Flüssiger Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf einen flüssigen Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen, z. B. Ottomotoren.
Eine bisher immer wieder auftauchende grosse Schwierigkeit bei der Herstellung von Benzinen für Ottomotoren lag darin, geeignete Mittel zu finden, um die Tendenz der Benzine zum Stillsetzen des Mo tors, bevor dieser nach einem kalten Start vollständig erwärmt ist, herabzusetzen. Dieses Stillsetzen des Motors wird verursacht durch Eis, das sich aus in dem Benzin enthaltenem Wasser oder aus Wasser, welches aus der durch das Lufteintrittsrohr strömen den Luft kondensiert wird, beim Verdampfen des Benzins in dem Vergaser des Motors bildet. Es ist schon versucht worden, diese mit der Vereisung zu sammenhängenden Schwierigkeiten zu überwinden, indem man wasserlösliche Gefrierpunktserniedriger, z. B. wasserlösliche niedrige Alkohole und Glykole, in dem Benzin löst.
Es sind jedoch verhältnismässig hohe Konzentrationen solcher Gefrierpunktsernied- riger notwendig, was die Verwendung derselben un wirtschaftlich macht. Ausserdem werden die Gefrier punktserniedriger beim Lagern der solche wasser lösliche Gefrierpunktserniedriger enthaltenden Benzine oft aus dem Benzin herausgelöst durch Wasser, mit dem das Benzin im allgemeinen während der Lage rung in Berührung kommt. Diese lösende Wirkung verursacht oft eine praktische Entfernung des in dem Treibstoff vorhandenen Gefrierpunkterniedrigers, Es ist nun gefunden worden, dass sich eine be stimmte Gruppe organischer Verbindungen zur Ver hütung der Vereisung in Benzinen besonders gut eignet.
Es ist anzunehmen, dass die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Zusatzstoffe bezüglich der Verhin derung von Vereisungsschwierigkeiten, die beim Ar beiten von Verbrennungskraftmaschinen bei kaltem Wetter auftreten, nicht allein der eintretenden Gefrier punktserniedrigung des in dem durch den Vergaser strömenden Benzin enthaltenen Wassers, sondern ver mutlich hauptsächlich dem Umstand zuzuschreiben ist, dass der verwendete Zusatzstoff dieses Wasser in derart feine Tröpfchen unterteilt, dass viele dieser Tröpfchen keine Kerne, wie z. B. Staubkerne, ent halten, welche das Gefrieren begünstigen könnten, so dass also kein Gefrieren eintritt.
Ausserdem bleiben Tröpfchen, die solche Kerne enthalten und infolge dessen leichter zum Gefrieren neigen, in dem Benzin in der Form feinverteilter, von einander getrennter Eisteilchen dispergiert, so dass sie durch den Ver gaser und durch das Lufteintrittssystem in den Zylin der gelangen, ohne ein Stillsetzen des Motors zu verursachen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein flüssiger Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen, welcher aus einem Benzin besteht, das weniger als 0,05 Gew .%o einer Polyoxyalkylenverbindung von der allgemeinen Formel Ri O-[R2O]n R3 enthält, wobei in dieser Formel R1 und R3 ein Wasserstoff atom oder einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder einkernigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest, R2 einen Alkylenrest und n eine Zahl grösser als 7 bedeuten.
In der Polyoxyalkylenkette kann der Rest R2 jedes Alkylenradikals, vorzugsweise ein Alkylenradikal mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, be deuten. Besonders bevorzugt werden in den erfin dungsgemässen Gemischen die Polyoxyalkylenflüssig- keiten, in welchen der Alkylenrest ein Äthylen- oder ein 1,2-Propylenrest ist.
