CH626650A5 - - Google Patents
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- CH626650A5 CH626650A5 CH1689374A CH1689374A CH626650A5 CH 626650 A5 CH626650 A5 CH 626650A5 CH 1689374 A CH1689374 A CH 1689374A CH 1689374 A CH1689374 A CH 1689374A CH 626650 A5 CH626650 A5 CH 626650A5
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft wasserlösliche, sulfo-gruppenhaltige FIuortriazin-Reaktivfarbstoffe, die am Triazin-ring durch eine ortho-Sulfophenylaminorest substituiert sind. Derartige Farbstoffe sind bisher nicht beschrieben, da die einheitliche Kondensation von ortho-sulfo-substituierten Amino-azofarbstoffen wegen der raschen Hydrolyse des Trifluortri-azins Schwierigkeiten bereitet
Es wui;de nun überraschend gefunden, dass sich Trifluor-triazin in einfacher Weise und mit nahezu quantitativen Ausbeuten mit ortho-sulfosubstituierten Anilinderivaten ohne Farbstoffcharakter kondensieren lässt, und dass diese Kondensationsprodukte dann ihrerseits durch weitere Kondensation, Diazotierung und/oder Kupplung in wertvolle Reaktivfarbstoffe übergeführt werden können.
Die Erfindung betrifft demnach Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Formel
F ?
30
A
N N
I I!
C c
- N
'R1
(1)
worin Ri Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe und R2 Wasserstoff, eine niedrigmolekulare Alkylgruppe, ein Arylrest oder der Rest eines organischen sulfogruppenhaltigen Farbstoffes ist, wobei Ri und R2 zusammen mit dem Stickstoffatom einen Ring bilden können, ein X ein Rest -N=N-K, worin K der Rest einer Kupplungskomponente ist, und das andere X eine Sulfogruppe ist, und wobei der Benzolring A noch weitere Substituenten enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel
(2) ,
worin ein X' eine primäre Aminogruppe ist und das andere X' eine Sulfogruppe ist, und wobei der Benzolring A noch weitere Substituenten enthalten kann, mit 2,4,6-Trifluor-l,3,5-triazin umsetzt, das entstandene Kondensationsprodukt mit einer Verbindung der Formel
,R,
HN \
R,
(3)
3
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kondensiert, worin Ri Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe, R2 Wasserstoff, eine niedrigmolekulare Alkylgruppe, ein Arylrest oder der Rest eines organischen sulfogrup-penhaltigen Farbstoffes ist, wobei Ri und R2 zusammen mit dem Stickstoffatom einen Ring bilden können, und zum Schluss s die primäre Aminogruppe X' diazotiert und auf eine Kupplungskomponente K-H kuppelt.
Der Rest eines organischen sulfogruppenhaltigen Farbstoffes ist insbesondere der Rest eines Farbstoffes der Mono- oder Polyazo-, Metallkomplex-, Phthalocyanin-, Anthrachinon-, Stil- 10 ben-, Oxazin-, Dioxazin-, Triphenylmethan-, Nitro- oder Azo-methinreihe bedeutet, wobei die Reste Ri und R2 zusammen mit einem Stickstoffatom gegebenenfalls einen Ring mit maximal 6 Kohlenstoffatomen bilden können, der durch weitere Heteroatome wie -O- oder -S- unterbrochen sein kann. 15
In dem Rest -N=N-K ist K insbesondere der Rest einer Kupplungskomponente der Benzol-, Naphthalin-, Acetessigary-lid-'oder der heterocyclischen Reihe. Der Phenylkern A kann neben der Sulfogruppe und den Resten X noch weitere Substituenten tragen, wie z. B. Methyl- oder Äthylgruppen, Methoxy- 20 oder Äthoxygruppen, Halogenatome, wie z. B. Chlor, und Carbonsäuregruppen.
Ist R2 ein Arylrest ohne Farbstoffcharakter, so bedeutet dies insbesondere einen Benzol- oder Naphthalinrest, der durch niedrigmolekulare Alkylgruppen, Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen substituiert ist oder der solche Substituenten trägt, die noch eine weitere Diazotierung und/oder Kupplung ermöglichen, wie z. B. eine Amino- oder Hydroxygruppe oder einen heterocyclischen Ring, wie z. B. einen Pyrazolonring enthalten.
Als Amine der Formel (2) seinen genannt: 1,3-PhenyIendia-min-4,6-disulfonsäure, 1,4-Phenylendiamin-2,5-disulfonsäure.
Als Verbindungen der Formel (3) seien genannt: aliphatische und aromatische Monoamine
Ammoniak, Mehtylamin, Dimethyl- oder Diäthylamin, Mono- und Diäthanolamin, 3-Methoxypropylamin, Morpholin, Piperidin, Hydrazin, N-Methylhydrazin, Anilin, N-Methylanilin, 2-, 3- oder 4-Methylanilin, 2-, 3- oder 4-Aminobenzoesäure, Metanilsäure, Sulfanilsäure, 2-Amino-toluol-5-sulfonsäure, 2-Amino-4-chlortoluol, 5-Aminosalicylsäure, 2-Amino-4- oder -5-sulfobenzoesäure, Naphthylamin-mono-, -di- und trisulfonsäu-ren.
aminogruppenhaltige Farbstoffe 1. Azofarbstoffe
^°3H>0-3
N = N - K
(H03s>cf-3 J»
H; 0CH3; NH-acyl r
N = N
- H
(4)
- (S03H)x_3
(5)
?1
H; CH3; 0CH3; NH-acyl N - H
(H°3S)i-3 N - N (S°3H)0-3
CH3; NH-acyl
(6)
In den obgenannten Formeln bedeutet K den Rest einer C-Atome enthaltenden aliphatischen Acylrest oder einen höch-Kupplungskomponente der Benzol-, Naphthalin- oder der hete- stens 8 C-Atome enthalten aromatischen Rest, Ri hat die bei der rocyclischen Reihe, acyl einen niedrigmolekularen, höchstens 3 6s Erläuterung der Formel (1) angegebene Bedeutung.
