CH674162A5 - - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG 30 Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der EP-PS-11592 bekannt geworden. Hierbei wird eine Vorrichtung verwendet, wie sie zum Bearbeiten von Erzen bereits in der US-PS-2 695 221 beschrieben ist. In beiden Fällen wird nämlich 35 nicht nur gesiebt, sondern zusätzlich der im Trommelsieb anfallende Staub abgesaugt. Im Falle der EP-PS erfolgt dies, um Müll vor seiner Umsetzung zu Kompost von nichtkompostierbaren Bestandteilen zu befreien. Dieser Massnahme dient auch eine in derTrommel angeordnete Hammermühle, die bekanntlich eine 40 selektive Zerkleinerung durchführt, d. h. elastische Teile bleiben im wesentlichen unzerkleinert, wogegen spröde Teile einer sehr intensiven Zerkleinerungswirkung unterliegen. Ferner ist an dieser bekannten Trommel zu dem gleichen Zwecke auch ein Siebabschnitt vorgesehen.
45 In neuerer Zeit hat man erkannt, dass eine viel effektivere Trennung der Müllbestandteile dann erfolgt, wenn der Müll bereits nach Fraktionen getrennt eingesammelt wird. Die oben beschriebene bekannte Lösung krankt ja vor allem daran, dass viel zu viele Fremdbestandteile in den Kompost gelangen, und es 5° ist einein der Literatur beschriebene bekannte Tatsache, dass der so gewonnene Kompost relativ reich an Schadstoffen ist.
Nun birgt auch das getrennte Einsammeln kompostierbaren Materials, insbesondere des sog. Grünmülls von Gärten, gegebenenfalls auch aus dem Haushalt (der meist verwendete Oberbe-55 griff ist «Biomüll»), noch immer das Problem in sich, dass dieser Müll doch auch verschiedentlich Kunststoffbestandteile enthält. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig und liegen einerseits darin, dass Kunststoffbestandteile achtlos weggeworfen und dann mit dem Gartenabfall beim Einholen mittels eines Rechens in die 60 selbe Fraktion gelangen können, anderseits werden meist Müllsäcke aus Kunststoff verwendet, die maschinell aufgerissen werden und deren Reste so auch in der Grünmüllfraktion verbleiben können. Haushaltsbiomüll fällt dagegen oft nicht sorgfältig genug separiert an.
65 Nun ist in der EP-PS Nr. 82 815 ein Verfahren beschrieben, durch das ein weitgehendes Entfernen schädlicher Bestandteile auch aus einer kompostierbaren Fraktion möglich ist. Bei diesem Verfahren wird - ebenso wie beim oben geschilderten Stand der
Technik- so vorgegangen, dass der aus einem Gemisch bestehende Müll vor der weiteren Verarbeitung gesiebt wird .Dieses Verfahren ist für Müllgemische ausgezeichnet, kann selbstverständlich auch für Grünmüll zum Ausscheiden der Fremdbestandteile verwendet werden, doch wird - wie bei allen Trennvorgängen - stets ein gewisser Restanteil an Fremdstoffen im Kompost auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass die Fremdstoffbestandteile zuerst einmal in dem Werkstoffgemisch, also auch in dem Kompost belassen werden und dann aus dem Kompost möglichst vollständig aussortiert werden. Die Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale des Oberbegriffes mit denen des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.
Dadurch, dass nun die sowieso aufzuwendende Energie für die Bewegung der Luft für einen Sichtvorgang ausgenützt wird, wird eine wesentlich effektivere Abtrennung durchgeführt.
Die Tatsache, dass das Verfahren an bereits gereiftem Kompost ausgeführt werden soll, lässt die Möglichkeit offen, auf eine vorgängige Separation, insbesondere ein Absieben, zu verzichten, wobei gegebenenfalls ein solcher Sichtvorgang dann vorgenommen werden kann, wenn ein besonders hoher Verschmutzungsgrad des Rohproduktes vorliegt.