Die Polyoxyalkylenkette -[Rz0]ll kann zwei oder mehr als zwei verschiedene Alkylenreste enthal ten. Diese Reste können beliebig über die ganze Polyoxyalkylenkette verteilt oder sie können nach einer vorausbestimmten Ordnung in Einheiten oder Blöcken angeordnet sein, von welchen jeder aus einer oder aus mehreren ähnlichen Oxyalkylenrestenbesteht. Wenn die Alkylenradikale in der Polyoxyalkylenkette in Einheiten oder Blöcken angeordnet sind, können diese sich in der Kette regelmässig wiederholen, z. B. nach der Formel -[(XO)a-(YO)b]c- in welcher X und Y verschiedene Alkylenreste und a, b und c Zahlen bedeuten, so dass das Produkt c (a + b) grösser ist als 7.
Wenn die Polyoxyalkylenkette zwei verschiedene Alkylenreste enthält, sind dies vorzugsweise Äthylen- und 1,2-Propylenreste.
Für die Gemische gemäss der Erfindung werden die Polyoxyalkylenverbindungen gemäss obiger For mel bevorzugt, in welchen der Rest R1 ein Alkyl- oder ein Alkylphenylrest ist. Der Rest R1 kann z. B. eine Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl-, Nonyl- oder Decylgruppe oder ein Octylphenyl- oder Nonyl- phenylrest sein.
Geeignete, in den flüssigen Treibstoffen nach der Erfindung verwendete Zusatzstoffe sind die Polyoxy- propylenglykole und die Polyoxyalkylenglykole, welche sowohl Äthylen- als auch 1,2-Propyleneinhei- ten in der Polyoxyalkylenkette enthalten, sowie auch die Mono- und Dialkyläther solcher Glykole. Wenn sowohl Äthylen- als auch 1,2-Propyleneinheiten in der Polyoxyalkylenkette vorliegen, sind gewöhnlich mindestens 40%o der Alkylenreste Propylenreste.
Wenn die Mono- oder Dialkyläther solcher Poly- oxyalkylenglykole verwendet werden, sind die end- ständigen Alkylgruppen gewöhnlich niedere Alkyl gruppen und vorzugsweise normale Butylgruppen.
Geeignete Zusatzstoffe dieser Art sind die im Handel unter der Bezeichnung Ucon Fluids (das Wort Ucon ist eine registrierte Marke) als Erzeug nisse der Firma Carbon & Carbide Chemical Corpo ration erhältlichen. Diese Verbindungen sind Poly- oxypropylenglykole, Polyoxypropylenäthylenglykole und die Mono- bzw. Dialkyläther solcher Glykole. Die im Handel erhältlichen Produkte sind im allgemeinen Gemische solcher Verbindungen. Die Werte für n und das Molgewicht solcher Gemische stellen nur Durchschnittswerte dar. Die Werte von n liegen bei typischen Einzelverbindungen, die in solchen Ge mischen enthalten sind, im allgemeinen zwischen etwa 8 und etwa 80, und ihr Molgewicht schwankt zwi schen etwa 500 und etwa 4000.
Ucon Fuids mit einer Viskosität zwischen 100 und 3000, z. B. zwi schen 700 und 2000 Saybolt-Universal-Sekunden bei 37,8 C sind besonders geeignet. Spezielle Beispiele für Ucon Fluids , welche in den erfindungsgemässen Mischungen verwendet werden können, sind die Pro dukte mit den Bezeichnungen Ucon LB 65, LB 100, LB 135, LB 385, LB 1145, LB 1715 und HB 100.
Eine besonders geeignete Polyoxyalkylenverbin- dung zur Verwendung in den erfindungsgemässen Ge- mischen ist der Mono-n-butyläther eines Polyoxy- alkylenglykols, das sowohl Äthylen- als auch 1,2- Propyleneinheiten in regelmässiger Folge enthält, oder die Äthylen- und Propyleneinheiten können zusam men auch regelmässig wiederkehrende Blöcke dar stellen. Eine solche Polyoxyalkylenverbindung kann z.
