Kühltruhe Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühltruhe mit einem gegen die Umgebungsluft offenen Kühl raum, mit bei der Kühlraumöffnung angeordneten Luft-Ein- und Austrittsöffnungen, zwischen denen mehrere sich über die :
ganze Breite der Kühlraum- öffnung erstreckende Luftvorhänge erzeugt werden, mindestens einem inneren Kanal und einem äusse- ren Kanal, welche mit den Luft-Ein- und Austritts öffnungen in Verbindung stehen:
.und dem Luftkreis lauf dienen, Mitteln, um einen Luftstrom in diesen Kanälen zwecks Bildung der Luftvorhänge zu erzeu gen, und Kühlorganen im inneren Kanal bzw. min destens in einem der innern Kanäle, um den dort zirkulierenden Luftstrom .rückzukühlen.
Derartige Kühltruhen wenden beispielsweise für die Aufbewahrung von Lebensmitteln in gefrorenem Zustand in Ladengeschäften verwendet.
In der USA-Patentschrift No 2862369 ist bereits vorgeschlagen worden, den unerwünschten Wärme- bzw. Kälteaustausch vor der ständig offenen Ent nahmeöffnung dadurch zu vermindern, dass vor der selben mindestens ein Luftvorhang erzeugt wurde.
Es hat sich dabei als zweckmässig herausgestellt, mindestens den innern Kühlluftstrom in einem Ka nalsystem zirkulieren zu lassen und diese Umluft zu kühlen, um den Inhalt der Kühltruhe im gekühlten Zustand zu halten. Eine wirksame Enteisung bietet jedoch Schwierigkeiten und behindert die Kühllei stung.
Diese Nachteile sollen mit der vorliegenden Er findung behoben werden. Sie ist dadurch gekenn zeichnet, dass vor und hinter den Kühlorganen an den inneren Kanal mit der Umgebungsluft in Verbin dung stehende Zweigkanäle angeschlosen sind, und dass den Zweigkanälen und dem inneren Kanal eine Schalteinrichtung zugeordnet ist,
in deren ei= Stel lung zur Rückkühlung des im inneren Kanal zirku lierenden Luftstromes die Teile des inneren Kanals an dessen Kühlerabschnitt und in deren anderer Stel lung zur Abtauung der Kühlorgane :die Zweigkanäle an den Kühlerabschnitt des inneren Kanals ange schlossen sind.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 ist ein schematischer Schnitt durch die er- findungsgemässe Kühltruhe ; Fig. 2 ist ein vertikaler Schnitt durch eine Aus- führungsvariante der Kühltruhe.
Die Kühltruhe gemäss Fig. 1 hat im wesent- lichen eine Kastenform mit einer oberen Aussen wand 12, einer äusseren Rückwand 14, einem äus seren Boden 16, Seitenwänden (nicht sichbar) und einer äusseren Frontwand 18.
Die vordere Front wand ist mit einer Kühlraum-Öffnung 20 versehen, welche einen wesentlichen Teil der Vorderseite aus macht und dazu dient, die zu kühlenden Produkte in das Innere der Kühltruhe hineinzulegen bzw. aus die ser herauszunehmen. Der innere Raum 22 ist somit ohne Türe zugänglich und steht mit der Aussenluft in direkter Verbindung.
Die Kühltruhe ruht .auf einem Sockel 24. Der Innenraum 22 ist durch eine obere Innenwand 26, eine innere Rückwand 28, einen Innenboden 30,
innere Frontwandteile 32 und innere Seitenwände 34 begrenzt. Der Raum zwischen den inneren Wänden und den äusseren Wänden ist gemäss Fig. 1 durch Trennwände 36 unterteilt zwecks Bildung von zwei voneinander getrennten Ka nälen 38 und 40,
welche sich im wesentlichen rings um den Innenraum 22 herum erstrecken. Der Kanal 38 ist mit Kühlschlangen 50 oder sonstigen Kühl- organen versehen, welche dazu dienen, die zirkulie rende Kühlluft rückzukühlen. Die Kühlschlangen 50 befinden sich beim Ausführungsbeispiel gemäss Fi,g. 1 an der Unterseite des Innenraumes. Es wäre doch denkbar, dass diese Kühleinrichtung an an deren Orten innerhalb des Kühlkreislaufes angeord net würde.
