Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und zum Transport ein- oder mehrschichtiger Spanplatten Zur Herstellung und zum Transport ein- oder mehr schichtiger, gleichdicker, ebener Spanplatten aus mit Bindemittel versehenen Holzteilchen, Fasern oder dergl. werden die verschiedensten Verfahren und Vorrichtun gen benutzt.
Bekannt sind Spanplattenherstellungsverfahren mit Beschickblechen die im kontinuierlichen oder Reversier- durchgang unter der Streustation mit einem Spanvlies versehen, der Presse mit dem Formling zugeführt, nach Fertigpressung von der Spannplatte getrennt und der Formstation wieder zugeführt werden.
Nachteilig sind hierbei die unvermeidlichen Blechverwerfungen, die mit höheren Temperaturen und wachsenden Blechabmes sungen wesentlich zunehmen, wodurch die Bleche früh zeitig unbrauchbar werden, ausserdem die nicht ver meidbaren Blechtoleranzen bezüglich ihrer Dicke, sowie Begrenzung der Blechabmessungen besonders in der Breite durch die zur Verfügung stehenden Walzstrassen und die für höhere Temperaturen unbedingte Notwen digkeit, teuere Sonderbleche verwenden zu müssen, weiterhin ein unvermeidbarer Aufwand zur Abkühlung, die zwangsläufig die Lebensdauer der Bleche herabsetzt.
Diese Nachteile werden bis jetzt in einem Grossteil der Anlagen in Kauf genommen, da derartige Beschickbleche in bezug auf die Betriebssicherheit derartiger Anlagen und bezüglich holztechnologischer Verfahrensmöglich keiten den grössten Spielraum bieten.
Um die vorgenannten Nachteile zu vermeiden, wer den Einetagenanlagen mit Stahlbandbeschickung ver wendet, die jedoch bedingt durch ihre Kapazitätsbe schränkungen bezüglich der erreichbaren Heizzeiten in der Einetagenpresse in ihrer Anwendung beschränkt sind und bedingt durch die kurzen Heizzeiten technologische Schwierigkeiten mit sich bringen.
Ausserdem werden sogenannte Blechlos-Anlagen verwendet, wobei der Formling ohne jede Unterlage in der Heizpresse selbst zur Verpressung gelangt. Hierbei werden zwar die Nachteile der Blechanalgen bezüglich des nachteiligen Verhaltens der Bleche selbst beseitigt, dafür müssen aber folgende gravierende, unvermeidbare Schwierigkeiten in Kauf genommen werden, und zwar Abschälen oder Abschieben des in einer Kaltvorpresse vorgepressten Rohlings von einer ebenen oder flexiblen Unterlage oder Tablettieren des Spanvlieses in der Hauptpresse selbst unter Abdeckung des Formlings,
um schädliche Nebenwirkungen, wie Vorkondensation des Bindemittels zu vermeiden, oder Tablettieren mittels Bandtabletts, bei dem das unverdichtete Spanvlies durch seinen S-förmigen Ablauf auf die Heizplatte der Heiz- presse leicht Gefügeänderungen oder Beschädigungen erleidet. Beim letztgenannten Verfahren ist besonders der mechanische Aufwand gross und die Anlage dement sprechend störanfällig.
Bei den Tablettierverfahren müssen ausserdem Qua litätsverluste der tablettierten Oberfläche und Beschrän kungen in bezug auf den Feinheitsgrad des verwendeten Deckschichtmaterials in Kauf genommen werden. Der letztgenannte Nachteil ist besonders schwerwiegend, da die Weiterentwicklung deutlich zu Fein- und Feinstdeck- schichtspangut tendiert.
Die Herstellung von dünnen, grossformatigen Spanplatten ist bei dem Tablettierver- fahren ausserdem in Frage gestellt. Darüberhinaus sind vor allem holztechnologische Einschränkungen, bezüg lich Holzfeuchte, Beleimungsgrad, Elastizitätsmodul der verwendeten Holzarten charakterisierend für diese Ferti gungsverfahren.
Alle vorgenannten Systeme sind darüberhinaus mit dem unvermeidbar grossen Nachteil der wannenförmi- gen bikonkav-ähnlichen Ausbildung des Spanplatten querschnittes behaftet. Diese nachteilige Ausbildung wird im wesentlichen durch das starke Feuchtigkeitsge fälle von der Plattenmitte zum Rand hin bedingt und durch die ungleichmässige Ausdampfung über den Spanlpattenquerschnitt hervorgerufen.
