Vorrichtung zum Verfahren von Rohrschüssen in einem Stollen Bisher wurden Rohrschüsse grossen Durchmes sers für Stollenpanzerungen in engen Stollen mit Hilfe niedriger Wagen mit Zweiradachsen verfahren, deren Radabstände quer zur Fahrtrichtung so gross sind, dass eine ausreichende Seitenstabilität gewähr leistet ist. Diese Art des Transportes bereitet keine Schwierigkeiten, wenn der Stollen unten eine ebene Fläche besitzt, die der Breite des Wagens entspricht.
Druckstollen, durch die nach der Fertigstellung grosse Wassermengen fliessen, werden jedoch mei stens kreisrund ausgeführt, da dann die Stollen wand dem Innendruck am besten standhalten kann. Bei kreisrunden Stollen bereitet aber die Verwen dung von Wagen mit Zweiradachse Schwierigkei ten, weil dann die Räder auf schrägen Flächen lau fen müssen oder, wenn Laufschienen vorhanden sind, die Auflagerung der Schienen auf den schrä gen besondere Zusatzteile erfordert.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfin- dungsgemäss zum Verfahren von Rohrschüssen in ei nem Stollen, dessen Querschnitt nur wenig grösser ist als der Rohrquerschnitt, eine Vorrichtung vor geschlagen, die aus zwei oder mehr unten am Rohr- schuss angebrachten, im Abstand hintereinanderlie- genden Transportwagen, deren Räder so angeordnet sind, dass sie alle hintereinander in einer gemein samen Spur laufen, und aus etwa in halber Höhe an den Stirnseiten des Rohrschusses beiderseits an gebrachten Führungsrollen mit vertikalen Achsen besteht,
die an den seitlichen Stollenwänden laufen.
Bei dieser Ausbildung der Transportwagen be wegen sich die Räder auf der untersten Mantellinie des einen Zylinders bildenden Stollens wie auf einer ebenen Fläche. Die Räder der Transportwagen kön nen dabei unmittelbar auf der Stollensohle laufen und in diesem Falle in an sich bekannter Weise mit Gummireifen versehen sein.
Falls zur Druckverteilung Schienen erforderlich sind, braucht nur ein einziger Schienenstrang ohne besondere Vorrichtungen, wie eine Schiene, in der Ebene verlegt zu werden. Wenn diese Schiene in der untersten Mantellinie des Zylinders liegt, be steht auch keine Gefahr, dass sie sich seitlich ver schiebt. Sie kann daher leicht und im wesentlichen ohne besondere Befestigungsmittel provisorisch ver legt werden.
Mindestens ein Rad jedes Transportwagens wird für den Lauf auf der Schiene zweckmässigerweise mit beidseitigen Spurkränzen versehen.
Die horizontalen Führungsrollen erhalten vor teilhafterweise nur einen sehr geringen Druck und brauchen deswegen nicht auf Schienen zu laufen. Diese Führungsrollen sind zweckmässigerweise in seitlicher Richtung verschiebbar, damit sie beim Durchfahren von in Kurven liegenden Stollen strecken dem sich ändernden Abstand zwischen Rohrschuss und Stollenwand angepasst werden können. Die Rollen werden dabei z.
B. vom Inneren des Rohrschusses aus verschoben, wobei jede Rolle für sich verschiebbar sein kann oder aber zwei einander gegenüberliegende Rollen durch einen Stab miteinander verbunden sind, mit dessen Hilfe beide Rollen gleichzeitig verschoben werden können.
Die Führungsrollen können auch durch Federn oder durch an Winkelhebeln oder über Umlenkrol- len wirkende Gewichte nachgiebig an die Stollen wand gepresst werden, so dass sie sich beim Durch fahren von Kurven selbsttätig in der Querrrichtung verschieben. Beim Durchfahren von Kurven in lotrechter Ebene ändert .sich bei Transportwagen mit mehr als einem Rad der Winkel, den die Längsachse des Transportwagens gegenüber der Längsachse des Rohrschusses bildet.
Eine solche Winkeländerung tritt auch auf, wenn Unebenheiten in der Stollen- grundlinie oder in der Laufschiene auftreten. Es ist daher bei derartigen Transportwagen zweckmässig, dass jeder Transportwagen um eine parallel zu den Radachsen verlaufende Achse gegenüber dem Rohr- schuss kippbar ist.