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2. Metallkomplex-Azofarbstoffe
4
CS03H)1_3
(oder NH-acyl) - (SOjH)^
(8)
worin Ri und acyl die bei der Erläuterung der Formeln (4), (5) und (6) angegebene Bedeutung haben und Me für Cu, Cr oder Co steht.
3. Anthrachinonfarbstoffe
Als Beispiele von Farbstoffverbindungen der Anthrachi-nonreihe, welche in dem erfindungsgemässen Verfahren als Ausgangsprodukte verwendet werden können, seien erwähnt: Anthrachinonverbindungen, welche eine oben definierte Gruppe der Formel -NHR an eine Alkylamino- oder Arylami-nogruppe, welche selbst an die a-Stellung des Anthrachinon-kerns gebunden ist, enthalten. Als Beispiele solcher Anthrachinonverbindungen seien erwähnt: l-Amino-4-(4'-aminoanilin)-anthrachinon-2,3'-disulfonsäure und die entsprechenden 2,3',5-, 2,3',6- und 2,3',7-Trisulfonsäuren, l-Amino-4-(4"-amino-4'-ben-zoylaminoanilin)-anthrachinon-2,3-disulfonsäure und die entsprechende -2,3',5-trisulfonsäure, l-Amino-4-[4'-(4"-aminophe-nylazo)-anilino]-anthrachinon-2,2",5-trisulfonsäure, l-Amino-4-(4'-amino-3'-carboxyanilino)-anthrachinon-2,5-disulfonsäure, l-Amino-4-(3'-aminoanilino)-anthrachinon-2,4',5-trisulfonsäure und die entsprechende 2,4-Disulfonsäure, l-Amino-4-[4'-(4"-aminophenyl)-anilino]-anthrachinon-2,3 " ,5-trisulfonsäure, l-Amino-4-(4'-methylamino)-anilinoanthrachinon-2,3'-disulfon-säure und die entsprechende 2,3',5-Trisulfonsäure, l-Amino-4-(4'-n-butylamino)-anilinoanthrachinon-2,3'-disulfonsäure, l-Amino-4-(4'-methylamino-3'-carboxyanilino)-anthrachinon-2-sulfonsäure, l-Amino-4-(3'-ß-hydroxyäthylamino)-anilinoan-thrachinon-2,5-disulfonsäure, l-(4'-Aminoanilino)-anthrachi-non-2,3'-disulfonsäure und l-Amino-4-(4'-amino-2'-methoxyani-lino)-anthrachinon-2,3 ' -disulfonsäure.
Solche Farbstoffverbindungen der Anthrachinonreihe können selbst aus Anthrachinonverbindungen, welche ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe an die entsprechende a-Stellung des Anthrachinonkerns gebunden enthalten, oder aus dem Leu-koderivat eines 1,4-Dihydroxy-, -diamino- oder -aminohydroxy-
anthrachinons durch Umsetzen der entsprechenden Anthrachi-35 nonverbindung mit wenigstens einem Molanteil eines aliphatischen oder aromatischen Diamins erhalten werden.
4. Phthalocyaninfarbstoffe
Farbstoffverbindungen der Phthalocyaninreihe, welche in 40 dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden können, sind vorzugsweise metallhaltige Phthalocyanine, wie Kup-ferphthalocyanine, welche wenigstens eine wasserlöslichmachende Gruppe, wie eine Sulfonsäuregruppe, und wenigstens eine Gruppe der Formel -NHR, wie oben definiert, enthalten. 45 Oie -NHR-Gruppe oder -Gruppen können direkt oder über eine zweiwertige Brücke an die Benzolringe des Phthalocya-ninkerns gebunden sein, beispielsweise über eine -Phenylen, -CO-Phenylen-, -SCh-Phenylen, -NH-Phenylen-, -S-Phenylen, -O-Phenylen-, -CHîS-Phenylen-, -CH20-Phenylen-, -CHî-Phe-5o nylen-, -SCHî-Phenylen-, -SChCHî-Phenylen-, -SChNRi-Pheny-Ien-, -CHj-, -SChNRi-Arylen-, -NRiCO-Phenylen-, -NR1SO2-Phenylen-, -SChO-Phenylen-, -CH2-, -CH2NRi-Phenylen-, -CH2NH-CO-Phenylen-, -SChNRi-Alkylen-, -CH2NRi-Alky-len-, -CONRi-Phenylen-, -CONRi-Arylen-, -SO2- oder eine 55 -CO-Brücke. In den oben genannten zweiwertigen Brückengliedern bedeutet Ri Wasserstoff, Alkyl oder Cycloalkyl, Ary-len einen zweiwertigen aromatischen, gegebenenfalls z. B. durch Halogen, Alkyl oder Alkoxy substituierten Rest, worin die endständigen Bindungen an gleiche oder verschiedene 60 Kerne gebunden sein können, und Alkylen einen zweiwertigen aliphatischen Rest, welcher Heteroatome, wie Stickstoff, in der Atomkette einschliessen kann, beispielsweise den Rest -CH2CH2-NH-CH2CH2-.
Als Beispiele von solchen zweiwertigen aromatischen 65 Resten, die durch Arylen bezeichnet werden, seien erwähnt: aromatische Kerne, beispielsweise ein Benzol-, Naphthalin-, Acridin- und Carbazolkern, welche weitere Substituenten tragen können, und Reste der Formel
5
worin die Benzolringe weitere Substituenten tragen können 5 und -D- eine überbrückende Gruppe bedeutet, beispielsweise -CH=CH-, -NH-, -S-, -O-, -SO2-, -NO=N-, —N=N-, -NH-CO-NH-CO-NH-O-CH2CH2O- oder
K—*
11 11 -€ C-
V
Als besondere Beispiele von Farbstoffverbindungen der ]5 Phthalocyaninreihe, welche in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden können, seien erwähnt: Kupfer-phthalocyanin4-N-(4-amino-3-sulfophenyl)-sulfonamid-4'4",4' ' '-trisulfonsäure, Kobaltphthalocyanin-4,4'-di-N-(4'-amino4'-sulfophenyl)-carbonamid4",4' ' '-dicarbonsäure und 2o Kupfer4-(4 ' -amino-3 ' -sulfobenzoyl)-phthalocyanin.