Hierbei wird die Vorgangsweise vereinfacht, gleichzeitig der Neuhinzutritt von Fremdstoffen ausgeschlossen, wenn im Sinne des Anspruches 2 nach Merkmal a) vorgegangen wird. Dagegen dient das Merkmal b) dieses Anspruches einer einwandfreien Abtrennung der Kunststoffteile mit geringem Energieaufwand, wie sich noch aus der späteren Beschreibung ergeben wird.
Während bei der bekannten Ausführung eine Absaugung aus dem Inneren der Siebtrommel erfolgt, hat es sich als zweckmässig erwiesen, wenn das Verfahren entsprechend Anspruch 3 durchgeführt wird, weil so das gesamte, für die Kompostierung geeignete Material einer Sichtung zugeführt werden kann und so die Abtrennung von Fremdstoffen viel gründlicher vorgenommen wird.
Obwohl das Verfahren iin Prinzip an Kompost aus verschiedenen Ausgangsstoffen angewendet werden kann, hat es sich als besonders zweckmässig herausgestellt, wenn nach Anspruch 4 vorgegangen wird.
Besonders bei der Verarbeitung von Biomüll, aber auch in anderen Fällen, wird es vorteilhaft sein, wenn dieses Ausgangsmaterial noch vor dem Rottevorgang einer selektiven Zerkleinerung unterzogen wird. Dies ist zwar an sich bekannt, und es ist ebenso an sich bekannt, dass eine solche selektive Zerkleinerung beispielsweise durch Schlagbeanspruchung, etwa in einer Hammermühle, oder durch Feuchtvermahlung, etwa in einer Trommelmühle, durchgeführt werden kann. Im Falle der Schlagbeanspruchung werden sprödere Te ile stärker zerkleinert, als elasti-scheTeile, wie Kunststoffabfälle. ImFalle der Feuchtvermahlung werden alle Materialien g :ringerer Nassfestigkeit, wie Papier, selektiv stärker zerklei nert, als durch Feuchtigkeit kaum hinsichtlich ihrer Festigkeit be einflussbare Gegenstände, wie Kunststoffe. Wie noch später erläutert wird, eignet sich für das vorliegende Verfahren besonders ein Schneckenshredder als selektives Zerkleinerungsorgan.
Zur Durchführung des oben geschilderten erfindungsgemäs-sen Verfahrens, aber auch für andere Verfahren eignet sich besonders eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 6. Zwar sind ähnliche Vorrichtungen bereits für das Separieren körnigen Gutes vorgeschlagen worden, doch mussten dabei Einrichtungen vorgesehen werden, die die Körner in einem relativ breit herabrieselnden Schleier in den Sichter einspeisten, um infolge dieses Schleiers eine gute Trennwirkung zu erhalten. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass relativ grosse Luftmengen erforderlich waren, um den Trenn Vorgang durchführen zu können. Dadurch, dass aber in dem von der Schwerfraktion durchlaufende Weg mindestens eine Schleuse angeordnet ist,
wird das lockere zu sichtende Gut in dieser Form - also ohne
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Bildung eines Schleiers - in den Sichter eingebracht, wobei die Luftführung einerseits genau kontrollierbar und einstellbar ist, anderseits mit geringeren Luftmengen und somit mit einem geringeren Energieverbrauch das Auslangen gefunden werden 5 kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäss ausgebildeten io Anlage mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 2 eine Ausführungsform einer solchen Vorrichtung in Seitenansicht unter Weglassung von Verschalungsteilen;
Fig. 3 eine Stirnansicht im Sinne des Pfeiles III der Fig. 2; und
Fig. 4 eine Ausführungsvariante mit mehreren Sichtern in 15 einer der Fig. 2 entsprechenden Darstellung.