In Kurven des Stollens in horizontaler Ebene liegt auch die Laufschiene in der Kurve. Zwischen der Achse eines die Kurve durchfahrenden geraden Rohrschusses auf der gekrümmten Laufschiene tre ten daher Richtungsabweichungen und Verschie bungen auf. Es ist infolgedessen zweckmässig, die Transportwagen gegenüber dem Rohrschuss um ver tikale Achsen schwenkbar und in horizontaler Rich tung querverschiebbar auszubilden.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Aus führungsbeispielen erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Teil-Längsschnitt durch einen Stol len mit zwei darin befindlichen stählernen Rohr schüssen ; Fig. 2 einen Querschnitt des Stollen nach Linie II-11 der Fig. 1 ; Fig. 3 im Schnitt nach Linie 111-III der Fig. 2 Einzelheiten der seitlichen Führung eines Rohr schusses ;
Fig. 4 im Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2 Einzelheiten der Lagerung eines Rohrschusses auf einem Transportwagen ; Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4 ; Fig. 6 im Ausschnitt die linke seitliche Führung eines Rohrschusses entsprechend Fig. 2, jedoch mit Ersatz der Feder durch einen Winkelhebel mit Ge wicht.
In Fig. 1 ist ein Stollen 1 in gewachsenem Felsen 2 vorgetrieben und mit einer Betonauskleidung 3 versehen. Der Stollen 1 wird, da er eine Druckwas serleitung aufnehmen soll, mit einer Stahlrohraus- kleidung versehen, die in einzelnen Rohrschüssen, die miteinander in üblicher Weise verschweisst wer den, in den Stollen gebracht wird. Ein Rohrschuss 4 ist bereits in endgültiger Lage und durch Betonsok- kel 5 unterstützt. Der Rohrschuss 6 wird in Rich tung 7 mit Hilfe von<I>zwei</I> Transportwagen A und B, die im Abstand 8 hintereinander angeordnet sind, in den Stollen 1 eingefahren.
Abnehmbare Hilfskon struktionen an den Enden des Rohrschusses 6, die seitliche Führungsrollen - 15 tragen, erleichtern das Einfahren desselben. Die Hilfskonstruktionen C und D sind einander gleich und werden nach dem Ein fahren des Rohrschusses 6 von diesem abgenommen, so dass sie zum Einfahren des nächsten Rohrschus ses verwendet werden können. Letzteres gilt ebenso für die Transportwagen A und B, die ebenfalls einander gleich sind. Die an den Kopfenden des Rohrschusses 6 an geordneten Hilfskonstruktionen bestehen, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, aus vier gekreuzt zueinander liegenden Winkeln 20.
Diese sind etwa in, halber Höhe des Rohrschusses angeordnet und tragen als Führungselemente ballige Laufrollen 15, die auf der Betonauskleidung 3 des Stollens 1 laufen und mit ihren Achsen 16 in Führungsgabeln 17 gelagert sind. Die Führungsgabeln 17 besitzen einen Zapfen 18, der in einem U-Eisen 19 gleiten kann, das mit seinen Flanschen an je zwei nebeneinander liegende Win kel 20 geschweisst ist. Die Führungsgabeln 17, und mit ihnen die Laufrollen 15, werden mittels über den Zapfen 18 geschobenen und sich gegen das U-Eisen 19 abstützenden Federn 21 gegen die Betonausklei dung 3 des Stollens gedrückt.
Damit die Federn wir ken können, sind die Achsen 16 der Laufrollen 15 in Langlöchern 22 von Blechen 23 geführt, die zwischen die oberen und unteren, jeweils neben einanderliegenden Winkel 20 geschweisst sind, wie aus der im Zusammenhang mit der Fig. 2 zu be trachtenden Fig. 3 zu erkennen ist. Die nebeneinan- derliegenden und durch die U-Eisen 19 und Bleche 23 verbundenen Winkel 20 sind ausserdem durch angeschweisste Bindebleche 24 verbunden.
Diese weisen je eine Bohrung für Schraubenbolzen 25 auf, mit deren Hilfe die Winkel 20 - und damit die gesamte Konstruktion für die seitliche Führung des Rohrschusses - an Blechen 26 gehalten werden, welche mit dem Rohrschuss 6 durch leichte Schweissnähte 27 verbunden sind. Wenn der Rohr- schuss in den Stollen eingefahren ist, werden die Schraubenbolzen 26 herausgenommen und dann die Winkel 20 entfernt - mit diesen die gesamte Ein richtung zur seitlichen Führung des Rohrschus ses -, so dass diese zur Wiederverwendung an ei nem weiteren Rohrschuss zur Verfügung steht. So dann werden die Bleche 26 durch Lösen der Schweissnähte 27 ebenfalls entfernt.