B. hergestellt werden durch Kondensieren des Mono-n-butyläthers von Äthylenglykol mit einer sol chen Menge Äthylenoxyd, dass sich ein Block bildet, der aus Oxyäthylenresten besteht, und durch Konden sieren des erhaltenen Reaktionsproduktes mit einer solchen Menge Propylenoxyd, dass ein Block gebildet wird, der aus Oxypropyleneinheiten besteht, und durch weitere abwechselnde Addition von Äthylen oxyd- und Propylenoxydblöcken, bis das gewünschte Molgewicht erzielt ist.
Einen anderen Typ von Polyoxyalkylenverbin- dungen, die in den erfindungsgemässen Gemischen verwendet werden können, stellen die Monoalkyl- phenyläther von Polyoxyäthylenglykol dar. Der Alkylphenylrest in diesen Verbindungen ist vorzugs weise ein Octylphenyl- oder ein Nonylphenylrest, wobei die Octyl- bzw. Nonylgruppe entweder gerad- kettig oder verzweigt sein kann.
Geeignete Monoalkylphenyläther von Polyoxy- äthylenglykol sind im Handel unter der Handels bezeichnung Igepal erhältlich ( Igepal ist eine registrierte Marke).
Die Polyoxyalkylenverbindung bzw. das Gemisch solcher Verbindungen liegt in den flüssigen Treib stoffen gemäss der Erfindung vorzugsweise in einer Konzentration zwischen 0,04 und 0,001 %, insbeson- dere zwischen 0,01 und 0,0025 0/e, beispielsweise etwa 0,004 Gew ID/0, vor.
Die flüssigen Treibstoffe gemäss der Erfindung können hergestellt werden, indem man dem verwen deten Benzin entweder eine gewisse Menge der zu verwendenden besonderen Polyoxyalkylenverbindung oder aber ein Konzentrat zusetzt, welches diese Ver bindung in einem geeigneten Lösungsmittel für die selbe enthält. Als Beispiele für geeignete Lösungs mittel können Benzine oder andere leichte Kohlen wasserstoffdestillate genannt werden.
Das erfindungsgemäss verwendete Benzin kann jedes Benzin sein, welches sich zur Verwendung für Verbrennungskraftmaschinen mit Funkenzündung eignet und kann ein Motorbenzin oder ein Flugzeug benzin sein. Das benutzte Benzin kann ein direkt destilliertes, ein thermisch reformiertes oder gespal tenes, ein katalytisch reformiertes oder gespaltenes oder ein polymerisiertes Benzin oder auch eine Mi schung aus zwei oder mehreren beliebigen solcher Benzine darstellen.
Das benutzte Benzin kann mit flüchtigen Alkoholen oder Äthern, Benzol, Gemischen aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol, Naphtha, Flugzeugturbinenölen oder Leucht- ölen verschnitten sein.
Der flüssige Kraftstoff nach der Erfindung kann ein lösendes Öl zum Lösen unerwünschter Ablagerun gen im Ansaugrohr und auf dem Einlassventil der Maschine enthalten, welches im wesentlichen aus einem flüssigen Kohlenwasserstoffgemisch besteht, das ein Kauri-Butanol-Lösungsvermögen über etwa 20, einen Destillationspunkt bis 50%o über 350 F (176 ) bei 10 mm Quecksilberdruck, eine Saybolt- Viskosität bei 100 F (37,8 ) nicht über 450 Sek. und eine Dichte von etwa 18 bis 28 API aufweist. Ein lösendes Öl, welches verwendet werden kann, ist ein Schweröl mit geringer Flüchtigkeit. Das verwendete Lösungsöl liegt in den flüssigen Kraftstoffen nach der Erfindung vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 0,5 Vol %o vor.