Die Erfindung zeigt nun ein neues und fortschrittli- ches Verfahren in der Herstellung gleichdicker, ebener Spanplatten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das eingangs genannte Material in Streustationen auf durch einen Hauptkettenförderer bewegte einzelne mit ihren Schmalseiten dicht aufeinander folgende oder sich teil weise überlappende siebartige Unterlagen ein- oder mehrschichtig kontinuierlich aufgebracht,
das so erhalte ne Spanvlies durch Quertrennung auf die für die fertige Spanplatte entsprechende Länge gebracht, die Spanplat- tenrohlinge einschliesslich der Unterlagen einer Heiz- pressenbeschickungsvorrichtung zugeführt, in einer Mehr etagenheizpresse mit den Unterlagen verpresst,
die fertiggepressten Spanplatten an den Unterlagen aus der Heizpresse herausgezogen und diese nach Trennung von den Spanplatten mit Hilfe von Fördereinrichtungen unter Zwischenschaltung eines Speichers den Streustatio nen im geschlossenen Kreislauf kontinuierlich wieder zugeführt werden.
Weiterbildungen dieses Verfahrens bestehen darin, dass bei Hochfahren des Beschickkorbes alle geradzahli- gen Etagen beim Abwärtsfahren alle ungeradzahligen Etagen beschickt werden, weiterhin, dass eine gleicharti ge Unterlage als Abdeckung auf den geschütteten umver dichteten Spanplattenrohling aufgebracht, mitverpresst und anschliessend von der fertigen Spanplatte abgeschält und der Aufbringstelle zugeführt wird.
Ferner kann der auf dem Hauptkettenförderer an kommende Spanplattenrohling einschliesslich Unterlage auf eine Kontrollstation gebracht werden, während gleichzeitig der auf der Kontrollstation befindliche Span plattenrohling einschliesslich Unterlage in einen Heiz- pressenbeschickkorb gezogen wird. Eine weitere Ausge staltung dieses Verfahrens besteht darin,
dass ein in geschlossenem Kreislauf angeordneter Kettenförderer die durch die Kontrollstation ermittelten fehlgestreuten Rohlinge einschliesselich Unterlage erfasst, nach unten abführt, der Spanplattenrohling von der Unterlage getrennt, das dabei anfallende Spangut einer Auffangför- derschnecke zugeführt, während die Unterlage einem Beschickungskettenförderer zugeführt wird.
Eine erfindungsgemässe Einrichtung zur Durchfüh- rung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei sich gegenseitig an ihren Schmalseiten überlappende siebartige Unterlagen an ihren Kopfleisten durch Mitnehmer von einem über eine als Tisch ausge bildete Tragkonstruktion in horizontaler Richtung um laufenden Hauptkettenförderer mit seinem vorlaufenden, oberen Trum unter den Streustationen entlang geführt werden.
Eine vorteilhafte konstruktive Ausbildung der Ein schubeinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass an einem horizontal angeordneten, auf entsprechende Län ge einstellbaren Verbindungsglied, das von einem eine Horizontalbewegung erzeugenden Förderer antreibbar ist, Greifer angeordnet sind, welche die Kopfleiste der Unterlagen hintergreifen.
Weitere Ausgestaltungen der Einrichtungen bestehen darin, dass zwischen Kontrollstation und Heizpressenbe- schickkorb ein von der Kontrollstation steuerbarer Schwenktisch angeordnet ist und dass innerhalb der Heizpresse an den Heizplattenunterseiten siebartige Un terlagen angeordnet sind.
Besonders vorteilhaft ist es, den Heizpressenbe- schickkorb so auszuführem, dass seine unterste Etage durch eine geschlitzte, nach unten abgeschlossene Platte mit einem eingenen Förderer ausgestattet ist, während alle übrigen Etagen mit einem gemeinsamen Pressenein ziehbalken betätigbar sind. Eine Weiterbildung besteht darin, dass in jeder Etage ein diese nach unten abschlies- sendes Tablett angeordnet ist.
Der an die Heizpresse anschliessende Heizpressen- entleerkorb kann in der gleichen Weise wie der Be- schickkorb gesteuert werden.
Die hieran anschliessende Fördereinrichtung ist zweckmässig so ausgebildet, dass ein Umlenkförderer die fertig gepressten Spanplatten einschliesslich Unterlagen erfasst, an einer Trennstelle Spanplatten und Unterlagen getrennt und die einzelnen Unterlagen unter Zwischenschaltung eines Speichers über einen Beschickungsförderer dem Untertrum des Hauptkettenförderers so zugeführt werden, dass sie sich an ihren Schmalseiten überdecken und ein fortlaufendes Band bilden.