Es können auch Mischungen von Aminophthalocyaninen verwendet werden. Beispielsweise kann eine Mischung von ungefähr gleichen Teilen Kupferphthalocyanin-N-(4-Amino-3-sulfophenyl)-sulfonamidtrisulfonsäure und Kupferphthalocya- 2s niddi-N-(4-amino-3-sulfophenyl)-sulfonamiddisulfonsäure verwendet werden.
Die eine Sulfonsäure enthaltenden Aminophthalocyanine können entweder durch Sulfonierung bekannter, primärer oder sekundärer Aminogruppen enthaltender Phthalocyanine oder 30 durch Synthese aus Mischungen von Phthalsäurederivaten und sulfonierten Phthalsäurederivaten erhalten werden. Als Sulfo-nierungsmittel verwendet man beispielsweise Oleum, z. B. eine 20%ige Lösung von Schwefeltrioxyd in Schwefelsäure. Ferner können sie durch gemeinsames Erwärmen geeigneter Derivate 35 von sulfonierter Phthalsäure und substituierten Phthalsäuren nach den allgemeinen bekannten Verfahren gewonnen werden, beispielsweise durch gemeinsames Erwärmen einer Mischung von 4-Sulfophthalsäureanhydrid und 4-p-Nitrobenzoylphthal-säureanhydrid, Harnstoff, Kupfer(II)-chlorid und Ammonium- 40 molybdat in o-Dichlorbenzol bei ungefähr 150 °C. Auch können durch Sulfonierung der entsprechenden primären und sekundären Amine oder durch Umsetzung eines primären (oder sekundären N-Alkyl- oder Cycloalkyl)-Nitroanilins mit einem Phtha-locyanin, welches Chlormethyl- und Sulfonsäure- oder Carbon- 45 säuregruppen enthält, Phthalocyanine hergestellt werden, die als Ausgangsprodukte verwendet werden. Ferner können solche Aminophthalocyanine auch durch Umsetzung eines Phthalocyanins, welches Chlorsulfon'ylgruppen enthält, mit einem Monoacetylalkylendiamin oder einem Amino-N-benzyl- 50 acetamid in Gegenwart von Wasser und Behandeln des so erhaltenen Produktes (welches sowohl Sufonamid- als auch Sul-fonsäuregruppen enthält) mit wässrigem Alkali zur Hydrolyse der Acetylaminogruppe hergestellt werden, oder durch Umsetzung eines Phthalocyanins, welches Chlormethyl- und Sulfon- 55 säure- oder Carbonsäuregruppen enthält, mit einem Monoacetylalkylendiamin und Behandlung des so erhaltenen Produktes mit wässerigem Alkali zur Hydrolyse der Acetylaminogruppen. Ausserdem können durch direkte Sulfonierung oder durch gemeinsames Erwärmen einer Mischung geeigneter Carboxy- 60 oder Sulfophthalsäurederivate mit substituierten Phthalsäurederivaten, beispielsweise durch Erwärmen der Anhydride mit Harnstoff und einem Katalysator, in einem organischen Lösungsmittel und Reduktion der so erhaltenen Nitrophthalo-cyaninsulfon- oder -carbonsäure oder Hydrolyse der so erhalte- 65 nen Acylaminophthalocyaninsulfon- oder -carbonsäure, oder durch Umsetzung einer Phthalocyaninverbindung, welche Carbonsäurechloridgruppen enthält, mit einer Diaminobenzolsul-
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fon- oder -carbonsäure, einer Aminobenzolsulfonsäure oder einer Aminobenzoesäure, welche auch eine Nitrogruppe enthält, und Reduktion der so erhaltenen Nitroverbindung, oder schiesslich durch Umsetzung einer Phthalocyaninverbindung, welche Carbonsäurechloridgruppen enthält, mit einem N-Ami-nobenzylacetamid und anschliessende Hydrolyse des so erhaltenen Produktes mit wässerigem Alkali erhalten werden.
5. Nitrofarbstoffe
Farbstoffverbindungen der Nitroreihe, welche in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden können, sind vorzugsweise diejenigen der Formel z
I
NOg-D-N-Q
worin D einen Naphthalin- oder Benzolkern, welcher weitersubstituiert sein kann, bedeutet, das Stickstoffatom N in ortho-Stellung zur Nitrogruppe steht, Z Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest und Q Wasserstoff oder einen an den Stickstoff durch ein Kohlenstoff atom gebundenen organischen Rest bedeutet, und worin Q und Z nicht beide Wasserstoff sind, und Q an Z, wenn Z ein Kohlenwasserstoffrest ist oder an D in ortho-Stellung zum Stickstoffatom N unter Bildung eines heterocyclischen Ringes gebunden sein kan, und welche wenigstens eine Gruppe der Formel -NHR, wie oben definiert, enthalten.
Als besondere Beispiele von mindestens eine -NHR-Gruppe enthaltenden Farbstoffverbindungen, welche in dem erfindungsgemässen Verfahren als Ausgangsprodukte verwendet werden können, seien die Verbindungen der folgenden Klassen erwähnt:
1. Monoazoverbindungen der Formel
- OH
worin Di einen höchstens bicyclischen, von Azo- und -NHR-Gruppen freien Arylrest bedeutet und die -NHR-Gruppe vorzugsweise an die 6-, 7- oder 8-Stellung des Naphthalinkerns gebunden ist, und welche eine Sulfonsäuregruppe in 5- oder 6-Stellung des Napththalinkerns enthalten können.
Di kann dabei einen Rest der Naphthalin- oder Benzolreihe bedeuten, welcher keine Azosubstituenten enthält, beispielsweise einen Stilben-, Diphenyl-, Benzthiazoylphenyl- oder Diphenylaminrest. In dieser Klasse sind auch die verwandten Farbstoffe zu beachten, in welchen die -NHR-Gruppe, statt an den Naphthalinkern gebunden zu sein, an eine an die 6-, 7- oder 8-Stellung des Naphthalinkerns gebundenen Benzoylamino-oder Anilinogruppe gebunden ist.
