Fahrzeug Die vorliegende Erfindung betrifft ein durch Rad- verschwenkung lenkbares Fahrzeug mit mindestens vier paarweise angeordneten Rädern, wobei es sich um einen Handwagen oder ein Elektromobil oder ein anderes Motorfahrzeug handeln kann. Bei all diesen lenkbaren Fahrzeugen besteht ein wesentlicher Nachteil darin, dass ihr Wendekreis nicht beliebig klein ist, so dass sie sich nicht um die eigene Mitte drehen, d. h. an Ort wenden können. Es gibt zwar bereits mit vier nachlaufenden Rädern versehene Fahrzeuge, z. B.
Servierwagen, die sich praktisch an Ort wenden lassen, die jedoch nicht durch Rad- verschwenkung lenkbar sind und deren Radstellung sich bei stillstehendem Fahrzeug nicht ändern lässt und die auch nicht selbstfahrend gemacht werden können.
A11 diese Nachteile können beim erfindungs gemässen Fahrzeug dadurch umgangen werden, dass jede Radhalterung um eine zur Fahrbahn senkrechte, nicht durch den Auflagepunkt des Rades gehende Achse schwenkbar ist und dass mindestens zwei ein ander diagonal gegenüberliegende Radhalterungen derart miteinander verbunden sind, dass sie sich ge- gemeinsam um gleiche Winkelbeträge verschwenken lassen. Die Verschwenkbarkeit kann etwas mehr als 180 , zweckmässigerweise mindestens 210 oder sogar 240 betragen.
Die Manövrierfähigkeit wird natürlich noch besser, wenn die Verschwenkbarkeit 270 be trägt.
Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung be schrieben, und zwar zeigt die Fig. 1 eine Seitenansicht eines Handwagens, die Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III III der Fig. 2;
die Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein Elektrofahrzeug mit offener Ladebrücke, von wel chem die Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4 und die Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI VI der Fig. 5 darstellt; die Fig. 7 zeigt die Seitenansicht eines Güter transportfahrzeuges mit gedeckter Ladebrücke, die Fig. 8 eine Draufsicht auf dasselbe Fahr- <I>zeug;
</I> die Fig.9 zeigt die Seitenansicht eines Fahr zeuges für den Personentransport, die Fig. 10 eine Draufsicht auf dasselbe Fahr zeug bei weggenommenem Dach; die Fig. 11 stellt die Seitenansicht eines Kasten wagens und die Fig. 12 einen Schnitt durch dasselbe Fahr zeug nach der Linie XII-XII der Fig. 11 dar, während die Fig. 13 die Seitenansicht eines Brücken wagens zeigt.
Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Hand wagen besitzt eine Deichsel 1 und vier Räder 2, 3, 4 und 5, von denen nachfolgend die ersten beiden als Vorderräder und die beiden anderen als Hinter räder bezeichnet werden, da sich die ersten an dem selben Fahrzeugende befinden wie die Deichsel 1. Das Chassis 6 hat im wesentlichen die Form eines Doppelkreuzes und ist beim dargestellten Ausfüh rungsbeispiel derart elastisch konstruiert, dass es sich gut verwinden lässt, so dass zwischen dem Chassis und den Rädern keine Federn nötig sind. Die Wagen brücke 7 dagegen ist vollkommen starr und liegt auf Tellerfedern 8 auf, die am Chassis 6 befestigt sind.
Falls diese Federung nicht nötig ist, kann die Wagenbrücke mit dem Chassis starr verbunden sein. Bei den beiden Rädern 3 und 4 handelt es sich um gewöhnliche Nachlaufräder, deren Achsen 9 je an einem abgeknöpften, um eine Vertikalachse 10 allseitig frei drehbaren Radschenkel 11 im Chassis 6 derart befestigt sind, dass der Auflagepunkt 12 des Rades nicht in der Verlängerung der vertikalen Achse 10 liegt, dass jedoch diese vertikale Achse 10 in der zur Radachse 9 senkrechten Symmetrie-Ebene liegt, wie das bei Nachlaufrädern z. B. an Servier wagen üblich ist. Neuartig ist jedoch die Anordnung der beiden anderen, einander diagonal gegenüber liegenden Räder 2 und 5.