Die flüssigen Treibstoffe nach der Erfindung kön nen Antiklopfmittel, z. B. übliche bleihaltige Anti klopfmittel, enthalten. Typische bleihaltige Antiklopf mittel, die in den erfindungsgemässen flüssigen Kraft stoffen verwendet werden können, sind Bleitetraalkyl- Antiklopfmittel, wie Bleitetraäthyl, Bleitrimethyl- äthyl, Bleidimethyldiäthyl, Bleimethyltriäthyl und Blei tetramethyl. Andere Antiklopfmittel, wie substituiertes oder nicht substituiertes Cyclopentadienyleisen, Nickel- oder Ruthenium-Antiklopfmittel oder Eisencarbonyle können ebenfalls verwendet werden.
In den flüssigen Kraftstoffen gemäss der Erfin dung können auch Spülmittel, wie Halogenkohlen wasserstoff- und alkylsubstituierte Anilin-Spülmittel, enthalten sein. Typische geeignete Halogenkohlen- wasserstoffspülmittel sind z. B. Athylendibromid, Athylendichlorid, Acetylentetrabromid, Hexachlor- propylen, die Mono- oder Polyhalogenpropane, -butane bzw. -pentane, die Mono- oder Polyhalogen alkylbenzole mit einem Dampfdruck bei 50 zwischen etwa 0,1 und 100 mm Quecksilber oder Gemische aus zwei oder mehreren beliebigen dieser Stoffe.
Spülmittel und Modifiziermittel für den Niederschlag, welche öllösliche organische borhaltige Verbindungen enthalten, wie Phenylboronsäure [C6H5B(OH)2] oder organische Ester von Borsäure, phosphorhaltige Ver bindungen, z. B. öllösliche organische Ester von Oxy- säuren des Phosphors, wie Tritolylphosphat oder Tri- isopropylphosphit, arsenhaltige Verbindungen, z. B. Trikresylarsenite, oder Silicone, wie öllösliche orga nische Ester der Kieselsäure, können ebenfalls in den Kraftstoffen enthalten sein.
Die flüssigen Treibstoffe nach der Erfindung kön nen weiter Zusatzstoffe, wie organische Verbindun gen, metallorganische Verbindungen und bzw. oder anorganische Verbindungen enthalten, um dem Treib stoff besondere Eigenschaften zu verleihen, z. B. Zu satzstoffe, wie Oxydationsverhinderer, Harzverhin- derer, Reinigungsmittel und Farbstoffe.
So können die erfindungsgemässen Treibstoffe Verbindungen enthal ten, welche in bekannter Weise eine stabilisierende und bzw. oder oxydationshindernde Wirkung auf die Kraftstoffe ausüben, beispielsweise stabilisierende Verbindungen, wie Hydrochinon, und Oxydations- verhinderer aus der Gruppe der phenolischen Verbin dungen oder der Amine, wie Dimethyl-6-tert. butyl- phenol; 2,6-Ditert.-butyl-4-methylphenol; N-phenyl- α-naphthylamin und N,N'-Dibutyl-p-phenylendiamin.
Die Kraftstoffe nach der Erfindung können auch andere oberflächenaktive Mittel zusätzlich zu den Polyoxyalkylenverbindungen mit der oben angege benen allgemeinen Formel enthalten. Beispiele für solche zusätzliche oberflächenaktive Mittel sind Alkylarylsulfonate, wie Ammoniumsalze der Dialkyl- naphthalinsulfonate, in welchen die Dialkylreste zwi schen 6 und 16 Kohlenstoffatomen enthalten, wie Ammonium-dinonylnaphthalinsulfonat, substituierte Imidazole, Polyoxyalkylen-Polyamin-Kondensations produkte und N-alkylsubstituierte Alkylendiamine, wie mono-N-alkylsubstituierte Propylendiamine, in welchen die Alkylgruppe 12 bis 18 Kohlenstoff atome enthält.
Gemische mit handelsüblicher oder technischer Reinheit aus mono-N-alkylsubstituierten Propylendiaminen, in welchen sich die Alkylgruppen von natürlichen Fettsäuren ableiten, sind unter der Handelsbezeichnung Duomeene ( Duomeen ist eine registrierte Marke) erhältlich.
