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Feuerwaffe mit mehreren Rohren Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der bekannten Feuerwaffen mit mehreren Rohren, bei denen ein gemeinsamer, eine Mehrzahl von quer zu den Rohren verschiebbaren Patronenlagern aufweisender Verschlussmechanismus vorgesehen ist. Sie bezweckt im besonderen, derartige Waffen für den automatischen Betrieb mit rascher Schussfolge verwendbar zu machen.
Erfindungsgemäss sind die Patronenlager in einer relativ zu den Rohren drehbaren Trommel angeordnet, welch letztere mit einem Antrieb für die gleichsinnige und schrittweise Drehung der Trommel versehen ist, bei der die Patronenlager von einer gemeinsamen Zuführstelle über eine den Rohren gegenüberliegende Abschusstelle einer gemeinsamen Auswurfstelle für die leeren Hülsen derart zugeführt werden, dass bei jedem Drehschritt der Trommel eine Patrone hinter eines der Rohre gelangt, und ferner sind hinter den letztern Zündvorrichtungen angeordnet, die mittels eines mit der Trommel in Antriebsverbindung stehenden Verteilorgans bei der Drehung der Trommel abwechslungsweise betätigt werden.
Die Feuerwaffe kann mit 2, 3 oder mehr Rohren versehen werden. Zweckmässig stimmen die Winkelabstände zweier benachbarter Rohre mit den Winkelabständen der Patronenlager in der Trommel oder dem doppelten Wert dieser Winkelabstände überein.
Die erfindungsgemässe Feuerwaffe ist in der nachfolgenden Beschreibung anhand verschiedener in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 ein Geschütz mit 2 Rohren in perspektivischer Darstellung, teilweise im Schnitt, wobei sich die mit den Patronenlagern versehene Trommel in einer Zwischenstellung befindet.
Fig. 2 eine Draufsicht auf das in der Ruhestellung befindliche Geschütz gemäss Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 und 4 Vertikalschnitte durch das Geschütz gemäss den Linien 3-3 bzw. 4-4 in Fig. 2, Fig. 5 und 6 einen Vertikalschnitt gemäss Linie 5-5 in Fig. 4 für zwei verschiedene Betriebsstellungen, Fig. 7 einen Schnitt nach Linie 7-7 in Fig. 4, Fig. 8 ein elektrisches Leitungsschema, Fig. 9-12 verschiedene Stellungen der Trommel in schematischer Darstellung, Fig. 13 einen der Figur 4 entsprechenden Vertikalschnitt für ein zweites Beispiel eines mit drei Rohren versehenen Geschützes,
Fig. 14 ein der Figur 8 entsprechendes Leitungsschema für das zweite Beispiel, Fig. 15-18 eine den Figuren 9-12 entsprechende Darstellung für das zweite Beispiel, Fig. 19 einen der Figur 4 entsprechenden Vertikalschnitt für ein drittes Beispiel, Fig. 20-23 eine den Figuren 9-12 entsprechende Darstellung für das dritte Beispiel.
Die in Fig. 1 dargestellte Feuerwaffe ruht auf einer Grundplatte 19, die in ein nicht dargestelltes Flugzeug fest eingebaut ist. Diese Grundplatte trägt eine schwalbenschwanzförmige Führungsschiene 14, auf die ein flacher Träger 15 verschiebbar aufgesetzt ist, auf dem zwei Gehäuse 16, 42 befestigt sind. Zwei Vorholfedern 17 sind zwischen das Gehäuse 16 und eine Rippe 18 an der Grundplatte 19 eingelegt.
Die zwei Rohre 11, 12 sind mit Bajonettverschluss 9 in das Gehäuse 42 eingesetzt. Unmittelbar hinter den Rohren ist die Trommel 41 angeordnet, die mit sieben über ihren Umfang gleichmässig verteilten Patronenlagern 13 versehen ist. Die in einer Kammer 98 des Gehäuses 42 angeordnete Trommel ist auf eine Welle 43 aufgekeilt, die in den Seitenwänden 20 und 45 der beiden Gehäuse 16, 42 in nicht näher dargestellter Weise drehbar gelagert ist. Das in Fig. 1 linke Ende der Trommel liegt mit einem Bund 32 an der Gehäuse-
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wand 45 an, so dass zwischen dieser letztern und den Patronenlagern 13 ein freier Raum für die hintern Enden der Patronenhülsen vorhanden ist.
