Objektiv für Spiegelreflexkamera Die vorliegende Erfindung beruht auf der Er kenntnis des Bedürfnisses nach Objektiven, insbeson dere Auswechselobjektiven für Spiegelreflexkameras, die sich sowohl für Fern- und Nah- als auch für Nächstaufnahmen verwenden lassen, bei denen auch kleine Objekte wie Insekten, Kristalle, Schmuck stücke usw. in voller Grösse, gegebenenfalls Über grösse, abgebildet werden können, ohne dass am Ob jektiv Änderungen durch Zwischenringe, Balgenein- schlüsse oder dergleichen vorgenommen werden müssen.
Um diesen Bedürfnissen Rechnung zutragen, ist bereits ein Objektiv, insbesondere Auswechselobjektiv für Spiegelreflexkameras, mit Anordnung des opti schen Systems im Tubusansatz eines sonnenblenden- artigen Hohlkörpers vorgeschlagen worden, an dessen grössere Basis ein einen Teil der Schneckenzuganord- nung bildender, trommelförmiger Fassungsteil an gesetzt ist, während die übrigen Fassungsteile in dem von dem trommelförmigen Fassungsteil gebildeten Hohlraum liegen.
Die durch die trichterförmige Er weiterung bedingten Grössen des Durchmessers des trommelförmigen Fassungsteiles und der Auszugs länge der Schneckenzuganordnung führen dabei eine stetig veränderliche Entfernungseinstellbarkeit des Objektivs zwischen Unendlich und 0,1 m bei Ver wendung nur eines einzigen Schneckenzuges herbei, während es durch Verwendung von zwei Schnecken zügen gelingt, die kleinste Entfernung zwischen Objekt und Objektiv auf wenige Zentimeter zu be schränken.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der weiter gehenden Erkenntnis, dass sich die so grundsätzlich erreichten Vorteile noch vergrössern lassen. Zunächst bringt die vorgeschlagene Anordnung es mit sich, dass das optische System keine Drehungen um seine optische Achse erfährt. Solche Drehungen sind aus einer Reihe von Gründen unerwünscht. Vor allem gelingt es kaum, das optische System so rotations symmetrisch auszubilden, dass bei Drehungen des Systems um seine optische Achse nicht kleine Un- symmetrien auftreten würden, die zur Abbildung kommen.
Damit ergibt sich die Aufgabe, die Gesamt anordnung so zu treffen, d'ass das optische System nur noch Axialbewegungen erfährt, aber keine Rotation um die optische Achse durchführt. Weiter entsteht die Aufgabe, die Auszugslänge über das bisher erreichte Mass hinaus noch wesentlich zu steigern, um den Entfernungseinstellbereich des Objektivs auf das denkbare Grösstmass bringen zu können. Trotzdem soll die Möglichkeit gewahrt bleiben, ein derartiges Objektiv mit einer Springblende auszurüsten.
Ausgehend von Objektiven, insbesondere Aus wechselobjektiven für Spiegelreflexkameras, mit An ordnung des optischen Systems im Tubusansatz eines sonnenblendenartigen Hohlkörpers, an dessen grössere Basis ein einen Teil einer Schneckenzuganordnung bildender, trommelförmiger Fassungsteil angesetzt ist, während die übrigen Fassungsteile in dem von dem trommelförmigen Fassungsteil umschlossenen Hohl raum liegen, kennzeichnet sich das zur Lösung der dargestellten Aufgabe vorgeschlagene Objektiv er findungsgemäss dadurch,
dass zwischen dem kamera seitigen Anschlussstück des Objektivs und dem Ob jektivkörper als Teleskopteile ausgebildete und eine Drehung des Objektivkörpers und damit des optischen Systems um,die optische Achse verhindernde Gerad- fü'hrungen angeordnet sind.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wieder.
Fig. 1 zeigt das Objektiv in voll ausgezogenem Zustand. Fig. 2 zeigt es in der Einstellung für eine unend lich grosse Entfernung, teilweise in der Aussenansicht, teilweise im Schnitt.
Fig. 3 gibt eine Stirnansicht auf die kameraseitige Abschlussfläche des Objektivs wieder.
Fig. 4 veranschaulicht die kameraseitig gelegene Auslöseeinrichtung für die Springblende.
Fig. 5 zeigt die Springblenden-Auslöseeinrichtung an der zugehörigen Kamera.