Besonders wertvolle Ausgangsfarbstoffe sind jene, worin Di einen sulfonierten Phenyl- oder Naphthylrest bedeutet, insbesondere denjenigen, welche eine -SChH-Gruppe in ortho-Stellung zur Azobindung enthalten; der Phenylrest kann weitersubstituiert sein, beispielsweise durch Halogenatome, wie Chlor, Alkylreste, wie Methyl, Acylaminogruppen, wie Ace-tylamino, und Alkoxyradikale, wie Methoxy.
2. DisazoVerbindungen der Formel, worin Di einen Rest der Azobenzol-, Azonaphthalin- oder Phenylazonaphthalinreihe bedeutet und der Naphthalinkern durch die -NHR-Gruppe und gewünschtenfalls durch Sulfonsäure, wie in Klasse 1, substituiert ist.
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6
3. Monoazoverbindungen der Formel
-NEU
worin Di einen höchstens bicyclischen Arylrest, wie in der Klasse 1 beschrieben und vorzugsweise einen Disulfonaphthyl-oder Stilbenrest bedeutet und der Benzolkern weitere Substituenten, wie Halogenatome oder Alkyl-, Alkoxy-, Carbonsäure-und Acylaminogruppen enthalten kann.
4. Mono- oder Disazoverbindungen der Formel worin Pc einen Phthalocyaninkern, vorzugsweise Kupferphtha-loyamin, v|/-OH und/oder -NH-Z' ein Brückenglied, aromatische Brücke, und n und m jedes 1,2 oder 3 bedeuten und gleich oder verschieden sein können, vorausgesetzt dass n + m nicht 5 grösser als 4 ist.
9. Nitrofarbstoffe der Formel
Y-NH-13-NHR
10
NO,
H-N-D1-N=N^K
H
worin Di einen Arylenrest, wie einen Rest der Azobenzol-, Azo-naphthalin- oder Phenylazonaphthalinreihe, oder vorzugsweise einen höchstens bicyclischen Arylenrest der Benzol- oder 2 Naphthalinreihe und K den Rest einer Naphtholsulfonsäure oder den Rest einer enolisierten oder enolisierbaren Keto-methylenverbindung(wie ein Acetoacetarylid oder ein 5-Pyra-zolon) mit der OH-Gruppe in ortho-Stellung zur Azogruppe bedeuten. Di bedeutet vorzugsweise einen Rest der Benzol- 2 reihe, der eine Sulfonsäuregruppe enthält.
5. Mono- oder Disazoverbindungen der Formel
D1-N=N-K2-NKR
worin Di einen Rest der für Di in den Klassen 1 und 2 oben definierten Typen und K2 den Rest einer enolisierbaren Ketome-thylenverbindung (wie ein Acetoacetarylid oder ein 5-Pyrazo-lon) mit der OH-Gruppe in ortho-Stellung zur Azogruppe bedeuten.
6. Die Metallkomplexverbindungen, z. B. die Kupfer-,
Chrom- und Kobaltkomplexe, der Farbstoffe der angegebenen Formeln, worin Di, K und K2 die jeweils angegebenen Bedeutungen haben und ferner eine metallisierbare Gruppe (bei- 40 spiels weise eine Hydroxyl-, niedrigere Alkoxy- oder Carbonsäuregruppe) in ortho-Stellung zur Azogruppe in Di vorhanden ist.
7. Anthrachinonverbindungen der Formel
35
NI LR
NH—Z'-NHR
worin der Anthrachinonkern eine zusätzliche Sulfonsäuregruppe in der 5-, 6-, 7- oder 8-Stellung enthalten kann und Z' ein 55 Brückenglied bedeutet, welches vorzugsweise ein zweiwertiger Rest der Benzolreihe ist, beispielsweise einen Phenylen-, Diphe-nylen- oder 4,4'-Stilben- oder -Azobenzolrest. Vorzugsweise sollte Z' eine Sulfonsäuregruppe für jeden vorliegenden Benzolring enthalten.
8. Phthalocyaninverbindungen der Formel
(SOg— (ü)n (S02NK-Z'-NHR)m worin V und B monocyclische Arylkerne bedeuten und die Nitrogruppe in V in ortho-Stellung zur NH-Gruppe steht.
Als Ausgangsfarbstoffe kommen in den genannten Farbstoffklassen beispielsweise die folgenden in Frage:
In Klasse 1 :
6-Amino-l-hydroxy-2-(2,-sulfophenylazo)-naphthalin-3-sulfon-20 säure,
6-Methylamino-l-hydroxy-2-(4' -acetylamino-2' -sulfophenyl-azo)-naphthaIin-3-sulfonsäure,
8-Amino-l-hydroxy-2-(2'-sulfophenylazo)-naphthalin-3,6-disul-fonsäure,
25 8-Amino-l-hydroxy-2-(4'-chlor-2'-sulfophenylazo)-naphthalin-3,5-disulfonsäure,
7-Amino-2-(2',5'-disulfophenylazo)-l-hydroxynaphthalin-3-sul-fonsäure,
7-Methylamino-2-(2 ' -sulfophenylazo)-l -hydroxynaphthalin-3-30 sulfonsäure,
7-Methylamino-2-(4'-methoxy-2'-sulfophenylazo)-l-hydroxy-naphthalin-3-sulfonsäure,
8-(3'-AminobenzoylaminoM -hydroxy-2-(2 ' -sulfophenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure,
8-Amino'-l-hydroxy-2,2' -azonaphthalin-1 ' ,3' ,5' ,6-tetrasulfon-säure,
8-Amino-l-hydroxy-2,2'-azonaphthalin-l ' ,3,5'-trisulfonsäure, 6-Amino-l-hydroxy-2,2'-azonaphthalin-l',3,5'-trisulfonsäure,
6-Methylamino-l-hydroxy-2,2'-azonaphthalin-r,3,5'-trisulfon-säure,
7-Amino-l-hydroxy-2,2'-azonaphthalin-l',3-disulfonsäure,
8-Amino-l-hydroxy-2-(4'-hydroxy-3,-carboxyphenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure,
6-Amino-l-hydroxy-2-(4'-hydroxy-3'-carboxyphenylazo)-naph-43 thalin-3,5-disuIfonsäure.