Die Erfindung gibt erstmals auf neue und fortschritt liche Weise Verfahren und Vorrichtung an, die die Nachteile aller im Stand der Technik in bezug auf einen engen Toleranzbereich der Spanplatten nach der Fertig pressung in bezug auf ihre Dicke bekannten Einrichtun- gen und Verfahren beseitigt.
Sie zeigt ferner den Weg, eine siebartige Unterlage durch eine Heizpresse hin- durchzuführen und somit bei Beibehalten aller bisher bekannten Streu- oder Schüttverfahren ohne technolo gische Einschränkungen bezüglich Holzart, Holzfeuchte,
Beleimungsgrad sowie unter Vermeidung einer Vorpres- se mit hohem spezifischem Pressdruck eine wesentliche Vereinfachung in der Herstellung von Spanplatten bei erhöhter Betriebssicherheit und Verringerung der Her stellungskosten der Anlage zu schaffen.
Durch den Einsatz siebartiger Unterlagen, die bei spielsweise aus Stahldrähten oder anderen Werkstoffen mit vergleichbaren Materialeigenschaften hergestellt wer den, wird auch erreicht, dass die bisher nötige Abkühl zeit, die für Pressbleche benötigt wird, wesentlich ver kürzt, sowie die gesamten Nachteile, wie Verziehen und Verwölben dieser Bleche, beseitigt werden.
Ausserdem wird hierdurch erstmals auf neue und fortschrittliche Weise die ungehinderte Dampfabfuhr beim Pressen durch die siebartigen Unterlagen erreicht und somit eine wannenförmige Ausbildung der fertigen Platten weitgehend vermieden. Dem Fachmann wird ausserdem ein Weg aufgezeigt, wie er durch Auflegen von siebartigen Unterlagen als Abdeckung des Spanvlie- ses eine weitere Verbesserung für die unbehinderte Dampfabfuhr in. der Heizpresse sorgen kann.
Anhand einer vereinfachten Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrich tung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine Anlage gemäss der Erfindung; Fig. 2 einen Ausschnitt der Anlage mit Kontrollag gregat, Einschubeinrichtung, Schwenktisch sowie den im geschlossenen Kreislauf angeordneten Kettenförderer; Fig. 3 schematisch den Beschick- und Entleerkorb einschliesslich Presse; Fig. 4 in schematischer Darstellung den Umlenkför- derer, den Speicher sowie den Beschickförderer bis zu seiner Einmündung an den Hauptkettenförderer.
Gemäss Fig. 1 werden beispielsweise siebartige Un terlagen 1, die sich mit ihren Schmalseiten 2 und 3 gegenseitig überdecken, an ihren als Kopfleiste 4 ausge bildeten und von Mitnehmern 5 eines Hauptkettenförde- rers 6 über einen Tisch zur kontinuierlichen Bildung des Spänevlieses unter einer Streu- oder Schüttstation 8 entlang geführt.
Eine nach der Streustation angeordnete Quertrennsäge führt die Trennung des kontinuierlichen Spanvlieses so durch, dass ensprechend der Überdek- kung der Schmalseite 2 und 3 der in kontinuierlicher Folge ankommenden Unterlagen 1 ein Räumtrenn- schnitt durchgeführt wird.
An die Antriebsstation 10 des Hauptkettenförderers schliesst sich eine Kontrollstation 11, beispielsweise Waage, an, auf die mit Hilfe der Einschubvorrichtung 12 jeweils ein Rohling 13 aufgezo gen wird, während gleichzeitig der in der Kontrollstation 11 befindliche Rohling 13 einschliesslich Unterlage ent weder über den Schwenktisch 14 einer Etage 15 des Heizpressenbeschickkorbes 16 zugeführt oder bei Fehl schüttung durch Hochklappen des Schwenktisches 14 mit Hilfe des Kettenförderers 20 nach unten abgezogen wird.
Die Beschickung des Heizpressenbeschickkorbes 16 geschieht nach dem Zeilensprungverfahren, die Beschickung der Presse 25 geschieht gemäss Beschrei bung zu Fig. 3 Nach Fertigpressen der Spanplatten in der Heizpresse 25 werden diese in den Entleerkorb 27 mit Hilfe eines Auszugbalkens 28, der hinter die Kopfleisten 4 der Unterlagen 1 fasst, gebracht.