In einer Kompostierungsanlage (Fig. 1), insbesondere für Biomüll, werden die dabei anfallenden groben Müllbestandteile (meist Äste und andere Holzbestandteile) zunächst zerkleinert. Dies steht im Gegensatz zur Vorgangsweise bei unvorsortiertem 20 Haushaltsmüll bzw. städtischem Müll, wie sie in der EP-PS-82 815 vorgeschlagen worden ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass mit der Vorsortierung des Mülls in eine Biomüllfraktion der bei der bekannten Anordnung gemäss der EP-PS-82 815 vorgeschlagene vorgängige Siebprozess entfallen kann. Da auch Grün-25 müll Fremdbestandteile enthalten kann, insbesondere Kunststoffabfälle, erfolgt die Zerkleinerung vorzugsweise mit Hilfe einer selektiven Zerkleinerungsvorrichtung, die üblicherweise die Kunststoffabfälle weniger zerkleinert als das übrige Gut. Gerade für die Verarbeitung von Grünmüll eignet sich hierbei 30 besonders ein Schneckenshredder 1, etwa jener Art, wie er in der US-PS-4040571 vorgeschlagen worden ist, besser aber noch entsprechend der US-PS-461789 oder der EP-PS-81539, welch letztere durch unterschiedliche Geschwindigkeiten (bzw. sogar entgegengesetzte Geschwindigkeiten) der Shredderschnecken 2 35 eine Scherwirkung zwischen einander benachbarten Schnecken 2 auf das eingefüllte Material ausüben und so zu kleinen Stücken verarbeiten. Um das senkrechte Hindurchführen von Ästen zwischen zwei benachbarten Schnecken zu verhindern, ist vorzugsweise unterhalb eines oberen Schneckenpaares noch eine 40 untere Schnecke vorgesehen, wie dies Fig. 1 zeigt, welche untere Schnecke einerseits das ungehinderte Hindurchfallen zwischen den oberen Schnecken verhindert und anderseits zur Zerkleinerung, insbesondere von Aststücken, beiträgt.
Der so zerkleinerte Biomüll wird sodann mittels einer ent-45 sprechenden, an sich beliebig ausgebildeten Fördereinrichtung 3 zweckmässig zu einer Zwischenablage 4 gebracht, wo durch Zugabe von Wasser oder Schlamm im Sinne des Pfeiles 5 eine Befeuchtung stattfindet, worauf- allenfalls nach vorheriger Durchmischung - in üblicher Weise Kompostmieten 6 aufgesetzt so werden. In diesen Mieten 6 verrottet der Müll in an sich bekannter Weise, wobei gegebenenfalls über Rohrleitungen 7 eine Zwangsbelüftung der Mieten 6 stattfindet, beispielsweise durch Durchsaugen oder Durchblasen durch Siebplatten 8 hindurch, die in den Boden eingelassen sind.
55 Da nun durch das Verrotten eine weitere Zerkleinerung der verrottbaren Müllbestandteile stattfindet, Kunststoffanteile und andere Fremdbestandteile jedoch von der Rotte unberührt bleiben, wird es umso leichter, diese letzteren Fremdbestandteile wirksam abzutrennen. Daher wird im Anschluss an die Rotte ein 60 Siebvorgang mittels eines Trommelsiebes 9 durchgeführt, der gegebenenfalls mit Hilfe einer aus mehreren Einheiten unterschiedlicher Lochgrösse bestehenden Siebtrommel 9, etwa entsprechend der EP-PS-82 815, durchgeführt wird. Allerdings ist die Verwendung einer Siebtrommel nach dieser EP-PS nicht 65 unbedingt erforderlich.
Durch den Siebvorgang mit Hilfe der Siebtrommel 9 werden im allgemeinen die Fremdbestandteile als Siebabstoss zurückbleiben, was einerseits durch die vorgängige Verrottung, beson-
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ders aber bei vorheriger selektiver Zerkleinerung, erleichtert wird. Alle Feinbestandteile des Kompostes hingegen werden bereits durch die erste Stufe des Siebes hindurchfallen (Feinkompost 32). Hier kann nun eine Absonderung von Staub bereits durch entsprechende Bemassung der Lochgrösse eines ersten Siebabschnittes (bei einem Trommelsieb mit mehreren Siebabschnitten unterschiedlicher Lochgrösse) durchgeführt werden. Man muss sich jedoch im klaren sein, dass ein zu feines Sieb leicht zur Verstopfung neigt.