Die Kraftstoffe gemäss der Erfindung können auch Eisbildung verhindernde Zusatzstoffe von der Art der Gefrierpunktserniedriger enthalten. Beispiele für diese Art von Vereisung verhindernden Mitteln sind die niederen Alkylalkohole, wie Isopropylalkohol, und die aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Diole, wie 2-Methylpentandiol-2,4.
Beispiel 1 Ein katalytisch gespaltenes Motorbenzin, herge stellt aus Mittelostrohölen, welches einen 50%o-Siede- punkt (ASTM) von etwa 90 aufwies, mit einem Reid- Dampfdruck von 0,735 kg/cm2 und welches 0,03 g pro 3,785 1 2,4-Dimethyl-6-tert. butylphenol enthielt, wurde bei diesem Beispiel als Basistreibstoff verwen det und wird im folgenden so bezeichnet.
Es wurden durch Auflösen von 0,01011/o, 0,01311/o bzw. 0,015 Gew.o/11 eines Butylmonoäthers eines Poly- oxypropylenpolyoxyäthylenglykols drei flüssige Treib stoffmischungen hergestellt. Der Äther hatte eine Viskosität von 1150 Saybolt-Universal-Sek. bei 37,8 C. Die Zusätze wurden in drei getrennten Por tionen des Basistreibstoffes gelöst.
Um die verminderte Neigung dieser Treibstoffe zur Herbeiführung von Vereisungsschwierigkeiten bei ihrer Verwendung in Verbrennungskraftmaschinen aufzuzeigen, wurde das Verhalten jedes Treibstoffes in einem Prüfmotor mit dem Verhalten anderer Anteile des Basistreibstoffes verglichen, welche ver schiedene Mengen Isopropylalkohol enthielten, der ein bekanntes Vereisung verhinderndes Zusatzmittel darstellt.
Der für diese Untersuchungen verwendete Motor war ein 7-Phasen-Seitenventil-Hillman-Minx-Motor. Er wurde zuerst betrieben mit einem Anteil des Basis treibstoffes, welcher eine genügende Menge Isopropyl- alkohol, nämlich 5 Vol.o/o enthielt, um Vereisung sicher zu verhindern. Der Motor lief mit einer kon stanten Düseneinstellung entsprechend 2450 Um drehungen pro Minute, wobei er in festgelegter Höhe von 7?,2 Brems-Pferdestärken belastet war. Die zum Lufteintrittskanal des Motors zugeführte Luft besass eine relative Feuchtigkeit von 95 % und eine Tempe ratur von 10 C.
Bei Anwendung der gleichen Düseneinstellung des Motors und der gleichen Belastung, wie sie bei Fest legung dieser Faktoren unter Verwendung des Basis treibstoffes mit 5 Vol.% Isopropylalkohol erhalten wurde, wurde das Verhalten jedes der verschiedenen zu prüfenden Treibstoffe bestimmt. Jeder geprüfte Treibstoff lief in dem vorher eingestellten Motor 15 Min., wobei die Zahl der Umdrehungen pro Min. in Abständen von ¸ Min. notiert wurde. Die durch schnittliche Zahl der Motorumdrehungen pro Min. während der gesamten 15 Min.-Periode wurde dann berechnet und ausgedrückt als Prozentsatz der 2450 Umdrehungen pro Min., welche beim Laufen des Basistreibstoffes mit 5 Vol .%o Isopropylalkohol erhal ten worden waren.
Dieser Prozentsatz wurde als das Verhalten kennzeichnende Zahl (Gütezahl) des unter suchten Treibstoffes bezeichnet.
