CH688777A5 - Verkleidungsplatte fuer die Raumgestaltung sowie Verfahren zur Herstellung der Verkleidungsplatte. - Google Patents

Description

  
 



  Die Erfindung betrifft eine Verkleidungsplatte nach dem Oberbegriff des ersten unabhängigen Patentanspruchs und ein Verfahren zur Herstellung der Verkleidungsplatte nach dem Oberbegriff des entsprechenden, unabhängigen Patentanspruchs. Die erfindungsgemässe Verkleidungsplatte übernimmt neben ihrer Funktion als Wand- und/oder Deckenverkleidung auch die Akustik des zu verkleidenden Raumes betreffende Funktionen. 



  Es gehört zum Stande der Technik, Räume mit plattenförmigen Elementen zu verkleiden, die neben einer ästhetischen Funktion zur Decken- und/oder Wandverkleidung auch eine akustische Funktion übernehmen, die also beispielsweise mehr oder weniger schallisolierend wirken. Derartige Platten, wie sie beispielsweise in den Publikationen EP-A1   388 355 oder CH-A5 68 3112 beschrieben sind, weisen üblicherweise auf beiden Seiten ein regelmässiges Muster von Ausnehmungen auf, wobei die Ausnehmungen der beiden Seiten einander überlappen und die Summe ihrer Tiefen mindestens teilweise grösser ist als die Plattendicke, derart, dass an den Überlappungsstellen durchgehende \ffnungen entstehen.

  Derartige Platten reflektieren einen Teil von darauf treffendem Schall und lassen einen Teil davon durchtreten, welcher Teil dann  von einer hinter der Platte angeordneten Schicht aus einem schalldämpfenden Material, beispielsweise Stein- oder Glaswolle, absorbiert wird. Die akustischen Eigenschaften der Platte werden insbesondere bestimmt durch das Verhältnis von Reflektion und Absorption. 



  Es zeigt sich, dass durch Variation der Form der Ausnehmungen und durchgehenden \ffnungen und durch Variation des Flächenanteils der durchgehenden \ffnungen die akustischen Eigenschaften derartiger Platten variiert werden können. Derartige Variationen verändern aber in hohem Masse das Aussehen der Platten und sind relativ eng begrenzt, da die Festigkeit der Platten ebenfalls stark durch die Ausnehmungen und \ffnungen bestimmt wird und einen Minimalwert nicht unterschreiten darf. 



  Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, Verkleidungsplatten für die Raumgestaltung zu schaffen, deren akustische Eigenschaften einfach variiert werden können, ohne dass damit die ästhetischen Eigenschaften stark beeinflusst werden. Die Platte soll dabei einfach herstellbar und insbesondere einfach auf jeglichem Hintergrund montierbar sein. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem derartige Verkleidungsplatten herstellbar sind. 



  Die Aufgabe wird gelöst durch die Verkleidungsplatte und das Verfahren zur Herstellung der Verkleidungsplatte, wie es in den unabhängigen Patentansprüchen definiert ist. 



  Die Grundidee der Erfindung beruht darauf, die Funktionen der Verkleidungsplatte auf verschiedene Elemente aufzuteilen und die Verkleidungsplatte im wesentlichen durch Zusammensetzen dieser Elemente herzustellen. Die  Funktionen, die die erfindungsgemässe Verkleidungsplatte übernimmt, sind dabei die folgenden: ästhetische Funktion, Schallreflektion und -absorption (Verhältnis je nach Ausführungsform variierbar), mechanische Festigkeit und staubdichte Verkleidung. Diese Funktionen werden aufgeteilt auf die folgenden Elemente: ein Tragelement mit Ausnehmungen oder \ffnungen, Absorptionselemente, die in den Ausnehmungen oder \ffnungen des Tragelementes angeordnet sind, ein Vlies, das auf der einen Seite des Tragelementes aufgespannt ist, und eine Aussenschicht, die über dem Vlies montiert ist. Dabei können Absorptionselemente und/oder Vlies unter Umständen fehlen.

  Besitzt das Tragelement durchgehende \ffnungen, kann für die Fixierung auf dessen dem Vlies und der Aussenschicht entgegengesetzten Seite eine Deckschicht vorgesehen sein. 