Wie später noch ersichtlich wird, ist das Abtrennen des Feinkompostes 32 besonders zweckmässig, weil dadurch nicht nur die spätere Sichtung (Sichter 10, Abscheider 12) davon entlastet wird, sondern weil dadurch im späteren Sichtprozess praktisch hauptsächlich Kunststoffolien als Leichtfraktion abgetrennt werden, die keines weiteren Separationsschrittes mehr bedürfen. Liesse man den ersten Siebabschnitt dagegen weg, so erhielte man durch die Sichtung auch Feinkompost in der Leichtfraktion, der dann erst wieder durch Siebung abgeschieden werden müsste. Zwar ist dieser Weg an sich gangbar, doch wird dafür mehr Sicht- und Siebenergie aufzuwenden sein.
Man hat daher bisher den Weg beschritten, den im inneren der Trommel anfallenden Staub abzusaugen. Dadurch konnte wohl ein Teil der Staubfraktion entfernt werden, es versteht sich jedoch, dass der übrige, in der Kompostmasse enthaltene und daher nicht freischwebende Staub nicht entfernt werden konnte. Deshalb wird die für die Absaugung erforderliche Energie besser dafür eingesetzt, einen dem Trommelsieb 9 nachgeschalteten, mit Hilfe von strömender Luft arbeitenden Sichter zu betreiben. Dieser Sichter ist in Fig. 1 lediglich schematisch dargestellt, und vorzugsweise als Umlenk- bzw. Steigsichter, insbesondere als Zickzackwindsichter 10 ausgebildet.
Während der Siebabstoss (meist Kunststoffabfälle) beispielsweise über einen Förderer 11 abtransportiert wird, etwa um in einer Aufbereitungsanlage für Kunststoff wiederverwendet zu werden oder um anschliessend auf eine Deponie zu gelangen, werden die Leichtbestandteile zweckmässig über einen Abscheider, insbesondere ein Zyklon 12 abgetrennt. Falls der über den Förderer 11 geförderte Siebabstoss auf eine Deponie gelangen soll, kann das vom Abscheider 12 abgetrennte Leichtgut (bei vorheriger Abtrennung der Feinfraktion über die erste Siebstufe des Trommelsiebes 9: wohl hauptsächlich Kunststoffolien) dieser Fraktion zugegeben werden, wie dies der Pfeil 13 andeutet.
Die aus dem Windsichter 10 an seinem unteren Ausgang austretende Schwerfraktion wird in vielen Fällen von Holzbestandteilen gebildet sein. Hier besteht die Möglichkeit, diese Fraktion entweder mit Hilfe eines weiteren Zerkleinerungsvor-ganges, beispielsweise mit Hilfe einer Schlagmühle 14 zu zerkleinern, um diese Fraktion dann unmittelbar dem Feinkompost zuzufügen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Holzbestandteile dem Rohkompost zuzumischen, bevor dieser auf dem Rotteplatz zu Mieten 6 aufgeschichtet wird. In diesem letzteren Fall dient das Holzmaterial als Strukturmaterial, das in an sich bekannter Weise den Luftzutritt zum Kompostmaterial innerhalb der Mieten 6 verbessert, während gleichzeitig das Holzmaterial aufgrund des nochmaligen (oder mehrfachen) Durchlaufes durch den Rotteprozess schliesslich doch auch biologisch abgebaut wird. Mit herkömmlichen Verfahren wird hierzu eine mehrfach längere Rottezeit benötigt als für den die Rotte leichtabbaubarer Stoffe.
Falls sich im Ausgangsmaterial jedoch sehr viele Hartbestandteile, wie Steine, befinden, so ist es zweckmässig, einen ballistischen Separator 15 vorzusehen. Dieser ballistische Separator kann beispielsweise von einem entsprechend ausgebildeten Förderband gebildet sein, von dem Hartbestandteile abprallen und den durch den Pfeil 16 angedeuteten Weg nehmen, wogegen weichere Bestandteile, insbesondere Holz, mitgenommen werden und dann entweder als Mulchmaterial unzerkleinert Ver-
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Wendung finden, den oben beschriebenen Weg der Mehrfachrotte durchlaufen, oder der Hammermühle 14 zugeführt werden. In jedem Fall erhält man einen mit geringem Energieaufwand und hoher Trennschärfe gereinigten Kompost 17 am Ende der
5 Anlage. Diesem Feinkompost 17 kann nun der in der ersten Stufe des Siebes 9 bereits abgetrennte Feinkompost 32 zugefügt werden.