Wie aus Fig. 2 weiter zu ersehen ist, befindet sich auf dem Boden des Stollens 1 eine Laufschiene 9, die nur lose aufgelegt und nicht durch irgend wel che Haltevorrichtungen gehalten ist. Die Lauf schiene 9 braucht nicht befestigt zu werden, weil die etwa in halber Höhe des Rohrschusses 6 angeordne ten seitlichen Laufrollen 15 verhindern, dass die Laufschiene 9 grössere seitliche Kräfte erhält. Ebenso wie der hier dargestellte Transportwagen A läuft auch der weitere, aus Fig. 1 ersichtliche, Transportwagen B auf der Laufschiene 9 mittels Spurkranzrädern 10, die mittels Achsen 11 in den seitlichen Wangen 12 der Transportwagen in übli cher Weise gelagert sind.
Die Wangen 12 der Trans portwagen sind durch angeschweisste Kopfbleche 13 und Bindebleche 14 miteinander verbunden.
Die zugehörigen Fig. 4 und 5 lassen erkennen, dass der Rohrschuss 6 nur über jeweils einen senk rechten Drehzapfen 28 mit den Transportwagen verbunden ist. Der Drehzapfen 28 ist in einer Gabel 29 gelagert, in die ein Stützblech 31 eingeschweisst ist<B>;</B> er besitzt oben einen Bund 30, der auf der Innenseite des Rohrschusses liegt. Der Rohrschuss 6 liegt in einer Blechschale 32, die ihrerseits unter Zwischenschalten einer Gleitscheibe 33 auf der Gabel 29 ruht, so dass der Rohrschuss 6 ohne Zwängungen der Spurkranzräder 10 Drehbewegungen um den Drehzapfen 28 ausführen und ohne weiteres auch Kurven durchfahren kann.
Letzteres wird noch da durch erleichtert, dass die Bohrungen 40 in dem Rohrschuss 6, durch die der Drehzapfen 28 hin durchgesteckt ist, als Langlöcher ausgebildet sind, die Verschiebungen der Transportwagen quer zur Längsachse des Rohrschusses begrenzt zulassen. Zum Ausgleich von Unebenheiten des Stollenbodens ist die Gabel 29 mit einer parallel zu den Achsen 11 angeordneten Achse 34 in den Wangen 12 des Trans portwagens gehalten. Ausserdem ist hierdurch ga rantiert, dass die Räder beider Transportwagen A und B den Rohrschuss ohne Zwängungen tragen.
Nach dem Einfahren des Rohrschusses in den Stolz len wird dieser in üblicher Weise durch Holzbohlen oder dergleichen unterstützt, sodann werden die Drehbolzen 28 nach oben herausgehoben und die Transportwagen mit - nicht dargestellten - Seilen, die vor dem Einfahren in den Stollen an ihnen be festigt wurden, herausgezogen. Danach werden die Bohrungen 40 in dem Rohrschuss 6 für die Dreh zapfen 28 zugeschweisst und der Rohrschuss in üblicher Weise mit dem vorher eingebauten Rohr- schuss 4 verbunden sowie in ebenfalls üblicher Weise mit Beton hintergossen.
Die in der Fig. 6 dargestellte Möglichkeit, die seitlichen Laufrollen 15 gegen die Betonauskleidung 3 des Stollens 1 zu drücken, hat gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform den Vorteil, dass sie einfacher ein- und auszubauen ist, da das Spannen der im Beispiel der Fig. 2 vorhandenen Federn 21 entfällt. Die Führungsgabel 17, die die seitliche Laufrolle 15 trägt, ist wie im Beispiel der Fig. 2 und 3 mittels Achse 16 der Laufrolle und Zapfen 18 geführt.
Jedoch wird die Laufrolle 15 durch ein mittels Schraube 36 auf einem Winkel hebel 35 gehaltenes, verstellbares und abnehmbares Gewicht 3 7 gegen die Betonauskleidung 3 des Stol- lens gedrückt. Der Winkelhebel 35 ist zu diesem Zwecke mittels Bolzens 38 an den oberen Winkel 20 schwenkbar gehalten und mit einem abgerundeten Druckstück 39 versehen, das an der Führungsgabel 17 anliegt und diese in gleicher Weise belastet wie die Feder 21 im Beispiel der Fig. 2 und 3.