Vor den Kühlorganen - in Richtung des Kühlstromes betrachtet - und hinter der Luftein- trittsöffnung 42 befindet sich ein Ventilator 52 oder ein sonstiges Luftgebläse, welches einen Luftstrom erzeugt, der von der Lufteintrittsöffnung 42 über die Kanäle 38 zu der Luftaustrittsöffnung 46 gelangt und von dort in Form eines Luftvorhanges wieder zu der Lufteintrittsöffnung 42 strömt.
Ein zweites Luft- umwälzsyste:m ist parallel um das erwähnte Luftum- wälzsystem herum angeordnet, indem nämlich ein Ventilator 54 oder sonstiges Gebläse Luft von der Lufteintrittsöffnung 44 ansaugt, diese durch den Ka nal 40 bläst, worauf diese über die Luftaustrittsöff- nung 48 in Form eines, zweiten Luftvorhanges wie der zu der Lufteintrittsöffnung 44 gelangt.
Die Luftaustrittsöffnungen 46 und 48 sind mit Düsen 56 und 58 versehen, welche so .ausgebildet sind, dass die ausströmende Luft im wesentlichen ein laminares Strömungsbild hat und sich geradlinig vor der Öffnung der Kühltruhe bewegt. Es ist des- halb zweckmässig, die Düsen mit Leitblechen zu versehen,
beispielsweise in Honigwabenform, wobei die wirksame Länge grösser als etwa 2,5 cm und bis zu 12,5-15 cm beträgt. Der aus den Luftaustritts öffnungen 46 und 48 austretende Luftstrom bildet somit je einen Luftvorhang 60 und 62, wobei diese Luftvorhänge dazu dienen, den Innenraum in ge kühltem Zustand zu halten. Die Einlassöffnungen 42 und 44 können mit Sieben 64 überdeckt sein, um den Eintritt von festen Gegenständen, Insekten usw. zu verhindern.
Der innere Luftvorhang 60 und der äussere Luftvorhang 62 haben :eine Temperatur, wel che zwischen derjenigen der Umgebungsluft und der jenigen des gekühlten Innenraumes liegt. Der Luft vorhang 62 dient im wesentlichen dazu, die innen zirkulierende Kaltluft von der Wärme der Umge bungsluft zu schützen und dadurch die Wärmever luste des inneren Luftstromes .so klein als möglich zu halten.
Um ferner die Wärmeverluste des inneren Luftstromes, welcher in Form von Umluft durch den Kanal 38 fliesst, nach Möglichkeit weiter zu redu zieren, ist es zweckmässig, dass die Trennwände 36 und die äussere Rückwand 14 mit Wärmeisolations- material 66 bedeckt sind. Ferner ist es vorteilhaft, den Kanal 38 von der oberen Innenwand 26, von der Rückwand 28 und vom Boden 30 distanziert zu halten, so dass eine gute Luftzirkulation und damit eine entsprechende gute Kühlleistung möglich ist.
Anstelle von zwei Luftvorhängen bzw. Luftzir- kulations.kanälen ist es denkbar, weitere Vorhänge bzw. weitere Zirkulationskanäle vorzusehen. In die sem Falle sind selbstverständlich die Luft Eintätts- und Austrittsöffnungen entsprechend zu vermehren.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante einer Kühltruhe dargestellt, bei welcher ein dritter Kühl kanal 70 vorgesehen ist, in dem sich ein weiteres Gebläse 72 oder Ventilator für die Zirkulation der Luft befindet. Die Luftaustrittsdüsen 76 reichen ebenfalls über die ganze Breite der Truhenöffnung und die ausströmende Luft, welche einen Luftvor hang 78 bildet, wird von der Lufteintrittsöffnung 74 wieder aufgenommen. Die drei Luftvorhänge 60, 62 und 78 liegen somit dicht übereinander.
Um nach Möglichkeit eine laminare Strömung sicherzustellen, ist es zweckmässig, die Luftgeschwindigkeit in der Grössenordnung von 15 bis 300 m pro Minute und zweckmässigerweise 30 bis 120m pro Minute vor zusehen.
