der Druckmaschine auf. Hierzu sind Schalter mit den Eingängen der elektronischen Steuereinrichtung verbunden. Damit ist - je nachdem, welcher der Schalter betätigt wird - ein gezieltes Stillsetzen der Druckmaschine möglich. So ist es beispielsweise bei Betätigung eines Schalters im Bereich des Papieranlegers möglich, den Antrieb des Papieranlegers sofort zu stoppen, jedoch den Hauptantrieb noch solange laufen zu lassen, bis die in der Maschine befindlichen Druckböden die Maschine verlassen haben.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Steuern des Anhaltens eines Druckwerkes einer Tuben-, Hülsen- oder Dosenbedruckmaschine anzugeben, das es gestattet, Versatzdrucke und Farbverschmierungen und damit Ausschussproduktion zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs gelöst.

Nachstehend wird die Erfindung an einem Beispiel näher erläutert. Eine Druckmaschine weist ein Druckwerk mit vier Farbwerken und einem Druckzylinder mit zwei Drucksegmenten auf. Die Druckdorne sind auf einem Transportmittel angeordnet, denen die zu bedruckenden Tuben, Hülsen oder Dosen zugeführt und auf denen sie in die Druckposition befördert werden, danach werden sie an anderer Stelle als bedruckte Tuben, Hülsen oder Dosen abgeführt. Die Farbwerke sind mit dem Druckzylinder über Zahnräder verzahnt, die von einem separat ansteuerbaren Servomotor angetrieben werden. Das Transportmittel mit den Dornen wird ebenfalls mit einem separat ansteuerbaren Servomotor angetrieben, der winkelsynchron zum Antrieb des Druckwerkes läuft.

Soll aufgrund einer technischen Notwendigkeit die Maschine stillgesetzt werden, so wird überprüft, ob ein Druckvorgang unmittelbar bevorsteht oder zur Zeit abläuft. Ist das der Fall, wird der bevorstehende Druckvorgang bzw. der laufende Vorgang mit unveränderter Geschwindigkeit ausgeführt, d.h. der Bremsvorgang wird so lange verzögert bis der Druckvorgang abgeschlossen ist. Weiter wird überprüft, ob alle Drucksegmente vollständig eingefärbt sind, wobei nur jeweils vollständig eingefärbte Drucksegmente eingeschwenkt werden, ist ein Drucksegment noch nicht vollständig wieder eingefärbt, wird der Einfärbevorgang mit gleichbleibender Geschwindigkeit fortgesetzt, bis das Drucksegment vollständig eingefärbt ist, und erst dann wird es ebenfalls eingeschwenkt.

Dadurch, dass der Druckvorgang ohne Änderung der Geschwindigkeit abgeschlossen werden kann, wird ein Druckausschuss, d.h. Tuben, Hülsen oder Dosen mit Druckversatz ausgeschlossen, so dass eine Nachkontrolle und das Aussondieren der fehlerhaften Tuben, Hülsen oder Dosen entfallen kann. Dadurch, dass die Drucksegmente vollständig eingefärbt werden bevor sie eingeschwenkt werden, wird erreicht, dass ein gleichmässiger Farbauftrag erhalten bleibt, so dass Verschmierungen und fehlerhafte Druckaufträge und damit Ausschuss aufgrund unterschiedlichen Farbauftrags beim erneuten Anlaufen der Maschine vermieden werden. Hierdurch wird auch erreicht, dass nach Erreichen der vorgesehenen Umlaufgeschwindigkeit ohne Anlaufverluste wieder gedruckt werden kann, sodass ebenfalls kein Ausschuss beim Anfahren der Maschine entsteht.

Durch das Einschwenken aller Drucksegmente kann auch die Maschine schonender angehalten bzw. wieder angefahren werden, was die Lebensdauer der Maschine wesentlich erhöht.

Claims

Verfahren zum Steuern des Anhaltens eines Druckwerkes einer Tuben-, Hülsen- oder Dosenbedruckmaschine, wobei das Druckwerk einen Druckzylinder mit mindestens einem einschwenkbaren Drucksegment und mindestens ein Farbwerk aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Anhalten des Druckzylinders der Bremsvorgang erst dann eingeleitet wird, wenn ein laufender Bedruckvorgang ohne Änderung der Umlaufgeschwindigkeit beendet ist und wenn alle Drucksegmente wieder vollständig eingefärbt und eingeschwenkt sind.