In den Fig. 1 bis 4 bezeichnet 1 das optische System, das in dem Fassungskörper 2 untergebracht ist. Zwischen der Vorderlinse 3 und dem Linsen körper 4 liegen bei 5 die nichtgezeichneten Lamellen der Blende. Mit 6 ist der Lamellenlagerring bezeich net, während 7 der Irisring ist. Es ist weiter 8 der Blendenring, auf dem der Blendenvorwahlring 9 angeordnet ist, über den die Blendenvorwahl erfolgt.
Den Ringen 8, 9 liegt -der Rastring 10 gegenüber, der über die Rastkugel 11 und ihre Abfederung 12 für leichtere Auffindbarkeit der vorgewählten Blen- denstellungen sorgt. Der Objektivkörper 13 ist als Mutterkörper kleinsten Durchmessers ausgebildet und bildet bei 14 den inneren Schneckenzug, dessen Schraubkörper durch den Zwischenring 15 gegeben ist. Dieser Zwischenring bildet bei 16 das äussere Schneckenzuggewinde in Verbindung mit dem Schraubkörper 17, der bei 18 einen Entfernungs- einstellring trägt.
Das Winkelverstellausmass des Schraubkörpers 17 gegen den Entfernungseinstellring 18 wird zweckmässig nicht über 360 gewählt. Der Anschlussring für die Kamera ist mit 19 bezeichnet. Er hat nur die Bedeutung eines Lagerringes. Zwar greift er über ein Gewinde in den Schraubkörper 17 ein, aber dieses Gewinde ist die billigste und einfachste Art der Lagerung.
Das Gewinde zwischen dem Schraubkörper 17 und dem Anschlussring 19 weist nur eine Steigung von etwa 0,5 mm auf, so dass bei einer vollen Drehung des Schraubkörpers 17 zum Ausziehen oder Ineinanderfahren des Objektivs der Schraubkörper 17 gegenüber dem Anschlussring 19 nur um etwa 0,5 mm von der Kamera weg oder zur Kamera hin bewegt wird. Der Anschlussring 19 nimmt in einem durch den Deckel 20 abgeschlossenen Gehäuse 21 den Aufzugring 22 auf, der jedoch mit einem Lappen 23 (vergleiche Fig.3) durch einen Schlitz 24 des Deckels 20 durchgeführt ist.
Dieser Lappen korrespondiert mit einem beweglichen An schlag in der Kamera, der durch den Schnellverschluss betätigt ist, und er dient dazu, die Springblende in den voll eröffneten Zustand zu bringen, also gegen Wirkung einer Feder zu spannen. Der Aufzugring 22 überträgt seine Bewegung auf das Spannsegment 25. Das Spannsegment 25 kämmt mit einem Ritzel 26, das auf der Welle 27 angeordnet ist. Eine Feder 28, die in einem entsprechend .ausgebildeten Teil des Aufzugringes 22 untergebracht ist, sorgt für die selbst tätige Rückführung des Aufzugringes 22 in die Aus gangslage.
Bei 27a trägt die Welle 27 einen Quer stift, dessen freies Ende in einem Schlitz 29 der Hülse 30 geführt ist, die die Welle 27 konzentrisch umgibt. Auf der Hülse längsverschieblich angeordnet ist das Zahnrad 31, das mit einem Stift 32 in einen weiteren Schlitz 33 der Achshülse 30 eingreift. Das Zahnrad 31 erhält also vom Aufzugring 22 aus über Spann segment 25, Ritzel 26, Welle 27, Stift 27a, Schlitz 29, Schlitz 33 und Stift 32 den zur vollen Öffnung der Blende dienenden Bewegungsantrieb, wobei eine Feder 34 das Ganze unter Spannung hält.
Die so erhaltene Antriebsbewegung überträgt das Zahnrad 31 auf das Spannsegment 60, das seinerseits auf den Irisring 7 wirkt und die notwendigen Lamellenbewe- gungen auf diese Weise herbeiführt. Die Bewegung ist jedoch abhängig von der Lage eines bei 37 abgefeder ten und in der Achse 38 geführten Stiftes 35 (Fig. 4) mit Auslösekopf 36.
Dieser Auslösekopf wird, wie noch in Verbindung mit Fig. 5 zu erörtern sein wird, bei der Verschlussauslösung der Kamera angedrückt, so dass die über den Blendenvorwahlring vorgewählte Blendenöffnung verwirklicht wird.