Die Entleerung des Pressenkorbes 27 geschieht ebenfalls nach dem Zeilensprungverfahren. Eine Auszugsvorrich tung 30 erfasst die mit den fertigen Spanplatten 31 beladenen Unterlagen 1 und führt sie einem Umlenkför- derer 32 zu. An der Trennstelle 33 werden die Unterla gen- 1 nach unten abgeführt, während die Spanplatten 31 der Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Der Umlenk- förderer 32 beschickt einen Speicher 35, in dem die Unterlagen 1 gespeichert und bei Bedarf über den Beschickungsförderer 36 über tischähnliche Tragkon struktionen 37 geschleppt, dem Hauptkettenförderer 6 zugeführt werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Einschubvorrichtung 12 wird von einem Förderer 38 angetrieben und besitzt ein Verbindungsglied 39, welches mit seinen Greifern 40 und 41 hinter die Kopfleiste 4 der Unterlagen 1 einzeln fasst und somit in der Lage ist, gleichzeitig den in der Kontrollstation 11 befindlichen Rohling 13 abzuziehen, als auch einen neuen Rohling 13 vom Hauptkettenförde- rer her in die Kontrollstation 11 einzuziehen. Mittels Kettenförderer 20 werden Fehlschüttungen nach unten abgezogen.
Die Beschickung des daran anschliessenden Heizpressenbeschickkorbes 16 geschieht folgendermas- sen: Bei abwärts fahrendem Heizpressenbeschickkorb werden die ungeradzahligen Etagen 15 des Beschickkor- bes 16 beschickt, während bei seinem Hochfahren die geradzahligen Etagen 15 beschickt werden. Damit wird erreicht, dass er nach dem Beladen nur noch von Etage zwei auf Etage eins angehoben werden muss, um in die für die Beschickung der Presse 25 richtige Position gebracht zu werden.
Gemäss Fig. 3 geschieht die Beschickung der Heiz- presse 25 von Beschickkorb 16 aus durch einen gemein samen Beschickbalken 43, der die auf Tablette 44 liegenden Rohlinge 13 gemeinsam mit Ausnahme des in der untersten Etage befindlichen Rohlings 13 in die Heizpresse einschiebt und beim Zurückziehen aus der Heizpresse 25 die Tabletts 44 durch Haken 45 mit zurücknimmt, während die Rohlinge 13 in der Presse mittels Haltevorrichtung 19 an den Kopfleisten 4 der Unterlagen festgehalten werden.
Der auf dem in der untersten Etage befindlichen Tablett 44 liegende Rohling 13 wird mit einem eigenen Förderer 46 in die Heizpresse 25 gebracht, so dass während des Einschubvorganges bereits ein von der Kontrollstation 11 kommender Rohling 13 wieder in die mit einer geschlitzten Platte nach untern abgeschlossene unterste Etage des Pressenbe- schickkorbes 16 eingebracht werden kann. Nach Fertig pressen werden die Spanplatten 31 an den, Korpleisten 4 ihrer Unterlagen 1 mit Hilfe der am Auszugsbalken 28 befindlichen Auszugshaken 29 aus der Presse 25 gezo gen.
Die Auszugsvorrichtung 30 erfasst die einzelnen Spanplatten 31 an den Kopfleisten 4 ihrer Unterlagen 1 und führt sie dem Umlenkförderer 32 zu.
Die in Fig. 4 dargestellte Anordnung zeigt schema tisch die Trennung zwischen Spanplatte 31 und Unterla ge 1 an der Trennstelle 33, die Beschickung des Speichers 35 und die Rückführung der Unterlage 1 über den Beschickungsförderer 36 zum Hauptkettenförderer 6.
An der Übergabestelle 55 zwischen Förderer 20 und Beschickungsförderer 36 wird jeweils die vom Förderer 20 kommende Unterlage 1 mit Vorrang in den Zuteilför- derer 57 eingeschleusst, Der Zuteilförderer 57, der an den Beschickungsförderer 36 anschliesst, ist in seiner Geschwindigkeit mit dem Hauptkettenförderer 6 so synchronisiert, dass an der Übergabestelle 58 zwischen Zuteilförderer 57 und Hauptkettenförderer 6 die Ge währ dafür gegeben ist, dass sich die ankommenden Unterlagen 1 in der gewünschten Form an ihren Enden überlappen.