  Die Aussenschicht übernimmt die ästhetische Funktion und einen Teil der akustischen Funktionen, indem sie Schall reflektiert und Schall durchtreten lässt, und zwar in einem in weiten Grenzen vorgebbaren Verhältnis. Die Aussenschicht übernimmt keine oder höchstens eine minimale Festigkeitsfunktion. Das Vlies übernimmt die Funktion der Staubdichte. Das Tragelement übernimmt die Funktion der mechanischen Festigkeit und die Absorptionselemente die Funktion der Schallabsorption. 



  Aussenschicht, Vlies, Tragelement, Absorptionselemente und allfällige Deckschicht sind fest zu einer Platte zusammengefügt. Die erfindungsgemässe Platte ist in verschiedensten Grössen herstellbar und als Ganzes einfach beispielsweise auf einer Lattung montierbar. 



  Die erfindungsgemässe Platte und das Verfahren zu deren Herstellung sollen anhand der folgenden Figuren im Detail beschrieben werden. Dabei zeigen: 
 
   Fig. 1 einen Schnitt quer zur Hauptausdehnung durch eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Platte in montiertem Zustand (Schnittlinie 1-1 in Fig. 2); 
   Fig. 2 einen Schnitt parallel zur Hauptausdehnung durch die Platte gemäss Fig. 1 (Schnittlinie  II-II in Fig. 1); 
   Fig. 3 bis 5 weitere beispielhafte Ausführungsformen der Aussenschicht für die erfindungsgemässe Verkleidungsplatte. 
 



  Die beiden Figuren zeigen Schnitte durch eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Verkleidungsplatte und zwar quer zu deren Hauptausdehnung (Fig. 1) und parallel dazu     (Fig. 2). Fig. 1 stellt die Platte 1 montiert an eine zu verkleidende Fläche 2 dar, wobei zwischen der Fläche 2 und der Verkleidungsplatte zur Nivellierung eine Lattung 3 angebracht ist. Die erfindungsgemässe Platte 1 besteht, wie bereits erwähnt, aus einer Aussenschicht 4, einem Vlies 5 einem Tragelement 6 (hier mit durchgehenden \ffnungen) und Absorptionselementen 7. Ferner weist die Platte eine Deckschicht 8 auf. 



  Die Aussenschicht 4 besteht für ihre ästhetische Funktion vorteilhafterweise aus Massivholz, kann aber auch aus holzähnlichen Materialien, wie Sperrholz oder Spanplatten bestehen oder aus Kunststoff. Damit sie für Schall durch lässig ist, besitzt sie parallel verlaufende, durchgehende Schlitze 41, das heisst sie besteht aus einer Mehrzahl von parallel zueinander und beabstandet voneinander angeordneten, vorteilhafterweise schmalen Latten. Die durchgehenden Schlitze 41 können dabei integriert sein in ein auf der Aussenoberfläche angeordnetes Muster von ebenfalls parallel und in derselben Richtung wie die durchgehenden Schlitze verlaufenden Nuten 42, wobei ein Teil der Nuten des Nutenmusters durch die äusseren  Mündungen 41.2 der durchgehenden Schlitze 41 ersetzt sind.

   In der dargestellten Ausführungsform sind die Nuten 42 äquidistant angeordnet und zwischen zwei benachbarten Nuten 42 verläuft rnittig je ein durchgehender Schlitz 41. Vorteilhafterweise ist das Muster der Schlitze 41 oder das integrierte Muster von Schlitzen 41 und Nuten 42 fein, derart, dass es auf Distanz kaum sichtbar ist, das heisst die gemusterte Aussenschicht kaum von einer entsprechenden, nicht gemusterten Platte (ohne akustische Funktion) zu unterscheiden ist. 



  Die Variation der akustischen Eigenschaften der Aussenschicht 4 erfolgt durch Variation des Abstandes der durchgehenden Schlitze voneinander und der Form von deren inneren (41.1) und äusseren (41.2) Mündung und durch Variation der Anzahl und der Form der Nuten (siehe auch Beschreibung im Zusammenhang mit den Fig. 3 bis 5). Herstellungstechnisch ist es vorteilhaft, wenn die äusseren Mündungen 41.2 der Schlitze 41 gleich geformt sind wie die Nuten 42, wobei dies aber keine Einschränkung der erfindungsgemässen Platte darstellt. Selbstverständlich sind auch an derselben Platte verschiedene Schlitz- und/oder Nutenformen denkbar. 