Die Bewegung zur vollen Öffnung der Blende mittels des Aufzugringes 22, der über einen in der Fig. 5 dargestellten Schnell aufzug 47 gegen die Wirkung der Feder 28 gedreht wird, ist dadurch begrenzt, dass in der Endstellung der Blendenspannbewegung der in Fig. 4 zu sehende Stift 35 mit dem ringförmigen Anschlag 61 in die Ausneh- mung 62 des Spannsegmentes 25 einspringt, da er vorher bei der letzten Springblendenbetätigung mittels des Stössels 53 (Fig. 5) mit dem Anschlag 61 aus der Ausnehmung 62 herausgedrückt worden war.
Mit Einspringen des Anschlages 61 in die Ausnehmung 62 des Spannsegmentes 25 ist also die Springblende kameraseitig gespannt und voll geöffnet. Vor Betäti gung des Schnellaufzuges ist aber bereits die Licht messung erfolgt und die notwendige Blende festgelegt worden. Die Vorwahl der Blende geschieht über den Blendeneinstellring 8, der gegenüber dem Rastring 10 gedreht wird, wobei die Rastkugel 11 bei 12 ab gefedert ausweicht und in diejenige Ausnehmung einrastet, die -der Blend'envorwahleinstellung ent spricht.
Die Bewegung des Blendeneinstellringes über trägt sich über die in der Fig. 1 nach rechts hin gelegenen Teile des Konuskörpers 8 auf einen Lap pen 63. Durch diese Blendenvorwahl kommt also der Lappen 63 in eine bestimmte Winkelstellung zu einer die optische Achse durchsetzenden Vertikal ebene. Auch das Spannsegment 60 weist einen nicht gezeichneten Anschlag auf.
Wird nun der Verschluss durch Betätigung des Druckknopfes 56 und der zu gehörigen, im Zusammenhang mit der Fig. 5 noch zu beschreibenden übrigen Auslöseeinrichtungen aus gelöst, so überträgt sich diese Bewegung auf den Auslöseknopf 36 (Fig. 4), und der Flansch 61 tritt aus der Ausnehmung 62 heraus. Dadurch führen sämtliche mit dem Spannsegment 25 gekuppelten und bereits aufgeführten Elemente eine Bewegung aus, die entgegengesetzt zu den Bewegungen ver läuft, die die gleichen Teile bei der bereits erläuterten Spannbewegung ausgeführt haben.
Das bedeutet, dass der nicht dargestellte Anschlag des Spannsegmentes 60 auf den Anschlag 63 trifft. Die bewegten Teile kommen also in einer Lage zur Ruhe, in der die vorgewählte Blendenöffnung verwirklicht ist.
Durch die Wahl zweier verstellbarer Ringe, des Lamellenlagerringes 6 und des Irisringes 7, besteht die Möglichkeit, die Blendenöffnungen mittels Kali bers serienmässig genau einzustellen. Der Lamellen lagerring 6 trägt dabei die Bohrungen für die Lamel- lenachsen, während in dem Irisring die Ausfräsungen zur Aufnahme der Lamellen angeordnet sind. Der Lamellenlage.rring wird nach vorgenommener Blen- denöffnungseinstellung mittels eines Gewindestiftes vom feststehenden Fassungskörper 2 aus festgelegt.
Um trotz der Anordnung der Schneckenzub gewinde 14, 16 eine Drehung des Mutterkörpers 13 und damit des optischen Systems 1 zu verhüten, sind in dem Hohlraum 39 zwischen dem Fassungskörper 2 und dem trommelartigen Körper grössten Durch messers 17, 18, 19 teleskopartig wirksame Gerad- führungen vorgesehen, die zunächst aus dem Tele- skopteil kleinsten Durchmessers 40 bestehen, der an die innere Abschlusswand 41 des Gehäuses 21 an geschraubt ist. Das äussere Teleskoprohr ist mit 42 bezeichnet.
Es ist mit dem Mutterkörper 13 des kleinsten Schneckenzuggewindes 14 starr verbunden und zum Hohlraum 43 zu entlüftet, so dass keine Bewegungshemmungen entstehen können. Da jedoch der Raum 43 nach aussen im wesentlichen abgeschlos sen ist, kann auf diese Weise eine mehr oder weniger starke Bremsung der Axialbewegung eingestellt wer den, um zu verhüten, dass durch spielerische Betäti gung des Objektivs unnötige Deformationen ent stehen.
Während die kanieraseitige Blendenspannung als auch Blendenauslösung automatisch von der Betäti gung des Schnellaufzuges 47 und des Auslösers 56 aus erfolgen, besteht die weitere Möglichkeit, die Be dienung halbautomatisch durchzuführen und die Springblende von Hand, also durch eine gesonderte, von der Wartung des Schnellaufzuges 47 unabhängige Bewegung zu spannen, während die Auslösung wie derum über einen Auslöseknopf 36 selbsttätig erfolgt.