Es sei erwähnt, dass je nach der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials, d. h. des vom angelieferten Müll gebildeten io Wertstoffgemisches, auch eine vorgängige Absiebung im Sinne der EP-PS-82 815 vorgenommen werden kann, um so den Rotteplatz für die Mieten 6 von grossen Störstoffen freizuhalten, docjtt wird dies im allgemeinen nicht erforderlich sein.
Betrachtet man nun die Einheiten 9 und lOinFig. 1, so ergibt 15 sich bei einer herkömmlichen Anordnung (vgl. auch die EP-PS-82 815) üblicherweise ein zusätzlicher Energieaufwand durch die Zwischenschaltung entsprechender Förderer zwischen das Sieb und den Windsichter 10. Ein solcher Förderer hat aber nicht nur den Nachteil, Betriebs- und Investitionskosten zu verursachen, 20 er benötigt auch zusätzlichen Platz und beeinflusst den Ablauf des Verfahrens in etwas ungünstiger Weise. Dies deshalb, weil an der Aussenseite des Trommelsiebes 9 das Material in Form eines relativ dünnen Schleiers herunterfällt, so dass es an sich bereits in einer für die Windsichtung besonders geeigneten Form vorläge. 25 Wird dagegen das Material erst über einen Förderer geführt, so wird gerade dieser dünne Schleier wieder zu einer relativ kompakten Masse zusammengefasst.
Gerade das Vorliegen eines dünnen Schleiers an der Aussenseite eines Trommelsiebes hat beim Sichten von Getreide und 30 anderem körnigen Gut bisher dazu verführt, diesen Schleier für die Sichtung unmittelbar auszunützen. Man braucht sich jedoch nur die grössten Verhältnisse hinsichtlich Länge und Breite des Trommelsiebes 9 (Bodenfläche) und der Breite eines Windsich-ters lOzu vergegenwärtigen, um festzustellen, dass dieStrö-35 mungsgeschwindigkeit der durch den Windsichter 10 fliessenden Luft bei Aufweitung auf die Bodenfläche eines Trommelsiebes 9 erheblich abgeschwächt wird, so dass der Sichteffekt wiederum in Frage gestellt wird. Hier ergeben sich also einander widersprechende Forderungen nach einer möglichst grossen Auflockerung 40 des Materiales einerseits und nach möglichst kontrollierter Strömungsgeschwindigkeit der Sichtluft. Diese Sichtluft wird in aller Regel Luft sein, doch wurde bereits vorgeschlagen, Dampf zu verwenden, um einen gewissen Zusammenballungseffekt von Thermoplasten zu erreichen.
45 Die oben geschilderten, einander widersprechenden Forderungen werden aber durch eine Vorrichtung erfüllt, wie sie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Hierbei ist ein Sieb 9 mit vier verschiedenen Siebabschnitten unterschiedlicher Lochgrösse dargestellt, doch kann an sich jede beliebige Anzahl von Siebab-50 schnitten verwendet werden. Falls aber mindestens zwei solcher Siebabschnitte vorgesehen sind, so ist es zweckmässig, den Sichter 10 zumindest am letzten Siebabschnitt 9' (gesehen in Durchlaufrichtung des Materiales) vorzusehen.
Der aus den Fig. 2 und 3 ersichtliche, sehr platzsparende 55 Aufbau weist eine Tragbühne 18 zur Lagerung der Siebtrommel 9 auf. Die Lagerung und der Antrieb sind an sich bekannter Natur und deshalb nicht dargestellt. Unterhalb der Trommel 9 und einer Plattform 19 der Bühne 18 befindet sich ein für das durch das Sieb 9 hindurchfallende Material. Dieser Auffanggtrichter 20 so ist zweckmässig nach oben hin durch eine sich wenigstens bis zur halben Höhe der Siebtrommel erstreckende Verschalung 21 ergänzt.