Die radialen Abstände der zwei Rohre 11 und 12 von der Achse der Trommel 41 stimmen mit den radialen Abständen der Patronenlager 13 von dieser Achse überein. Der von den beiden durch die Trommelachse und je eines der beiden Rohre verlaufenden Ebenen eingeschlossene Winkel -a (Fig. 9) beträgt jedoch das Doppelte des Winkels b, der von den zwei, durch die Trommelachse und zwei benachbarte Patronenlager 13 verlaufenden Ebenen eingeschlossen wird. Die beim Abschuss aus einem der Patronenlager 13 abgefeuerte Patrone stützt sich auf der Gehäusewand 45 ab.
Innerhalb des Gehäuses 16 sind auf der Welle 43 drei sternförmige Förderräder 46 befestigt. Auf ihrem Umfang sind je sieben Mulden 47 zur Aufnahme von Patronen ausgenommen, die koaxial zu den Patronen- lagern 13 ausgerichtet sind. Die Trommel 41 und damit auch die Förderräder 46 werden durch einen Schieber 48 in drehende Bewegung versetzt, indem über die Oberfläche der Trommel 41 vorstehende Rollen 49, die durch nicht dargestellte Federn radial nach aussen gedrückt werden, und die in gleicher Zahl wie die Patronenlager 13 vorhanden sind, in eine aus zwei Zweigen 39, 40 gebildete Kurvenbahn von U-förmigem Querschnitt des Schiebers 48 einzugreifen und sich darin zu verschieben vermögen.
An der Stelle, wo die beiden Zweige zusammenstossen, ist eine Schwelle 44 vorgesehen, die dadurch entsteht, dass der Grund des Zweiges 40 tiefer liegt als der Grund des Zweiges 39 an dieser Stelle. Beim Übergang einer Rolle aus dem Zweig 39 in den Zweig 40 fällt diese unter dem Einfluss der sie belastenden Feder über die Schwelle 44 auf den Grund des Zweiges 40 hinunter. Während der Bewegung der Rolle im Zweig 40 verhindert die Schwelle 44 eine Rückkehr der Rolle in den Zweig 39.
Der Schieber 48 ist auf seinen beiden Seiten mit je einer Bohrung 25 versehen, in die Federn 23 tragende Stäbe 24 eingreifen. Diese letztern sind in der Gehäusewandung 20 verankert. Die Federn 23 stützen sich einerseits an dieser Wandung und anderseits am Grund der Bohrungen 25 ab und dienen zur Belastung des Schiebers 48 in Richtung auf einen Stössel 63. Bei einem Rücklauf und Vorlauf des Schiebers wird die Trommel um einen Weg weitergedreht, der einer Patronenlagerteilung entspricht.
Mit dem Schieber 48 ist der Patronenzuführschieber 53 durch zwei Stangen 51 und 52, die in Schlitze 22, 30 eingreifen, gelenkig verbunden (Fig. 1 und 2). Der Schieber 53 weist zwei sowohl in seiner Bewegungsrichtung als auch in der Drehrichtung der Trommel 41 gegeneinander versetzte Stossflächen 54 und 55 auf. Die beiden Schieber 48 und 53 sind auf einer am Träger 15 angebrachten schwalbenförmigen Führungsschiene 21 verschiebbar geführt.
Für die Patronenzufuhr ist im Gehäuse 16 ein rechteckiger Schlitz 26 vorgesehen, an den im Innern des Gehäuses ein horizontaler, an beiden Endwänden 20 des Gehäuses 16 befestigter Schacht 27 anschliesst. Die Form desselben ist aus der Schnittzeichnung gemäss Fig. 3 ersichtlich. Während sich der Boden des Schachtes nur bis zur vertikalen Mittelebene durch die Welle 43 erstreckt, ist die obere Begrenzung desselben als Verlängerung 28 von gewellter Form bis an die dem Schlitz 26 gegenüberliegende Seitenwand des Gehäuses 16 heraufgezogen. Die Förderräder 46 greifen durch Schlitze in der Verlängerung 28 in den Schacht 27 hinein.
