CH620610A5 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung an einer Freibiegemaschine, zur Einstellung der Eintauchtiefe des Oberwerkzeugs unter Berücksichtigung der vorgegebenen Nenndicke des Werkstückes, der Rillenbreite des Unterwerkzeugs und des gewünschten Biegewinkels.

Es ist zwar schon eine Steuereinrichtung an einer Freibiegemaschine bekannt, vgl. DE-AS 2 044 199, bei welcher ein vorgegebener Biegewinkel durch Verstellen der Eintauchtiefe erfolgt, wobei mittels einem an dem Oberwerkzeug angeordneten, die Winkellage eines oder beider abgebogenen Teile des Werkstückes bei verminderter Zustellgeschwindigkeit abtastenden Parallelgestänge den Istwert über einen Drehmelder anzeigt und dementsprechend die Eintauchtiefe des Oberwerkzeuges bei verminderter Zustellgeschwindigkeit eingestellt wird. Die Messeinrichtung besteht dabei aus einem parallelogrammartig ausgebildeten Messgestänge, durch welche zwei ausserhalb der Verformungszone liegende Messpunkte abgetastet werden. Das am Oberwerkzeuge angeordnete Messgestänge kann bei bestimmten Biegeaufgaben hinderlich sein.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Steuereinrichtung zu schaffen, durch welche der Biegevorgang nicht behindert wird.

Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass in unmittelbarer Nähe der Verformungszone des Werkstückes mindestens ein Messgeber einer Dickenmesseinrichtung angeordnet ist, welcher die tatsächliche Dicke des Werkstückes abtastet, und dass ein Steuergerät für den Maschinenantrieb vorgesehen ist, welches mit einem Programmträger und einer Lageregelung verbunden ist, in der Weise, dass das Steuergerät den Maschinenantrieb solange unterbricht, bis das Oberwerkzeug mit Hilfe der Lageregelung auf eine im Programmträger gespeicherte, dem Istwert der Dicke des Werkstückes entsprechende Eintauchtiefe eingestellt ist.

Man kann hierbei ohne weitere komplizierte Steuersysteme in die Programmiereinrichtung eines Rechners mit Speicher und Comparator die Rillenweite nebst Korrekturfaktoren für die jeweilige Maschine, gegebenenfalls auch die Materialrückfederung, und den gewünschten Biegewinkel eingeben und danach die Oberwerkzeugzustellung steuern.

Auf diese Weise braucht man jeweils nur noch die Nenndicke des zu verformenden Werkstückes in die Programmiereinrichtung einzugeben und durch die Dickenmesseinrichtung die Abweichungen von der vorgegebenen Nenndicke messen und über den Rechner in die Lageregelung eingeben, die eine entsprechende Korrektur der Eintauchtiefe über die Oberwerkzeugstellvorrichtung vornimmt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, das Steuergerät in den Stromkreis des Maschinenantriebes so einzuschalten, dass der Impuls zur Messung und Lageregelung des Oberwerkzeuges mit der Pressenbetätigung gegeben wird.

Die Blechdickenmesseinrichtung kann mit mehreren Messgebern versehen und diese können so geschaltet sein, dass die Lageregelung der Eintauchtiefe nach einem Mittelwert erfolgt.

Um die Blechdickentoleranzen in unmittelbarer Nähe der Verformungszone abtasten zu können, können die Messgeber verschieden ausgestaltet sein.

Man kann den Messgeber mit einem flexiblen Kabel versehen und von oben auf das Werkstück aufsetzen.

In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand einer vollautomatischen Steuereinrichtung beispielsweise erläutert und beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Gesenkbiegepresse, in der die erfindungsgemässe Steuereinrichtung eingebaut ist,

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Unterwerkzeug dieser Gesenkbiegepresse,

Fig. 3 einen Schnitt II-II von Fig. 2 mit näheren Einzelheiten der Anordnung des Messkopfes,

Fig. 4 ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung.

In den Fig. 1-3 ist die Anordnung der erfindungsgemässen Steuereinrichtung an einer Freibiegemaschine (Gesenkbiegepresse) gezeigt. Hier ist mit 10 ein Unterwerkzeug mit seiner Rille 18 mit 11 das unten an einem Pressenstössel 16 befestigte Oberwerkzeug, mit 13 ein Presszylinder und mit 12 dessen Presskolben bezeichnet. 15 ist ein Pressentisch mit 14 ein C-Ständer der Freibiegemaschine.