In Klasse 2:
8-Amino-l-hydroxy-2-[4'-(2"-sulfophenylazo)-2'-methoxy-5'-methylphenylazo]-naphthalin-3,6-disulfonsäure, 50 8-Amino-l-hydroxy-2^4'-(4"-methoxyphenylazo)-2'-carboxy-phenylazo]-naphthalin-3,6-disulfonsäure,
8-Amino-1 -hydroxy-2-[4 ' -(2 " -hydroxy-3 " ,6 "-disulfo-1 " -naphthyl-azo)-2 ' -carboxyphenylazo]-naphthalin-3,6-disulfonsäure, 4,4'-Bis-(8"-amino-l "-hydroxy-3",6"-disulfo-2"-naphthylazo)-3,3'-dimethoxydiphenyl,
6-Amino-l-hydroxy-2-[4'-(2"-sulfophenylazo)-2'-methoxy-5'-methylphenylazo]-naphthalin-3,5-disulfonsäure.
In Klasse 3:
2-(4'-Amino-2'-methylphenylazo)-naphthalin-4,8-disulfonsäure,
2-(4'-Amino-2'-aectylaminophenylazo)-naphthalin-5)7-disulfon-
säure,
4-N itro-4' -(4" -methylaminophenylazo)-stilben-2,2' -disulfon-säure,
65 4-Nitro4'-(4"-amino-2"-methyl-5"-methoxy-phenylazo)-stilben-2,2'-disulfonsäure,
4-Amino4'-(4"-methoxyphenylazo)-stilben-2,2'-disulfonsäure, 4-Amino-2-methylazobenzol-2' ,5 ' -disulfonsäure.
60
7
In Klasse 4:
1 -(2' ,5 ' -Dichlor-4 ' -sulfophenyl)-3-methyl-4-(3 " -amino-4 " -sulfo-phenylazo)-5-pyrazolon,
l-(4'-Sulfophenyl)-3-carboxy-4-(4'-amino-3"-sulfophenylazo)-5-pyrazolon, 5
H2'-Methyl-5'-sulfophenyl)-3-methyl4-(4"-amino-3"-sulfophe-nylazo)-5-pyrazolon,
1 -(2 ' -Sulfophenyl)-3-methyl4-(3 " -amino4"-sulfophenylazo)-5-pyrazolon,
4-Amino4'-(3"-methyl-l"-phenyl4"-pyrazol-5"-onylazo)-stil- I0 ben-2,2'-disulfonsäure,
4-Amino4' -(2 " -hydroxy-3 " ,6 "-disulfo-1 " -naphthylazo)-stilben-2,2'-disulfonsäure,
8-Acetylamino-l-hydroxy-2-(3' -amino-4' -sulfophenylazo)-naph-thalin-3,6-disulfonsäure, i5
7-(3'-Sulfophenylamino)-l-hydroxy-2-(4'-amino-2'-carboxyphe-nylazo)-naphthalin-3-sulfonsäure,
8-Phenylamino-l -hydroxy-2-(4" -amino-2 ' -sulfophenylazo)-naph-thalin-3,6-disulfonsäure,
6-Acetylamino-l-hydroxy-2-(5'-amino-2'-sulfophenylazo)-naph- 20 thalin-3-sulfonsäure.
In Klasse 5:
l-(3'-Aminophenyl)-3-methyl4-(2',5'-disulfophenylazo)-5-pyra-zolon, 25
l-(3'-Aminophenyl)-3-carboxy4-(2'-carboxy4'-sulfophenyl-azo)-5-pyrazolon,
4-Amino4'-[3"-methyl4"-(2" ',5" '-disuIfophenyIazo)-l "-pyra-zol-5"-onyl]-stilben-2,2'-disulfonsäure,
l-(3'-Aminophenyl>3-carboxy-4-[4"-(2" ',5" '-disulfophenylazo)- 30
2 " -methoxy-5" -methylphenylazo]-5-pyrazolon.
In Klasse 6:
Der Kupferkomplex von 8-Amino-l-hydroxy-2-(2'-hydroxy-5"-
sulfophenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure, 35
der Kupferkomplex von 6-Amino-l-hydroxy-2-(2'-hydroxy-5'-
sulfophenylazo)-naphthalin-3-sulfonsäure,
der Kupferkomplex von 6-Amino-l-hydroxy-2-(2'-hydroxy-5'-
sulfophenylazo)-naphthalin-3,5-disulfonsäure,
der Kupferkomplex von 8-Amino-l-hydroxy-2-(2'-hydroxy-3'- 40
chlor-5 ' -sulfophenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure,
der Kupferkomplex von 6-Methylamino-l-hydroxy-2-(2'-car-
boxy-3'-chlor-5'-sulfophenylazo)-naphthalin-3-sulfonsäure,
der Kupferkomplex von 8-Amino-l-hydroxy-2-[4'-2"-sulfophe-
nylazo)-2 ' -methoxy-5' -methylphenylazo]-naphthalin-3,6-disul- 45
fonsäure,
der Kupferkomplex von 6-Amino-l-hydroxy-2-[4'-(2",5"-disuIfo-
phenylazo)-2'-methoxy-5'-methylphenylazo]-naphthalin-3,5-
disulfonsäure,
der Kupferkomplex von l-(3'-Amino4'-sulfophenyl)-3-methyl- 50 4-[4"-(2"',5"'-disulfophenylazo)-2"-methoxy-5"-methylpheny-lazo]-5-pyrazolon,
der Kupferkomplex von 7-(4'-Amino-3'-sulfoanilino)-l-hydroxy-2-[4"-(2" ',5" '-disulfophenylazo)-2"-methoxy-5"-me-thylphenylazo]-naphthalin-3-sulfonsäure. 55
der Kupferkomplex von 6-(4'-Amino-3'-sulfoanilino)-l-hydroxy-2-<2"-carboxyphenylazo)-naphthalin-3-sulfonsäure, der 1,2-Chromkomplex von 7-Amino-6'-nitro-l,2'-dihydroxy-2,l'-azonaphthalin-3,4'-disulfonsäure,
der 1,2-Chromkomplex von 6-Amino-l -hydroxy-2-(2 ' -carboxy- 60
phenyIazo)-naphthalin-3-sulfonsäure,
der 1,2-Chromkomplex von 8-Amino-l-hydroxy-2-(4'-nitro-2'-
hydroxyphenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure,
der 1,2-Kobaltkomplex von 6-(4'-Amino-3'-sulfoanilino)-l-
hydroxy-2-(5 " -chlor-2 " -hydroxyphenylazo)-naphthalin-3-sulfon- 65
säure,
der 1,2-Chromkomplex von l-(3'-Amino4'-sulfophenyl)-3-me-thvl4-(2"-hydroxy-4"-sulfo-l"-naphthylazo)-5-pyrazolon,
626650
der 1,2-Chromkomplex von 7-(4'-Sulfoanilino)-l-hydroxy-2-(4"-amino-2 " -carboxyphenylazo)-naphthalin-3-sulfonsäure, der 1,2-Chromkomplex von l-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-4-(4"-nitro-2"-carboxyphenylazo)-5-pyrazolon.