Zum Auswurf der leeren Patronenhülsen dient der durch das Gehäuse 16 hindurchführende am Schacht 27 und an einem gehäusefesten Träger 56 befestigte Auswurfkanal 59, der aus einzelnen Abschnitten besteht, zwischen die die Förderräder 46 hineingreifen. Wie der Schnitt nach Fig. 4 zeigt, ist in der Gehäusewandung 45 eine Ausnehmung 29 vorgesehen, durch die die leeren Hülsen aus den Patronenlagern 13 in den Auswurfkanal 59 befördert werden. Hierzu dient der Auswerfer 58, der in einem Schlitz 31 in der Gehäusewandung 45 auf einem Bolzen 32 schwenkbar gelagert ist. Sein oberes Ende greift in die Ausnehmung 29 hinein, während er nach unten in einen Nocken 33 und ein Nockenpaar 34 ausläuft.
Entsprechend ist die Stange 51 auf einem Teil ihrer Länge mit einer mittleren Ausnehmung 35 und mit einem Paar von weitem, sich gegenüberliegenden Ausnehmungen 36 versehen. In der in Fig. 5 gezeigten Stellung der Schieber 48, 53, in der sich diese kurz vor der vordern, in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung befinden, greift der Auswerfer 58 mit einer Nase 37 in die Ausziehrille einer Patronenhülse 38, wobei die Nocken 34 in je eine der Nuten 36 der Stange 51 eingreifen, während der Nocken 33 über ihrer Oberfläche steht.
Beim Übergang der Schieber 48, 53 in die in Fig. 2 gezeigte Ruhestellung stösst die Stange 51 gegen die Nocken 34 und verschwenkt dadurch den Hebel 58 in die in Fig. 6 gezeigte Stellung. In dieser Stellung ist die Nase 37 ausser Eingriff mit der Ausziehrille der Patrone 38, die Nocken 34 haben sich bei der Schwenkung des Auswerfers 58 aus den Nuten 36 herausbewegt, während gleichzeitig der Nocken 33 in die Nute 35 eingegriffen hat.
Für den Antrieb des Schiebers 48 und damit auch des Zuführschiebers 53 ist in einem einen Teil des Gehäuses 42 bildenden Zylinder 64 eine Kolbenstange 63 verschiebbar gelagert, die einen Kolben 61 trägt. Getrennt von diesem Kolben ist im Zylinder 64 ein zweiter, auf einer kurzen Kolbenstange 65 sitzender Kolben 62 verschiebbar. Der zwischen der Endwand 66 des Zylinders 64 und dem Kolben 62 befindliche Raum 67 steht über eine Bohrung 69 mit dem Innern des Rohres 11 in Verbindung, während der zwischen den beiden Kolben 61 und 62 befindliche Raum 68 mit dem Rohr 12 durch eine weitere Bohrung 60 verbunden ist.
Der Kolben 61 wird durch eine Feder 80 in Richtung auf seine in Fig. 2 dargestellte Ausgangslage belastet, in der die Kolbenstange 65 an der Zylinderwand 66 anliegt.
Zur Zündung der Patrone ist eine in den Fig. 4, 7 und 8 schematisch dargestellte Einrichtung bestimmt. Sie besteht aus einem auf die Welle 43 aufgekeilten
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Zahnrad 70, das mit einer gezahnten, aus isolierendem Material bestehenden Scheibe 71 in Eingriff steht. Diese Scheibe ist bezüglich des Rades 70 im Verhältnis 7:2, d. h. im Verhältnis der Anzahl der Patronenlager zur Anzahl der Rohre ins Schnelle übersetzt.