Als Folge des Temperaturgefälles von der Um gebungsluft bis zum Innenraum der Truhe bzw. vom äussersten Luftvorhang bis zum innersten Luftvor hang steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Dadurch kann es vorkommen, dass die Luft, welche in der Nähe des Innenraumes zirkuliert, völlig gesättigt ist und sich deshalb an den Kühlorganen Eisansätze bilden, insbesondere an den Kühlschlangen. Eine derartige Eisbildung verschlechtert das Kühlvermö gen der Kühleinrichtung und ist deshalb uner wünscht.
Um eine wirksame Enteisung der Kühlorgane si cherzustellen, ohne dass die Kühltruhe komplett aus ser Funktion gesetzt wird, sind deshalb besondere Vorkehrungen getroffen.
Zu diesem Zwecke sind bei der Kühltruhe ein oder vorzugsweise eine Mehrzahl seitlicher Zweig kanäle 80 vorhanden, welche mit der Umgebungs luft über Öffnungen 82 in Verbindung stehen. Diese Öffnungen 82 befinden sich im inneren Kanal 38 unterhalb der Lufteintrittsöffnung 42 jedoch vor dem Ventilator 52 und den Kühlschlangen 50.
Der Kanal 38 ist mit einer einen Teil einer Schalteinrichtung darstellenden Drosselklappe 84 versehen, welche schwenkbar ist und im Ruhezustand vor der Öff- nung 82 liegt und in eine obere Lage, wie sie in Fig. 1 und 2 in vollen Linien dargestellt ist, verstellt werden kann. In der unteren Lage der Drossel klappe 84 kann eine freie Luftzirkulation durch die Lufteintrittsöffnung 42 zu dem Kanal 38 erfolgen.
In der strichpunktiert gezeichneten, :geschlossenen Lage der Drosselklappe 84 wird dieser Kanal 38 verschlossen, wobei die Drosselklappe solche Ab messungen hat, dass der Querschnitt des Kanals 38 ausgefüllt ist.
Eine ähnliche Gruppe von Zweigkanälen 86 für die Umgebungsluft ist hinter den Kühlorganen vor handen. Mittels einer einen weiteren Teil der vor erwähnten Schalteinrichtung darstellenden Drossel klappe 90 kann der Kanal 38 nahezu geschlossen werden. Dadurch wird der Luftstrom umgelenkt und gelangt statt in den aufwärtssteigenden Kanalteil 38 über die Pforte 88 in den Zweigkanal 86 und die Umgebungsduft, wenn die Drosselklappe die in den Fig. 1 und 2 in vollen Linien dargestellte ausge- schwenkte Lage hat.
Die Drosselklappe 90 ist so di mensioniert, dass ihre Länge der Längenausdehnung des Kanals 38 in der Horizontalen entspricht und die Breite ebenfalls etwa derjenigen des Kauales 38. Die Drosselklappen 84 und 90 sind so miteinander verbunden, dass sie zusammen betätigt werden kön nen, d. h. dass beide gleichzeitig entweder gehoben oder gesenkt werden können, so dass der Ventilator 52 also Umgebungsluft durch den Kanal 38 über die Öffnung 80 ansaugt, die dann durch die Pforte 88 und den Zweigkanal 86 ausgestossen wird.
Diese gegenüber dem Kühltruhen-Innenraum wärmere Um gebungsluft hat die Wirkung, das die Kühlschlangen 50 .enteist werden, und zwar entweder .durch Ab schmelzen oder durch Verdampfung. Der Kanal 38 ist mit einem Abflussröhrchen 92 verbunden (nur in Fig. 2 dargestellt), so dass :das Schmelzwasser abfliessen kann.
Nach dem Enteisen der Kühlschlan gen 50 werden die Drosselklappen 84 und 90 in ihre normale abgesenkte Lage zu:rückvers:chwenkt, so dass die Kaltluft wieder in der vorbeschriebenen Weise von der Luftaustrittsöffnung 46 über die öff- nung 20 zu der Lufteintrittsöffnung 42 und hernach über den Kanal 38 zirkulieren kann.
Um eine rasche Enteisung vorzunehmen, kann das Kühlaggregat während des Abtaup:rozesses vor übergehend ausser Betrieb gesetzt wenden. In Fig. 1 wird der äussere Kanal 40 mittels der Drosselklappe 84 vom Innenkanal 38 während der Enteisungs- periode getrennt, indem die Drosselklappe 84 in die mit ausgezogenen Linien gezeigte Lage geschwenkt wird.