In Klasse 7 :
1 -Amino4-(3' -amino4 ' -sulfoanilino)-anthrachinon-2-sulfon-säure,
l-Amino4-(4'-amino-3'-sulfoanilino)-anthrachinon-2,5-disulfon-säure,
l-Amino4-[4'-(4"-amino-3'-sulfophenyl)-anilino]-anthrachinon-2,5-disulfonsäure,
l-Amino4-[4'-(4"-amino-2"-sulfophenylazo)-aninilo]-anthrachi-non-2,5-disulfonsäure,
l-Amino4-(4'-methylamino-3-sulfoanilino)-anthrachinon-2-sul-fonsäure.
In Klasse 8:
3-(3 '-Amino4'-sulfophenyI)-sulfamylkupferphthalocyanin-tri-3-sulfonsäure,
Di4-(3 ' -amino4 ' -sulfophenyl)-sulf amylkupf erphthalocy anin-di-
4-sulfonsäure,
3-(3'-Aminophenylsulfamyl)-3-sulfamylkupferphthalocyanin-di-
3-sulfonsäure.
In Klasse 9:
4-Amino-2'-nitro-diphenylamin-3,4'-disulfonsäure. Als Zwischenprodukt der Formel das durch Diazotierung und Kupplung in den Endfarbstoff übergeführt werden kann, sei z. B. das folgende genannt:
Geeignete Kupplungskomponenten K-H sind z. B.: 3-Kre-sol, Phenol4-sulfonsäure, ß-Naphthol, 2-Naphthol-6- oder -7-sul-fonsäure, 2-Naphthol-3,6- oder -6,8-disulfonsäure, l-Naphthol-4-sulfonsäure, l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, l-(4'-Sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, l-(2',5'-Dichlor4'-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 3-Aminocarbonyl4-methyl-6-hydroxypyridon-2, l-Äthyl-3-cyan- oder -3-chlor4-methyl-6-hydroxypyridon-2, 1 -Äthyl-3-sulfomethyl4-methyl-6-hydroxypyridon-2,2,4,6-T ri-amino-3-cyanpyridin, 2-(3 ' -Sulfophenylamino)-4,6-diamino-3-cyanpyridin, 2-(2 ' -Hydroxyäthylamino)-3-cyan-4-methyl-6-ami-nopyridin, 2,6-Bis-(2 ' -hydroxyäthyl-amino)-3-cyan-4-methylpyri-din, 2-Benzoylamino-5-naphthol-7-sulfonsäure, 1-Benzoylamino-8-naphthol-3,6- oder -4,6-disulfonsäure, Phenol, p-Kresol, Ace-toacetanilid und Acetoacet-2-methoxyanilin-5-sulfonsäure, 1 -(4' -Sulfophenyl)-pyrazolon-(5)-3-carbonsäure, 3-Methylpyra-zolon-(5), 4-Hydroxychinolon-(2), 8-Acetylamino-l-naphthol-3-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure, 1-Naphthol-4,6- oder 4,7-disulfonsäure.
626650
8
Die Herstellung der Farbstoffe der Formel (1) und deren Farbstoffzwischenprodukte erfolgt vorzugsweise in wässeriger Lösung oder Suspension, bei niedriger Temperatur und bei schwach saurem, neutralem bis schwach alkalischem pH-Wert. Vorteilhaft wird der bei der Kondensation freiwerdende Fluorwasserstoff laufend durch Zugabe wässriger Alkalihydroxyde, -carbonate oder-bicarbonate neutralisiert. Die Diazotierung der eine diazotierbare Aminogruppe enthaltenden Zwischenprodukte erfolgt in der Regel durch Einwirkung salpetriger Säure in wässerig-mineralsauerer Lösung bei tiefer Temperatur, die Kupplung bei schwach sauren, neutralen bis schwach alkalischen pH-Werten.
Die Farbstoffe der Formel (1) zeichnen sich gegenüber solchen, die keine Sulfogruppe in ortho-Stellung zur Aminogruppe am Triazinring enthalten, durch eine höhere Reaktivität aus.
Sie eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Materialien, wie Seide, Leder, Wolle, Superpolyamidfa-sern und Superpolyurethanen, insbesondere aber cellulosehalti-ger Materialien faseriger Struktur, wie Leinen, Zellstoff, regenerierte Cellulose und vor allem Baumwolle. Sie eignen sich sowohl für das Ausziehverfahren als auch zum Färben nach dem Foulardfärbeverfahren, wonach die Ware mit wässerigen und gegebenenfalls auch salzhaltigen Farbstofflösungen imprägniert wird, und die Farbstoffe nach einer Alkalibehandlung oder in Gegenwart von Alkali, gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung fixiert werden.