Mit der Scheibe 71 läuft ein Kontaktstift 72 um, der in einer Bohrung der Scheibe axial verschiebbar ist, und der durch eine mit dem einen Pol einer in einer Batterie bestehenden Zündstromquelle 78 über einen Handschalter 83 verbundene Blattfeder 73 gegen die Gehäusewand 45 gedrückt wird. In diese sind zwei auf der vom Stift 72 durchlaufenen Bahn liegende Kontaktstücke 74 eingesetzt, deren jedes mit einem ebenfalls in die Gehäusewand 45 eingesetzten Zündstift 75 elektrisch verbunden ist. Die Zündstifte 75 sind gemäss Fig. 7 in der Gehäusewandung 45 angeordnet.
In eine Bohrung in derselben ist ein mit einem Gewinde versehener Zapfen 76 eingeschraubt, der auf seiner der Trommel 41 zugekehrten Seite mit einer durch ein Isolationsstück 77 ausgefüllten Bohrung versehen ist, in der der Zündstift 75 verschiebbar geführt ist. Dieser sitzt auf einem weitern Isolationsstück 81 fest, das in einer in den Zapfen 76 eingeschraubten Kappe 79 verschiebbar geführt ist. Diese nimmt auch eine Schraubenfeder 105 auf, die das Isolationsstück 81 und damit den Zündstift 75 in Richtung auf die Trommel 41 belastet.
Wie das Leitungsschema der Fig. 8 zeigt, ist der eine Pol der Batterie 78 mit dem Gehäuse 42 verbunden, während ihr anderer Pol, wie erwähnt, an die Blattfeder 73 und damit an den Kontaktstift 72 gelegt ist. Befindet sich gemäss Fig. 7 eine Patrone 33 genau in der Achse des Zünd- stiftes 75, so besteht eine über das mit letzterem verbundene Kontaktstück 74, den in der Patrone 33 vorhandenen Zünddraht 82, den Mantel der Patrone und die Trommel 41 nach dem Gehäuse 42 verlaufende elektrische Verbindung. Kommt der Zündstift 72 mit dem Kontaktstück 74 zur Berührung, so ist damit der Zündstromkreis für die betreffende Patrone geschlossen, und diese wird gezündet.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Feuerwaffe ist die folgende Zum Erstellen der Feuerbereitschaft der Waffe werden die Schieber 48, 53 aus ihrer Ruhestellung, in der der Schieber 48 gegen den Kolben 63 stösst und sich eine der Rollen 49 in dem in der Achse des Schiebers 48 verlaufenden geradlinigen Teil des Zweiges 40 befindet, von Hand oder durch eine nicht dargestellte, pneumatische oder pyrotechnische Einrichtung entgegen der Wirkung der Federn 23 nach rückwärts bewegt. Die im Zweig 40 befindliche Rolle 49 wird dabei in diesem Zweig bis an dessen seitlichen Ausgang bewegt und dadurch die Trommel 41 um eine halbe Patronenlagerteilung gedreht.
Bei der darauffolgenden Vorwärtsverschiebung des Schiebers 48 durch die Federn 23 wird vom Zweig 39 eine neue Rolle 49 erfasst und durch die Bewegung des Schiebers über die Schwelle 44 in den geradlinigen Teil des Zweiges 40 befördert, so dass die Trommel 41 erneut um eine halbe Patronenlagerteilung gedreht wird. Jede Hin- und Herschiebung des Schie- bers 48 bewirkt in dieser Weise eine Drehung der Trommel 41 um eine ganze Patronenlagerteilung.
Bei jeder solchen Drehung der Trommel 41 ergreift eine der Ausnehmungen 47 in den Förderrädern 46 eine der aus einem nicht dagestellten Patronenmagazin in den Schacht 27 geförderten Patronen 38, wie dies aus der Fig. 3 ersichtlich ist, und bewegt sie quer zur Verschiebungsrichtung des Schiebers 53 gegen dessen Stoss- fläche 54. Erreicht dabei der Schieber 53 seine hinterste, aus Fig. 1 ersichtliche Stellung, so befindet sich die von den Förderrädern 46 erfasste Patrone in einer in Fig. 3 gestrichelt gezeigten Stellung 38a.