Während nun das während der Verrottung und gegebenenfalls bei der selektiven Zerkleinerung in der Mühle 1 verhältnis-65 mässig gross gebliebene Fremdmaterial, wie Kunststoffabfälle, als Siebabstoss am Ende des Trommelsiebes 9 bzw. des letzten Siebabschnittes 9' als Siebabstoss aus dem Trommelsieb 9 austritt und auf den in Fig. 2 angedeuteten Förderer 11 gelangt (in Fig. 3
der Übersichtlichkeit halber weggelassen), kann das in den Trichter 20 (Fig. 20) fallende Material immerhin noch eine Leichtfraktion kleinerer Kunststoffteile enthalten, wogegen die Schwerfraktion im allgemeinen von kompostierbarem Material gebildet sein wird. Selbstverständlich kann an Stelle des Förderers 11 einfach ein Sammelbehälter vorgesehen sein.
Hier sei wiederum auf die EP-PS-82 815 verwiesen, für deren Zwecke die aus den Fig. 2 und 3 ersichtliche Vorrichtung ebenfalls einsetzbar ist. Wenn dann mehrere solcher Windsichter 10 angeordnet werden (vgl. Fig. 4), so kann das aus einem der Siebabschnitte austretende Material in seiner Schwerfraktion beispielsweise auch brennbares Material aufweisen und daher zur Herstellung von Brennstoffbriketts geeignet sein. In jedem Falle aber wird das die Leichtfraktion und die Schwerfraktion enthaltende Gemisch aus dem Trichter 20 in einen Einlass 22 des Windsichters eintreten, wobei die Schwerfraktion diesen Windsichter 10 an einem Auslass 23 wieder verlässt.
Um nun kontrollierte Strömungsverhältnisse zu erhalten und die Trennwirkung des Windsichters 10 zu verbessern, ist in diesem Pfade der Schwerteilfraktion zwischen dem Einlass 22 und dem Auslass 23 mindestens eine Schleuse 24 und/oder 25 vorgesehen, die vorzugsweise als Zellenradschleuse ausgebildet ist. Auf diese Weise wird gesichert, dass der Eintritt von Falschluft vermieden wird, wobei gleichzeitig im Falle der Schleuse 24 gesichert ist, dass das aus dem Trommelmantel des Siebes 9 in einem dünnen Schleier austretende Material nicht allzu sehr kompaktiert wird, sondern unmittelbar in den Windsichter 10 eingespeist wird.
Das so über den Einlass 22 eingespeiste Materialgemisch wird nun im Windsichter 10 wirksam getrennt, wobei die Schwerfraktion, wie erwähnt, am Auslass 23 austritt, wogegen die Leichtfraktion dem Zyklon 12 zugeführt wird, der zweckmässig unmittelbar über dem vom Siebauslass den Siebabstoss wegführenden Förderer 11 angeordnet ist, aus Platzgründen aber vorzugsweise unmittelbar oberhalb der Siebtrommelmündung. In beiden Fällen lässt sich feststellen, dass der Zyklon zweckmässig im Bereiche der Siebtrommelmündung angeordnet ist.
Im Zyklon 12 werden nun die von der Luftströmung im Windsichter 10 mitgerissenen leichten Teilchen, und zwar aufgrund der Vorabsiebung des Feinkompostes 32 (Fig. 1) insbesondere kleinere Kunststoffteilchen abgeschieden und auf dem Bandförderer 11 abgelegt, wogegen die gereinigte Luft mittels eines Gebläses 26 abgezogen wird. Dieses Gebläse ist aus Fig. 2 lediglich schematisch ersichtlich und sitzt zweckmässig entsprechend Fig. 3 auf der Plattform 19.
Auf diese Weise lässt sich die gereinigte Luft leicht im Umluftbetrieb wiederum in den Windsichter 10 über ein Einlass674 162
rohr 27 einspeisen, so dass jedenfalls jegliche Emission vermieden wird.