Sie eignen sich auch zum Druck, insbesondere auf Baumwolle, ebenso aber auch zum Bedrucken von stickstoffhaltigen Fasern, z. B. von Wolle, Seide oder Wolle enthaltenden Mischgeweben.
Es empfiehlt sich, die Färbungen und Drucke einem gründlichen Spülen mit kaltem und heissem Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz eines dispergierend wirkenden und die Diffusion der nicht fixierten Anteile fördernden Mittels zu unterwerfen.
In den nachfolgenden Beispielen bedetaten die Teile
Gewichtsteile, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
5 26,8 Teile 1,4-Diaminobenzol-2,5-disulfonsäure werden in 200 Vol.-Teilen Wasser unter Zusatz von Natronlauge neutral gelöst. Bei 0° werden innert 15 Minuten 13,6 Teile 2,4,6-Trifluor-1,3,5-triazin zugetropft und gleichzeitig durch Zugabe von Natronlauge der pn-Wert des Reaktionsgemisches bei 6 gehal-10 ten. Nach beendeter Kondensation fügt man eine Lösung von 19,5 Teilen des Natriumsalzes der l-Aminobenzol-3-sulfonsäure in 60 Teilen Wasser zu und hält durch gleichzeitge Zugabe von Natronlauge den pH-Wert zwischen 6 und 7. Die Temperatur beträgt am Ende 20°. Man fügt nun 7 Teile festes Natriumnitrit 15 zu und giesst nach dessen vollständiger Auflösung das Reaktionsgemisch auf eine Mischung von 25 Vol.-Teilen 10n-Salz-säure und 100 Teilen zerstossenem Eis. In die so erhaltene Dia-zolösung giesst man nun eine neutralisierte Lösung von 29 Teilen 1 -Äthyl-3-sulfomethyl4-methyl-6-hydroxypyridon-(2)-5-car-20 bonsäureamid in 100 Teilen Wasser, stellt auf pH 7,5 und rührt bei diesem pH-Wert, bis die Kupplung vollständig ist. Durch Zugabe von Kaliumchlorid zum Reaktionsgemisch wird der Farbstoff ausgefällt und anschliessend durch Filtration isoliert. Nach dem Trocknen und Mahlen erhält man ein oranges Farb-25 stoffpulver, das Baumwolle aus wässerigen Flotten in farbstarken, leicht rotstichig gelben Nuancen färbt.
Verwendet man nach beendeter Kondensation von 2,4,6' Trifluor-l,3,5-triazinmit l,4-Diaminobenzol-2,5-disulfonsäure anstelle von Metanilsäure die in nachfolgender Tabelle 1 aufge-30 führten Amine, anstelle von l-Äthyl-3-sulfomethyl4-methyl-6-hydroxypyridon-(2)-5-carbonsäureamid die genannten Kupplungskomponenten, so erhält man weitere wertvolle Farbstoffe, die auf Cellulosefasern die angegebenen Nuancen ergeben.
35
Tabelle 1
Nr. Amin
Kupplungskomponente
Farbton auf Cellulose
1
2
3
4
5
6
7
8
Ammoniak l-(4'-Sulfophenyl)-3-carboxy-pyrazolon-(5)
N-Methylanilin l-(2',5'-Dichlor4'-sulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5)
l-Amino4-methylbenzol-3-sulfonsäurel-(4',8'-Disulfonaphth-2'-yl)-3-methyl-pyrazolon-(5)
9
10
11
12
13
14
15
1 -Amino-2-methylbenzol 2-Amino-äthylalkohol 1 -Aminobenzol-4-sulfonsäure 4-Amino-benzylsulfonsäure-( 1 ) 2-Amino-äthansulfonsäure
Morpholin Diäthylamin
2-Methylamino-äthanolsulfat
1-Amino4-acetylaminobenzol-3-sulfonsäure
1 -Amino-3-hydroxybenzol4-car-bonsäure
2-Methylamino-äthan-sulfonsäure 2-Aminonaphthalin4,8-disulfonsäure
16 Cyclohexylamin l-Äthyl-3-aminocarbonyl4-methyl-6-hydroxypyridon-(2)
1-Äthyl-3-ammocarbonyl4-methyl-6-hydroxypyridon-(2) 3-Aminocarbonyl4-sulfomethyl-2,6-dihydroxypyridin
2-(3'-Sulfophenylamino>4,6-diamino-3-cyanyridin l-Hydroxynaphthalin4-sulfonsäure
1-Hydroxynaphthalin4,6-disulfonsäure
2-Hydroxynaphthalin-6,8-disulfonsäure 2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure 2-Acetylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure l-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
1-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure
2-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
HO
Cu 0 S0.7H
à-
Gelb Gelb
Rotstichig Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Rot
Blaustichig
Rot
Rot
Rot
Rot
Gelbstichig Rot
Blaustichig Rot Rot Rot
Rotstichig Blau
HO EH,
17 Dibutylamin
H0,S-D
-E=E-S0,H
S05ES02H
SO,H 2
Blau
626 650
Beispiel 2
In die Lösung vom 13,4 Teilen l,4-Diaminobenzol-2,5-disulfonsäure in 200 Vol.-Teilen Wasser werden bei 0° 6,8 Teile 2,4,6-Trifluor-1,3,5-triazin eingetropft und unter ständigem Abstumpfen des freiwer-denden Fluorwasserstoffs ein pH-Wert von 4 bis 5 aufrechterhalten. Den Reaktionsablauf verfolgt man chromatographisch. Die erhaltene Lösung des Zwischenproduktes kondensiert man bei einem pH-Wert von 7 bis 8 bei 10 bis 20° mit 31 Teilen des durch Kuppeln von diazotierter l-Aminobenzol-2-sulfonsäure
Na0,S' 3
SO,Na 3
■N=N-
mit l-(4'-Nijrophenylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfon-säure und anschliessende Reduktion der Nitrogruppe mit Natriumsulfid erhaltenen Aminoazofarbstoffes. Der Farbstoff wird mit Kochsalz vollständig ausgesalzen, abgesaugt, gewaschen und wieder in 500 Vol.-Teilen Wasser neutral gelöst. Durch Weiterdiazotieren des erhaltenen Aminoazofarbstoffes und Kuppeln mit 15 Teilen l-Hydroxy-naphtha!in-4,6-disulfon-säure wird der Farbstoff der Formel
S0,Na 3
SO,Na
3
»H-f
-COHN 0H
Na0,S 3
SO,Na
N=N-
S0,Na 3
erhalten, der mit Kochsalz ausgefällt, isoliert und dann gewaschen und getrocknet wird. Er stellt ein dunkelrotes Pulver dar,
dàs sich in Wasser mit roter Farbe löst.
Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften werden erhalten,
wenn man da primäre Kondensationsprodukt aus 2,4,6-Trifluor- 25 einigt. 1,3,5-triazin und l,4-Diaminobenzol-2,5-disulfonsäure gemäss den Angaben des Beispiels 2 mit äquivalenten Teilen der in Spalte 2 der nachfolgenden Tabelle 2 aufgeführten Aminoazo-farbstoffen kondensiert und anschliessend mit den in Spalte 3 aufgeführten Kupplungskomponenten zu Farbstoffen verTabelle 2
Nr. Aminoazofarbstoff
Kupplungskomponente
Farbton auf Cellulose
1 i
3
4
l-Aminobenzol-2-sulfonsäure^2-Acetylamino-5-hydroxynaph-thalin-3-sulfonsäure (verseift)
l-Amino-3-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure—l-(2',5'-Dichlor-4'-sulfophenyl)-3-methylpyrazolon-(5) (verseift) l-Amino-3-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure-*-l-Hydroxynaph-thalin-3,6-disulfonsäure (verseift)
SO^H
H2N OH
-N=N-
S0,H 3
1-Äthyl-3-sulfomethyl-4-methyl-6- . Orange hydroxypyridon-(2)
1 -Äthyl-3-sulfomethyl-4-methyl-6- Gelb hydroxypyridon-(2)
2-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfon- Orange säure l-(4 ' -Sulfophenyl)-3-methylpyra- Grün zolon-(5)
Färbevorschrift I
2 Teile des gemäss Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden unter Zusatz von 0,5 Teilen m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit der erhaltenen Lösung wird ein Baumwollgewebe imprägniert, sodass es um J5 75% seines Gewichtes zunimmt, und dann getrocknet.
Danach imprägniert man das Gewebe mit einer 20° warmen Lösung, die pro Liter 5 Gramm Natriumhydroxyd und 300 Gramm Natriumchlorid enthält, quetscht auf 75% Gewichtszunahme ab, dämpft die Färbung während 30 Sekunden bei 100 gQ bis 101°, spült, seift während einer Viertelstunde in einer 0,3 %igen kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet.
Färbevorschrift II
2 Teile des gemäss Beispiel 1 erhältlichen Farbstoffes werden in 100 Teilen Wasser gelöst.
Die Lösung gibt man zu 1900 Teilen kaltem Wasser, fügt 60 Teile Natriumchlorid zu und geht mit 100 Teilen eines Baum-wollgewebes in dieses Färbebad ein.
Man steigert die Temperatur auf 40°, wobei nach 30 Minuten 40 Teile kalzinierte Soda und nochmals 0 Teile Natriumchlorid zugegeben werden. Man hält die Temperatur 30 Minuten auf 40°, spült und seift dann die Färbung während 15 Minuten in einer 0,3%igen kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet.
G
Claims (4)
- (1)worin Ri Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkyl- 15 gruppe,und R2 Wasserstoff, eine niedrigmolekulare Alkyl-gruppe, ein Arylrest oder der Rest eines organischen sulfogrup-penhaltigen Farbstoffes ist, wobei Ri und R2 zusammen mit dem Stickstoffatom einen Ring bilden können, ein X ein Rest -N=N-K, worin K der Rest einer Kupplungskomponente ist, 20 und das andere X ein Sulfogruppe ist, und wobei der Benzolring A noch weitere Substituenten enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel
- 2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Diamin der Formel (2), worin das eine X' eine primäre Aminogruppe, das andere X' eine Sulfogruppe ist, mit 2,4,6-Trifluor-l,3,5-triazin umsetzt, anschliessend mit einem Amin der Formel (3) kondensiert, worin Ri Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe, R2 Wasserstoff, eine niedrigmolekulare Alkylgruppe oder ein Arylrest ist, wobei Ri und R2 zusammen mit dem Stickstoffatom einen Ring mit maximal 6 Kohlenstoffatomen bilden können, der durch weitere Hete-roatome, wie Sauerstoff oder Schwefel, unterbrochen sein 60 kann, und zum Schluss die primäre Aminogruppe X' diazotiert und auf eine Kupplungskomponente K-H kuppelt.(2) ,worin ein X' eine primäre Aminogruppe ist und das andere X' eine Sulfogruppe ist, und wobei der Benzolring A noch weitere : Substituenten enthalten kann, mit 2,4,6-Trifluor-l,3,5-triazin umsetzt, das entstandene Kondensationsprodukt mit einer Verbindung der Formel✓ R1 HN J-xr22PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der FormelFÀN. Ni HC C - NVAminonaphtholsulfonsäure verwendet.5. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kupplungskomponente der Formel K-H eine Kupplungskomponente der Pyrazolon-, 6-Hydroxypyridon-oder der Di- oder Triaminopyridinreihe verwendet.-R1
- 3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kupplungskomponente der Formel K-H eine Kupplungskomponente der Benzol- oder Naphthalinreihe oder 65 der heterocyclischen Reihe verwendet.(3)5055kondensiert, worin Ri Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe, R2 Wasserstoff, eine niedrigmolekulare Alkyl-gruppe, ein Arylrest oder der Rest eines organischen sulfogrup-penhaltigen Farbstoffes ist, wobei Ri und Rz zusammen mit dem Stickstoffatom einen Ring bilden können, und zum Schluss die primäre Aminogruppe X' diazotiert und auf eine Kupplungskomponente K-H kuppelt.
- 4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kupplungskomponente der Formel K-H eine
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