Die Stossfläche 54 am Schieber 53 greift in dieser Stellung mit ihrer in Fig. 3 rechts liegenden Ecke an der Patrone an und schiebt sie bei der nachfolgenden Vorwärtsverschiebung des Schiebers 53 durch die Ausnehmung 29 in der Gehäusewandung 45 in dasjenige Patronenlager 13, das sich in einer Linie mit der die Patrone enthaltenden Ausnehmung 47 befindet, teilweise ein. Gleichzeitig findet hierbei infolge der Drehung der Förderräder 46 eine weitere Verschiebung der Patrone quer zur Verschiebungsrichtung des Schiebers 53 statt,
bis diese bei in die Ruhestellung zurückgekehrtem Schieber 53 die Stellung 38b erreicht hat. Bei einer darauffolgenden Verschiebung der Schieber 48, 53 in ihre hinterste Stellung wird die Patrone wiederum um eine halbe Patro- nenlagerteilung in die Stellung 38c verschoben, in der sie in der Bahn der Stossfläche 55 des Schiebers 53 liegt. Bei der darauffolgenden Vorwärtsbewegung des Schiebers 53 schiebt diese Fläche die vor ihr liegende Patrone vollständig in das Patronenlager 13 ein, wobei die Patrone gleichzeitig durch die Drehung der Förder- räder 46 und der Trommel 41 in die Stellung 38d gelangt.
Durch mehrmaliges Hin- und Herschieben des Schiebers 48 werden die Patronenlager 13 bei offenem Schalter 83 nacheinander aufgeladen. Die Waffe ist bereit für ein Seriefeuer, wenn die Trommel entsprechend der Fig. 9 beladen ist und der hinter der Patronenkammer 88 befindliche Zündstift 75 mit dem Kontaktstift 72 elektrisch verbunden ist.
Das kontinuierliche Beladen und Entladen der Trommel 41 während des Schiessens erfolgt auf die in den Fig. 9 bis 12 schematisch dargestellte Weise, wobei die Trommel mit fortschreitender Figurenzahl jeweilen entsprechend dem in Fig. 9 eingezeichneten Drehsinn um eine Patronenlagerteilung weiter gedreht gezeichnet ist. Die Patronenlager sind fortlaufend von 85 - 91 numeriert. Vor den mit Doppelkreis bezeichneten Patronenlagern befinden sich die Rohre 11 und 12; dasjenige derselben, das gezündet wird, ist mit Z bezeichnet.
Durch die nach einem Patronenlager und von einem solchen wegweisenden Pfeile wird das Zuführen einer Patrone bzw. der Auswurf einer leeren Hülse markiert. Die gezeigten Stellungen werden von der Trommel in der vorangehend beschriebenen Ruhestellung des Schiebers 48 eingenommen, in der die Blattfeder mit dem einen oder andern der beiden Kontaktstücke 74 Verbindung herstellt.
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Nach Fig. 9 befinden sich in den oder hinter den schraffierten Patronenlagern 85 - 89 Patronen, während in oder hinter den Lagern 90, 91 keine Patronen vorhanden sind.
Alle Patronenlager, die im Verlaufe der Drehung der Trommel in die in Fig. 9 von den Lagern 85 - 87 eingenommenen Stellungen gelangen, weisen den vorstehend für diese Lager beschriebenen Beladungszustand auf.
Die Schliessung des Schalters 83 bewirkt bei gemäss Fig. 9 beladener Trommel 41 die Zündung der im Lager 88 hinter dem Rohr 12 befindlichen Patrone. Die aus diesem Rohr durch die Bohrung 60 in den Raum 68 übertretenden Pulvergase betätigen den Kolben 61, so dass der Stössel 63 unter Mitnahme des Schiebers 48 nach hinten verschoben wird.