Aus der obigen Erläuterung ist ersichtlich, dass durch die erfindungsgemässe Kombination eine platz- und energiesparende Anordnung geschaffen wird, die geeignet ist, ihre Trennaufgabe mit gutem Wirkungsgrad durchzuführen. Obwohl die Erfindung anhand einer speziellen Ausführung des Windsichters 10 beschrieben ist, versteht es sich, dass verschiedene mit strömender Luft arbeitende Sichterkonstruktionen anstelle des Sichters 10 eingesetzt werden können, und dass selbst im Falle eines Windsichters verschiedene Konfigurationen möglich sind. Dies gilt analog auch für den Abscheider 12, der auch in anderer Weise verwirklicht sein könnte. Beispielsweise wäre auch ein Filterabscheider einsetzbar, doch ist ein Zyklon einfacherer und billiger.
Ein weiterer Vorteil kann dadurch erzielt werden, dass die einzelnen Bauteile, wie Schleuse 24 bzw. 25, Windsichter 10 und Zyklon 12, baukastenartig über lösbare Verbindungseinrichtungen 28 miteinander verbunden werden. Dies gilt auch für den Trichter 20. Diese lösbaren Verbindungseinrichtungen 28 können beispielsweise, wie angedeutet, von Flanschverbindungen gebildet sein.
Auf diese Weise ist es möglich, ein einziges Trommelsieb 9 (das selbst wieder aus beliebig vielen Siebabschnitten bestehen kann) mit einer beliebigen Anzahl von Windsichtern 10 auszurüsten, wie dies anhand der Fig. 4 ersichtlich ist. Dies sichert, dass in allen Abschnitten gleichartige Strömungsverhältnisse vorgesehen sind. Allerdings ist es dann zweckmässig, wenn alle Windsichter 10 über eine Sammelleitung 29 an einen gemeinsamen Zyklon 12 angeschlossen sind bzw. über eine gemeinsame Sammelleitung 30 gespeist werden. Gegebenenfalls kann zur Einstellung der Strömungsverhältnisse in wenigstens einer dieser Sammelleitungen 29 bzw. 30 und/oder in der davon abzweigenden Zufuhrleitung 27 (Fig. 3) bzw. Abfuhrleitung 31 ein Einstellventil vorgesehen sein. Gewünschtenfalls werden solche Einstellventile über einen Strömungsmesser (Druck, Strömungsgeschwindigkeit und/oder Strömungsvolumen) so gesteuert werden, dass in allen Windsichtern 10 vorbestimmte Verhältnisse herrschen, wobei die Sollwerte vom jeweils abzuscheidenden Material abhängen.
Bereits gereifter Kompost wird unmittelbar im Anschluss an ein Trommelsieb einem Sichtvorgang unterworfen. Der die strömende Luft führende Kanal (10) ist an der Aussenseite des Trommelsiebes (9) angeschlossen und erhält so den Siebdurchfall zugeführt. Dabeiist dieser Kanal (10) als Sichter ausgebildet, der eine Leichtfraktion von einer Schwerfraktion trennt. In dem von der Schwerfraktion durchlaufenen Weg (22,23) ist mindestens eine Schleuse (24 bzw. 25) angeordnet.
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3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
- 674 162PATENTANSPRÜCHE1. Verfahren zum Ausscheiden wenigstens einer Fraktion aus einem Wertstoffgemisch, bei dem dasselbe wenigstens einem Trommelsieb Vorgang unterworfen wird, dem ein Abtransport von Leichtteilen mittels strömender Luft angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass blatt- und folienförmige Fremdstoffe aus bereits gereiftem Kompost entfernt werden, wobei diese teils als Siebdurchfall zusammen mit Leichtteilen mittels strömender Luft durch einen Sichtvorgang abgetrennt werden.
- 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der folgenden Massnahmen durchgeführt wird:a) der Sichtvorgang wird mittels strömender Luft unmittelbar im Anschluss an den Siebvorgang ohne Zwischenförderung durchgeführt;b) der Siebvorgang erfolgt in wenigstens zwei Stufen, in deren erster die Feinteile des Kompostes abgetrennt werden.
- 3. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sichtluftstrom das durch die Sieblöcher hindurchgefallene Kompostmaterial zugeführt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstoffgemisch von bereits gereiftem Bio-Kompost gebildet ist, der gegebenenfalls Kunst-stoff-Folien bzw. unverrottete Holzteile enthält.