Zum Spannen der Blende von Hand ist der Rastring 10 vorgesehen, der über einen Anschlag 44 in der Nut 64 den Konuskörper 8 mitnimmt und auf den in den Figuren nicht wiedergegebenen Anschlag des Spannsegmentes 60 wirkt. In der Endstellung des Rastringes 10 liegt der ringförmige Anschlag 61 der Ausnehmung 62 gegenüber, so dass die selbsttätige Verriegelung des Spannsegmentes 25 und aller mit ihm starr verbundenen bzw. bewegten Teile erfolgt. Nachdem auf diese Weise die Blendenspannung durchgeführt ist, wird durch relative Drehung des Blendeneinstellringes 8 gegenüber dem Rastring 10 die Blendenvorwahl getroffen.
Wird jetzt der Auslöse knopf 36 betätigt, so gehen alle Teile in die der vor gewählten Blende entsprechende Stellung über und es kommt zu der gewünschten Blendenvorwahl, indem eine in einer Ausnehmung des Rastringes 10 an gebrachte Zugfeder 45 den Rastring 10 gemeinsam mit dem Vorwahlring 9 in die bei der Blenden- vorwahl eingestellte Lage zurückführt.
Demgemäss besteht die Möglichkeit, den Aufzug der Springblende zum kameraabgewandten Abschluss des Objektivs hin zu verlegen .bzw. den Aufzug der Springblende sowohl mittels des Schnellaufzuges als auch von Hand durch zuführen.
Fig. 5 zeigt die kameraseitig getroffene Anord nung. Man erkennt zunächst den Anschlussring 46 für den Anschlussring 19 des Objektivs, wobei eine bajonettartig wirksame Verriegelung vorgesehen ist, die auch durch Schraubgewinde, Schneckenzug- gewinde, federnde Einklinkungen oder dergleichen ersetzt sein kann. Mit 47 ist der Schnellaufzug der Kamera bezeichnet, deren Körper 48 nur angedeutet ist.
Der Schnellaufzug 47 wirkt auf einen nicht ge zeichneten peripher drehbaren Anschlag in der Nähe des Ringes 46, der sich gegen den Lappen 23 des Aufzugringes 22 legt, wenn Verschlussspannung und Filmtransport bewirkt werden;
in diesem Falle kommt also noch die selbsttätig vorgenommene Spannung der Springblende hinzu, wobei darauf hinzuweisen ist, dass dieser kameraseitige Aufzug der Springblende an sich unabhängig von der Ausbildung des Objektivs selbst ist. Der Verschlussauslöser 49 wirkt in üblicher Weise auf den Verschluss, er wirkt aber ausserdem über den Arm 50, Hebel 51, Lenker 52 und Stössel 53 mit Anschlagfläche 54 auf den Auslöseknopf 36 des Springblend'enaufzuges. Das bedeutet,
dass ummittelbar vor Auslösung des Verschlusses die Springblende aus gelöst wird, womit sich die vorgewählte B#lenden- öffnung selbsttätig einstellt, über die die Belichtung erfolgt. Eine Haarnadelfeder 55 ist so ausgebildet und angebracht, dass sie den Stössel 53 zur Kamera hin zurückzuziehen sucht. Erst wenn der Druckknopf 56 betätigt wird, nimmt die Anschlagfläche 54 grösseren Abstand vom Kamerakörper 48 an und :betätigt den Auslöseknopf 36 für die Springblende am Objektiv.
Weitere Einrichtungen 57, 58 sind vorgesehen, um dafür zu sorgen, dass eine nicht gezeichnete Lichtzelle in der Vorwahlstellung der Blende parallel zur Be lichtungsebene liegt, so dass die wirkliche Grösse des einfallenden Lichtes gemessen wird, während ander seits bei der Entfernungseinstellung ein nicht :gezeich- neter Spiegel der dargestellten Spiegelreflexkamera das einfallende Licht bei voller Blendenöffnung zum Strahlengang des Spiegelreflexsuchers 59 macht;
sowohl die Lichtzelle als auch der Spiegel werden durch die Anfangsbewegung des Auslöseknopfes 56 aus dem Strahlengang herausverlegt und die Ein richtung 49 bis 54 sorgt dafür, dass der Film über die vorgewählte Blendenöffnung belichtet wird.