Dabei wird die Trommel 41 in der vorangehend beschriebenen Weise um eine halbe Patronenlagerteilung und hierauf unter dem Ein- fluss der Federn 23 und der Bewegungsenergie der Trommel 41 nochmals um dieses Mass gedreht, so dass sie die in Fig. 10 gezeigte Stellung einnimmt. Das Lager 88 enthält nun eine in Fig. 10 durch ein Kreuz angedeutete leere Hülse, während sich die im Lager 89 befindliche Patrone hinter das Rohr 11 bewegt hat und sich gleichzeitig die Scheibe 71 um 180 gedreht hat, wodurch der hinter dem Patronenlager 89 befindliche Zündstift 75 in den Zündstromkreis gelegt wurde.
Nun wird die Patrone dieses Lagers 89 hinter dem Rohr 11 gezündet, worauf die Trommel 41 weiter in die Stellung nach Fig. 11 gelangt. Kurz bevor dies der Fall ist, wird der Auswerfer 58 verschwenkt, wobei dessen Nase 37 in die Ausziehrille der leeren Hülse im Patronenlager 89 eingreift und diese Hülse durch das Rohr 59 auswirft. In dieser Stellung nach Fig. 11 wird die Patrone des Lagers 86 abgefeuert, die sich wieder hinter dem Rohr 12 befindet. Die dadurch bewirkte Drehung der Trommel 41 in die Stellung nach Fig. 12, bringt die leere Hülse im Patronenlager 88 in den Bereich des Auswerfers 58, welch letzterer diese Hülse in der beschriebenen Weise auswirft.
Gleichzeitig dreht sich die Scheibe 71 in die den Zündstift 75 des Patronenlagers 87 mit der Batterie 78 verbindende Stellung, so dass die in diesem Lager befindliche Patrone gezündet wird. Der in Fig. 12 für die Patronenlager 85 und 89 bis 91 angegebene Beladungszustand entspricht nun wieder dem in Fig. 9 für die Lager 85 bis 88 gezeigten, so dass durch weiteres Zünden der hinter die Rohre zugeführten Patronen in der vorstehend beschriebenen Reihenfolge kontinuierlich weiter gefeuert werden kann.
Gemäss einem zweiten Beispiel des Erfindungsgegenstandes sind, wie die Fig. 13 zeigt, im Gehäuse 42 drei Rohre 95, 96, 97 befestigt, deren Achsen parallel zur Drehachse 43 der Trommel 41 angeordnet sind und sich im gleichen Abstand von der Achse dieser Trommel befinden wie deren Patronenlager 13. Im Gegensatz zum ersten Beispiel stimmen jedoch die Winkelabstände je zweier benachbarter Rohre mit den Winkelabständen der Patronenlager überein.
Die Trommel 41 ist in derselben Weise ausgebildet und mit 7 Patronenlagern 13 versehen wie beim ersten Beispiel. Auch die im Gehäuse 16 untergebrachte För- dervorrichtung für die Patronen sowie die Schieber 48, 53 und die Einrichtung zum Auswurf der leeren Hülsen verschossener Patronen stimmen mit der für das erste Beispiel dargestellten und beschriebenen Anordnung überein. Der Antrieb des Schiebers 48 erfolgt mittels eines Stössels 63, auf den jedoch anstelle von nur zwei Kolben deren drei einwirken, die alle in einem Zylinder 64 verschiebbar gelagert sind. In diesem münden drei Kanäle 99, 101 und 102, von denen jeder eine Verbindung des Zylinders mit der Bohrung eines der drei Rohre herstellt und hinter einem der drei Kolben in den Zylinder mündet.
Die Zündung der Patronen erfolgt mittels einer Vorrichtung, die sich in gleicher Weise wie beim ersten Beispiel aus einem Zahnradgetriebe 70, 71, einer einen Kontaktstift belastenden Kontaktfeder 73 und von diesem Kontaktstift überstrichenen Kontaktstücken 74 zusammensetzt. Diese letztern sind über die Bahn des Kontaktstifts 72 gleichmässig verteilt und mit je einem von drei Zündstiften 75 elektrisch verbunden. Jeder derselben liegt in der Achse eines der drei Rohre 95 - 97 und liegt in einem über die Batterie 78, den Schalter 83, die Kontaktfeder 73, eines der Kontaktstücke 74, den mit diesem verbundenen Zündstift 75 und die Masse 42 verlaufenden Zündstromkreis, wie dies aus Fig. 14 ersichtlich ist.