  Da die Aussenschicht durch eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten, schmalen Leisten gebildet wird, hat sie quer zu den Leisten keine Festigkeit und in Leisten-Längsrichtung eine nur sehr beschränkte Festigkeit. Die notwendige Festigkeit für die Gesamtplatte übernimmt das Tragelement 6, das beispielsweise aus einer Spanplatte mit einem Muster durchgehender, beliebig geformter (bspw. wie dargestellt rechteckiger) \ffnungen besteht. Die \ffnungen sind gefüllt mit einem schallabsorbierenden Material (Absorptionselemente 7), beispielsweise mit Stein- oder Glaswolle. Die Absorptionselemente 7 können aber auch fehlen. Zwischen Tragelement 6 und Aussenplatte 4 kann ein staubdichtes, aber schalldurchlässiges Vlies 5 angeordnet sein. 



  Besitzt das Tragelement 6 durchgehende \ffnungen, ist es vorteilhaft, seine der Aussenschicht 4 gegenüberliegende Oberfläche mit einer Deckschicht 8 zu decken. Diese Deckschicht kann eine mehr oder weniger steife Platte sein, beispielsweise eine dünne Spanplatte. Da die Funktion der Deckschicht im wesentlichen nur die Fixierung der Absorptionselemente ist, kann die Deckschicht aber beispielsweise auch ein Papier, eine Folie oder ein netzförmiges Gebilde sein. Die Absorptionselemente 7 können aber auch fehlen oder mit anderen Mitteln (beispielsweise Klebstoff) in den \ffnungen des Tragelementes 6 oder am Vlies 5 befestigt sein, sodass die Notwendigkeit einer Deckschicht 8 ganz wegfällt. 



  Ein Tragelement 6, wie es in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, kann auch aus gitterförmig angeordneten Leisten hergestellt sein. Dabei ist es nicht notwendig, dass die Leisten parallel und quer zu den Schlitzen der Aussenschicht verlaufen. Es sind auch Tragelemente mit gegen die Aussenschicht gerichteten Ausnehmungen beispielsweise aus Kunststoff denkbar, wobei die Ausnehmungen auf der der Aussenschicht gegenüberliegenden Seite ganz geschlossen sind oder nur relativ kleine \ffnungen besitzen, derart, dass die Fixierung der Absorptionselemente 7 nicht von einer separaten Deckschicht 8 übernommen werden muss. 



  Die Herstellung der erfindungsgemässen Verkleidungsplatte geht wie folgt vor sich:
 



  - Auf einer Platte, die schlussendlich die Aussenschicht 4 der fertigen Verkleidungsplatte bildet, werden die inneren Mündungen 41.1 der durchgehenden Schlitze 41 in Form entsprechender Nuten eingearbeitet, beispielsweise gefräst. 
 - Die Platte wird mit dem Vlies 5 am Tragelement 6 befestigt, derart, dass die bearbeitete Fläche der Platte gegen das Vlies 5 gerichtet ist, beispielsweise durch Leimen.
 - Die Nuten 42 und äusseren Mündungen 41.2 der Schlitze 41 werden in die Aussenfläche der Platte eingebracht, beispielsweise durch Fräsen.
 - Die Absorptionselemente 7 werden in die \ffnungen des Tragelementes 6 eingebracht und die Deckschicht 8 wird am Tragelement 6 befestigt. 



  Hat das Tragelement 6 nicht durchgehende \ffnungen sondern Ausnehmungen, müssen die Absorptionselemente 7 vor der Verbindung von Tragelement 6, Vlies 5 und Platte für Aussenschicht 4 in die Ausnehmungen eingebracht werden und der Schritt des Anbringens der Deckschicht 8 entfällt. Selbstverständlich kann auf ein Tragelement 6 mit durchgehenden \ffnungen auch die Deckschicht 8 zuerst aufgebracht werden und das Tragelement dann wie ein Tragelement mit Ausnehmungen behandelt werden. 