Es wurden die Gütezahlen der genannten Treib stoffe mit Zusatz der Polyoxyalkylenverbindung sowie die Gütezahlen der Basistreibstoffe, welche verschie dene Prozentsätze Isopropylalkohole enthielten, be stimmt. Die Prüfung ergab, dass die Basistreibstoffe mit der Polyoxyalkylenverbindung in jeder der oben angeführten Konzentrationen in bezug auf die Ver meidung von Vereisungsschwierigkeiten ein Verhalten zeigten, welches im wesentlichen dem Verhalten eines Kraftstoffes aus dem Basistreibstoff mit einem Gehalt von 0,9 Vol.% Isopropylalkohol entsprach.
<I>Beispiel 2</I> Es wurde ein flüssiger Treibstoff hergestellt durch Auflösen von 0,003 % eines Butylmonoäthers eines Polyoxypropylenpolyoxyäthylenglykols, welcher Äther eine Viskosität von 1700 Saybolt-Universal-Sek. bei 37,8 C aufwies, in einem Anteil des gleichen Basis treibstoffes, wie er nach Beispiel 1 verwendet worden war. Um die verringerten Vereisungsschwierigkeiten bei seiner Verwendung in Ottomotoren aufzuzeigen, wurde der Treibstoff der gleichen Prüfung in der gleichen Maschine, wie in Beispiel 1 beschrieben, unterworfen.
Der Basistreibstoff, der die Polyoxyalkylenverbin- dung in der vorstehend angegebenen Konzentration enthielt, zeigte hinsichtlich der Vermeidung von Ver eisungsschwierigkeiten ein Verhalten, das praktisch demjenigen eines Treibstoffes entsprach, der aus dem Basistreibstoff bestand und 0,9 Vol.% Isopropyl- alkohol enthielt.
<I>Beispiel 3</I> Es wurde ein flüssiger Kraftstoff hergestellt durch Auflösen von 0,01 Gew .%o eines Polyoxyalkylenpro- duktes (erhalten durch Kondensieren des Butyläthers von Diäthylenglykol mit einem Gemisch von je 50 Ge wichtsteilen Äthylenoxyd und Propylenoxyd in sol cher Menge, dass ein Produkt mit einem Molgewicht von etwa 800 und einer Viskosität von etwa 170 Saybolt-Universal-Sek. bei 37,8 C entstand) in einem Anteil des gleichen Basistreibstoffes, wie er bei Bei spiel 1 verwendet worden war. Um die verringerten Vereisungsschwierigkeiten bei Anwendung dieses Treibstoffes in Ottomotoren aufzuzeigen, wurde der Treibstoff der gleichen Untersuchung in der gleichen Maschine, wie bei Beispiel 1, unterworfen.
Es ergab sich, dass der die Polyoxyalkylenverbin- dung in der vorstehend angegebenen Konzentration enthaltende Basistreibstoff in bezug auf die Vermei dung von Vereisungsschwierigkeiten ein Verhalten zeigte, welches praktisch dem Verhalten eines Treib stoffes entsprach, der aus dem Basistreibstoff mit einem Gehalt von 0,7 Vol.% Isopropylalkohol be stand.
<I>Beispiel 4</I> Eine Polyoxyalkylenverbindung, die in der Poly- oxyalkylenkette sowohl Äthylen- als auch Propylen- einheiten enthielt, die in regelmässig wiederkehrenden Einheiten oder Blöcken angeordnet waren, wurde hergestellt durch Kondensieren von<B>118</B> Gewichts teilen des Mono-n-Butyläthers von Äthylenglykol mit einem Block, der aus 60 Gewichtsteilen Äthylenoxyd bestand, und nachfolgendes Kondensieren des erhal tenen Reaktionsproduktes mit einem Block, der aus 340 Gewichtsteilen Propylenoxyd bestand.