Diese Zündvorrichtung unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 8 darin, dass das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 70, 71 infolge der drei vorhandenen Rohre 95 - 97 den Wert 7 : 3 hat, so dass einer Drehung des Rades 70 um eine Patronenlager- teilung eine Drehung der Kontaktfeder 73 um eine Teilung der Kontaktstifte 74 entspricht.
In den Fig. 15 - 18 ist das kontinuierliche Beladen und Entladen der Trommel 41 während des Schiessens für das zweite Beispiel in derselben Weise dargestellt wie in den Fig. 9 - 12 für das erste Beispiel. Wird der Schalter 83 geschlossen, nachdem vorangehend die Trommel 41 in den in Fig. 15 gezeigten Beladungs- zustand gebracht worden ist, so wird die hinter dem Rohr 96 liegende Patrone gezündet und der Schieber 48 durch die entstehenden Pulvergase vorerst nach hinten und hierauf durch die Federn 23 wieder nach vorn verschoben.
Hierdurch dreht sich die Trommel 41 um eine Patronenteilung in die Stellung nach Fig. 16, während sich die Feder 73 auf den mit dem Zündstift 75 des Rohres 97 verbundenen Kontakt 74 bewegt. Durch die Drehung der Trommel 41 gelangt das eine Patrone enthaltende Lager 87 hinter das Rohr 97, während die im Lager 89 befindliche leere Hülse hinter das Rohr 95 gedreht wird.
Nach der Zündung der im Lager 87 befindlichen Patrone dreht sich die Trommel 41 weiter in die Stellung nach Fig. 17, die Kontaktfeder 73 dagegen auf den mit dem Rohr 95 verbundenen Kontakt 74. Dadurch gelangt die Patrone des Lagers 88 hinter das Rohr 95, während sich die leere Hülse des Patronenlagers 87 hinter das Rohr 96 bewegt. Gleichzeitig gelangt die im Patronenlager 89 befindliche leere Hülse in den Bereich des Auswerfers 58 und wird von diesem ausgeworfen. Bei der nun folgenden Zündung der Patrone des Lagers
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88 dreht sich die Trommel 41 in die Stellung gemäss Fig. 18 und die Kontaktfeder 73 wieder auf den zum Rohr 96 gehörigen Kontakt 74, während die leere Hülse im Patronenlager 88 ausgeworfen wird.
Damit ist der Beladungszustand gemäss Fig. 15 erreicht, wobei sich zusätzlich im Lager 87 eine leere Hülse befindet. Der weitere Bewegungsablauf erfolgt nun wie bereits beschrieben. Bei dem Beipsiel gemäss Fig. 13 -18 stimmen die Bogenabstände der Rohre, wie bereits erwähnt, mit den Bogenabständen der Patronenlager in der Revolvertrommel überein. Deshalb ist die minimale Grösse dieser Bogenabstände der Rohre durch die Dicke der letz- tern bestimmt.
Oftmals ist es erwünscht, die Patronen nicht getrennt voneinander der Waffe zuzuführen, wie dies vorangehend beschrieben wurde, sondern auf Patronengurten aufzureihen, wie dies beispielsweise in der SchweizerPatentschrift Nr. 319 271 beschrieben ist.
Um dabei die Gurte zusammen mit den Patronen über die Förderräder 46 (Fig.1) führen zu können, wie es in dieser Patentschrift gezeigt ist, ist es erforderlich, dass die durch die einzelnen Gurtglieder bestimmten Abstände der Patronen mit der Teilung der Förderräder und damit der Trommel 41 übereinstimmen. Da diese Teilung, wie vorangehend im Zusammenhang mit dem Beispiel nach den Fig.13-18 erwähnt wurde, durch den kleinsten Bogenabstand der Rohre bestimmt ist, müssen die Gurtglieder dieser Teilung angepasst werden.