Jedes dieser Räder sitzt auf einem mit 13 bezeichneten Achsschenkel, der an einem vertikalen, am Chassis 6 drehbar gelager ten Träger 14 derart befestigt ist, dass zwar die Dreh- oder Schwenkachse 15 des Trägers 14 die Radachse 16 senkrecht schneidet, jedoch nicht in der Radebene 17 liegt, sondern von ihr einen ge wissen Abstand 18 aufweist, der zweckmässigerweise etwas grösser als die Radbreite ist.
Am oberen Ende jedes der im Chassis 6 drehbar gelagerten Träger 14 befindt sich eine Seiltrommel 19, die über ein Stahlseil 23 oder ein Band oder eine Kette oder ein anderes Zugorgan drehfest mit einer zweiten, gleich grossen Seiltrommel 20 verbunden ist, die auf der Achse 21 in der Längsmittelachse des Fahr zeuges angeordnet und mit einem Deichselstummel 22 starr verbunden ist, in welchen sich die Deichsel 1 einsetzen lässt. Die beiden Seiltrommeln 20 sind über ein weiteres Zugorgan 24 derart drehfest mit einander verbunden, dass sie sich nur gemeinsam um entgegengesetzt gleiche Winkel drehen können.
Wenn man den Handwagen an der Deichsel 1 vorwärtszieht, nehmen alle Räder die in den Figuren der Zeichnung mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage ein. Dreht man die Deichsel 1 im Gegen uhrzeigersinn, so werden dadurch auch die Räder 2 und 5 um die Achsen 15 ihrer Träger 14 geschwenkt, und zwar das Vorderrad 2 ebenfalls im Gegenuhr zeigersinn und das Hinterrad 5 im Uhrzeigersinn.
Dadurch kann der Wagen auf einer Kreislinie fahren, da ja die beiden anderen, als Nachlaufräder ausge bildeten Räder 3 und 4 beim Fahren von selbst die richtige Stellung einnehmen. Verschwenkt man die um die Achse 21 drehbare Deichsel 1 um 90 , so nehmen die Räder die in den Fig. 2 und 3 strichpunktiert dargestellte Lage ein, und der Wagen kann quer zu seiner Längsachse verschoben werden, was in vielen Fällen ausserordentlich zweckmässig ist.
Es ist besonders darauf hinzuweisen, dass infolge der Tatsache, dass die Schwenkachse der beiden steuerbaren Räder 2 und 5 die Radachse senkrecht schneidet, jedoch nicht in der Radebene liegt, diese Räder auch bei stillstehendem Fahrzeug mühelos verschwenkt werden können, ohne dass das Fahrzeug verschoben werden muss, was weder bei den Rädern möglich ist, bei denen die Schwenkachse durch die Auflagepunkte geht, noch bei den Nachlaufrädern 3 und 4, bei denen die Schwenkachse in der Rad ebene liegt. Man kann daher den Wagen zuerst in der Längsrichtung verschieben, dann beim still stehenden Wagen die Räder mittels der Deichsel um 90 verschwenken und dann in der Richtung quer zur Längsachse weiterfahren.
Die beiden Nachlaufräder 3 und 4 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel je mit einer Ab stellbremse versehen, die hier aus einem auf die Lauffläche des Rades aufpressbaren Gummiklotz 25 besteht. Zur Betätigung der Bremsen dient je ein Handgriff 26, der über einen Bowdenzug 27 mit dem Bremshebel 28 verbunden ist. Natürlich liessen sich für diesen Zweck auch Trommelbremsen oder Felgenbremsen verwenden.
Falls die durch die Elastizität des Chassis be dingte Federung ungenügend ist, können die abge winkelten Teile der einzelnen Radschenkel 11 mit Scharnieren und Federn ausgerüstet werden, oder es können diese Radschenkel und nötigenfalls auch die Träger 14 als federbelastete Teleskope ausgebildet werden.