Das in der Rille 18 abzukantende Werkstück ist mit 21 bezeichnet.

In erfindungsgemässer Weise ist neben dem Unterwerkzeug 10 ober- und unterhalb des Biegetisches 15 eine Dickenmesseinrichtung, bestehend aus einer Halterung 23 mit dem Messgeber (Prüfkopf) 22 angeordnet. Die Halterung ist oben an einem Verstellkolben 26 befestigt, der in einem Führungsstück 25 verschieblich gelagert ist. Betätigt wird der Verstellkolben durch einen pneumatischen Arbeitszylinder 27. Bei Beaufschlagung des Arbeitszylinders 27 wird dabei der Messgeber 22 leicht gegen das Werkstück 21 angedrückt.

In Fig. 3 ist die Messeinrichtung in Einzelheit dargestellt. Hier ist zu sehen, dass in dem Führungsstück 25 ein Verdreh-sicherungsstift 29 eingeschraubt ist, der in eine Längsnut 28 des Verstellkolbens 26 eingreift. Der Messgeber 22 ist des weiteren in der Halterung 23 durch eine Klemmschraube 30 auschwechselbar gehalten. 24 ist das Verbindungskabel zum Steuergerät.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Steuereinrichtung sei am Blockschaltbild in Fig. 4 erläutert:

In die Programmiereinrichtung A wird vor Betätigung der Freibiegemaschine der Sollwert des Biegewinkels, die Nenndicke des Werkstückes, die Weite der Rille 18 und auch sonstige Maschinenwerte wie Ständerauffederung und zu erwar-

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tende Winkelrückfederung eingegeben und in einem Sollwertspeicher bzw. Konstantenspeicher B1 und B2 gespeichert.

Die jeweilige tatsächliche Stärke des Werkstückes 21 wird durch die Dickenmesseinrichtung mittes des Messgebers 22 gemessen und nebst den anderen in den Programmspeicher 5 eingegebenen Werten einem Rechner C übermittelt, der die daraus resultierende Eintauchtiefe bestimmt und diesen Wert in einen Schaltbefehlsspeicher D eingibt. Der Schaltbefehls-speicher D gibt diesen enthaltenen Wert weiter an die aus dem

Comparator E, der Steuerung K dem Istwert-Positionsspeicher G und dem Istwertgeber H gebildete Lageregelung und durch diese werden mechanische oder hydraulische Mittel für die untere Hubbegrenzung des Pressenstössels 16 (Eintauchtiefe) mit dem Oberwerkzeug 11 gesteuert.

Ein etwa noch bestehende Abweichung des Biegewinkels von seinem Sollwert wird als Korrekturfaktor in die Programmiereinrichtung eingegeben; sodann arbeitet die Vorrichtung vollautomatisch.

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2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

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1. Steuereinrichtung an einer Freibiegemaschine zur Einstellung der Eintauchtiefe des Oberwerkzeugs, unter Berücksichtigung der vorgegebenen Nenndicke des Werkstückes, der Rillenbreite der Unterwerkzeuge und des gewünschten Biegewinkels, dadurch gekennzeichnet, dass in unmittelbarer Nähe der Verformungszone des Werkstückes (21) mindestens ein Messgeber (22) einer Dickenmesseinrichtung angeordnet ist, welcher die tatsächliche Dicke des Werkstückes abtastet, und dass ein Steuergerät (F) für den Maschinenantrieb (12, 13) vorgesehen ist, welches mit einem Programmträger (A) und einer Lageregelung (E, F, G, H) verbunden ist, in der Weise, dass das Steuergerät (F) den Maschinenantrieb (12, 13) so lange unterbricht, bis das Oberwerkzeug (11) mit Hilfe der Lageregelung auf eine im Programmträger gespeicherte, dem Istwert der Dicke des Werkstückes entsprechende Eintauchtiefe eingestellt ist.

2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (F) in den Stromkreis des Maschinenantriebes (12, 13) so eingeschaltet ist, dass der Impuls zur Messung und Lageregelung mit der Pressenbetätigung gegeben wird.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Messgeber (22) vorgesehen und diese so geschaltet sind, dass die Lageregel ung der Eintauchtiefe nach einem Mittelwert erfolgt.

4. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Messgeber (22) mit einer flexiblen Leitung (24) versehen und von oben auf das Werkstück (21) aufsetzbar ist.