- 5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der folgenden Merkmale verwirklicht ist:a) das Werkstoffgemisch wird vor dem Rottevorgang einer selektiven Zerkleinerung unterzogen;b) der aus dem Werkstoffgemisch gewonnene Rohkompost wird ungesiebt dem Rottevorgang zugeführt.
- 6. Vorrichtung mit einem Trommelsieb, an das einströmende Luft führender Kanal angeschlossen ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass a) der die strömende Luft führende Kanal (10) an der Aussenseite des Trommelsiebes (9) angeschlossen ist und so den Siebdurchfall zugeführt erhält;b) der die strömende Luft führende Kanal als Sichter (10) ausgebildet ist, der mindestens einen Ausgang (31) für eine Leichtfraktion und wenigstens einen weiteren Ausgang (23) für eine Schwerfraktion besitzt, sowie einen an die Aussenseite des Trommelsiebes (9) angeschlossenen Einlass (22) für das die Schwerfraktion enthaltende Gemisch, und c) dem Kanal wenigstens eine Schleuse zugeordnet ist, für einen Umluftbetrieb des Sichtvorganges.
- 7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sichter (10) als Umlenkwindsichter bzw. als Steig-sichter, insbesondere als Zickzackwindsichter, ausgebildet ist.
- 8. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sichter (10) mit einem Zyklonabscheider (12) kombiniert ist, der vorzugsweise anschliessend an den Umlenksichter (10) angeordnet ist, und dass bevorzugt zumindest eines der folgenden Merkmale vorgegeben ist:a) bei Anordnung mehrerer Sichter (10), die insbesondere Siebabschnitten unterschiedlicher Lochgrösse zugeordnet sind, ist diesen Sichtern (10) ein Zyklonabscheider (12) gemeinsam und über eine Sammelleitung (29 bzw. 30) an sie angeschlossen;b) Schleuse (24,25), daran anschliessender Sichter (10) und Zyklonabscheider (12) besitzen jeweils ein eigenes, durch eine lösbare Verbindung (28) mit dem jeweils benachbarten Teil baukastenartig angeschlossenes Gehäuse;c) der Zyklon (12) ist im Bereich der Siebtrommelmündung, vorzugsweise über einem von dieser Mündung wegführenden Förderer (11) angeordnet.
- 9. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der folgenden Merkmale vorgesehen ist:a) die Schleuse (24,25) ist als Zellenradschleuse ausgebildet;5 b) die Schleuse (24) ist am Einlass (22) des Sichters (10) angeordnet;c) das Trommelsieb weist wenigstens zwei Siebabschnitte unterschiedlicher Lochgrösse auf, wobei der bzw. ein Sichter (10) zumindest an den Siebabschnitt (9') grösserer Lochung angelo schlössen ist.
- 10. Kompost-Anlage mit einer Vorrichtung, mit einem Trommelsieb (9) nach einem der Patentansprüche 6 bis 9, vor einen Rotteplatz (6) zur Umwandlung des Wertstoffgemisches in Kompost, dem zumindest eine selektive Zerkleinerungsvorrichtung15 (11) vorgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese von einem den Müll einer Scherwirkung zwischen Schnecken unterschiedlicher Geschwindigkeit unterwerfenden Schneckenshred-der gebildet ist, so dass Plastikteile wenig und/oder nur zu flachen Stücken zerkleinert werden, wobei grosse blatt- und folienför-20 mige Fremdstoffe als Siebablass und kleinere blatt- und folienförmige Fremdteile als Siebdurchfall über der Sichtung abgetrennt werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH218/88A CH674162A5 (de) | 1988-01-22 | 1988-01-22 | |
DE3836608A DE3836608A1 (de) | 1988-01-22 | 1988-10-27 | Verfahren und vorrichtung zum ausscheiden wenigstens einer fraktion aus einem wertstoffgemisch |
US07/587,343 US5181617A (en) | 1988-01-22 | 1990-09-24 | Method and apparatus for separating at least a fraction from a mixture containing reclaimable materials |
Applications Claiming Priority (1)
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