Wie man aus der Zeichnung ersehen kann, lässt sich die Deichsel 1 natürlich an jedem Fahrzeug ende befestigen, wodurch das Fahrzeug erst recht vielseitig verwendbar wird.
Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt, die ein Elektro fahrzeug mit offener Ladebrücke zeigen. Im Unter schied zum ersten Ausführungsbeispiel sitzen hier alle vier Räder 30, 31, 32 und 33 an Achsstummeln 34, die an vertikalen, um ihre eigene Achse 35 am Chassis 3-9 drehbar angeordneten Trabohren 36 derart befestigt sind, dass diese Schwenkachsen 35 die Radachsen senkrecht schneiden und nicht in der zugehörigen Radebene liegen. Das Chassis 39 besteht hier ebenfalls im wesentlichen aus einem Längs- und zwei Querträgern, wobei sich der Längs träger in gewissen Grenzen um seine Längsachse federnd verwinden lässt. Alle vier Tragrohre 36 sind je mit einer Seilrolle 37 versehen.
Zwei weitere Seilrollen 38 sind in der Fahrzeug-Längsachse ange ordnet, und zwar auf gleicher Höhe wie die Rollen 37 und durch Seile 40 oder entsprechende andere Mittel mit je zwei Rollen 37 derart verbunden, dass sich diese drei Rollen nur gemeinsam um gleiche Winkelbeträge in derselben Richtung drehen können, während die beiden Rollen 38 durch ein Seil<B>41</B> oder ein entsprechendes anderes Mittel derat mit einander verbunden sind, dass sie sich nur gemein sam um gleiche Winkelbeträge in entgegengesetzten Richtungen drehen können.
Die vordere dieser beiden Seilrollen 38 ist über einen weiteren Seilzug 42 mit einem in der Führerkabine 43 angeordneten Lenkrad 44 verbunden, von wo daher sowohl bei stillstehendem wie auch bei fahrendem Fahrzeug alle vier Räder gemeinsam um die Achsen 35 ver- schwenkt werden können. Anstatt dieses Seilzuges kann auch irgendein anderer Übertragungsmecha nismus, wie z. B. ein hydraulischer übertragungs- mechanismus, verwendet werden. Die beiden Hinter räder 32 und 33 sind je mit einer Riemenscheibe 45 fest verbunden, die über einen Keilriemen 46 oder ein anderes Verbindungsorgan mit der Riemen scheibe 47 eines am zugehörigen Tragrohr befestigten Motors 48 gekuppelt ist.
Als Energiequelle für die beiden Elektromotoren 48 dienen Akkumulatoren, die im Kasten 49 untergebracht sind. Die dazu gehörigen Steuerschalter sind in der Führerkabine 43 angeordnet. Sie können sowohl als Handhebel wie auch als Pedale ausgebildet sein, wie das bei Elektro fahrzeugen, z. B. Strassenbahnwagen u. a. m. bekannt ist. Auch bei diesen Fahrzeugen wird die massive Ladebrücke 29 zweckmässigerweise auf Tellerfedern 50 gelagert, die am Chassis 39 befestigt sind, ob wohl auch hier andere Federungssysteme, wie Gum mifedern, Aufhängefedern, Dosenfedern usw. ver wendbar sind oder gegebenenfalls auf eine Federung verzichtet werden kann. Die einzelnen Räder lassen sich mit Bremsen beliebiger Bauart, so z.
B. mit mechanisch, hydraulisch oder elektrisch betätigbaren Trommelbremsen ausrüsten, obwohl zum Verlang samen der Fahrt auch der Elektromotor verwendet werden kann. Zum Feststellen des stillstehenden Fahrzeuges dient ein Abstellfuss 67, der das Fahr zeug am Boden festhält, ohne die Räder zu blockie ren, damit die Räder bei stillstehendem Fahrzeug um ihre Vertikalachsen gedreht werden können. Die ser Abstellfuss lässt sich pneumatisch oder hydrau lisch heben und senken, wozu der Steuerschalter 68 dient. Natürlich lassen sich statt des einen Abstell- fusses auch mehrere Abstellfüsse anbringen.