  Die Montage der erfindungsgemässen Verkleidungsplatte ist denkbar einfach. Sie wird im wesentlichen ohne Zwischenschicht auf eine zu verkleidende Fläche (bspw. Wand oder Decke) montiert. Diese einfache Montage ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Verkleidungsplatte gegenüber bekannten derartigen Platten, die bei der Montage mit einer schallabsorbierenden Schicht und mit einem Vlies hinterlegt werden müssen. 



  Fig. 3 bis 5 zeigen noch einige beispielhafte Ausführungsformen für die Aussenschicht der erfindungsgemässen Verkleidungsplatte. Die Platten sind als Schnitte quer zur Schlitzrichtung dargestellt. Die drei dargestellten Ausfüh rungsformen unterscheiden sich von der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform durch das Verhältnis der Anzahl der durchgehenden Schlitze 41 und der Nuten 42 (1:1 bis 1:3, kann auch anders sein) und durch die Formen und Breiten der inneren und äusseren Schlitzmündungen (41.1, 41.2) und der Nuten 42. Die Schlitzmündungen 41.1 und 41.2 und die Nuten 42 können dabei senkrecht oder schief zur Oberfläche der Platte 4 gerichtete Wandungen aufweisen oder auch geschweifte.

   Die Merkmale der inneren und äusseren Schlitzmündungen 41.1 und 41.2 und der Nuten 42 der Aussenschicht gemäss Fig. 1, 3 und 5 lassen sich auch anders kombinieren, wodurch weitere Ausführungsformen entstehen. Wie bereits erwähnt, sind auch auf derselben Platte Schlitze und Nuten mit verschiedenen Formen und/oder in unregelmässiger Anordnung denkbar. Herstellungstechnisch sind die Nuten 42 und Schlitze 41 vorteilhafterweise gradlinig und parallel, aber auch dies stellt keine Einschränkung der Erfindung dar. 

Claims (11)

1. Verkleidungsplatte für die Raumgestaltung, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein flaches Tragelement (6) mit durchgehenden \ffnungen oder mit Ausnehmungen aufweist und eine auf der einen Seite des Tragelementes (6) angeordnete Aussenschicht (4) und dass die Aussenschicht (4) aus einer Mehrzahl von Leisten besteht, die durch durchgehende Schlitze (41) voneinander beabstandet sind.

2. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Tragelement (6) und Aussenschicht (4) ein Vlies (5) angeordnet ist.

3. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der vom Tragelement (6) abgewandten Oberfläche der Aussenschicht (4) zwischen den Schlitzen (41) Nuten (42) angeordnet sind.

4.

Verkleidungsplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (42) und die Schlitze (41) gradlinig und parallel zueinander verlaufen.

5. Verkleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Mündungen (41.1) und die äusseren Mündungen (41.2) der durchgehenden Schlitze (41) verschieden geformt sind.

6. Verkleidungsplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren und die äusseren Mündungen (41.1 und 41.2) und die Nuten (42) senkrecht oder schief zur Oberfläche der Aussenschicht (4) gerichtet ebene oder geschweifte Seitenwände aufweisen.

7. Verkleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in den \ffnungen oder Ausnehmungen des Tragelementes (6) Absorbtionselemente (7) aus einem schalldämpfenden Material vorgesehen sind.

8.

Verkleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf derjenigen Seite des Tragelementes (6), die der Aussenschicht (4) gegenüberliegt, eine Deckschicht (8) vorgesehen ist.

9. Verkleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschicht (4) aus massivem Holz, aus holzähnlichem Material oder aus Kunststoff besteht.

10.

Verfahren zur Herstellung einer Verkleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen Seite einer Platte, die zur Aussenschicht (4) verarbeitet wird, die inneren Mündungen (41.1) der durchgehenden Schlitze (41) angebracht werden, dass dann Tragelement (6) und Platte für Aussenschicht (4) mit oder ohne dazwischenliegendem Vlies (5) miteinander verbunden werden, derart, dass die inneren Mündungen (41.1) der Schlitze (41) gegen das Tragelement (6) gerichtet sind, und dass dann auf der anderen Seite der Platte für die Aussenschicht (4) die äusseren Mündungen (41.2) der Schlitze (41) angebracht werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit den äusseren Mündungen (41.2) der Schlitze (41) auf der Aussenseite der Platte für die Aussenschicht (4) Nuten (42) angebracht werden.