Um dies zu vermeiden und Gurtglieder normaler Teilung verwenden zu können, ist es zweckmässig, die Anordnung der Rohre gemäss den Fig. 19 - 23 zu wählen. Wie die Fig. 19 zeigt, trägt das Gehäuse 42 ebenfalls drei Rohre 95, 96 und 97, deren Bohrung in gleicher Weise, wie dies anhand der Fig. 13 beschrieben wurde, durch Kanäle 99, 101 und 102 mit einem Zylinder 64 verbunden sind, indem der Stössel 63 verschiebbar untergebracht ist. Die Achsen der drei Rohre liegen auf einem Kreis in Winkelabständen, die das Doppelte der Winkelabstände der neun in der Trommel 41 angeordneten Patronenlager 13 betragen.
Zwischen je zwei benachbarten Rohren liegt daher ein Patronenlager. Die Trommel 41 ist an ihrem Umfang mit neun Rollen 49 versehen, während die Förderräder 46 ebenfalls je neunAusnehmungen47aufweisen.ImübrigenistderAn- trieb der Trommel 41 gleich ausgebildet wie im erst beschriebenen Beispiel. Die Zündvorrichtung stimmt mit derjenigen nach Fig. 14 hinsichtlich der elektrischen Verbindungen zwischen den drei Zündstiften 75 der Rohre 95, 96 und 97 und den drei festen Kontaktstük- ken 74 vollständig überein.
Jedoch hat das Übersetzungsverhältnis zwischen dem auf der Welle 43 sitzenden Zahnrad 70 und dem von diesem angetriebenen Zahnrad 71 den Wert 9 : 3, so dass einer Drehung der Trommel 41 um eine Patronenlagerteilung je eine Drehung der Kontaktfeder 73 von 120 , d. h. von einem der Kontaktstifte 74 zu einem benachbarten derselben, entspricht. Das Beladen und Entladen der Patronenlager 13 während des Schiessens wird nachfolgend anhand der Fig. 20 - 23 beschrieben. Die Trommel 41 wird vorerst bei offenem Schalter 78 in einen Ladezustand gebracht, wie er in Fig. 20 dargestellt ist, und in dem die Kontaktfeder 73 auf dem mit dem Zündstift 75 des Rohres 97 elektrisch verbundenen Kontaktstück 74 aufliegt.
Nach Schliessung des Schalters 83 wird die im Patronenlager 88 befindliche Patrone gezündet und durch das Rohr 97 abgefeuert. Die Trommel 41 gelangt dabei in die Stellung nach Fig. 21, in der gemäss Fig. 14 die hinter dem Rohr 95 im Lager befindliche Patrone gezündet wird. Nach weiterer Drehung der Trommel in die Stellung gemäss Fig. 22 findet die Zündung der im Patronenlager 90 hinter dem Rohr 96 befindlichen Patrone statt. Anschliessend wird bei der Drehung der Trommel in die Stellung nach Fig. 23 die im Lager 90 befindliche leere Hülse ausgeworfen und hierauf die im Lager 85 befindliche, wieder hinter dem Rohr 97 liegende Patrone gezündet.
Im weitern wiederholen sich die Vorgänge wie bereits beschrieben.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt. Besonders hinsichtlich des durch Gasentnahme aus den Geschützrohren betätigten Antriebes könnte der Erfindungsgegenstand anders ' als dargestellt ausgeführt sein. So könnten z. B. anstelle der Stufenkolben 61, 62 der Fig. 1 zwei in getrennten, mit je einem der Geschützrohre durch eine Bohrung verbundenen Zylindern angeordnete Kolben verwendet werden, von denen jeder an einer Stelle des Schiebers 48 angreifen würde.
Die Gasbohrungen könnten aber auch in ein und denselben Zylinder münden, in dem ein einziger den Schieber 48 betätigender Kolben verschiebbar ist. In diesem Fall ist in den Gasbohrun- gen je ein Rückschlagventil erforderlich, das den Übertritt von durch eine der Bohrungen strömenden Gasen in eine der andern Bohrungen verhindert.