Der Kanal 40 kann mit einer Kühleinrichtung 94 versehen. sein:, durch weiche der Kühlluftstrom ge leitet wird, wenn die Kühlschlangen 50 im Kanal 38 während der Enteisu:ugsperiode ausser Betrieb ge setzt sind. Auf diese Weise wirkt der Kanal 40 bzw. der Luftvorhang 62 als innerster Kühlluftstrom, ohne dass während der Enteisungszeit ein Betriebsunter bruch in der Kühlung stattfindet.
Falls sich bei die ser zweiten KühleInrichtun.g 94 während der Ent- eisungszeit des Hauptkühlaggregates 50 Eis ansetzen sollte, wird dieses nach der Umschaltung zum Nor malbetrieb ohne weiteres entfernt, da dieser Kühl luftstrom während des normalen Betriebes wärmer ist als der innere Kühlluftstrom.
Die Enteisungsperiode des inneren Kühlluftstro mes ergibt auch Gelegenheit, um Eis, das sich an anderen Stellen ansammelt, beispielsweise an den Düsen 56, zu entfernen. Zu diesem Zwecke ist die Drosselklappe 90 so konstruiert, dass ein kleiner Luftstrom trotz ausgeschwenkter Klappe durch einen Spalt im Kühlkanal 38 zirkulieren kann.
Unmittel bar vor den Luftaustrittsdüsen 56 befindet sich im Kanal 38 ein Heizorgan 96 (siehe Fig. 2) von rela tiv geringer Leistungsfähigkeit, beispielsweise Heiz drähte, welche genügen, um die Temperatur der Luft; welche noch durch diesen Kanal 38 fliesst, um einen geringen Betrag zu erwärmen. Die Erwärmung ist jedoch so gering, dass sie im Vergleich zum relativ grossen Luftvolumen:, welches normalerweise vorbei- streicht, wenig wirksam ist, wenn:
sich die Drossel- klappe 90 in der anderen, in Fäg. 1 nicht gezeigten Lage befindet. Bei einem geringen Durchfluss von Luft wird diese jedoch so weit erwärmt, dass das allenfalls sich an den Düsen 56 ansammelnde Eis geschmolzen oder verdampft wind.
Anstelle von Drosselklappen 84, 90 können selbstverständlich auch andere Schalteinrichtungen eingesetzt werden, beispielsweise Gleitschieber, Ven tile oder dergleichen. Auserdem ist @es möglich, den Kanal 40 nicht mit einer Kühleinrichtung 94 zu ver sehen, namentlich dann, wenn z.
B. drei oder .mehr Luftvorhänge vorgeAhen sind, da sich dann der Ent eisungsvo:rgang nur auf wenige Minuten beschränkt, insbesondere dann, falls noch Heizeinrichtungen an- gewendet werden, die, in Zusammenarbeit mit dem Ventilator 52, die Temperatur der umgewälzten Luft erhöhen.
Es wäre auch möglich, für den Enteisungs- vorgang warme Luft aus der Umgebung des Kom- pressors der nicht dargestellten Kältemaschine anzu- saugen und durch die Kühlschlangen zu. führen, was eine Beschleunigung des Enteisungsprozesses bewir ken würde.
Falls Luft vom Kompressor verwendet und durch die Kühleinrichtung 50 geführt wird, kann auf die Heizorgane 96 verzichtet werden. Anstelle die Kühl schlangen zu erwärmen und so :
eine Enteisung durch zuführen, hat die beschriebene Methode wesentliche Vorteile, da unmittelbar nach Aufhören der Zufuhr von warmer Luft der Kühlvorgang wieder aufgenom- men werden, kann.
Die Luftaus,tri:ttsdüsen 56 können selbstverständ lich an beliebigen Seiten vorgesehen sein, welche die Kühlraumöffnung 20 begrenzen, d. h.
statt eines sich von oben nach unten erstreckenden Luftvorhanges wäre auch ein sich quer zu dieser Richtung erstrek- kender Vorhang denkbar,
wobei dann Luft-Ein- und Austrittsöffnungen an den Seitenwänden angeordnet wären und der Luftstrom im wesentlichen in hori- zontaler Richtung verlaufen würde.