Es ver steht sich, dass auch dieses Fahrzeug ebenso beweglich ist wie der vorstehend beschriebene Handwagen. Es benötigt zum Wenden sehr wenig Platz und kann ebenfalls quer zur Längsrichtung fahren.
Das dritte, in den Fig. 7 und 8 dargestellte Ausführungsbeispiel betrifft ein Gütertransportfahr zeug mit gedeckter Ladebrücke, das im grossen Ganzen dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Fahrzeug entspricht. Es besitzt eine grössere, beid seitig geschlossene Führerkabine 51. Die Verbindung zwischen dem Lenkrad 52 und der vorderen Mittel seilrolle 53 kann über einen Seilzug 55 oder über mit Zahnstangen versehene Wellen oder hydraulisch erfolgen. Die Anordnung der Lenkung der beiden Vorderräder 54 und der beiden Hinterräder 56 sowie die Konstruktion des Bremsfusses 67 stimmt mit der anhand der Fig. 4 bis 6 beschriebenen Anord nung überein, so dass sich eine Wiederholung er übrigt.
Die Federung kann ebenfalls durch ein selbst federndes Chassis und/oder durch gefederte Tele- skoptragrohre 57 erfolgen.
Wie man aus den Fig. 9 und 10 ersehen kann, lässt sich das erfindungsgemässe Fahrzeug nicht nur als Gütertransportfahrzeug, sondern auch als Per sonentransportfahrzeug bauen. Die Anordnung der Räder entspricht genau der Anordnung in den beiden vorstehend beschriebenen Beispielen, während Chassis und Carrosserie so abgeändert sind, dass zwei Sitzreihen 58 auf verhältnismässig tief lie gendem Boden 59 aufgestellt werden können. Zu diesem Zweck wird mit Vorteil die Carosserie selbsttragend ausgestaltet, während die Räder ein zeln aufgehängt und abgefedert werden. Die Akku mulatoren sind unter der Fronthaube 60 und/oder der Heckhaube 61 untergebracht.
Ein solches für den Personentransport gebautes Fahrzeug eignet sich besonders für den Stadtverkehr, wo es sich ohne jede Schwierigkeit am kleinsten Ort bequem par kieren lässt, besonders wenn es nicht mit Flügel-, sondern mit Schiebetüren 68 ausgerüstet ist, die das Aussteigen auch dort gestatten, wo ein Aus steigen aus anderen Fahrzeugen kaum mehr möglich ist.
Die Fig. 11 und 12 zeigen ein als Kastenwagen ausgebildetes erfindungsgemässes Fahrzeug, bei wel chem die Details der Radanordnung und der Steue rung nicht mehr dargestellt sind, da sie mit den bereits anhand der anderen Motorfahrzeuge hin reichend dargestellten und beschriebenen Anordnun gen übereinstimmen. Der als Ganzes mit 69 be zeichnete Wagenkasten besitzt drei Rolläden 62, die ein bequemes Laden und Entladen des Fahr zeuges ermöglichen. Natürlich könnte an Stelle der hier offenen Führerkabine 63 auch eine geschlossene Führerkabine entsprechend den Fig. 7 und 8 ver wendet werden.
.Ein letztes, wieder sehr einfaches Fahrzeug ist in der Fig. 13 dargestellt. Dieses Fahrzeug besitzt eine offene, ungedeckte, nur mit Seitenwänden 64 versehene Ladebrücke 65, unter welcher der Kasten 66 für die Akkumulatoren angeordnet ist.
Obwohl in allen Beispielen die beiden Hinter räder mit Motoren ausgerüstet sind, ist es ohne weiteres auch möglich, entweder nur die Vorder räder oder auch die Vorderräder mit Motoren aus zurüsten.
Obwohl in den dargestellten Ausführungsbeispie len jeweilen einfache Räder dargestellt sind, versteht es sich von selbst, dass auch Doppelräder verwendet werden können, wobei die zumindest angenähert senkrechte Drehachse zweckmässigerweise zwischen den Einzelrädern jedes Doppelrades angeordnet wird.