Es wurden dann weiter solche Blöcke, die aus 60 Gewichtsteilen bzw. 340 Gewichtsteilen Äthylenoxyd bzw. Propylen- oxyd bestanden, abwechselnd addiert, bis das Mol- gewicht des erhaltenen Reaktionsproduktes etwa 2500 betrug. Nach Addieren jedes Alkylenoxyd- blockes wurde die Reaktion fortgesetzt, bis kein freies Alkylenoxyd in dem Reaktionsgemisch zurückblieb.
Durch Lösen von 0,005 Gew.% dieser Polyoxy- alkylenverbindung in einem Anteil des gleichen Basistreibstoffes, wie er bei Beispiel 1 benutzt wor den war, wurde ein flüssiges Treibstoffgemisch herge stellt. Um die verringerte Neigung dieses Kraftstoffes zur Herbeiführung von Vereisungsschwierigkeiten bei seiner Verwendung in einem Ottomotor aufzuzeigen, wurde der Treibstoff der gleichen Prüfung in der gleichen Maschine, wie in Beispiel 1 beschrieben, unterworfen.
Der die Polyoxyalkylenverbindung in der vorge nannten Konzentration enthaltende Basistreibstoff zeigte hinsichtlich der Vermeidung der Vereisungs schwierigkeiten ein Verhalten, welches praktisch über einstimmte mit dem Verhalten eines Kraftstoffes, der aus dem Basistreibstoff und 1,3 Vol /o Isopropyl- alkohol bestand.
<I>Beispiel 5</I> Es wurde ein flüssiger Kraftstoff hergestellt durch Auflösen von 0,02% eines Octylphenylmonoäthers von Polyoxyäthylenglykol, der etwa 9 bis 9 1 @ Äthylen reste pro Molekül enthielt, in einem Anteil des glei chen Basistreibstoffes, wie er nach Beispiel 1 ver wendet worden war.
Um die Verringerung der Vereisungsschwierig keiten bei seiner Benutzung in einem Ottomotor zu demonstrieren, wurde dieser Kraftstoff und zum Ver- gleich der Basistreibstoff ohne einen die Vereisung verhindernden Zusatz sowie der Basistreibstoff mit 0,54%o Isopropylalkohol in einem Hillman-Minx Motor verwendet, der mit einem Solex -Vergaser versehen war und unter cyclischen Arbeitsbedingun gen lief. Demnach lief der Motor anfänglich 3¹ Mi nuten mit Reisegeschwindigkeit (2100 Umdrehungen pro Minute), dann eine halbe Minute im Leerlauf, darauf eine halbe Minute mit Reisegeschwindigkeit, wiederum eine halbe Minute im Leerlauf usw.
Die Anzahl der Zyklen, welche durchgeführt wer den konnten, bevor der Motor infolge der Vergaser vereisung stillstand, wurde bei verschiedenen relativen Feuchtigkeiten und Leerlaufgeschwindigkeiten gemes sen. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der nach stehenden Tabelle zusammengestellt.
EMI0005.0002
Versuch <SEP> 1 <SEP> Versuch <SEP> 2 <SEP> Versuch <SEP> 3
<tb> Temperatur <SEP> der <SEP> Eintrittsluft <SEP> 4,4 <SEP> 4,4 <SEP> 1,7
<tb> Relative <SEP> Feuchtigkeit <SEP> 71%a <SEP> 71%a <SEP> 81%0
<tb> Leerlauf <SEP> (Umdreh./Min.) <SEP> 700/750 <SEP> 450/500 <SEP> 450
<tb> Zyklen <SEP> bis <SEP> Stillstand
<tb> Basistreibstoff <SEP> 3 <SEP> 5 <SEP> 5
<tb> + <SEP> ¸2 <SEP> % <SEP> Isopropylalkohol <SEP> 25 <SEP> 34 <SEP> 29
<tb> 0,02% <SEP> Polyoxyäthylen glykolmono-octylphenyläther <SEP> 22 <SEP> 28 <SEP> 40
<tb> Durchschnitt <SEP> aus <SEP> 5 <SEP> bis <SEP> 6 <SEP> Versuchen